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Tesla kaufen? No way!Den Oligarchen ausbremsen

Fabian Schroer
Kommentar von Fabian Schroer

In den USA rufen Menschen zum Boykott von Tesla-Autos auf. Richtig so, denn jeder Kauf unterstützt das rechtsextreme Projekt von Elon Musk.

Kumait Jaroje auf seinem Tesla. Weil er für sein Auto angefeindet wird, will er ihn verkaufen, findet aber keine Interessenten Foto: Sophie Park/NYT/Redux/laif

D ie Frage nach der persönlichen Verantwortung beim Konsum begleitet das Zeitalter von Green- und Pinkwashing auf Schritt und Tritt. Darf ich noch bei Amazon bestellen? Ist Fleischessen okay? Soll ich noch nach Malle in den Urlaub fliegen? Man denke an die Auswirkungen.

Ständig versuchen mir Leute zu erzählen, warum ich dies, das oder jenes nicht darf, weil nicht fair, nicht nachhaltig oder nicht politisch korrekt. Da denkt man sich doch: Wenn ich alles richtig machen will, müsste ich eigentlich ohne Strom in einer Hütte im Wald leben – und das kann ja nicht die Lösung sein.

Am Mittwoch tat Donald Trump seinem Buddy Elon Musk einen großen Gefallen. Der US-Präsident zeigte sich gemeinsam mit dem Tesla-Chef vorm Weißen Haus in einem roten Model S und verwandelte dessen Vorplatz in einen Showroom für Musks Elektrofahrzeuge. Zuvor hatte Trump angekündigt, sich einen Tesla zu kaufen. Angesichts der erschreckenden Entwicklungen der US-amerikansichen Demokratie in Richtung einer Zwei-Mann-Boygroup fragen sich viele: Kann ich mir überhaupt noch einen Tesla kaufen?

Nun kann nicht jede Verantwortung für das Handeln von verrückten Milliardären auf den individuellen Konsum abgewälzt werden. Gewisse Grenzen müssen wir dennoch ziehen. Ein wichtiger Unterschied zwischen dem T-Shirt bei Primark und dem Kauf eines Teslas: Kleidung ist ein menschliches Grundbedürfnis, auf ein Model Y für 45.000 Euro kann man hingegen gut verzichten. Wer wenig Geld hat, dem fehlt oft die Wahl für die moralische Variante. Beim Kauf eines Mittelklassewagens jedoch kann ich mich durchaus dagegen entscheiden, einen größenwahnsinnigen Libertären zu unterstützen, der in der Öffentlichkeit den Hitlergruß zeigt.

Einschüchterung von kranken Angestellten

Damit kommen wir zum nächsten Punkt: Musk – unter anderem wegen seiner Tesla-Aktien reichster Mensch der Welt – ist aus vielen Gründen zu kritisieren. Nicht nur ist er ein schlechter Arbeitgeber, um es freundlich auszudrücken, Unterwerfung der Gewerkschaften, schlechte Bezahlung und Einschüchterung von kranken Angestellten kommen gratis dazu.

In Tesla-Werken gibt es immer wieder massive Umweltbedenken, wie etwa in der Gigafactory im brandenburgischen Grünheide. Vor allem aber verfügt er als Leiter der US-Behörde für Regierungseffizienz (Doge) und Besitzer von X (ehemals Twitter) über eine immense politische Macht, die er ohne seinen Reichtum nicht hätte.

Musk wettert auf seiner Plattform gegen trans Menschen, verbreitet antisemitische Verschwörungsmythen und gibt der AfD Wahlkampfhilfe. Er ist im Doge auch verantwortlich für den Kahlschlag in den amerikanischen Sozialsystemen, die beinahe vollständige Einstellung der US-Entwicklungshilfe und führt einen Feldzug gegen die „woken“ Wissenschaften im Land. Der Tesla-Chef macht das, was ihm selbst am meisten nützt. Er treibt den Umbau der USA zu einer noch stärkeren Oligarchie voran, als sie es ohnehin bereits sind.

Das sehen viele amerikanische Bürgerinnen und Bürger ähnlich. Seit einiger Zeit regt sich Protest gegen den heimlichen Co-Präsidenten. Unter anderem Menschen, die selbst einen Tesla besitzen, gehen auf die Straße und fordern andere auf, ihr „Swasticar“ zu verkaufen – ein Verweis auf Musks rechtsextreme Tendenzen. Die Boykott­aufrufe scheinen schon zu wirken: Am Montag waren die Tesla-Aktien in der Spitze um knapp 15 Prozent eingebrochen, im vergangenen Monat sogar um knapp 33 Prozent. Das hat zwar auch andere Gründe, wie etwa Konkurrenz aus China, dennoch senden die Proteste ein wichtiges Signal in Richtung In­vestor:in­nen.

