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Rentenpläne der UnionIm Alter keine Rosen, nur noch Dosen­aprikosen

Die Regierung stellt die Rente in Frage, weil wir angeblich immer älter werden. Das ist falsch und null Anreiz, sich in diesem Land sonderlich anzustrengen.

Foto: mauritius images

D iesen Sommer starb mein griechischer Nachbar, mit Anfang 70. Innerhalb weniger Wochen hatte ihn der Krebs erledigt. Vor Jahren schon hatte der Nachbar zuerst sein Gehör, dann seinen Job und schließlich die Kontrolle über den Alkohol verloren, woraufhin ihm auch seine Ehefrau und Kinder abhanden kamen. Das Gehör hat er bei einer Berliner Firma für Aufzüge verloren, wo er als Gastarbeiter jahrzehntelang an der Metallpresse stand, deren Lärmpegel den eines Presslufthammers erreicht.

Seit die CDU von der Rente mit 70 spricht, muss ich oft an meinen Nachbarn denken. Hätte der bis 70 arbeiten müssen, hätte er bis in die letzten Wochen seines Lebens in irgendeine Firma gemusst. Hätte er einen besseren Schutz für seine Ohren gehabt, wäre er Bankangestellter oder mit robusteren Genen ausgestattet gewesen, hätte er womöglich bis 70 arbeitend durchgehalten. Kurz darauf wäre sein Leben wahrscheinlich trotzdem vom Krebs beendet worden.

Die aktuelle Regierung stellt nicht nur die Rente mit 67, sondern die Rente grundsätzlich infrage, weil angeblich alle immer älter werden. Ist das so? Mitnichten. Jedenfalls nicht die, deren Leben von körperlich und psychisch stark belastender Arbeit und geringem Einkommen geprägt ist: Das ärmste Prozent der Gesellschaft lebt durchschnittlich 15 Jahren kürzer als das reichste.

Jemand, dem also die Sonne sowieso schon das ganze Leben geschienen hat, darf sich seinen Lebensabend im Durchschnitt 15 Jahre länger vergolden als der, der weniger verdient, ungesünder gelebt, weniger medizinischer Versorgung und dafür mehr existenziellen Stress und psychische Belastung hatte. Und dem eh kürzer Lebenden, sollen jetzt auch noch die vielleicht letzten okayen Jahre genommen werden. Glücklich nur der, der sich um Dellen und Beulen in den Knochen und auf dem Konto nicht zu sorgen braucht.

Ich weiß ja nicht, wo sich die CDU in 15 Jahren so sieht. Dass sie den Landsleuten aber keine andere Zukunft ausmalen kann, als die Rente nicht mehr zu erleben, ist null Anreiz, sich in diesem Land sonderlich anzustrengen. Nach dem Motto: Wir räumen euch zwei, drei Ausländer vom Platz, aber dafür richtet ihr euch mal darauf ein, im Alter keine Rosen, sondern nur noch Dosenaprikosen.

Visionärer Esprit muss nicht bei Bezos oder Musk enden

Wer beim Wort Visionen nur an Helmut Schmidt denkt und dessen Empfehlung, einen Arzt aufzusuchen, kann ja weiter auf Merz setzen. Eine Vision ist aber grade in Umbruchzeiten zwingend, wenn nicht alles unter Staubdecken verschwinden oder an Nazis fallen soll.

Dass visionärer Esprit nicht bei Jeff Bezos oder Elon Musk enden muss, zeigt der zurzeit in deutschen Kinos laufende Film „Blum. Masters of their own destiny“. Der bosnische Beitrag für die Oscars 2026 stammt von der Regisseurin Jasmila Zbanić und porträtiert den jugoslawischen Holocaust-Überlebenden und Unternehmer Emerik Blum, der nach dem Zweiten Weltkrieg im komplett zerstörten, bitterarmen und vorindustriellem Sarajevo das Technologieunternehmen Energoinvest gründete.

Das erfolgreichste Unternehmen des sozialistischen Jugoslawien wurde ein weltweit führender Energiekonzern, dessen Umsatz kapitalistische Betriebe alt aussehen ließ. Seine Ar­bei­te­r*in­nen schickte Blum zu Weiterbildungen und in den Strandurlaub, veranstaltete Sport- und Kulturevents für die Angestellten, die er bei den strategischen Betriebszielen mitbestimmen ließ und antwortete Journalist*innen, die ihn nach seiner Firma fragten: „Es ist nicht meine Firma, sondern gehört denen, die dort arbeiten.“

Blum wurde in den 1980ern Bürgermeister von Sarajevo und organisierte die olympischen Winterspiele. Blum ist das Gegenmodell zu Bezos. Blum ist ein Beispiel dafür, dass eine Vision Praxis sein kann und nicht nur ein Duftspray mit blumiger Note.

