piwik no script img

Gutachten zum WohnungsbauDer Markt soll's richten

Laut dem Beirat des Wirtschaftsministeriums soll der Markt die Wohnungsfrage lösen. Statt billiger Wohnungen soll es Wohngeld geben.

In Ballungsräumen gibt es kaum günstige Wohnungen Foto: dpa

Berlin taz | Der Wissenschaftliche Beirat des Bundeswirtschaftsministeriums hat die Streichung der Mietpreisbremse und den weitgehenden Verzicht auf den sozialen Wohnungsbau empfohlen. In einem Gutachten, das deutlich von einer neoklassischen Sicht auf den Wohnungsmarkt geprägt ist, stellen die Verfasser fest, dass die Mietpreisbremse bisher wirkungslos geblieben sei.

Hätte sie aber eine Wirkung, „sänken damit auch die Anreize, neue Wohnungen zu bauen“, sagte Friedrich Breyer (Universität Konstanz), federführender Autor des Gutachtens. Investoren würden aufgrund der niedrigeren Renditen durch eine Mietpreisbremse ihre Baupläne überdenken.

Den Bau von Sozialwohnungen lehnt der Wissenschaftliche Beirat ab, weil viele Mieter in den Jahren nach ihrem Einzug aufgrund höherer Einkommen nicht mehr auf eine solche Wohnung angewiesen seien. Auch öffentlichen Wohnungsbau wollen die Autoren nicht – alles soll der Markt richten. Mieter mit niedrigerem Einkommen sollen Wohngeld bekommen, um teure Mieten bezahlen zu können.

Die FDP begrüßte die Stellungnahme des Beirats: „Staatliche Interventionen auf einem überhitzten Markt bringen nichts“, sagte der Bundestagsabgeordnete Daniel Föst. Für die SPD kritisierte Parteivize Thorsten Schäfer-Gümbel das Gutachten als „marktradikalen Unfug“. Caren Lay (Linkspartei) sagte, der Beirat käme „in seiner Marktideologie zu völlig falschen Schlüssen“.

Auch Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) distanzierte sich vorsichtig vom Gutachten seines eigenen Beirats: „Bezahlbarer Wohnraum gehört zu unseren wichtigsten politischen Zielen. Aktuell diskutieren wir intensiv, wie die Mietpreisbremse verbessert werden kann.“ Am 21. September berät die Bundesregierung auf einem Wohnungsgipfel über Maßnahmen für billigere Mieten.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

131 Kommentare

 / 
  • Ich halte die Mietpreisbremse für ein typisch sozialdemokratisches Projekt mit kaum erwünschten Effekten. All die staatlich geförderten Wohnungen, welche in den letzten beiden Jahrzehnten vor allem auch mit politischer Unterstützung der SPD zu Dumpingreisen den Haien zum Fraß in den Rachen geworfen wurden, wieder neu zu errichten, ist kaum möglich. Sinnvoller wäre es im ersten Schritt, in den größeren Hochschulstätten mit den aktuell höchsten Mieten ausreichend günstige Studentenwohnheime zu bauen, sodass wenigstens 80% der Studenten günstig wohnen können. Das hätte einen enormen, indirekten Effekt auf die Mieten aller in den wichtigsten Wucherstädten wie München, wo allein an den Unis mehr als 100.000 Studenten immatrikuliert sind.

  • In einer Großstadt wie Wien gibt es heute immer noch genügend bezahlbare Wohnungen. Warum? Weil man auf sozialen Wohnungsbau gesetzt hat.



    Dass die Mietpreisbremse in der jetzigen Form gar keine ist und auch gar keine sein kann, sei unbestritten, aber mit Wohngeld findet doch auch niemand eine Wohnung. Man stützt damit nur die Bürokratie, die ohnehin Teil des Problems ist und verschlechtert zusätzlich noch die Lage derjenigen, die mit Wohngeldanträgen schnell überfordert sind - und das sind eben nicht wenige.

    • @Rainer B.:

      17 Euro im Schnitt für Wien (innere Stadt) halte ich nicht für billig.

      • @Rudolf Fissner:

        Vielleicht lesen Sie erst mal, was ich geschrieben habe, oder ist das etwa zuviel verlangt?

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Rainer B.:

      Felix Austria kann man da nur sagen.

      Bei uns wird es wohl eher so laufen, wie es in London und Paris schon gelaufen ist.

      Da wo es schön ist, wohnt keiner mit geringem Einkommen. Der wohnt sonstwo und bringt denen mit hohem Einkommen die Pakete.

      Das Gesinde hat keinen Anspruch darauf in der Stadt zu wohnen.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Nö. Die Mieten in den Großstädten gehen schon wieder runter.

        www.wohnungsboerse...piegel-Berlin/2825



        www.wohnungsboerse...iegel-Hamburg/3195



        www.wohnungsboerse...gel-Frankfurt/3242

        Einzige Ausnahme ist soweit ich weiß München.

        Die Politik ist nur so träge das im Zuge der Debatte der Eindruck entsteht das Problem sei irgendwie ganz frisch. Dazu muss man auch sagen das einer der Gründe für den rasanten Anstieg die niedrigen Zinsen waren. Die Mieten steigen mit dem Marktwert der Wohnungen und der geht hoch, wenn Lieschen Maier keinen Zins mehr aufs Spaarbuch bekommt. (Scheiß Idee,... bloß nicht nachmachen)

        // Bei mir gibt es unter Linux übringends mit dem Firefox keine Probleme beim Posten. Soweit ich weiß wird bei der taz viel Open Source genutzt. Eventuell rührt der Fehler daher das der Entwickler zum Testen keinen Windows?! Rechner nutzt.

        • @Januß:

          „Die Mieten in den Großstädten gehen schon wieder runter.“

          Und folgen damit einem allgemeinen Bundestrend, nachdem sie im Zeitraum vor Einführung der „Mietpreisbremse“ erstmal kräftig angestiegen sind.

          • @Rainer B.:

            Die Steigerungen des Mietpreises kamen im Zeitraum vor und Nach der Einführung der Mietpreisbremse. ;-)

            • @Januß:

              Richtig, insbesondere im näheren die Zeitraum um die „Mietpreisbremse“, was auch nicht sonderlich verwundert. Inwieweit sich dieser Trend nach Einführung der „Mietpreisbremse“ entsprechend fortsetzen wird, kann man derzeit aber nicht zuverlässig sagen. Setzt man die „Mietpreisbremse“ jetzt ab, wird es vermutlich einen weiteren Erhöhungsschub geben.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Januß:

          Na dann werde ich wohl doch noch nach Mitte ziehen.

          Danke für die Technikinfo. Mittlerweile klappt es ja ganz gut mit dem korrekten posten.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Potemkische Mietpreisbremsenfakes brauch niemand. Was hat die Erkenntnis mit Volksgedöns zu tun?

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Das Gesinde hat seine eigenen Abtreter für das gleiche Spiel. Dort wo deren Abtreter herkommen hat man noch nicht einmal Anspruch auf irgendwas.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Will sagen?

          Ich verstehe: "Alles Scheisse, deine Erna"

          • @88181 (Profil gelöscht):

            Kein Ding - aber für Erheitering.

            www.tagesspiegel.d...ieter/1585992.html



            Also allet immer kurz vorm - öh Jau. Proctologen



            &



            de.wikipedia.org/wiki/Aborterker



            Noch zu ming Ols* - Zeiten schmückte solches die linke Außenwand des Katzenmuseum - gut lang bevor die Gegenwand der Franzisk. Kirche außen die eindrucksvollen Barlach-Figuren zierte - . Bis zum Boden mit Bretterverschlag verlängert!;)



            Physik in praxi!;) “Du konntest - wie “wie scheißt ne Kuh?“;) - Abgang & Auufschlag - Schall gestoppt*!* - glatt voll den Newton geben!“;))

            Nu. Da ahnt frauman doch - Wo die Wurzeln der Erkenntnis eines Werner von Siemens liegen. Newahr.;)



            Jau. “Non scolae …“

            …servíce!

