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Nach Anruf von Olaf ScholzHungerstreik zu Ende

SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz sagte ein öffentliches Gespräch zu. Daraufhin beendeten ein Klimaaktivist und eine Unterstützerin ihren Hungerstreik.

Isst nach 24 Tagen Hungerstreik wieder: Aktivist Henning Jeschke Foto: Markus Schreiber/ap

Berlin dpa | Nach Wochen ohne Nahrung und zuletzt auch ohne Flüssigkeit haben ein Klimaaktivist und eine Unterstützerin am Samstag in Berlin ihren Hungerstreik abgebrochen. Zuvor habe der SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz ein öffentliches Gespräch innerhalb der nächsten vier Wochen über den Klimanotstand zugesagt, twitterte der 21 Jahre alte Henning Jeschke. Die SPD bestätigte die Angaben.

Jeschke war mit einer Gruppe junger Menschen seit Ende August im Hungerstreik, seine 24 Jahre alte Mitkämpferin Lea Bonasera war später hinzugestoßen. Während die anderen den Hungerstreik inzwischen abgebrochen hatten, kündigten beide am Samstag an, auch nichts mehr trinken zu wollen.

Ohne Flüssigkeit drohen binnen weniger Tage ernste gesundheitliche Folgen bis hin zum Tod. Da beide Hungerstreikende bereits geschwächt wären, hätten kritische Zustände deutlich schneller eintreten können. Für solche Fälle war nach Angaben von Betreuenden für medizinische Hilfe gesorgt.

„Ich bin froh, dass die Streikenden abbrechen und wieder trinken und essen“, twitterte Scholz. „Das Leben geht vor. Ich stehe zu meinem Gesprächsangebot nach der Wahl, daran werde ich mich halten.“

„Mörderische Haltung gegenüber der jungen Generation“

Die beiden hatten von Scholz verlangt, einen Klimanotstand auszurufen. Scholz hatte dazu aufgerufen, die Aktion abzubrechen und angeboten, nach der Wahl mit ihnen ein Gespräch zu führen. Dieses Angebot war am Samstag erneuert worden.

„In diesem Wahlkampf, in dem es um alles geht, wird nach wie vor so getan, als könnte alles so weitergehen“, hatte Jeschke seinen Schritt begründet, auch nicht mehr trinken zu wollen. Scholz käme nicht einmal über die Lippen, Klimanotstand zu sagen, kritisierte der 21-Jährige. „Die mörderische Haltung gegenüber der jungen Generation nehmen wir nicht hin.“ Bonasera hatte gesagt: „Ich bin nicht bereit, dass die politische Ignoranz über das siegt, was wichtig ist.“

Nach übereinstimmenden Angaben war Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock am Donnerstag im Camp und sprach mit den jungen Leuten, die den Hungerstreik beendet hatten.

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70 Kommentare

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  • Ich trete dann jetzt auch mal in den Hungerstreik. Und wenn Scholz nicht mit Laschet nackt vor dem Bundestag Walzer tanzt, höre ich nicht auf. So! Das habt ihr jetzt davon! So ein Blödsinn, der Staat sollte sich nicht erpressen lassen. Das wird nun immer wieder Nachahmer finden. Keine gute Entscheidung von Scholz, meiner Meinung nach...

    • @Gregor von Niebelschütz:

      Wollten Sie mitteilen, dass Ihnen solch sicher lustiges Spektakel thematisch ebenso wichtig ist wie Klimawandel?

  • Hat Scholz mega cool gemacht und damit den Wahlsieg verdient, finde ich.

    • 4G
      4813 (Profil gelöscht)
      @C.O.Zwei:

      Gute Hanseatische Kinderstube statt Karnevalskasperausbildung.



      Wenn Laschet jetzt Kanzler wird, dann sind die Grünen für mich unwählbar geworden.

    • @C.O.Zwei:

      Da schließe ich mich an.

  • Angesichts des Ernstes der (Klima)Lage unterstütze ich natürlich die klimapolitischen Forderungen der Hungerstreikenden … allerdings habe ich entschieden etwas dagegen, wenn das Thema zu einem Generationenkonflikt hochstilisiert wird.



    Als Ü50 erlebe ich gerade, wie diese hirnverbrannte Auseinandersetzung selbst meine eigene Familie spaltet ( zumindest den wahlberechtigten Teil davon) … so muss ich mir von meinem Ältesten (überzeugter Grünen-Wähler) vorwerfen lassen, dass ich (ebenso überzeugtet Linken-Wähler) als Boomer direkte Schuld an der Klimakrise sei und den nachfolgenden Generationen die Zukunft verbaue.



    Dabei ist mein ökologischer Fussabdruck mit Sicherheit und nachweisbar kleiner als sein eigener … aber was willste machen: er braucht halt sein Auto, um seinen Arbeitsplatz erreichen zu können, ich hingegen kann alles fussläufig oder per Rad erreichen.

    • @Abdurchdiemitte:

      Zustimmung.