Es gibt Gründe dafür, die Rettung des Planeten und der Demokratie nicht auf Individuen abzuwälzen. Bei der Produktion von Kleidung oder Lebensmitteln braucht es internationale Standards für Umweltschutz und Arbeitsbedingungen. Wenn sich Individuen wie Musk jedoch erhaben über jede Regulierung fühlen, ist es an uns, dem etwas entgegenzusetzen. Ein Boykott von Tesla fordert keine großen Opfer, fügt andererseits aber Trumps Chefoligarchen erheblichen Schaden zu.

Wer einen Tesla kauft, unterstützt Musks politisches Projekt. Wenn es eine Grenze gibt, ab der jeder Einzelne für die Auswirkung unseres Konsums verantwortlich ist, dann verläuft sie spätestens hier.

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Fabian Schroer
Auslandsredakteur
Zuständig für Digitales im Auslandsressort. Schreibt hauptsächlich über Medien, Kultur und soziale Gerechtigkeit.
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63 Kommentare

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  • Ach herje - Daimler-Benz AG ist unser größter Rüstungskonzern der Republik. Wie kein anderes Unternehmen exportiert die Daimler-Benz Aerospace ( DASA ) Waffen, Rüstungs- und ( zivil wie militärisch einsetzbare ) Dual-Use-Güter - auch an menschenrechtsverletzende Regime in Indonesien, der Türkei oder den Sudan.



    - In der Zeit des Nationalsozialismus wandelte sich BMW von einem Mobilitätsunternehmen zu einem Rüstungsunternehmen und wurde zu einem der wichtigsten Rüstungsunternehmen in der Kriegswirtschaft.



    & watt is mit Porsche - Leopard und so ...

    • @Alex_der_Wunderer:

      Das rettet die Auto-Dinos auch nicht mehr.



      Schreiben Sie gerne die Geschichte von Volkswagen noch dazu.

      Defense News nennt als Rüstungsfirmen nach Umsatz:



      Rheinmetall AG, 6,15 Mrd. Dollar



      Hensoldt AG, 1,99 Mrd. Dollar



      Diehl Group, 0,85 Mrd. Dollar



      RENK Group, 0,70 Mrd. Dollar



      MTU Aero Engines AG zuletzt.



      Wie weit man Airbus dazu rechnet oder die DASA wird offenbar verschieden gesehen.



      Dass man manche perversen Autotypen sofort an die Front schicken können, aber bitte nicht in zivile Ortschaften als Neurotikerkarre, wäre noch ein anderes Thema.

  • Ich halte eine Pro und Kontra Debatte zu dem Thema in der taz für überflüssig. Für die meisten demokratisch gesinnten Menschen ist der Fall ziemlich klar. Selbst vielen Amis ist ihr Tesla inzwischen peinlich.



    Eine andere Frage ist, wie in dieser Zeit ein Werbeartikel für Tesla in der taz veröffentlicht werden konnte. Mit Journalismus hatte das wenig zu tun.

  • Kauft was Ihr fuer richtig haltet, lebt damit und geht mit Eurer Entscheidung nicht missionieren. Danke :-)

  • Danke für den Beitrag, den ich als Antwort auf den Kommentar ihrer Tesla-liebenden Kollegin werte, die sich um Kopf und Kragen schrieb- einfach nur peinlich und wirklich unterirdisch "argumentiert". Warum braucht sie überhaupt eine öffentliche Rechtfertigung, sie wird wohl in ihrem tiefsten Innern wissen, dass das nicht okay ist ...

  • Und ich armes Teil habe nun kein Geld, um überhaupt ein Auto zu kaufen, Kann daher bei dem Boykott nicht mitmachen. Trotzdem erfreulich zu sehen, dass es auch mal Konsequenzen für solche Leute wie Musk gibt.

    • @aujau:

      Die Konsequenzen belaufen sich auf das verlieren eines größeren Pfandbons für "normale" Menschen.



      Also ins Verhältnis gesetzt.



      Leider.

  • By the way: Tesla hat das E-Auto nicht erfunden! Das erste Serien-Elektroauto war der Columbia Electric Runabout – schon 1897. Aber klar, Faschist Elon „Ich-erfinde-alles-neu“ Musk und seine Jünger ignorieren die Geschichte gern. Der Artikel hat völlig recht: Ein Boykott ist überfällig – es gibt genug bessere Alternativen!

