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Neuer GeneralsekretärStures Weiter-so bei der FDP

Konrad Litschko
Kommentar von Konrad Litschko

Ja, Marco Buschmann kennt die Partei und die Tricks. Für einen echten Neuanfang nach der „D-Day“-Affäre steht er allerdings nicht.

Wieder mit neuem Job – Buschmann bei der Entlassung vom alten Foto: Kay Nietfeld/dpa

F ür Christian Lindner war die Personalie naheliegend. Nach dem Rücktritt seines Generalsekretärs Bijan Djir-Sarai wegen des Skandals um die „D-Day“-Pläne wird nun Marco Buschmann neuer Generalsekretär, Lindners Freund und Vertrauter, bis eben noch Bundesjustizminister. Buschmann ist ein Arbeitstier und kann organisieren, er kennt die Partei, war bereits drei Jahre Bundesgeschäftsführer, Gleiches auch für die FDP-Fraktion im Bundestag. Er kann verhandeln, dealt gern: In der Ampel blockierte er die Vorratsdatenspeicherung und sträubte sich gegen mehr Mieterschutz.

Bis zur Neuwahl ist nicht mehr viel Zeit. Für die FDP wird der Wahlkampf zum Existenzkampf. Deshalb setzt Lindner auf einen Mann, der sofort loslegen kann. Wofür diese Personalie dagegen nicht steht: für einen Befreiungsschlag und für einen ernsthaften Willen der FDP, ihre jüngste Politschauspielerei, ihr Hintertreiben der eigenen Regierung aufzuarbeiten.

Denn Buschmann war prägender Teil davon. Er gehört seit Jahren zum Führungszirkel der FDP, auch er soll bei den „D-Day“-Runden dabei gewesen sein – vehementer Widerspruch von ihm ist nicht überliefert. Nach dem Bekanntwerden der Pläne verteidigte er diese als übliche Strategieüberlegungen, warf der SPD eine „Vernichtung der FDP“ vor.

Das passt zur Linie der Parteispitze um Lindner, die nicht mit Selbstkritik, sondern sturem Weiter-so auf die Affäre reagiert. Dabei ist es alles andere als wahrscheinlich, dass man ausgerechnet dort das „D-Day“-Papier nicht gekannt haben will. All das zeigt, dass die FDP-Spitze immer noch nicht verstanden hat, dass es für sie längst um alles geht: um ihre Glaubwürdigkeit.

Will die Partei bei der Wahl noch irgendeine Chance haben, müsste sie einen viel klareren Schnitt machen, eine tatsächliche Umkehr erkennen lassen. Da hilft auch kein Austausch eines Generalsekretärs, vor allem nicht dieser. Für diese Umkehr wäre allen voran Christian Lindner verantwortlich – der den Kurs aber längst anders setzt und damit längst nicht aus der Schusslinie ist. Ganz im Gegenteil.

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Konrad Litschko
Redaktion Inland
Seit 2010 bei der taz, erst im Berlin Ressort, ab 2014 Redakteur für Themen der "Inneren Sicherheit" im taz-Inlandsressort. Von 2022 bis 2024 stellvertretender Ressortleiter Inland. Studium der Publizistik und Soziologie. Mitautor der Bücher "Staatsgewalt" (2023), "Fehlender Mindestabstand" (2021), "Extreme Sicherheit" (2019) und „Bürgerland Brandenburg" (2009).
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48 Kommentare

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  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Vielen Dank für eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion nun geschlossen.

  • Habe die Kommentare zu diesem Beitrag von Konrad Litschko noch einmal überflogen - wie kurz doch das Langzeitgedächtnis einstiger grün-liberaler Ampel-Apologeten ist!



    Wie wurde diese „Fortschrittskoalition“ in sogenannten Vorsondierungen zwischen den grünen und gelben Akteuren in den höchsten Himmel gelobt - ja, man meinte sogar, man könne es unter sich ausmachen und die etwas angestaubte SPD dabei noch ausbooten!



    Okay, dass Lindners jetzt ausgerechnet Musk und Milei zu seinen neuen ideologischen Vorbildern kürt, war seinerzeit so vielleicht nicht absehbar - die selbstgefällige Selfie-Truppe zu Beginn der Ampel war mir allerdings schon suspekt, denn jeder nur etwas kritische Zeitgenosse konnte da schon wissen, in welche Richtung die Reise der grüngelben Herrschaften geht.



