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Statistik zur LebensmittelproduktionVeggie boomt, Fleisch schrumpft

Der Umsatz mit Alternativprodukten stieg 2020 um 37 Prozent, der mit Fleisch fiel um 4 Prozent. Das zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamts.

Weniger Schweinefleisch, dafür Ersatzprodukte auf Tofu-Basis Foto: imago

Berlin taz | Die Produktion von Fleischersatzwaren wie Sojabratlingen oder vegetarischer Wurst boomt: 2020 stellten die Unternehmen in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr knapp 39 Prozent mehr Alternativprodukte her, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Der Wert dieser vegetarischen Lebensmittel erhöhte sich demnach um 37 Prozent auf 374,9 Millionen Euro.

Dennoch ist Fleischersatz immer noch ein Nischenprodukt. 2020 wurden laut der Statistik Fleisch und Fleischerzeugnisse im Wert von rund 38,6 Milliarden Euro produziert. Das ist mehr als das Hundertfache des Wertes der Fleischersatzprodukte. Doch im Vergleich zum Vorjahr sank der Wert des produzierten Fleisches um rund 4 Prozent. 2019 hatte er mit 40,1 Milliarden Euro den höchsten Stand seit zehn Jahren erreicht.

Zu dem jüngsten Rückgang könnte dem Statistischen Bundesamt zufolge unter anderem die Coronapandemie beigetragen haben: Einige Fleischwerke mussten etwa wegen Verstößen gegen Hygieneschutzauflagen und hohen Ansteckungszahlen unter den Beschäftigten zeitweise schließen. Zudem brach der Export unter anderem nach China wegen des Ausbruchs der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland zusammen.

Der langfristige Trend geht aber für VerbraucherInnen in Deutschland weg vom Fleisch: 2018 kaufte der Durchschnittshaushalt nach Erhebungen des Statistikamtes im Vergleich zu 1978 rund 66 Prozent weniger Fleisch, nämlich 2,3 Kilogramm pro Monat. Hier sind Wurstwaren, Räucher- und Trockenfleisch oder anderes konserviertes, verarbeitetes Fleisch nicht mitgezählt worden.

Die Größe eines Haushaltes verringerte sich in dem Zeitraum nur um 20 Prozent auf im Mittel 2 Personen. Auch andere Statistiken, die ebenfalls zum Beispiel die Wurstwaren enthalten, zeigen für das Jahr 2020 einen Rückgang an.

Die Fleischproduktion ist umstritten, weil sie Leid von Tieren verursacht. Die Erzeugung tierischer Kalorien trägt auch stärker zum Klimawandel bei als die pflanzlicher Lebensmittel. Zudem schädigt beispielsweise zu viel Gülle aus Schweineställen die Artenvielfalt und das Wasser.

Anmerkung der Redaktion, 14.05.21: Wir haben die ursprünglich unter dieser URL veröffentlichte afp-Meldung um 14:33 Uhr gegen einen Text unseres Autors ausgetauscht.

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59 Kommentare

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  • Is ja prima bleibt mehr für Hunde und Katzen oder gehen die auch veggie?

    • 2G
      21890 (Profil gelöscht)
      @Samuel Karl:

      Der Hund gehört wissenschaftlich gesehen zu den Raubtieren, sind letztlich aber Omnivore. Eine vegane Ernährung für den Hund ist daher (wie auch beim Menschen) ohne weiteres möglich, wenn ein paar Sachen beachtet werden.

      Bei Katzen sieht das natürlich anders aus, denn diese sind obligate Carnivore. Aber auch hier gibt es natürlich Möglichkeiten, Katzenfutter ethisch und ökoligsch möglichst vertretbar zu machen - man muss es nur wollen.

  • sehr interessante Kommentare



    Danke, liebe Kommentierende, für die vielen Zahlen, Fakten und interessanten Links. Eine Diskussion auf so hohem Niveau macht mich froh - und deutlich besser informiert als vor dem Lesen aller Kommentare.

  • Eins vorneweg: Ich bin seit über 40 Jahren Vegetarierin, und ich kenne so ziemlich alle Fleischersatzprodukte des vergangenen halben Jahrhunderts.

    Was mich an den gehypten neuen Veggie-Produkten am neisten stört und mich definitiv vom Einkauf abhält, ist der massive Einsatz von Plastikverpackungen. Riesige eingschweißte Plastikschalen für 5 Falafel-Bällchen. (Die dann umgerechnet 20mal so teuer sind wie selbstgemachte.) Einerseits Veggie fürs Klima, auf der anderen Seite Plastikmüll ohne Ende. Wie schizo ist das denn?

    So wie vor 40 Jahren bereite ich mir mein Zeug selber zu. Das habe ich als Studentin gemacht, als Berufstätige mit >40-Stundenwoche, und jetzt als Arbeitslose erst recht. Früher aus Alternativlosigkeit, heute aus Überzeugung und Kostengründen.

    Was ist so schwer daran, eine Dose Hülsenfrüchte mit dem Pürierstab zu zermusen und nach Wunsch abzuschmecken? Dann muss ich keinen Plastikbecher mit Hummus, der mit Essig und Wasser gestreckt und nachgezuckert wurde, zum 10fachen Preis pro g kaufen.

