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Panzer, Kampfjets, WaffentestsKlimakiller Krieg

Enno Schöningh
Kommentar von Enno Schöningh

Kriege sind auch Klima-Katastrophen. Selbst in Friedenszeiten belastet das Militär die Umwelt. Je militarisierter ein Land, desto größer die Umweltfolgen.

Am Sprit verbrennen: Panzer bei einer Russisch-Belarussischen Übung Foto: AP

D ank Wissenschaft, Umweltorganisationen und engagierten Individuen gibt es immer mehr Zahlen und Fakten zum Klimawandel. Nur in einem Bereich gibt es so gut wie nichts: beim Militär. Und das, obwohl es wie kaum ein anderer zur Krise beiträgt.

Waffensysteme wie Flugzeuge und Panzer, aber auch militärische Ausrüstung und Transport nutzen in der Regel Treibstoffe auf Erdölbasis. Ein Flugzeugträger schluckt beispielsweise 21.300 Liter Treibstoff pro Stunde, einige Kampfflugzeuge mehr als 5.600 Liter pro Stunde. Und bei modernen Panzern ist es naheliegender, den Verbrauch in Litern pro Kilometer zu berechnen als in Kilometern pro Liter.

Tatsächlich korrelieren die Pro-Kopf-Emissionen eines Landes mit den Pro-Kopf-Militärausgaben und der Anzahl an Staatsbürger:innen, die für das Militär arbeiten. In der Regel gilt also: Je militarisierter ein Land, desto mehr Treibhausgase emittiert es.

Im Krieg selbst wütet das Militär oft erbarmungslos – was auch Flora und Fauna zu spüren bekommen. Ein aktuelles Beispiel ist die Sprengung des Kachowka-Staudamms im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine. Als der Damm im Juni 2023 brach, wurden weite Teile flussabwärts des Dnipro überflutet. Laut einer Studie zu den ökologischen Folgen des Dammbruchs sind mehr als eine halbe Million Hektar geschützter Lebensräume und zahlreiche bedrohte Tierarten betroffen.

Hinzu kommen die weniger offensichtlichen Folgen von Kriegshandlungen. Es entstehen Abfälle, dazu gehören Munitionslager, Fässer mit Öl und Lösungsmitteln, Asphalt, Fett, Farbe, Reifen, Kabel und Schießpulver. Diese Materialien bringen eine Reihe von Chemikalien und anderen Giftstoffen in die Ökosysteme ein. Nach dem Ende der militärischen Auseinandersetzungen müssen urbane Zentren und kritische Infrastrukturen energieintensiv wiederaufgebaut werden.

Auch im Frieden keine Verschnaufpause

Militarisierte Staaten richten auch in Friedenszeiten großen Schaden an. Truppenübungen und Transporte zwischen verschiedenen Militärstützpunkten benötigen fossile Energie. Außerdem erfordert der tägliche Betrieb und die Wartung militärischer Ausrüstung den Einsatz einer Vielzahl von Chemikalien. Rückstände dieser Giftstoffe finden sich oft in besonders hohen Konzentrationen in der Nähe von Militärstützpunkten.

Ebenso bedeutsam ist die militärische Forschung. Sie erfindet neue Technologien, die an Test- und Zielort große Umweltschäden verursachen. Das prominenteste Beispiel ist die Atombombe. Bei Atomwaffentests werden Strontium-90, Jod-131 und andere radioaktive Isotope direkt in die Umwelt freigesetzt.

Die militärische Forschung selbst betrachtet die Klimakrise vor allem als Sicherheitsrisiko. Man liest oft von Ressourcenkriegen, die bereits stattgefunden haben und die uns im 21. Jahrhundert noch erwarten. Kriege wie Anfang der 2000er Jahre im Nahen Osten werden von vielen Ex­per­t:in­nen als Kriege um Öl verstanden, und zukünftige Ressourcenkriege werden vor allem um Wasser geführt werden, heißt es. Es gibt aber auch Stimmen wie die der Politikwissenschaftlerin Neta Crawford, die sagt: „Krieg verursacht den Klimawandel mehr als der Klimawandel den Krieg“.

Warum gibt es trotz all dieser Gründe keine große Debatte über das Militär als Klimakiller?

