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Studie zu Schmerzen von FischenRechtfertigung eines Anglers

Kai Schöneberg
Kommentar von Kai Schöneberg

Fische empfinden große Schmerzen, wenn sie geschlachtet werden. Vater und Kind empfinden große Momente, wenn sie Angeln gehen.

Der Fisch am Haken leidet wie andere fühlende Wesen, auch wenn das viele nicht wahrhaben wollen Foto: suedraumfoto/imago

D as war natürlich das Erste, was ich als Kind fragte: „Tut das den Fischen nicht weh, wenn man die angelt, Papa?“ Und der Papa druckste dann rum, erzählte, dass die Brasse, der Zander oder der Aal, der da erst am Haken den Todeskampf kämpfte und dann luftschnappend am Ufer lag, keinen Schmerz empfinden kann, dass er nur zuckende Nerven hat.

Wir mussten nur über die Straße gehen, dann war da die Aggertalsperre, ein Stausee im Bergischen Land. Ein idyllisches Wasser mit Campingplatz, Wanderwegen und schwer zugänglichen Angelstellen, das so grünlich-verwunschen durch die Fichtenwälder schimmerte, dass dort die Werbung für Krombacher-Bier gedreht wurde.

Die Angelausflüge mit Papa sind für mich die schönsten Erinnerungen überhaupt. Ich war vier oder fünf, er stand hinter mir und half, die Schnur einzukurbeln, an der ein Schwimmer, ein Blei, ein Haken und vielleicht eine Forelle oder ein Rotauge oder ein Karpfen hing.

Nein, das war überhaupt nicht langweilig. Das waren die großen Papa-und-Sohn-Momente. Er schmökte eine Zigarette nach der anderen, wir quatschten. Er zeigte mir, wie man Angelschnüre knotet, Maden, Würmer oder Mais auf Haken spießt, wie man die Rute auf selbst gebastelte Astgabeln stützt – und natürlich den Kern des Angelwesens: Was sind die besten Tricks? Wo muss ich wann welchen Köder hinwerfen, damit die Fische beißen?

Ich hibbelte rum und fragte: „Wie lange dauert das noch?“ Papa blieb cool und wusste immer auch auf die blödsten Angelfragen schlauste Papaantworten: Warum sich gerade jetzt in der Ecke hinter den Seerosen nichts tut („zu heiß“), dass es mehrere Beißzeiten am Tag gibt („Beißzeit ist später“). Dass Fische, die springen, nicht beißen („Ist einfach so“). Dass Karpfen auf fast alles, Schleien auf Würmer und Hechte am liebsten auf „Köfi“ (Köderfische) gehen. Dass man nicht zu viel anfüttern darf („Fische werden zu satt“). Dass das Wichtigste ist, nicht auf den Boden zu trampeln („Vertreibt die Fische“).

Studie belegt den Schmerz der Fische

Und: Dass man nur Fische angeln darf, die bestimmte Mindestmaße haben, die auf dem Angelschein stehen. Er zeigte mir vieles, auch wie man die Fische tötet (Schläge auf den Hinterkopf, mit spitzem Messer ins Herz) und ausnimmt. Dass eine nun in der Fachzeitschrift Scientific Reports erschienene Studie den Schmerz von Forellen beim Erstickungstod belegt haben will, widerlegt mal wieder klar Papas Gerede vom schmerzfreien Tod der lautlosen Fische.

Laut der Untersuchung werden weltweit jährlich bis zu 2,2 Billionen(!) Wild- und 171 Milliarden Zuchtfische getötet. Angeblich leiden Regenbogenforellen beim Erstickungstod an der Luft durchschnittlich zehn Minuten. Neue Schlachtungsmethoden wie zum Beispiel elektrische Betäubung könnten den Schmerz lindern. Auch Tier­schüt­ze­r*in­nen weisen auf die Massaker auf den Ozeanen hin, wo die Tiere unter Todesangst in Netzen zerquetscht oder mit geplatzter Schwimmblase aus dem Wasser gezerrt werden, um auf einem Fischereischiff zu ersticken, lebend aufgeschnitten oder erschlagen zu werden.