      So klar, wie der Klimawandel das wichtigste politische Thema unserer Zeit ist, so klar ist auch, dass das probleme Nummer zwei ist, eine weitere Spaltung der Gesellschaft zu verhindern. Denn der Klimawandel und die damit einhergehenden Probleme werden nicht aufgehalten, wenn man eine relevant große Gruppe der Gesellschaft dabei nicht mitnimmt.

      Dieses ganze zeitgeistgeprägte, pauschalisierte Schubladengequatsche (Boomer vs. Millenials, heteronormative cisgender vs. woke people, etc.) und die dazugehörigen Generalvorwürfe sind absolut schädlich für die gemeinsame Kraftanstrengungen, die unserer Gesellschaft bevorstehen.

  • Die Forderungen waren vor der Wahl ein äffentliches Gespräch mit Laschet, Scholz und Baerbock. Ein Klimarat in der Bundesregierung.

    Als das nicht funktionierte sollte Herr Scholz zusagen das er als Kanzler den Klimanotstand ausruft. Das kann aber nr der Bundestag, nicht der Kanzler. Die Linke hatte im Juli den Ausruf Kimanotstand im Bundestag beantragt. Die Mehrheit der Abgeordneten hat das abgelehnt.

    Und jetzt hat Herr Scholz versprochen in den nähsten Wochen mit den Aktivisten zu reden.

    Das ist was von den Forderungen übrig geblieben ist. Nichts.Keine Gespräche vor der Wahl, kein Klimarat kein Klimanotstand wird augerufen.

  • Heute vor dem Wahllokal hätte ich mir ein paar U-18 Aktivisten gewünscht, die morgends um 10 die Ü-60iger an Ihre Verantwortung erinnert hätten.

    • @mwinkl02:

      Also ich kenne keinen Ü70 der oder die nicht Robert Habeck gewählt hätte. Ganz ehrlich, der hätte sehr gut abgeschnitten. Und auch jetzt haben bei mir im Umfeld alle für ihre Enkel gewählt und zwar Rot oder Grün. Also das nur auf das Alter zu schieben geht auch am Problem vorbei.

    • @mwinkl02:

      Vor Wahllokalen Wahlwerbung zu machen ist illegal, das führt auch zu nichts sinnvollem.

      "(1) Während der Wahlzeit sind in und an dem Gebäude, in dem sich der Wahlraum befindet, sowie unmittelbar vor dem Zugang zu dem Gebäude jede Beeinflussung der Wähler durch Wort, Ton, Schrift oder Bild sowie jede Unterschriftensammlung verboten."

    • @mwinkl02:

      Wer wählen geht übernimmt Verantwoortung. Und Wahlwerbung ist vor Wahllokalen verbotn.

      Aber im Internet wurde ja schon dazu aufgerufen für die Großeltern Briefwahl zu beantragen und dann sollen die verantwurtungsvollen jungen Leute Grün für Oma und Opi ankreuzen, auch wenn die störrischen Alten CDU wählen wollen.Das ist Demokratie wie sich Grüne das vorstellen.

    • RS
      Ria Sauter
      @mwinkl02:

      Solche Unterstellungen sind einfach unverschämt!



      Bin ü60 und habe noch nie eine sogenannte christliche Partei gewählt, auch nicht die FDP oder die braunen Vollpfosten.



      Aus meinem Freundes_und Bekanntenkreis dieser Altersgruppe auch niemand.



      Stattdessen haben wir uns bei Infoständen und Demos den Mund fusselig geredet und die Füße plattgelaufen, damit politisch endlich gehandelt wird.



      Es war sehr schwer Jugendliche für diese Arbeit zu begeistern.



      Erst seit Greta berühmt wurde engagieren sie sich in der Masse.



      Hoffentlich nicht zu spät.

      • @Ria Sauter:

        Das Wahlergebnis gibt Ihnen Recht. Bei den Jungen hat die FDP etwa gleich viele Stimmen bekommen wie die Grünen. Also von wegen, nur die Alten würden falsch wählen.

  • Der Anzahl der 18-bis 29jährigen jungen Wähler ist nur 14.4 Prozent.



    Es ist also ziemlich unverschämt, wenn am 26. September die verkalkten Alten ihren Enkeln die Zukunft verderben (durch die Wahl konservativer Parteien wie der FDP). Wir haben höchstens zwei, drei Jahre, um mit Maßnahmen wie bei Corona noch das Steuer umzudrehen.



    Deshalb ist jede Aktion, gerade dieser Hungerstreik, willkommen, egal, wie man Einzelaspekte davon empfindet.

    • @Ataraxia:

      Meine Empfehlung:



      Seien Sie vorsichtig bei der Bewertung der FDP und der Jugend.

      Bei den Testwahlen an den Schulen meiner Kinder war die FDP beide Male drittstärkste Partei.

      Auf meine verwunderte Rückfrage hin erzählten sie, dass sie mehrere überzeugte FDP-Verfechter_innen kennen.

      Es handelt sich um eine Altersklasse, die in den nächsten Jahren auf die Wahlurnen losgelassen wird.

