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Wahlkampfchancen der GrünenDa geht noch was

Gastkommentar von Daniel Cohn-Bendit und Claus Leggewie

Vom Hoch der Grünen ist wenig übrig. Doch ein Absturz droht nicht, wenn die Partei selbstbewusst mehrheitsfähige Visionen für Deutschland formuliert.

Welchen Kurs die Partei auch nehmen wird, eines steht fest: Die Sonnenblume, das Symbol der Partei, soll erhalten bleiben Foto: Daniel Scharinger/imago

E s ist nicht das erste Mal, dass die Grünen sich in ihrer 35-jährigen Geschichte zu Tode zu schrumpfen drohen. Hausgemachte Fehler trugen dazu ebenso bei wie strukturelle Verschiebungen der deutschen Politik und Gesellschaft. Besonders drastisch war der Einbruch bei der ersten gesamtdeutschen Wahl, als es der Hilfe der Ost-Grünen bedurfte, um im Bundestag zu bleiben. Erst die letzte Bundestagswahl 2021 ließ die Partei weit über die üblichen 5 bis 10 Prozent hinauswachsen. Doch nun scheinen sie erneut weit entfernt zu sein von einer grünen Volkspartei.

Können sie also mit ihrem attraktiven Führungspersonal, einer wachsenden Mitgliederbasis und einem weiter aktiven Öko-Milieu ein Comeback schaffen? Der Parteitag wird die erste Gelegenheit bieten.

Die Zeiten haben sich radikal verändert. Umweltthemen fallen zurück, in der Öffentlichkeit stehen die Grünen als Sündenbock am Pranger, und es herrscht Krieg. Die radikale Rechte und die Pseudolinke geben nun auch in Deutschland politisch den Ton an. In den letzten 30 Jahren hat sich die politische Tektonik weit nach rechts verschoben, die Grünen nicht ausgenommen.

Lassen wir Koalitionsoptionen zunächst beiseite. Prinzipiell wäre eine stärkere Profilierung als sozialökologische Linke denkbar, wofür die eklatante Entkräftung der SPD und der Absturz der Linkspartei Platz bieten. Fiskalpolitisch legt das Vermögens- und Einkommenssteuern für Superreiche, längst überfällige Konzentrationskontrollen und nachvollziehbare Grund­ein­kom­mens­projekte nahe, um die deutlich gewachsene soziale Ungerechtigkeit einzudämmen, die Liberale und Konservative mit anachronistischen Schuldenbremsen und Steuerprivilegien vertieft haben. Und es braucht eine Investitionsoffensive, die nicht fossile Industrien von gestern aufpäppelt, sondern nachhaltige Akzente setzt.

Eben keine Verzichts-Partei

Im Kern erfordert das eine entschiedene Klima- und Umweltpolitik, die sich nicht länger im technokratischen Klein-Klein selbst im Wege steht und weit stärker als bisher Wünsche und Ideen von Bürgern und Bürgerinnen aufgreift und begleitet. Mit „weniger grün“ ist nichts zu gewinnen. Die Grünen müssen wieder die Ökologiepartei werden und zeigen, dass das eben nicht Verzicht und Verlust meint, sondern die besten Chancen für eine lebenswerte Zukunft bietet.

Dazu gehört auch eine Erneuerung „heimatlicher“ Verhältnisse: nahe gelegene Arztpraxen, Kindertagesstätten, Wirtshäuser, Kinos, Jugendclubs etc. sowie bezahlbare Wohnungen und klimafreundliches (Um-)Bauen. Eine Politik für alle kann nicht an identitätspolitischen Lieblingsagenden hängen. Das alles hat eine weltpolitische Dimension: sich unmissverständlich an die Seite von Gesellschaften zu stellen, die der russische und chinesische Neoimperialismus militärisch und geoökonomisch dominiert, und islamistische Terrorstaaten und -gruppen zu bedrohen. Es trifft nicht zu, dass Europa im Nahen Osten keine Rolle spiele; auch dort können „bottom up“ binationale Verständigungs- und Kooperationsinitiativen unterstützt werden.