Über das Ende der glitschigen Kreaturen habe ich nie gerne und tiefer nachdenken wollen

Klar habe ich über Pescetarier gelesen, die kein Fleisch, aber Fisch essen und das damit begründen, dass die lautlosen Tiere nicht leiden. Als angelnder Sohn habe ich aber über das Ende der glitschigen Kreaturen natürlich nie gerne und tiefer nachdenken wollen. Und sowieso hatte ich schnell Zweifel: Allein die Kraft, die auch noch so kleine Tiere aufbringen, um zu fliehen, wenn sie am Haken hängen, ist beachtlich. Angler nennen es Drill, wenn sie den sich wehrenden Fisch an Land ziehen. Das Adrenalin schießt. Und: Viele Fische können fliehen. Nicht alles, was beißt, landet auch in der Pfanne.

Auch bei uns beiden. Wir gehen immer noch manchmal angeln, seit Jahrzehnten, um Papa-und-Sohn-Zeit zu erleben. Es ist wunderschön, vertraut – und auch etwas sinnlos. Papa isst den Fisch, den er angelt, nämlich seit Langem nicht mehr („Zu viele Gräten“). Bei den allermeisten nimmt er vorsichtig den Haken heraus, wirft ihn wieder ins Wasser, grinst und sagt: „Jetzt hat er Zahnschmerzen.“

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Kai Schöneberg
Ressortleiter Wirtschaft und Umwelt
Hat in Bonn und Berlin Wirtschaftsgeschichte, Spanisch und Politik studiert. Ausbildung bei der Burda Journalistenschule. Von 2001 bis 2009 Redakteur in Bremen und Niedersachsen-Korrespondent der taz. Dann Financial Times Deutschland, unter anderem als Redakteur der Seite 1. Seit 2012 wieder bei der taz als Leiter des Ressorts Wirtschaft + Umwelt, seit August 2024 im Sabbatical.
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30 Kommentare

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  • Was dem Autor die schönsten Vater-Sohn-Moemente nicht vermiesen kann, hat schon so manchen begabten und empathischen Autor zu andere Schlüssen kommen lassen. Zur Entspannung Fische mal ebenso am Angelhaken zappeln zu lassen, ist gegenüber dem Verspeisen von Fischen wohl eher das Gegenteil eine naturethischen Höherentwicklung. Ich empfehle die Lektüre von David Foster Wallace „Consider the Lobster and Other Essays“ (2005), auf Deutsch u.a. veröffentlicht als „“Am Beispiel des Hummers“ (2009). Zur Entspannung Fische mal ebenso am Angelhaken zappeln zu lassen, ist gegenüber dem Verspeisen von Fischen wohl eher das Gegenteil eine naturethischen Höherentwicklung.

  • Warum gehen immer nur Väter mit Söhnen angeln? Haben die keine Töchter. Was ist mit den Frauen (oder all die Diversen)? Ansonsten schöner Artikel.

  • Was du nichrt willst, das man dir tu,



    das füg' auch keinem andern zu.



    Hab' ich mal als Kleinkind gelernt.



    Leben geht auch ohne anderen Schmerzen und Todesangst zuzufügen.

  • Wenn man kritisch ist, dann wäre zu bemerken, dass die Studie den Schmerz nicht untersucht hat, sondern den Wohlfahrtsgedanken betrachtet und modelliert.



    Oder das Schmerz nicht mit Lautäußerungen zusammenhängt. Es gibt genug Fische, die nicht stumm sind und anderseits Tiere, die sicher Schmerz empfinden, aber nicht jammernd umherlaufen.



    Davon ab, der wissenschaftliche Nachweis für ein Schmerzempfinden ist schwierig, weil er mehrere Ebenen und Definitionen umfasst.



    Es ist aber nicht unwahrscheinlich, dass Fische Schmerz empfinden.

  • Feiner Artikel 🐟 🎣!



    Die nervigste Papaantwort von meinem Papa, die ich erinnere - war beim Angeln auf meine unzähligen Fragen immer, und " es muss ganz still sein, sonst beißt kein Fisch an " 🐟 🎣 🐟🐟🐟

  • Es ist traurig, das der Angelsport mittlerweile durch Berichte wie diese in ein schlechtes Licht gerückt wird.



    Den Schmerz empfindet ein Fisch selbstverständlich, wenn man Fisch essen möchte, kommt der Fisch aber nicht umhin.



    Die Natur hat es nunmehr so eingerichtet, daß des einen Glück des anderen Leid ist.



    Viel verwerflicher ist für mich, zu fangen, um den Fisch dann wieder schwimmen zu lassen.