      • @rero:

        Kenne ich auch so aus dem Gymnasium der Tochter. dort ist FDP wählen so eine Art Akt des Widerstands gegen die geballte grüne Kernkompetenz des Lehrkörpers. Ergo wenn du die Lehrer ärgern willst, sei einfach für die FDP. Für so ein bißchen Revolution haben wir ja in dem Alter alle Verständnis.

    • 3G
      32533 (Profil gelöscht)
      @Ataraxia:

      Vehemenz und abseitige Behauptungen statt Erkenntnissen - auch eine Option. Dafür: Eine große Portion Mitgefühl für den Kommunarden.

      Hinweis: das kann noch besser werden, ehe auch Sie ein "verkalkter Alter" sind.

    • @Ataraxia:

      Eine freie und geheime Wahl für jeden deutschen Staatsbürger. Unverschämt. Das geht ja gar nicht.

    • @Ataraxia:

      Bin 61 und nach meiner Bewertung noch nicht verkalkt. Denken Sie mal nach, in 2 oder 3 Jahren lässt sich hinsichtlich Klimaschutz nur wenig bewegen. Ein paar kleine Entscheidungen, ja, aber der Ausstieg aus der Braunkohleverbrennung kann nicht beschleunigt werden ohne Ersatz durch Nordseewindparks und Strompipelines. Und da können wir froh sein, wenn das nach rechtsstaatlichen Prinzipien bis 2038 hinzukriegen ist. Es geht hier nicht um Ihre Steckdose in der Küche, sondern um den gewaltigen Energiebedarf der Groß und Mittelindustrie, der Basis unseres Wohlstands und unseres Steueraufkommens. Seien Sie sicher, ein Kanzler Scholz wird alles tun, um die industrielle Basis zu erhalten. Er wird kein Jahr früher aus der Kohle aussteigen. Mit Ihrer Warnung vor Lindner oder dem verpeilten Karnevalsprinz haben Sie natürlich Recht.

      • @Leo Bronstein:

        "der Groß und Mittelindustrie, der Basis unseres Wohlstands"



        Vor gerade mal etwa einer Woche publizierte die UN einen Bericht der bei Beibehaltung des aktuellen Kurses eine Temperaturanstieg von 2,7°C prognostiziert. Wer sich angesichts dieser Zahl noch um den Industriestandort sorgt hat den Ernst der Lage nicht begriffen. Eine Anpassung an höhere Temperaturen ist allen Prognosen bis etwa 2° möglich und auch das wäre mit massivsten Umstellungen und Wohlstandsverlusten verbunden, bei noch höheren Werten werden die sich akkumulierenden Krisen die Wirtschaft ebenso zerbröseln wie das politische System und die Zivilisation in der uns bekannten Form.



        Selbst wenn es doch noch gelingen sollte Maßnahmen in einem der Sitaution angemessenen Maß zu beschließen werden auch diese die längst laufende Entwicklung nur noch abmildern aber nicht aufhalten können. Und so muss man etwa davon ausgehen, dass Hamburg, Bremen, Oldenburg und Rendsburg sich in den nächsten 80 Jahren in Küstenstädte verwandeln: flood.firetree.net/

    • @Ataraxia:

      Ist es dann nicht eher unverschämt die "Alten" zu kritisieren dafür, dass sie "falsch" wählen, als eher die Jungen, die sich eher entscheiden garnicht zu wählen?



      Vielleicht interessieren sich die "Alten" doch mehr für die Zukunft, als es die Jungen tun?

      • @Arthur Helwich:

        @Namaste ich sehe grad selbst,dass ich Ihren Post falsch gelesen habe. Daher entschuldige ich mich, und nehme meine vorherige Antwort auch halb zurück.

        Ich bezog mich darauf, dass in der Vergangenheit der Anteil der Wähler_innen innerhalb der jngeren Altersgruppen geringer war als in den älteren Altersgruppen.



        Sorry11

    • @Ataraxia:

      Was meiner Meinung nach zu kurz kommt: Wörter wie "Erpressung" suggerieren, dass hier was Ungehöriges von Politikern verlangt wird, In Wirklichkeit wird einfach nur verlangt, dass sie die Grundaufgaben ihres Jobs leisten: Schutz des Lebens der Bürger, Schutz der essentiellen Lebensgrundlagen, Erfüllung internationaler Verträge wie des Pariser Klimaschutzabkommens. Das ist nicht zu viel verlangt. Ich meine, wenn eine Bank einen Filialdirektor einstellt, kann man ja auch erwarten, dass er nicht mit dem Kassenbestand davon rennt. Das ist völlig elementar.

      Und von den Leuten daran erinnert zu werden, dass sie eben genau dieser Verantwortung *nicht* gerecht werden, ist zwar sicher unangenehm, aber ist eine Lage in die sich diese Politiker selber gebracht haben: Sie vertreten Parteiprogramme, die das Problem nur verschleppen und verschlimmern.