            • 7G
              76530 (Profil gelöscht)
              @Lowandorder:

              Ein Mann wie eine Wundertüte. Famos! Auch wenn ich zugebe, den Hinweis auf Werner von Siemens nicht verstanden zu haben.

              • @76530 (Profil gelöscht):

                Ging dort auch inne Penne!



                =



                “In praxi - Wenn wir was brauchen!



                Rufen wir bei Siemens-Schuckert oder



                Siemens-Halske an!"



                Der blöde James Klapper!;)



                Im ernst. Alles vom Feinsten.



                Früher mit Hörsaalaufbau im Teil des alten Remter!;) - heute unterm Dach.



                Als zum 50. son Blödmann gr.lat. - schwärmte - die Elektrisierapp. etc seien so derart selten - würden von Unis abgefragt & Däh! rumdruckste!;(



                Kapott! “Waas - den hamse einfach mal Angeschaltet??? - So blöd kann ja wohl nur'n Altsprachler sein!"



                (& Spiegelampermeter - entdeckte das Superteil - unbeachtet im Regal!



                Hatte ich nur einmal wieder in der Physik Uni Mbg/L in action gesehen.



                & Däh!



                de.m.wikipedia.org...Werner_von_Siemens



                &



                Mal Pauker Persetter & sonstige Pädagos - Herchehört!;))



                “…Schließlich besuchte er für drei Jahre von 1832 bis 1834 das Katharineum zu Lübeck. Dort war er besonders in Mathematik herausragend, weshalb er in diesem Fach in einer höheren Klasse unterrichtet wurde. Er verließ das Gymnasium 1834 aber vorzeitig ohne formalen Abschluss.…"



                Na Bitte! So geht's doch auch.



                (& wenn wieder die Mär über schlechte Schöler ala Einstein(basierte auf umgekehrtem Notensytem;) - auch WvS umfaßte “schrieb der olle Griesel wieder solches ala s.o.!;)" ming Ol!;)

          • @88181 (Profil gelöscht):

            War nicht an Sie gerichtet (Beide Beiträge) & Sorry

            • 8G
              88181 (Profil gelöscht)
              @Rudolf Fissner:

              Kein Ding.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Ihr Loblied auf den de-regulierenden Liberalismus weist einen Denkfehler auf: das, was Sie über das Verhältnis Individuum-Gesellschaft schreiben, gilt in beide Richtungen, nicht nur als Einbahnstraße.

    Diese Gesellschaft und ihre Apologeten (hat nichts mit APO zu tun) sind stets schnell bei der Hand, wenn es um Eigenverantwortung geht. Dass zur Eigenverantwortung das Gegenstück der Verantwortung der Gemeinschaft hört, vergessen sie großzügig.

    Ich kenne viele Menschen, die dieser Gesellschaft jahrzehntelang viel gegeben haben ohne angemessenen Gegenwert. Und die sich nun anhören müssen: "selber Schuld"!

    Sehen Sie darin etwa eine positive Botschaft?

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Sie denken hier schwarz-weiß. Verantwortung für sein eigenes Leben zu übernehmen ist gut für die Person die es tut, aber auch gut für deren Umfeld und auch gut für die Gesellschaft! Jeder Mensch der in einem Sozialstaat arbeitet und Steuern zahlt übernimmt damit auch gesellschaftliche Verantwortung und wer viel verdient trägt Sozialleistungen und Staat sogar überproportional stark mit. Das ist keine unwichtige Randnotiz, die progressive Besteuerung von Einkommen ist ursprünglich eine Idee von Marx gewesen.

      Es ist auch nicht so das ich glaube das diese Idee markellos sei. Das ist sie nicht aber sie ist bei weitem das beste Pferd im Stall. Wer sich hinsetzt und darauf wartet das der gesellschaftliche Wandel kommt hat von vorneherein verloren.

      "Und die sich nun anhören müssen: "selber Schuld"!"

      Also heißt "gesellschaftliche Verantwortung übernehmen" für Sie das man den Menschen auf die schulter klopft und ihnen sagt das sie nichts falsch gemacht haben? Das ist inetwa die Haltung, die ich von der Katholischen Kirche gegenüber Bedürftigen erwarte.^^

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Januß:

        Interessant, was Sie alles aus meinen Ausführungen herauslesen (wollen). In diesem Rahmen sehe ich es nicht als meine vordringliche Aufgabe an, mich ständig zu erklären, vor allem: was ich NICHT meine.

        Meine Haltung geht mit keiner Kirche konform. Gegen religiöse und quasi-religiöse Anschauungen (inklusive marktradikaler Ideologie) habe ich mich früh immunisiert.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Ich bin gezwungen da etwas heraus zu lesen, weil Sie ja nicht viel Konkretes sagen.

          Sie können im Übrigen auch eine einzelne Auffassung der katholischen Kirche teilen ohne das Sie diese Kirche mögen müssen. Wie gesagt: Nicht immer so schwarz-weiß denken.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Was bedeutet das fürs Wohnen? Sind Sie nun gegen Sozialer Wohnungsbau mit stärkerer Berücksichtigung von Fehlbelegungen oder Wohngeld wie es das Gutachten fordert?

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Ich möchte Sie mit meiner Differenziertheit nicht weiter überfordern. Das Feld der Vereinfachungen überlasse ich gerne denen, die dazu prädestiniert sind.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      "Ihr Loblied auf den de-regulierenden Liberalismus weist einen Denkfehler auf: das, was Sie über das Verhältnis Individuum-Gesellschaft schreiben, gilt in beide Richtungen, nicht nur als Einbahnstraße."

      Das ist kein Denkfehler, dass ist Ideologie als Folge permanent eingehämmerter Denkschablonen der Herrschenden.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Rolf B.:

        Sie dürfen das gerne anders nennen. an meiner Kernaussage ändert dies nichts!

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Das sollte auch keine Korrektur Ihrer Kernaussage sein.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      als Antwort an Janus ...

  • Also, ich wäre absolut für ein höheres Wohngeld, auch für mittlere Einkommen.

    Aber dieses Mittel allein sorgt erstmal nur für Preissteigerungen auf dem Wohnungsmarkt. In der Tendenz könnten Investoren zwar tatsächlich zu mehr Bautätigkeit veranlasst werden, aber in Stein gemeißelt ist das nicht, da eine Verknappung des Gutes ebenfalls zu Spitzenrenditen führen kann, umso mehr bei Wohnraum als dass die Mieter hier eine sehr niedrige Nachfragelastizität aufweisen müssen und durch eine Verknappung des Gutes überproportional hohe Zusatzkosten auf sich nehmen, um irgendwo unterzukommen.

    Davon abgesehen wundere ich mich was das überhaupt für Wirtschaftswissenschaftler sein sollen, die auf einem Markt setzen auf dem die Bedingungen des neoklassischen Models an allen Ecken und Enden gar nicht zutreffen.

    Für Wohnraum gibt es doch längst andere Marktmodelle die viel zutreffender sind.

    Davon mal ganz abgesehen verstehe ich überhaupt nicht wieso in Gottes Namen der Staat nicht in öffentliches Wohneigentum in Ballungsräumen investiert um damit schlicht Geld zu verdienen. Kein privater Investor erhält so niedrige Zinsen für solche Großprojekte wie der Staat mit seinen vielfach negativen Zinsen. Damit würde sich die Kostenrechnung für ein Bauprojekt erheblich verbessern und bei einer Eigenkapitalrentabilität von vielfach mehr als 7% für innerstädtische Bauprojekte alleine schon in Berlin (weis Gott wie hoch die Rendite in HH und München sein muss) lassen sich damit auch noch Gewinne für öffentliche Eigentümer erzeugen die WEIT über Inflation und Wirtschaftswachstum liegen und heute eingenommen morgen locker die Risiken solcher Projekte abfedern können. In wenigen Jahrzehnten lässt sich das Geld sogar reinvestieren oder an die Kommunen ausschütten.