Einen neuerlichen Absturz der Grünen muss das Aus der Ampel und die Rückkehr Trumps nicht bedeuten

Exemplarisch sind das Schweigen der Grünen zur Situation im Sudan und ihre dürftigen Ideen zu Afrika insgesamt. Aber die Grünen können Union und SPD mit gutem Recht vorhalten, dass Schröder und Merkel Putin gewähren ließen. Nur mit einer Politik der Stärke lassen sich Waffenstillstandsverhandlungen und Friedensschlüsse erreichen, während wohlfeile Forderungen von AfD/BSW auf Kapitulation vor Putin und landesverräterischen Defätismus hinauslaufen. Ost-CDU und SPD drohen vor den Erpressungen von AfD und BSW wieder einzuknicken. Das erhöht die Kriegsgefahr.

Weg von wirklichkeitsfremden Forderungen

Daraus folgt zweierlei. „Unten“ müssen die Grünen zurück an die Basis; ihre Regeneration erfolgt weniger aus dem Apparat und der Regierung als aus der kommunalen Politik und lokal verankerten Nichtregierungsorganisationen, die nicht in wirklichkeitsfremden und mehrheitsfernen Forderungen stecken bleiben, sondern konkrete, mehrheitsaffine Politikvorschläge unterbreiten. „Oben“ muss dann Robert Habeck als Kanzlerkandidat und Minister für Wirtschaft und Klima (eine nach wie vor ausbaufähige Kombination!) Union und SPD deutlich herausfordern und die Grünen als Hort der ökologischen, migrations- und geopolitischen Vernunft etablieren, die gegen lähmende Ängstlichkeit und Fantasielosigkeit ein beherztes „Yes, we can“-Momentum aufbauen.

Dass die derzeitige 12-Prozent- Partei eine Kanzlerkandidatur beansprucht, macht insofern Sinn, als sich koalitionstechnisch die rot-grüne Option erledigt hat, ohne dass eine schwarz-grüne Koalition sich per se aufdrängt. Die war bei den Grünen nie sonderlich beliebt und ist im Lauf der Jahre trotz beachtlicher landespolitischer Erfolgsallianzen nicht populärer geworden. Friedrich Merz und Markus Söder haben das von AfD und BSW aufgebrachte Meme, die Grünen seien der Gottseibeiuns, weit ins bürgerliche Milieu hineingetragen. Das dürfte sich rächen. Die Mehrheit der Deutschen ist weiterhin nur für migrationspolitische Maßnahmen zu gewinnen, die menschen-, völker- und europarechtlich einwandfrei sind, und die durch Donald Trump alarmierte Majorität will im Grundsatz auch eine aktive Klima- und Sicherheitspolitik. Die Grünen können gangbare Wege aufzeigen, wie Europa auch nach der US-Wahl in der veränderten Welt bestehen kann.

Einen neuerlichen Absturz und Bedeutungsverlust der Grünen muss das Aus der Ampelkoalition und die Rückkehr Trumps nicht bedeuten. Befreit vom Kompromiss- und Kooperationszwang mit unvereinbaren Positionen der FDP (und SPD) können sie jetzt selbstbewusst eine Vision für Deutschland 2030 formulieren, welche die einstigen Volksparteien nicht zu bieten haben. Und gegen den allgemeinen Rechtsruck können sich die Grünen als Anwälte jener „Vernunft und Verantwortung“ präsentieren, die der Bundespräsident zu Recht reklamiert hat.

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36 Kommentare

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  • Hä?

    “Aber die Grünen können Union und SPD mit gutem Recht vorhalten, dass Schröder und Merkel Putin gewähren ließen.“

    Finde den historischen Fehler! Newahr



    Normal

  • Ich freue mich das mit Brantner nun jemand aus dem Realoflügel bei den Grünen gewonnen hat. Das wird auch die Wahlchancen erhöhen!

  • Gute Ansätze - aber…



    Die Ampel hat doch schonungslos die Stärken und Schwächen der drei Regierungsparteien offengelegt. Da ist sehr viel mehr Arbeit als die vage formulierten Anregungen zur Überzeugung der Wähler notwendig…

  • "In den letzten 30 Jahren hat sich die politische Tektonik weit nach rechts verschoben..."