      Jetzt mag es Einigen zu drastisch erscheinen, zum Mittel des Hungerstreiks zu greifen. Über die besten Mittel kann man diskutieren. Sicher ist aber: Allein bei den zu erwartenden zukünftigen Hitzewellen werden in Deutschland weit mehr Menschen sterben. Wäre es also so, dass diese Mimosen-Kandidaten den Gedanken, dass sie zum Tod von Menschen direkt beitragen, sollten sie erst recht eine andere Politik machen, Denn für die Opfer der Hitzewellen werden Sie ganz direkt mit verantwortlich sein.

      Und für die etwas älteren Wähler, die meinen "das betrifft mich nicht mehr": Bedauerlicherweise sind Hitzewellen auch ganz besonders schlecht für ältere Menschen. Wenn sie über 50 sind, haben sie sehr gute Chancen, die noch ausgiebig mit zu erleben.

    • @Ataraxia:

      UNVERSCHÄMT!

      Alte sind Verkalkt und Konservativ

      UND

      Jugendliche sind klug und progressiv?

      • @TARPO:

        Grossbuchstaben und Ausrufezeichen.....dahinter steckt immer ein kluger Kopf.Das alte verkalt wären hat er nicht geschrieben. Lesen hilft.

      • @TARPO:

        Im Durchschnitt gesehen stimmt das doch. Wie ist der Altersdurchschnitt bspw. von CDU- und CSU-Wähler*innen?

        • @Uranus:

          Sie müssen aber innerhalb der Altersgruppen schauen. Da haben die Jungen eben auch häufig die FDP gewählt - fast so häufig, wie die Grünen. Außerdem sollten die Jungen auch einmal überhaupt häufiger zur Wahl gehen.

          • @resto:

            Danke für den Hinweis. Ich bin durchaus etwas erstaunt. Tja, wie schrieb ich schon woanders hier von fehlender Mündigkeit ... naja, nochmals gedacht, kann mensch, einschränkend gesagt, den Jüngeren bspw. FDP-Wählen nicht so leicht vorwerfen wie den Älteren und Gebildeteren. Die Reichen würde ich hiervon erst einmal ausnehmen, da sie Klimafolgen mit Geld durchaus erstmal begegnen können und "Klimawählen" so nicht deren dringlichstes Interesse ist. Anders sollte es bei Mittelschicht und Ärmeren aussehen.

      • @TARPO:

        Das Adjektiv "verkalkt" bezieht sich ja auf die "Wahl konservativer Parteien wie der FDP".



        Ich bin schon auch sehr gespannt darauf, in den nächsten Tagen eine Aufschlüsselung der Wahl in den verschiedenen Altersklassen zu sehen.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    „Was passiert eigentlich, wenn das Gespräch stattfindet aber der verlangte Notstand nicht ausgerufen wird, weil die deutschen Bürger das nicht wollen?“



    Was passiert eigentlich, wenn der Notstand ausgerufen wird (den ja eigentlich niemand verlangen kann)? Gibt es dafür gesetzliche Grundlagen? Ist diese Ausrufung dann nur „Symbolpolitik“ oder soll ein „Klimarat“ mit diktatorischen Vollmachten eingesetzt werden? Und was soll dieser anordnen? Und wer soll die Anordnungen durchsetzen?



    Was passierte in den Metropolen und Regionen dieser Erde nach der Ausrufung eines Klimanotstands?

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Bisher würde ich annehmen, dass das Ausrufen von Klimanotstand eher ein weiteres Feigenblatt darstellt, nach außenhin vorzugeben, etwas für Klimapolitik zu tun. Klimanotstände wurden ja von einigen Städten bereits ausgerufen. Inwieweit dies in deren Regierungspolitik entsprechend einfloss ...? Womöglich Symbolpolitik bzw. der Versuch der jeweiligen Regierenden, aus der Schusslinie der Klimabewegung rauszukommen und Kritik zu entgehen ...

  • Es war riskant, aber es hat bis hierhin geklappt. Hätte auch ganz anders laufen können.

    Und einen Olaf "Stone Face" Scholz (metaphorisch) niederzustarren, ist etwas, das zu schaffen nicht vielen Menschen vergönnt ist. Chapeau!

    Und jetzt, Leute... gönnt euch! Aber am Anfang nicht zu viel auf einmal.

  • Herr Schellnhuber hat in seinem Brief neben vielen wichtigen Dingen auch darauf hingewiesen, dass wir Menschen Helden am liebsten aus der zeitlichen und /oder örtlichen Ferne bewundern. In der Nähe sind Helden nämlich immer unangenehm, weil sie uns unsere Untätigkeit und unseren Unwillen zu drastischen Veränderungen unübersehbar zeigen. Auch ohne den, wie ich finde problematischen Helden-Begriff sind Menschen, die Veränderungen fordern im Nachteil gegenüber Menschen, die behaupten, dass Alles einfach weiter so gehen kann wie bisher. Veränderung bedeutet Anstrengung und Aufgabe von bisher bekanntem. Das mögen die allermeisten Menschen nicht. Wer es sich leisten kann, unterlässt deshalb Veränderungen. Wer es sich nicht leisten kann, wird dazu gezwungen. Schon an mehreren Stellen habe ich behauptet: Es geht um den Konflikt zwischen Reich und Arm, nicht zwischen Jung und Alt. Große Teile der Jugend haben die Gefahr von Klimawandel noch nicht erkannt. Viele alte Menschen unterstützen die FFF-Bewegung. Fast Alle eint der Irrtum, das Verzicht nicht notwendig ist, sondern nur kräftiger Okökonsum das Problem lösen wird. Aber Ökokonsum ist eine Marktnische mit Wachstumspotential, nicht das Allheilmittel. Ich denke, dass wir parallel versuchen müssen, weniger Ressourcen zu verbrauchen und uns auf die nicht mehr abzuwendenden Folgen des Klimawandels vorzubereiten.



