piwik no script img

Wohnungsleerstand in OstdeutschlandProjekt Landnahme

Nicholas Potter
Kommentar von Nicholas Potter

In Ostdeutschland stehen zigtausende Wohnungen leer, die Immobilienwirtschaft fordert deswegen großflächigen Abriss. Besser wäre ein andere Lösung.

Geht doch mit links: Ökodorf 7 Linden in Sachsen-Anhalt Foto: Wolfram Weber/imago

B erlin platzt bekanntlich seit Jahren aus allen Nähten: Wer in der Hauptstadt eine bezahlbare Wohnung suchen muss, braucht starke Nerven – und gute Connections. Nicht das Berghain, sondern eine öffentlich beworbene Wohnungsbesichtigung hat heutzutage die längste Schlange der Stadt. Eine Besichtigung im Stadtteil Charlottenburg musste im vergangenen Jahr abgebrochen werden, weil zu viele verzweifelte In­ter­es­sen­t*in­nen erschienen. Die triste Lage wurde inzwischen im Videospiel „Berlin Flat Quest“ parodiert – ein Spiel, das eigentlich niemand gewinnen kann.

Die Gründe dafür sind vielfältig: der zunehmende Zuzug in die Hauptstadt, der stockende Neubau, der gekippte Mietendeckel. Doch leere Wohnungen gibt es – in Ostdeutschland sogar viele. So viele, dass der Gesamtverband der deutschen Wohnungswirtschaft (GdW) vergangene Woche deren Abriss oder Rückbau forderte, wie das Handelsblatt berichtete. Im ländlichen Raum gibt es bei GdW-Unternehmen bis zu 15 Prozent Leerstand, allein in Sachsen-Anhalt sind knapp 30.000 Wohnungen unbewohnt. Und dieser Leerstand sei zu teuer, sogar „unternehmensgefährdend“, so der Chef des Verbands.

Eine erstaunliche Meldung, bedenkt man, dass es bundesweit knapp eine halbe Million Menschen ohne eigene Wohnung gibt, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte – ein Anstieg von 18 Prozent innerhalb eines Jahres. „Für eines der reichsten Länder der Welt ist das ein Skandal!“, kommentierte die Diakonie Deutschland.

Italien zumindest sieht in der Leerstandskrise eine Chance: 2019 versteigerte die sizilianische Stadt Sambuca Wohnungen ab einem Preis von einem Euro und wiederholte die Aktion wegen des großen Erfolgs 2021 und im Juni diesen Jahres (mit Preisen ab 3 Euro). Das Ziel: verlassene Orte wiederzubeleben. Die neuen Eigentümer kamen aus Großbritannien, Russland, Chile oder Israel. Der Haken: Sie waren dazu verpflichtet, ihre Schnäppchenhäuser innerhalb von drei Jahren zu sanieren. Auch andere Städte und Dörfer in Italien und Spanien versteigerten ähnlich ihre Leerstände zum Discounterpreis.

Abriss als Antifaschismus?

Für Deutschland ist das allerdings ein Horror­szenario. Denn seit Jahren versuchen hier vor allem Rechtsextreme, den ländlichen Raum zu besetzen, besonders in Ostdeutschland. Die Zahl der Szeneimmobilien ist in den vergangenen Jahren gestiegen: Über 210 Objekte sollen sie jetzt verfügen, wie aus einer Antwort des Bundesinnenministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken-Abgeordneten Martina Renner hervorgeht – von schwarz-weiß-roten Fantasiekönigreichen über „völkische Siedlungen“ bis hin zu Rechtsrockhochburgen. Die Führungsposition der ostdeutschen Bundesländer ist deutlich – mit 28 Objekten in Sachsen, 23 in Thüringen und 22 in Brandenburg. Eben die drei Bundesländer, die im September wählen werden und in denen die rechtsextreme AfD den Umfragen zufolge auf Platz eins landen könnte.

Man könnte also meinen, der Abriss von Wohnungen in Ostdeutschland sei tatsächlich ein antifaschistischer Akt. Umso weniger Schnäppchen­immobilien, desto weniger Nazis, die in ländlichen Regionen Fuß fassen können.

