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Petition der WocheStreit über einen „Mohren“

Im fränkischen Coburg wird über das Stadtwappen gestritten. Es zeigt einen „Mohren“, der als diskriminierend empfunden wird.

Rassistisch oder ein Zeichen für Weltoffenheit? Das Coburger Stadtwappen Foto: imago

Berlin taz | Das oberfränkische Coburg streitet über sein Stadtwappen. Das Symbol der Stadt ist die Abbildung eines ‚Mohren‘-Kopfes. Dieser ist im Stadtbild sehr präsent und schmückt unter anderem viele Coburger Gullydeckel. Sogar auf dem Rathaus thront eine Mohrenfigur, die als „Bratwurstmännla“ über die städtische Wurstproduktion wachen soll.

Zwei nach Berlin gezogene Oberfränkinnen starteten im Juni eine Onlinepetition, bei der sie eine Änderung des Wappens forderten mit dem Ziel „Schwarzen Menschen den Respekt zu geben, den sie verdienen“. Ihre Begründung: „Bei dem Begriff ‚Mohr‘ handelt es sich um eine klar rassistische, althochdeutsche Bezeichnung für Schwarze Menschen.“

Der Hintergrund der Verwendung des Mohren als Schutzpatron der Stadt ist vermutlich auf die Verehrung des heiligen St. Mauritius zurückzuführen. Auf der Webseite der Stadt Coburg kann man folgende interessante Information nachlesen: „Allerdings war Mauritius kein Mohr, wurde aber als Afrikaner wegen seines Namens von den Künstlern des Mittelalters gern als solcher dargestellt.“

Ihre Petition starteten die beiden Freundinnen, eine Schwarz, die andere weiß, im Zuge der #BlackLivesMatter-Bewegung, doch neu ist die Debatte nicht. Bei der Diskussion über die Umbenennung der Berliner Mohrenstraße, Firmenlogos von Sarotti oder Julius Meinl sowie Apotheken-Namen in ganz Deutschland lauten die gegenseitigen Vorwürfe: Political Correctness gegen Rassismus.

Symbol gegen Intoleranz?

Auch in Coburg wird heiß diskutiert. In einer Gegenpetition schreibt ein Anwohner: Den Mohren für den „fehlgeleiteten Zeitgeist opfern“ sei für die Bürger:innen Coburgs so, „als würde man ihre Identität verkaufen und der Stadt ihr Herz herausreißen“.

Nachdem die Petition der beiden Freundinnen nicht erfolgreich war, wurde diese Woche bekannt, dass es eine neue Petition gibt, die sich direkt an den Petitionsausschuss des Bayerischen Landtags richtet. Die Verfasser:innen sind bisher nicht bekannt.

SPD-Oberbürgermeister Dominik Sauerteig lehnt eine Änderung des Wappens ab. Er reagierte mit der Stellungnahme von zwei Coburger „Stadtheimatpflegern“, die unter anderem argumentieren, dass die Abbildung nicht rassistisch und kolonialistisch sei, weil die Geschichte des Mohren bis weit vor die Zeit des Kolonialismus zurückreiche. Zudem sei die Abbildung während des Dritten Reichs von den Nazis entfernt worden und von der Coburger Verwaltung danach bewusst wiedereingeführt worden. Deswegen sehe er es als „Symbol gegen Intoleranz und Rassismus“.

Tahir Della, Sprecher der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland, empfindet das Wappen als eindeutig rassistisch und erklärt: „Was nicht rassistisch gemeint ist, kann trotzdem rassistisch rüberkommen.“ Symbole im öffentlichen Raum müssten diskutierbar sein. „Nur weil sie schon hundert Jahre da sind, warum sollen sie nicht hinterfragt werden?“

taz am wochenende

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Die Mohrenstraße in Berlin soll bald umbenannt werden. Die Verfasserin der ersten Coburger Petition glaubt daran, dass auch Coburg eines Tages seinen Mohren abschaffen wird: „Ich bin mir sicher, dass es geändert wird. Ob in einem, zehn oder hundert Jahren.“

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42 Kommentare

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  • Paula , Moderatorin

    Die Kommentarfunktion für diesen Artikel wurde geschlossen.

  • Kurze Zusammenfassung: Viele Städte haben auf ihren Gullydeckeln ihre Stadtwappen.