  • Ich las gerade "Oligarchen ausbrennen" und sog rasch Luft ein.

    Teslas sind ansonsten private Autos, also eine ineffiziente Antwort, um eine Person mit viel aufwendigem Blech und Masse von A nach B zu bringen. Aus Klimagründen sollte das auf die fast nötigen Fälle runtergefahren werden. E-Autos sind natürlich das kleinere Übel, aber genauso peinlich und auch teils so schädlich wie ihre obsoleten Verbrennerbrüder.



    Stoppen wir die teure Belohnung von Pendelei, "Dienstwagen" für die Managergattin, Parken, Umweltschädigen, ... doch einfach.

    Wir sehen doch gerade, was passieren kann, wenn Fossile und Autoindustrielle zu viel unguten Einfluss haben.

  • Dass wir uns darüber hier überhaupt austauschen und aufregen müssen, ist echt müßig (Lebenszeitverschwendung). Haben wir denn keine anderen Sorgen? Jedoch, wenn "unsere taz" so etwas provoziert, dann geht es wohl nicht anders.

  • Ich weiß, der Artikel von Frau Lagozinski kam bei vielen nicht gut an. Ich fand er hat den Punkt ziemlich genau getroffen. Moralisch ist das was man persönlich macht und unmoralisch was man nicht gut findet.

    Eine Rechtfertigung für das eigene Handeln findet dann auch jeder.

  • Wäre die Menschheit nicht so netzwerksüchtig, könnte sie hier durch Vermeidung viele Planetenzerstörer ausbremsen.

  • Das finde ich die richtige Antwort auf die individualistische und eines taz - Kommentares nicht würdige Haltung einer Frau Lagozinski ( wie konnte das der taz passieren?) .

  • Private Nachfrage nach Gütern ist selbstverständlich politisch. Und selbstverständlich steht es jedem frei, PKWs NICHT von einer Firma zu kaufen, dessen Eigentümer einen Drift zum Rechtsradikalismus vollführt.



    Und wenn Putins Pudel im Weißen Haus Politik gegen die EU macht, steht es ebenso selbstverständlich jedem frei, auf Produkte made in US of Assh*** zu verzichten.

    • @Kaboom:

      Na das will ich mal sehen wie sie zu 100% ausschließen das Teile ihrer Konsumgüter oder deren Produktionsketten aus den USA kommen.



      Übrigens gibt es dort, wie auch hier, einige wenige Vernünftige. Auch die produzieren etwas und auch die würden sie mit ihrern hypothetischen Boykott treffen.



      Also beläuft sich ihr Einfluss am Ende auf 0 mit der Schiene.



      Wenn Sie was verändern wollen müssten sie die "Richtigen" Landsleute unterstützen.



      Oder zugeben das es ihnen nur um ihr Gewissen geht, das sich naturgemäß nicht an Fakten oder Objektivität orientiert.

  • Ja, da ist viel Wahres dran.



    Ob die von dieser Zeitung bewusst inszenierte Debatte zielführend ist, darf bezweifelt werden.



    An den Reaktionen ist abzulesen, dass sich Einige verschaukelt fühlen.



    Was die KomentatorInnen trotz gegensätzlicher Argumentation eint, ist die überwiegende Ablehnung von Verantwortung.



    Beide stellen wortgleich "die Hütte im Wald", als einzige Alternative zum unreflektierten Konsum dar.



    Das ist unsinnig . Es ist das Wiederaufleben einer extrem konservativen Position, die der CDU /CSU der 80er gleichkommt. Neben der Abgabe der Handlungsfähigkeit an den Staat



    " ich kann ja nichts bewirken", werden



    " internationale Vereinbarungen" gefordert.



    Warten auf den Sanktnimmerleinstag ist kein Handeln einEs verantwortungsbewusstEn Bürger(s)In. Warum politische Texte verfassen, wenn ich selbst gar nicht politisch agiere?



    Kolonialismus, die Boomergeneration, die Regierung - immer sind Andere verantwortlich - praktisch! Der eigene klimafeindliche oder demokratiefeindliche Konsum wird nicht reflektiert.



    Das ist nicht weit von der Argumentation entfernt, "ob Deutschland was für's Klima macht, ist egal, wenn China nicht mitzieht".



    NeNe! DEIN Konsum geht Alle an!

    • @Philippo1000:

      Mein Konsum kann niemanden etwas angehen , wenn ich ihn nicht spazieren führe.



      Wenn ich das tue geht er jeden der Lust hat etwas an, wie "schlechte" Klamotten oder überteuerte Luxusgüter.