    Das kann doch alles nicht deren Ernst sein...

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Frage aus der Rasselbande an einen mutmasslichen Markt-Jünger: wo hat denn der so genannte Markt funktioniert? :-)

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      Naja, zumindest funktioniert der böse freie Markt wesentlich besser, als es jede sozialistische Planwirtschaft jemals getan hat.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @80576 (Profil gelöscht):

        Ihr Vergleich hat die gleiche Qualität wie der zwischen Pest und Cholera. Ich bin lieber auf der Seite der Gesundheit.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      "Der Markt" verspricht nicht mehr und nicht weniger als eine effiziente Wirtschaft und eine Befriedigung der Bedürfnisse die da sind und gegenfinanziert werden können. Entsprechend ist Ihre Enttäuschung von "Markt" (Wenn es deine eine echte EntTäuschung ist) ihrer falschen Annahme über die Versprechen des Kapitalismus geschuldet.

      Ich erwarte nicht das der Markt billigen Wohnungen in top Lagen hervorbringt. Ich erwarte das er Wohnraum hervorbringt, den sich die Menschen leisten können und das tut er auch.



      Wir reden hier ja nicht von einer Wohnungsnot, sondern von einer Knappheit von Wohnungen in den attraktivsten Stadteilen der attraktivsten Großstädte.

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @Januß:

        ...bitte, bitte, Sie sprechen hier von "top Lagen", der Markt SCHAFFT diese sog. Top-Lagen, so sieht's aus.



        Ein (weiteres) Beispiel findet sich in München, das sog. Paulaner-Gelände.



        Bisher keinen 'tolle' Wohngegend. Doch jetzt werden auf dem freigewordenen Brauereigelände Luxuswohnungen gebaut. Eigentumswohnungen, die sich kein sog. Normalverdiener leisten kann.



        Der Markt macht's möglich.

        • @81331 (Profil gelöscht):

          "der Markt SCHAFFT diese sog. Top-Lagen, so sieht's aus."

          Nun jetzt bewegen wir uns in einem Bereich wo die Frage ist was "der Markt" genau ist. Ich mag den Begriff wegen seiner Schwammigkeit nicht besonders.



          Kapitalismus lässt zu das aus der Masse der Entscheidungen von Konsumenten heraus Tendenzen entstehen und dieses Phänomen nennt man dann gerne "Markt".



          Dahinter stehen aber eben immer echte Menschen. Wenn man von "Markt" redet wird es schnell abstrakt und man kann so tun, als stecke dahinter ein bösartiges System und nicht das nette, progressive, Grüne wählende Hippster-Paar, dass gestern bei Ihnen gegenüber eingezogen ist.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Januß:

        Mein nach Reibung hungernder Geist ist nicht bereit, Ihren holzschnittartigen Vereinfachungen zuzustimmen.

        WIR reden NICHT von "Knappheit in den attraktivsten Stadteilen der attraktivsten Großstädte." Nicht, so lange es dafür keine statistische Belege gibt.

        ICH rede erfahrungsgetränkt von Wohnungsknappheit. In einer Großstadt habe ich nie gelebt, wohl aber Jahrzehntelang in einer Universitätsstadt, in der ich den Verdrängungsprozess bezahlbarer Mieten hautnah am eigenen Leib und bei anderen erfahren habe.

        Wie Sie dies eindrucksvoll zeigen, spielt dies bei Markt-Jüngern keine Rolle. Ich erwarte schon, dass es bezahlbare Wohnungen für Menschen dort gibt, wo sie leben - und nicht in einer für sie völlig fremden Gegend. Es muss keine Top-Lage sein, aber eine, die über Infrastruktur und Urbanität verfügt.



        Da Ihre selektive Wahrnehmung keine wirkliche Debatte zulässt, steige ich an diesem Punkt aus.

        In Sachen in Ent-Täuschung gebe ich Ihnen gerne Recht. Nach Jahrzehntelanger Erfahrungen habe ich keine Illusionen mehr. Aber die Hoffnung, dass Menschen eines Tages aufwachen. Ob dies zu meinen Lebzeiten geschieht, ist mir schnuppe.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Sie reden hier von "holzschnittartigen Vereinfachungen" und kategorisieren mich stumpf unter "Markt-Jünger" ein, ohne das wir hier mehr als mal ein paar Beiträge ausgetauscht hätten. Sind Sie sich der Ironie nicht bewusst?^^

          Es ist mir ehrlich gesagt egal wo Sie mal gelebt oder nicht gelebt haben. Diese Debatte dreht sich nicht um Wolfgang Leibergs Lebensweg. Es ist eine politische Debatte über Wohnungsmangel und Sozialbau und Ihre Frage war eine theoretische zur Funktion von Märkten.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Januß:

            Knapp daneben ist auch vorbei.

            Was die Debatte angeht, reduzieren Sie das Problem unzulässigerweise auf bestimmte Stadtteile in bestimmten Großstädten. Da ist Gegenrede Pflicht. Das hat nichts damit zu tun, dass es um m e i n e n Lebensweg ginge. Meinungen bilden sich übrigens nicht allein durch Erkenntnis, sondern auch durch Erfahrungen. Meine, Ihre, die von Anderen.

            Herr Steinmeyer hat offenbar mehr begriffen, in dem er aufs flache Land geht.

            Mit überprüfbaren Argumenten bin ich übrigens leicht zu überzeugen. Mit Stereotypen und Plattitüden nicht.

            Meine Kernaussage, dass es bezahlbare Wohnungen dort geben muss, wo die Menschen leben, haben Sie wohlweislich ignoriert.

            • @76530 (Profil gelöscht):

              "Meine Kernaussage, dass es bezahlbare Wohnungen dort geben muss, wo die Menschen leben, haben Sie wohlweislich ignoriert."

              Nein, ich habe mir nur nach dieser Ankündigung von Ihnen:

              "Da Ihre selektive Wahrnehmung keine wirkliche Debatte zulässt, steige ich an diesem Punkt aus."

              Nur nicht mehr die Mühe gemacht mehr zu tun als auf Ihre wirre Argumentation hinzuweisen.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      .... überleg ... DDöR & Bannanen, Plattenbau und Altbauverfall ... ? ... ne ... falsch. ... Spreewaldgurken und Rotkäpchensekt!

  • Die Gegner der Mietpreisbremse haben gut Lachen.



    Handwerklich schlecht gemacht, mit viele Ausnahmen und leicht zu umgehen. Da kann man schnell schlaumeiern, dass so etwas nicht funktioniert.



    Nach der Lektüre einiger Kommentare hier komme ich immer mehr zu der Erkenntnis, dass jedes Volk die Regierung hat, die es verdient.

  • 8G
    83379 (Profil gelöscht)

    Die Vermieter finden doch Leute die bereit sind soviel zu zahlen.



    Es sind halt nicht die bösen Investoren die die Leute aus den Städten vertreiben es sind jene die genügend verdienen, dass sie mehr zahlen können.

    Es gibt auch keinen Wohnungsmangel im Osten herrscht großer Leerstand, auch in Berlin findet man Wohnungen, es herrscht Mangel an bezahlbaren Wohnraum in attraktiven Lagen.



    Darauf gibt es aber keinen Anspruch. Der Staat kann jetzt hingehen und in attraktiven Lagen Hochhäuser bauen aber dann braucht man keine 5 Minuten warten und die ersten Bürgerinitiativen sind da und demonstrieren und klagen oder man fährt eine Politik die mittlere und kleinere Städte attraktiv macht, das ist aber ein Auftrag für Jahrzehnte.

    Ansonsten ist es wie bei allen baulichen Investitionen im Moment es ist nahezu unmöglich Handwerker und Baufirmen zu finden deren Auftragsbücher nicht auf Jahre schon voll sind, es sind schlicht nicht die Kapazitäten da.

