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Nach Messerangriff in MannheimPolizist ist gestorben

Ein 25-Jähriger hatte auf dem Mannheimer Marktplatz mehrere Personen mit dem Messer angegriffen. Ein Polizist erlag nun seinen schweren Verletzungen.

Auf dem Mannheimer Marktplatz arbeitet die Spurensicherung nach dem Messerangriff Foto: Uwe Anspach/dpa

Karlsruhe taz | Der Polizist, der bei dem Messerangriff auf dem Mannheimer Marktplatz attackiert worden war, ist an seinen Verletzungen gestorben. Der 29-jährige Beamte war nach der Tat notoperiert und ins künstliche Koma versetzt worden. Er starb am Sonntag, wie das Landeskriminalamt Baden-Württemberg und die Staatsanwaltschaft Karlsruhe mitteilten. Der Angreifer ist ein 25-jähriger Mann, die Tat fand anlässlich einer Versammlung von radikalen Islamfeinden der Bewegung Pax Europa (BPE) am Freitag auf dem Mannheimer Marktplatz statt. Der Polizist war eingeschritten, um zu helfen.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zeigte sich betroffen. „Es bestürzt mich zutiefst, dass der mutige Polizeibeamte nach dem furchtbaren Angriff in Mannheim seinen schweren Verletzungen erlegen ist“, erklärte Scholz im Onlinedienst X. „Sein Einsatz für die Sicherheit von uns allen verdient allerhöchste Anerkennung.“ Insgesamt wurden laut Polizei sechs Personen bei dem Messerangriff verletzt, einer konnte das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen.

Hauptziel des Angriffs war offenbar Michael Stürzenberger, einer der führenden Köpfe des Vereins, die vom bayerischen Verfassungsschutz dem Bereich „verfassungsschutzrelevante Islamfeindlichkeit“ zugeordnet wird. Auch er war bei dem Angriff mit mehreren Messerstichen lebensbedrohlich verletzt worden. Am Samstagvormittag meldete er sich bereits in einem Videointerview eines rechtspopulistischen Videokanals aus dem Krankenhaus zu Wort. In seinem Telegram-Kanal schreib der 59-jährige: „Es war richtig knapp gestern“. Er habe mehrere Stichverletzungen erlitten, eine davon im Oberschenkel habe „erheblichen Blutverlust“ verursacht. Laut einer Sprecherin will die Organisation ihre Kundgebungen trotz des Angriffs weiter fortsetzen.

Angreifer nicht vernehmungsfähig

Auch der von einem Polizisten niedergeschossene Attentäter befindet sich noch im Krankenhaus und ist laut Polizei weiterhin nicht vernehmungsfähig. Das Motiv des Angriffs bleibe deshalb vorerst weiter ungeklärt, so die LKA-Sprecherin. Trotzdem hat die Staatsanwaltschaft inzwischen Haftbefehl wegen versuchten Mordes gegen ihn erlassen. Bei dem Mann handelt es sich um den 25-jährigen Familienvater Suleiman A., der 2013 aus Afghanistan nach Deutschland gekommen ist. Er stammt aus Herat. Nach Polizeiangaben hat er zwei Kinder und wohnte zuletzt im hessischen Heppenheim. Das Haus des Mannes ist am Freitagabend durchsucht worden. Dabei wurden auch elektronische Datenträger sichergestellt, die nun ausgewertet werden. Der Mann sei bisher polizeilich nicht in Erscheinung getreten, erklärten die Behörden.

Am Freitag soll Suleiman A. eine Veranstaltung von Pax Europa in der Innenstadt von Mannheim mit einer Art Jagdmesser angegriffen und unter anderen deren Führungsfigur Michael Stürzenberger niedergestochen haben. Ein Video, das wenig später im Netz kursierte, zeigt einen Mann mit Brille und Bart, wie er mit großer Wucht auf einen am Boden liegenden Mann versucht einzustechen. Zwei Männer in blauen Jacken versuchen den Angreifer von seinem am Boden liegenden Opfer zu trennen. Dabei fallen Plakatständer um. Der Angreifer befreit sich und stürzt sich erneut auf einen Mann und sticht mehrfach auf ihn ein. Als zwei Männer den Täter bereits am Boden festhalten, kommt ein weiterer Mann mit blauer Jacke hinzu und fängt an, auf einen dieser beiden Männer einzuschlagen. Auf diesen prügelnden Mann stürzt sich dann der Polizist. Dadurch konnte sich der Täter befreien und auch auf den am Boden hockenden Polizisten einstechen. Erst durch einen gezielten Schuss eines weiteren Beamten konnte der Angreifer gestoppt werden.

Die Tat sorgt eine Woche vor der Europawahl und vor dem Hintergrund von weiteren Gewalttaten auf Politiker bundesweit für große Bestürzung. Kanzler Olaf Scholz (SPD) schrieb auf der Plattform X: „Die Bilder aus Mannheim sind furchtbar, meine Gedanken sind bei den Opfern. Der Täter muss streng bestraft werden.“ Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) zeigte sich entrüstet. „Gewalt zerstört Demokratie“, sagte er laut seiner Sprecherin. Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) erklärte: „Unser Dank geht an die Polizeikräfte, die durch ihr entschlossenes Handeln noch Schlimmeres verhindert haben. Wer Polizisten angreift, greift unseren demokratischen Rechtsstaat an.“

Falschinformation der AfD

Alice Weidel, Partei-Chefin der AfD, reagierte derweil auf ein gefälschtes Statement von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) zur Messerattacke von Mannheim, in der Fae­ser vor der Verbreitung des Videos vor der Tat gewarnt haben soll, weil dies extremistischen Kräften wie der AfD in die Karten spiele. Weidel zeigte sich davon erst entrüstet, ruderte später auf X zurück.„Da sind wir einem Fake aufgesessen, was uns sehr leid tut“. Doch damit ist die Meldung nicht aus der Welt. „Trotz Korrektur verbreitet sich die Falschinformation weiter“, teilt das Bundesinnenministerium auf X mit. Man wolle gezielt gegen die Desinformation vorgehen.

Derweil versuchen auch Islamisten die Tat als Hebel für ihre Propaganda zu nutzen. Ein Mann mit Halbglatze und Bart, der sich bei TikTok „Imam Meta“ nennt, kommentiert den Angriff auf Michael Stürzenberger in einem fahrigen Kurzvideo so: „Endlich eine gute Nachricht“. Er versprach dem Täter, ihm Geld und Essen zu schicken, bezeichnete ihn als „Freund“ und „Vorbild“. Dann drohte der Hass-Prediger, dass so etwas jedem passiere, „der Islam kritisiert“. Dabei ließ er mehrmals seinen Arm wie bei einem Messerstich nach unten schnellen.

Auch hier ist die Entrüstung parteiübergreifend. Bundesinnenministerin Nancy Faeser äußerte sich gegenüber der Bild-Zeitung. „Den mörderischen Messerangriff zu verherrlichen, ist widerwärtig und menschenverachtend. Wer das tut, muss mit aller Härte des Strafrechts verfolgt werden“, so die SPD-Politikerin. „Unsere Sicherheitsbehörden gehen dem konsequent nach.“ Der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl erklärte: „Bei uns werden Verbrechen – ganz besonders Mordstraftaten – mit der ganzen Härte des Gesetzes bestraft und nicht gefeiert.“ Das Landeskriminalamt Baden-Württemberg ermittelt gegen den selbsternannten Imam.

Mahnwachen auch von Rechtsextremen

Am Tatort in Mannheim versucht die Stadtbevölkerung mit der Gewalttat umzugehen. Ein überparteiliches Bündnis ruft am Sonntag zu einer Mahnwache auf. Die Initiatoren bildeten unter dem Motto „Zusammenhalt gegen Gewalt, Hass und Hetze“ eine Menschenkette in der Innenstadt. Es kamen laut Mitinitiator Gerhard ­Fontagnier etwa 800 Menschen zusammen. „Wir wollen eine ruhige Versammlung ohne Parolen und Fahnen abhalten“, sagte der Grünen-Stadtrat Fontagnier dem Mannheimer Morgen.

Wir wollen dem Entsetzen über das Geschehene Ausdruck verleihen

Aufruf Gemeindefraktion

Die Menschenkette ist eine Reaktion auf eine Demonstration der Jugendorganisation der AfD, Junge Alternative (JA), die ebenfalls für Sonntag angekündigt war. Die JA hatte zu einer „Mahnwache“ unter der Parole „Remigration hätte diese Tat verhindert“ aufgerufen. Für Montagabend plant die Stadt Mannheim eine Kundgebung auf dem Marktplatz unter dem Titel „Mannheim hält zusammen“. Ein breites Bündnis um Oberbürgermeister Christian Specht (CDU), die Gemeindefraktionen und Religionsgemeinschaften, laden dazu ein. Man wolle „dem Entsetzen und der Trauer über das Geschehene Ausdruck verleihen“, heißt es im Aufruf. Auch ein interreligiöses Friedensgebet ist geplant.

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38 Kommentare

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  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Vielen Dank für Eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion geschlossen.

  • Es wäre Zeit, Menschen die sich auskennen mit dem Problem, in Regierungsverantwortung zu holen.



    Herr Mansour zum Beispiel.

  • Und schon wieder ein islamistischer Terrorangriff mit tödlichem Ausgang, furchtbar. Ich hoffe dass die Regierung jetzt handelt und nicht nur wieder Betroffenheit äußert.



    Warum distanzieren und verurteilen die islamistischen Verbände und Religionsgemeinschaften diese Tat nicht öffentlich mit aller Deutlichkeit und trauern mit den Angehörigen des Opfers?

    • @Filou:

      Manchmal kriegt man es auch bloß nicht mit, aber völlig Unrecht hast du vermutlich nicht. Die Muslime in meinem beruflichen und privaten Umfeld sind übrigens genauso entsetzt wie die Christen, Atheisten und religiös Indifferenten, und zwar völlig unabhängig davon, wie lang sie hier leben. Die aus Afghanistan, Syrien oder Somalia Geflüchteten im Sprachkurs ebenso wie die "deutschtürkische" Nachbarin. Für die muslimischen Männer ist es quasi eine dauerhaft nervende Aktion, ständig klarstellen zu müssen, dass sie Gewalt ablehnen, dass solche Taten weder in Ländern wie Afghanistan oder Syrien noch prinzipiell durch den Islam zu rechtfertigen sind - oder anders gesagt: Ständig und dauernd müssen sie erklären, dass sie weder Taliban noch Salafisten sind, dass sie Gewalt (nicht nur) im Namen ihres Glaubens ablehnen usw. usf.



      Und immer werden sie in einen Topf geworfen mit religiös verblendeten Fanatikern. Auch ätzend. Welcher Standardprotestant möchte sich denn täglich von Evangelikalen distanzieren müssen? Es sollte klar sein, dass die einfachen Gleichsetzungen nicht aufgehen.

      • @hierbamala:

        Umso wichtiger, sich laut gegen solche Taten auszusprechen. Den Tätern signalisieren, dass sie es nicht im Namen des Islams tun und damit den Islam beschmutzen. Muss doch auch im Interesse der moderaten Muslime sein, das ihr Glaube nicht beschmutzt wird. Wenn sich der Durchschnittsdeutsche distanziert, ist dass für die ja eher Bestätigung.

  • Jetzt ist es wieder einmal an der Zeit mit einer differenzierten Betrachtung dem politischen (salafistischen) Islamismus zu benennen, kritisieren und eine Absage zu erteilen ("Wollen wir hier nicht"). Leider haben wir hierbei weiterhin die ungelöste gesellschaftliche Herausforderung, dass weder linke noch rechte Ränder es schaffen differenziert zu verurteilen. Es wäre meines Erachtens sehr sinnvoll, wenn die Islamwissenschaften, Linguisten und alle anderen sozialwissenschaftlichen hierbei objektiv unterstützen würden. ... soweit eine Objektivität überhaupt noch gegeben ist.

    • @Tepan:

      Es gibt jede Menge seriöse, kompetente Veröffentlichungen, wenn Sie wollen auch von Menschen mit Bundesverdienstkreuz (z. B. Bassam Tibi, Ahmad Mansour). Weitere namen finden Sie hier:



      de.wikipedia.org/wiki/Islamkritik

      Die letzte taz-Veröffentlichung zu Tibi ist Ewigkeiten her. Grade den kompetentesten und integersten Islam-Analytiker traut sich kaum jemand zu Wort kommen zu lassen.

      Außer den Schweizern natürlich.



      www.bazonline.ch/d...ropas-703073524633

      Linguisten brauchen Sie nicht zur Analyse. Islamwissenschaftler nur auf den Proof hin nicht der Diyanet oder den Muslimbrüdern hörig zu sein.

      Sozialwissenschaftler, die mittlerweile in Deutschland ein Trauerspiel darstellen nur mit Check auf (antisemitischen) Postkolonialismus.

      Wenn die nicht brav sind, gibt's keine Gelder mehr.

      Abhaken.

      Differenzierte Betrachtungen zum Islamismus sind nicht gewollt.

      • @shantivanille:

        " Differenzierte Betrachtungen zum Islamismus sind nicht gewollt." Da tatsächlich zu beobachten ist, dass die Meinungsfreiheit an deutschen Unis tendenziell nicht mehr so umgesetzt wird, wenn es der eigenen Ideologie widerspricht, muss ich ihrer Aussage in Teilen zustimmen. Dennoch benötigt es einen permanenten Appell an die geistige "upperclass", um wieder zu einer eine differenzierten/open minded Betrachtung zu gelangen. Ich bin da wahrscheinlich optimistisch.

        • @Tepan:

          Die Kolleg*innen der Alhambra-Gesellschaft machen eine ordentliche differenzierte Arbeit, denen kann man zuhören und sie auch lesen.

  • Dann wollen wir mal sehen, ob dieser Mord an einem Polizisten, ausgeführt von einem Islamisten, ähnliche hohe Wellen schlägt, wie das dämliche Nazi-Gegröle auf Sylt.

    Mein Tipp, eher nicht.

    Um sich den Sylter Deppen entgegenzustellen, dafür reicht Gratis-Mut, sich Islamisten in den Weg zu stellen, das ist richtig gefährlich.

    Und: Am Ende ist man dann auch noch Rassist.

    • @Jim Hawkins:

      Alles richtig. Leider.



      Aber Eines möchte ich hinzufügen:



      In beiden Fällen ist das Dagegenstellen richtig und wichtig.

    • @Jim Hawkins:

      Wieder genau auf den Pknkt gebracht. Danke!



      Wir werden uns noch sehr damit beschäftigen müssen.

    • @Jim Hawkins:

      Mal wieder ganz großer Blödsinn. Die Konservative bis rechte Presse und auch die taz berichten ausführlich über die Tat. Sich gegen Islamisten zu stellen ist nicht gefährlicher als gegen Nazis. Die begehen hier mehr Morde und übergriffe als Islamisten. Natürlich soll der Täter für den Mord richtig verknackt werden, aber mit ihrem völlig unnötigen Vergleich relativieren sie den Vorfall auf Sylt. Das Eine hat mit dem Anderen nichts zu tun.

      • @Andreas J:

        Meisterhaft formuliert.

        Messerscharf auf den Punkt gebracht.

    • @Jim Hawkins:

      Leider. Und auch, weil in gewissen Kreisen Polizisten aus (teils berechtigten, teils einstudierten) Gründen keine Lobby haben.

      Man kann auch von Stürzenbacher eine - gerechtfertigt - schlechte Meinung haben... Auch was das Klima angeht, welches er und solche wie er schüren.

      Die Anreise aus dem kilometerweit entfernten Heppenheim, um dort mit einem eigens mitgebrachten Messer aus religiösem Eifer auf Menschen einzustechen, rechtfertigt das allerdings nicht. Auch dann nicht, wenn man die Vita des Täters betrachtet.

    • @Jim Hawkins:

      Ich fürchte, Sie werden recht behalten.

      Und dieses Messen mit zweierlei Maß in der politischen Debatte ist einer der Faktoren, der manche Leute die AfD wählen lässt.

      Schlicht, weil so der Eindruck entsteht, "die Muslime" dürften hier "alles" und wer das kritisiere, bekomme eins mit der Rassismus-Keule übergebraten.

      Damit will ich nicht sagen, alle, die AfD wählen seien nur verzweifelte, aber aufrechte Demokraten. Aber die bisherige Strategie, die Gefahren des fanatischen Islams zu ignorieren oder herunterzuspielen, löst das Problem erst recht nicht.

  • Nur einfach für die taz als Orientierung wie Linke das Christentum karikiert haben, dazu ein paar Abbildung von Titanic-Covern über die Jahre.

    www.google.com/sea...UQFYM&vssid=mosaic

    Und mal wieder auf den Teppich kommen.

  • Es zeigt sich einmal mehr, wie gefährlich Messerangreifer sind. Und warum es richtig ist, dass Polizisten in solchen Fällen schnell zur Waffe greifen.

  • Es schmerzt so sehr! Es zerreißt einem das Herz.

  • Wenn ihm sein Leben lieb ist…

    sollte auch Salman Rushdie augenblicklich über ein anderes Thema schreiben, bisherige Texte widerrufen, Abbitte leisten und um Aufhebung der Fatwa bitten; dieser ungenierte Mordaufruf hat Bestand ist schon so normal, dass er nirgends mehr große Erwähnung findet, keine Demo, nix…

    Gleiches ist allen anderen zu empfehlen, die meinen, man müsse irgendwelche Kritik am weltanschaulichen Islam oder der Idee des Kalifats üben… zuhause, unter Freunden ja, aber bitte nicht öffentlich, damit sich solche Szenen nicht wiederholen.

    Hätte der Töter (ups, Schreibfehler… kann aber so bleiben) den Dialog gewollt, hätte er sein Opfer auch ansprechen und debattieren können.

    Selbst die Friedfertigen und überzeugtesten Dialog-Verfechter müssen einsehen, dass kein konstruktiver und ausgleichenderDialog von denen gewollt ist, die Mord und Auslöschung auf ihre Fahnen und in ihre Programme schreiben.

  • Unglaublich traurig, dass ein junger Mensch aus dem Leben gerissen wurde.

    Die Welt gerät immer mehr aus den Fugen.

  • Mein aufrichtiges Beileid.

  • Stürzenberger hat hier eindeutig eine Mitschuld. Sein Hass ist es, der den Hass unter radikalen Islamisten weiter befeuert hat. Seine Hetze hat genau den Feind miterschaffen, den er angeblich bekämpfen will.

    Gewalt erzeugt Gegengewalt. Die einzige Lösung ist, miteinander zu reden und aufeinander zuzugehen. Gerade jetzt.

    Hört in dieser so oft als "christlich geprägt" titulierten Nation endlich mal auf das, was Jesus gesagt hat. Wenn schon nicht aus religiösen Sicht, dann zumindest aus menschlichen.

    • @Cochino:

      Sagen wir es mal so: Menschen, die sich provozieren lassen, einen "Gotteslästerer" in Selbstjustiz zum Schweigen zu bringen, und dabei womöglich auch noch Andere "richten", die dem Frevler sein Tun ermöglichen, repräsentieren genau den sich selbst absolut sehenden, totalitären Islam, den dieser Schürzenberger an den Pranger stellen will. