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Untersuchung der Stiftung WarentestE-Book ökologischer als Papier-Buch

Bücher lesen auf Papier oder digital? Für manche ist das eine Kulturfrage. Was die Ökobilanz angeht, gibt es nun eine eindeutige Antwort.

E-Book-Reader sind mehr öko als Print Foto: imago

Berlin taz | Bücher auf dem eBook-Reader zu lesen ist umweltschonender, als Papierbücher zu kaufen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Stiftung Warentest. Noch ökologischer würde handeln, wer nicht extra einen Reader kauft, sondern, sofern vorhanden, ein Tablet verwendet, das auch für andere Zwecke genutzt wird. „Die Herstellung von Papier und der Druck schaden der Umwelt mehr als die Produktion von eBook-Readern und ihr langer Transportweg aus Asien zu uns“, so das Fazit des Tests.

Die Organisation hat dabei den Lebenszyklus von gedruckten Büchern und eBook-Readern untersucht, von Produktion über Transport und Nutzung bis zur Entsorgung. 18 Kategorien wurden berücksichtigt, etwa die Auswirkungen aufs Klima, die Entstehung von Feinstaub sowie Rohstoff- und Wasserverbrauch. Für die einzelnen Umweltauswirkungen hat die Stiftung Warentest Umweltschadens­punkte vergeben. Je mehr Punkte, desto größer der Schaden für die Umwelt. Unterschieden wurde zudem zwischen Menschen, die mit 3 Büchern jährlich wenig lesen, und solchen, die mit 12 Büchern im Jahr viel lesen.

Das Ergebnis: Liest eine Vielleserin ihre 12 Bücher im Jahr auf einem ohnehin vorhandenen Tablet, sammelt das in 5 Jahren 0,14 Umweltscha­denspunkte an. Mit dem eBook-Reader ist es in dem gleichen Zeitraum rund 1 Schadenspunkt. Kauft sie dagegen jährlich 12 gebundene Bücher, landet sie insgesamt bei fast 15 Umweltschadenspunkten. Bei den gedruckten Büchern haben die Tes­te­r:in­nen angenommen, dass die Exemplare jeweils einmal weitergegeben werden. Ist das nicht der Fall, verdoppelt sich die Zahl der Punkte auf 30.

Die Herstellung ist das Ökoproblem

Sowohl bei gedruckten Büchern als auch beim eBook-Reader ist es dabei die Produktion, die die größten Schäden für die Umwelt verursacht. Auf mehr als 14 Schadenspunkte kommt allein die Herstellung der 60 gebundenen Bücher, die die Vielleserin in 5 Jahren schmökert.

Kauft ein Wenigleser in dem angekommenen Szenario innerhalb von 5 Jahren 15 Bücher und diese als Taschenbuchausgaben, ergibt das in der Produktion etwas über 2 Schadenspunkte. Das ist immer noch etwa doppelt sie viel, wie die reine Herstellung eines eBook-Readers verursacht. Dessen Stromverbrauch in der Nutzung ist der Untersuchung zufolge fast zu vernachlässigen: Selbst die Vielleserin kommt mit dem digitalen Reader nach 5 Jahren nur auf 0,003 Schadenspunkte für den Stromverbrauch.

Peter Kraus vom Cleff, Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, verteidigt dennoch das gedruckte Werk. Viele Verlage würden mittlerweile auf erneuerbaren Energien und emissionsarme Papiersorten setzen. Hinzu komme „die Lebenszeit gedruckter Bücher, die die Le­se­r*in­nen als Bildungs- und Kulturgut oft ein ganzes Leben begleiten“.

Wer am gedruckten Buch hängt und auf Umweltschutz Wert legt, sollte den Ergebnissen der Stiftung Warentest zufolge besser zum Taschenbuch greifen: Gebundene Ausgaben belasten der Untersuchung zufolge die Umwelt 1,7 Mal so stark wie Taschenbücher. Noch ökologischer: Bücher nicht neu kaufen oder sich neu schenken lassen, sondern aus der Bibliothek leihen – und den Weg selbstverständlich zu Fuß oder mit dem Rad zurücklegen.

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45 Kommentare

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  • Sehr interessant, danke für den Artikel :)

  • Halte mich für einen Umweltschützer, aber bei Büchern bin ich auch bei gedruckten. Für mich wäre der einzige Vorteil der digitalen Variante, dass man Stellen oder Protagonisten leicht nachschlagen kann (ggf. auch Vokabeln schneller als mit einem gesonderten Gerät - oder Wörterbuch, der Kreis schließt sich).