    Die einzig schnell wirkende Maßnahme wäre es Immigration von außerhalb der EU auf null zu reduzieren und gleichzeitig Auswandern-Premien zu zahlen: geringere Bevölkerung=Weniger Druck. Fände ich bescheuert und ist vermutlich rechtlich noch nichtmal umsetzbar aber das würde konkret die Bevölkerungszahl Deutschlands drücken und das Problem jetzt schnell angehen.

  • Konzentrieren wir uns doch mal auf die Behauptungen, die leicht zu prüfen sind. Hat die Mietpreisbremse geholfen? Nein! Und das habe ich euch Rasselbande auch schon vor der Mietpreisbremse gesagt. Das ist exakt die Erfahrung die man in vielen anderen Ländern zuvor schon gemacht hat. Da haben die Staats-Jünger wieder zu fest an die hohlen Versprechen ihrer Vorbeter geglaubt.

    Das Problem in den Städten ist ja das es genug Menschen gibt, die in der Lage sind auch sehr hohe Mieten zu zahlen. Klar wären auch die froh über niedrigere Mieten aber denen ist es dann wichtiger die Wohnung zu bekommen, als ihren potentiellen Vermieter mit Hinweise auf Regulatorien zu vergraulen.

    Was den Sozialen Wohnungsbau angeht bin ich eigentlich recht aufgeschlossen. Allerdings hilft der auch vielen Menschen nicht, die mittlere Einkommen haben. Die können sich keine Wohnung in Frankfurt oder München leisten aber haben auch keinen Anspruch auf Sozialwohnungen. Die werden früher oder später in den sauren Apfel beißen müssen und umziehen oder eben garnicht erst in die Stadt ziehen.

    • @Januß:

      Niemals mit der "Ich hab's Euch doch gesagt!"-Keule kommen! Das führt nur zur umgehenden Erwiderung mit der "Man hat's ja auch gar nicht erst richtig versucht"-Keule. Sollte Ihnen eigentlich von der Rasselbande bekannt sein.

      Ansonsten natürlich völlig richtig, was Sie sagen. Es wäre noch hinzuzufügen, dass amn mit Wohnungsbau schon aus technischen Gründen (Kapazitätsgrenzen der Baufirmen, Platzmangel in den gefragten Lagen) in den teilweise mehrfachen Nachfrageüberschuss allenfalls kleine Kerben hauen kann, aber niemals das eigentlich Problem lösen wird. Es sind einfach zu viele Menschen, die in die gefragten Lagen drängen.

  • Es giebt bezahlbaren, ja sogar billigen Wohnraum. Nur eben nicht in den begehrten Lagen. Weshalb jemand mit geringem Einkommen bei der Konkurrenz um begehrte Lagen jemandem mit hohem zu bevorzugen sein soll, ist mir nicht klar.

    • @BluesBrothers:

      Nicht bevorzugen. Er wird nur mittels Wohngeld oder sozialem Wohnungsbau unterstützt. Die „begehrte Lage“, auf Sylt am Strand, die Villa, wurde noch nie unterstützt.

    • @BluesBrothers:

      Wenn die „begehrten Lagen“ sich z.B. von dem Kölner Innenbereich auf 30 km Umland ausdehnen, dann ist es schwer nut mit „Begehren“ zu erklären. Ich sehe es als eine teilweise von der Politik gewollte Entwicklung der Steigerung der Bodenrente.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @BluesBrothers:

      Denkfehler.

      Ob die Bluesbrothers das auch so sehen würden???

      Es ist ein Unterschied, ob jemand aufgrund eines geringeren Einkommens benachteiligt wird oder gleiche Chancen hat. Gleiche Chancen zu haben hat im Übrigen nichts mit Bevorzugung zu tun.

      Soviel Zeit muss sein.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Also wenn ich mich recht entsinne, haben die Jungs so einiges auf sich genommen auf ihrer Mission from God, um die Steuer für das Kirchenobjekt aufbringen zu können..;-)

        Aber mal ernsthaft, auch wenn Sie mich als einen solchen Flügel ansehen möchten, warum muss die Gesellschaft dafür sorgen, dass ein Teil der Bevölkerung an gewissen Lagen billiger leben kann, als die Lage auf dem freien Markt wert ist? Wenn die Person A weniger zahlt als die Person B und dies nicht aufgrund von Verhandlungsgeschick sondern gesetzlicher Anordnung, ist das doch eine Bevorzugung?



        Das jeder Mensch ein Dach braucht, ja das stimmt, aber doch nicht ein Dach in einer guten Lage, das ist Luxus über den ich selbst nicht verfüge und der mich so gar nicht interessiert. Von meiner beschaulichen Kleinstadt in eine zentrale Lage in einer Großstadt, das würd ich geschenkt nicht annehmen (also klar ja, ums weiter zu verkaufen, aber Sie wissen was ich meine).

      • @76530 (Profil gelöscht):

        "Gleiche Chancen zu haben hat im Übrigen nichts mit Bevorzugung zu tun."

        Wenn "Gleiche Chancen" (Ich denke Sie meinen damit das gleiche Ergebnis) für Sie bedeuten das Person A 40m² für 6€ pro m² bekommt und Person B 40m² für 12€ pro m² dann ist das eine Bevorzugung.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Januß:

          Kein Bedarf an Gefechten mit Windmühlenfügeln!

  • Wie wird Politik und Gesellschaft in die Irre geführt von Macht-, Geldinhabern und Eigentümern?

    Folglich ein Beispiel. Im Internet gibt es sehr viel davon zu finden.

    Wirtschaftsprüfer warfen der Charité vor, 40 Millionen Euro falsch verbucht zu haben.

    www.tagesspiegel.d...arite/9974482.html

    Angeblich verbucht jemand 40 Millionen falsch. Was bedeutet das?

    Die Verantwortlichen für Finanzen verbuchten 40 Millionen Zuwendungen aus öffentlicher Hand (STEUERGELDER) als Kosten. Was hat das zur Folge?

    Erstens werden diese Gelder ($= Mio. €) versteckt. Zweitens werden weitere 40 Millionen vom Umsatz zu keinen Abgaben der Steuern führen! Wäre ein Betrug nachgewiesen, wäre hier ein DOPPELTER Betrug zu Stande gekommen.

    Es werden 40 bzw. 80 Millionen versteckt! Interessant ob die Verantwortlichen (Finanzen, Verbucher, Geschäftsführung) sich einigen Fragen betreffend angeblich falscher Verbuchung sich einer Befragung unter Verwendung vom Lügendetektor sich unterziehen würden!

    Aber Verantwortlichen sagen später: „Wir haben einen Fehler gemacht, und es wird keiner strafrechtlich bestraft! Genau so wurde das vorliegende Gutachten gemacht. Es ist lediglich eine Prognose. Später kann man sagen: „Wir haben uns geirrt“ oder „Der Markt hat sich positiv/negativ entwickelt“ oder „Etwas wurde nicht berücksichtigt“ oder „Das war lediglich eine Einschätzung“ oder nach 1-2 Jahren vergisst jeder dieses Gutachten und fragt keiner nach!

    In unserem Land wird stets versucht Millionen zu verstecken und zugleich sitzen arme Menschen wegen Schwarzfahrens in Bussen/Bahnen einer staatlichen Gesellschaft im Knast!

    Das Volk braucht Veränderungen vor allem in Bezug auf die Soziale Gerechtigkeit!

    • @Stefan Mustermann:

      Was bedeutet ihre Suada nun für das Thema Sozialer Wohnungsbau und Wohngeld?

  • Politiker, die über von ihnen so genannte „Anti-Abschiebe-Industrie“ sprachen, sollten sich lieber fragen, ob es bei uns nicht eine Art „Anti-Sozialstaat-Industrie“ längst etabliert hat und versucht stets, mit allen Mitteln die Politik zu beeinflussen, was zur sozialen Ungerechtigkeit in vielen Märkten bzw. Bereichen und Verarmung des Großteils der Gesellschaft führt!