    Nee, dieses überteuerte Veggie-Fleischersatz-Fake-Zeugs kaufe ich nicht, lieber koche/backe ich ein ehrliches Gemüsegericht mit Hülsenfrüchten, Reis oder Kartoffeln aus Gemüse vom Bauern aus der Region.



    Ich kann super ohne eine Illusion von Fleischessen leben.

  • Der "Klimarucksack" von Fleisch ist bekannt, aber wie sieht er bei "Fleischersatzprodukten" aus? Darüber wird wohlweislich geschwiegen! Zudem ist Fleischersatz nicht unbedingt auch vegetarisch, oder gar vegan! Die Zutatenlisten für solche Produkte enthalten unter anderem Gelantine, Eier ... und wo kommen die her? Bestimmt nicht vom Baum! Aber es ist ein Schritt in die Richtung, weniger Produktion, schon klar. Aber jeder "Körnerfresser" (um es überspitzt zu sagen) sollte sich auch fragen, woher seine Nahrungsmittel kommen und wie sie dort produziert werden. Was nützt eine fleischlose Ernährung, wenn für Chiasamen Rwegenwälder abgeholzt werden und das ganze noch um den halben Erdball verschifft werden muss? Wo ist da die "Klimarettung", dann hat das Superfood aus Fernost, oder West ganz schnell die gleiche Bilanz, wie das Steak vom Bauern nebenan!

    • @Izmirschlecht:

      Zum einen:



      "Schaufenster Bioökonomie: Uni Hohenheim erhält Zulassung für erste deutsche Chia-Sorte"



      idw-online.de/de/news768438



      Zum anderen:



      Können Sie die CO2-Emissionen für 1 kg Chia-Samen nennen?



      Laut Foodwatch ist die Menge an CO2-Emissionen aus "Bullenmast" für 1 Kilo "Bio-Rindfleisch" vergleichbar mit einer Autostrecke von 113,4 km, für "konventionell" erzeugtes Rindfleisch sind es 70,6 km. Bei Getreide sind es nur 3,4 km "konventionell" und 1,5 km für "Bio".



      "Klimaretter Bio?" > siehe Seite 2



      www.foodwatch.org/...io_20080825_01.pdf



      Laut dem CO2-Rechner von Klimatarier sind es 12,3 kg CO2 pro kg Rindfleisch.



      Was mich ein bisschen wundert, ist der Fingerzeig auf Veggies. Omnivor*innen ernähren sich nicht nur von Fleisch. Auch viele jener dürften Avocados, Chiasamen ... essen und Palmöl zum Frittieren nutzen. Avocados werden auch gerne als Beispiel genannt. Für 1kg Avocados sind es 0,5 kg CO2, für Rindfleisch sind es wie schon genannt allerdings 12,3 kg CO2. Rindfleisch bedeuten also das 24,6 fache Menge an CO2! Avocados aus Peru werden mit Schiff transportiert, die aus Spanien mit dem LKW. Bleibt zu hoffen, dass Zeigefinger-hebende-Omnivor*innen auch bspw. bei Bananen-Konsum inne halten und gucken, wieviele Finger ihrer Hand auf sie selbst zurückweisen ;-) Sicherlich kann und sollte mensch Importkonsum reflektieren und entsprechend CO2 (und Wassser) intensive Produkte vermeiden. Das gilt auch für vegane.

      • @Uranus:

        ... allerdings sollte da auch die Verhältnismäßigkeit beachtet werden. Sonst wird es so schräg und lächerlich wie der Vorwurf an Greta Thunberg, Plastikverpacktes konsumiert zu haben.

    • @Izmirschlecht:

      Hallo Izmirschlecht



      Super Kommentar von dir. Man merkt, dass du gerne kritisch denkst und hinterfragst.



      Nur weil ich deinen Kommentar super fand, nehme ich mir die Zeit dir zu antworten.



      Du hast recht, auch viele Fleischersatzprodukte sind nicht Klimaneutral. (Wegen Eier etc.) Gelatine darf nicht offiziell beigefügt werden, ohne den Vermerk Vegetarisches Produkt zu verlieren.



      Allerdings verursachen die Fleischersatzprodukte, CO2 und Methan, ca. ein viertel der Umweltbelastung wie die von Fleisch.



      Das heißt unterm Strich positiv, vorausgesetzt es fällt in gleicher Menge Fleisch weg. Wäre also unnötig, Ab heute auf seiner Wurstbemme auch noch Tofu draufzuladen.



      Und die Herkunft meiner Körner und meines Grünzeugs (als bekennender Körnerfresser) ist auch Teil ein Teil der negativen Umweltbilanz, falls es von weit weg herkommt.



      Allerdings (Chiasamen mal außen vor) sehen die meisten Unternehmen die Alternatives essen herstellen logischerweise auch den Aspekt des Kosten/Nutzen.



      Und der überwiegt bei den meisten Rohstoffen bei heimischem Gemüse wie Bohnen und Kartoffeln.



      (ACHTUNG!!!! Überspitzung im Sturzflug!)



      Selbst wenn Regenwald für Chiasamen gefällt wird, aber dafür weniger Fleisch gegessen wird, haben wir gewonnen.



      Warum??!



      Ganz einfach,



      Weil wenn weniger Fleisch gegessen wird, geht der Flächenbedarf für die Haltung von Vieh zurück und das könnte dem Regenwald zurückgegeben werden.