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Doris Akrap
Redakteurin
Ressortleiterin | taz zwei + medien Seit 2008 Redakteurin, Autorin und Kolumnistin der taz. Publizistin, Jurorin, Moderatorin, Boardmitglied im Pen Berlin.
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67 Kommentare

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  • Das Erstaunlichste an der Rentendebatte ist, dass die Integration der Beamten und Selbstständigen so klammheimlich wieder in der Schublade verschwunden ist, weil einige verbeamtete, super bezahlte Professoren weitgehend ohne Nachweis gesagt haben, dass sich das nicht rechnen würde (und die Presse kommentiert das kaum).

    Richtig ist: Es würde sich nicht für super bezahlte, verbeamtete Professoren rechnen. Dass es gut für das Gesamtsystem wäre, kann man an Österreich sehen.

    Dass es da keinen Widerspruch gibt, liegt auch an der Versorgungsmentalität der Oppositions-Parteien.



    Beispiel Grüne: Kretschmann hat in seiner Amtszeit den Beamtenapparat in BW massiv aufgebaut, von ca 109 Tsd bei Amtsantritt 2011 auf 178 Tsd aktuell. Das kostet den Steuerzahler sehr viel Geld, auch wegen der Beihilfe. Beamte bekommen z.B. noch immer alle 3 Jahre einen hohen Zuschuss zur neue Brille (anders als GKV Mitglieder), es gibt hohe Kinderzuschläge ....



    Diese "Nebenkosten" wurden von keiner der genannten ProfessorenInnen berücksichtigt.

    lbv.landbw.de/docu...-9c8b-ff2488a2b2b2

    • @Monika Dietrich:

      Es ist ein Irrglaube, dass "die Selbstständigen"



      Vielverdiener sind, die genügend Geld übrig haben um die Rentenkassen zu sanieren.



      Ich erinnere an die Corona Pandemie, bei der offenbar wurde, dass Viele Selbstständige in prekären Verhältnissen leben.



      Sie waren auch die großen VerliererInnen bei den Fördermitteln, die für ArbeitnehmerInnen und Betriebsausgaben gezahlt wurden.



      Die Selbstständigen durften, bei Arbeitsverbot von Luft und Liebe weiterleben.



      Eine Pflicht zur Rente würde für viele Selbstständige das Ende der Selbstständigkeit, die (private) Insolvenz bedeuten. Das widerum würde die Sozialsysteme belasten, von denen Selbständige, als solche, nicht profitieren.

      • @Philippo1000:

        Wenn ein selbständiger seine Preise so schlecht berechnet, das Ihne 400 Euro im Monat in die Pleite treibt, dann macht er etwas verkehrt.



        Aber die Rentenversicherung hat für Selbständige im Fall der Insolvens einen Riesen Vorteil! Die Rente ist für Sekbständige die einzige Altersvorsorge, die nie in die Insolvensmasse fält - da hat Blüm Recht gehabr " Die Rente ist sicher"

    • @Monika Dietrich:

      Pst, nicht das jemand erfährt das es immer noch ein Kastensystem in D gibt:

      - Reich genug (Gen-Lotterie oder geschickt gerafft)



      - Pensionäre = Beamte (Freiheit abkaufen lassen gegen Loyalität dem Staat gegenüber)



      - Rentner = der "Ganze Rest", also die Lohnsklaven die das alles am laufen halten.

      Letztere dürfen, nein müssen weiter geknechtet werden damit das System weiter Geld von Unten nach Oben pumpt.

    • @Monika Dietrich:

      Sie gehen ja richtig ans Eingemachte... 🍨🌹

  • Der griechische Nachbar tut mir herzlich leid. Ich bin auch der Meinung, dass er mehr Gesundheitsschutz bei der Arbeit gebraucht hätte und auch einen fairen Lohn. Soweit bin ich völlig derselben Meinung.



    Ich finde es aber problematisch, auf diesem anekdotischen Beispiel eine Argumentation aufzubauen, was das Renteneintrittsalter betrifft. Es gibt auch schwerkranke 40-Jährige, die ein schlimmes Schicksal haben. Wenn man so argumentieren will, dann würde sich der Renteneintritt mit 30 anbieten, nur zur Sicherheit, oder?

    • @Helene10:

      Es gibt keine Entschuldigung für Alkohol und dieser befördert ebenfalls Krebs.



      Ob der Arbeitsschutz nicht vorhanden war oder einfach nicht genutzt wurde kann keiner nachvollziehen. Genauso was der Herr nun verdient hat.



      Ich finde die Anekdote auch eher unpassend, allerdings geht es beim Rest Ebenfalls weniger um das Thema Rente sondern um Unternehmensführung - diese hat aber mit den Staat weniger zu tun.

    • @Helene10:

      Es gab mal eine vernünftige Erwerbsminderungsrente vor Hartz IV und den anderen Schweinereien.

  • Könnte man nicht die Renten kappen, genau wie das Elterngeld? Daran könnte man doch viel mehr sparen, als wenn man bei den Geringverdiener:innen mit eh geringen Renten ansetzt.