  • Der Markt wird diese Probleme nicht lösen. Es ist doch klar, dass kommunale Träger, Genossenschaften und städtische Siedlungsgesellschaften die echten Akteure dabei sind, günstigen Wohnraum herzustellen. Wenn private Investoren Kapital nehmen, dann um Gewinne zu erzielen, sprich die Qualität solche Wohnungen und Viertel wird mies sein und die Verbindungen zu Politik und Wirtschaft übel riechen, weil das dann eine Sause für die jeweiligen Investoren wird. Der Markt richtet am Wohnungsmarkt nur Schaden an. Schon jetzt geht viel Kaufkraft, Lebensqualität und Gleichheit in den Ballungsräumen durch das Geschacher internationaler Investmentgesellschaften verloren.

    • @Andreas_2020:

      Wo wollen Sie in Ballungsräumen neue Wohnungen herstellen? Für neue Wohnungen muss man entweder alte platt machen und noch größere hochziehen (inclusive fetter Tiefgarage) oder Grünflächen platt machen, nachdem auch die letzte Lücke vollgestopft wurde. Ob der Irrsinn nun unter neoliberaler Flagge oder sozialer Flagge veranstaltet wird ist wumpe. Es wird in jedem Fall viel Kaufkraft und Lebensqualität versenkt und insbesondere dem ärmeren Teil das letzte Grün genommen.

      Das Geld ist besser investiert in Wirtschaftsförderung auf dem Lande wo eh schon Wohnungsleerstand www.bbsr.bund.de/B...nd.html?nn=1124686 und oftmals gleichzeitig höhere Arbeitslosigkeit herrscht. statistik.arbeitsa...7A90BCE5097B08C359

  • 8G
    82236 (Profil gelöscht)

    Mit dem Wohngeld ist das so eine Sache. Die Vermieter auf dem " freien" Wohnungsmarkt -frei für wen? Auf jeden Fall nicht für denjenigen, der auf billigen Wohnraum angewiesen ist- berechnet das Wohngeld gleich mit und haut noch Mal ein bisschen drauf. Als Macron das Wohngeld um 5€ pro Monat gekürzt hat mit eben der Begründung, dass die Vermieter mit dem Wohngeld spekulieren -trifft ja nur die Armen - hat er an eben diese Vermieter appeliert, die Mieten um 5€ zu senken, das haben die natürlich nicht gemacht. Hätte er die Forderung aufgestellt, die Mieten um 5€ zu erhöhen, hätten die Vermieter nicht eine Sekunde gezögert.



    Dieses Beispiel zeigt, dass bezahlbarer Wohnraum nur auf dem Weg des sozialen Wohnungsbaus geschaffen werden kann, trotz Fehlbelegungen, die natürlich mit allen Mitteln bekämpft werden müssen.

    • @82236 (Profil gelöscht):

      Der soziale Wohnungsbau ist übelste staatliche Fehlsteuerung. Wohngeld betrifft zielgenau die Bedürftigen.

  • Marktradikaler Neoliberalismus. Die TOTALE Ideologie. Es werden nicht die Mieter bezuschusst sondern die Vermieter mit ihren überzogenen Preisen.



    Was muss eigentlich noch passieren in DE, damit endlich mal eine kraftvolle soziale Bewegung in die Pötte kommt?

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      "Was muss eigentlich noch passieren in DE, damit endlich mal eine kraftvolle soziale Bewegung in die Pötte kommt?"

      Die Altlinken bräuchten vielleicht mal ne positive Botschaft. Für mich hört sich das immer zu sehr nach letztem Jahrhundert an.

      Soziale Luftschlösser, außenpolitische Heuchelei und Versagen in Verantwortung sind eben keine Werbung für jüngere Menschen.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        "Die Altlinken bräuchten vielleicht mal ne positive Botschaft. Für mich hört sich das immer zu sehr nach letztem Jahrhundert an."

        Jop. Insgesamt würde linken Bewegungen eine deutlich positivere Botschaft gut tun. Aktuell heißt es im Endeffekt fast immer: Wir müssen erst die Gesellschaft ändern, damit sich was tut. Und das ist eine enorm frustrierende Botschaft, denn die Gesellschaft ist sehr träge und der Einfluss des Einzelnen auf die Gesellschaft ist gering.

        Deshalb war der Liberalismus für mich so eine Befreiung. Wenn man erstmal realisiert hat das die Welt (und auch die Gesellschaft) einem garnichts schuldet und das man sich selbst um sein leben kümmern muss dann glaubt man wenigstens an etwas, dass man auch selber, direkt beeinflussen kann. Das ist weitaus "enpowernder" als endlose Gesellschaftskritik und ein nie endender Kampf um neue Rechte.

        Zusätzliche Rechte sind für nichts verantwortlich was ich in meinem Leben zu schätzen weiß und mir fällt niemanden außer meiner Tante ein (Lesbe, wollte heiraten), die sagen würde das zusätzliche Rechte ihr Leben nachhaltig positiv beeinflusst haben.

    • @Rolf B.:

      Wenn ein Preis gezahlt wird und dem vergleichbarer Objekte entspricht, ist er nicht überzogen.

  • Gutes Gutachten. Wer glaubt denn bitte wirklich, dass der Staat irgendetwas kann? Sozialwohnungen bereichern nur diejenigen Mieter, die der Bedürftigkeit entwachsen sind -- über die Fehlbelegungsabgaben lächeln die nur. "Wohnen" ist kein so besonderes Gut, dass es staatlicher Interventionen bedürfte. Wer sich seine Miete nicht leisten kann, sollte gezielt unterstuetzt werden (Wohngeld) oder in eine billigere Stadt ziehen. So klärt sich der Wohnungsmarkt überall auf der Welt.

  • Der s.g. Markt kann im Prinzip gar nichts.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Gerhard Krause:

      Richtig. Es sind Menschen, die Handeln. Der Markt ist nur die Struktur.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @74450 (Profil gelöscht):

        Auch richtig.

        Wenn ich den inflationären Gebrauch des Begriffes Markt sehe, erkenne ich eine quasi-religiöse Ideologie von Ideologen, die sich dieser Struktur bedienen. Und sie dabei missbrauchen.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Meine ich ebenfalls.

          Das klingt zwar nach Kabarett, aber das ist eine einzige, Verzeihung, Verarschungsmaschinerie, Markt, Preis, Nachfrage, Bestenauslese...

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Gerhard Krause:

            Genau. Markt eben: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren. Mehr Scheinheiligkeit geht nicht.

          • @Gerhard Krause:

            Eben deswegen gibt es SozialenWohnungsbsu oder Wohngeld.

    • @Gerhard Krause:

      Der Markt funktioniert doch. Es wird wieder gebaut, weil Nachfrage da ist und man mit Immobilien Geld verdienen kann.

      Wo liegt das Problem?

  • Das Gutachten ist mit seinem Blick zu sehr auf den Wohnungsmarkt versteift. Wohnsituationen verbessern und verschlimmern sich immer auch durch Zu- oder Wegzug aus Regionen. Wohnungen ziehen nicht mit und sind nicht beliebig einfach in Ballungsräumen bereitstellbar.

    Zu beobachten ist dies vor allem in Ostdeutschland (Wegzug mit Wohnungsleerstand von mehr als 10%) und in den ballungsräumen Berlin Hamburg und München (Zuzug, Wohnungsleerstand von weniger als 2%). www.bbsr.bund.de/B...nd.html?nn=1124686

    Als eine der wichtigsten Maßnahmenempfehlungen vermisse ich daher im Gutachten die Stärkung benachteiligter Regionen in Deutschland.

    • @Rudolf Fissner:

      Oder einfach die Feststellung: nicht jeder muss in Berlin-Mitte wohnen. Wer sich das nicht leisten will, der zieht halt nach Potsdam. Wem auch das zu teuer ist, der zieht weiter nach Leipzig.

      Ich sehe darin kein Problem.