    Diese abstruse Fehlwahrnehmung ist eine der Hauptursachen für die derzeitige politische Situation. Solange nicht erkannt wird, dass es, gerade in der letzten Dekade, zuviel "Links" gab wird der aktuelle Aufschwung von rechts leider anhalten.



    Und speziell die Grünen verlieren nicht, weil sie ökologische Themen haben, sondern weil ihnen keiner mehr eine Lösung zutraut.

    • @Samvim:

      Naja, wer alles links von der AfD für "links" hält, hat natürlich Recht.

  • "Vom Hoch der Grünen ist wenig übrig. Doch ein Absturz droht nicht, wenn die Partei selbstbewusst mehrheitsfähige Visionen für Deutschland formuliert.



    (...)



    Befreit vom Kompromiss- und Kooperationszwang mit unvereinbaren Positionen der FDP (und SPD) können sie jetzt selbstbewusst eine Vision für Deutschland 2030 formulieren" :



    'Merz verhindern' fällt dann als Formulierung für eine Vision wohl eher aus / flach.

    • @Martin Rees:

      „ ,Merz verhindern' fällt dann als Formulierung für eine Vision wohl eher aus / flach."



      --



      Willst Du in Deutschland mitregieren,



      Darfst Du nicht vor Merz genieren.

  • Nein, bei den Grünen geht in nächster Zeit nicht mehr viel.



    Schon die Landtagswahlen, Europawahl vergessen?



    Es wurden, wenn auch oft wegen der beiden anderen Parteien in der Koalition, zu viele Fehler gemacht, die der Wähler nicht vergisst.

  • Leider hat Habeck heute mit der Hausdurchsuchung bei diesem bayrischen Rentner wegen eines gehässigen Spruches schon einen ersten schweren Fehler begangen.

    Die Hausdurchsuchung geht natürlich nicht direkt auf sein Konto, aber der Strafantrag schon. Die Behörden in Bayern waren sicherlich nicht ganz unglücklich darüber, die Verantwortung für den unerfreulichen Vorgang an Habeck abschieben zu können.

    • @argie:

      Andere Politiker:innen haben auch schon Strafanträge gestellt. Warum wird das bei Herrn Habeck so hochgekocht, bei Merz nicht? Das Problem ist doch wohl eher die Hausdurchsuchung mit dieser schwachen Begründung.

  • Dieser Tage sind die Grünen eine etwas bessere CDU. Meist gewählt von reicheren Bürgerinnen, die sich gut fühlen wollen, weil sie mit dem Rad zur Arbeit fahren und kein Fleisch essen. An einem ernsthaften Wandel, wie er zur Bekämpfung der Klimakatastrophe notwendig wäre, sind weder die Partei noch ihre Wählerinnen interessiert.

    • @Okti:

      "An einem ernsthaften Wandel, wie er zur Bekämpfung der Klimakatastrophe notwendig wäre, sind weder die Partei noch ihre Wählerinnen interessiert."

      Steile faktenfreie Unterstellung. Womit begründen Sie diese?

      • @Anidni :

        Die Bekämpfung der Klimakatastrophe ist eine systemische, und nicht eine individuelle, wie gerne von der fossilen Industrie propagiert wird. Das kapitalistische Ausbeutesystem hat uns in diese und viele andere Krisen, wie soziale Ungerechtigkeit, Wiedererstarken des Faschismus, Artensterben, etc., geführt. Daher ist es nur logisch dieses System abzuschaffen und durch etwas neues zu ersetzen. Keine der Parteien im Bundestag jedoch fordert eine echte Abkehr vom Kapitalismus. Das beinhaltet auch die Grünen, welche von einem fiktiven, grünen Wachstum träumen. Daher ist es auch relativ einfach alle, die dieser Partei faktenfrei folgen, weil es Ihnen erlaubt am Status Quo festzuhalten, als desinteressiert an wahrem Klimaschutz zu identifizieren.