Doch es gibt eine andere Lösung. Statt Wohnungen abzureißen oder an den rechten Rand zu verscherbeln, muss die wohnungssuchende Großstadtlinke es wagen, aufs Land zu ziehen. Und zwar als Aktivist:innen, im Kampf für bessere Lebensbedingungen bei Mobilität, Kinderbetreuung, Nahversorgung, als Vor­kämp­fe­r:in­nen für neue solidarische Wohn- und Lebensmodelle. Eine solche linke Landnahme böte die Chance, dem rechten Konsens vor den Landtagswahlen nicht nur demografisch etwas entgegenzusetzen – sondern auch inhaltlich.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Nicholas Potter
Redakteur
Nicholas Potter ist Redakteur bei taz zwei. Aktuell ist er Cramer & Kollek Fellow des Internationalen Journalistenprogramms bei der Jerusalem Post. Seine Artikel sind zudem u.a. bei Guardian, Haaretz, Tagesspiegel und Jüdische Allgemeine erschienen. Er ist Mitherausgeber des Buches "Judenhass Underground: Antisemitismus in emanzipatorischen Subkulturen und Bewegungen", 2023 im Verlag Hentrich & Hentrich erschienen. Er studierte in London und Berlin.
Mehr zum Thema

41 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Karlsson , Moderator

    Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen. Wenn die Diskussionen ausfallend werden, zu weit vom Thema abweichen, oder die Zahl der Kommentare zu groß wird, wird das manchmal leider nötig. Sonst können wir die Kommentare nicht mehr zeitnah moderieren. 

  • Nur zu, in unserer kleinen Stadt an der polnischen Grenze hat die städtische Wohnungbaugesellschaft einen Leerstand von ca 30%, dh. ca 600 sofort vermietbare Wohnungen meist um 5 €/m2 kalt. Herzlich willkommen. Allerdings dürfte die Suche nach Ärzten und Zahnärzten schwierig werden, da nicht mehr ausreichend vorhanden. Zugverbindungen nach Berlin sind katastrophal, also echt schwierig mit dem Umnweltschutz, man braucht ein Auto. Mittlerweile ist aus solchen und ähnlichen Gründen die Landflucht von Asylbewerbern größer als der ( meist zwangsweise) Zuzug. Aber wir haben hier wirklöich tolle wunderbare Radwege und eine intakte Natur. Das sollte reichen.

  • Okey-Dokey, Smokey.

    Zumindest mit einem Bein bin ich bei der linken Landnahme dabei.

    Bin ich dort allerdings länger, überkommt mich eine Sehnsucht nach vielen Menschen, vollen U-Bahnen und kriminalitätsbelasteten Orten.

    Also bleibt es fürs erste beim hybriden Modell.

    Kommt ganz gut.

  • Herr Nicholas Potter kann ja mit gutem Beispiel voran gehen und regelmäßig berichten wie seine linke Landnahme so läuft.

    • @Andreas J:

      Das wird ein Einzelner nicht schaffen.

      Viele schon.

      • @rero:

        Nur muss Jeder von denen als Einzelner erstmal entscheiden, dass er sich diesem Projekt widmet (auch wenn viele Andere das NICHT tun sondern weiter von ihrer urbanen Blase aus lamentieren werden, dass sie Dir immer noch zu viel Miete zahlen). Die Menschheit ist nicht die Spezies mit der größten Schwarmintelligenz.

        • @Normalo:

          [Sorry, das "Dir" gehört gestrichen - 🤬🤬🤬-Autokorrektur]

  • Und Flüchtlinge oder Migranten auf dem Land einzuquartieren wo es reichlich billigen Wohnraum gibt ist zutiefst rassistisch.

    • @TheBox:

      Es ist schon sinnvoller, gleichmäßig zu mischen.



      So hat Stuttgart damals die Integration diverser Zugezogener besonders gut hinbekommen, u.a. durch jenes bewusste Mischen.



      Wollen Sie nicht diesen billigen Wohnraum nutzen? Wenn nein, warum nicht?

  • Und wo sollen die Linken aus Berlin auf dem platten Land in Brandenburg oder Sachsen eine Arbeitsstelle finden? Anders als so mancher Rechter, der bequem erbt, muss man sich als Linker für gewöhnlich seinen Lebensunterhalt selbst erarbeiten.

    • @Tannenzapfen:

      Linke kommen doch nicht nach Berlin, weil es woanders keine Arbeit gäbe oder man in Berlin am meisten verdient

      Dem ist ja nicht so.

      Sie gehen nach Berlin, weil hier cooler ist und man sich so wunderbar in seine Blase zurückziehen kann.

      In der Pampa hat man ja glatt mit Leuten zu tun, die manches anders sehen.

    • @Tannenzapfen:

      Linke sind arm und müssen arbeiten und Rechte erben bequem???



      Welche Statistiken oder Quellen ziehen sie denn für derlei hanebüchene Behauptungen dar?