      Zudem ist das flächentechnisch sogar der geringere Teil.



      Vieh weidet in unserer modernen Welt ja leider auch nicht mehr.



      Kühe und Schweine bekommen viel Soja und anderes Kraftfutter reingepumpt, damit es schnell fett wird.



      Wenn weniger Vieh benötigt wird, werden diese Felder um das Vieh zu ernähren auch wegfallen. Diese könnten auch dem Regenwald zurückgegeben werden.



      Zudem verbracuht die Fleischproduktion viel Süßwasser, was auf der Erde langsam knapp wird.



      Und über die Qualität des Fleischs brauchen wir auch gar nicht erst anzufangen ;) (Natürlich nur bei dem konnventionnelem)



      Grüße

    • @Izmirschlecht:

      Also Gelatine enthalten veggie Produkte nicht.. und Ei auch selten. Aber ja manchmal sind auch tierische Produkte enthalten, das ist nunmal der Unterschied zw. vegetarisch und vegan, letzteres ist natürlich besser, ersteres einfacher und auch ein großer Schritt, also hier damit anzufangen etwas schlechtzureden weil es nicht "perfekt" ist, halte ich für unnötig.



      Zum "Klimarucksack" der Ersatzprodukte: diese bestehen gewöhnen aus Weizen, Erbsen oder Soja, somit ist dieser quasi nicht vorhande im Vergleich zu Fleisch. Und das Soja in Veggie Produkten kommt bei allen (die ich bisher gesehen hab) aus Europa. Ich weiß nicht wie oft mir schon jemand ein schlechtes gewissen einreden wollte, weil die "bösen" Vegetarier ganz viel Soja essen und den Regenwald damit kaputt machen, unwissentlich, dass all das Soja aus dem Regenwald in ihr Schnitzel geht.



      Und ja, ein paar Veganer gibt es die den Trend mit unnötigem Superfood wie Avocados, Chia-samen etc. vorantreiben, das halte ich auch für unnötig.

    • @Izmirschlecht:

      Finde es immer wieder interessant wie sich die 'Fleischfresser' (um es überspitzt zu sagen) angegriffen fühlen, sobald etwas gegn ihr Stück Steak gesagt wird (Im übrigen Esse ich auch Fleisch ab und an). Ersatzprodukte sind immer mindestens Vegetarisch, dass darin dann auch Tierische Produkte stecken können ist dann auch logisch. Jedoch stößt die Produktion im vergleich zum Fleisch deutlich weniger emmisionen aus, was bewiesen ist. Natürlich gibt es das glückliche Schwein beim Bauern nebenan. Wenn man sich dafür entscheidet ist das ja Klimafaktisch eine gute Sache. Der großteil der Fleischkonsumenten, kann sich dies aber nicht leisten! Es geht aber auch um deutlich mehr Argumente als die Emissionen. Wieso kann man nicht das positive an der Bilianz sehen? Der Trend der alternativprodukte zu Fleisch steigt in Deutschland (nicht global) weiter an, was für weniger Emissionen und weniger Tierleiden spricht. Im zuge hätte man auch erwähnen können, dass die Nachfrage nach 'nachhaltigerem' Fleisch wohl auch angestiegen ist. Solange man sich gedanken macht, woher das Essen auf dem Teller kommt, sei es Fleisch oder ein Alternativprodukt ist doch alles gut und der Trend spricht für dieses Bewusstsein.

      • @Sasu:

        "Finde es immer wieder interessant wie sich die 'Fleischfresser' (um es überspitzt zu sagen) angegriffen fühlen, sobald etwas gegn ihr Stück Steak gesagt wird"



        Als Reaktion auf direkte Kritik fände ich das ja durchaus verständlich, meiner Erfahrung nach genügt häufig genug schon die bloße Erwähnung, dass ich Vegetarier bin um Leute, je nach Persönlichkeit, in die Defensive oder zum Gegenangriff zu bringen. Entsprechend habe ich mir längst angewöhnt diesen Umstand im direkten Kontakt wenn irgend möglich unerwähnt zu lassen, die anschließenden Konversationen sind so vorhersehbar wie frustrierend.



        "Natürlich gibt es das glückliche Schwein beim Bauern nebenan."



        Schon merkwürdig, dass der Bauer von nebenan immer einer von den Guten ist, man sollte doch meinen, dass irgendwie jeder Bauer der Nachbar von jemandem ist. Rund 50 % der Verbraucher*innen sagen von sich regelmäßig auf Bio-Qualität beim Einkauf von Fleischprodukten zu achten. Deren Marktanteil liegt jedoch je nach Erhebung und Warengruppe im Bereich von 0.7-3,6 %. Da gibt es also offenbar eine größere Differenz zwischen Wahrnehmung und Realität.

        • @Ingo Bernable:

          Ergänzend - Zumal die Betonung von 'glücklich' das Ganze doch eigentlich noch perfider erscheinen lassen sollte: mensch meint, das einzige, was ein Tier besitzt, das Leben, das noch dazu als glücklich eingeschätzt wird, eben diesem Tier zu nehmen. Fehleranfällige im Akkord angesetzte CO2-Betäubung und anschließendes Aufschlitzen und Ausbluten lassen bei Schweinen, dessen Fleisch mensch nicht zum Leben, für eine gesunde Ernährung benötigt, bloß aus Geschmacksgründen und Gewohnheit konsumiert. Wir leben (noch) in Zeiten, in denen aus einer Fülle von verschiedenen Nahrungsmitteln einfach ausgewählt werden kann, warum dann nicht welche, die Tierleid vermeiden?