  • Gerade als Vielleser kaufe ich doch Taschenbuchausgaben. Und in den Regalen von Freunden, die noch mehr lesen, sehe ich auch v.a. Taschenbücher. Die Annahme "Vielleser ⇒ Gebunden" halte ich deswegen für fragwürdig.

    Zusätzlich halten Bücher deutlich länger als ereader. Ich habe grade angefangen, Bücher von vor 20 Jahren erneut zu lesen.

    Nicht zu vergessen: an einem ebook kann kein Eigentum erworben werden. Das heißt nicht "muss die richtige Quelle finden", sondern *kann nicht*. Hat der EU Gerichtshof entschieden:



    curia.europa.eu/ju...N&cid=4222787#ctx1



    ⇒ Weitergabe von gekauften ebooks ist nur mit Zustimmung der Urheber erlaubt. Bei gedruckten Büchern gilt die First Sale Doktrin und sie dürfen gebraucht weitergegeben werden.

  • Interessanter Artikel - aber irgendwie werde ich mein Gefühl - oder eher die Vermutung nicht los, NICHT Leser, verbuchen letztendlich am meisten Schadenspunkte...😇

  • Ach ja, ich würde schon einmal als, ja als was eigentlich - unintelligent?- kritisiert, weil ich keine dicke Bücherwand habe, sondern ein kleineres Regal. Ne, habe ich gesagt, meine Bücher stelle ich öffentlich aus, mein Austellungsort heißt Bücherei!



    Angesprochen wurden noch nicht die Kinderbücher, ich weiß nicht, ob meine Kinder mit dem Reader genauso begeistert auf dem Fußboden gelegen hätten, um stundenlang abzutauchen und zu lesen.

  • Wenn ich mit Büchern arbeite streiche und schreibe ich viel darin herum. Ich erinnere mich bei wichtigen Stellen noch Jahre später wo ich die Stellen finde. Und ich kann Bücher topographisch sortieren und anordnen. Ich kann an ihnen vorbeilaufen und mich erinnern.

    Ebook-Reader? Nicht ganz so. Es gibt natürlich Kommentarfunktionen und Bookmarks und die Suchfunktion. Ist auch praktisch, aber nicht das gleiche.

  • Als mir letztens der eBook-Reader aus ca. 1 Meter Höhe heruntergefallen war, wusste ich wieder, was trotz Schutzhülle seine Achillesferse ist. Die Elektronik ist nur wenig resilient, ein kleiner Schock und das Display ist hinüber, von wenig stabil verlöteten Ladebuchsen ganz zu schweigen. Und leider ist die Software im Vergleich zu Handys und Tablets übermäßig lahm. Wenn man sich die Größe eines RasPi vergegenwärtigt und was damit möglich ist, liegt die Vermutung nahe, dass bis auf die Displays darin weitgehend Komponenten mit minimalster Leistung verbaut werden. Jedes handheld game ist schon seit den 80ern performanter.

    Sollte ein anständig konstruierter rugged reader auf dem Markt sein, der die Geschwindigkeit und Ausdauer eines Schulbuchs und die Leistung eines RasPi hat und dennoch nicht allzu schwer ist, würde ich es mir ein drittes Mal überlegen. Solange bleibt es notgedrungen beim Smartphone, mit freier Lesesoftware ohne trackende Shopanbindung.

  • Wieviele Schadenspunkte bekomme ich eigentlich, wenn ich seit ca. 40 Jahren zur Bücherei radeln und mir pro Monat mind. 4-5 Bücher ausleihe?



    Ohne Buch kann ich nicht einschlafen, Medizinisch gesehen ist online lesen vor dem Schlaf ungesund. Ich schlafe mit dem Buch vor der Nase auch öfter mal ein, passiert mir mit dem Ipad nie. Das Ipad oder ein Reader kann dabei schon mal kaputt gehen, wenn der Körper erschlafft und das Gerät unsanft auf den Boden fällt.



    Ich finde es interessant, in wie kurzer Zeit soo viele Kommentare zu einem eigentlich unspektakulären Artikel abgegeben werden. Das Thema ist ja wohl eher emotional zu sehen als rational anzugehen, oder?