    In Coburg ist ein Schwarzer im Stadtwappen. Während der NS-Zeit wurde der Schwarze aus dem Stadtwappen eliminiert. Nach dem Ende NS-Zeit wurde er wieder ins Wappen aufgenommen.

    Heutzutage wollen einige Menschen erneut den Schwarzen aus dem Stadtwappen entfernen. Jetzt wird es links und fortschrittlich verkauft. Irre Zeiten!

  • Zuletzt erfolgreich bei der Tilgung der Abbildung des als Schwarzafrikaner verstandenen St. Mauritius aus dem Coburger Wappen war der Nazi Franz-Schwede-Coburg, Oberbürgermeister der Stadt, und später Gauleiter von Pommern.

    Er gab "1933 die „Arisierung“ des über 500 Jahre alten Wappens in Auftrag. Statt auf den „Mohren“ blickte man jetzt auf ein Schwert, dessen Knauf ein kleines Hakenkreuz zierte." www.cicero.de/kult...ationalsozialisten

  • "Der Hintergrund der Verwendung des Mohren als Schutzpatron der Stadt ist vermutlich auf die Verehrung des heiligen St. Mauritius zurückzuführen."

    Muss der Satz der taz nicht antirassistisch korrekt so heißen: "Der Hintergrund der Verwendung eines Schwarzen als Schutzpatron der Stadt ist ...." ?

  • „Was nicht rassistisch gemeint ist, kann trotzdem rassistisch rüberkommen.“

    Wenn dem so ist, haben die Umbenenner auf Jahrtausende zu tun, denn die Botschaft hat immer Absender und Empfänger. Sobald beide um die gleichen Ressourcen (wie die öffentliche Wahrnehmung) konkurrieren, kann das Spiel beginnen ... einer ist immer betroffen und beleidigt.

  • Ganz einfach, Bürgerbefragung.

  • Das Wappen einer Stadt wird garantiert nicht mit einer Person ausgestattet, die man nicht verehrt hat. Die Forderung, das Stadtwappen zu ändern, kommt der Forderung gleich, daß Schwarze nicht auf ein Stadtwappen gehören sollten. Das ist ungeheuerlich.

  • Ich hoffe nur, dass da mal eine Stadt nicht einknickt. Es ist absurd, dass es nun anscheinend gar keine Abbildung schwarzer Menschen mehr geben darf.

  • Peinlich genug, dass man über den Begriff "Mohr" überhaupt noch diskutieren muss.

    "Den Mohren für den „fehlgeleiteten Zeitgeist opfern“ sei für die Bürger:innen Coburgs so, „als würde man ihre Identität verkaufen und der Stadt ihr Herz herausreißen“

    Dieser Auszug aus der Gegen-Petition zeigt darüber hinaus, dass deren Verfasser so schnell losgaloppiert sind, dass Vernunft und Nachdenklichkeit einfach auf der Strecke geblieben sind.

    • @Jim Hawkins:

      Geht es um den Begriff "Mohr" oder um das Abbild eines Schwarzen, dem heiligen St. Mauritius, im Wappen Coburgs.

      Geht es um Begriffe/Begriffsgeschichte oder um Ausradierung von Abbildungen von PoCs?

      M.E. werden zwei Themen mächtig miteinander vermischt und das Kind mit dem Bade ausgeschüttet.

      • @Rudolf Fissner:

        Der heilige Heilige=St. Moritz war Ägypter, also ned "schwarz".



        Die gleichnamige schweizer Stadt hat übrigens nen weißen "Mohren" mit Heiligenklamotten im Wappen.

  • Das ein schwarzer Heiliger nicht ein teutsches Stadtwappen zieren darf, die Position hätte ich eigentlich bei den Rechten verortet.

    • @Rudolf Fissner:

      Auf der Webseite der Stadt Coburg kann man folgende interessante Information nachlesen: „Allerdings war Mauritius kein Mohr, wurde aber als Afrikaner wegen seines Namens von den Künstlern des Mittelalters gern als solcher dargestellt.“

      Dritter Absatz im Artikel

    • RS
      Ria Sauter
      @Rudolf Fissner:

      Wollen Sie es nicht verstehen?