          • @Uranus:

            Pardon, vollkommen zurecht. Das glückliche hätte in Ironische Anführungsstriche gehört, oder besser statt 'glücklich' ein Schwein aus artgerechter Tierhaltung (Ja auch hier lässt sich darüber streiten. Ich glaube aber, wir wissen aber worum es geht)

            • @Sasu:

              OK. Auf jeden Fall wäre aus Tierbefreiungsposition auch "artgerechte Tierhaltung" zu kritisieren - gerade, wenn damit keine Reduktion von Konsum und Produktion einhergeht. Ansonsten geht es in der Debatte um zwei Ebenen: Ein paar Gramm Tierprodukte werden kaum klimaschädlich sein und wären also klimapolitisch betrachtet ok. Tierproduktion tierethisch betrachtet sieht das dann schon anders aus. Wobei sich schon sagen ließe, dass je geringer der Tierproduktkonsum, dieser weniger Tierleid bedingt und dies als besser anzusehen wäre. Allerdings hilft das dann nicht den wenigen, verbliebenen Tieren, die dann doch noch für Nahrungsmittel getötet werden sollen. Aus Tierbefreiungssicht geht es um jedes tierliche Individuum. Insofern würde mensch bei Tierproduktkonsum nicht von gut reden. (bezogen auf jetzige Verhältnisse in Deutschland).

  • Tja das Dilemma der modernen Welt selbst wenn wir in D/Eu sofort aufhören würden Fleisch/Fisch zu konsumieren/exportieren würde der Weltweite Konsum ungeachtet weiterwachsen.



    Die Weltbevölkerung wächst rapide und der Wohlstand wächst auch obwohl uns einige Medien was anderes erzählen wollen.



    Und je mehr Menschen sich Fleisch leisten können um so mehr werden es konsumieren.



    Eher kann versucht werden zu regeln wie das Fleisch erzeugt wird, am Ende ist der Preis der einzige limitierende Faktor für den Konsum.....

    • @Sinulog:

      Jeder kann sich fleisch Leisten, da Fleisch einfach verdammt billig ist. Wenn man für ein Kilo Fleisch teils 3€ zahlt, aber für eine Paprika 1€, komm man teils einfach viel günstiger durch.. Vor allem arme Leute essen viel zu viel Fleisch

  • 1850 lag der Fleischverbrauch pro Kop bei 21 kg im Jahr von und stieg kontinuierlich an auf etwa 90 kg 1990. Der größte Einbruch dabei waren Krieg und Nachkriegszeit. Seit den 90'er dümpelt der Verbrauch vor sich hin. Mal mehr mal weniger.

    Ein Einbruch oder Gegenbewegung ist da nicht auszumachen. reposit.haw-hambur...elia_Moniak_BA.pdf

    • @Rudolf Fissner:

      Das war die Zeit der schlimmsten europäischen Kriege, die Weiden waren für die menschliche Ernährung tabu und wurden für die Bedürfnisse der Kavallerie genützt, das Rote Kreuz nach den Grässlichkeiten der Schlacht bei Solferino gegründet.



      Friedenszeiten waren Fleischzeiten.



      Und nach so vielen fleischkonsumierenden Friedenszeiten wollen die Grünen den Fleischkonsum reduzieren und gehen mit einer Kandidatin ins Rennen, deren Masterarbeit an der LSE lautete:



      "The international law of armed conflict and the use of Force."

  • Haushaltsgröße hin oder her - Fakt bleibt, dass ein ordentliches Steak eine feine Sache ist.

    • @Adam Weishaupt:

      Am Besten direkt vom kleinen, handwerklichen Schlachter um die Ecke, der wie etwa in Bad Iburg oder Düdenbüttel nach guter alter Tradition das ganze Tier verwertet, selbst dann wenn es eigentlich ein Fall für die Abdeckerei wäre. Mir jedenfalls ist der Appetit auf derart "feine Sachen" schon vor Jahr(zehnt)en vergangen. Link zum Fleischskandal des heutigen Tages gefällig? Bitte sehr: taz.de/Tierschutzs...rsachsen/!5767213/

  • Als Ergänzung:



    # In Deutschland werden pro Jahr ca. 763 Millionen Landtiere getötet. Eine große Zahl an Meerestieren kommt noch dazu. Leider werden diese meistens vergessen.