        Übrigens, wenn Ihnen meine systemische Antwort nicht gefällt, welche Sie auch bei etlichen Wissenschaftlern nachlesen können, dann können Sie auch gerne das Parteiprogramm der Grünen konsultieren. Dort werden Sie genug unzureichende Versprechungen vorfinden.

    • @Okti:

      Ich stimme Ihnen zu und würde sogar soweit gehen, dass ein Großteil der urbanen Grünenwähler ein erlauchter Kreis von Menschen ist, der eher FDP like ist. Denn wer mit dem Zweit.- oder Drittwagen, einem E-Auto, in die Stadt fährt, eine Wärmepumpe und Solarpanel besitzt, der darf doch wohl aus "rein kulturellen" Zwecken nach Südamerika etc. fliegen.

      • @Whatever1984:

        Mag ja sein, aber es gibt auch die anderen Grün-Wähler. Ich bin arbeitslos und fahre aus finanziellen Gründen mit dem Rad. Ich heize aus finanziellen Gründen mit Gas, und geflogen bin ich einmal im Leben auf Dienstreise. Ich bin seit 45 Jahren Vegetarierin, da gab es die Grünen noch gar nicht, und das war damals noch exotischer als heute.



        Ich wähle Grün, weil trotz aller Kröten, die man dabei schlucken muss, die Grünen die einzige Partei sind, die auch nur rudimentär Klima/Umweltschutz im Programm hat. Der Rest ist ja noch schlimmer.

  • Hmjoar ....

    Nur fehlt den Grünen

    - der Bezug zur Lebenswirklichkeit in diesem Land (was übrigens nicht kommunale Verantwortliche meint, mit denen ich durchaus gute Erfahrungen gemacht habe), das merkt man übrigens den Autoren auch an;

    - ein innerer Kompass (nicht erst beim Zickzack mit dem Bürgergeld deutlich sichtbar);

    - eine realistische Sicht auf die Weltlage und eine strategische Vision für Deutschlands / Europas Rolle (sowie für die Versöhnung der innereuropäischen Widersprüche).

    Die Grünen heute sind bloß noch eine satte, graue, uninspirierte Funktionärspartei ohne Herz und Esprit, auch wenn sie nicht unbedingt immer so scheinen.

  • Das klingt eher nach grüner Blase und Wolkenkuckucksheim.



    "Können sie also mit ihrem attraktiven Führungspersonal..."



    Frau Lang als glaubhafte Vertreterin des Sozialflügels ist weg, Herr Habeck und seine Wirtschafts- und Energiepolitik findet selbst bei der taz immer weniger Beifall, siehe die aktuellen Berichte zur Dunkelflaute, HH2E und zur (E-)Autokrise. Bleibt noch Frau Baerbock und Herr Özdemir. Frau Baerbock hält sich auf Staatskosten (also auch auf Kosten der taz-Leserinnen und -Leser) eine eigene Visagistin, und befördert jetzt schnell noch ihre Vertrauten auf lukrative Pöstchen, Qualifikation egal, Hauptsache, die Versorgung stimmt. Ist das noch "nur" Nepotismus oder schon Korruption? Dass SPD/CDU/CSU/FDP es genauso machen, macht es nicht besser. Und Herr Özdemir gibt jetzt den Oberrealo, weil er sich nur so Chancen als Ministerpräsident in Baden-Württemberg ausrechnet. Was waren denn deine Leistungen als Landwirtschaftsminister, fällt irgend jemandem was ein? Und als vierte Ministerin gibt es noch Frau Paus, zu der fällt mir gar nichts ein außer einem völlig verhunzten Vorschlag zur Kindergrundsicherung, für dass sie eine neue Behörde mit 5000 Stellen haben wollte.