    Ich respektiere ihren Versuch und bin froh, dass die jungen Menschen, sich entschieden haben, weiter zu leben!

    • @Christian Götz:

      > "Veränderung bedeutet Anstrengung und Aufgabe von bisher bekanntem. Das mögen die allermeisten Menschen nicht."

      Das stimmt zu Teil... ist aber nicht die ganze Wahrheit. Tatsache ist, wir haben in den letzten Jahrzehnten beispiellose Veränderungen der Lebensverhältnisse erlebt. Und wir haben die gut weg gesteckt und die meisten davon sind positiv besetzt. Wir haben sogar anhand der Corona-Maßnahmen erlebt, dass unsere Gesellschaft durchaus in einen regelrechten Krisenmodus gehen kann und weiter funktionieren kann.

      Das allein ist es also nicht. Man muss auch sagen, dass Veränderungen eine Chance bieten und Anlass bieten können, Dinge zum Positiven zu gestalten. Wie zum Beispiel den Abbau von Überkonsum.

    • @Christian Götz:

      Pflichte Ihnen da bei. Zumal es lange - zu lange - dauern dürfte bis politische Maßnahmen greifen, so sie denn überhaupt rechtzeitig und in notwendigem Ausmaß beschlossen werden.



      Es ist auch an den Menschen selbst, etwas für die Zukunft der jüngeren Generationen und womöglich für den eigenen Lebensabend zu tun. Also den eigenen ökologischen Fußabdruck reduzieren - so der sowieso nicht bereits aufgrund niedrigem Einkommen gering ist:



      # Werdet vegan! Das kann mensch jetzt tun und ist einfach und für die Allermeisten umzusetzen. Vegan kostet nicht mehr als unvegane Ernährung. Vegane Ernährung bedeutet geringeren Flächenverbrauch und damit potenziell mehr Land für die Tiere und wirkt dem Massensterben der Tiere entgegen. Und sie bedeutet wesentlich weniger Treibhausgasemissionen und hilft damit im Kampf gegen die Klimakrise.



      # Auto so oft wie möglich stehen lassen bzw. noch besser: abschaffen. Das spart sogar Geld.



      # In den Urlaub mit Bus und Bahn, Fahrrad ... und ggf. Urlaubsziele anpassen. Nicht fliegen.



      # Zu unabhängigen Ökostromanbieter wechseln



      # weniger konsumieren



      # gebrauchtes statt neuem konsumieren



      # ...

      • @Uranus:

        Wohnungsgröße reduzieren!

        Die Verdoppelung der Wohnfläche pro Person in den letzten 50 Jahren ist direkt mit verantwortlich für Wohnungsnot, Versiegelung, Artenschwund und Klimawandel.

      • @Uranus:

        # Arbeitszeit reduzieren könnte auch ein Option sein. Etwas weniger Geld aber mehr Zeit - keine Option für die Menschen, die direkt am Existenzminimum leben, aber für viele durchaus möglich. In vielen Fällen kann eine 30-Stunden-Woche ein Riesen Gewinn an Lebensqualität sein.

        • @jox:

          Ja, wenn denn noch etwas gegen den sogenannten Mietenwahn getan werden würde, dann könnten nochmal mehr Menschen die Arbeitszeit reduzieren. Naja, dies (25 Stundenwoche) müsste auch ein zentraler Programmpunkt der Gewerkschaften sein und wäre eine Position für Degrowth.

      • @Uranus:

        > "Auto so oft wie möglich stehen lassen bzw. noch besser: abschaffen. Das spart sogar Geld."

        Das Auto abschaffen ist in vielen (nicht allen) Fällen sogar einfacher. Das liegt daran, dass das Auto über seine Bequemlichkeitseffekte abhängig macht und man sich sein Leben so einrichtet, dass man ein Auto braucht. Es geht aber zweifellos auch ohne.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Christian Götz:

      "Ich denke, dass wir [parallel] versuchen müssen, weniger Ressourcen zu verbrauchen und uns auf die nicht mehr abzuwendenden Folgen des Klimawandels vorzubereiten."



      Ja, aber wir sollten es nicht beim Versuch belassen. „Wenige Dinge auf Erden sind lästiger als die stumme Mahnung, die von einem guten Beispiel ausgeht.“ (Mark Twain)



      btw.: Die Definition des Heldenbegriffs ist sehr zweifelhaft. War Kassandra eine Heldin?