      • @Sven :

        Nö. Wer nach Stendal, Magdebur oder Müritz zieht sollte dort hinziehen wollen. Und vor allem sollte er dort nicht wegziehen müssen, weil die Arbeit, der Arzt, der Kindergarten, der ÖPNV or whatever fehlt.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Sven :

        Ziehen dann Familie, Freunde und soziales Umfeld jedes Mal mit?

        Sagen Sie das doch mal einem alten Menschen ins Gesicht. Aber vielleicht kennen Sie ja keine, weil Sie nur in Ihrer Blase leben ...

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Ich hätte kein Problem einem alten Menschen zu sagen, dass eine gute Lage ein Luxus ist und die Gemeinschaft für seinen Luxus nicht aufkommen muss.



          Aber ich reiche auch Räumungsklagen gegen sozial schwache Personen ein und lass entsprechende Urteile vollstrecken, zwar mit Bedauern, aber das hilft den Leuten ja auch nicht. Somit bin ich da wohl evtl etwas abgestumpft.



          Aber mal Hand aufs Herz, Sie sind Eigentümer einer Wohnung, die Sie für nen 1.000er mehr vermieten könnten, das könnte sich der alte Mieter aber nicht leisten, der ist mit der aktuellen Mietzahlung eh an seinem Leistungsmaximum. Würden Sie auf das Geld verzichten? Falls ja, sind Sie dann eh schon reich (weil dann ist das klar kein Problem) oder einfach ein guter Mensch, oder habens ein Helfersyndrom, oder ist der Verzicht in dem Fall Ihrer Meinung nach eine normale menschliche Handlung?

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Ich bewundere jeden Kommentator, der angesichts diesen marktradikalen Schwachsinns noch ruhig bleiben und sachlich antworten kann.

    Als Betroffener dieses Wohnungsmarktes, der nur Rendite kennt, kann ich nur noch eines: kotzen, kotzen, kotzen.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Ich bewundere, dass Sie das bewundern können. Echt.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Welchen Vorteil sehen Sie in Sozialwohnungen mit (wie das Gutachten feststellt) aktuellen Fehlbelegungen von 25% gegenüber einer 100% zielgenauen Vergabe von Wohngeld?

      • @Rudolf Fissner:

        Weil Wohngeld wie eine Subvention für dieses, Verzeihung, Konzern- und Reichenpack wirkt, es befeuert, zumindest mE, nur die Rendite. Löhne hoch, das dürfte wohl die meisten "Marktprobleme" lösen.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Gegen Sozialwohnungen spricht nichts, nicht einmal eine Fehlbelegung, auf die man reagieren kann.

        Das Gutachten ist in meinen Augen nichts weiter als ein Feigenblatt für das Nichtstun gegenüber materiell bedürftigen Menschen.

        Wenn ein Mann wie Herr Altmeier schon sachte Kritik vorträgt, sagt dies schon alles.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Tja. So ist das mit dem geschriebenem und gesprochenem Wort. Es ersetzt nicht das Anpacken.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            Wie meinen?

  • "Wenn überhaupt, sollte der Soziale Wohnungsbau nur in Verbindung mit einer konsequenten Fehlbelegungsabgabe und mit der Auflage einer Durchmischung mit frei finanziertem Wohnungsbau im selben Wohngebiet fortgeführt werden" www.bmwi.de/Redakt...ublicationFile&v=4

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Ich habe mir mal Ihren Link zunutze gemacht und in das Gutachten kursiv reingelesen.

      Mir ist als Betroffenem schnurzpiepegal, ob Objekt- oder Subjektbezogene Lösungen gesucht werden (wie es dort so schön heißt). Ich finde nur eines wichtig: dass bezahlbare Wohnen gebaut werden und die Debatte nicht missbraucht wird, den Status Quo beizubehalten, der nur Vermietern und wenigen Mietern mit höherem Einkommen nutzt.

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Dieser Beirat hat in seiner Geschichte schon viel Schaden angerichtet. Zeit, dass dieses Gremium vom Wirtschaftsminister neu besetzt wird. Den altbackenen Unfug könnte Breyer ja privat weiterverbreiten. Aber bitte nicht mit offiziellem Anstrich!

  • Hier übrigens das Gutachten: www.bmwi.de/Redakt...ublicationFile&v=4

  • Lieber Herr Reeh,

    es ist schwer zu glauben, dass der Beirat seine Stellungnahme mit so wenigen Argumenten garniert hat, wie Sie hier aufführen. Ich kenne selbstherrliche Professoren, die außer ihrer Meinung nichts gelten lassen. Aber dass sie diese einfach nur in Glaubenssätzen kommunizieren würden, ohne sie zu begründeen, wäre mir neu.

    Glaubwürdiger ist leider, dass die zitierten Opponenten tatsächlich eher möglichst kräftige Vokabeln als eine Begründung ins Feld führen. Gerade bei ihnen wäre ich auf die Gründe gespannt gewesen.

    Denn inhaltlich haben die Professoren von meiner Warte aus eher die bessere Position: Die Mieten sind so hoch wie sie sind, weil sich genügend zahlungskräftige und -willige Leute finden, um jede freiwerdende Wohnung zu den entsprechenden Preisen loszuwerden. Daran wird sich nichts nennenswert ändern, wenn man versucht, die Mieten zu deckeln, oder durch Sozialwohnungen ein paar Bedürftige in die teuren Gegeden zu pflanzen: Der Großteil der Normalverdiener, die in den gefragten Lagen wohnen wollen (nur DORT explodieren die Mieten, anderswo sinken sie sogar), wird weiterhin in die Röhre schauen und zusehen, wie Vermieter und zahungskräftigere Mietinteressenten irgendwie den Weg zueinander finden.

    Der Markt soll es nicht richten, weil er die Interessen der Schwächeren besonders fördert (das tut er in der Tat nicht), sondern weil gegen die bestehende Ungleichheit zwischen verfügbarem Wohnraum in gefragten Lagen und Interessenten, die diesen gern bewohnen würden, (="Marktlage") einfach kein Kraut gewachsen ist. Wünsche haben wir alle, aber um den Nachfragedruck in den "Explosisionslagen" ernsthaft zu lindern, müsste man DORT Mengen an Wohnraum schaffen, für die einfach kein Platz ist.

  • Solange alle am gleichen Fleck wohnen wollen, werden die Mieten dort weiter steigen. Das sollte jedem einleuchten.

    Lösen kann ich das auf zwei Arten - ich baue dort so viele Wohnungen, dass alle dort wohnen können. Das kann der Markt besser als der Staat.



    Oder mache andere Lagen interessanter, z.B. durch besseren und kostenlosen Nahverkehr. Das kann der Staat machen - und sollte er auch.

    Der Rest ist Augenwischerei. Wenn die Mietpreisbremse was bewirken könnte - dann gäbe es sie nicht.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Gastnutzer 42:

      Wie gut der Markt etwas kann, zeigt sich nur an einem einzigen Ort: der Wirklichkeit.

      In einer sozialen Gesellschaft ist die Arbeit dort, wo die Menschen leben. Gleiches gilt für Wohnungen.

      Ein Land wie dieses, in dem die Höhe der Mietpreise dazu führt, dass finanziell arme Menschen ihr Zuhause und damit Heimat und Freunde aufgeben müssen, um überhaupt eine Bleibe zu finden, ist krank.

      Herrn Steinmeier scheint da zumindest etwas zu dämmern.

    • @Gastnutzer 42:

      Neue Wohngebiete können und sollten in den voll gestopften Zentren bis auf Lückenschluss nicht mehr ausgewiesen werden, bzw. stehen eh nur noch vor den Städten zur Verfügung.

      Ein Ausbau Ausbau des Nahverkehr, der ein menschenwürdiges Pendeln zu den Arbeitsplätzen erst möglich macht, ist damit notwendig.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Sofern wir uns noch darauf einigen können, dass der Ausbau des ÖPNV nicht auf Pendler beschränkt bleibt, sondern 'Landeiern' wie mir Möglichkeiten des Zugangs zu kulturellen und sozialen Angeboten schafft (was in meiner Gegend nicht der Fall ist), bin ich bei Ihnen.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Der tägliche Pendler sollte mit ÖPNV Maßnahmen im Vordergrund stehen. Für einen monatlichen Theaterbesuch eine Straßenbahn mit einem 10 menütigen Takt zur Verfügung zu stellen ist ... na ja sie wissen schon.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            10 minütiger Takt einer Straßenbahn???

