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Türkei und DeutschlandWolfsgruß-Affäre zieht weite Kreise

Nach dem Wolfsgruß durch den türkischen Spieler Demiral wurden die Botschafter einbestellt. Nun will Präsident Erdoğan nach Deutschland kommen.

Auslöser des Konflikts: Wolfsgruß von Merih Demiral Foto: Ebrahim Noroozi/ap

Der rechtsextreme Wolfsgruß des türkischen Torschützen Merih Demiral gegen Österreich hat sich zu einer deutsch-türkischen Diplomatieaffäre ausgewachsen. Das Auswärtige Amt hat am Donnerstag den türkischen Botschafter einbestellt, nachdem der deutsche Botschafter in der Türkei einbestellt worden war. Auslöser der Verstimmung war unter anderem ein Kommentar von Innenministerin Nancy Faeser, die gesagt hatte: „Die Symbole türkischer Rechtsextremisten haben in unseren Stadien nichts zu suchen.“ Zudem hatte sie Bestrafung Demirals von der Uefa gefordert.

Die türkische Regierung, wo Staatsoberhaupt Erdoğan mit der rechtsextremen MHP und somit dem politischen Arm der Grauen Wölfe koaliert, gibt dem Spieler massive Rückendeckung. Das türkische Außenministerium bezeichnete die Uefa-Untersuchung als inakzeptabel. Nicht jede Person, die das Zeichen der Grauen Wölfe zeige, sei Rechtsextremist. Der Wolfsgruß sei in Deutschland zudem nicht verboten und die Reaktionen der deutschen Behörden „ausländerfeindlich“.

Der türkische Justizminister Yılmaz Tunç forderte Faeser auf, sich „den Rassismus, die Diskriminierung und die Islamophobie anzusehen, die sich in ihrem eigenen Land wie giftiger Efeu ausbreiten“. Ein whataboutism mit guter Grundlage, fällt doch der Ehrgeiz des Innenministeriums beim Thema Islamophobie weit geringer aus.

Nun sind große diplomatische Geschütze aufgefahren: Für das Viertelfinale hat Staatsoberhaupt Erdoğan seinen Besuch in Deutschland angekündigt. Er habe dafür seine Reise nach Aserbaidschan abgesagt. In türkischen Medien hieß es, der Präsident wolle der Mannschaft in der Wolfsgruß-Debatte den Rücken stärken.

In Deutschland ist derweil die Diskussion um die Grauen Wölfe neu entbrannt. Die Linke und das Bündnis Sahra Wagenknecht haben ein Verbot der Grauen Wölfe gefordert; Po­li­ti­ke­r:in­nen von Grünen und CDU schlossen sich an. Die Kurdische Gemeinde in Deutschland forderte indes den Ausschluss von Merih Demiral vom Turnier. Es könne nicht sein, dass die Uefa Millionengelder für Kampagnen gegen Rassismus ausgebe und gleichzeitig faschistische Zeichen dulde.

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60 Kommentare

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  • Vielleicht sollte die Bundesregierung eine Liste erstellen und veröffentlichen, die klarstellt,, welche Handzeichen, Redewendungen und auch Fahnen in Deutschland verboten sind. Wird ja immer unübersichtlicher.

  • Die UEFA hat reagiert, Hr. Demiral ist für das Viertelfinale und ein eventuelles Halbfinale gesperrt.



    Ob Herr Erdogan jetzt die UEFA als terroristische Vereinigung angreift und sich die türkische Mannschaft vom Turnier zurückzieht?

  • Erdogan bezeichnet "Kritiker" seiner Macht als Terroristen und verlangt von diversen Staaten deren Auslieferung. Gleichzeitig lässt er die Grauen Wölfe in Europa operieren und unterstützt sie dabei.



    In Bayern sperrt man Menschen mit Sekundenkleber vier Wochen in Präventivhaft. Mitglieder der Grauen Wölfe gehören dahin wo sie herkommen, bzw. ihre Aufträge bekommen. Zurück in die Türkei.