    • @Offebacher:

      so ists. Die auf dem Parteitag vorgeschlagenen Lösungen (Habeck usw) stellen eigentlich das Problem dar, und werden die Krise nur weiterschreiben und verstärken. Es wären Persöhnlichkeiten gefragt deren Kompetenz nicht ausschliesslich in parteiinterner Machtpolitik liegt. Und die nicht stärkeren Einflüssen von aussen unterliegen. Die tragbare und für eine Mehrheit akzeptable Konzepte z.B. für die Energiewende liefern können. Aber das geht wegen das nahezu vollständigen Mangels an Fachwissen, der aber dann durch Wunschdenken und Märchenwelten ersetzt wird, halt nicht. Liebe Grüne, macht weiter so.

  • Zu dem Artikel fällt mir nur ein, dass Frau Wagenknecht Recht hat mit der Aussage, die Grünen sind die gefährlichste Partei Deutschlands. Nein, für mich sollten die bei der nächsten Wahl unter 5% abschneiden und sich ersteinmal in Ruhe auf ihre Urspünge zurück besinnen. Ein Kanzlerkandidat Robert Habeck ist ein schlechter Witz!

    • @Luis Cyphre:

      Frau Spitzenverdienerin Wagenknecht polemisiert als Sprachrohr Putins, ihre 'Einschätzung' hat daher null Relevanz. Wer bereit ist, die Ukraine RU zum Frass vorzuwerfen, und damit auch weitere Länder Europas in noch größere Gefahr zu bringen, disqualifiziert sich auf dem diplomatischen Podium.

  • Warum wollen Söder und Merz eigentlich den Grünen das Gras wieder wegnehmen?

    • @starsheep:

      Weil denen Paulaner und Veuve Cliquot reichen.

  • CDU/FDP werden sicher nicht mit den Grünen koalieren. Die Überschneidungen mit der SPD sind deutlich größer. Eine Koalition mit den Grünen würden potentielle CDU/FDP Wähler auch sicher nicht belohnen! Selbst wenn Habeck sich von Teilen der Grünen distanziert, wird er als Wirtschaftsminister mit katastrophaler Bilanz wahrgenommen. Der versprichene (!) grüne Wirtschaftsboom ist offensichtlich ausgeblieben, die Sache mit der monatlichen Eiskugel hat nie gestimmt und die deutsche CO2 Bilanz bei der Stromerzeugung ist schlechter geworden.

    • @Nachtsonne:

      > die deutsche CO2 Bilanz bei der Stromerzeugung ist schlechter geworden.

      Das stimmt nicht. Die CO2-Emissionen 2023 der Stromerzeugung (2023 ist das letzte vollständige Jahr) waren mit 171 Mio. Tonnen so niedrig wie noch nie, noch nicht mal 2020 (186 MT) kam heran:

      energy-charts.info...hart.htm?l=de&c=DE

      Trotz Atomkraftwerke lagen vor 2018 die Emissionen der Stromerzeugung durchgängig über 270 MT, vor 2016 sogar über 300 MT.

      Und nein, es wurde auch nicht nennenswert Kohlestrom importiert, sondern erneuerbarer Strom und (dahinter!) Atomstrom.

      Daten für 2024: Dänemark war größter Exporteur nach Deutschland, gefolgt von Frankreich, der Schweiz, Österreich und den Niederlanden.

      energy-charts.info...hart.htm?l=de&c=DE

      • @argie:

        Das von interessierten Kreisen geförderte Flächenbombardement mit Fake-News und Grünen-Bashing hat Früchte getragen.

      • @argie:

        Sie haben schon mitbekommen das die Deutsche Wirtschaft in einer Krise steckt und so nur einen Teil ihrer Möglichkeiten produziert ??

  • Auf den Wahlkampf dürfen wir gespannt sein. Das Ergebnis wird uns sicher noch Kopfzerbrechen bereiten. Alles Weitere im neuen Jahr.

    • @Gorch:

      Ich habe nur Angst, dass die nächste Regierung aus AfD/BSW oder CDU/AfD oder einer Kombination aus den drei Parteien besteht. Wenn es um die Macht geht, schreckt die CDSU doch vor nichts zurück.



      DIe FDP hat die Ampel mit ihren Intrigen zerstört, und Cum-Ex-Scholz ist für mich unwählbar.



      Also ist Grün für mich die einzige Alternative, trotz aller Fehler und dem suboptimalen Personal.