      Die Landkreise (oder auch bspw Berliner Stadtbezirke), wo die AfD ihre höchsten Ergebnisse einfährt, sind in aller Regel wirtschaftlich schwache Regionen mit Bewohnern mit einem unterdurchschnittlichen Pro-Kopf-Einkommen.

    • @Tannenzapfen:

      Früher gab es die Kaserne am Ort. Und die Stellen als Lehrer(in) oder Arzt/Ärztin, was heute noch gesucht wird.

    • @Tannenzapfen:

      Ich kenne auch Linke mit leichten Jobs und sogar Erben und Homeoffice macht ja alles möglich.

  • Tja, die Logik gibts schon lang, es hiess ja früher auch ein echter Linker macht Wehrdienst um die Bundeswehr von innnen zu untergraben, oder ähnlich. Oder das es mehr linksgerichtete Polizisten bräuchte etc.



    Bringt nur nix, der Mensch will nun mal selten irgendwohin, wo er nur wenig Ähnlichgesinnte findet.



    Ich möchte auch nicht von Berlin nach Görlitz oder Gera, das ist mir zu miefig da. Sorry, da bin ich auch selbstsüchtig.

  • Wurden nicht nach der Wende auch in Berlin leerstehende Wohnungen abgerussen?

    • @Francesco:

      Ja, da war Berlin noch arm und nur in den Träumen gewisser Lokalpolitiker sexy. Die Wohnungen wurden also nicht gebraucht, waren hässlich und standen der Entwicklung Berlins zu dem Boomtown im Weg, in dem Alle wohnen wollen und dadurch HEUTE die Mieten hochtreiben. Wie man's macht...

    • @Francesco:

      Muss man Fehler wiederholen?

  • "Und dieser Leerstand sei zu teuer, sogar „unternehmensgefährdend“, so der Chef des Verbands."



    Offensichtlich geht es nicht um eigene leerstehende Häuser, sonst könnten die Unternehmen die ja einfach abreißen. Womit der Verband ein Problem hat, ist also eher, dass ein großes Angebot zu niedrigen Mieten führt. Marktwirtschaft eben. Er will also eine künstliche Verknappung, um die Renditen hoch zu halten.

    • @Francesco:

      Es gibt sehr wohl Untergrenzen, ab denen der Vermieter schlicht draufzahlt. Wohnraum einfach nur zu erhalten und auf den jeweils baurechtlich notwendigen Stand zu bringen ist gar nicht so günstig. Wenn Sie es nicht glauben, fragen Sie mal einen Eigenheimbesitzer, wie sorglos und kostenfrei er wirklich wohnt (aber bringen Sie Zeit mit...).

    • @Francesco:

      Preisfrage: WER soll den geforderten "Rückbau" vulgo Abriß durchführen und bezahlen? Die Eigentümer könnten doch selbst...



      Oder zu den niedrigen "Marktpreisen" vermieten. Oder die Immobilien so billig verkaufen, dass sich Käufer finden.



      Alles für diese Immobilienbesitzer offen Gedanken weit jenseits des Tellerrandes. Es scheint ein verinnerlichtes Gesetz zu sein, dass Immobilienwerte und-oder Mieten immer so zu steigen haben, dass die Rendite stimmt.



      Ich kann mich des Gedankens nicht erwehren, dass nach einem irgendwie vorgenommenen Abriß das Grundstück dann gewinnbringend verwertet wird. Und wenn's ganz skurill läuft, durch die Bebauung mit neuen Immobilien, die für ein hochpreisiges Marksegment attraktiv sind. Lage hin oder her....

  • Tatsache ist aber, wenn der Mietendeckel nicht gekippt wurde/würde, dann würde der Neubau noch mehr stocken.

    • @Der Cleo Patra:

      Woraus ziehen Sie diesen Schluss? Aus der Marktlogik der neoliberalen Positionen der Wohnungswirtschaft und ihrer Fürsprecher in der Politik?



      Der Mietpreisdeckel ist wirtschaftlich darstellbar gewesen mit den üblichen Pauschalen der Instandsetzung, mit der jeder Vermieter rechnen muss.



      Lediglich überzogene Mietsteigerungen und Sanierungen, die zu Mietpreisen oberhalb von 20,- Euro/qm waren mit dem Mietpreisdeckel nicht darstellbar, die Über-Renditen sozusagen bzw. die vollkommen enthemmten Preisvorstellungen, die sich nunmehr auf dem Berliner Immobilienmarkt durchgesetzt haben. Beispiel aus dem Umfeld: möblierte 1-Zimmer-Wohnung in Charlottenburg, 1.055,- Euro bei knapp 38 qm, d.h. 27,76 Euro/qm.