    Dass die Grünen sich jetzt der Merz-CDU als Koalitionspartner andienen (lediglich aufgrund größerer außenpolitischer Übereinstimmungen!), bestätigt mein damaliges Misstrauen nur.

  • Es ist mir zwar noch nicht bekannt WIE, aber irgendwie wird der deutsche unbelehrbare Wähler das Überleben auch dieser gewohnten Partei in der ebenso'lchen >"Parteiendemokratie"< (=ist nicht unbedingt dasselbe wie 'Demokratie' - gibt's die überhaupt derzeit realistisch?) - garantieren. Es funktioniert. Immer wieder von Neuem. Weiter So. Beobachte ich seit Jahrzehnten leidgeprüft.

    PS. Der Krug geht so lange zum Brunnen bis er bricht. Das geht eben NICHT immer so weiter. Ändert der Wähler sein Gewohntes nicht, wird er eben irgendwann -mit Sicherheit- an SEINEM verantwortungslosen Gebahren verhindert. Von Wem? - man mag es >Trump< nennen oder wie auch immer - aber auch dieser ist nur Auftragnehmer,- einer anonymen Macht, namens >Geschichteüble Realität

  • Welch schwere Kindheitstraumata müssen diese Politik-Akteure der FDP aufarbeiten ?



    Empfohlen sei eine Vorbereitungsphase mit Psychoedukation, Stabilisierung und Distanzierung, eine Exposition und eine Phase von Integration, Neubeginn nicht ohne Rückfallprophylaxe.



    Unterm Strich also erstmal bis 2040 aus der Politik verabschieden.

  • SPD und Grüne halten ebenfalls am Ampel Personal fest. Ihr Problem (für das Land). Sie wollen die erfolglose Ampelpolitik weiterführen. Die FDP wollte gerade das nicht. An Stelle der FDP würde ich mir vor allem Gedanken über solche Lecks machen. Ein unpassendes Wording gibt es sicher überall immer wieder. Das wird reviewed und entsprechend geändert, bevor es auf Leitungsebene diskutiert oder gar veröffentlicht wird.



    Jetzt diskutieren wir hier wegen des Lecks über Stil Fragen interner Dokumente anstatt über die monatelange "Insolvenzverschleppung" der Ampel

    • @Jens Köster:

      Man könnte sich mal fragen, aus welcher Motivation heraus einerseits die Umgebungsbedingungen, unter der die Dreierkoalition zu regieren hatte und andererseits ihre Ergebnisse immer wieder und so dringend unter den Tisch gekehrt werden müssen.

      Erst wenn man davon mal abläßt, den Kopf in den Sand zu stecken, käme man darauf, daß es da etwas geben könnte, worauf reagieren müßte, wer auch immer auf welchen Regierungsposten gesetzt würde: Beispielsweise das Wahlergebnis. Oder der Krieg in der Ukraine. Oder Trocken- und Hitzeperioden sowie Starkregen im Sommer (wenn dereinst mal die Alpen zuverlässig eisfrei sind, wird man das Flußbett des Rheines endlich zur Autobahn umbauen können).

      Der zweite Punkte wäre, daß man zur Kenntnis nehmen sollte, in Deutschland einen Bundesstaat vorzufinden. Deswegen ist es sinnfrei, wenn Foristen (nicht unbedingt der Vorschreiber) bspw. Herrn Buschmann von der FDP die Versäumnisse eines Herrn Eisenreich von der CSU in die Schuhe schieben zu wollen, weil beide irgendwie mit Justiz zu tun haben.

      Auf diesem Wege käme man vielleicht in die Situation, die von den Koalitionären gefaßten Beschlüsse bewerten anstatt ignorieren zu wollen.

    • @Jens Köster:

      "Sie wollen die erfolglose Ampelpolitik weiterführen. Die FDP wollte gerade das nicht."



      Mal so als Gedankenanstoß: das wollte die FDP von Anfang an nicht. Und durch das daraus resultierende Gegeneinander in der Regierung wurde die Ampelpolitik erst so richtig erfolglos.