    Der so zugefügte Schmerz dient letzten Endes ganz profan der Unterhaltung.



    Wer daran Freude empfindet, sollte besser Magnetenten in der Badewanne angeln.



    Als passionierter, waidgerecht handelnder Angler ist dies meine Sicht der Dinge.

    • @Till Herkenrath:

      Dem möchte ich vollumfänglich zustimmen 👍

  • Bei den allermeisten nimmt er vorsichtig den Haken heraus, wirft ihn wieder ins Wasser,

    Catch und release, für maßige Fische, ist in Deutschland verboten und steht unter Strafe.

  • Wahrscheinlich wird es immer Menschen geben, die angeln. So rein als Hobby. Jeder Einzelne von ihnen, der in Zweifel darüber gerät, ob es eine gute Freizeitbeschäftigung sein kann, Lebewesen zu quälen und zu töten ist ein gutes Signal. Wenn dann den Überlegungen noch Taten folgen: super.



    Ach ja: vielleicht mal als Experiment einen Angelhaken in den Oberkiefer treiben?

  • Viele Worte eingedampft:



    "Beim Quälen von Tieren habe ich große Momente. Irgendwie ist das nicht so korrekt (und auch nicht wirklich spaßig), aber wir machen aus Tradition weiter..."

  • Wenigstens kommt hier alles zusammen, wad zusammengehört. Fische leiden länger, wenn sie anders als mit der Angel gefangen werden. Ersticken, im Netz zu Tode zappeln usw gibt's beim Angeln nicht, wenn man es waidgerecht macht (betäuben, schlachten wie beschrieben). Natürlich empfinden Fische Schmerzen. Das weiß ich und mein Sohn auch. Die Zeit am Wasser ist schön, und ich bin meistens froh, dass ich ein ziemlich tierfreundlicher, weil erfolgloser Angler bin.

  • Alle Lebewesen haben Schmerzen, wenn ihnen Leid zugefügt wird.

  • Es ist nie zu spät, für ein neue Vater-Sohn-Hobby.



    Wenn Mensch erkannt hat, dass es doof ist, trotzdem weiter macht und dann auch noch darüber schreibt, wird es peinlich.



    Catch & Release ist übrigens aus gutem Grund verboten.

    • @Freundlicher:

      Mein Eindruck ist, dass Sie nicht wirklich gelesen und gar nicht verstanden haben worum es dem Autor ging. Bin dafür aber beeindruckt, wenn alles was Sie tun sinnvoll und bis ins Letzte etisch ist, bis hin zum Ressourcenverbrauch des Devices mit dem Sie den Artikel gelesen und kommentiert haben. P.S. Sollte das Device das sie verwenden mit Strom aus Wasserkraft betreiben worden sein, haben sie vermutlich bereits tausendfaches Fischleid erzeugt (e.g. Studien zu Fischmortalität durch Wasserturbinen)

  • Uff – ein wirklich starker Artikel, Herr Schöneberg. Natürlich ließen sich auch schöne Alternativen finden – etwa Pilze oder Kräuter sammeln. Aber wie Sie es treffend beschreiben: Es sind oft gerade diese Erinnerungen, die man gerne weitergeben möchte … selbst wenn man heute vieles anders sieht und besser weiß.



    Tief im Innern aber spüren wir alle: Tierquälerei darf niemals Teil einer 'schönen Zeit' sein.

    Gerne mehr davon in der taz.

  • Ich möchte nicht in due Idylle reingrätschen, aber es gibt keine Rechtfertigung für unnötiges Töten. Nicht einmal für das Bißchen Schmerz, das ein wieder freugelassener Fisch erleiden muss. Die wärmeligen Zustände und Rückblenden zur ungetrübter Kindheitsidylle sind sicher wertvoll. Aber man kann auch ohne sie leben. Der Fisch kann nicht ohne das was man ihm nimmt nicht. Das Nehmen von Leben, auch wenn es schmerzfrei geschieht, ist - soweit ich es überschaue (ich verfolge die philosophische Debatte seit über 20 Jahren) - nicht zu rechtfertigen...

    • @DemianBronsky:

      "Das Nehmen von Leben, auch wenn es schmerzfrei geschieht, ist - soweit ich es überschaue (ich verfolge die philosophische Debatte seit über 20 Jahren) - nicht zu rechtfertigen..."