      Lassen Sie sich keinen Quatsch von Immobilienunternehmen erzählen, dass diese mit Mietpreisdeckel am Hungertuch genagt hätten.



      Der Mietpreisdeckel hat Wohngebäude ab BJ 2014 und Neubauten zudem gar nicht betroffen.

    • @Der Cleo Patra:

      Selbst wenn das stimmen würde, was hat man von mehr Neubauten mit horrenden Mieten? Unregulierter Wohnungsmarkt bringt in jedem Fall Elend.



      Aber das ist auch nicht wirklich Thema des Artikels.

  • Können wir denn nicht die gute alte gleichwertigen Lebensverhältnisse wieder ins Visier nehmen, die mit der Einigung bewusst etwas ausgeblendet wurden.



    D.h. wie wieder mehr Ärzte, Lehrer, Infrastruktur, Busse, vielleicht sogar Bahnen (alles m/w/d) dorthin bekommen?

    Mit dem Geld, was vorher für teure Pendelzuschüsse floss, ist viel möglich, und dann werden die Arbeitsplätze auch wieder im Großdorf geschaffen, nicht in der fernen Stadt.

    Internet-Werktätige, die wirklich in Ruhe arbeiten und leben wollen, sollten ein halbwegs funktionsfähiges Netz erhalten.



    Für Linke, Rechte und was auch immer: eine Prise Landliebe muss nicht immer ein Milchprodukt sein!

  • Danke, exakt meine Meinung.

  • Warum Linke? Besser Communitys für Wohnungslose und Migranten einrichten und die Nazis an den Rand drängen.

    In Spanien wurden auch schon ganze Dörfer versteigert. Wäre auch hierzulande eine Option.

  • Bei uns ist die Einwohnerzahl von 82000 zur Wende auf aktuell unter 50000 gefallen. Das Neubaugebiet am Stadtrand wird partiell bereits zurückgebaut. 6000 Wohnungen stehen derzeit leer. Die Mieten sind absurd günstig. Kitas und Schulen sind in verhältnismäßig sehr gutem Zustand. Die Grünanlagen und Spielplätze sind sauber.



    Eigentlich bräuchten wir nur eine vernünftige Anbindung an Metropolregionen wie Berlin und Dresden um als Schlafstadt besonders für junge Eltern interessant zu sein. Allerdings befindet sich die Schnellzugtrasse im Planungsstadium seit fast 30 Jahren ohne Aussicht jemals umgesetzt zu werden. Im Stadtmuseum hängt ein Fahrplan aus Kaisers Zeiten in dem die Fahrt nach Berlin 30 Minuten schneller war als heute. Wir subventionieren ja aber lieber Monatskarten für Großstädter.

    • @Šarru-kīnu:

      Es scheint ein absurd schwieriger GEdanke zu sein, dass es eben nicht immer so sein muss, dass mit allen möglichen Tricks und allerlei staatlichen Subventionen (Wohngeld uäm), die Menschen dorthin ziehen müssen, wo die Arbeitsplätze aufgrund der Entscheidungen von Investoren und Unternehmern gottgegeben sind.



      Wieso nicht dafür sorgen - wenigstens für eine Weile- dass die Arbeitsplätze dorthin gehen, wo es Wohnungsleerstand gibt...Statt dessen, kreisen die Gedanken darum, in hochverdichteten Städten auch die letzten Grün- oder anderen Zwischenräume "nachzuverdichten".



      Und anstatt leerstehende Wohnungen niedrigpreisig zu vermieten oder verkaufen, verlangen Eigentümer über die Verbände der Immobilienwirtschaft, dass Wohnungen abgerissen werden (das heißt natürlich schöner: Rückbau...). Von WEM eigentlich? Womöglich auf Kosten des ??Steuerzahlers...??

    • @Šarru-kīnu:

      Sorry, aber das hat nichts mit der Monatskarte für Großstädter zu tun. Einfach mal schauen wen man zum Bürgermeister wählt. Meine Mutter lebt in einer Kleinstadt, seit über 10 Jahren ist ein Bürgermeister dran, der aus dieser Müllhalde von Stadt, einen schönen Ort zum Leben gemacht hat. Bis auf das braune Pack, das schmäht es leider. Aber du alter halbe Stunde überall hind fahren, sogar nach Dresden. Dafür gibt es sogar Subventionen aus der EU. Er hat Unternehmen in die Stadt geholt und damit Arbeitsplätze geschaffen. Wie gesagt besser wählen.

    • @Šarru-kīnu:

      Wikipedia hilft mir bei der Beschreibung nun nicht weiter ... Dessau ohne Roßlau womöglich??? Cottbus wäre doch größer, oder?