    # Der Konsum von Fisch und Krebstieren beträgt ca. 14 kg pro Kopf.



    # Männer konsumieren doppelt so viel Fleisch wie Frauen



    Respektvoller Umgang mit Tieren und Tierschutz, was die meisten Menschen sicherlich begrüßen würden, sollte anders aussehen. Leider klammern viele den Verzehr und "Nutztiere" von ihrer durchaus anzunehmenden Ethik, dass mensch Tiere nicht quälen sollte, aus. Siehe auch Karnismus:



    de.wikipedia.org/wiki/Karnismus



    Auf die Idee/Geschmack, einem Hund oder einer Katze einen Bolzen in den Kopf zu schießen, würden wohl die wenigsten kommen und doch lassen sie Tiere mit Gefühlen, Schmerzen, intelligentem (gerade die Schweine), sozialem Wesen in Massen einsperren und töten. Wenn jene ehrlich wären, würden sie sich zumindest anschauen, wie die Massentierhaltung aussieht (englisch mit optionalen deutschem Untertitel):



    vimeo.com/278963435



    auf deutsch mit Altersangabe:



    www.youtube.com/watch?v=V7DrljVAaYk



    bzw. "Bio-Tierhaltung"



    www.bio-wahrheit.de/

  • Der Fleischrückgang ist doch eher marginal. Aus den Zahlen lässt sich doch lediglich ablesen, dass die Veggieprodukte allenfalls ein Ergänzungsprodukt zum Gemüse sind.

  • Fleisch schrumpft nur in der DE-Blase.

    Fleischatlas: "Der weltweite Fleischkonsum hat sich in den vergangenen 20 Jahren mehr als verdoppelt [...] Die Bevölkerung ist gewachsen, die Einkommen sind gestiegen [...] bis 2028 wird der Fleischkonsum möglicherweise noch einmal um 13 Prozent wachsen." www.boell.de/de/20...essen-und-luxusgut

  • Gut fürs Klima. Aber keinesfalls sollten wir alle Vegetarier werden. Die gesündeste Ernährung ist und bleibt eine ausgewogene mit viel Obst Gemüse Ballaststoffen, 1 mal pro Woche Fisch und Hochwertiges Fleisch. Gerade für die Kindliche Entwicklung wichtig. Darauf ist der Körper von Natur aus ausgelegt, der Mensch ist ein allesfresser. Klimatechnisch wäre ein deutlich gemäßigter Fleischkonsum mit verbot von Massentierhaltung und angemessenen Preisen auch vollkommen ausreichend.

    • @Vincent Braun:

      Da ist nicht wirklich was "gut fürs Klima" denn der Autor dieses Artikels hat den Fleischverbrauch pro Haushalt angegeben. Kein Wunder, dass der sinkt, denn die Haushalte werden immer kleiner. Das ist ein grober handwerklicher Fehler.

      Tatsächlich wird in Deutschland pro Kopf immer noch deutlich mehr Fleisch verzehrt als sogar in Ländern mit sehr fleischlastiger Küche wie Tschechien, Ungarn und Polen. Wir liegen im Fleischverbrauch deutlich über EU-Durchschnitt.

    • @Vincent Braun:

      Haben Sie dazu auch eine Quelle dass es gerade für Kinder Fleisch und Fisch braucht? Viele Ernährungsgesellschaften sagen da nämlich was anderes. Eine kleine Auswahl:

      "Unter der Voraussetzung, dass die Ernährung alle essenziellen Nährstoffe beinhaltet und zudem reich an ernährungsphysiolo­gisch günstigen Nährstoffen wie Ballaststoffen und arm an zuge­setztem Zucker und gesättigten Fettsäuren ist, kann eine vegane Ernährung, genau wie andere pflanzenbe­tonte Ernährungsweisen, langfristige positive Auswirkungen für die Gesundheit der Kinder haben. Beispiele hierfür sind eine geringere Prävalenz von Übergewicht bzw. Adipositas und ein geringeres Risiko für kardiometaboli­sche Erkrankungen im Erwachsenenalter." -Deutsche Gesellschaft für Ernährung e. V. (DGE)

      "Es ist die Position der Academy of Nutrition and Dietetics, dass eine gut geplante vegetarische Ernährung, inklusive einer veganen Ernährung, gesund und bedarfsgerecht ist und womöglich gesundheitliche Vorteile in der Prävention und Therapie einiger Erkrankungen bieten könnte. Diese Ernährungsweisen sind angemessen für alle Lebensabschnitte inklusive der Schwangerschaft, Stillzeit, dem Säuglings-, Kinder- und Jugendalter sowie für Senioren und Athleten."



      -Academy of Nutrition and Dietetics(AND)

      "Kinder können in allen drei Formen von vegetarischer* Ernährung wohlgenährt sein [...]"



      -American Academy of Pediatrics (AAP)

      • @JammerLammy:

        Es fängt schon bei Vitamin B12 an. Dieses Lebenswichtige Vitamin kommt ausschließlich in tierischen Produkten vor und wird von unserm Körper gebraucht.



        Natürlich kann man es über "Ergänzungsmitteln" zu sich nehmen, aber



        1.) Woraus werden dann diese Ergänzungsmittel hergestellt?



        2.) Wie ausgewogen ist eine vegetarische/vegane Ernährung, wenn ich meinem Körper eben einen wichtigen Baustein entziehe?

        Ich plädiere hier nicht für eine fleischLASTIGE Ernährung, sondern möchte aufzeigen, dass vegan nicht das Allheilmittel ist!

        • @Izmirschlecht:

          Vit B 12 hat weder pflanzlichen noch tierischen Ursprung sondern wird von Mikroben im Dreck gebildet. Da unser Trinkwasser heute aufbereitet und Obst und Gemüse industriell gereinigt wird, können wir auf dem Weg kein B12 mehr zu uns nehmen. B12 wird den meisten Tieren zugefüttert weil es sonst auch nicht im Fleisch vorhanden wäre. Da nehme ich das B12-Supplement lieber direkt und spare mir die gesundheitlich abträglichen Dinge die sonst noch so im Fleisch sind (Medikamentenrückstände, Cholesterin usw...). Da B12 von Mikroben hergestellt wird, ist das B12 in den Supplementen chemisch identisch.