    • @Ballenstedt:

      Die Renten SIND gedeckelt: Die Höchstrente in Deutschland kann nur jemand erreichen, der 45 Jahre oder länger in jedem Jahr den höchsten Beitragssatz in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlt. Derzeit wären das 3.572 Euro. Das bedeutet aber, dass man in jedem Jahr der 45 Beitragsjahre mindestens so viel verdient haben müsste, wie die Beitragsbemessungsgrenze beträgt.

    • @Ballenstedt:

      Sie diskutieren das falsche Thema.

      Es ist nicht die Frage, dass die hohen Renten zu hoch sind (eher im europäischen Vergleich gering und geradezu lächerlich im Vergleich zu den Pensionen), sondern dass zu wenige sich an der Finanzierung beteiligen, und die betragsfremden Renten-Geschenke im Wesentlichen nur von den Rentenbeitragszahlern finanziert werden, und nicht von Beamten und Selbstständigen.

      Schauen sie sich mal die Entscheider an. Ca. 10 % der Bundestagsabgeordneten sind Beamte (meist höher oder gehobender Dienst), 23% sind Selbstständige (oft Anwälte). Dass die kein Interesse haben, das System zu verändern, ist offensichtlich. Und dass diese Gruppe auch besser weiss, wie man mit Bürokratie umgeht (also z.B. Themen verschleppt oder von der Agenda nimmt) als der Rest ist selbsterklärend.

  • Die hohen Sozialabgaben, zu wenig netto vom brutto, sind halt aber auch kein Anreiz, sich noch sonderlich anzustrengen.

    • @Carolin Rudolf:

      Und warum bleibt "zu wenig netto vom brutto" - weil die, die wenig haben, zu viel und die, die viel haben, zu wenig zahlen. Das trifft auf Steuern zu, besonders aber auf die Sozialabgaben.

      • @My Sharona:

        Dann sagen sie doch mal ab wann jemand zuviel hat. Sonst bleibt ihre Aussage so leer wie eine Politikerphrase.

        Den Betriff zu viel passt dann die Politik einfach nach unten an, wenn das Geld nicht reicht. Ist einfacher als die Kosten zu kontrollieren. Seit 1970 hat sich die Beitragsbemessungsgrenze zunehmend in Richtung Durchschnittseinkommen entwickelt. Dh. vor allem die mittleren Einkommen zahlen erheblich mehr, die über der Beitragsbemessungsgrenze weniger. So höhlt man gerade den Durchschnittssteuerzahler aus. Die Hauptlast der Rente, und der Sozialversicherungen wied eben nicht mehr nach wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit verteilt, sondern bei den Durchschnittsverdienern abgeladen. Denen bleibt dann nur noch wenig, um privat für den Ruhestand vorzusorgen. Mit Gerechtigkeit hat das nichts zu tun.

        Der schnellste Weg zur Änderung des Systems wäre, wenn alle Abgeordneten normale Rentenansprüche erwerben müssten, und wenn alle Abgeordneten in die Sozialversicherungskassen Beiträge abführen müssten. Das traut sich aber keiner auch nur auszusprechen.

  • Der Bürgergeldempfänger wäre froh, wenn er sich Dosenaprikosen oder anderes leisten könnte.....Blumen braucht er nicht.

    • @Rinvaturno Noaper:

      Hier geht es aber ausnahmsweise mal nicht um Bürgergeldempfänger, sondern um Rentner. Um Menschen, die für die paar kümmerlichen Kröten Altersversorgung selbst ein Leben lang hart malocht haben.



      Es wäre eine Unverschämtheit, sie mit Bürgergeldempfängern gleich setzen zu wollen.

    • @Rinvaturno Noaper:

      Eine Dose (420g) Aprikosen kostet 1,60€, bei 195€ essensanteil beim Bürgergeld, könnte man also mehr als 500kg Dosen-Aprikosen im Jahr essen, wenn man sich nurnoch davon ernährt. Ich denke das ist ausreichend .

  • Ich kann nur empfehlen, sich auf der Seite

    www.adg-ev.de/publ...ungen-2015?start=1

    die Angaben über u.a. Bundesmittel und versicherungsfremde Leistungen anzusehen. Ggf. auch die "Unterdeckung" der Jahre 1957 bis 2024.

    Auf dieser Basis könnte dann diskutiert werden.

    Grundsätzlich denke ich, müssen wir entscheiden, ob wir in einer Gesellschaft leben wollen, in der auch Menschen die (noch)/nicht/ (mehr)/niemals leistungsfähig sind, ein Auskommen haben sollen, das ihnen Teilhabe ermöglicht oder nicht.

    • @*Sabine*:

      >ob wir in einer Gesellschaft leben wollen, in der auch Menschen die (noch)/nicht/ (mehr)/niemals leistungsfähig sind, ein Auskommen haben sollen<

      Das sind sich wohl alle einig. Uneinigkeit besteht nur darüber, wer das bezahlen soll.

      • @A. Müllermilch:

        "Das sind sich wohl alle einig. Uneinigkeit besteht nur darüber, wer das bezahlen soll."