Unter dem Pariser Klimaabkommen müssen die Staaten die Emissionen ihres Militärs nicht offenlegen

Ein offensichtlicher Grund erklärt das Vakuum zum Teil. Unter dem Kyoto-Protokoll, dem internationalen Klimavertrag vor dem Pariser Abkommen, waren die Staaten ausdrücklich nicht verpflichtet, die entsprechenden Emissionen auszuweisen. Die Befürchtung, vor allem der Vereinigten Staaten: Sonst könnten Rückschlüsse gezogen werden, etwa auf die Truppenstärke oder die Fahrzeugflotten – ein potenzieller strategischer Nachteil. Das bedeutet im Umkehrschluss: Die Datenlage zur Klimabilanz des Militärs ist dünn. Und auch unter dem Paris-Abkommen ist es den Staaten freigestellt, diese offenzulegen.

Das Argument des nationalen Sicherheitsrisikos hält Ellie Kinney vom Conflict and Environment Observatory für scheinheilig: Viele Daten wie Militärausgaben oder Großaufträge, aus denen hervorgeht, welche Ausrüstung gekauft wird, würden zumindest in den USA bereits offengelegt. Außerdem zeige Norwegen, dass es auch anders gehe: Die Skandinavier veröffentlichen seit 2012 die Emissionsdaten ihres Militärs vollumfänglich und sehen dies offenbar nicht als Sicherheitsrisiko, so Kinney.

Die Unsichtbarmachung der Militär-Emissionen

Ein weniger offensichtlicher, aber vielleicht ebenso wichtiger Grund liege in der westlichen Fetischisierung des Individuums, argumentiert der Schriftsteller und Sachbuchautor Amitav Ghosh. Kampagnen der Ölindustrie, wie die des CO₂-Fußabdrucks von British Petroleum, hätten es geschafft, die Aufmerksamkeit lange Zeit auf den Lebensstil zu lenken. Jedes Stück Fleisch und jede Autofahrt müsse überdacht werden, heißt es seitdem. Was im Kern richtig ist, diente von Anfang an dazu, die Verantwortung auf den Einzelnen abzuwälzen und die Klimakrise als ein Problem darzustellen, das durch ein verändertes Konsumverhalten gelöst werden könne. Die Verantwortung von Konzernen und Institutionen fiel dadurch lange unter den Tisch.

Möglicherweise gibt es auch deshalb kein kritisches Bewusstsein für die Klimabilanz des Militärs, weil es sich nur schwer an etwas Konkretem wie einer Person oder einer Plastikflasche festmachen lässt. Das Militär besticht vor allem durch seinen Kollektivismus. Kaum eine andere Institution wird so sehr als Gruppe wahrgenommen. Soldaten tragen Uniform, auch wenn sie privat mit der Bahn fahren, weil sie so die Fahrkarte sparen. In einer Kultur, die den Individualismus in der Klimakrise betont, ist die gedankliche Brücke zu einer durch uniforme Individuen repräsentierten Institution möglicherweise nur schwer zu überwinden.

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Enno Schöningh
Wissenschaftsredakteur
taz-Wissenschaftsredakteur, davor Redakteur im taz-Klimahub. Studierte Internationale Beziehungen und Geografie in Kleve, Buenos Aires und Cambridge. Schreibt über Wissenschaft und Klima. Bild: Kim Görtz
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40 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Es fehlt offenbar an E-Mobilität. Akkupaner wären der Anfang. Panzergrenadiere könnten auch Lastenfahrräder benutzen und was spricht wirklich gegen Segelflugzeuge als Abfangjäger?

  • Mich verwundert in erster Linie die Naivität, die nötig ist, um einen solchen Artikel zu verfassen.

    Der Großteil der Welt strebt nach wie vor nach Macht, Einfluss und Geld. Nach nichts anderem. Das Militär ist eines der wichtigsten Instrumente, diese Ziele zu erreichen.

    Danach kommt lange nichts, und irgendwann vielleicht auch mal Umweltschutz, wenn es gerade passt. Wenn es nicht gelingt, diese Länder ins Boot zu holen, wird es nichts mit der Klimarettung, selbst wenn wir in D alle nur noch zu Fuß gehen und Heizungen verbieten.

    P.S.: Schön finde ich auch den Hinweis von Vigoleis auf das deutsche U-Boot 212A. Es fährt geradezu vorbildlich umweltfreundlich durch die Meere, aber wehe, es schiesst eine Rakete ab. Dann dürfte die Klimabilanz nachhaltig zerbombt sein.