      Dessau hieße eigentlich Bauhaus-Tourismus- und akademisches Potenzial und das Umweltbundesamt, das als Anziehungsort dienen könnte.

      Neu erfinden, die Dörfler aufnehmen, zur Not als Altersheim-City neu erfinden - doch auch da ist eine gute Bahnverbindung A und O.



      Ich habe kein Monatsticket, aber für Ihre Strecke nach Berlin oder wohin auch immer gälte es auch, das spart Ihnen mehr. Und teuer ist nicht das, sondern die indirekten Schmierereien an die Autoindustrie.

    • @Šarru-kīnu:

      Bahn in D ist ein jämmerliches Thema.

    • @Šarru-kīnu:

      Wo bitte wohnen Sie, wir kommen.



      Auch gerne nach Görlitz oder Gera.



      Uns gefällt es dort.

  • na ja, die großstadtlinke besteht wohl zunm größten teil nicht aus realitätsfremden luftschloßbäuerInnen. es ist eine staatliche aufgabe, das problem zu lösen. schrumpfende städte im osten gibts schon lange - ein systematisches vorgehen dagegen von staatlicher, gemeindlicher bzw. landesseite eben nicht.



    wenn an infrastruktur gespart wird, zu wenig lohn gezahlt, die mieten zu hoch sind, der saat keine gemeinnützigen unternehmen schafft (die immo-haie nicht enteignet, diese wohnungen könnten dan ja locker gemeinnützige hände fallen, mit weniger mieete, nur marode gebäude abreißen, neubau ist klimaschädlich).



    es gibt genug ideen, göttin, schmeiß hirn vom himmel.

    • @Brot&Rosen:

      Sorry, aber ist definitiv nicht die staatliche Aufgabe.



      Warum sollte der Staat hier eingreifen, und Milliarden Steuergelder versenken?



      Richtiger ist, das hat Herr Potter schön beschrieben, selbst ist die Frau, der Mann, statt sich bequem zurückzulehnen und nach dem Staat zu rufen.

    • @Brot&Rosen:

      Wieso soll der Staat gemeinnützige Unternehmen gründen? Der letzte derartige Versuch hat 1989 geendet.



      Wieso gründen Sie nicht Ihr eigenes gemeinnütziges Unternehmen? Das geht auch sehr gut auf dem Land.



      Sie bestätigen so ziemlich genau die Position des Autors dieses Artikels.

  • Ich habe genau das getan und versuche seit Jahren auch Freunde zu überzeugen, der Erfolg war jedoch bisher gleich null - keine tollen Cafés, zu wenig Kultur, zu viele Rechte,.... Ein Henne-Ei Problem Ohne Kundschaft keine Cafés, Kultur,... im Anteil mehr Rechte da zu wenig ausgeglichene Bevölkerungsmischung... So wird das nix



    Aber Leute für den Preis zu dem ihr hier Wohnungen kaufen könnt gibt's in Berlin nicht mal nen Keller und in München nicht mal nen Parkplatz ohne Garage...

  • Statt Wohnungen abzureißen oder an den rechten Rand zu verscherbeln, muss die wohnungssuchende Großstadtlinke es wagen, aufs Land zu ziehen.

    Nein! Es gibt ein Menschenrecht für immer billig zur Miete in Innenstadtlage zu wohnen! Der Vorschlag ist daher höchst verfassungswidrig!

    Außerdem, um ein Lied zu zitieren: Nazis raus brüllt sich leichter, wo es keine Nazis gibt!

    • @Strolch:

      1. Man sollte die Bedrohungslage, die nazis als Nachbarn in der Überzahl erzeugen können, nicht unterschätzen.



      2. Wenn man nun zufällig in Innenstadtlage der Großstadt lebt, die inzwischen hip geworden ist, muss man sich auch nicht ständig dafür rechtfertigen, dass man in seinem gewohnten Umfeld bleiben möchte. Der Grund ist nicht immer, am angesagtesten Ort dabeisein zu wollen.



      Es gibt im übrigen auch kein Recht auf gierige Bereicherung dank ungebremster Mietpreis-Möglichkeiten. Also durchaus Grund, sich über nicht mehr billige Miete zu beschweren.

    • @Strolch:

      Ich bin aus dem Osten weggezogen, nachdem Nachts Nazis bei uns die Tür eingetreten haben, und meinen damaligen Freund so schwer verletzt haben, das er heute noch eine Delle im Kopf hat. Ja es schreit sich leichter Nazis raus.wo keine sind.

    • @Strolch:

      Made my day. Super. 😀