      • @JammerLammy:

        du kannst dich und deine Familie doch gern fleischlos ernähren. Ich habe damit kein Problem, ich wünsche mir aber, dass auch du kein Problem damit hast, dass ich der Meinung bin, dass ich in der Nahrungskette nun einmal weiter oben stehe und dass ich mich NICHT fleischlos ernähren möchte und auch keine Unsummen dafür bezahlen will, nur weil DU das falsch findest.

        • @hburg:

          Von einer Nahrungskette kann man einfach nicht sprechen, es ist mehr ein Nahrungsnetz. Zudem wir uns doch von der Natur total abschotten, und in vielen Dingen ist das auch gut für uns. Wir sind also kein Teil dieses natürlichen Systems mehr sondern machen es mit unserer Fleischproduktion eher kaputt. Dass eine vegane Ernährung teuer ist, ist übrigens ein Mythos. Obst, Gemüse, Reis, Hülsenfrüchte, Nüsse und Samen sind nicht teuer und sollten auch bei Mischköstlern auf dem Speiseplan stehen. Außerdem sind Tierprodukte so pervers billig aufgrund der Massenproduktion und weil sie im Gegensatz zu vielen pflanzlichen Alternativen (z.B. Pflanzenmilch) subventioniert werden. Außerdem trägt ein Großteil der Kosten die zusätzlich bei der Produktion entstehen nicht der Käufer sondern zukünftige Generationen.

      • @JammerLammy:

        Aber natürlich benötigen gerade Kinder ein fleischlastige Ernährung. Wie sollen sie denn sonst ihren Antibiotika-Bedarf decken?

        • @Ingo Bernable:

          Wie zynisch ;-)

        • @Ingo Bernable:

          Mit der Auswahl des Fleisches entscheiden sie selbst über den Antibiotikagehalt.

          • @Vincent Braun:

            Und ein Vertreter der Fleischindustrie würde an genau dieses Argument anknüpfen und erklären, dass die Verbraucher es eben vor Allem bilig will und deshalb sie die Schuldigen an den Zuständen in den Ställen sind. Aber es ist eben eine Fehlannahme zu glauben das Konsumverhalten würde sich von Allein in die gewünschte Richtung entwicklen. Ohne gesetzliche Regelungen würde auch immer noch Baumaterial mit Asbest und Sprühdosen mit FCKW verkauft.



            Und gerade was Fleisch angeht ist Bio-Qualität noch immer eine fast vernachlässigbare Größe. Gerade mal 1,5-2 % des angebotenen Fleisch und weniger als 1% der Wurst- und Fleischprodukte sind nach Bio. Wer sich bei einem solch marginalen Angebot auf die Wahlfreiheit der Verbraucher zurückzieht macht sich selbst etwas vor.



            www.foodwatch.org/...hlen-daten-fakten/

        • @Ingo Bernable:

          :D sehr gut

  • Andere Zahlen (statistica):

    Fleischproduktion seit 2016 leicht rückläufig. 2020: ca 8 Mio to

    Konsum von Fleisch im Inland seit 2018 rückläufig. 2020 ca 7 Mio to.

    = Konsum pro Person: ca 84 kg/J

    • @fly:

      Und dazu kommt, dass Deutschland im Fleischverzehr deutlich über EU-Durchschnitt liegt. Der Veggie-Trend ist noch immer ziemlich marginal.

  • Fleischersatz? Eine große Werbeaktion. Wer kein Fleisch will isst Gemüse. Fleischersatz braucht niemand.

    • @Gerdi Franke:

      Genau so ist es doch auch. Fleischersatz ist doch Gemüse. ;-)

    • @Gerdi Franke:

      Gerade für Menschen die auf eine vegane Ernährung umstellen kann Fleischersatz eine große Hilfe sein. Und ab und an sehne ich mich auch nach einem Lieblingsgericht aus Kindertagen, möchte dabei aber keine Tierleichen verzehren und so die Nachfrage ankurbeln. Da finde ich es super was es alles mittlerweile gibt.

      • @JammerLammy:

        Frage: Wie wird der Pro-Kopf-Verbrauch von Fleisch berechnet?



        Produzierte Menge Fleisch / Bundesbürger?



        Wieviel geht in Tierfutter, Gastronomie, Lebensmittelindustrie?



        Wieviel wird weggeworfen?



        Wieviel wird in nicht als "Fleisch" deklarierten Fertiggerichten exportiert?

        Traue keiner Statistik, die ....

      • @JammerLammy:

        Mein Lieblingsgericht aus Kindertagen waren Kartoffelpuffer mit Sauerkraut.