  • Was passiert eigentlich, wenn das Gespräch stattfindet aber der verlangte Notstand nicht ausgerufen wird, weil die deutschen Bürger das nicht wollen?

    • @sandoftime:

      Wenn-wenn-wenn ... Wie ist denn Ihre Position zu notwendiger Klimapolitik? Inwieweit haben Sie Ihren eigenen ökologischen Fußabdruck bereits reduziert?

      • @Uranus:

        Ich gehöre zu denen mit so wenig Einkommen, dass mein ökologischer Fußabdruck automatisch an der in D möglichen unteren Grenze liegt. Einfach weil ich mir keine (Flug-)Reisen oder dauernd neue Sachen kaufen leisten kann.

        • @sandoftime:

          Danke für die ehrliche Antwort. Manchmal ist es zum Verstehen des Kontextes und der Absicht wichtig, die Position zu kennen.



          Wenn die deutsche Regierung nicht selbst sein CO2-Budget einhält und das Massensterben verlangsamt und sich auch international für diese Ziele einsetzt, dann ist das Sabotage der Klimaziele, Beitrag zum Ökozid ...



          de.wikipedia.org/wiki/%C3%96kozid



          ... die Hungerstreikenden gehen noch weiter und nennen das Mord an den jungen Generationen.

      • @Uranus:

        Notstandsgesetzgebung hatten wir schon mal Anfang des letzten Jahrhunderts. Brauchen wir nicht nochmal. Hat janz böse geendet.

    • @sandoftime:

      > Was passiert eigentlich, wenn das Gespräch stattfindet aber der verlangte Notstand nicht ausgerufen wird, weil die deutschen Bürger das nicht wollen?

      Dann passiert das vielleicht nach dem nächsten katastrophalen Hochwasser oder schweren Hitzewelle mit hunderten oder tausenden von Toten. (Hitzewellen sind weit tödlicher).

      Oder vielleicht erst wenn so ein Hochwasser in Deutschland alle zwei Jahre auftritt.

      Es ist keine Frage, ob da was passiert, sondern wir lange wir noch zögern und wie weit es erst noch kommen muss.

      • @jox:

        Notstand?

        Seid ihr des Wahnsinns?

        VÖLLIG Geschichts-VERGESSEN

        Dagegen würde ich in den Hungerstreik gehen

        • @TARPO:

          > "Notstand?



          >



          > Seid ihr des Wahnsinns?"

          Sorry - für eine ganz gemütliche allmähliche Umstellung ist es eindeutig zu spät. Das hätte man vor 30 Jahren anfangen müssen. An Warnungen der Klimawissenschaftler hat es wahrhaftig nicht gefehlt.

          Es gibt sogar einen tagesschau-Bericht von 1979, der das Problem bereits in wenigen Minuten auf den Punkt bringt.

          twitter.com/search...20tageschau%201979

      • @jox:

        Kalter Sommer!



        Habe schon den zweiten Sommer hintereinander meinen Kachelofen in Betrieb.



        HOFFENTLICH werden die Sommer bald wieder wärmer.

        • @TARPO:

          > "Habe schon den zweiten Sommer hintereinander meinen Kachelofen in Betrieb."

          Ich versuche es ja auch eher vegan, aber ich kann Ihnen gern einen Fisch spendieren:

          >

      • @jox:

        Nur weil der nächste Kanzler den Notstand ausrufen sollte, wird sich doch nichts ändern.



        Wir sollten mal die Kirche im Dorf lassen.



        Es gab schon immer Hochwasser, Hitzewellen etc. und wird es auch immer wieder geben.



        Auch bringt es doch nichts, wenn Deutschland alleine den vermeintlich "richtigen" Weg geht. Wenn sich weltweit keine gemeinsame Lösung findet, sehe ich es persönlich nicht ein, die heimische Wirtschaft zu schröpfen oder mehr Geld für das Co2 zu bezahlen. Während es andere Nationen eben nicht machen

        • @Hennes:

          > "Auch bringt es doch nichts, wenn Deutschland alleine den vermeintlich "richtigen" Weg geht. Wenn sich weltweit keine gemeinsame Lösung findet, sehe ich es persönlich nicht ein, "

          Es gibt weltweit eine verfplichtende Übereinkunft auf eine gemeinsame Lösung: Das Pariser Abkommen. Deutschland hat sich darin verpflichtet, seinen Teil beizutragen (und mehr nicht), damit die Erwärmung auf 1.5 Grad begrenzt wird. Es geht bei diesem Aspekt also in erster Linie darum, ein bestehendes und verpflichtendes internationales Abkommen auch umzusetzen.

          Und andere Länder tun auch noch nicht genug, viele der wichtigen aber mehr als Deutschland.

        • @Hennes:

          Ich denke, Sie sind jemand der die Verantwortung und Selbständigkeit des Individuums hochhält. Dass solche Menschen die ersten Schritte tun, ist essentiell für jede Veränderung.



          Wie gewohnt weiterwirtschaften und den Klimawandel aufhalten, das zusammen wird leider nicht gehen. Sie müssen sich also entscheiden.

