Forderungen nach „Frieden“ mit Putin: Für das Recht des Stärkeren
Intellektuelle und Demonstrant:innen, die von der Ukraine Verhandlungen fordern, geben sich der Illusion hin. Denn Frieden gibt es mit Putin nicht.
L aut sind die Stimmen der Friedensträumer:innen hierzulande. In Wahlkampagnen und Talkshows wollen sie Putin besänftigen, Frieden schaffen ohne Waffen.
Der russische Diktator und seine Propagandist:innen verstecken ihre imperialistischen Ambitionen nicht. Tagtäglich sagen sie, die Ukrainer:innen seien zu unterwerfen, bei Widerstand zu vernichten. Zurück zu alter Größe! Man muss einfach nur hinhören, um Putin zu verstehen. Und hinsehen, wie diese Worte in Taten umgewandelt werden: Butscha. Mariupol. Die Angriffe auf die Ochmatdyt-Kinderklinik und auf das Altersheim in Sumy.
Jeden einzelnen Tag werden Zivilist:innen in der Ukraine zur Zielscheibe – während in Russland und Belarus Oppositionelle in Gefängnissen dahinsiechen, weil sie sich gegen diese Aggression ausgesprochen haben.
Und in Deutschland? Menschen demonstrieren gegen Waffenlieferungen an die Ukraine, mit Friedenstauben und russischer Trikolore. „Intellektuelle“ und Politiker:innen aus verschiedenen Parteien fordern in unzähligen offenen Briefen und Interviews Verhandlungen mit Putin, „für den Frieden“. Sie träumen vom Frieden, doch sie halluzinieren. In Wahrheit fordern sie nämlich den Sieg des Putinismus und Tod und Unterdrückung für Ukrainer:innen und Regimegegner:innen. Sie bekräftigen das Recht des Stärkeren.
Statt auf Expert:innen und Betroffene zu hören, lassen sich hierzulande viele von der Kremlpropaganda einlullen und plappern sie nach. Bezahlt und unbezahlt. Das ist schließlich leichter, als hinzusehen und hinzuhören. Sie wollen mit dem Angreifer Russland verhandeln, obwohl alle bisherigen gescheiterten Versuche dagegen sprechen.
Wie sollte ein nachhaltiger Frieden auch anders möglich sein als durch Entschlossenheit und Solidarität mit den Angegriffenen? Ja, Russland aufzuhalten, erfordert viel Mut und Ressourcen und auch Waffen, aber es gibt keinen anderen Weg. Ein russischer Sieg würde die Zukunft ganz Europas in einen Albtraum verwandeln.
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