  • Im Ernstfall sind auch die Skandinavier auf die USA angewiesen, kaum umgekehrt, aber das ist nur ein Grund den Vergleich abenteuerlich zu finden. Allgemein etwas zu kurz gedacht und lässt mir zuviel aus. Wie denn die Souveränität und Unabhängigkeit verteidigen, mit der Gesellschaften sich u.a. auch erst für Klimaschutz entscheiden. Wie den Zugang zu dafür oder der Bewahrung des Wohlstands dringend benötigten Ressourcen, Märkten und Handelsrouten sichern. Resilienz und Verteidigungsfähigkeiten aufzugeben kostet auch Einfluss und hiesse ein Chaos erst einzuladen, das auch in puncto Emissionen alles in den Schatten stellte. Zumal man sich abhängig machte und erpressbar von insb. solchen Machtblöcken, die ganz andere Prioritäten setzen. Krieg, ist er nun einmal ausgebrochen, liefert ein anderes Stichwort. Und man kann allerdings bezweifeln, ob es sinnvoll ist, wie der sog. Westen die Mittel bei besagten ökol. Kosten vorzuhalten, und sie dann doch nicht einzusetzen wenn und wofür sie dringend gebraucht würden. Um so einen Krieg wie in der Ukraine mil. zu beenden oder zu verkürzen, wo das anders nicht möglich ist. Indes laufen Autostunden entf. noch Manöver und Flugshow, das ist irre.

  • Dem Kommentar möchte ich im wesentlichen zustimmen. Wie will man es begründen, dass elementare Bedürfnisse wie das Wohnen durch energetische Bauvorschriften verteuert werden, während ein unproduktiver Sektor wie das Kriegswesen gänzlich von jeder Klimabilanzbetrachtung verschont bleibt und noch beträchtlich wachsen soll?

    Es gibt auch noch eine andere Seite: Dekarbonisierung hat nur einen Effekt, wenn sie global erfolgt. Es braucht dafür weitgehende Kooperation und Abstimmung über die Grenzen politischer und ökonomischer Systeme hinweg. Eine globale Mächtekonkurrenz, die Rüstungswettlauf und Kriegsbereitschaft als Normalfall hinnimmt, ist gewiss der Todesstoss für jede internationale Klimapolitik.

    Natürlich werden einige jetzt mit dem Finger gleich wieder woanders hinzeigen ... aber nein: Man kehrt zuerst vor der eigenen Haustür! WIR müssen zurück auf den Weg von Kooperation und Verständigung. Auch und besonders mit "nichtwestlichen" Staaten. Nicht nur um des Friedens Willen, sondern auch wegen der "Friedensdividende", die auch eine "Klimadividende" wäre.

  • Jeder blamiert sich so gut, wie er kann. Neben den Katastrophen, die Krieg sonst so auslöst, spielen ökologische Katastrophen nicht geringste Rolle. Krieg hat deshalb immer Vorfahrt in der Politik.

  • Mit Karbonisierung der Industrieproduktion durch fossiles Gas, Öl, Kohle nahm neues Verständnis von Krieg, Motive, Verlauf, Willen zu seinem Ende Fahrt auf unter Ausweitung Bruchs Westfälischen Friedens 1648 nach Ende Dreißigjährigen Krieges in einem bis dato nicht vorstellbarem Ausmaß Alltag ist voran seit deutsch-französischem Krieg 1870/71, 1. Weltkrieg 1914-1918, 2. Weltkrieg 1939-1945, Koreakrieg 1950-1953, US Vietnamkrieg 1964-1975, Nato Afghanistankrieg nach Nine Eleven 2001-2021, neben russischen Tschetschenienkriegen 1994-1996. 1999-2009,US Irakkrieg 2003, Syrienkrieg seit 2011, Jemenkrieg seit 2015 u. u. Open End, zu Lande, zu Wasser aus der Luft Krieg gegen Zivilbevölkerung, Infrastruktur der Daseinsvorsorge zu führen unter Verwischung von Freund-Feindverhältnissen, weil auf beiden Seiten der Front Akteure der Karbonsierung an Verlauf, Verlängerung Krieges ohne Ausstiegsprogramm durch verstetigt rasant steigende Preise für Gas, Öl, Kohle partizipierten, wie jetzt seit Russlands Aggressionskrieg 24.2.2022, während gleichzeitig Propaganda gegenseitiger Verhältnisse im Feind-Freund Schema asymmetrisches Krieges gegen internationalen Terrorismus zulasten Klimas Amok läuft

    • @Joachim Petrick:

      Ich habe mir noch mal Ihre anderen Kommentare angesehen. Das sieht sehr nach freien Assoziationsketten aus.

