Rechtsradikale in der Familie: Gaulands Antifaschisten

Teile der Familie des Ehrenvorsitzenden der AfD haben mit ihm gebrochen. Daran könnte sich mancher ein Beispiel nehmen. Weihnachten steht an.

Einsam und allein: Alexander Gauland, sonst niemand auf dem Foto, schade, schade

Nur Alexander Gauland, ganz allein Foto: Julian Stratenschulte/dpa

Alexander Gauland, der ehemalige Vorsitzende der AfD, hat es nicht immer leicht. Der Politiker, der für seine fragwürdigen Aussagen über die nationalsozialistische Vergangenheit berüchtigt ist und noch immer die Fraktion der Rechtsradikalen führt, hat in einem Interview mit dem Focus am vergangenen Wochenende über Privates gesprochen: über Depressionen am Ende seines Studiums und während einer Scheidung, über einen Herzinfarkt und den Pillenkoffer, den er immer mit sich führt.

Auch über seine Familie hat der Mann, der jüngst zum Ehrenvorsitzenden der AfD gewählt wurde, etwas zu sagen. Der Focus wollte wissen, ob es manchmal einsam macht, sich für die AfD einzusetzen, und ob es Streitigkeiten im Privaten gab.

Gauland erklärte: „Ein Teil meiner Familie hat völlig mit mir gebrochen. Fast die ganze Verwandtschaft meiner Frau lehnt die AfD völlig ab. Wir sind oft dort gewesen und haben oft gemeinsam gefeiert. Das Haus wird nicht mehr betreten. Das ist alles weg und tot.“ Auf die Frage, was der Vorwurf der Familie an ihn sei, antwortet Gauland: „Dass die AfD eine offensichtlich rechtsradikale Partei ist. Also kein Vorwurf an mich persönlich.“

Dass das familiäre Gefüge durch rechtsradikale Positionen beeinträchtigt werden kann, ist lang bekannt. Man denke nur etwa an Daniela Kickl, die ihrem Cousin, dem FPÖ-Strategen Herbert Kickl, in Buchlänge erklärt hat, dass sie ihn nicht leiden kann.

Man ächtet das Pack

Trotzdem machen sich nicht selten liberale, progressive oder linke Menschen Sorge um das Wiedersehen mit der Sippe zum Weihnachtsfest. Immer öfter gibt es Stammes­angehörige, die um rechtsradikale Thesen im Kerzenschein nicht verlegen sind. Wenn liberale Gegenrede schon bei den letzten Weihnachtsfesten gescheitert ist, wird es Zeit für eine härtere Gangart.

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Man könnte sich ein Beispiel an der im besten Sinne antifaschistischen Verwandtschaft von Gauland nehmen. Rechtsradikale besucht man nicht, auch nicht zu Weihnachten, auch nicht, wenn Teile der DNA identisch sind.

Man meidet das Pack, ächtet es und signalisiert ihm: Wenn ihr Menschenhass in euch tragt, verbreitet oder legitimiert, seid ihr einsam und allein. Von ihren Tränen darf man sich nicht erpressen lassen. Selbst dann nicht, wenn sie im Focus vergossen werden.

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