        Dann habe ich das Anliegen falsch verstanden.

        Ich dachte, es geht darum, dass Rentner (nicht die Pensionäre) zu lange zu hohe Renten erhalten und nicht darum, wer diese Renten bezahlt.

      • @A. Müllermilch:

        Jeder sollte nach seinem Einkommen bezahlen, ich verzichte hier absichtlich auf das Wort "Leistungsfähigkeit", da unsere Superreichen ihr Einkommen ja in der Regel ohne eigene "Leistung" erzielen.

  • Wunderbarer Artikel. Nicht überall gibt es Maschinen, die die Arbeit leichter machen. Knochenjobs auf dem Bau, Müllabfuhr, Tiefbau etc.pp. erleben wohl kaum das 67. Lj. als Renteneintrittsalter. Und diese Arbeiten sollen noch bis 70 durchgeführt werden? Da werden wohl viele in die Frührente gehen müssen. Gibt dann ja auch Abschläge. Gut für die GRV.



    Alles andere ist für mich Klugschei...rei.

  • taz: *Die Regierung stellt die Rente in Frage, weil wir angeblich immer älter werden.*

    Die "Regierung" heißt Friedrich Merz und der möchte es sich jetzt auch noch mit der CDU-Stammwählerschaft verderben - den älteren Bürgern.

    Dieser ehemalige BlackRock-Lobbyist und "Aktienspezialist" hätte niemals Bundeskanzler werden dürfen.

    ***Wie sich Friedrich Merz faire Altersvorsorge mit Aktien vorstellt*** www.youtube.com/shorts/FLf-vcRfivA

  • Zum Glück gilt in Deutschland bei den Renten das Äquivalenzprinzip, sonst könnten die neiderfüllten Blütenträume mancher Kommentatoren am Ende noch zur Reife gelangen. Wer mehr Beiträge leistet, bezieht auch eine höhere Rente, das ist völlig ok. Wer selbstverschuldet oder auch nicht eine niedrigere Rente erwirtschaftet hat als das Existenzminimum, dem ist mit Grundsicherung im Alter geholfen, über deren Höhe man natürlich streiten kann. Und grundsätzlich ist natürlich nicht naturgegeben, dass die Größe des Rententopfes von der Anzahl der abhängig Beschäftigten abhängen muss. Das Höhe des BIP wäre ein besser geeigneter Maßstab.

    • @PeterArt:

      Das Äquivalenzprinzip, das durch keinen Dämpfungsfaktor bei hohen Auszahlungen sozialverträglich(er) gemachte zumal, ist die Quelle großen Unglücks für den deutschen Sozialstaat und drückt die Leistungsfähigkeit des Staates, insbesondere was seine Investitionsausgaben angeht. Ein Zustand, dessen Dramatik besonders deutlich wird in Zeiten, in denen weniger zu investieren angesichts der Multikrise aus Klima, Demographie, Digitalisierung und allgemeinem Nachholbedarf bei der Infrastruktur (Brücken usw., die ihre geplante Lebenszeit hinter sich haben) schlicht unmöglich und verantwortungslos wäre.

      • @My Sharona:

        Jedem, der in diesen Zusammenhängen Euphemismen wie "Dämpfung" verwendet, möchte ich auch gern einmal den Inhalt des Portemonnaies "dämpfen" ;)

        • @PeterArt:

          Gerne!



          Da der demographische Dämpfungsfaktor in der Rentenformel im Ergebnis die weniger gut Betuchten trifft, scheint es mir nicht unlauter (aber vor allem aber: notwendig!) zu sein, einen Auszahlungsdämpfer bei den Bezieher*innen hoher Auszahlungen aus einem neu gedachten Alterssicherungssystem zu fordern.

  • Unsere überalterte Gesellschaft kann froh sein, dass wir genügend Zuwachs von außen haben, Migranten, deren Kinder einst mit ihren Sozialversicherungsbeträgen unser Rentensystem finanzieren.

    • @Il_Leopardo:

      Bei dieser Rechnung sollten wir jedoch bitte auch die Kosten und die nötigen Strukturen für die Bildung der Kinder unserer Arbeitsmigranten berücksichtigen. Solange uns das egal ist, und eine Kinderarmut von 25% schulterzuckend ignoriert wird, werden uns langfristig weiterhin neue Probleme "überraschen" . Wir riefen Arbeiter und es kamen Menschen....

    • @Il_Leopardo:

      Wir haben nicht genügend Zuwachs in den Sozialsystemen, sonst hätten Renten- und Krankenversicherung nicht diese immensen Probleme.

      Und in wenigen Jahrzehntwn wird es Migrarion wie heute nicht mehr geben.

      Studien gehen davon aus, dass bis zum Ende dieses Jahrhunderts es nur noch in 12 Ländern weltweit einen Geburtenüberschuss geben wird.

      Man muss also raus aus der Wachstumsideologie.

      Es wird keine andere Lösung geben, denn so attraktiv ist Deutschland nicht.