            Ich weiß nicht, von welcher Realität in welcher Stadt Sie sprechen. Ich schrieb vom platten Land, da fahren keine Straßenbahnen.

            In hiesigen Gefilden werden werktags kurz nach zwanzig Uhr die Bürgersteige hochgeklappt und es fährt kein e i n z i g e r Bus mehr.

            Von Wochenenden ganz zu schweigen, wo samstags um 17 Uhr Schicht im Schacht ist und sonntags der ÖPNV überhaupt nicht existiert.

            Es geht also nicht um e i n e n monatlichen Theaterbesuch, sondern auch - wie ich schrieb - um soziale Teilhabe. Sonntags mal ins Café gehen können, abends mal mit einem Freund in die Kneipe. That´s real life in Germany.

            Sich dann vom Leben abmelden, wenn andere es in vollen Zügen genießen, ist nicht so lecker.

            Herrn Steinmeyer dämmert da schon etwas. Nehmen Sie sich ein Beispiel an ihm - und fremde Realitäten zu Kenntnis!

            • @76530 (Profil gelöscht):

              Ich habe verstanden. Sie wollen gerne eine Straßenbahn bis vor ihrem Haus auf dem Lande, damit auch Sie dann das Leben in „vollen Zügen“ ;-) nach einem Besuch ihrer Lieblingskneipe in der Großstadt genießen können.

              Ich rede übrigens von der Realität eines praktisch nicht vorhandenen ÖPNVs in der Fläche. Nehmen Sies einfach zur Kenntnis, gerne auch zusammen mit Herrn Steinmeyer.

    • @Gastnutzer 42:

      Aus "neoliberale Dogmen, an denen häufig geglaubt wird -- entgegen aller Erfahrung", Nr 42:

      "Das kann der Markt besser als der Staat." Nein, das kann der nicht.

      • @tomás zerolo:

        warum nicht?

        • @Gastnutzer 42:

          Wenn Sie die Löhne nicht einbeziehen, können Sie sich Ihre Schwachsinn provozierende Frage sparen.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Gastnutzer 42:

          Einfache Frage - einfache Antwort: ein einziger Blick in die Wirklichkeit genügt und jeder, der es auch sehen möchte, sieht: in diesem Land mit VIEL Markt und WENIG Staat fehlt ein sozial verträglicher, funktionierender Wohnungsbau.

        • @Gastnutzer 42:

          Ach. Schauen Sie sich doch die traurige jüngere Geschichte der Privatisierungen an. Um nur ein paar Stichpunkte anzubieten: die Privatisierung der britischen Eisenbahnen. Die des Unterhalts der italienischen Autobahnen und Brücken (!). Nein, private Gier ist nicht dazu geeignet, öffentliches Wohlergehen zu produzieren.

          • @tomás zerolo:

            @ Wolfgang Leiberg Es ging nicht um sozialen Wohnungsbau. Es ging darum möglichst schnell möglichst viele Wohnungen zu bauen. Das kann der freie Markt besser.



            @ Gerhard Krause - keine Ahnung was sie mir mir ihrer Antwort sagen wollen.

            Solange mehr Leute am selber Fleck wohnen wollen, wird auch der soziale Wohnungsbau nicht helfen können. Wer entscheidet am Ende wer die Wohnung bekommt? Auch wenn alle neuen Wohnungen der letzten Jahre Sozialwohnungen wären, würden immernoch Leute ohne Wohnung dastehen - das zeigen die Mieten, diese bilden den Bedarf ab.

            Die Netze (Schienen, Straßen, Leitungen etc.) hingegen sind ein anderes Thema - die sollten staatlich bleiben. Das ist die beste Möglichkeit, um zu regulieren und zu subvensionieren. Langfristig und Nachhaltig.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @tomás zerolo:

            Chapeau!

            Ihr Schlusssatz ist das Beste, was ich seit langem zum gestörten Verhältnis von privatem Reichtum und öffentlicher Hand gelesen habe.

            Führt jeden marktradikalen Volkswirt ad absurdum, der sein zynisches Credo abhält: Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren. (Von einem weitsichtigeren Volkswirt gelernt. Danke, Hr. Ludwig!)

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Gastnutzer 42:

      "Solange alle am gleichen Fleck wohnen wollen, werden die Mieten dort weiter steigen. Das sollte jedem einleuchten."

      -Nur zu diesem Punkt: Die Mieten stiegen die letzten Jahre auch in manchen Städten, deren Einwohnerzahl abnimmt.

      Und bei wachsenden Städten steigen längst nicht nur die Mieten in den In-vierteln sondern überall

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Wäre ja auch alles kein Problem, wenn die Löhne mithalten würden.

      • @6474 (Profil gelöscht):

        Nur in den Gebieten, in denen die Menschen wegziehen, gibt es einen Leerstand von 10% und mehr. www.google.com/sea...E&biw=1632&bih=783



        Noch mehr Wohnungen machen dort wenig Sinn.

  • Staatliche Subventionen, um Investoren zu füttern.

    Diese irre Ideologie der Professoren ist einfach abschreckend. Da kann der Staat doch gleich zum Investor werden und günstiger anbieten.

    Das darf aber nicht sein, da dann die Investoren nicht die Steuergelder bekommen.

    Diese Professoren sind verbhrt und in ihrem Denkmodell gefangen. Neue Anstäze nicht in Sicht, weil die Herren verbeamtet sind. Ein Beispiel, warum die Verbeamtung hier einfach schädlich ist,

    • @J_CGN:

      Mit Entbeamtung wäre diesem Sumpf nicht beizukommen, denke ich. Entscheidender wäre doch, die Seilschaften und Mechanismen zu hinterfragen und zu knacken, durch die solche Typen auf ihre Posten gelangen (egal, ob sie dort dann verbeamtet, fest angestellt oder nur zeitlich befristet sitzen), und durch die sich ihre Ideologien immer weiter reproduzieren. Das gilt beileibe nicht nur für die VWL.

  • Nein, der Markt soll es nur scheinbar richten. Die Vorschläge klingen schon sehr nach neoliberaler Ideologie, aber eigentlich beinhalten sie vor allem die Forderung nach staatlichen Subventionen. Wohngeld, das meint nichts anderes als dass die Gewinne der Immobilienbesitzer zukünftig von uns allen bezahlt werden sollen. Typischer FDP- Sozialismus ist das, die Reichen noch reicher auf Kosten der Anderen.

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    Es mag ja sein, dass Mieter von Sozialwohnungen irgendwann zu viel verdienen, um noch bedürftig zu sein, aber dann könnte man ja für diese Personengruppe die Miete anheben.

    Ferner: es muss endlich dafür gesorgt werden, dass die Eigentumsquote bei den unteren Verdienstgruppen drastisch steigt. Statt jenen, die bauen oder sich ein Eigenheim leisten können noch Baukindergeld hinterherzuwerfen, sollte man zusehen, dass auch die weniger Betuchten zu einem Eigenheim gelangen. Dann können die Besitzer auch nicht mehr von Investitionskraken vor die Tür gesetzt und an die Peripherie gedrängt werden. Bauvorhaben im Stadtgebiet müssten dazu von städtischer Seite nun unter der Auflage genehmigt werden, dass die Hälfte der entstehenden Wohnungen Sozialwohnungen oder Eigentumswohnungen sind, die weit unter Marktwert an Bedürftige (zu einem niedrigen Zins) verkauft werden.