  • Lindner scharrt die letzten Jasager um sich, es geht der FDP im Moment um die Karriere Christian Lindners, dafür ist Buschmann ein treuer Gefolgsmann. Lindner hat die Partei so auf sich zugeschnitten, hörig gemacht, dass er intern überleben kann. Der Reputations- und Glaubwürdigkeitsschaden ist aber trotzdem da, könnte vor der Wahl nur durch einen Abgang Lindners gemildert werden, der das aber schon kategorisch abgelehnt hat. Es droht die APO, völlig zurecht.

    • @Bambus05:

      Lindner habe zuletzt seiner Partei "das Angebot gemacht", den Vorsitz fortzuführen. Nun gibt es Angebote, die man rundweg ablehnen kann oder möchte, und solche, wo die Möglichkeiten oder die Neigungen dazu erheblich geringer ausfallen. Unabhängig davon droht bei den gegenwärtigen Umfragewerten die APO so oder so. Es wäre also naheliegender, über den Vorsitz erst nach der Wahl zu entscheiden, als das binnen eines Quartales zweimal zu tun.

  • Ist das wirklich eine Affäre? Nach den desaströsen Wahlergebnissen im Sommer (dreimal 1 Prozent) musste die Partei handeln. In der Koaltion ging sie unter. Sie für die Wortwahl interner Papiere zu bashen, ist wohlfeil. Dass die Flucht aus der Ampel die einzige Chance der FDP ist, politisch zu überleben, sollte aber jedem objektiven Beobachter klar sein, der weiß, dass Rotgrün nicht die Traumregierung der FDP-Wähler ist.

    • @Gorres:

      "Sie für die Wortwahl interner Papiere zu bashen, ist wohlfeil."



      Wohlfeil ist es, ein derart im Kern albernes, kindisches und verantwortungsloses Gebaren zu ignorieren, wenn es einem in den Kram passt.



      "Flucht aus der Ampel die einzige Chance der FDP"



      Lieber nicht regieren als schlecht regieren. Kennen wir ja.



      Wie wär's denn zur Abwechslung mal mit 'gut regieren'? Demokratie, Kompromisse und so? Ist offenbar nicht jedem gegeben.

    • @Gorres:

      Sie hatte doch gar nicht "dreimal 1 Prozent". In Brandenburg waren es 0,8 Prozent sowie in Sachsen 0,9 Prozent. Sie mußte in den beiden Ländern also, gerichtlich bestätigt, unter "Sonstige" subsummiert werden. Nur in Thüringen gab es 1,1 und damit auch die Nennung im amtlichen Endergebnis.

      Zum Übrigen: Es gibt mehrere Wege aus einer Koalition. Einer davon wäre der Rücktritt aller Minister gewesen. Aber so ...

      Wer weiß, daß der Chef in der FDP ist und wechseln will, müßte jetzt hingehn und fragen, ob der ihn freiwillig kündige. Und falls er das nicht macht, die Konstruktionsunterlagen an die Konkurrenz schicken und das dann auch ins Postausgangsbuch eintragen.

    • @Gorres:

      Kaum nachvollziehbar....die FDP hat nahezu jede weitergehende Reform in diesem Land stur unter Hinweis auf Schuldenbremse und eigene Maximalforderungen blockiert, sie hat einen viel zu großen Einfluss als kleinster Teil der Koalition gehabt.



      Vermutlich war es ein politischer Fehler Lindners, überhaupt die Koalition einzugehen, als Folge des Fehlers, 2017 nicht unter Merkel in Jamaika einzutreten, er musste liefern.



      Es fehlte am Grundvertrauen der handelnden Personen und an der Fähigkeit, Kompromisse zustande zu bringen. Die FDP hat fatalerweise die Rolle der Verhinderer, Opposition in der Regierung gespielt. So konnte das nichts werden.



      Dass eine Ampel ohne ständige Dauerkrise gehen kann sieht man in Rheinland-Pfalz, vielleicht gibt es dort auch keine Monsteregos wie Lindner, die dann auch peinlicherweise beim Lügen erwischt werden.

  • "Stures Weiter-so bei der FDP" - nicht nur bei der FDP ! Die Grünen treten mit einem gescheiterten Wirtschaftsminister an , die SPD mit einem ebenfalls gescheiterten Kanzler, der zudem noch äußerst unbeliebt ist ! Die 3 Gesichter des Ampelcrash machen einfach weiter- verstörend und für uns Wähler nicht gerade ein Angebot , das auf Zustimmung hoffen darf !