  • dass der fleischkonsum in deutschland zurückgeht ist sehr erfreulich ,aber weltweit steigt er wohl immer noch weiter an und deutschland exportiert beipielsweise sehr viel schweinefleisch

    "Deutschland hatte im Jahr 2019 einen Exportüberschuss von 198.508 Tonnen Schweinefleisch. (Die Einfuhr von Schweinefleisch lag bei 747.893 Tonnen, die Ausfuhr bei 946.401 Tonnen Fleisch.) Es wurden 13.777.357 lebende Schweine zur Mast nach Deutschland importiert und 2.068.207 Tiere exportiert."

    de.wikipedia.org/wiki/Schweinefleisch

    www.youtube.com/watch?v=_5IZbR0ZKdQ

    damit werden nur wenige zum grössten teil schlecht bezahlte arbeitsplätze gesichert

    der deutsche staat sollte die bäuerinnen und bauern die wirtschaftlich davon leben dass sie schweine mästen ausbezahlen damit sie durch das ende des exportes von schweinefleisch nicht wirtschaftlich ruiniert werden



    und den export von schweinefleisch und schweinen beenden

    vielleicht können die grünen ja dafür sorgen dass dieses unmoralische geschäft endlich aufhört

    obwohl rindfleisch für die stabilität des klimas noch viel schädlicher ist als schweinefleisch trägt auch der konsum von schweinefleisch direkt und indirekt zur destabilisierung des klimas bei indem er beispielweise flächen für den anbau von futtermutteln beansprucht auf denen bäume wachsen könnten







    die massentierhaltung ist auch unvermeidlich mit umweltverschmutzung und mit tierquälerei verbunden

    und sollte generell beendet werden

    • @satgurupseudologos:

      In DE gibt es vor allem einen Flächenzuwachs bei den Energiepflanzen für die sogenannten erneuerbaren Energien.

      17,5% der Ackerflächen werden z.Z. damit bepflanzt, vor allem Maismonokulturen. Tendenz steigend. Mit den entsprechenden Auswirkungen auf die Artenvielfalt und Abbau der CO2 speichernden Humusschicht im Boden.

  • ..egal, ob wir weniger Fleisch essen- falls ich richtig gelesen habe , wird das meiste eh exportiert...was ich unerträglich finde... Agrarindustrie mit allem damit verbundenen Übel für Tierleid,Trinkwasser, Luft, Boden, Umwelt, bleibt uns erhalten, egal ..und wenn wir totale Vegertarier wären..... und dann noch: weshalb werden wir überall mit Reklame von Grills überflutet ? und dermaßen platten Sprüchen: das Beste war, als ich mit Papa am Feuer gegrillt habe... aua

    • @brotbier:

      Hier wäre die Politik bzw. der mündige Wähler gefragt.



      Keine Subventionen mehr fürs sinnlose Herumkarren von Tieren quer durch Europa und die halbe Welt.



      Keine Subventionen mehr für Tierfabriken, sondern für Biobauern.



      Keine Subventionen mehr für Gülleentsorgung in Nachbarländern (D kauft Gülle aus NL, da dort die massenhafte Ausbringung mittlerweeile verboten ist.), sondern für Landwirte, die Schutzstreifen für Wildtiere und -Pflanzen stehen lassen.



      Keine flächenabhängigen Subventionen mehr für den Anbau von Biosprit, sondern für den Anbau hochwertiger Lebensmittel wie Hülsenfrüchte.



      Keine CSU-Landwirtschaftminister/innen mehr, die sich von der Agrarindustrie kaufen lassen.



      Undsoweiterundsofort.

    • @brotbier:

      Jo, Vegetarismus schafft nicht den Kapitalismus ab, dessen Funktionsweise Anreize schaffen dürfte, dass die Agrarindustrie Alternativen entwickelt wie noch mehr Tierexporte, wenn anderswo entsprechende Nachfrage da wäre. Es sei denn, das Bewusstsein hierzulande wäre dann so hoch, dass das Tierschutzgesetz dermaßen verschärft worden wäre, dass Fleischproduktion verboten/verunmöglicht wäre.

  • Die Angabe "Fleischverbrauch pro Haushalt" ist irgendwie schräg. Anscheinend werden die Haushalte lfd. kleiner....



    Besser wäre: de.statista.com/st...schland-seit-2000/

    Das ergibt ein ganz anderes Bild, auch wenn es hier nicht bis 1978 zurückreicht.

    • 1G
      14390 (Profil gelöscht)
      @Heiner Petersen:

      Der Artikel vergleicht Zahlen miteinander, die kaum vergleichbar sind. Hier einmal die Entwicklung der Haushalte in Deutschland:



      1 Person: 1991 14,8%, 2018 21,2%



      2 Personen: 1991 27,1%, 2018 33,3%



      3 Personen: 1991 22,5%, 2018 17,9%



      4 Personen 1991 23,7%, 2018 18,3%



      >5 Personen: 1991 11,9%, 2018 9,3%

      Wie man bei derartig dramatischen Veränderungen auf die Idee kommt, weiter den Fleischverbrauch pro Haushalt als Referenzwert zu nehmen, bleibt mir schleierhaft.

    • @Heiner Petersen:

      Bei der Angabe wurde ich stutzig.