      Leider befinden wir uns im Jahre 2024. Heute bekommt eine KI so etwas auch hin.

      Also: Was wollen Sie und eigentlich sagen?

    • @Joachim Petrick:

      Können Sie Ihre Aussagen mal auf einen Punkt bringen?



      Man kann ja so einiges erraten - aber so richtig klar ist es nicht.

  • Der letzte Abschnitt gefällt mir nicht.

    Diese "Unsichtbarmachung" wird doch nicht nur beim Militär versucht. Sie betrifft alles, was wir nicht direkt anfassen können.

    Deswegen werden Elektroautos heiß diskutiert. Aber was so ein Chemiewerk, eine Raffinerie, ein Stahlwerk anrichtet, interessiert kaum.



    Nur wenn es darum geht, E-Autos, Windräder oder Solaranlagen zu verhindern, gibt es plötzliche eine "böse Industrie". Der Rest bleibt unsichtbar.

  • Vielen Dank für den wichtigen Artikel und die fundierten Hinweise. In der Tat stehen andere Probleme an als Aufrüstung und Kriegsführung. Ein Wandel wird nur konzertiert gelingen und er ist essenziell. Wir alle haben ja nur diesen einen Planeten.

  • Das Militär ist (schon immer) die am ausgeprägtesten (außer der Raumfahrt) technologiebasierte Branche. Und so wie einem Alltagsmenschen muss auch einem General einleuchten, warum eine neue Technik jetzt und hier Vorteile bringen soll.



    (Eine schon unzählige Male hin- und hergewendete Debatte, warum im Anblick des angestoßenen Klimawandels nicht jeder und jede sofort und hier auf E-Auto, Zug, vegan und Pfandverpackung setzt.)



    Wenn das Hauptproblem bei einem mittleren E-Auto das Gewicht und die Aufladezeit der Batterie ist, wie sollte das bei einem Panzer anders sein? Nur hier dient jedes Gramm der 60 Tonnen verbauten Materials dem Kampf oder dem Schutz. Jetzt noch Batterien? Und wie eine nachhaltige Ladeinfrastruktur auf dem Gefechtsfeld einrichten?



    Eine der nachhaltigsten Kriegsmaschinen sind übrigens deutsche U-Boote der Klasse 212A. Nahezu allerarten emissionsfrei mit Rückführung des Abwassers in den internen Trinkwasserkreislauf. Wenn das nichts ist.

  • Der Ukraine Krieg hat auch eine Ursache darin das Russland unter Putin nur durch den Export von fossilen Energieträgern funktioniert. Da dies aber global ein Auslaufmodel ist, Russland gleichzeitig demographisch schrumpft ist die einzige Lösung aus russisch imperiale Sicht die Expansion. Ein bischen wie Venedig als das Mittelmeer an Bedeutung für den Handel verlor sich auch mit Expansion zu Land stabilisieren wollte.

    • @Machiavelli:

      Das ist eine schöne Theorie, nur dass der Öl und Kohleverbrauch von Jahr zu Jahr steigt. Momentan brauchen sich diese Staaten noch keine Sorgen machen und eine Trendwende ist noch nicht mal erkennbar.

    • @Machiavelli:

      Inhaltlich stimme ich Ihrem Kommentar zu.



      Leider passt er nicht zum Thema des Artikels.

      • @Jörg Schubert:

        Jain, ich denke wir haben hier eine selbstverstärkenden Effekt, mehr Klimawandel führt zu mehr Kliamschutz was für Öl/Kohlestaaten entweder zu mehr Instabilität oder Krieg führt, was den Klimawandel noch mehr beschleunigt.

        • @Machiavelli:

          OK, dem kann ich folgen. Diese Ölstaaten sind schon merkwürdig. Da haben sie so viele Resourcen und was machen sie daraus?

          Weiteres Standbein Russlands ist übrigens Atomkraft. Will man ein Kernkraftwerk betreiben, geht kaum ein Weg an Russland vorbei. Spätestens bei der Aufbereitung / Herstellung von Brennstäben gibt es fast nur noch Rosatom.



          Auch da sind die weltweiten Zahlen langsam rückläufig. Und wir können froh sein, das Zeug jetzt schon los zu sein. Das wäre noch eine Möglichkeit gewesen, uns zu erpressen...