  • Deniz Yücel hat bereits 2020 auf X darauf hingewiesen, dass die Geste nicht so eindeutig ist, wie aktuell suggeriert wird

    x.com/Besser_Deniz...329167724673708033

    Zitat: 》"Graue Wölfe = Rechtsextremisten = MHP = Erdoğans Verbündete". Klingt einfach. Doch die Verhältnisse in der Türkei sind komplizierter. Fotos mit "Wolfsgruß": Erdoğan (2018), Oppositionsführer Kılıçdaroğlu¹ (2017), Oppositionspolitikerin Akşener (2016), Gezi-Aufstand (2013)《

    ¹der übrigens Alevit ist

    Wenn es zutrifft, dass der Wolfsgruß auch diesseits von rechtsextremistischen Organisationen als Nationalsymbol weitverbreitet ist, treibt wan den Extremisten gemäßigte Türk*innen, die gerade bei einer EM, in der National(!)mannschaften aufeinandertreffen, geradezu in die Arme, wenn wan auch sie des Rechtsextremismus bezichtigt.

    Auch Bundesinnenministerin Faeser fiebert mit. Gleichzeitig Sportministerin, sollte sie auch einen Interessenkonflikt bedenken, wenn sie eine Mannschaft, die möglicher Finalgegner der Deutschen ist, mit der Politisierung dieses Torjubels so angeht, dass die im Ergebnis womöglich entscheidend geschwächt wird.

    Zumal der Gruß eben nicht hierzulande verboten ist.

  • Er muss auf die bösen Anderen zeigen, denn in der Türkei gibts massive Probleme: Inflation 55% letztes Jahr !

  • Man sollte schon gleiche Maßstäbe für nationalistische Gesten anlegen, oder man hat irgendwann Zustände, die in den Stadien keiner brauchen kann. Dass Erdogan gleich wieder beleidigt auf Kritik an der Geste reagiert, lässt tief blicken.

    • @aujau:

      Dass Erdogan hier vernünftig reagiert hat ja niemand ernsthaft erwartet, oder? Er wird das Ganze wieder nutzen, um eine Opfergeschichte daraus zu machen. So bekannt, so widerlich.

      • @Bambus05:

        Vernünftige Reaktion Erdogans nicht zu erwarten.



        Auch wieder wahr.

  • Die Geste ist nicht verboten.

    Also entweder man verbietet sie (es gibt ja Gründe) oder man muss sie ertragen.

    Ansonsten sind wir wieder mal bei Shakespeare: Viel Lärm um nichts.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Die UEFA sieht glücklicherweise etwas anders für Fußballspiele der EM.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Exakt.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Die Geste ist ein Zeichen Rechtsradikaler und schon allein deshalb anzuprangern.

  • Demiral hat bestimmt die Fans aufgefordert leise zu sein und deswegen den doppelten Leisefuchs gezeigt.

  • Das hat absolut nichts mit anti-muslimischer Agenda zu tun. Sie können sich gerne bei Kurden erkundigen, was die davon halten. Oder den entsprechenden Wikipedia-Artikel lesen, falls auf die Schnelle keine anderen Informationsquellen auffindbar sind. Dort sind die Feinde der "Grauen Wölfe" (neben den Kurden z.B. Juden, Christen, Armenier, Griechen usw.) und die Ziele, auch hinsichtlich des angestrebten Reichsgebietes, anschaulich dargestellt und mit Zitaten der Führer angereichert. Man fühlt sich teilweise an das dunkelste Kapitel deutscher Geschichte erinnert.

    Dass der Gruß in einem Spiel gegen Österreich gezeigt wurde mag Zufall sein oder nicht: In Österreich ist der Wolfsgruß verboten.

  • Ohne jetzt richtig viel Ahnung von den grauen Wölfen zu haben, würde ich mir wirklich wünschen, daß wir nicht noch mit der Türkei eine neue Front eröffnen.

    • @Nobodys Hero:

      Einen Begriff wie „Front“ würde ich angesichts von Kriegen vermeiden. (Es gibt Worte, die ihre Problematik zur Zeit offenbaren, u.a. Bombenstimmung).



      Aber diese wiederkehrenden Beschwerden von Erdogan sind doch das allerletzte. Soll man sich etwa vor einem Despoten verbeugen?



      Eine Info über die „Grauen Wölfe“ würde Ihnen weiter helfen.

    • @Nobodys Hero:

      Die Front ist längst da.



      Die Frage ist nur, wie viel wir uns von ausländischen Nationalisten hierzulande bieten lassen wollen.

  • Da bin ich mal gespannt.

  • Erdogan - ist das nicht das Staatsoberhaupt, dass sich nicht zu schade ist, deutsche Politiker, u.a. Merkel, als Nazis zu bezeichnen?