    • @849 (Profil gelöscht):

      Weiter gedacht ... nach wieviel Jahren dürften die "Bedürfigen" ihr Eigentum dann fett verkaufen? Gäbe es eine xtra Eigentumsregelung für Bedürftige? Was wenn dann noch in dem Viertel Wertsteigerungen von 50% hinzukommen? Werden die "Bedürfigen" beim verkauf dann als Betreiber von Gentrifizierung bekämpft?

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Ihre 'Sorgen' haben - und damit leben zu müssen - möchte ich wirklich nicht.

        Auch wenn es juckt, lasse ich hier naheliegende Bewertungen weg und gebe Ihnen die wohl gemeinte Empfehlung: erst mal sich mit der heutigen Realität beschäftigen.

        Die Nutznießer dieses Systems können das selbst. Und die, die es nicht können, brauchen nur eines: H i l f e und Unterstützung.

        Ihre Szenarien sind da so hilfreich wie die Nebel von Avalon. Science-Fiction ohne Science.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @849 (Profil gelöscht):

      Gute Vorschläge, keine Frage.

      Doch wir wissen: (Materiell) Bedürftige sind systemimmanent - und kein Systemfehler. Wirkliche Verbesserungen für sozial Ausgegrenzte setzen einen Systemwechsel voraus.

      Mir ist gegenwärtig kein kapitalistisches Land bekannt, das sich um Ausgegrenzte schert. Kein Wunder: es produziert sie schließlich.

    • @849 (Profil gelöscht):

      Dem stimme ich zu. Wobei es bei stabilen niedrigen Mietpreisen in staatlichem Wohneigentum, verbunden mit ausgeprägten Mieterschutzrechten, letztlich keine große Rolle spielt, dass die Bewohner nicht selbst Eigentümer sind. Hat m. E. beides Vor- und Nachteile.



      Wien ist ja offenbar ein gutes Beispiel für eine Stadt, die sich ihrerzeit dem neoliberalen Ausverkauf kommunalen Eigentums verweigert hat. Und oh Wunder, dort gibt es diese Probleme auf dem Wohnungsmarkt nicht (oder zumindest bei weitem nicht so gravierend, wie in den ganzen deutschen Metropolen).

      • @Ruhig Blut:

        "mit ausgeprägten Mieterschutzrechten" und das ist noch freundlich ausgedrückt. Es gibt hier rechtlich ein starkes Ungleichgewicht zu Lasten der Eigentümer.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @BluesBrothers:

          Auf Polemik kann es nur eine polemische Antwort geben: das von Ihnen in Ihren Tagträumen festgestellte Ungleichgewicht zeigt sich in den Folgen. Der Eigentümer kann schlimmstenfalls weniger Rendite erzielen, der Mieter hingegen darf sich im worst-case auf Obdachlosigkeit 'freuen'.

          Wahrlich ein Ungleichgewicht.

          Zum Thema Grundgesetz weiter oben!

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Polemik? Das Mietrecht in der BRD ist z.B. was den Kündigungsschutz sehr Mieterfreundlich. Insbesondere im Bereich der Wohnungsraummiete. 2 Monate keine Miete zahlen und das erst nach Klageeinreichung nachholen, wusch schon ist die Kündigung unwirksam. Das ist objektiv Mieterfreundlich und im deutschen Recht einmalig. Kündigung von Mietern nur bei berechtigtem Interesse, das ist objektiv Mieterfreundlich, der Eigentümer ist nicht mehr befugt über sein Eigentum frei zu verfügen. Ich sage ja gar nicht, dass dies schlecht ist (so selbst als Mieter), aber es handelt sich nunmal um Regelungen zu Gunsten des Mieters. In einer Gesammtschau sind die Wohnungsmietregelungen in der BRD auf Seiten des Mieters, den Richter hat man eh immer auf seiner Seite. Ich vertrete viel lieber Mieter als Vermieter, ist wie vor dem Arbeitsgericht, der Arbeitgeber hat stets einen Malus (wenn auch meist den besseren Anwalt;)

  • Politiker müssen Augen öffnen! Gut, dass man hier auf die Scheinargumente und auf angeblich wahrhaftiges Gutachten nicht reingefallen ist!

    In vielen Unternehmen auf den obersten Ebenen geht immer wieder darum Gewinn zu maximieren und das noch langfristig. Unternehmensverbände verfolgen auch dieses Ziel für eigene Mitglieder. Es werden gar falsche Berechnungen Politikern präsentiert, oft absichtlich. Später kann man dann sagen: "Wir haben uns etwas geirrt und man bleibt unbestraft." Dasselbe Schema wird angewendet, wenn die Gewinnmaximierung mit dem Verstoß gegen einige Gesetze einhergeht.

  • Wozu braucht das Wirtschaftsministerium einen "wissenschaftlichen" Beirat, der erkennbar aus Marktradikalinskis besteht? Die Vorschläge, die diese neoliberal durchseuchten "Ökonomen" machen, sind einfach hanebüchen: Völlige Auslieferung des Immobiliensektors an den "Markt", ohne Rücksicht darauf, dass dieser im Hinblick auf die nicht beliebig vermehrbare Angebotsseite (Grund und Boden) extrem preistreibend wirken muss, und Lösung des Problems "bezahlbarer Wohnraum" auf Kosten der Steuerzahler.

    Ich wette, dieser "Beirat" kostet Millionen. Ganz schnell weg damit!

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Naso poeta:

      Absolute Zustimmung.

      Was der Markt (an)'richtet', ist mit offenen Augen seit vielen Jahren zu sehen: er richtet Menschen hin, die aus den marktgängigen Rastern gefallen sind. Nicht abrupt, sondern ganz langsam.

      Und die Neocons aller Parteien tun alles dafür, dass dies so bleibt.

  • Was ist eigentlich mit den Sozialverbänden Kirchen und Gewerkschaften - auch im Wohnungsbereich sich zu engagieren wäre wichtiger als man denkt.

  • "Mieter mit niedrigerem Einkommen sollen Wohngeld bekommen, um teure Mieten bezahlen zu können."

    So soll es sein. Der Steuerzahler bezahlt die Renditen von Miethaien. Das haben die Herrn Gutachter wohl zu sehr an einen kleinen Nebenverdienst von der Immobilienbranche gedacht...

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Das ist ja alles so maßlos dreist, dazu fällt mir nichts mir ein.

      Wer stellt denn diesen elenden Beirat? Muss ich jetzt mal recherchieren.

      • @Ruhig Blut:

        Die Richtung, in der man suchen muss, ist ja klar.

      • @Ruhig Blut:

        Einer von den Schergen ist der allseits hochgeschätzte H.-W. Sinn.



        Mehr muss man zu diesem Gremium wohl nicht sagen.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @MC:

          Bei grundlegender Zustimmung möchte ich dem 'allseits' vehement widersprechen. Machen wir den Mann doch nicht größer als er ist. Er kocht auch nur mit Wasser (das für mich ungenießbar ist).

          Ich vermute, Sie sprechen von der veröffentlichten Meinung. Bei der öffentlichen sieht es - je nach Standpunkt - anders aus.

  • Wie wärs mit einer Wohnraumsteuer? wer viel Wohnraum nutzt, zahlt dann darauf viel Steuern. Das fördert kleinere, billigere und umweltfreundlichere Wohnungen.

    • @A. Müllermilch:

      Das würde gerade Menschen in ländlichen Gegenden übermäßig belasten. Dort gibt es durch geringere Grundstückspreise größere Wohnungen bzw. Häuser, aber deren Besitzer haben meist geringere Einkommen als Bewohner in städtischen Ballungsräumen.

      • @mallm:

        dito.



        ... und die würden dann - weil auf dem Lande keine Wirtschaftsförderung (Arbeitsplätze!) läuft - z.T. auch noch in die Ballungsräume ziehen und dort dann billige kleine geförderte Butzen auf engsten Raum (das war wahscheinlich mit "umweltfreundlich" gemeint) beziehen und den Kollaps der Ballungsräume weiter mit anheizen.

  • Umverteilung Steuerzahler - Eigentümer. Wie gehabt.