      Das Stadtwappen darf er natürlich schmücken.



      Kennen Sie einen weissen Heiligen, der Kanaldeckel "schmückt"?

  • RS
    Ria Sauter

    Eigenartige Statements von Seiten der Stadt und einiger Bewohner.



    Der "Heilige" soll oder muss ja nicht ganz aus dem Stadtbild verschwinden, wenn sie ihn verehren möchten.



    Ihn aber auf Gullydeckel abzubilden ist sehr menschenverachtend und zeugt nicht von Respekt.



    Das ist einfach nur widerlich.



    Ich war bei meinem Besuch in Coburg sehr geschockt und habe einen ganz anderen Blick auf die Stadt erhalten.

    • @Ria Sauter:

      Auf Gullydeckel ist normalerweise immer das Stadtwappen abgebildet. Es gibt viele Städte die auch Heilige im Stadtwappen haben.

      In Trier kann man z.B. auf diese Weise schon seit mehr als 100 Jahren auf dem heilliegen Petrus rumtrampeln.



      Offensichtlich ist das da kein Zeichen von mangelndem Respekt.

      Wo ist also das Problem? Dass man Dinge mit dem Stadtwappen verziert, auf das man offensichtlich stolz ist? Oder dass manche auf die Person treten könnte, die das Wappen ziert. Das könnten sie auch einfach unterlassen, keiner ist gezwungen auf den Gullydeckel zu latschen.

    • @Ria Sauter:

      Der Schock liegt wohl eher, aber zumindest auch, in dem Ergebnis einer subjektiven Interpretation von (hier von beweglichen) Sachen, zB G-Deckeln. Schon deswegen disqualifizieren sich im Grunde sinnvolle Themen selbst und werden nie breite Zustimmung erfahren, es sei denn, die Abscheu betrifft die Mehrheit.

    • @Ria Sauter:

      Es ist auch durchaus üblich z.B. das eigene Stadtwappen auf Gullideckeln zu verewigen. Wie passt das mit angeblicher Verachtung zusammen?

    • @Ria Sauter:

      In München haben die einen christlichen Mönch mit der Bibel in der Hand auf jedem Gullideckel, weil der halt das Stadtwappen ziert. Da hat sich bisher auch nie jemand drüber aufgeregt, nicht mal die Kirche. In Rom ist von alters her der Schriftzug "SPQR" auf den Gullideckeln, was sich auf den ehrwürdigen römischen Senat bezieht.

      Menschenverachtend und widerlich? Ich glaube nicht. Es ist mehr eine Frage des Branding bzw. der Corporate Identity einer Stadt, ihr Wappen überall zu verbreiten.

  • "Tahir Della, Sprecher der Initiative Schwarze Menschen in Deutschland, empfindet das Wappen als eindeutig rassistisch und erklärt: „Was nicht rassistisch gemeint ist, kann trotzdem rassistisch rüberkommen.“ Symbole im öffentlichen Raum müssten diskutierbar sein. „Nur weil sie schon hundert Jahre da sind, warum sollen sie nicht hinterfragt werden?“"

    1. Wenn etwas nicht rassistisch gemeint ist, aber doch so rüberkommt, ist der Sachverhalt eben nicht "eindeutig", es sei denn man erklärt die eigene Perspektive zum einzigen Bewertungsmaßstab.



    2. Ein "eindeutiger" Sachverhalt muss eigentlich auch nicht mehr "diskutiert" werden.



    3. "Hinterfragen" und "Abschaffen" sind nun auch zwei sehr verschiedene Paar Schuhe.



    Im Grunde nimmt Tahir Della selbst durch seine nachfolgenden Formulierungen die Behauptung der Eindeutigkeit zurück.



    Gegen Diskutieren und Hinterfragen ist selbstverständlich nichts einzuwenden.

  • Symbole im öffentlichen Raum müssten diskutierbar sein. "Nur weil sie schon hundert Jahre da sind, warum sollen sie nicht hinterfragt werden?" ...