    Vielleicht bin ich etwas altmodisch, aber meiner Meinung nach sollte türkische Innenpolitik in der Türkei stattfinden, und nicht in Deutschland.



    Aber mit dieser Einstellung gilt man vermutlich schon als rassistisch und islamophob. Sei's drum. Ich kann damit leben.

    • @Carsten S.:

      Das ist ja die Eigenart despotischer Alleinherrscher, dass sie meinen, sie könnten alle anderen wie Marionetten dirigieren. Nebenbei nutzen sie mit Vorliebe die Täter-Opfer-Umkehr.



      Am sprachlosesten macht, dass sie, die keine Moral kennen, moralisieren.

  • Diese ganzen "Ersatzkriege", genannt, Sportveranstaltungen, halten den Nationalismus in Zeiten der Globalisierung künstlich hoch.



    Ehrlich wäre es, wenn die Sportsöldner unter der Flagge ihrer Auftrageber antreten würden. Diese Nationalfolklore ist rückständig und brandgefährlich.

    • @Matt Gekachelt:

      Mit Ausnahme des Auftreten britischer und türkischer "Fans" habe ich exakt das Gegenteil von "Nationalismus" erlebt. In allen EM Städten war ein friedliches Miteinander zu beobachten.

  • Dass die Politik außer kurzfristig-empörtem Gehabe und die UEFA aus geschäftlichen Gründen nix hinkriegt wundert mich nicht. Aber die Stadionbetreiber müssten doch mittels ihres Hausrechts derartiges rechtsradikales Gehabe sofort, d.h. noch vor den nächste Spielen, verbieten können, und zwar sowohl für Spieler, Funktionäre und Zuschauer. Es besteht ja Wiederholungsgefahr.

    Man muß sich das nicht bieten lassen, finde ich. Und man stelle sich vor was los wäre, wenn ein österreichischer Spieler einen rechtsradikalen Gruß gezeigt hätte.

    • @Josef 123:

      Jetzt hat es die UEFA doch hingekriegt, insofern muss ich hier einen Vorwurf zurücknehmen. Was aber nach wie vor Ratlosigkeit erzeugt ist das Verhalten von Frau Faeser, die diesen Vorfall als Zuständige für Sport lauthals kritisiert und beklagt. Als Innenministerin hätte sie schon längst Schritte zu entsprechenden Extremismusverboten einleiten können. Möglich muss es ja sein, in Österreich und Frankreich ging es ja auch.

    • @Josef 123:

      "Aber die Stadionbetreiber müssten doch mittels ihres Hausrechts derartiges rechtsradikales Gehabe sofort, d.h. noch vor den nächste Spielen, verbieten können, und zwar sowohl für Spieler, Funktionäre und Zuschauer."

      Ich habe mir das Spiel in Leipzig in der Red Bull Arena angesehen und weiß nicht, ob der Wolfsgruß verboten ist/war, da ich mir nicht sicher bin, ob das "oder" in der fünften Zeile als "und/oder" zu verstehen ist. Aus der Hausordnung/Stadionordnung der UEFA:

      "... 4.2. Des Weiteren ist es untersagt: beleidigende, diskriminierende, rassistische, fremdenfeindliche, sexistische, religiöse,



      politische oder andere illegale/verbotene Botschaften zu äußern, zur Schau zu stellen oder zu



      verbreiten; ..."

  • Ich habe mir das mal von einem türkischen Nachbarn erklären lassen:

    Bozkurt, oder auf Deutsch 'Grauer Wolf', ist kein rechtsextremistisches Symbol. Der Bozkurt (Graue Wolf) ist das Symboltier der Türken, ähnlich wie der Adler der Deutschen, der Hahn der Franzosen oder der Bär der Russen. Darüber hinaus steht der Graue Wolf für Mut, Freiheit und die Geschichte der türkischen Völker.

    In Deutschland wird jedoch oft gleich vom Negativen ausgegangen, wenn es Muslime betrifft (so der Tauhid-Finger vom deutschen Nationalspieler Rüdiger), die solche Zeichen verwenden. Dies liegt an Vorurteilen und einem Mangel an Wissen über die kulturellen und historischen Hintergründe dieser Symbole. Es ist wichtig, sich umfassend zu informieren, bevor man voreilige Schlüsse zieht und pauschale Urteile fällt. Diese voreiligen Schlüsse und pauschalen Urteile führen dazu, dass die Rechten immer mehr Zulauf gewinnen und Muslime immer weiter ausgegrenzt werden.