  • Ihr könnt mit viel erzählen. Aber die Haptik eines Buches ist nicht zu übertreffen.

  • Schön und gut. Aber es braucht dieses eine Brett im Bücherregal, auf dem die wirklich wichtigen Titel stehen. Die, die man zwingend dabei haben muss, wenn man je (warum auch immer, Szenarien werden zunehmend denk- und nachlesbar) Knall auf Fall sein jetziges Leben aufgeben würde. Die renitenten Titel, die mir helfen, widerständig und lebendig zu bleiben, und die keinesfalls dem Wohlwollen von Rechte- und Lizenzbesitzern oder Genehmigungsbehörden ausgeliefert sein dürfen. Die, für deren Lektüre man nur Tageslicht benötigen sollte, weil das wird es von allem noch am längsten geben.

    Der Rest darf meinetwegen auf den Reader, aber ich hab noch keinen und leiste mir jährlich 10 Bücher statt eines Autos...

  • Also ich kaufe Bücher immer Gebraucht. Es sind schließlich Gebrauchsgegenstände und solange vollständig sehe ich keinen Mehrwert in Neu-Käufen. Das dürfte nur die interessieren die sich das Ding entweder nur ins Regal stellen ohne es zu lesen oder es als Signierte Erstausgabe in den Kasten stellen.



    Alles andere ist Unsinn, es sei denn natürlich es kommt was Neu raus und man muss es unbedingt haben.



    Nun habe ich kein Tablet und einen Kindle nur weil ich einen auf den Schrott gefunden und repariert hatte.



    Der Grund? Es gibt einige Bücher einfach nicht mehr Sinnvoll auf dem Markt aber die E-Version schon.



    Genauso gibt es aber viele Bücher besonders illustrierte nicht im E-Format.



    Ein breit gefächerter Leser kommt also nicht drum rum beides zu haben.



    Dann macht bei Neuanschaffung das E-Book mehr Sinn.



    Nur sehen "Anschaffungen" bei Büchern mittlerweile eher so aus: ich komme am Öffentlichen Regal oder "zu verschenken"-Kisten vorbei und entdecke was das mich interessiert.



    Das kann mir ein Reader nicht bieten, genauso wenig wie Mittags im Park lesen.



    Da stößt die Elektronik nämlich schnell an die Grenzen mit den Display.



    Es hat alles Sinn und Zweck.

    • @Das B:

      Generell Zustimmung, aber warum lässt sich mit einem e-Reader nicht mittags im Park lesen? Klar, mit Tablet oder Telefon ist man ggf. von der Stärke des Sonneneinfalls abhängig, aber e-Ink-Displays sind ja gerade auch bei starkem Sonneneinfall ohne Probleme lesbar, das ist ja neben geringem Stromverbrauch ihr großer Vorteil zu anderen Displayarten.

      • @Outis:

        Ja das stimmt schon. Ich habe da eigentlich nie groß drüber nachgedacht und hatte mehr das Handy im Kopf, nutze meinen Reader nur zu Hause - eigentlich ohne besonderen Grund.



        Dann ist meine Präferenz da wohl doch eher eine Sache des Flair.

  • ich lese jeden abend, liegend im bett auf dem smartphone. warum? weil es für mich am bequemsten ist, mit einer hand halten und mit dem daumen umblättern. das habe ich schon vor smartphone und e-book reader zeiten gemacht, erinnere mich noch an einen sony clie pda vor 25 jahren.



    alles was ich gelesen habe in geruckter form, wäre bestimmt ein kleiner wald der für die herstellung der bücher draufgegangen wäre.



    hier noch einer meiner lieblingsquellen freier ebooks, da findet sich sicher die eine oder andere perle:



    ebooks.qumran.org/...de&pageformat=html

  • Also ich habe mich prinzipiell über den Text gefreut, weil ich's spannend finde wie viele Ressourcen mit welchen Alltagshandlungen verbunden sind - dies könnte es gern häufiger geben, auch wenn diese Infos nicht die Welt retten werden und natürlich jede:r ihre/seine eigenen Schlüsse daraus ziehen kann.

    Ich komme hier aber mit den Zahlen nicht mit. Im ersten Zahlenbeispiel kommt die Leserin mit 12 gebundenen Büchern auf 30 Schadpunkte, wenn diese nicht nach dem Lesen ein Mal weitergegeben werden - also 30 Schadpunkte für die Produktion von 12 Büchern. Im nächsten Absatz sind es 14 Schadenspunkte für 60 gebundene Bücher. Da passt doch was nicht!?! Könnt ihr das bitte erläutern oder anpassen?