        • @Hennes:

          An die Anderen zu verweisen ist eine billige Ausrede. Es sind Klimaziele, die gemeinsam beschlossen wurden und entsprechend gemeinsam umgesetzt werden müssen. Für deren Umsetzung muss gekämpft werden und nicht gegen deren Umsetzung. Aber das wollen Sie ja im privaten nicht einmal, wie Sie hier ja bereits an anderer Stelle deutlich machten. Ihre Position ist einfach rücksichtslos, egoistisch und letztlich menschenfeindlich.

          • @Uranus:

            Und ihre Kommunikation ist immer wieder rücksichtslos, egoistisch und letztlich menschenfeindlich. Ich frage mich echt, warum Sie glauben, dass man mit einer solchen Haltung eine bessere und gerechtere Gesellschaft erreicht.

            • @sandoftime:

              Ich würde meinen, manchmal ist meine Kommunikation direkt. Manchmal fehlt mir die Geduld, diplomatisch auszudiskutieren, was ich ja durchaus öfters langatmig tue. Allerdings lässt sich bei einigen auslösenden Kommentare nicht auf Diskussionsbereitschaft schließen. Hier wurde auch mal wieder ein altes "Argument" ausgebuddelt. Wie gesagt, schrieb Hennes bereits mal darüber, dass Sie/er persönlich nicht verzichten will. Das wiederholte sie*er ja gerade wieder ... Ein Schlag ins Gesicht der jungen Generation und der Menschen, die jetzt bereits fliehen müssen.

          • @Uranus:

            Sie schreiben ja "gemeinsam"



            Solange dies nicht passiert, warum sollte Deutschland diesen Weg alleine gehen?



            Sorry, aber was bringt es, wenn der Autofahrer in D plötzlich 5€ pro Liter bezahlt, während woanders weiter Luftverschmutzung passiert.



            Ich sehe es einfach nicht ein, auf was zu verzichten, wenn es einfach nichts bringt.



            Und nochmals wenn Sie auf Reisen, individuellen Verkehr, Fleisch etc. verzichten wollen, bitte. Sie dürfen gerne versuchen andere von Ihrem Lebenstil durch Argumente zu überzeugen. Doch wenn die Argumente nicht ausreichen, dann bitte nicht mit Verboten um die Ecke kommen

            • @Hennes:

              Deutschland ist diesen Weg doch bisher nicht nur nicht gegangen sondern hat Verbesserungen im Rahmen der EU auch sabotiert. Aber das wurde Ihnen das Xte Mal vorgehalten.



              Wenn Sie sich politisch sinngemäß so verhalten, wie Sie Ihren Konsum gestalten, dann beteiligen Sie sich daran, dass quasi den jungen Generationen eine Zukunft auf einem bewohnbaren Planeten verboten wird. Und so äußern Sie sich ja auch öffentlich, wie bspw. hier in den TAZ-Kommentarspalten. Sie schreiben aktiv gegen Verbesserungen an.

              • @Uranus:

                Nein, ich schreibe nicht gegen Verbesserungen an. Wo sind denn die Verbesserungen wenn wie Sie fordern, plötzlich jeder auf Fleisch, Auto, Reisen etc verzichten oder reduzieren soll?



                Wohlstand ist für mich wichtig und diesen Wohlstand kann man sehr gut auch mit Klimaschutz in Verbindung bringen.



                Sie wollen einen Systemwandel hin zum Kommunismus, in dem alle gleich sind. Korrigieren Sie mich, wenn ich falsch liege.



                Es bringt einfach nichts, den Menschen in Deutschland Dinge zu verbieten, die in anderen Länderns fröhlich weiterlaufen. Oder glauben Sie, dass China, Indien, Russland oder die USA diesen radikalen Weg mitgeht, denn Aktivisten für Deutschland fordern?

                • @Hennes:

                  Mit Verbesserungen meine ich jene Maßnahmen, die dazubeitragen die übelsten Folgen der Klimakrise abzumildern und das Massensterben zu verlangsamen. Hierzu muss auch Deutschland seinen Teil beitragen und sollte sich international andere Länder in ihren Bemühungen, Klimaziele umzusetzen, fördern. Die "Verbesserung" wäre also ein bewohnbarer Planet.



                  Klimakrise wird durch Treibhausgaseinsparungen und das Massensterben durch Reduzierung von Gifteintrag und Flächenverbrauch erreicht. Entsprechend müssen Maßnahmen umgesetzt werden, die diesen Zielen entsprechen. Ich will nicht Reisen an sich verbieten sondern FLUG- und KREUZFAHRTreisen. Bahn-, Fahrrad-, Kanu-, Segelbootreisen usw. wären treibhausgasarmes Reisen. Ich würde die Tierproduktion abschaffen - da sie durch Treibhausgasemissionen, (in konventionelle Form) Bodenvergiftung und Flächenverbrauch Klimakrise und Massensterben befeuern. Stattdessen sollte es am besten leckeres, vielseitiges veganes Essen geben. Ich bin auch keinesfalls dafür Mobilität zu verbieten sondern insbesondere Privatbesitz vor allen in Städten überflüssig machen - durch ÖPNV, fahrrad-, handbike-, rolli- fußgänger*innenfreundliche Stadt.