    • @aberKlar Klardoch:

      Gucken Sie sich Ihre Nachbarn lieber mal genau an, Vorsicht ist geboten.

    • @aberKlar Klardoch:

      Interessante Formulierung: "... die Geschichte der türkischen Völker." Sind damit - neben den Türken - die "Bergtürken" aka Kurden gemeint?

      Die Kurden, Armenier und Juden wehren sich jedenfalls vehement gegen die Grauen Wölfe und solch eine Weichzeichnung einer faschistischen Gruppe.

    • @aberKlar Klardoch:

      Und meine türkischstämmige Kollegin hat mir erklärt, dass es sich beim Wolfsgruß sehr wohl um ein rechtsextremes nationalistisches Symbol handelt. Was sagen Sie nun?

    • @aberKlar Klardoch:

      Vielleicht mal bei türkischen Linken, Kurd*innen und Armenier*innen nach der Bedeutung fragen bzw. sie diesen "Gruß" auffassen ...

    • @aberKlar Klardoch:

      Wenn Faschistischen ein Hakenkreuz tragen dann wird das auch falsch verstanden!

      Das Zeichen hat keine einheitliche Funktion und Bedeutung. Im Hinduismus, Jainismus und Buddhismus wird die Swastika bis heute als religiöses Glückssymbol verwendet. Im Deutschen wird ein heraldisches Zeichen, das der Swastika ähnelt, seit dem 18. Jahrhundert „Hakenkreuz“ genannt!

      Glauben Sie das wirklich? Entweder sind Ihre Nachbarn unwissend oder naja den Rest können sich selbst erklären.

    • @aberKlar Klardoch:

      Das Hakenkreuz hat auch unterschiedlichste kulturelle Kontexte.



      In unserem Kulturraum ist es aber eindeutig als Erkennungszeichen von Nazis bekannt.

      Außerdem geht es nicht um den grauen Wolf an sich, sondern um den Fingergruß einer rechtsradikalen Organisation, die sich so nennt.

      Schade um den Wolf.

    • @aberKlar Klardoch:

      Ja, klar doch. Danke für die Aufklärung. Und der Hitlergruß ist heutzutage eine Yoga-Figur. Wie kann man auch nur immer Böses unterstellen.

    • @aberKlar Klardoch:

      ... leider gewinnen auch die Rechten unter den Muslimen mehr Zulauf. Vielleicht könnte man mal mehr MuslimInnen wie Seyran Ates besser zuhören, die diese Tendenz klar benennt.

    • @aberKlar Klardoch:

      Sehr guter Kommentar! Der Alltagsrassismus kennt nur voreilige Schlüsse und pauschale Urteile und zwar rechts wie links. Ein bißchen Bildung vor der Meinungsbildung und den falschen Schlußfolgerungen täte not !

    • @aberKlar Klardoch:

      „Heil“ ist auch eine typische Grußformel, kommt aber auch nicht mehr so gut an.

    • @aberKlar Klardoch:

      Vielen Dank für diesen erhellenden Kommentar - kann mich Ihnen nur anschließen!

      • @ke1ner:

        Das muß ja bis dato aber schonn sähr dunkel gewesen sein - wenn ehna sojet Schwachstrom erhellend ist! Woll



        Einfach mal bei JOSEF 123 einsteigen



        & bei =>



        de.wikipedia.org/wiki/Graue_W%C3%B6lfe



        weiterlesen - fallse nach Dunkelzelle gleich soviel 💡 abkönnen! Woll



        Masel tov



        always at your servíce

  • Na, da hätte man auch mal die hierzulande wohl übliche Bedeutung als 'Leisefuchs' verstehen wollen können.



    Kommunikation ist ja angeblich das was beim Empfänger ankommt.

    de.wikipedia.org/wiki/Leisefuchs

    • @Mr.Henry:

      Wenn ein Grundschullehrer dieses Handzeichen gemacht hätte, dann wäre ich bei ihnen.

  • Es bei der EM bisher kein Hooligan-Problem gegeben, dafür einige nationalistische Geschmacklosigkeiten von Ultras. Unter diesen wiederum ist der Wolfsgruß wohl eher den harmloseren zuzuordnen, da er sich nicht explizit gegen andere Staaten und Völker richtet. Auch lassen sich Ultras in der Regel nichts verbieten und fühlen sich bestätigt, wenn ihre Auftritte Entrüstung auslösen. Wie die Tiger Lillies singen: "I'm terrible, I'm terrible, I shouldn't be allowed/ But when I do offend someone it makes me feel so proud".