    Ja, das finde ich auch. Man soll schon genau hinschauen und die Fakten prüfen. Das Ergebnis der Hinterfragung ist im Fall Coburg doch recht eindeutig: Da hat ein schwarzer Mensch - ein Heiliger - einen Ehrenplatz in Form einer Darstellung im Stadtwappen. Wieviel mehr Wertschätzung geht eigentlich? Das ist übertragen auf die Moderne vielleicht so etwas wie die Verleihung eines Nobelpreises. Der Heilige Mauritius würde den sicher nicht ablehnen, wenn wir ihn noch fragen könnten.

    Dass er als Afrikaner schwarz dargestellt wurde, ehrt den ganzen Kontinent und zeigt, dass es im Mittelalter da überhaupt keine Vorbehalte gab. Und als Nordafrikaner war Mauritius sicher auch kein Weisser, sondern würde heute als PoC identifiziert - wenn man denn überhaupt in solchen Schubladen denken will/muss.

    • @Winnetaz:

      "...Da hat ein schwarzer Mensch - ein Heiliger - einen Ehrenplatz in Form einer Darstellung im Stadtwappen. Wieviel mehr Wertschätzung geht eigentlich?.."



      Exakt. Und weil das Stadtwappen eben AUCH auf Gullydeckeln zu sehen ist, heisst das aber noch lange nicht, dass der Schwarze rassistisch mit den Füßen getreten wird.

    • @Winnetaz:

      Danke. Mann - faßt es nicht.

      & btw look up -



      Stadtwappen zu Gully-Deckeln.



      Gibt’s ne Stadt - Wo das nicht der Fall ist?

      kurz - Einfach mal das Kopfkino anhalten. Zurück auf Start spulen.



      &



      Sodann & zuvorderst & zuförderst:



      Neu justieren! Newahr.



      Normal. - 🤫 -



      &



      Dank im Voraus - 👨🏿 -

  • Wenn ich als Hamburger irgendwo im Süden als Wappen dienen würde, würde mich das irgendwie stolz machen.

    Aber wer will schon einen Fleischklopps als Wappen haben.

    • @lulu schlawiner:

      Hamburger sind über Jahrhunderte hinweg als tierähnliche Halbmenschen beschrieben worden und versklavt worden?Das wäre mir aber neu.

      soll heissen:



      Der Vergleich hinkt.Selbst wenn es irgendwo ein “Fischkopp”-Wappen GÄBE: ein*e Hamburger*in wird nicht wegen ihr angeborener Merkmale seit Jahrhunderten von Nicht-Hamburger*innen diskriminiert.



      Sie sind insofern garnicht in der Position,die Situation der Betroffenen mit Ihrer persönlichen zu vergleichen.

      • @pippilotta_viktualia:

        Sorry, aber Sie sind nicht in der Position, andere von der Diskussion auszuschließen.

      • @pippilotta_viktualia:

        Genau Genau.

        Sie Pison - sind gar nicht in der Position!

        kurz - Wat höbt wie lacht.



        Ehra nickname tragens - Astrid Lindgren seis beklagt - selten mit Würde & - mit Verlaub - zu recht - 🤫 -

    • @lulu schlawiner:

      Det is jut. So was von jut!

      Wobei, so richtich kann ick mir dieses Wappen im Süden och nich vorstellen:

      AchtVier & Said - Wappen

      www.youtube.com/watch?v=2dY3PH7DlDc

  • Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - schillert -





    Was hat Schiller sich nur gedacht? Die "Räuber" müssen umgeschrieben werden!“

    kurz - Da ist noch viel Luft nach oben.



    Nonnenfürzchen - find ich auch total!!!



    Diffamierend - Frauenfeindlich & ……



    Analerotikerfeindlich & …Antikatolsch & ……bitte selbst einsetzen …!“



    Dank im Voraus -

    • @Lowandorder:

      My Sidekick - legt lässiggekonnt nach -

      “ Mal sehen, wie lange es dauert, bis der Räuberhauptmann reklamiert wird 😂 “

  • Na so Lück hams alls gern.

    Erst sich verpissen.



    Und dann von außen - Nest beschmutzen.



    &



    Schade - daß der Mohr nicht den gebildetsten Mann seiner Zeit darstellt.



    Dann. Ja dann würdes echt spannend.



    Denn Augustinus von Hippo - schwarz oder öh heller - ?



    Das ist schon immer gern die Frage. Newahr.



    Normal.