      • @rero:

        "raus aus der Wachstumsideologie" plus raus der Privilegierungsideologie (Beamte, aber auch berufsständige Versorgungswerke, Nichtberücksichtigung von Kapitalerträgen), dann wird das auch!

        • @My Sharona:

          Wenn wir Pech haben, sieht so die Zukunft aus.

          Berufsständige Versorgungswerke werden viel übernehmen, der Staat will selbst nicht in ein marodes System einzahlen, und Kapitalerträge sind im Alter die einzige Sicherheit.

          Hoffen wir, dass es nicht so kommt.

      • @rero:

        ...& wenn wir 10 Millionen zukünftige Arbeitnehmer Zuwachs hätten , haben wir dann auch gleich die nötigen 10 Millionen Sozialpflichtigen Arbeitsplätze dazu parat ?

      • @rero:

        >Studien gehen davon aus, dass bis zum Ende dieses Jahrhunderts es nur noch in 12 Ländern weltweit einen Geburtenüberschuss geben wird.<

        Glaub keiner Studie, die du nicht selbst gefälscht hast (Churchill).

        Es gibt nicht nur einen Geburtenüberschuss - die Menschen leben auch länger. Für die "Herkunftsländer" gilt, die Bevölkerung verdoppelt sich alle 25 bis 30 Jahre. Junge Menschen haben in diesen Ländern hauptsächlich eine Perspektive: Auswandern nach Deutschland. Über mangelnde Zuwanderung brauchen wir uns also absehbar keine Sorgen zu machen.

        • @A. Müllermilch:

          Gegenüber statistischen Daten bin ich immer misstrauisch.

          Die Theorie, dass mit zunehnendem Bildungsgrad der Frauen die Geburtenrate sinkt, gilt aber als wissenschaftlich akzeptiert.

          Weltweit steigt der Bildungsgrad der Frauen.

          Viele asiatische Länder verifizieten die Theorie gerade.

          In erstaunlich kurzer Zeit.

          Eigentlich hinkt nur noch Afrika hinterher.

        • @A. Müllermilch:

          Außerhalb Afrikas ist die demographische Wende hin zu weniger Kindern und stabilisierter Bevölkerungszahl in vollem Gang.



          "Junge Menschen haben in diesen Ländern hauptsächlich eine Perspektive: Auswandern nach Deutschland." Wenn sie auswandern wollen, dann woanders hin. Die englischsprachige Welt ist nach wie vor der Renner. Ob sich die Träume und Ziele, die dahinter stehen dann realisieren lassen, ist natürlich eine ganz andere Frage.

          • @My Sharona:

            Wenn ein Einwanderer Qualifikationen mitbringt die hier gebraucht werden oder zumindest Fähigkeiten und Bereitschaft, sich diese anzueignen...



            Für gering qualifizierte wird die Luft besonders in Europa immer dünner... Ich denke nicht, dass ein junger Mensch wirklich glücklich wird wenn er seine Zukunft nur im Sozialstaat sieht... Das abrutschen in die Kriminalität kommt dann gerne als nächstes...

  • Was die geplante Einberufung angeht, so sage ich nur, da wird Kanonenfutter (cannon fodder) für mögliche Auseinandersetzung herangezogen. Was das Schicksal des griechischen Mannes angeht, so gibt es den englischen Begriff "factory fodder". In früheren Jahrhunderten war es das Schicksal vieler Menschen ohne qualifizierte Ausbildung, einige Jahre als "factory fodder" verschlissen zu werden und anschließend dem Vaterland als "cannon fodder" zu dienen. Das nannte man dann "Patriotismus".

  • Als Vater von drei Kindern möchte ich nicht, das diese eines Tages von Rentenbeiträgen erschlagen werden.



    Fakt ist aber, das die Lebensarbeitszeit sinkt und alle immer äter werden. Ich bin mit 16 in die Lehre gegangen und habe dann auch



    in die Rentenvericherung eingezahlt. Wenn ich heute sehe wie alt die Azubis sind haben die einen kürzere Lebensarbeitszeit



    Und hört auf immer den Zimmermann als Beispiel anzuführen. Ich bin Landschaftsgärtner un habe mitbekommen wie viele arbeiten durch Maschienen leichter wurde. Und ich arbeite noch gerne mit



    67. Für die Knochenjobs haben wir jetzt Maschienen.



    Das ander Problem ist, wir zeugen immer weniger Kinder. In der Pflegeversicherung gibt es ja auch einen Bonus für Eltern man könnte das ja dann auch bei den Arbeitnehmerbeiträgen nach anzahl der Kinder staffeln.

    • @Bernd Simon:

      In vielen Berufen ist die psychische Belastung durch Druck und Stress heute das Problem, nicht der Rücken.

      Ich bin seit über 30 Jahren in Budget- und Personalverantwortung. Körperlich erkennbar völlig fit mit 62.