      Autos fährt man per Definition spazieren, damit sind sie quasi "Konsum des öffentlichen Lebens" - mit alle Konsequenzen.



      Niemand zwingt einen Menschen sich in eine Blechkiste ohne nennenswerten Mehrwert ab der persönlichen Bequemlichkeit zu setzen.

  • Alles was Musk schwächt ist richtig. Kauft keine Teslas mehr!

  • Keine Tesla kaufen wegen Musk ist Unsinn.

    Man kauft keinen Tesla, weil dieses Unternehmen jederzeit das Fahrzeug manipulieren kann, ohne dass das zu verhindern wäre.

    Man kauft keinen Tesla weil die Autos permenent den gesammten Bereich um das Fahrzeug filmen.

    Man kauft keinen Tesla weil man dort für den Preis eines Luxusfahrzeugs die Verarbeitungsqualität eines Trabbis bekommt.

    Diese Liste an Fakten, die für Kunden von wirklichem Interesse sein dürfte, lässt sich beliebig fortsetzen, ohne dass man irgendwelche "rechtsextremen Projekte" herbeiraunen müsste.

    • @Samvim:

      Das Gefuchtel von Musk auf der Bühne lässt zumindest vermuten, dass der Typ es mit sozialem Fortschritt nicht so hat. Zu den Autos ist zu sagen, daß sie zusätzlich zum eventuellen Qualitätsmangel auch noch hässlich sind .

    • @Samvim:

      Diese "rechtsextremen Projekte" werden nur deshalb geraunt weil bei derart offensichtlicher Faktenlage Geschrei nicht angebracht wäre.



      Der Rest stimmt unabhängig davon.

      • @Das B:

        Sie werden mir diese Faktenlage und das rechtsextreme Projekt sicher erklären können?

  • nun stelle ich mir gerade vor was passiert wenn frau Lagozinski mit ihrem neuen tesla zur taz redaktion kommt.



    hat sich da schon eine demogruppe von foristen versammelt, der gang zum schreibtisch wird zum spießrutenlauf?



    hier jazzen sich einige ziemlich hoch...der neukauf eines autos wird zur gesinnungsfrage.



    die entscheidung soll doch jeder für sich selber treffen, niemand sollte sich dafür rechtfertigen müssen und niemand es verurteilen. könnt ihr das, seit ihr schon soweit?

    • @alterverwalter:

      Frau Lagozinski kann doch kaufen, was sie will, einen Beitrag dazu zu schreiben ist etwas anderes, das ist die Arbeit von Influenzern, nicht von Journalisten.

      • @Deutschfranzose:

        natürlich darf sie darüber schreiben, ob es veröffentlicht wird entscheidet die redaktion. ob einem der artikel dann gefällt, entscheidet der leser.

  • Der Beitrag von Fabian Schroer hat den gestrigen Beitrag über den "Camping-Tesla" (?!) zwar nicht geheilt, aber doch wieder etwas zurecht gerückt.

    Ja, Musk war Pionier der E-Mobilität bzw. hat sich, stopp ... nein, das stimmt nicht ganz. Gründer von Tesla war u.a. Martin Eberhard, ein begnadeter Ingenieur, der von Musk aus der Firma gedrängt wurde, weil Musk die Lorbeeren für sich allein haben wollte.



    Nun gut, Tesla hat die E-Mobilität sicher voran gebracht und hat da Maßstäbe gesetzt, aber das hat sich mittlerweile erledigt, denn die Konkurrenz hat dazu gelernt und baut jetzt qualitativ hochwertigere Fahrzeuge, denn der Chef hat anderes zu tun.



    Statt weiter gute E-Autos zu bauen, vielleicht auch noch ein bezahlbares Modell, dass kein PS und Akku-Monster ist, und etwas für das Klima zu tun, will er zum Mars und verpestet mit seinen Raketen das Klima auf der Erde.



    Damit nicht genug, ist er auch noch zum Faschisten geworden.



    Das die taz über eine Journalistin (sollte die nicht lieber für Auto, Motor, Sport schreiben?) dann auch noch Werbung für Tesla und diesen Typen macht, ist mir absolut unverständlich.

  • Erzählen sie das ihrer Nachrichtenchefin.

  • Im Grunde tut mir Frau Lagozinski, an die sich dieser Kommentar wohl zum Teil richtet, fast leid: Da hat sie sich einen Traum erfüllt (Erbschaft oder zahlt die taz jetzt so gut?), wird aber jedes Mal, wenn sie in den Tesla steigt an die mit leichtem Ekel erfüllten Blicke ihrer Interviewpartner denken, wenn sie überhaupt noch welche kriegt. Ihr psychologischer Gewinn wird nahe Null sein und sie wird ihren Kauf bereuen aber damit völlig allein sein.