        • @Machiavelli:

          Da sind wir mal eine Meinung. Leider sehen die Ölstaaten nicht, dass sie ideal wären als Ökostromanbieter. Die Saudis haben Wüstenflächen nahe dem Äquator. Ideale Solarflächen + Windparks. Russland hätte Ebenen für zehntausende Windräder, die teils Wasserstoff für den Export produzieren könnten.

  • @DERZWERG

    Nice try. But no.

  • Gute Intention, das Thema näher zu beleuchten!



    Denn es ist schon ein Widerspruch, einerseits den Klimaschutz stärken zu wollen und andererseits Kriege wieder als Lösungsansatz zu erklären.



    Die Auswirkungen eines Krieges auf das Klima wären noch deutlicher zu untersuchen.



    Der Hinweis auf die Entstehung des CO2 Fußabdrucks ist



    keine Neuigkeit. Die Folgerung überrascht allerdings.



    Wer genau sollte denn dadurch die Verantwortung der Industrie für Umweltschäden übersehen haben?



    Der CO2 Fußabdruck bleibt ein guter Kontrollmechanismus und ein Leitfaden für ein klimaangepasstes Leben.



    So kann JedEr Einzelne seinen Teil beitragen.



    Darauf fußend können natürlich auch Forderungen zur wirtschaftlichen Entwicklung gestellt werden.



    Der klimagerechte Umbau der Wirtschaft ist ja durchaus ein Thema der derzeitigen Regierung.

    • @Philippo1000:

      BP hat den CO2 Fußabdruck nicht erfunden, jedoch bekannt gemacht und zu Marketingzwecken missbraucht.

      Dazu kamen noch weitere Kampagnen wie "people pollute, people can stop pollution".

      Der Fokus wurde auf die Individuellen Entscheidungen der Konsumenten gelegt.

      Hinzu kamen Dessinformationskampagne, Greenwashing, Lobbyismus.

      Der Fußabdruck ist ein gutes theoretisches Modell und mag auf der individuellen Ebene auch Sinn ergeben.

      Das eigentliche Problem ist jedoch, dass der CO2 Ausstoß zu billig ist und es in vielen Bereichen an (bezahlbaren) Alternativen mangelt.

      Selbst eine obdachlose US Amerikanerin stößt im Jahr mehr CO2 aus, als der Planet verträgt.

  • [Rechtschreibfehler korrigiert] Was mir im Artikel fehlt, ist die Folgerung: Wir müssen alles Notwendige tun, um Kriege zu verhindern und bestehende zu beenden. Dass das im Ukraine-Krieg vor allen Augen sichtbar nicht passiert, ist ein Versagen unserer Regierung, das sie viele Prozente bei den anstehenden Wahlen kosten wird.

    • @XXX:

      Darf ich Sie so verstehen, dass Sie wünschen, dass die Ukraine nicht nur so lange wie nötig, sondern auch sofort mit allem, was nötig ist, unterstützt wird?



      Dann Stimme ich Ihnen zu.



      Den Krieg in die Länge zu ziehen oder auf mehrere Etappen zu verteilen hilft niemand. Auch nicht der Umwelt.

    • @XXX:

      Leute kapiert das doch endlich: Putin verhandelt nur, wenn ihm die halbe Ukraine als Trostpreis zugesprochen wird. Zusatzbedingung ist die Option, in 10 Jahren die zweite Hälfte erobern zu dürfen.



      Wenn wir die Ukraine samt Land und Leuten an Russland verschachern würden: Was bekämen wir dafür? Billiges Gas aus einem Hahn, der jederzeit nach Belieben wieder zu gedreht wird?



      Und was die Menschen in der Ukraine bekämen, haben wir ja schon ausreichend gesehen.

    • @XXX:

      Man hat verhandelt bis zum schluss Putin wollte seine Maximafordrrungen durchsetzen im Zweifel auch mit Gewalt. Die Idee das die Bundesregierung diesen Krieg hätte verhindern können ist illusorisch.

  • Zum Autor: "taz-Wissenschaftsredakteur, davor Redakteur im taz-Klimahub. Studierte Internationale Beziehungen und Geografie in Kleve, Buenos Aires und Cambridge."

    Die Klimabilanz ist nicht nur beim Militär sondern heutzutage oft auch beim Studium verheerend.

    • @Waage69:

      Thema verfehlt + verstecktes Ad-Hominem Argument.

      Bitte keine Ablenkungsmanöver!

      • @Jörg Schubert:

        Von wegen "versteckt"!