      Nervlich bin ich fertig. Seit über 30 Jahren immer Ritt auf der Rasierklinge, „leitender Angestellter“, also kaum Schutzrechte. Zwar ein gutes Gehalt, kann aber bei geringster Negativentwicklung morgen weg sein.



      Ich schlafe seit Jahren je Nacht 2 bis an Wochenenden auch mal 5 Stunden, in Etappen. Nehme ich mehr als einen Krankenschein im Jahr, bedroht es den Job.

      Ich lach mich kaputt, wenn ich immer das Bild vom Dachdecker lese. Als ob das Einzige, was ein Beruf kaputt machen kann, der Rücken wäre.

      Die, die davon reden, wissen nichts um die Lebenswirklichkeit von Arbeitnehmern. Kein Wunder: Politiker, Beamte, die uns regieren. Voll versorgt und abgesichert. Die haben auch nicht nur 48% Rentenniveau und ansonsten „Euer Problem“.

  • "Das ärmste Prozent der Gesellschaft lebt durchschnittlich 15 Jahren kürzer als das reichste."

    Es gibt ganz offensichtlich ein Rentenproblem, das - möglicherweise - nicht mit dem ärmsten Prozent der Gesellschaft zusammenhängt. Trotzdem sollte man über Lösungsmöglichkeiten nachdenken.

  • „okayen Jahre“ ist sprachlicher Unsinn.



    Genauso ist Rente ab 70 totaler Unsinn. Spätestens mit 65 stellen sich die ersten Krankheiten ein, das biologische Alter lässt sich nicht manipulieren. Wie wärs denn mal mit sachlich begründeten Ideen. Z.B. ist der Rentenbeitrag in Frankreich wesentlich höher, ich meine er liegt bei ca 28%, parallel dazu müssten natürlich die Steuern reduziert werden.



    Noch ein Beispiel: in der Schweiz ist die Gesamtrente eines Ehepaares auf 150% beider Renten limitiert, dort zahlen aber auch ALLE ein. Und mittlerweile ist die Witwenrente abgeschafft, Bestandsschutz gilt für über 55jährige. Begründung: der überwiegende Teil der Frauen ist berufstätig und bezieht eine eigene Altersrente. Und dann existiert da noch seit Jahrzehnten das 3-Säulen-Modell: gesetzliche Rente-betriebliche Altersvorsorge-private Vorsorge.

    • @Fred Feuerstein:

      "Noch ein Beispiel: in der Schweiz ist die Gesamtrente eines Ehepaares auf 150% beider Renten limitiert," Wäre Gottseidank in Deutschland nicht möglich, da müsste schon das Äquivalenzprinzip abgeschafft werden und das ist die Verfassung vor.

  • Warum gibt es zu der erstaunlichen Aussage, dass das ärmste 1-Prozent eine ca. 15 Lebensjahre kürzere Lebenserwartung hat, keine Quellenangabe?



    Ich konnte selbst auch keine Quelle dazu finden. Lediglich einen Hinweis auf eine amerikanische Studie von 2016, die sich natürlich auf die USA bezieht. Andere Quellen zeigen auch für Deutschland ein gap, allerdings nur etwa halb so groß, und beziehen sich dabei auf das unterste Fünftel der Einkommen.



    Also - gibt es eine vertrauenswürdige Quelle? Oder wurde hier eine ChatGPT-Fantasie zitiert?

    • @C. Avestruz:

      >boeckler-impuls-sicherer-job-hohe-lebenserwartung-8313<

      Geht von 14,6 bis 19,6 Lebensjahre nach Renteneintritt.

      • @A. Müllermilch:

        Ja. Das sind 5 Jahre Unterschied in der Lebenserwartung, nicht 15.

      • @A. Müllermilch:

        Ja. Aber das sind 5 Jahre Differenz, nicht 15.

  • Es ist so ungefähr wie Doris Akrap das beschreibt, nur schlimmer. Länger leben wird bald nur noch den Reichen vorbehalten bleiben und einigen gut gestellten höheren Angestellten. Der Rest hat sich kaputt geschuftet und geht frühzeitig vor die Hunde. Getoppt wird das Ganze dann noch durch solche Bemerkungen wie von Herrn Streeck. Soziale Kälte als Grundzustand einer christlichen Partei. Erbärmlich, aber den Evangelikalen in Amerika nicht unähnlich. So dürfen wir dann Hauen und Stechen erwarten, wenn es schließlich ganz eng wird, denn Steinzeit und Mittelalter lauern noch immer tief in uns.

  • Der größte Skandal sind prozentuale Rentenerhöhungen. Prozentuale Rentenerhöhungen sind nicht sozial.



    Mit jeder prozentualen Rentenerhöhung steigt der Abstand von hohen zu niedrigen Renten.

  • Wenn mit meinem Camper in Südspanien oder Norwegen unterwegs bin, dann treffe ich dort in großer Zahl auf deutsche Pensionisten, die körperlich und geistig topfit erscheinen und deren Alter ich auf Mitte Fünfzig schätzen würde. Sie sind aber vermtlich älter. Auch die Kolleginnen und Kollegen in dem Unternehmen, in dem ich arbeite, gehen keineswegs in den 'Ruhestand', sondern stehen hochaktiv mit beiden Beinen noch mitten im Leben.