  • Ich weiss nicht, was es da noch zu diskutieren gibt? Ein anständiger Mensch kauft nicht bei Nazis. So simpel.

    • @Schytomyr Shiba:

      ... wäre es, nur gibt es kein Gütesiegel "Made by Nazis" nicht mal ein "Made by Kindern".



      Man kauft ja nicht bei Musk sondern bei Tesla und ob ihnen alle Verstrickungen bei ihren Konsumgütern bekannt sind wage ich zu bezweifeln.



      Vielleicht ist es einfacher etwas zu sagen als es zu tun...

  • "Am Montag waren die Tesla-Aktien in der Spitze um knapp 15 Prozent eingebrochen, im vergangenen Monat sogar um knapp 33 Prozent. Das hat zwar auch andere Gründe, wie etwa Konkurrenz aus China, dennoch senden die Proteste ein wichtiges Signal in Richtung In­vestor:in­nen."



    Das sieht nach einem möglichen neuen Projekt für "Financial Engineering" aus, da kann man im Land der Leitwährung immer was Kreatives planen und machen.



    "Tesla und Palantir gehören zu einer Gruppe von Unternehmen, die dank des gestiegenen Zinsniveaus ihre Nettomarge künstlich aufbessern können und damit financial engineering betreiben. Anstatt eine Dividende zu fordern, präferieren so manche Aktionäre die Verwahrung ihres Kapitals in den Büchern ihrer Unternehmen. So können die betroffenen Gesellschaften ihren Nettoertrag sowie ihre Nettogewinnmargen durch Zinseinkommen aus Investitionen überschüssigen Kapitals steigern."



    Quelle finanzmarktwelt.de 2023



    Zu dem Thema "Gewinne aufhübschen"

  • "Den Oligarchen ausbremsen (...) Richtig so, denn jeder Kauf unterstützt das rechtsextreme Projekt von Elon Musk."



    Immer wieder spannend - Klima retten dürfen anscheinend nur Menschen mit linkem Mind-Set...



    Wolkenkuckucksheim🙄🤦‍♂️



    Musk ist DER Vorreiter der Mobilitätswende - Tesla produzierte 2008 das erste E-Auto in Serie...



    Übrigens, wenns um erneuerbare Energien geht, dann müssen wir so oder so mit Despoten gemeinsame Sache machen - und das verdanken wir ironischerweise den Progressiven im Land.



    Denn die Ampel, unsere selbsternannte Fortschrittskoalition, hat die komplette Abwanderung der Solarbranche in die USA und nach China zugelassen...🤯🤦‍♂️



    Oje oje.



    Schlimmer noch: E-Autos, PV Module, Batterien für Solarspeicher - kuckt mal wo das alles hergestellt wird und wo die Rohstoffe dafür gefördert werden...



    In der freien Welt oder vornehmlich bei Despoten?



    Na, hats schon geklingelt?



    Wer Musk boykottieren will, kein Problem, wie man dann aber guten Gewissens mit China ins Bett gehen kann - Doppelmoral ick hör dir trapsen...



    CO2-Neutralität geht nur über Despoten und Imperialisten - Deutschland und die EU haben das durch ihre Wirtschaftspolitik MASSGEBLICH zu verantworten, leider

    • @Farang:

      @Farang:



      es gibt für Sie offenbar einige "gute `wirtschaftliche`Gründe" weshalb Sie mit einem Antisemiten, etc. kuscheln und diesen verteidigen.



      War nicht gerade die Mitteilung in den DTUS, DER Vorreiter der Mobilitätswende behaupte in einem tweet "Hitler habe nicht Millionen von Jugend umgeracht", es wären "die Staatsangestellten" gewesen... sicherlich nur FakeNews ...



      Und berichtete nicht das "Handelsblatt" gestern: Tesla (Berlin-Brandenburg) behalte den Lohn kranken Mitarbeiter:innen ein, zweifle ärztliche Atteste an und dränge darauf die Schweigepflicht aufheben zu lassen! ebenfalls FakeNews



      Woher kommen eigenlich die Rohstoffe für Tesla Autos? Wo wird das hergestellt?