    Es ist völlig absurd, das zu einer Staatsaffäre hochzudramatisieren. Mal schön den Ball flach halten ...

    • @Kohlrabi:

      Ja, dann fragen Sie mal Linke, Aleviten und vor allem Kurden, Griechen, Aramäer und anderen Minderheiten, die sich gegen die aggressive und gewaltvoole jahrhundertealte Asdimilationspolitik, ob die das auch so harmlos empfinden. Tun Sie das mal wirklich, diese Menschen fragen

  • EU-Bürger werden an den deutschen Grenzen schikaniert und den läßt man einreisen?

  • Was wäre los, wenn jemand den "Hitlergruß" zeigen würde? Ein Verbot dieses Wolfs-Zeichens und gleich der ganzen Clique mit, das ist das Gebot der Stunde.

    • @Perkele:

      Wenn jemand den Hitlergruß zeigt, wird er aufgrund der bestehenden Rechtslage bestraft, weil die Verwendung nationalsozialistischer Symbole verboten ist. In Deutschland ist aber weder der Wolfsgruß verboten, noch sind es die grauen Wölfe. Hier scheint die Politik wieder einmal Heißluft zu produzieren, um von eigenem Unvermögen abzulenken.

  • Jetzt rächt es sich, dass Fifa, Uefa und DFB in der Vergangenheit selbst allerhand politische Botschaften zugelassen oder gar selbst transportiert haben. Und ja auch die deutsche Nationalelf: Wir erinnern uns an die Fotos mit der Hand vor dem Mund. Was man bei den einen duldet oder gar fördert (Stichwort: Regenbogenbinden) kann man anderen schlecht verbieten, wenn deren Meinung bzw. Ideologie nicht rosaroter Mainstream ist, sondern eben extrem in die eine oder andere Richtung. Hier geht es ganz klar um extremen türkischen Nationalismus. Das ist sicher jedem klar.

    Meinungsfreiheit und Pluralismus sind aber keine Einbahnstraße, sondern müssen viel aushalten, sonst ist es keine Freiheit.

    • @Winnetaz:

      Ziemlich seltsames Interpretationsverfahren, Zurschaustellung von Gewalt- und Unterdrückungssymbolen mit Protest gegen Gewalt und Unterdrückung zu vergleichen.



      Meinungsfreiheit und Pluralismus muss nicht das schützen, was sie abschaffen will.

  • Die FAZ:

    》„Der Wolfsgruß ist nicht der türkische Hitlergruß”《

    shorturl.at/l2pIq

    Zitat: 》Die Geste [...] wird in der Türkei [...] auch als allgemeines pa­triotisches Symbol verwendet. [...]



    Einerseits sei der Gruß das Zeichen der türkischen Rechtsextremen [...]



    „Am Jahrestag von Sivas wiegt das besonders schwer“, sagt Tessmann. In der Stadt Sivas waren am 2. Juli 1993, also am gleichen Tag wie das Achtelfinale Türkei gegen Österreich, bei einem Brandanschlag auf ein alevitisches Kulturfestival 35 Menschen getötet worden. „Andererseits“, sagt Tessmann, „wird der Wolfsgruß von vielen anderen Gruppen als patriotisch-nationalistisches Zeichen benutzt, weil der Wolf in der historischen Abstammungslegende der Türken eine zentrale Rolle spielt.“ Deshalb sei das Zeichen in der Türkei „salonfähig“.《

    Es ist wahrscheinlich etwa so ambivalent wie Rüdigers Zeigefinger - den wiederum Rechte gerne zur Staatsaffäre aufbauschen würden.

    Die Geste ist hierzulande nicht verboten - es wäre für die EM ein Gau, wenn etwa das Finale als "Wir gegen die Nazis" geframed werden könnte.

    Vielleicht die Empörung besser wieder was runterfahren? Besonders Frau Faeser?

  • " ...... und CDU schlossen sich an." Wie witzig, jetzt wollen die Steigbügelhalter helfen die türkischen Faschisten vom Pferd zu schubsen.

    Hat Erdogan ein Visum? Was soll passieren, wenn der sich offen mit seinen faschistischen Unterstützern hier zeigen will?



    In dem Zusammenhang wären aus Sicherheitsgründen und demokratischer Staatsräson alle auch nur im Ansatz politische Kundgebungen innerhalb und außerhalb der Stadien zu untersagen um Antidemokraten hier nicht noch eine Bühne zu bieten und Scholz sollte das Erdogan vorher klar sagen.

  • Es ist ja erst einmal guter Brauch, dass ein Präsident zu einem wichtigen Fußballspiel der Nationalmannschaft fährt. Ansonsten der übliche Schwachsinn aus Ankara. Vielleicht hätte man/frau aber auch unsererseits das Thema mit dem Fußballspieler nicht auf die politische Bühne erhöhen sondern einfach der UEFA überlassen sollen. Ich meine, Fußballspieler....Das sind junge Männer, die jedenfalls nicht nach Bildungsstand und politischem Feingefühl bezahlt werden

  • Ich bin entsetzt darüber, wie in Deutschland jedes Hand- und Fingerzeichen aus muslimischen Ländern (z.B. den Tauhid-Finger) sofort skandalisiert wird, um eine dämonisierende oder kriminalisierende Wirkung gegenüber Muslimen und Türken zu erzeugen.

    Bestimmte Politiker und Medienschaffenden oder sogenannten Islamexperten scheinen regelrecht besessen davon zu sein, den Islam in einem schlechten Licht darzustellen. Statt den Islam direkt anzugreifen, nutzen sie solche Vorfälle um Stimmungsmache zu betreiben. Es ist bedauerlich, wie leichtfertig und rücksichtslos hier vorgegangen wird, nur um eine anti-muslimische Agenda voranzutreiben.

    • @aberKlar Klardoch:

      Netter Versuch den Diskurs zu verschieben.

      Wenn gegen den Wolfsgruß agitiert wird, dann ist das nicht anti-muslimisch sondern antifaschistisch.

      Die Reaktionen der verfolgten Minderheiten in der Türkei sind eindeutig. Sprich mal mit Armeniern, Juden und Kurden über die grauen Wölfe.

    • @aberKlar Klardoch:

      Missverständnis, es ist zuerst einmal eine antifaschistische Agenda, und gegen Rechtsradikalismus.



      Daraus muss man jetzt kein Muslim-Bashing machen.



      Ich sage ja auch nicht: Die Muslime haben mit dem dritten Reich kooperiert, nein, das waren die Türken, welcher Religionszugehörigkeit auch immer.

    • @aberKlar Klardoch:

      "Leichtfertig" ist Ihr Kommentar.

      Leider kann man sowohl vor der Haustür hier in Berlin als auch in Schulen miterleben, wie sich im Zuge dieser EM toxische Männlichkeit in Kombination mit Nationalismus auf übelste Weise Bahn bricht.



      Das gilt für deutsche Fans, aber eben auch auf abstoßende Weise mittels dieser Autokorsos mit Gegröle und Protzwagen.



      Ich empfinde diese Machtdemonstrationen als bedrohlich und sie passen leider sehr gut zur Gestik des Wolfsgrußes.

    • @aberKlar Klardoch:

      Warum steht Höcke dann vor Gericht? Nur weil die SA hier und da mal den gleichen Unfug erzählt hat, ist doch nicht wild. Es ist ekelhaft wie hier in den Kommentaren Faschismus von Migrantengruppen heruntergespielt wird

  • O tempora, o mores. Eine Geste reicht heutzutage schon für diplomatische Verstimmung. Frau Faeser könnte zur Abwechslung ja auch einmal aktiv werden, statt immer nur Statements rauszuhauen. Denn wo die Türken recht haben, haben sie recht. Der Wolfsgruss ist hierzulande ebensowenig verboten wie die Grauen Wölfe.

  • Das verschleppte Verbotsverfahren der "Grauen Wölfe" muss umgehend umgesetzt werden. Dann kann man diese nachweislich größte und stärkste rechtsextreme Gruppierung in Deutschland endlich verbieten.

    Bitte die "Osmanen" gleich mit und alle an die Bozkurt Faschisten angeschlossenen sichtbaren und unsichtbaren Organisationstrukturen! Davon gibt es reichlich ...

  • Was wurde aus dem Schweigefuchs gemacht? Traurig 😢

    • @Andi S:

      Ich hab ihn in der Schule noch nie verwendet.