      Von Kleinstparteien rede ich erst gar nicht, da kann ich gleich als Nichtwählerin zu Hause bleiben.

  • Ich glaube so können nur politische insider schreiben, die damit Teil des Problems "Politikmüdigkeit" sind. Dass in der heutigen Situation der Grünen es wichtig ist, einen Kanzlerkanidaten zu küren und Annalena schon mal kundtut sie möchte wieder Aussenministerin werden...... kommt, vorsichtig gesprochen, bei vielen Menschen schlecht an.

    • @Heiner Petersen:

      Diese Menschen müßten verstehen (wollen oder können), daß wir nicht in einer Monarchie leben. Und selbst Könige und Fürsten haben Minister gehabt, wenn auch weniger.

      Auch wenn das dem Söder nicht paßt: Sollte der liebe Herr Merz nicht noch gewaltig zulegen bei der Wahl, wird er mit mindestens einem weiteren Koalitionspartner verhandeln und auch dem eine Regierungsbeteiligung in Form von Leitungspositionen in Ministerien gewähren müssen.



      Da hätten normal begabte Wähler vielleicht gerne gewußt, mit wem die Parteien die herausgehobenen Posten besetzen wollen.

  • Der Raum für 'mehrheitsfähige Visionen’ ist schon belegt mit den Illusionen von der repräsentativen Demokratie und der Marktwirtschaft. Das Erste hat mit dem Original nichts zu tun und das Zweite ist reine Ideologie. Wer von diesem 'gesunden Mehrheitswahn' abweicht, wird beim Arzt keine Hilfe mehr finden; wegen Überlastung.

    • @Stoersender:

      Nach den nächsten Hochwasserkatastrophen oder Waldbränden oder Trinkwasserrationierungen in D könnte auch Klimaschutz eine "mehrheitsfähige Vision" sein. Volks- und auch betriebswirtschaftlich ist "kein Klimaschutz" langfristig gesehen teurer als Klimaschutz bzw. Anpassungen an den Klimawandel, wenn jedes Jahr ein paar Milliarden rausgehauen werden müssen für den Wiederaufbau,

  • Mein Tipp: Nachhaltiger Umweltschutz Hand in Hand mit ebensolcher Sozialpolitik. - Die Nutzung und, schade, der Verbrauch! unserer Umwelt darf nicht mehr vom Geldbeutel abhängig sein, Schluss damit!

    • @Gerhard Krause:

      Also sollen die Armen auch noch mehr der knappen Ressourcen verbrauchen, statt die Reichen zum sparen zu bringen. Seltsame Logik.

      • @Whatever1984:

        Eher die als Luxus wahrgenommenen, ökologischen Alternativen (Bahn/ÖPNV fahren, Heizungssanierung mit Wärmepumpe, Fleischersatz; Reparatur statt billigem Neukauf) für alle Menschen bezahlbar zu machen. Die ökologische Sanierung gerade von Mehrparteienhäusern sollte nicht zu Obdachlosigkeit und Verdrängung führen, sonst finden das nur die Leute mit Einfamilienhäusern okay. Einfamilienhäusern haben tendenziell einen höheren Energieverbrauch. Das konnten oder wollten die Grünen in der Ampel aber nicht umsetzen.

  • Und wo ist jetzt die Chance in ihrem Artikel? Die Grünen sind weder wegen zu wenig, noch zu viel Grün abgestürzt.



    Viel Grünes haben sie ja nicht umsetzen können und die Stammwählerschaft ist ja noch da…

    Die Grünen haben wegen Wirklichkeitsfremder Umsetzung ihrer Politik und dem fehlenden Verständnis über die reale Situation in Deutschland verloren.



    Damit die Grünen eine Chance haben, muss sie sich von ihrem Klientel lösen und auf die Menschen zugehen mit denen man eigentlich nichts zu tun haben will.



    Und im 2. endlich lernen ihre Politik aus der Sicht der Ländlichen Bevölkerung zu denken.



    Das wird aber nicht passieren, weswegen die Grünen am Ende ihres Potentials angekommen ist.