                  Ich bin für die Abschaffung des Kapitalismus, weil dieser massive Ungerechtigkeiten schafft, sein Wachstum die Lebensgrundlagen gefährdet und dieses Wachstum (einhergehend mit Ressourcenausbeutung) auf einem endlichen Planeten nicht ewig funktioniert.



                  Wie schon des öfteren geschrieben. Ist es heuchlerisch, von anderen Ländern das zu fordern, was das eigene Land nicht bereit ist zu tun. Zumal Deutschland in der Vergangenheit bereits viel Treibhausgase ausgestoßen hat. Wenn mensch selbst kaum etwas macht, wird mensch schwerlich andere zu mehr Einsparungen motivieren können.

                  • @Uranus:

                    Falls Sie es noch nicht gesehen haben - schauen Sie sich zum Thema Klimakrise und Klimagerechtigkeit mal Stellungnahmen von Klimaaktivisti aus dem globalen Süden an, wie Yiyi Prue aus Bangladesh:



                    twitter.com/FFF_Be...442485748192751621

                    • @Uranus:

                      Hätte noch eine Frage.



                      Wenn Sie das Reisen speziell nach Asien, Afrika, Südamerika verbieten wollen. Denn die Wenigsten haben Zeit per Zug oder Schiff zu reisen, was passiert in diesen Ländern mit den Menschen, die auf Tourismus angewiesen sind? Was passiert hier mit den Branchen die auf tierische Nahrung ausgerichtet sind?

                      Sie wollen veganes Essen für alle, mehr oder wenig verpflichtend einführen.



                      Und genau da sehe ich das Problem jeder soll für sich entscheiden, wie er leben möchte



                      Ich verurteile niemanden, der sich rein vegan ernährt. Aber genauso möchte ich essen was ich möchte, ohne dass mir gesagt wird, wie schädlich das Essen ist. Denn genau das juckt mich in diesem Moment nämlich wenig.

  • Ich fand den vollständigen offenen Brief bedenkenswert, den Hans-Joachim Schellnhuber den Streikenden geschrieben hat:

    hungerstreik2021.d...fener-Brief426.pdf

    Was, gerade für politische interessierte Menschen deprimierend sein kann, ist wie langsam gesellschaftlicher Wandel geht, oft scheint sich über Jahrzehnte rein gar nichts zu bewegen. Und für Wissenschaftler ist das oft erst mal unverständlich, schließlich bestimmen Naturgesetze das Resultat und mit der Natur kann man nicht verhandeln. Das Einzige, was prinzipiell variabel ist, ist das kollektive Verhalten der Menschen.

    Aber, das zeigen viele Beispiele, gesellschaftlicher und politischer Wandel vollzieht sich oft unmerklich und langsam und dann plötzlich sehr schnell. Selbst die Auflösung des Ostblocks und den Fall der Berliner Mauer 1989 hätte noch wenige Monate vorher kaum jemand vorhergesagt.

    Und das ist, warum Klimaschützer trotz beginnender katastrophaler Entwicklungen nicht aufgeben dürfen: Noch ist fast alles offen.

    • @jox:

      Danke für den Link.

      Es ist schön zu lesen, dass jemand, der mit der Thematik sehr vertraut ist, immerhin noch etwas Hoffnung hat.

    • @jox:

      Politik bei bei uns Mehrheiten und es kommt immer immer ein Kompromiss raus.

      Es könnte sein, daß ihre "Politik" keine Mehrheit hat.

      • @GregTheCrack:

        Das Problem ist nicht, dass eine Mehrheit keinen Schutz des Klimas will, sondern dass zum Einen viele Wähler noch nicht umfassend genug informiert sind über die tatsächliche bedrohliche Situation, und auf der anderen Seite ist ein großer Teil des Problems ausser Kontrolle geratener Lobbysmus.

        Demokratie erfordert informierte Bürger und Transparenz. Beides macht große Fortschritte - wenn auch langsam.

        • @jox:

          Ich denke man sieht bei der Wahl heute drei Faktoren:



          Die Wähler halten die ständig neuen apokalyptischen Superlative radikaler „Aktivisten“ für Katastrophenporno.



          Daran angeschlossen folgt, dass man Leuten, die Klimaschutz sagen und Systemwechsel meinen, weder für vertrauenswürdig noch für kompetent hält.



          Drittens merken die Leute, dass Aktivisten, die eine neue Gesellschaft wollen aber gleichzeitig in ihrer Sprache und ihrem Verhalten keinen Deut besser sind als die vermeintlichen Gegner, keine neue Gesellschaft hervorbringen können.



          Und warum sollte man die dann wählen?

          • @sandoftime:

            Wie gut, dass ich die Kommentare hier bis zu Ende gelesen habe. Es bewahrheitet sich der Satz: Das Beste kommt zum Schluss.