    Da würden in Coburg aber die Wände wackeln & die Gully-Deckel springen - wa!*



    Zumal frauman dann - wär er schwarz (was ich glaube;) - den Hillig Mann - wie damals alle Welt! Einen Mohr nennen dürfte. Weil diese vorkoloniale Bezeichnung - däh - ubiquitär - vulgo allgemein gebräuchlich war! Nix Diffamierung & ……& …… - je nach Bedarf selbst einsetzten! Nur zu - Nur Mut!;)

    unterm———



    www.heiligenlexiko...nA/Augustinus.html



    &



    de.wikipedia.org/w...gustinus_von_Hippo



    & Däh - Welche Farbe hatte Augustines Haut? -



    antwortenhier.me/q...s-haut-59838586895



    & alt getan - ist jung getan - Coburg



    de.wikipedia.org/wiki/Coburg



    “Ab 1532 kam es in Coburg zu einzelnen Hexenprozessen. Während der Regierungszeit Herzog Johann Casimirs (1586–1633) sind etwa 178 Hexenprozesse nachweisbar mit intensiven Verfolgungen von 1612 bis 1619 und von 1628 bis 1632. Insgesamt gab es in Coburg und Umgebung im 16. und 17. Jahrhundert mindestens 228 Hexenprozesse.“

    Na bitte - Geht doch - 👨🏿‍🦰 -

  • "dass die Abbildung nicht rassistisch und kolonialistisch sei, weil die Geschichte des Mohren bis weit vor die Zeit des Kolonialismus zurückreiche." Aber ist die Darstellung des weißen St. Mauritius als Schwarz, nicht dennoch eine Art von Blackfacing und damit inhärent rassistisch?



    „Was nicht rassistisch gemeint ist, kann trotzdem rassistisch rüberkommen.“ selbst, dann wenn die Darstellung einen Heiligen zeigt der über das Wohlverhalten der lokalen Metzger wacht. Konsequenterweise ist jede Darstellung Schwarzer Menschen durch weiße zu unterlassen. Die Darstellung jedoch einfach zu tilgen wäre nicht nur eine Wiederholung des NS-Unrechts, sondern auch ein Akt der Symbolic Annihilation und damit keinen Deut besser als die Beibehaltung. Der einzig gangbare Ausweg aus dem Dilemma scheint ein Neuentwurf durch eine*n Schwarze*n Künstler*in.

    • @Ingo Bernable:

      Weiße sollen nur weiße darstellen, schwarze nur schwarze, Braune nur braune u.s.w. Was für eine langweilige Welt soll das werden? So kann man auch eine Form von Rassismus etablieren. Ich bin Fotograf und fotografiere hauptsächlich Schwarze weil es sich so ergeben hat und mich mittlerweile als Thema fasziniert. Mich interessieren alle Facetten schwarzer Kultur. Ich bin fest in der hiesigen Community und reise oft nach Westafrika, wo ich viele Freunde habe und mich sozial engagiere, zum dokumentarischen Fotografieren. Rassismus hat mir noch keiner Unterstellt, im Gegenteil. Kommt immer auf das "wie" an und konsequenterweise werde ich das bestimmt nicht unterlassen.

      • @Andreas J:

        "Rassismus hat mir noch keiner Unterstellt, im Gegenteil."



        Gratulation, ihnen sollte aber auch klar sein, dass sie damit eine extrem seltene Ausnahme sind. Nahezu alle von uns anderen wurden nämlich in einer rassistischen Gesellschaft sozialisiert und wer glaubt, dass das nicht prägt und das eigene Verhalten unbewusst beeinflusst macht sich idR etwas vor.



        Die sozialen Wohltaten und Betätigung in der Entwicklungshilfe sind ja leider allzu häufig letztlich auch nur die Fortsetzung neokolonialistischer Zustände mit anderen Mitteln. "Da gibt es diese Gruppe vor allem junger, weißer Frauen, die voll motiviert sind und es wirklich gut meinen [...] Aber sie haben auch eine irre Überzeugung von dem, wozu sie angeblich berechtigt und fähig sind: Probleme auf der anderen Seite der Welt zu bewältigen, deren Lösung man uns zu Hause niemals anvertrauen würde." (www.migazin.de/201...fsobjekte-weisse/)



        Andererseits könnte man natürlich auch mal in Erwägung ziehen den Betroffenen einfach mal zuzuhören und das was sie sagen dann auch ernst zu nehmen. In diesem Fall dann eben der ISD, die sich ja wie im Artikel zitiert klar positioniert hat und nun auch wirklich keine radikale oder unmögliche Forderung erhebt.