    • @Wolkengrün:

      12 x 5 Jahre = 60. Sie schreiben "12 jedes Jahr".

      14 sind die Produktion. Ich gehe davon aus, dass 1 zusätzlicher durch Licht o.ä. kommt.

      Wobei bei Vielleserinnen in Deutschland eher 50 pro Jahr realistisch sind.

  • Ist schon viel gewonnen, dass eine Wand voll nie gelesener Büchern nicht mehr als Statussymbol angesehen wird. Wenn man jetzt noch digitale Publikationen so anonym wie gedruckte Ausgaben erwerben nutzen und weitergeben könnte, wie die Printprodukte… Dann fehlt eigentlich nur noch das digitale Buch mit echter Papieranmutung beim umblättern.

  • Bitte aufhören, ich fang gleich an zu weinen, es können doch sowieso kaum mehr Menschen überhaupt ein Buch lesen! Whatabout die ganzen Ozeandampfer, die fröhlich ihr Schweröl verbrennen, wieviele Schadenspunkte kriegen die? Und ebook-reader: Wer drauf steht, beim lesen bis in die Unterhose überwacht und dauer-gebenchmarkt zu werden, der/die kann sich ja eine Kindle kaufen. Aber wenn du auf die frevlerische Idee kommen solltest, deinen Amazon-Account zu löschen, tja dann, Pech gehabt, sind die von dir gekauften ebooks leider auch alle futsch. Kann mir nicht passieren, außer die Bude brennt ab.

    • @ArtUi:

      Äh, es muss kein „Kindle" sein. Und das W-Lan kann man abschalten.

      • @Thomas Böttcher:

        Bis das neuste Format dann nicht mehr unterstützt wird und der ereader ein Update braucht.

  • Ich wurde dann noch im letzten Satz erwähnt. Ansonsten wüsste ich gern, ob man die digitalen Bücher, die man für den Reader erwirbt, auch weitergeben kann.

    • @Anna Nuema:

      Wenn man sich nicht von Amazon (Kindle) abhängig macht, selbstverständlich.



      Man kann das EPUB Format bei Hugendubel, Thalia oder Weltbild usw, kaufen und auf seinen E-Reader oder PC downloaden und natürlich, wie ein normal gekauftes Buch weitergeben.



      Mittlerweile gibt es auch schon viele Stadtbibliotheken, die dieses EPUB FORMAT, oder PDF's, zum Ausleihen (natürlich mit Zeitstempel) rund um die Uhr anbieten.

  • Die Untersuchungen gehen von sehr vereinfachten Voraussetzungen aus, u.a. dass eher nur aktuelle Bücher gelesen werden die dann auch als eBook vorliegen und dass man wie schon angesprochen grundsätzlich neue Bücher kauft.



    Meine kleine private Büchersammlung einschl. Comics werde ich behalten und wie auch ich einige schöne alte Bücher geerbt habe weitervererben. Da gibt es von einigen alten Büchern auch einige, die ich mir zusätzlich bei archive.org runterladen konnte, aber es macht trotzdem Spaß sich z.b. die handcolorierten Kupferstiche anzusehen.



    Da tut sich dann auch eine Lücke auf, zwischen Büchern wo die Rechte abgelaufen sind und die digitalisiert wurden und jenen die dafür zu neu und für eBooks zu alt, oft auch von nicht mehr existenten Verlagen, wo bekomm ich die her.



    Das andere ist, es gibt keinen Markt wo man gebrauchte eBooks kaufen könnte, bei Büchern aus wissenschaftlichen Verlagen wo der Preis zwischen gebundener Ausgabe und eBook nur wenig differieren finde ich dann das Buch ab und zu mal gebraucht.

  • Gedruckte Bücher dienen nicht nur der Unterhaltung. Wirklich wichtige Bücher dienen dem Konservieren von Wissen. Auf bedrucktem Papier funktioniert das mindestens 500 Jahre lang, ohne dass nach dem Herstellungsprozess weitere Energie benötigt wird. Das elektronische Gerät möchte ich sehen, das auch nur die Hälfte dieser Zeit durchhalten würde.

