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Kontroverser Pulli von Jette NietzardHausverbot für Klöckner!

Tobias Schulze
Kommentar von Tobias Schulze

Die Bundestagspräsidentin möchte der Grüne-Jugend-Chefin den Hausausweis entziehen. „Die Würde des Amtes“ möchte Klöckner selbst ausschließen – und schreibt diesen Brief.

Julia Klöckner mit Glocke im Bundestag Foto: imago

S ehr geehrte Damen und Herren,

trotz begründeter Skepsis habe ich mich zu Beginn der Legislaturperiode auf das Personalexperiment eingelassen. Julia Klöckner hatte nach ihrem Amtsantritt als Bundestagspräsidentin immerhin beteuert, verbindend und verbindlich wirken zu wollen. Die Chance, mir tatsächlich gerecht zu werden, habe ich ihr eingeräumt.

Zwei Monate später wende ich mich heute aber desillusioniert an Sie. Anlass ist das vom 30. Mai 2025 datierte Schreiben, das Frau Klöckner an Partei und Fraktion der Grünen senden ließ und das seinen Weg auf wundersame Weise in die Bild-Zeitung vom Montag gefunden hat. Darin droht sie, Jette Nietzard, Chefin der Grünen Jugend, wegen ihres umstrittenen „ACAB“-Pullovers den Zugangsausweis für den Bundestag zu entziehen.

Mehrfach ließ Klöckner intellektuellen Tiefgang, Überparteilichkeit, Debattenkultur oder alles zusammen vermissen

Schon zuvor hatte mich die Diskussion um das Kleidungsstück peinlich berührt. Die sogenannte Debatte läuft nun schon seit zehn Tagen, hat aber noch immer keine einzige Erkenntnis produziert. Als nicht direkt Betroffene konnte ich zunächst darüber hinwegsehen: Innergrüne Kulturkämpfe zwischen Jugendgruppen und baden-württembergischen Provinzpolitikern sind nicht meine Angelegenheit.

Jetzt aber kann ich nicht mehr schweigen: Indem Frau Klöckner als zweithöchste Repräsentantin des Staates in die Empörungsspirale eingestiegen ist, hat sie mich verletzt. Ihr Drohschreiben ist unter mir. Ich fordere Sie dringend auf, der Bundestagspräsidentin ihrerseits unverzüglich den Hausausweis zu entziehen. Den unbegrenzten und unkontrollierten Zugang könnte Frau Klöckner andernfalls dafür ausnutzen, weiteren Unfug in die Parlamentsgebäude einzuführen und mich damit dauerhaft zu beschädigen.

Es ist ja nicht nur der eine Brief. Frau Klöckners Vor-Vorgänger Norbert Lammert wurde in der Süddeutschen Zeitung einmal damit zitiert, das Amt des Bundestagspräsidenten sei ein „dauernder Intelligenztest“. Er sei einerseits mitten in der operativen Politik verankert, stehe andererseits aber auch außerhalb des Parteienstreits. Oft sei ein „kunstvoller Spagat“ nötig. Leider ist die jetzige Amtsinhaberin innerhalb weniger Wochen gleich mehrmals an der Übung gescheitert. Mehrfach ließ sie intellektuellen Tiefgang, Überparteilichkeit, Debattenkultur oder alles zusammen vermissen:

Ihr Antrittsinterview, ebenfalls in der Bild-Zeitung, nutzte Klöckner für einen autoritären Aufruf an die Kirchen in Deutschland: Sie sollten mehr über die „grundsätzlichen Fragen von Leben und Tod“ sprechen und weniger „Stellungnahmen zu tagespolitischen Themen“ abgeben „wie eine NGO“. Erkennbar wirkte darin der Ärger darüber nach, dass die Kirchen im Wahlkampf die unchristliche Flüchtlingspolitik der Union kritisiert hatten.

Mitte Mai rügte Klöckner nach der Regierungserklärung des Bundeskanzlers einen Zwischenruf aus der Linksfraktion, demzufolge es sich beim Krieg in Gaza um einen „Genozid“ handle. Der Wertung der Linken möchte ich mich an dieser Stelle ausdrücklich nicht anschließen, allerdings wird die Einstufung als Völkermord inzwischen auch in wissenschaftlichen Fachkreisen zunehmend geteilt. Die Würde des Parlaments ist mir persönlich bekannt und aus eigener Anschauung kann ich sagen: Der Zwischenruf hat sie keinesfalls verletzt.