      Nicht zu sprechen von DOGE und vielen anderen Themen für die Musk steht:



      Ich denke es gibt tatsächlich bessere Alternativen als Tesla



      Die Welt ist verdammt unperfekt, aber sie wäre eine etwas bessere ohne Macht für Leute wie Musk



      @BoycottMusk and all what he stands for

      But for you, have a Nice RIDE with Swasticar

    • @Farang:

      Die Abwanderung der Solarbranche , übrigens ebenso wie die Windkraftbranche aus Deutschland, begann schon unter der Merkel Regierung, das müsste schon vor ca. 10-15 Jahren losgegangen sein, nur um das mal richtig zu stellen. Was hier unter der Ampel geschehen ist war der klägliche (aber doch ehrenwerte) versuch etwas zu retten, was schon nicht mehr zu retten war, da die Konkurrenz aus China nicht mehr einzuholen war.



      Die Rohstoffe für einen Tesla werden übrigens ebenfalls in besagten fragwürdigen Despotenstaaten gefördert. Ich kann mir also ein E-Auto mit Rohstoffen aus einem Despotenstaat kaufen oder ich kaufe mir ein E-Auto mit Rohstoffen aus einem Despotenstaat und einem Elon Musk an der Spitze, halte ich persönlich nicht für Doppelmoral.....am Besten wäre es natürlich garkein Auto zu kaufen

      "Immer wieder spannend - Klima retten dürfen anscheinend nur Menschen mit linkem Mind-Set..."



      Das ist lustig dass sie das sagen, weil es nunmal so ist, dass man im rechten Spektrum nicht so ganz an den Klimwandel glauben mag und auch deshalb nicht der Meinung ist irgendetwas retten zu müssen (das gilt für so ziemlich jede rechte Regierung in Europa und auch Trump)....

    • @Farang:

      Erstens verwechseln Sie hier eine Mobilitätswende mit einer Antriebswende, und zweitens wurde die Solarbranche hierzulande schon lange vor der Ampel nicht unterstützt.Die Ampel hat lediglich auch nichts weiter unternommen, auch Dank der Blockadehaltung von Lindner&Co, obwohl diese mit inder Regierung saßen. Wo liegt also der Fehler? ... ich weiß die Antwort schon im Voraus: immer bei den anderen.

    • @Farang:

      Da Tesla selbstverständlich genau so von chinesischen Exporten abhängig ist wie es europäische Hersteller sind, klingelt es bei mir nicht.

      China ist beispielsweise für 90% der globalen Förderung von Graphit verantwortlich, welches essenziell für die Funktion von Lithium-Ionen-Batterien ist.



      40% der Zulieferer für Rohstoffe, die in Tesla-Batterien verbaut werden, sind chinesische Unternehmen.

      Stand heute geht es beim Kauf eines E-Autos also nicht wirklich um die Frage, ob man ausnahmslos jeden "Despoten und Imperialisten" in der supply chain auslassen kann, sondern darum, dass man eventuell den einen Despoten weglassen kann, dem abgesehen von dieser supply chain nur einer von mehreren Herstellern des Endprodukts gehört.

      • @JWW:

        Danke für die zahlreichen Rückmeldungen. Ich will Musk nicht rechtfertigen, ich verstehe nur nicht wieso man sich ausgerechnet an ihm und nur an ihm so abarbeitet🤷‍♂️



        Aus meiner Sicht ist er nicht weniger (aber eben auch nicht mehr) schlimm als beispielsweise China oder jeder x beliebige Despot der 'sein' Volk in Afrika billig Ressourcen aus dem Boden kratzen lässt oder in Südamerika die Böden versalzt...



        CO2 Neutralität ohne Despoten und Imperislisten ist aktuell unmöglich, da hätte man sich seit 30 Jahren anders aufstellen müssen - das war mein Punkt.



        Ein Boykott von Musk allein hilft da wenig, dann müsste man schon komplett diese Riege Mensch boykottieren, aber dann bleiben wir fossil, weil eben die Ressourcen und Zuliefererteile aus diesen Teilen der Welt kommen und nicht aus demokratischen Staaten ersetzt bezogen werden können.



        Zum Thema solar noch: ja natürlich wurde die Branche schon unter Merkel vernachlässigt, sogar noch früher, die Solarbranche wurde zweimal in Deutschland zu Tode gerichtet, einmal um die Jahrtausendwende, Stichwort Pleite von Solarworld und co, und eben jetzt nochmal final durch die Ampel...🤷‍♂️



        Das liefert uns Despoten komplett aus - dumm, sehr dumm

    • @Farang:

      Tesla produzierte das erste e Auto in Serie.



      Na und?



      Rechtfertigt das den Abbau einer Demokratie?



      Rechtfertigt das die Abwicklung von USAid, sodass noch mehr Menschen verhungern oder an , bisher behandelbaren, Krankheiten sterben?



      Vegetarier sein ist gut für den CO2 Haushalt.



      Hitler machte es aber nicht zu einem guten Menschen.