    • @Aurego:

      Jein. Häufig haben Bibliotheken mit Säurefraß oder Insektenbefall zu kämpfen, dazu kommen Brände in Bibliotheken usw.



      Andererseits ist die Verfügbarkeit digitaler Bücher abhängig von der technischen Entwicklung, da sie immer wieder auf den neusten technischen Standard gebracht werden müssen, weil sie sonst mangels adäquater Lesegeräte nutzlos geworden sind.



      Meiner Meinung nach sollte man das Thema weniger absolut sehen. Beides, also sowohl elektronische als auch gedruckte Bücher haben ihre Daseinsberechtigung.

    • @Aurego:

      Es ist ausgesprochen unwahrscheinlich das Papier von heute 500 Jahre oder länger hält.

    • @Aurego:

      Das ist höchstens relevant für Bibliotheksexemplare (und selbst da setzt man seit Jahrzehnten eher auf Mikrofilm, und neuerdings auf digitale Langzeitformate). Was Sie sich privat kaufen wird spätestens nach Ihrem Tod entsorgt. Nein, ihre Erben wollen ihre geliebten Bücher nicht, egal was sie Ihnen vorher erzählt haben.

      • @TheBox:

        Nein, Sie irren sich. Hier hinter mir stehen z. B. ein paar Bücher aus dem 16.-19. Jahrhundert, die wahrscheinlich nicht weggeworfen werden.



        Mikrofilm eignet sich zur Aufbewahrung nur sehr bedingt. Als Schwarz-Weiß-Kopie ist er oft nicht ausreichend und Farbfilme, die so lange lichtecht sind, gibt es nicht. Im Übrigen sind wir bereits bei hochauflösenden Digitalisaten angekommen, die die Mikrofilme weitgehend verdrängen werden. Aber Digitales hält sich nicht ewig, wenn es nicht regelmäßig auf neue Medien kopiert und an neue Technologien angepasst wird.

  • Die Bücherschränke sind mir tatsächlich auch in den Sinn gekommen, da findet man öfters was gutes drin. Der Lions Club hier veranstaltet zweimal im Jahr auch einen großen Bücherflohmarkt, wo man gebrauchte Bücher sehr billig bekommt. Ich gebe Bücher auch gerne in der Familie weiter.

    Was die Anzahl der Bücher angeht, bin ich ebenfalls überrascht. Auf 12 Bücher komme ich in etwa pro Jahr, würde mich damit aber nie und nimmer zu den Viellesern zählen (bin auch schlichtweg nicht der schnellste Leser)

  • Der e-Book Reader mit der digitalen Tinte ist dem Tablet haushoch überlegen. Er ist viel angenehmer für die Augen und unter freiem Himmel die einzige Option. Bücher sind im Liegen total unhandlich und unentspannt, so dass für den modernen Menschen der e-Reader, wenn es wirklich primär ums Lesen geht, alternativlos ist. Als Vielleser habe ich durch das e-Book mit e-Reader zurück zum Sinn des Lebens gefunden.

    • @K2BBQ:

      Ich hoffe "des Lesens" war gemeint...

  • Meine Frau und ich lesen viel, seit Jahren - die Augen, die Augen - fast nur noch E-Books. Allerdings auf Readern mit dem offenen EPUB-Format.

    Proprietäre, gar kopiergeschützte Bücher und nicht zuletzt auch noch mit Netzanbindung kommen uns nicht ins Haus, auf die Reader.

    Ein Punkt, der im Artikel vollkommen fehlt.

  • Was würde es einsparen wenn der deutsche Buchhandel mal endlich auf die protzigen Hardcover verzichten würde und lieber wie in USA/Japan Softcover drucken? Die sind viel leichter und praktischer.

    • @Mendou:

      Steht doch im Text: Hardcover braucht 1.7x so viele Resourcen wie Softcover.

    • @Mendou:

      Zumindest bei den Büchern, die jeder nur einmal liest. Es gibt andere, die haben einem das ganze Leben hindurch immer wieder etwas Neues zu sagen. Da ist es schon toll, wenn die ein Leben lang halten.