Erst an diesem Wochenende führte sich Frau Klöckner auf Instagram auf wie sonst nur Onkel Dieter in seinem Whatsapp-Status: Sie teilte einen polemischen Beitrag gegen das ZDF, das es gewagt hatte, den Kanzler in einem Interview kritisch zu Abschiebungen zu befragen. Die Aufschrift auf dem Post: „Merz macht Dunja Hayali [die ZDF-Moderatorin im Interview, Anm. d. W. d. A.] fertig“.

Zugute halten möchte ich Frau Klöckner ein weiteres aktuelles Schreiben, in dem sie die Bundesregierung auffordert, die Debatten im Bundestag häufiger zu verfolgen und durchgehend eine Mindestzahl von Kabinettsmitgliedern ins Plenum zu entsenden. Immerhin damit kommt die Bundestagspräsidentin ihrer Aufgabe nach, für eine starke Position des Parlaments gegenüber der Exekutive zu sorgen. Entsprechende Schreiben lassen sich aber auch im Homeoffice verfassen, eine begrenzte Menge an Briefpapier ist Frau Klöckner zu diesem Zweck gegen Aushändigung ihres Hausausweises zu überlassen. Für ihr übriges Wirken kann sie sich einfach am Reichstagsufer auf eine Kiste stellen.

Mit freundlichen Grüßen

Die Würde des Amtes

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Tobias Schulze
Parlamentskorrespondent
Geboren 1988, arbeitet seit 2013 für die taz. Schreibt als Parlamentskorrespondent unter anderem über die Grünen, deutsche Außenpolitik und militärische Themen. Leitete zuvor das Inlandsressort.
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33 Kommentare

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  • "Als nicht direkt Betroffene konnte ich zunächst darüber hinwegsehen..."

    Natürlich ist die Würde des Bundestags betroffen.

    Und zwar weil auch ihre Hüter direkt davon betroffen sind: die Bundestagspolizei.

    Die handvoll Berliner Polizisten, die am 29.08.2020 den Sturm von Rechtsextremen und Verschwörungsideologen auf das Bundestagsgebäude vereitelt haben, indem sie sich der Masse entgegenstellten, sind für Nietzard Bastarde.

    Schade, dass der Autor diesen wichtigen Punkt weglässt.

    Wie er das einsortiert, hätte mich interessiert.

    • @rero:

      Kein halbwges Vernünftiger bestreitet den idiotischen Unsinn, der auf dem Pullover stand. Doch darum geht es in dem Artikel doch auch gar nicht. Es geht um die absolute Ungleichbehandlung im BT durch Klöckner. Savvy??

  • Klöckner weiß die Würde des Bundestags angemessen zu schätzen. Ist doch klar, dass man als Legislative der Exekutive gegenüber einen gewissen Schutz aufbaut, die diesen bitter nötig hat.

    Gewalttaten gegen Polizist:innen in 2023 in Deutschland: 46.218 Fälle mit 105.708 Opfern. Das ist sehr, sehr heftig.

    Wenn jetzt noch Leute Zugang zum Bundestag haben, die die Polizei als Bastarde bezeichnen und damit möglicherweise weitere Gewalt provozieren, ein klares No!

    Eine Wiki-Definition für Bastard: "durch Rassen- oder Artenkreuzung entstandenes Tier".

    Klöckner hat ihren Job verstanden. In jedem Punkt. Weiter so!

    de.wiktionary.org/wiki/Bastard

  • Wenn schon denn schon. Dann bitte auch allen Mitarbeitern der AfD-Fraktion mit Verbindungen zu rechtsradikalen Organisationen den Hausausweis entziehen. Die können gerne auch aus dem Homeoffice arbeiten.

    • @Bluewater:

      Wenn die mit vergleichbaren Pullis kommen, auf jeden Fall.

  • Schön.



    Bitte weiter verfolgen, denn so schnell wird nichts passieren, WdA.

  • Die junge Grüne ist neben der Spur und sollte dringend auf den Boden ihrer Parteibasis gebracht werden.



    Frau Klöckner wiederum hat schon als Landwirtschaftsministerin Lobbyarbeit für Nestlé und Co betrieben und damit gezeigt, wie sie Politik versteht.



    Da haben sich zwei gefunden.