  • Braucht mir keiner sagen, persönlich fand ich noch keinen Tesla so gut das ich ihn hätte kaufen wollen. Die Krönung an Hässlichkeit ist dann noch der Truck. Egal ob Musk oder nicht, mir fehlt das Argument pro Tesla.

  • Wer einen Tesla aus Überzeugung oder mit ruhigem Gewissen gekauft hat, hat schon vorher die Augen verschlossen vor den Notwendigkeiten einer echten Energie- und Verkehrswende, den Risiken der Digitalisierung und der Gefährdung von Demokratie durch die Konzentration von Vermögen und Wirtschaftsmacht.

    Wer die Auftritte von Elon Musk in den letzten Monaten noch brauchte, um zu erkennen, dass da nur ein weiterer egozentrischer und selbstgefälliger Machtmensch (mit diversen Verhaltensauffälligkeiten) auf der großen Welle massenmedialer Begeisterung für vermeintliche Helden und skurrile Typen nach oben gespült wird, hat den normalen Irrsinn moderner Gesellschaft noch nicht verstanden. Er/Sie lebt ihn mit Genuss.

  • Naja... Man sollte die Symbolwirkung eines Boykotts zwar nicht unterschätzen, aber Fakt ist, Musk hängt schon lange nicht mehr sehr an Tesla. Schon 2018 hätte er Tesla gerne an Apple verkauft.

    Musks Reichtum speist sich vielmehr aus der X Corp. und die ist nicht an der Börse und deren Produkte sind nicht ganz so einfach zu boykottieren.



    Und zuletzt, ohne Tesla implodiert die für die Energiewende so wichtige Produktion von Lithiumbatterien im Westen und auch für manche wichtige Zulieferer für die anderen Eautobauer sieht es dann düster aus.

    Das Problem an Leuten wie Musk ist, sie sind nicht nur reich, sondern auch für viele (und vieles) andere wichtig. Schadet man ihnen, dann ist der Schaden nicht auf sie alleine begrenzbar.

    Die politische Linke, die sich in den letzten Jahren viel zu stark auf Symbolik gesetzt, und hierbei die tatsächliche Wirkungslosigkeit schlicht ignoriert hat, sollte sich davor hüten den selben Fehler wieder zu machen.

    Selbst wenn Musk sich zurückziehen sollte, es dürfte Trump leichtfallen einen neuen "Showrunner" zu finden. Wer Trump besiegen will, der muss Trump besiegen, und nicht die Sockenpuppe Musk.

    • @Nafets Rehcsif:

      Musk und die Tech-Bros sind in dem Spiel ganz sicher nicht die Sockenpuppen.

  • Erst echauffiert sich eine taz-Redakteurin in dumm-dreister Manier gegen den Boykott von Tesla, nun das glatte Gegenteil. Auf die taz ist kein Verlass mehr! Hauptsache es knallt und es gibt eine künstliche "Kontroverse" und Aufregung in diesen Forum!

    Zitat von Frau Lagozinski in der taz zum Tesla-Boykott

    "Solange wir konsumieren, werden wir Dinge kaufen, die uns negativ ausgelegt werden könnten. Und solange sich die Menschen, die sich über meinen Tesla-Kauf echauffieren, nicht in den Wald zurückziehen, ihr Essen selbst anbauen, ihre Kleidung selbst herstellen und komplett im Einklang mit der Natur leben, ist es scheinheilig, wenn sie sich über meine Kaufentscheidung empören°.

    taz.de/Kontroverse...lon-Musk/!6071768/

    • @Lindenberg:

      Das nennt man Pluralismus. Das unterscheidet die TAZ von den meisten anderen Zeitungen, was einem eventuell nicht auffällt, wenn man sie nur aus den Schlagzeilen in seinem Nachrichtenaggregator kennt und sich gelegentlich zum Linksgrünbashing ins Forum begibt.

    • @Lindenberg:

      Verstehe Ihre Kritik nicht ganz. Es ist immer noch freie Meinungsäußerung angesagt und dieses Thema ist auch gerade sehr populär, daher sollte auch Platz für die verschiedenen Ansichten sein in einen Blatt.

      Bezüglich des Kommentars von Frau Lagozinski, ich denke, die Meinung der Foristen ist da relativ eindeutig ausgefallen, wenn auch sehr vorhersehbar, da die gute Frau nicht gut argumentiert hat.

    • @Lindenberg:

      Meiner Meinung nach ist es gerade die Debattenkultur innerhalb der Redaktion, die unterschiedliche Standpunkte nicht nur erträgt, sondern auch offen austrägt genau das, was die taz auszeichnet.