      Meine Gedanken:

      "Wieso pro Haushalt? Die haben doch hoffentlich den % Verringerung der Hashaltsmitglieder mit einberechnet ...

      wieso finde ich keine Angabe dazu?

      das ist doch gequirlter bs***"

    • @Heiner Petersen:

      Danke! Mir ist dieser Gedanke beim Lesen nicht gekommen, nur dass ich dachte, dass Haushaltgrößen in jedem Fall sehr unterschiedlich sind und dass es einen Widerspruch zwischen der Aussage, dass die Fleischproduktion 2019 den höchsten Stand der letzten 10 Jahre erreicht habe und dass sie signifikant rückläufig sie. In der Tat ist das ein grober handwerklicher Fehler. In wissenschaftlichen Journalen würde dieser Artikel jetzt zurückgerufen werden. Hier wird das vermutlich nicht passieren und nur wer bis zu den Kommentaren scrollt, bekommt mit, dass der Artikel grundfalsch ist.

      • @RJR:

        Es steht doch im Artikel, dass die Haushaltsgröße um 20% geschrumpft ist.

        • @Strolch:

          Scheint aktualisiert worden zu sein. Ich meine mich zu erinnern, dasss es heute morgen noch eine afp-Meldung war, nun ist es als taz-Artikel gekennzeichnet.

    • @Heiner Petersen:

      Das sehe ich ähnlich. Die Angabe "pro Haushalt" ist für die Tonne, es sei denn die Haushaltsgröße ist im Schnitt seit 1978 gleich geblieben. Ist sie aber nicht, lebten 1970 in Westdeutschland im Schnitt 2,74 Personen waren es 2019 1,99 Personen. Tendenz weiter fallend.



      Der pro Kopf Verbrauch wäre hier interessanter gewesen.



      Der Konsum von Rind und Geflügel ist z.B. heute höher als 2010 und 2000. Lediglich die Abnahme beim Schweinefleisch hat dazu geführt, dass heute pro Kopf im Jahr ca. 5,1kg (2010) und 4,2kg (2000) weniger Fleisch konsumiert wird.

    • @Heiner Petersen:

      Ja richtig, die durchschnittliche Haushaltsgröße schrumpft schon lange, deshalb ist die Angabe von Fleischkonsum/Haushalt im Längsschnitt verzerrend. Und während der Konsum zurückgeht ist die Produktion seit 2015 nur leicht gesunken, liegt aber immer noch rund 25% über dem Stand Mitte der 90er.



      Ähnlich unsauber ist der unmittlebare Vergleich des Absatzes von Fleisch- und Fleischersatzprodukten, längst nicht alle die ihren Fleischkonsum ganz oder teilweise reduzieren kaufen deshalb Ersatzprodukte.



      Quellen ohne Paywall:



      www.ble.de/SharedD...ublicationFile&v=2



      de.wikipedia.org/w...sum_in_Deutschland



      www.bib.bund.de/DE...oesse-ab-1871.html

      • @Ingo Bernable:

        An diesem Bericht der Bundesregierung, den Du verlinkt hast finde ich interessant, dass der deutsche Pro-Kopf-Fleischverbrauch deutlich über dem europäischen Durchschnitt liegt, auch deutlich über dem von Ländern wo ich jetzt gedacht hätte, dass er sehr viel höher ist, wie Ungarn, Polen und Tschechien, wo meinem Gefühl nach gutbürgerliche fleischlastige Küche noch sehr viel verbreiteter ist. Aber nix da, der Trend zum Vegetarianismus und Veganismus in Deutschland ist offenbar immer noch so sehr eine Randerscheinung, dass er da nicht spürbar ins Gewicht fällt.

        • @RJR:

          Meiner Erfahrung nach ist die "gutbürgerliche Küche" in den genannten Ländern gar nicht sooo fleischlastig. Vielleicht im Restaurantbereich, aber die gängige Restaurant-Speisekarte ist eher nicht repräsentativ für die Alltagsküche der "Masse".



          Die Alltagsküche (nicht die Feiertagsgerichte und Restaurantgerichte!) von Tschechien und Ungarn kenne ich nicht, aber für Polen kann ich sagen: Es wird relativ oft Eintopf gegessen, da ist zwar immer etwas Speck oder Suppenfleisch drin, aber nicht kiloweise. Was ein Deutscher an einem Tag an Fleisch isst, reicht da eine ganze Woche. Es wird viel Wurst gegessen, aber da kommt alles vom Schwein rein. Anders ist es in D, hier essen die Leute nur das Steak und die Lendchen, der Rest wird weggeworfen oder in Fertiggerichten oder Tierfutter verarbeitet.

          Im übrigen traue ich diesen ganzen Statistiken nicht, solange nicht klar ist, WIE diese Daten ermittelt werden. Geschätzt über geschlachtete Viecher pro Einwohner? Wieviel davon wird weggeworfen, in verarbeiteter oder unverarbeiteter Form exportiert?

      • @Ingo Bernable:

        Diese Quellen geben leider keine Trend. Die Statistik hinter der Paywall (man hat zwei Statistiken frei) sagt, dass zwischen 1990 der Pro-Kopf-Fleischverzehr von 63,9 auf 57,3 kg gesunken ist, der Gesamtverbrauch pro Kopf von 95 auf 84 kg. Ich weiß nicht, was dort noch einfließt, Tierfutter vermutlich. In unserem Haushalt ist jedenfalls die Katze die einzige regelmäßige Fleischverbraucherin

        • @RJR:

          "Diese Quellen geben leider keine Trend."



          Schauen sie doch mal im BLE-Bericht auf S. 20 nach.



          "man hat zwei Statistiken frei"



          Wenn man denn bereit ist seine Daten für eine Registrierung abzugeben; mE ein schlechter Deal.