    Es ist ein Jammer, wie sie nun gleich zu Beginn ihren Posten als Bundestagspräsidentin nutzt.

  • ..und auf die Idee gekommen nachweislichen Rechtsextremisten, sprich Staats- und Menschenfeinden den Ausweis zu entziehen, ist sie noch nicht?

  • Großartig!

  • Unsachliche Provokationen haben im Bundestag nichts verloren, das stört nur die eigentliche Arbeit. Entsprechend müssten aber mindestens auch einige Mitglieder der AfD den Ausweis verlieren, die am Pult dann eher den Klassenclown raushängen ließen.

    • @ImInternet:

      Frau Klöckner ist als Bundestagspräsidentin schon die Provokation schlechthin.

  • ACAB finde ich auch daneben, pauschaler Hass anstelle konkreter sachlicher Kritik.



    Daneben kommt von ganz rechts jedoch viel mehr, was das Haus der Demokratie beschädigt.

  • Gregor Gysi hat in einem kürzlich hier veröffentlichten Interview mit Daniel Bax gemeint, es müsse auch eine konservative Partei im Bundestag sitzen. Das Problem ist mit diesen Konservativen ist aber, dass sie im Grunde die Vergangenheit repräsentieren und den modernen An- und Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft nicht gewachsen sind. Es sind im Grunde Ewig-Gestrige, die mit ihren hölzernen Benimmregeln, ihrer ewigen Verwechslung von Form und Inhalt und ihrer unbewussten Wiederholung ihrer Großväter gar nicht mehr in die heutige Zeit passen.

    • @Uns Uwe:

      Das unter deutschen Linken weit verbreitete Konservativen-Bashing ist insoweit interessant, da es am Kern des Problems eigentlich völlig vorbei geht. Wie Gysi richtig erkannt hat, gehört kluger Konservatismus zu jeder vernünftigen Politik. Zunächst bedeutet er nämlich Bewahrung des Bewährten in der Bereitschaft, auf aufbauend behutsam Neues zu entwickeln. Die instinktive Neigung des deutschen Wahlvolks zur GroKo ist insofern gar nicht so unklug. Merke: Deutschlands Nachkriegserfolg basiert nicht auf irgendwelche fragwürdigen Revolutionen/Umstürze, sondern auf dem sorgfältigen Austarieren divergierender Interessen politischer. Gruppen/Gruppierungen. Letztendlich hat sich die soziale. Marktwirtschaft und nicht die Diktatur des Proletariats, also die Alleinherrschaft einer Gesellschaft. Gruppe durchgesetzt.

      • @Micha_1955:

        Wo herrschte denn mal die "Diktatur des Proletariats"? Also eine Politik, die Arbeitnehmer-Rechte unbestritten über alle politischen Felder stellte?



        Welches vorsichtige Austarieren vernehmen Sie, wo sich seit Ende der 1980er Jahre Neoliberalismus durch alle Bereiche der Gesellschaft durchzieht? Ich vermag dieses nicht auszumachen.

      • @Micha_1955:

        Nun, ich denke, dass auch eine gesellschaftliche Revolution nicht auf Altbewährtes verzichten kann - sofern es sich wirklich bewährt hat und nicht nur alt ist.

        Damit hängt die Frage der gesellschaftlichen Stabilität zusammen. Nicht alles, was stabil ist, ist deshalb schon gut.

        Das, was sich wirklich bewährt hat in der Evolution der Natur wie auch in der Entwicklung von Gesellschaften ist die Innovation, die Weiterentwicklung, Anpassung an neue Verhältnisse aber auch neue Potenziale. Damit einher geht immer die Verkümmerung des nicht mehr Relevanten anstelle des ängstlichen Festhaltens am Bisherigen.

        Heutige Krisen wie Hunger, Lebensmittelvergiftung, Umweltkrankheiten, Wohnungsnot, soziale Spaltung, Repression, Kampf und Krieg um Rohstoffe, Vermüllung der Erde, Nord-Süd-Konflikt oder eine völlig falsche und undemokratische Digitialisierung - dies alles resultiert im wesentlichen aus der Nichthinterfragung herkömmlicher Methoden.

        Konservative hinterfragen nicht. Sie reproduzieren nur und das reicht eben nicht, um Chancen mit den heutigen modernen Mitteln zu verwirklichen.

        Alte Weisheiten werden irgendwann dumm.