      Haben Sie schon mal versucht, eine lästige Mücke schmerzfrei (für die Mücke) zu erschlagen? Oder ertragen Sie masochistisch jeden Stich? Versuchen Sie etwa jeder Blattlaus im Garten das Leben zu retten? Diese Art von lebenserhaltender Philosophie ist zwar ehrenwert, allerdings auch sehr lebensfremd bzw. realitätsfern...

    • @DemianBronsky:

      "aber es gibt keine Rechtfertigung für unnötiges Töten."

      Ok, und wer bestimmt was unnötig ist?



      Habe ich ein besseres Gewissen, wenn der Metzger etc. für mich mein Essen tötet?



      BTW, nicht jeder ist Veganer, oder Vegetarier.

      • @weather2018:

        Wer bestimmt was unnötig ist? Nun es ist kein Wer sondern die Theorie. Es ist relativ einfach Notwendigkeit zu definieren. Alle Beispiele im Artikel sind klare Fälle. Es gibt freilich Grenzfälle, da sich die Geister streiten. Es gibt z.B. Notwehrsituationen (da sind die meisten – aber längst nicht alle – Philosophen der Ansicht, da sei Töten erlaubt). Hungrig sein gehört bis auf wenige krasse Ausnahmen nicht zur Kategorie Notwehrsituation. Lust auf Steak haben oder mal eben einen Fisch aus einer Angellaune töten noch weniger.

        "BTW, nicht jeder ist Veganer..."

        Ohne missionieren zu wollen, aber das ist das Problem.

  • Man muss auch verstehen, dass in der Natur der Tod in der Regel nicht schnell und schmerzlos ist, sondern entweder im besten Fall nach langsamem Verhungern nach Verletzungen, Krankheit oder Alter eintritt und oft auch aus Gefressenwerden von anderen Tieren bei lebendigem Leib.

    Wer sich einbildet, dass er dem entkommen kann, wenn er nur Pflanzen isst, die vielleicht auch lieber ihre natürliche Lebensspanne zu Ende verbracht hätten, ist auch nicht wirklich besser als die, die sagen, dass Fische keinen Schmerz empfinden können. Aber irgendwas muss man ja essen.

    Vielleicht sollten wir damit anfangen, dass wir nicht mehr essen als notwendig. Damit wäre schon eine Menge gewonnen. Und anstatt "gar kein Fleisch und keine Fische essen" ist "weniger davon" vielleicht zielführender, denn da sind die meisten Menschen sehr viel zugänglicher als bei geradezu religiös anmutenden Prinzipien ("ich esse diese gegrillten Pilze nicht, auf dem Grill hat auch Fleisch gelegen").

    Wenn alle nur noch halb so viel Fleisch essen würden, würde das viel mehr bringen als wenn ein paar Prozent der Menschen das knallhart zur Religion erheben. Mir erscheint das inzwischen zunehmend als eitle Selbstgerechtigkeit.

    • @Mustardman:

      Die Pilze vom dem Grill , auf dem auch Fleisch war, können durchaus auch ein wenig nach Fleisch schmecken und das ist für manche Menschen eben nachvollziehbar abstoßend.



      .



      Viele Pflanzen möchten gegessen werden, das ist deren Strategie. Obstbäume, Beeren, usw. Wenn Sie einer Pflanze ein paar Blätter abreissen bildet diese neue und wächst noch prächtiger. Und es gibt eben auch kein Leid bei der Haltung oder beim Ernten. Da ist scho ein gigantischer Unterschied



      .



      "und oft auch aus Gefressenwerden von anderen Tieren bei lebendigem Leib" das ist eben kein Vergleich zu den Qualen die beim Fischen mit Netz verursacht werden, oder in der Massentierhaltung.



      .



      Muscheln sind Tiere, spüren aber wie Pflanzen keine Schmerzen und könnten im Grude auch von Veganer:innen gegessen werden. ;-)

    • @Mustardman:

      Warum sollte weniger Fleisch essen zielführender sein als kompletter Verzicht? Das ist doch wohlfeil. Es gibt unzählige Rechnungen und Massen von Studien, die zeigen, dass keine Notwendigkeit besteht, Tiere zur Nahrungsgewinnubg zu töten. Wer seine Lust am Fleischessen dennoch befriedigen will, der möge es bitte im Wissen um diese unnötigen und grausamen Tötungshandlungen tun. Ich bin übrigens einer dieser religiösen, die kein Zeugs essen, das Kontakt hatte mit Kadavern. Ist nicht religiös begründet sondern eine krasse Laune. Ich wüsste nicht, dass das verwerflich wäre.