    • @Barthelmes Peter:

      Na, wenn DAS nicht die Chancen erhöht, dass die Linke wieder in den Bundestag einzieht!



      Oder wollen Sie da allen Ernstes die Wahl der Merz-Union empfehlen? Und über AfD und BSW müssen wir in diesem Zusammenhang doch wohl hoffentlich überhaupt nicht erst sprechen?

    • @Barthelmes Peter:

      Mit Lindner als Kassenwart wird auch Merz scheitern. Aber es gibt ja noch andere "Angebote", denen man zustimmen kann.

  • Gegen eine liberale Stimme im Bundestag hab ich nichts einzuwenden. Aber bitte nicht ausgerechnet die der Partei, aus der ich nach einer Woche Mitgliedschaft (die mir heute noch peinlich ist. Ist hoffentlich verjährt und wird nicht mehr strafverfolgt, obwohl ... verstehen könnt ich's schon) wg. des damaligen "Radikalenerlasses" in den 70ern ausgetreten bin . Für die bedeutet Freiheit nur Freiheit zur Selbstbereicherung.

    • @Stechpalme:

      Liberal? Mittlerweile hat der marktradikale Fanboy Christian Lindner sich als rechtslibertär geoutet, indem er auf "Milei" und "Musk" verwies.



      Was dieser Lindner tut, hat nichts mehr mit dem historischen Liberalismus von Deutschland zu tun.



      Es ist schamloser Verrat an die FDP-Gründerväter (m/f/d), ein "D-Day" an die eigenen liberalen Werte.

  • Während es halt so gut wie immer zum medialen "Ablaufplan" gehört, eigene Gedächtnislücken vorzutäuschen, wenn es eng wird, beginnt der neue Generalsekretär gleich am Anfang damit und erklärt in Berlin direkt, er könne sich jedenfalls nicht daran erinnern, dass in seiner Gegenwart der Begriff D-Day benutzt worden sei.



    So kommt er an der Behauptung vorbei - und bei seinem journalistischen Gegenüber auch damit durch -, dieser Begriff sei nicht gefallen.



    Jeder kann sich ausmalen, wie es wirklich gelaufen ist, aber es gibt weiterhin genug Deppen, die solche Leute in den Bundestag schicken wollen - nicht nur von der FDP.

  • Weiter so, FDP.



    Lol

  • Stures Weiterso funktioniert bei unserer Bevölkerung aber super. Deutschland ist dabei, gedankenlos wie immer eine Partei zur Regierung zu wählen, deren Markenzeichen Rückwärtsgewandtheit und Weiterso sind: die CDU.

    Und auch für die FDP, der rückwärts gewandteste Teil der Ampel, funktioniert das prächtig. Während alle sich in der Presse über die unmöglichen Machenschaften der FDP mockieren (was sie natürlich auch sind), zeigen die Umfragewerte, dass es ihnen nicht nur nicht geschadet, sondern geholfen hat, dass sie den Staat zu sabotiert und der Demokratie schweren Schaden zuzufügt haben.

    Stand die FDP in den Umfragen am 06.11. (Datum des drei Jahre überfälligen Rauswurfs Lindners) noch bei 3,8%, sind sie jetzt bei 4,1%.



    (www.zeit.de/politi...neuwahl-wahltrend)

    Der FDP-wählende Teil der Bevölkerung findet es offenbar hervorragen, wenn die Partei erst unsere Wirtschaft und anschließend unsere Demokratie schreddert. Eine Eigenschaft, die die FDP übrigens mit der AfD verbindet. AFDP.

    • @Jalella:

      Falls die CDU grpße Zustmmung finden sollte, liegt es daran, dass fast nur noch dieser Partei Wirtschaftskompetenz zugetraut wird.



      Die Grünen ruinieren gemeinsam mit der SPD das Land und machen einfach weiter, obwohl deren Konzept der "grünen Transformation" der Wirtschaft nicht funktioniert.



      Man sollte teure und existenzgefährdende Fehler vermeiden und vor allem Fehler erkennen und abstellen.



      Das scheint vor allem Herrn Habeck nicht möglich zu sein.



      Geht es nach den Grünen, wird Deutschland auch in Zukunft noch riesige Mengen an Kohlenstoff verbrennen müssen, um Energie zu erzeugen, die wir dringend brauchen.



      Das ist doch in Wahrheit "rückwärtsgewandt".



      Die wirtschaftliche Grundlagen des Landfes zerstören und dabei noch ohne Ende CO2 in die Welt pusten.

      • @Chancengleichheit:

        „Geht es nach den Grünen, wird Deutschland auch in Zukunft noch riesige Mengen an Kohlenstoff verbrennen müssen, um Energie zu erzeugen, die wir dringend brauchen.“

        Jetzt fehlt noch Ihr Vorschlag, wie denn die Energiewende a la CDU aussehen könnte: Kernfusion, Thoriumreaktor und SMR



        (Ironie off)

    • @Jalella:

      Also ich würde drei Zehntel jetzt nicht als eine Steigerung bezeichnen, sondern als in der Natur der Erhebung liegendes Grundrauschen. Ehrliche Institute gäben gar keine Kommastellen an. Da die FDP aber nicht (mehr) dafür bekannt ist, Direktmandate zu erringen, ist alles bis vier prinzipiell gut.

      Zur Frage, ob ihr der Dilettantismus geschadet habe - in der Entwicklung der Umfragewerte sieht man, daß sie schon seit einem Jahr um die Fünf-Prozent-Marke tanzt. Nach dem Oktober 2021, wo sie mal bei 14 Prozent stand (Wahlergebnis im Monat zuvor: 11,5), ging es bestenfalls einmal nicht bergab.

    • @Jalella:

      Die Ampel war gescheitert, nachdem das Verfassungsgericht ihnen das Umwidmen der Coronagelder untersagt hatte. Es war kein Geld mehr da, um jedem sein Lieblingsprojekt zu finanzieren. Im Anschluß wollte die FDP nicht mehr Schulden machen, als die Verfassung zulässt und die beiden anderen Partner wollten nicht priorisieren. Ich weiß nicht welcher der beiden Wege besser gewesen wäre. Die erfolgte monatelange Insolvenzverschleppung ihrer Politik haben jedenfalls alle drei Parteien zu verantworten. Es ist bezeichnend für unsere politische Diskussion , dass es aktuell im Wesentlichen darum geht, einen Schuldigen für das Scheitern zu suchen anstatt uns dafür zu bedanken, dass es endlich zu Ende ist.

      • @Jens Köster:

        Die Union käme, wenn sie die Wahl gewinnen würde (das weiß man halt erst nach dem 23. Februar), in die SSituation, das Urteil des BVerfG nicht mehr nur gegen die Ampel, sondern nun auch gegen sich selbst erstritten zu haben (ob sie das so im Blick hatte, weiß man nicht). Denn deren Kassenwart wird nicht mehr Geld vorfinden, als Lindner, der damit unter den Vorgaben, die er hatte, nicht auskam. Anderenfalls würde Lindner nicht den Bettel hingeworfen, sondern einen Haushalt für 2025 zustande gebracht und auch beschlossen bekommen haben.

  • Die FDP kämpft ums Überleben, aber das macht sie nicht besonders gut. Allerdings ist das Angebot aus Inhalten und Personal schon eine ganze Weile sehr dürftig. Eigentlich bietet die FDP nicht eine zeitgemäße Idee an, Deutschland zu führen und fit zu machen. Vielmehr bietet sie der Wirtschaft einen kruden Lobbyismus an. Für den stehen die Anführer und dieses Manöver, die Regierung platzen zu lassen. Es hätte mich überrascht, wenn die FDP anders vorgegangen wäre. Aber das kann sie wohl nicht.

  • Lindner geht, nach eigener Aussage bei Miosga am 1.12. durch "Hagelschauer mit faustgroßen Körnern", die SPD wolle die FDP "zerstören" bzw. "vernichten" heißt es an anderer Stelle. Der Märtyrer Lindner stellt, so er selbst, die eigene Überzeugung über den Machterhalt - darum steht er diese Hagelschauer durch. D-Day-Lindner und seine FDDP schreiben, während sie den "D-Day" auf die "Mitarbeiterebene" abwälzen, ebendiese "D-Day"-Denke fort. Die "Hagelschauer" muss man sich wohl als "Bombenhagel" denken. Ein solcher Missbrauch echter Opfer-Narrative ist sonst vor allem von der AfD und ihren Vorfeldorganisationen bekannt: Diese Nazis befreien die BRD von Nationalsozialismus sowie, in einem Aufwasch, DDR/"Planwirtschaft" und Stasi-"Übergriffigkeit" ("Meine Heizung gehört mir - genauso wie Dein Körper, Baby"). Wenn Libertäre wie Lindner sich als "Idealisten" ausgeben, heißt das: Sie betrachten sich als identisch mit Hayeks allwissendem Markt, wer sich Ausbeutung, rassistischer und klassistischer Diffamierung widersetzt, wird an den Pranger gestellt und in die Gosse geworfen. Und die Buschmann-Musi spielt dazu.

    • @Blanc-Qui:

      Hagelschauer sagt maus halt, wenn sie Stahlgewitter überführen würde.

  • Und doch erweist Lindner Deutschland einen großen Dienst indem er die FDP; nach den "grandiosen" Ergebnissen bei den Landtagswahlen, jetzt hoffentlich die Bundestagswahl verkackt!

    verkackt > Kontrapunkt zu seinem gestelzten/pseudointellektuellen Sprachduktus

    • @jeggert:

      Das stimmt - man sieht, dass es ihn oft körperlich anstrengt, die vorgestanzten Sprüche auszugraben und unfallfrei abzusondern.

  • Wirtschaft-Kompetenz - Ungenügend



    Das konnte man sehen bei der "Zukunftsbremse cum Schuldenbremse"

    Aber dann auch noch zu blöde beim Lügen sein und jetzt auch noch so tun als sei so etwas normal......



    während man, defakto, einfach nur zu blöde gewesen ist.



    Eindeutig ist dieser "Ausschiß" in der Führung der FDP, daß Beste was die FDP zu bieten hat.



    Kein Wunder also das die FDP seit 75 Jahren jeden Koalitions-Partner verraten hat.



    Die müssen das tun um davon abzulenken wie inkompetent und dumm und dreist die FDP wirklich ist!

    • @Arjun G. G.:

      Herr Habeck wirkt doch wesntlich imkompetenter in Wirtschaftsfragen, obwohl er schon 3 Jahre Wirtschaftsminister ist.



      Stichwort "Insolvenz" und sonstiger Stuss von unserem amtierenden Wirtschaftsminister/"Chef-Strafantragsteller".

  • _Lindner müsste weg, fürs Land und auch fürs langfristige Wohl einer Partei, die Dahrendorf hatte und in der Gerhard Baum täglich schamesrotiert.



    Es wäre dann die Wahl endgültig aus, doch besser so als noch mal Westerwelle-Loch, nur maligner.

  • Für die paar Tage bis zur Wahl braucht man auf dem Posten weder frischen Wind, noch kann man sich da eine (faktische oder tatsächliche) Vakanz leisten. Lindner hat also nicht viel Möglichkeiten gehabt. Und ein braver Parteisoldat ist versorgt. Das wird er in Anbetracht zukünftig umfangreicher Personalüberhänge sicher im Auge gehabt haben.

  • "Nach dem Bekanntwerden der Pläne verteidigte er diese als übliche Strategieüberlegungen,"



    ja genauso wie es halt so BWL-Streber so tun: schöne PowerPoint Präsentationen entwerfen, mit Stufenmodellen, tollen Schlagwörtern, die auch noch cool klingen sollen, jedenfalls für kleine Jungs aus der Grundschule, Ablaufpläne, alles was halt so dazu gehört...



    Genauso weit her ist es auch mit der Wirtschaftskompetenz der fdp`ler: Hauptsache bunt und wichtig aussehend, nur von der Materie keinen Schimmer außer Schlagworten. Für Versicherungsmakler voll ausreichend.... mehr aber auch nicht.

    • @nutzer:

      Die Frage ist doch nicht, in welcher Form oder welchem Format man den Plan "zu Papier bringt". Sondern, was vorgesehen ist. Sich die Frage zu stellen, wie lange bleibt man in der Regierung, wird ja gar nicht kritisiert. Sondern die Behauptung, die wäre nicht schon so lange so beantwortet gewesen (während Lindner auf die Fragen von Scholz ganz anders reagiert habe). Und außerdem die Umsetzung: Niemand hat die FDP-Leute daran gehindert, geschlossen zurückzutreten. Aber nein, sie wollten rausgeschmissen werden, um rumopfern zu können. Und haben den Rausschmiß dann in einer derart primitiven Art und Weise provozieren müssen, daß man sogar Schwerbehinderte oder Azubis, würden die sich auch nur annähernd Vergleichbares leisten, ohne Probleme fristlos entlassen bekäme.

  • Die FDP wird ganz sicher nicht das tun, was sie als linkes Medium sich wünschen, sondern ausschließlich eine Politik für ihre Wähler anstreben.



    Nein, ich bin nicht Wähler der FDP.

    • @Hans Dampf:

      Das ist ja genau das Problem, dass sie immer nur Klientelpolitik macht/gemacht hat. Das ist keine staatstragende Partei, die sich für die Belange von Deutschland interessiert geschweige denn einsetzen würde.



      Mich würde außerdem schon interessieren, was sich denn ein linkes Medium wünscht. Sie wissen das ja offenbar gut.

      • @ Cornelia Bade:

        Eigentlich eine einfache Frage. Als Linker oder linkes Medium wünscht man sich wohl am ehesten eine völlig Unbedeutsamkeit der FDP, sprich unter 5%.

        • @Hans Dampf:

          "Als Linker oder linkes Medium wünscht man sich wohl am ehesten eine völlig Unbedeutsamkeit der FDP, sprich unter 5%."



          Das wünscht man sich nicht nur als Linker, aber zugegeben dort besonders.

        • @Hans Dampf:

          Als Linker wünscht man sich das Positive.



          Das ist eine starke Grüne Partei. Und wenn für eine Koalition mit einer starken Grünen Partei die FDP notwendig ist, dann wünscht man sch als Linker auch das.

      • @ Cornelia Bade:

        Worin liegt das Problem? Die FDP hat ein bestimmtes Profil und erreicht damit eine bestimmte Klientel. Das diese nicht staatstragend ist mag zwar sein, dies gilt für viele andere Parteien (z.B. die LINKE) ebenso. Würden Sie das dort ebenso als Problem bezeichnen?

    • @Hans Dampf:

      Sie meinen, Versicherungsmakler und Finanzberater, die sich für die Leistungselite dieses Landes halten, aber außer Dampfplaudern nicht viel mehr tun und dennoch im Geld schwimmen? Genau die hat dieses Papier bestimmt mächtig beeindruckt, genau wie beim letzten Meeting.

      • @nutzer:

        Also statt "Versicherungsmaklern" würde ich doch eher Investmentbanker oder Versicherungsvertreter als Beispiele nehmen.



        Versicherungsmakler sind nicht vertraglich an eine Versicherungsgesellschaft gebunden, sondern stehen als „treuhänderähnliche Sachwalter“ der Interessen des Versicherungsnehmers auf dessen Seite. Gehören also nicht die klassischen Arme-Leute-Ausnehmen-Gruppen.



        ;-)

  • Och, das geht noch effizienter: Wenn der Generalsekretär und der Bundesgeschäftsführer wegen des zu hohen Drucks schon zurücktreten müssen, könnte anschließend doch der eine den Job des anderen, und der andere den Job des einen machen. Stiltreue bitte, FDP!

  • taz: *Stures Weiter-so bei der FDP*

    Was erwartet man denn auch anderes von dieser Partei? Die "Freiheitspartei der Reichen" kann doch nur zwei Zaubertricks. Der erste ist 'Steuersenkung für Reiche' und der zweite heißt 'Armen-Bashing'. Zuerst war die FDP die Mövenpick-Partei, dann wurde sie zur Porsche-Partei und jetzt ist sie sogar eine „D-Day“-Partei geworden. Hoffentlich sind wir diese sogenannte Partei bald los.

  • Wenn man es mal so betrachtet, dass die FDP Wähler tatsächlich froh sind, dass die FDP alles, was rot grün wichtig war verhindert hat, dann dürfte das mit dem D-Day auch nicht als negativ wahrgenommen werden, sondern das wäre dann im Sinne all dieser Wähler.

    Die FDP wird es wieder in den Bundestag schaffen und wird weiterhin den Umbau Deutschlands hin zu einem neoliberalen Kapitalistenstaat vorantreiben. Abbau der sozialen Marktwirtschaft wo immer möglich, verdienen sollen nur die, die eh schon genug haben.