    Hinter der Rente/Pension stand mal die Idee, Menschen, denen es auf Grund ihres Alters nicht mehr möglich ist zu arbeiten, ein Einkommen zu sichern. Mitnichten der Bevölkerung ab einem bestimmten Alter einen Dauerurlaub zu erlauben.



    Man könnte das Problem der unterschiedlichen Arbeitsbelastungen doch einfach am Einkommen festmachen. Ab einem bestimmten Gehalt kann der Mensch eben erst ab 70 in Rente gehen. Das würde auch zur Rentengerechtigkeit beitragen. Diejenigen, die eine sehr hohe Rente erhalten und statistisch älter werden, bekommen sie halt später. Das gleiche muss natürlich auch für die Pensionisten gelten.

    • @fleischsalat:

      Ziemlich kruder Ansatz.

      Wenn also jemand ein langes Leben lang hart gearbeitet hat und macht zum Beispiel in den letzten 5 oder 10 Jahren noch Karriere und verdient gut, wird er dadurch bestraft, dass er Jahre später in Rente soll? Höhe des Gehaltes? Geht’s noch?

      Was ist im Übrigen Ihre Vorstellung, in welchem Zustand man in Ruhestand gehen darf? Bei welcher Restlebenserwartung? Nur mit schwerer Krankheit? Soll es sinnfrei werden, halbwegs gesund zu leben, weil das nur die Tretmühle bis zum Tod bedeutet?

      Ich würde über Ihr Verständnis von Rente nochmal empfehlen , nachzudenken. Auch Sie werden wahrscheinlich mal so alt werden, -dann wäre es Ihre Realität.

    • @fleischsalat:

      Sehr richtig beaobachtet: Pensionisten!

      Rentner dürften nur sehr wenige dabei sein. Mangels Mitteln.

    • @fleischsalat:

      "Ab einem bestimmten Gehalt kann der Mensch eben erst ab 70 in Rente gehen."

      Ein Problem, das ich sehe, ist, dass damit gerade jüngeren Menschen in richtig interessanten Jobs der Aufstieg länger verwehrt bleibt. Chirurgen, Professoren, Ministerialbeamte, Intendanten, Direktoren, Richter u.v.m.. Ich kenne (sehr) viele Professoren und jeder hätte gerne bis 80, 90 bzw. lebenslang gearbeitet. Eine Zeitlang war es Professoren möglich, selbst zu entscheiden, wann sie in Pension gehen möchten. Das mag vorbildlich klingen, hatte jedoch nicht nur erfreuliche Auswirkungen.

      Das soll keine Gegenrede sein, sie schrieben ja auch von 70 Jahren, nur ein weiterer Gedanke.

      • @*Sabine*:

        Ja, das stimmt. Andererseits heißt es ja immer, der Fachkräftemangel.

        Ich muss allerdings zugeben, dass bei uns im Betrieb die meisten froh waren, wenn die 67jährigen endlich in die Rente gegangen sind, denn sie haben leider auch sehr gebremst. Dann kam ein Junger, und oft eine Junge (!) und plötzlich fluppte es wieder. Dann haben allerdings die verbliebenen Alten gejammert. "Mimimi aber früher..."

        • @fleischsalat:

          Komisch. In unserem Betrieb sind es eher die Jüngeren, die bremsen.

  • "In Deutschland waren 2023 rund 18,9 Millionen Menschen 65 Jahre und älter. Das entsprach einem Anteil von 22 Prozent an der Bevölkerung. Im Jahr 1950 war nur jeder zehnte Einwohner über 65 Jahre alt, im Jahr 2050 wird es voraussichtlich mehr als jeder vierte Einwohner sein.



    Auch der Anteil hochaltriger Menschen nimmt zu. Gegenüber 1950 hat sich der Anteil der über 80-Jährigen an der Gesamtbevölkerung versiebenfacht und betrug 2023 sieben Prozent. Im Jahr 2050 könnte jede neunte Person in Deutschland 80 Jahre und älter sein."



    (Quelle: Demografieportal Bund-Länder)

    .

    "Die Gruppe der hoch­betagten Menschen ab 85 Jahren wird bereits in den nächsten Jahren von 2,3 Millionen im Jahr 2018 auf etwa 3,3 Millionen in 2025 steigen und dann bis Anfang der 2030er Jahre auf diesem Niveau bleiben."



    (Quelle: destatis.de)



    .



    Ihre Aussage "...weil wir angeblich immer älter werden. Das ist falsch..." ist schlicht unwahr. Sie können sich natürlich gerne Einzelschicksale heraussuchen und ausschließlich darauf beziehen, das ist dann allerdings ein ähnliches Argumentationsmuster wie bei der AFD und für mich weder redlich, noch Ernstzunehmen...