        Springt mir halt immer sofort ins Auge und ich kann dann erstmal nicht anders - altes Leiden!

        Im Thema folge ich, soweit ich es in diesem Chat und in Ihrem Profil überblicken kann, Ihrer Argumentation.

    • @Waage69:

      Halten Sie es wie Kant und haben Ihr Königsberg nie verlassen? Chapeau!

      • @Niemals:

        Ich war leider noch nie in Königsberg, möchte es jedoch in diesem Leben noch bereisen.



        Wenn ich nach dem Abgang von Putin & Co. noch fit bin gerne auch mit dem Fahrrad!

  • " .... Ein Flugzeugträger schluckt beispielsweise 21.300 Liter Treibstoff pro Stunde, einige Kampfflugzeuge mehr als 5.600 Liter pro Stunde. ..."



    Da die meisten Flugzeugträger Atomantrieb haben, kommen die 21.300 Liter da noch drauf, für Hilfsaggregate etc. ?



    Mich würde auch mal interessieren, wo eigentlich die Atommüll-Endlager der USA und Russlands sind, wo die abgewrackten Atomantriebe "entsorgt" werden, oder versenkt man das wie früher im Meer ?

    • @Axel Schäfer:

      Nur die amerikanischen, der russische ist eine Drecksschleuder jenseits von gut und böse.

  • Es wird auch in der Zukunft keine umweltfreundlichen Waffen geben. Weder Elektropanzer, noch Kampfflugzeuge usw.



    Kriege sind immer schlecht für´s Klima.

    • @Ernie:

      Elektropanzer sind schon in Entwicklung.



      Das hat wohl kaum etwas mit Klimaschutz zu tun. Es gibt strategische Gründe.



      Sie sind leise und man kann sie nicht an heißen Abgasen identifizieren.

  • Natürlich wird darüber gesprochen. Gerade der Ukrainekrieg wurde und wird immer wieder auch als schlecht für das Klima dargestellt.

    Nur was ist denn die Lösung des Problems? Militär abschaffen? Das wird die Diktatoren freuen, wenn die Demokratien sich entwaffnen.

    Der Klimawandel rückt in den Hintergrund, wenn gerade die eigene Familie bei Bombenangriffen stirbt.

    Klar kann man das alles diskutieren, aber ich vermute mal, dass weder die Chinesen, noch die Russen, noch die USA oder der IRAN wegen des Klimawandels ihr Militär reduzieren.

  • "Warum spricht niemand darüber?" deckt sich nicht mit meiner Wahrnehmung. Ich höre immer wieder, dass der Ukrainekrieg schlecht sei fürs Klima usw., interessanterweise nicht an Moskau gerichtet, sondern von irgendwelchen Putinverstehern, die der Ansicht sind, die Ukraine solle sich einfach ergeben.

  • Bei all den gut dargelegten direkten und indirekten Schäden durch's Militär scheint mir der noch größere Effekt, daß sich weltweit Parlamente, Spitzenpolitiker und Think Tanks mit Unfug wie Angriffskriegen und Religionskämpfen herumschlangen müssen anstatt den Planeten samt Bevölkerung zukunftsfähig zu bekommen. Rational gesehen haben wir keine Zeit und keine Ressourcen für den Unfug. Scheint, unsere Spezies scheitert an dieser Form von Intelligenztest

  • Es spricht niemand darüber, weil das den anderen Nationen, wie Russlsnd, China, Mali, Jemen, Sudan, Korea, Türkei etc egal ist.



    Sollen wir Deutsche wieder damit anfangen?

    • @Max Sterckxc:

      Da die Deutschen immerhin zwei Weltkriege zu verantworten haben, wäre das doch mal eine Alternative.

    • @Max Sterckxc:

      Na ja, Klimaschutz im Krieg ist wohl Unfug.

      Aber im stehenden Heer kann man durchaus CO2 - Bilanzen erstellen und auch Einsparungseffekte erzielen. Schon die Entscheidung, einen Panzer per Tieflader zu verlegen statt ihn selbst fahren zu lassen, dürfte einiges bringen.

      Wenn Wirtschaft und Gesellschaft sich bemühen, warum nicht auch das Militär?

      • @Jörg Schubert:

        Panzer werden, seit es sie gibt, wenn immer es geht, per Bahn oder auf Tiefladern verlegt. Aus rein militärischen Gründen: Schnelligkeit und weniger Verschleiss.