  • Natürlich grausig und unwürdig, doch welche Gestalt die bereit ist mit unethisch agierenden Typen wie Merz, Spahn & Co. zu paktieren würde es anders bzw. besser machen? Dass die fragwürdige Dame agiert wie sie es tut ist kein Zufall, sondern Programm einer Partei die den demokratischen Boden auf dem sie unter Merkel stand unter Merz längst verlassen hat. Das unterminieren von Anstand, etablierten demokratischen Gepflogenheiten, das ist tragische Normalität unter einem Kanzler der nicht einmal mehr vortäuscht einer für die gesamte Bevölkerung zu sein (linke Spinner).

  • Made my day.



    DANKE!

  • Julia Klöckner ist ungeeignet und das war auch vorher bekannt.



    Nun mag das sein, dass sie in die Union passt, aber darum geht es hier ja nicht.



    Hier muss sie einem Parlament vorstehen und ein wichtiges Amt ausüben, dass in der Verfassung in Notlagen sogar sehr viel wichtiger wird, als es momentan ist.



    Und dafür war Klöckner nie geeignet. Ob sie das noch lernen kann? Nein.



    Klöckner ist vom Typ her begrenzt und der Hausausweis einer jungen Politikerin von den Grünen ist echt nicht das Wichtigste Thema, aber Klöckner sieht das anders und macht sich damit zum Thema, das dann aber zurecht.



    Absetzen kann die Union Klöckner nicht, weil es dann einen Schaden gibt, so ist es wahrscheinlich, dass Klöckner weiter sich entblättert und die Union bloß stellt.



    Hätte man das vermeiden können?



    Eine Union mit Friedrich Merz an der Spitze ist wohl auch von den Personen einfach anders. Ich rechne damit, dass sich soziale Gegenbewgungen bilden, gegen lange Arbeitszeiten, gegen miese Versorgung, gegen Aufrüstung und gegen Privilegierungen von Reichen, zu denen Merz selber gehört. Klöckner befeuert diesen Impuls, vielleicht ist das etwas Gutes an ihr.

  • tja, was ist von ihr schon zu erwarten...

  • Das einzige, was sie auszeichnet, ist ihre Zeit als Weinkönigin, wo sie olfaktorische und önologische Kenntnisse bewies. Als Ministerin unter Merkel nichts Innovatives geleistet und als stellv. CDU-Vorsitzende im Bundestag immer nur mit Hau-Drauf-Rhetorik aufgefallen. Eigentlich schade, denn ich mag die weinbeseelten Menschen viel lieber als die Biertrinker (besusst ohne *I).

  • Wer als Volksvertreter "all cops are bastards" propagiert sollte zurecht keinen Zutritt mehr zur Schaltzentrale unserer Demokratie erhalten.



    Der Schaltzentrale, wo das geimansame MITEINANDER tagtäglich von unseren Volksvertretern erkämpft und gesichert werden sollte.



    Der Schaltzentrale, die eben jene bastards tagtäglich schützen und im Ernstfall ihren Körper und ihr Leben bei einem Angriff als Pfand einsetzen.



    Politiker, egal ob Nachwuchs oder Erfahrene, müssen sich an Regeln der Debattenkultur halten. Verallgemeinerungen helfen niemandem, auch nicht der awareness.



    Schlimm genug, dass die Giftstreuer der AfD tagtäglich ihre Ergüsse ungefiltert verbalisieren können - umso wichtiger, dass sie die Politiker der demokratischen Parteien der geregelten Debattenkultur widmen.



    Wer eine Verallgemeinerung wie "all cops are bastards" in Ordnung findet, um ein zweifellos wichtiges Thema in die öffentliche Debatte zu hieven, der muss auch damit leben wenn die AfD mit "alle Migranten sind Messermänner" verallgemeinernt...



    Wohin das führt sieht man seit Jahren😖



    ACAB kann keine Grundlage für eine sachliche Debatte sein, egal mit welchem Ziel.

    • @Farang:

      „Schlimm genug, dass die Giftstreuer der AfD tagtäglich ungefiltert verbalisieren können …“.



      Ganz genau … und jetzt denken Sie noch einen Augenblick darüber nach, warum die Würde des Amtes findet, Frau Klöckner solle ebenfalls der Hausausweis des deutschen Bundestages entzogen werden - wie sie (Frau Klöckner) es für Frau Nietzard wegen Tragens eines Pullis mit ACAB-Aufschrift fordert.