  • Interessante Geschichte, aber der Krombacher Spot wurde meines Wissens an der Wiehltalsperre gedreht .Ist aber ja von Kreuztal auch fast an der Agger.

  • Wow, dass finde ich jetzt richtig gut von der taz, dass sie sich dieses Themas annimmt.

    2,2 Billionen(!) Wild- und 171 Milliarden Zuchtfische.

    Wie schafft die Menschheit es nur mich immer wieder aufs neue zu schockieren?

    Stattdessen Buddha: "Die Wesen mögen alle glücklich leben, und keines möge ein Unheil treffen! Möge unser ganzes Leben Hilfe sein an anderen. Ein jedes Wesen scheuet Qual, und jedem ist sein Leben lieb. Erkenne dich selbst in jedem Sein, und quäle nicht und töte nicht."

    Jedem ist sein Leben lieb. Auch dem Fisch. Und er hat ein Recht darauf. Diesen "Machet-euch-die Erde-untertan"-Blödsinn vergessen wir endlich mal.

    "Erkenne dich selbst in jedem Sein." Das ist der entscheidende Punkt. Tiere sind "fühlende Wesen". Das gilt so im Buddhismus, Taoismus, Jainismus, teilweise im Hinduismus und Sufismus.

    Die glaubensorientierten Religionen hängen da hinterher. Doch auch bei den Christen gab es einen Franz von Assisi.

    • @shantivanille:

      Buddhismus, Taoismus, Jainismus, Hinduismus, Sufismus - alles KEINE glaubensorientierten Religionen?



      Ansonsten stimme ich zu.

      • @Abdurchdiemitte:

        Es gibt weder im Buddhismus, noch im Taoismus, Jainismus oder Sufismus einen Gott. Im Sufismus wird zwar das Wort "Gott" verwendet, doch wenn Sie mal eine Nummer tiefer schauen, bedeutet dies reine Bewusstheit. Der Sufismus hat daher auch eine Menge Schwierigkeiten mit dem Islam.

        Und wenn Sie den Hinduismus nehmen, da haben Sie zwar eine riesige Götterwelt, doch schauen Sie mal auf Krishna und dessen Lehre und Dasein schon vor über 5000 Jahren, da kriegen Sie mit, dass dieser ähnlich wie Buddha etc. unterwegs war.

        Kein Gott, Religion als Wissenschaft.

        Der Hinduismus ist riesig und uralt, da können Sie alles mögliche reinpacken. Und natürlich am liebsten Götter. Alles andere wird dann echt komplex.

    • @shantivanille:

      2,2 Billionen(!) Wild- und 171 Milliarden Zuchtfische.

      Ok ist viel, für Sie zu viel, gestehe ich Ihnen auch gerne zu.



      Nur ab wann wird gezählt, oder geschätzt?



      Es muss alles in Relation gesehen werden, wenn z.B. Lachs bis zu 50 000 und der Zander sogar bis zu 500 000 Eier im Laich ablegt.



      Wird dann jedes "Ei" was nicht als ausgewachsener was nicht als ausgewachsener schon als getöteter Fisch angesehen?

    • @shantivanille:

      Das gilt so im Buddhismus, Taoismus, Jainismus, teilweise im Hinduismus und Sufismus.

      Da ich keiner dieser Religionen angehöre, also nicht für mich.

  • Dass der stumme Fisch nicht leidet, das habe ich noch nie gehört und es klingt schwachsinnig. Ich habe keinen Bock Veganer zu sein. Ich esse Fisch aus dem Meer. Z.Bsp. Seelachs ist viel gesünder und fester und auch wesentlich billiger als "Lachs", der in der Regel aus der Zucht kommt, wo er fetter wird und sich wenig bewegt. Und im schlimmsten Fall noch mit Antibiotika vollgestopft wird.



    Der Meeresfisch ist doch irgendwie glücklich weil frei. Bis ich ihn dann fresse... Dass er beim Fischen leidet, hatte ich nicht auf dem Schirm. Wieder so eine Sache, die man weiß aber nicht denkt.

  • Romantisch mag es sein. Barbarisch bleibt es trotzdem, Fische bewusst zu verletzten (mindestens), ohne sie überhaupt essen zu wollen...