  • Eindeutig ist die Antwort vielleicht nur, wenn man nur das Lesen von Büchern auf den kurzlebigen Bestsellerlisten in Betracht zieht und einige der Umweltkosten verzweigter digitaler Prozesse vernachlässigt. Prints und Handschrift halten mehrere hundert Jahre, während digitale Speichermedien oft nicht einmal ein Jahrzehnt halten. Größter Nachteil von E-Books: Ist der Reader oder das Speichermedium kaputt, sind alle gesammelten Werke futsch. Großer Vorteil von Prints in Bibliotheken : Man kann beim Stöbern in den Regalen so manche Überraschung oder Perle entdecken.

    Viele Bücher, die ich lese, gibt es gar nicht als E-Book und als Print nur antiquarisch oder in Archiven. Mittlerweile bieten aber viele Archive gescannte Bücher auch als PDF oder in anderen Formaten zum Download an, so dass ich deren zumeist kostenlose Angebote nutze.

  • Endlich wieder Kosumkritik um von notwendiger Systemkritik abzulenken. Geil. Taz wieder mal staatstragend.

    • @Bartleby208:

      Endlich mal wieder alles aufs "System" schieben, statt ein bisschen Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen.

  • Mit 60 Büchern in 5 Jahren "Vielleser"? Das ist desillusionierend... Im Übrigen kann man Bücher auch gebraucht kaufen oder aus Bibliotheken entleihen.

  • 12 Bücher im Jahr ist schon viel? Was für dicke Wälzer sind das denn?



    Gibt übrigens auch noch die öffentlichen Bücherschränke, von denen mittlerweile immer mehr herumstehen. Einen e-book reader würde ich da jedenfalls nicht drin finden, mit oder ohne Inhalt. Wäre mal interessant, zu berechnen, durch wieviele Hände die dort weitergegebenen Bücher im Durchschnitt gehen. Manche sehen schon sehr mitgenommen aus.



    Nebenbei: Etliche Bücher lese ich tatsächlich mehrmals, mitunter im Abstand von vielen Jahren bis Jahrzehnten. Das kann ich mit dem e-book reader oder Tablet schön vergessen, die sind schon viel früher Elektroschrott.

    • @Tetra Mint:

      Nicht, wenn man die Monopolisten außen vor lässt. Bücher im offenen EPUB-Format lassen sich speichern und jederzeit auf entsprechenden Readern (oder mit einer dahingehenden App auf dem Tablet) auch nach Jahren wieder/weiter nutzen.

    • @Tetra Mint:

      Die Bücher sind ja nicht an das Gerät gebunden, die kannst du jederzeit wieder lesen. Ich hab e-books die über 15 Jahre alt sind und die ich immer mal wieder lese.

  • Bücher auf dem eBook-Reader zu lesen ist umweltschonender als Papierbücher zu kaufen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Stiftung Warentest. Noch ökologischer würde handeln, wer nicht extra einen Reader kauft, sondern, sofern vorhanden, ein Tablet verwendet, das auch für andere Zwecke genutzt wird.



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    Ja, das stimmt alles, wenn wir kurzfristig denken!

    Doch wo bleibt da die "Archivfunktion" des gedruckten oder handgeschriebenen "Buchs"?

    Wie lange ist ein E-Book "lesbar" bei der schnelllebigen Entwicklung von EDV/IT!



    Wer kann HEUTE noch 8 1/2, 5 1/4 * Disk lesen, wer die "Formate" von Texten älter 2-3 Dekaden!



    Tontafeln sind zeitlos, Pergament fast. Bibliotheks-Exemplare eine Buches machn gut => 100 Jahre.



    Das 3.95€ Taschenbuch zerfällt nach 2-3 Jahrzehnten im Regal!

    BTW. Umweltschutz ist sehr wichtig, doch s.o darf da nicht vergessen werden.



    Die Negativkiste im Kleiderschrank, das Telefon mit Speisung aus dem Amt, alles abgeschafft, doch damit sind "Archiv & Sicherheitsfunktionen" unbewusst mit abgeschafft worden.

    Mit VOIP bei Stromausfall einen Notruf abzusetzen? :-(



    Ne "Disk/CD/RL-Platte, uvam," von, vor ca. 2-3 Dekaden zu lesen?

    Sehr nachdenklich Skasuu ;-(

    • @Sikasuu:

      "Wie lange ist ein E-Book "lesbar" bei der schnelllebigen Entwicklung von EDV/IT!"



      e-books sind ja an keinen datenträger wie disketten/cds usw. gebunden. solange das e-book dateiformat unterstützt wird, bleiben sie lesbar und auch ausdruckbar.