    • @Farang:

      Ja, das „geimansame Miteinander“ ist etwas moppelt gedoppelt…

    • @Farang:

      Da das Kürzel ACAB auch von Hooligans und Neonazis als



      Provo genutzt wird u. der in diesen Kreisen beliebte Textil-



      Ausstatter Troublemaker sich das Kürzel sogar mal marken-



      rechtlich hat schützen lassen, sollte schon aus diesem



      Grund die Benutzung unterbleiben. Die Debatte kann man auch mit anderen Mittel führen.

    • @Farang:

      Was wird das? Verharmlosung der AfD in subtil? Sie hat das nirgends propagiert, schon gar nicht im Bundestag.

    • @Farang:

      Die Gleichsetzung von „All Cops Are Bastards“ mit „alle Migranten sind Messermänner“ formulieren Sie zwar als Appell an die Debattenkultur – in Wahrheit ist sie aber moralisch verwerflich und politisch gefährlich.

      „ACAB“ ist, so zugespitzt und polemisch der Slogan auch ist, eine Form institutioneller Kritik – und hiermit nicht gerichtet an Herkunft oder Hautfarbe. „Messermänner“ hingegen ist nichts anderes als rassistische Hetze: Sie entmenschlicht eine ganze Bevölkerungsgruppe.

      Wer beides gleichsetzt, will nicht schützen, sondern relativieren. Es geht nicht um Maß und Mitte – es geht um die Freigabe der Menschenverachtung durch Vergleich.

      • @Ibrahimo:

        "Sie entmenschlicht eine ganze Bevölkerungsgruppe."



        Bastard = als minderwertig empfundener Mensch



        Quelle: Duden



        So viel zum Thema, ACAB entnwnsch nicht...

      • @Ibrahimo:

        Beide Aussagen lassen sich von interessierter Seite doch prima in die Hufeisentheorie einfügen - wir beide sind uns wohl darin einig, dass eine solche Gleichsetzung eher schlichten Gemütern zueigen ist.



        Und am Ende des Tages ist Adolf Hitler ein Kommunist.



        Aber das erzählen Sie mal den Herrschaften von den Unionsparteien - die sind in punkto Abgrenzung zur AfD und zur Linken offensichtlich komplett von der Rolle.

  • Das Klöckner den Anforderungen des Amtes nicht gewachsen ist, war abzusehen. Beginnend mit dem Versuch, die AfD zu normalisieren und weiter mit den im Text angeführten Aktionen, zeigt sich, dass sie besser Weinkönigin geblieben wäre.



    Vielleicht nimmt sie sich ja ein Vorbild an Philipp Jenninger und erlöst die Politik von ihrer Mitwirkung, ihr bisheriger Beitrag ist sowieso überschaubar.

  • Den unbegrenzten und unkontrollierten Zugang könnte Frau Klöckner andernfalls dafür ausnutzen, weiteren Unfug in die Parlamentsgebäude einzuführen und mich damit dauerhaft zu beschädigen.



    ----



    Danke für den "traurigen" Lacher am frühen Morgen!



    Deiner "satirisch verpackten Kritik" an der "Dame" schließe ich mich "voll & ganz" an!



    Eine BuTa-Präsidentin sollt & MUSS "parteipolitisch neutral" sein. DAS schuldet sie "dem Amt!":-)



    Ps. Bin aber fast überzeugt, dass die o.a. Deine Kritik nicht wahrnimmt, weil ihr die "Zusammenarbeit" mit "Springer" wohl kaum Zeit lässt, solche "Blätter" wie die TAZ zu lesen! :-)

  • Hey Würde des Amtes!



    Frag mal bitte bei deiner Kollegin die oft zitierte Würde des hohen Hauses nach, wie ein Haufen Nazis Mitten in ihr drin, sie nicht ständig verletzt und was sie denn gedenkt dagegen zu tun. Und als Würde des Amtes würde ich der Würde halber vorschlagen menschenwürdig Genozide als solche zu benennen oder eben nichts dazu zu sagen, wenn man noch abwarten wollen würde, wie viel Würde da drüben noch übrig ist. Das würde Ihrer hochwürdigen Bezeichnung der Würde des Amtes würdig sein.

  • Frau Klöckner ist selbst ein Opfer, Wird sie doch parteipolitisch im Sinne der CSU instrumentalisiert.