        • @Ingo Bernable:

          Unser Verein wird von Afrikanern und Deutschen hier in Deutschland und mit Mitgliedern in Abobo, dem ärmsten Stadtteil Abidjans organisiert. Das hat nichts mit der"....Fortsetzung neokolonialistischer Zustände mit anderen Mitteln" zu tun. Wir greifen hier Fördergelder ab und Renovieren und modernisieren Schulen zusammen mit den Eltern und Bewohnern in Abobo. Es gibt einige gute Projekte in Eigeninitiative die nichts mit der Deutschen Entwicklungshilfe zu tun haben. Ist nicht immer alles negativ und Scheiße. Man muss auch auf positive Entwicklungen, auch wenn es wenige sind achten und sie unterstützen.Die Fähigkeit zu differenzieren leidet schon sehr darunter, dass das Thema immer mehr in Richtung Identität verschoben und dadurch immer emotionaler wird.

    • @Ingo Bernable:

      "Konsequenterweise ist jede Darstellung Schwarzer Menschen durch weiße zu unterlassen"

      Wäre das nicht wieder eine Form der "Rassen"trennung? Dürften dann z. B. weiße Drehbuchautoren keine Schwarzen in ihren Drehbüchern haben und umgekehrt Schwarze keine Weißen? Denn auch das sind Darstellungen.



      In letzter Zeit scheint mir diese Debatte in eine sehr unschöne Richtung abzudriften, weg vom Miteinander hin zu wieder mehr Trennung und Gegeneinander. Das gilt für schwarz/weiß genauso wie für den aktuellen Feminismus.

      Was Lowandorders Kommentare angeht, stimme ich Ihnen zu: sehr schwer lesbar, weshalb ich sie inzwischen einfach wegscrolle.

    • @Ingo Bernable:

      “Blackfacing!!“ Danke. Dacht‘s mir doch:

      “Laß s.o. ordentlich Lücken nach Diffamierung! Da geht noch einiges!“







      kurz - Wat höbt wi lacht!



      You made my day - 🤫 -

      • @Lowandorder:

        Ich verstehe wieder einmal absolut nicht was sie mir sagen wollen, wie eigentlich bei jedem ihrer Beiträge. Die Verwendung von grammatikalisch korrekten Sätze und Wörtern die auch im Duden zu finden sind würde erheblich helfen so etwas wie Kommunikation zu ermöglichen.

        • @Ingo Bernable:

          Das wird noch lustig, Wappen, Namen, das N-wort selber (Bremen). Das wird für manche schwierig, die ganzen gegen Rechtsdemos hätten ein arges Problem. Wenn man lange genug sucht findet man bei jedem etwas.

        • @Ingo Bernable:

          Junger Mann. Sie sehen mich platterdings erstaunt.



          Alles grammatikalisch Duden-sauber.

          unterm——



          Könnt es sein. Daßse sich in Ihren Textbausteinen vertan haben?



          Ach herm. (Öscher Platt)



          & Aufgemerkt -



          “Der Duden bin ich. Wer denn sonst!“



          Ein R 6 - Richter in memoriam.



          Wo er recht hat - hat er recht! Newahr.



          Normal.



          (ps kl. Tipp - ich hatte es mir ja gedacht:



          Aber auf Blackfacing - mußte hier erst mal kommen. Gellewelle&Wollnichwoll.



          & nochens -



          Für so elaborierte Texte - wie Sie sie hier immer ablassen. Fehlt mir meist schlicht die Zeit.



          Halte es mit ollen Stockhausen - übe nie - spiele aber viel. So geht das - 🤫 -

  • 4G
    4813 (Profil gelöscht)

    Das Problem ist auch noch nicht gelöst:

    www.rnd.de/panoram...LAFCPNBBZWCGY.html

    • @4813 (Profil gelöscht):

      Yes. He is a clever man. Indeed.

      unterm—— &



      Das in Kiiel. Dunnerwetter.



      &



      Liggers. Wat kunn angahn - 😂 -