    • @MarsiFuckinMoto:

      „Es sucht sich endlich jeder selbst was aus..." (Goethe - Faust I)



      --



      Die von Ihnen zitierten Annahmen werden nicht eintreffen. Die Sterberate der Boomer schlägt doch längst signifikant durch.



      de.wikipedia.org/w...ng_Deutschland.svg

  • "...weil angeblich alle immer älter werden. Ist das so? Mitnichten. Jedenfalls nicht die, deren Leben von körperlich und psychisch stark belastender Arbeit und geringem Einkommen geprägt ist"



    Nun ist es allerdings so, dass die Rentenkassen nicht spezifisch für körperlich belastete angelegt ist, sondern für alle. Deshalb greift man zum Durchschnittswert, und siehe da: die Lebenserwartung der Deutschen ist kontinuierlich gestiegen.



    "Das ärmste Prozent der Gesellschaft lebt durchschnittlich 15 Jahren kürzer als das reichste."



    Seltsames Argument in diesem Kontext. Aber dennoch: wenn die Reichen immer älter werden, und die Armen im Schnitt 15 Jahre früher sterben, folgt daraus, dass auch die Armen älter werden.

    Auf dieser Argumentationsbasis aufbauend, unterminiert der Artikel die Schlussfolgerungen bezüglich sozialer Gerechtigkeit leider selbst. Schade.

    • @Encantado:

      War mir nicht aufgefallen, aber Sie haben völlig Recht! Danke dafür!

    • @Encantado:

      Man müsste zumindest den Durchschnitt der in der gesetzlchen Rentenversicherung versicherten nehmen. Der dürfte niedriger liegen als der aller Deutschen.

      • @Francesco:

        "Man müsste zumindest den Durchschnitt der in der gesetzlichen Rentenversicherung versicherten nehmen."



        Wenn man über die gesetzliche Rentenversicherung redet, wäre das angemessen, ja. Sonst vergleicht man Äpfel und Birnen. Interessanter Aspekt, hatte ich noch gar nicht dran gedacht.



        "Der dürfte niedriger liegen als der aller Deutschen."



        Das wiederum wäre eine offene Frage, oder? Neben Superreichen sind ja auch diverse Scheinselbständige, Ich-AGs oder sonstige Nicht-Versicherte (nicht arbeitende Ehepartner sind ja erstmal per se nicht in der Rentenversicherung) dann aus der Statistik zu nehmen. Ich habe keine Ahnung, wie da das Verhältnis aussehen könnte.

    • @Encantado:

      Wieso seltsames Argument? Jede siebte Person erreicht das Rentenalter nicht, und genau davon sind Geringverdiener am häufigsten betroffen, egal, ob sie im Schnitt einen oder zwei Monate älter werden. Und mit einem Rentenalter von 70 wird dieser Anteil noch steigen.

      • @Wurstfinger Joe:

        "Wieso seltsames Argument?"



        Weil es als Gegenargument zur Aussage, die Deutschen würden immer älter - das ja an dieser Stelle entkräftet werden soll - absolut nichts beiträgt. Insofern eine rhetorische Nebelkerze.

    • @Encantado:

      Die Rentenversicherung kümmert sich auch jetzt schon um aufwendige Reha und Wiedereingliederung ins Arbeitsleben und gewährt mit strenger Prüfung Erwerbsunfähigkeitsrente, ganz oder teilweise, wenn Menschen nicht mehr arbeiten können. Und nicht mehr arbeiten können heißt, dass man sich nicht als Parkplatzwächter den Tag über im Häuschen sitzen kann, auch wenn es diese Arbeitsplätze nicht mal mehr theoretisch gibt.



      Diese Erwerbsunfähigkeitsrente muss man sich aber auch leisten können, d.h. die Menschen mit wenig Einkommen bekommen auch da weniger als das Existenzminimum. Man bekommt es jährlich mitgeteilt, allein das wird viele Menschen in berechtigte Sorge versetzen, wie man mal über die Runden kommen mag. Mit der EU Rente oder auch der endgültigen Rente, gekürzt über das Eintrittsalter 67 und die gestiegenen Besteuerung wurde eh schon.

    • @Encantado:

      Das wäre noch zu überprüfen, ob der Anstieg der Lebenserwartung auch die Armen betrifft, oder ob die Schere zwischen Arm und Reich größer wird

      • @R R:

        Die Schere wird nicht größer, sondern öffnet sich allenfalls weiter.

      • @R R:

        "ob der Anstieg der Lebenserwartung auch die Armen betrifft, oder ob die Schere zwischen Arm und Reich größer wird"



        Ich denke letzteres. Vom medizinischen Fortschritt profitieren alle, aber es gibt ja mittlerweile genug Untersuchungen, die belegen, dass erhöhter Wohlstand mit überproportionaler Gesundheit und Lebenserwartung einhergeht.



        Daraus jetzt zu folgern, dass Ärmere davon gar nichts haben, ist aber sicherlich falsch.