      Aber vielleicht war Ihr Satz



      "Auf die taz ist kein Verlass mehr! "



      ja auch ironisch gemeint?

    • @Lindenberg:

      Ja wirklich schlimm, dass zwei verschiedene Meinungskommentare zum Thema in einer Zeitung zu lesen sind.



      Hochverrat! Kann man sich echt nicht mehr drauf verlassen, nur eine Meinung vorgebetet zu bekommen. Sonst müsste man ja selbst nachdenken, wie man sich selber positioniert...

    • @Lindenberg:

      Für die Vokabel "dumm", gemünzt auf die Redakteurin, eines anderen taz-Artikels pro tesla, möchte ich micht entschuldigen. Geht gar nicht.



      Deshalb sachlich: Tesla hat z. b. bei einer Solarfabrik in den USA 15 Mitarbeiter, die einen Betriebsrat gründen wollten, sofort rausgeschmissen.



      Tesla und der Kampf gegen Gewerkschaften, eine never ending story

      en.wikipedia.org/w...a_and_trade_unions

    • @Lindenberg:

      Das nennt man Diskussion und Meinungsbildung. Wie kann man ernsthaft dagegen sein, dass zwei konträre Positionen im gleichen Blatt abgebildet werden? Ich find's super, brauche keine Miesepetrigkeit.



      Beide Artikel waren klug und haben mich nachdenken lassen, sprechen Sie bitte nur für sich selbst.

  • Tesla boykottieren, aber X nutzen! Doppelmoral!



    Gegen Oligarchen sein, aber Facebook & Co. nutzen!

    Alles was jetzt passiert, wurde schon 2017 in dem Buch „Digitale Drecksarbeit“ beschrieben!

    Jetzt tun viele so, als wenn alles heute Nacht vom Himmel gefallen ist!

    • @Dr. Enseleit Jürgen:

      "Tesla boykottieren, aber X nutzen! Doppelmoral!"



      Stimmt! Ich nutze weder X, noch Facebook, noch Tiktok oder irgendein anderes asoziales Netzwerk.

  • Danke für diesen Beitrag, gerne so auch mit der Kollegin Lagozinski mal besprechen.

  • Abgesehen von Musk: Wer gibt denn für so einen Schrott Geld aus?

  • Ja was nu? Erst macht die TAZ gleichzeitig mit Trump Werbung für das Auto. Einen Tag später jetzt das.

    • @Demokratischer Segler:

      Nennt sich Debattenkultur

      • @TV:

        Dachte, TAZ ist werbefreie Zone ....

      • @TV:

        Nennt man vor allem Berücksichtigung der Zeitachse. Der Felon Murks von heute ist nicht der Elon Musk von vor wenigen Jahren.

      • @TV:

        Naja. Kultur. Aber das holzschnittartige ist scheinbar überwunden.

      • @TV:

        Meinungspluralismus, da gruselt's einigen direkt

  • Danke für diese Klarstellung der Verhältnisse!



    Sie war nach dem unsäglichen und unnötigen, meiner Meinung nach opportunistisch egozentrischen und dabei unangebracht promotenden Beitrag Ihrer Kollegin Lagozinski vom Vortag - den link erspare ich - auch dringend nötig.

  • Wer zur Zeit noch einen Tesla kauft, unterstützt wissentlich das Musketier in Elon. Da gibt es für Demokraten keine echte ehrliche Entschuldigung. Bei früheren Boykottaufrufen ans Big Business war das für die Macher und Leser auch nie eine Frage der differenzierten Abwägung, wenn ich mich recht erinnere.

  • Aber hat der Autor schon mal über Campingurlaub auf Island nachgedacht?

    Spaß beiseite: Der Kommentar behandelt wesentliche Aspekte einer Debatte, die zu oft mit extremen Argumenten à la: "Jeder Konsum ist schlecht", vereinfacht wird, um sich die Frage, ob es nicht möglicherweise doch Abstufungen von "schlecht" gibt, zu ersparen.

  • Und bei uns.... Boykott ist was für den Kindergarten, es soll fleißig weiterkonsumiert werden.

    Gelbwesten in Frankreich ursprünglich gegen Öl- und Tankstellenbetreiber, Kroatien gegen Kaufland dieses Jahr, Deutschland boykottiert höchstens Wärmepumpen und die Plastikdeckel auf Flaschen.

    In den USA gibt es aber auch viele, die eine Art "Rechtfertigung" ans Fenster oder als Sticker auf der Stoßstange kleben, wo draufsteht, man hätte sich den Wagen gekauft bevor Elon verrückt wurde.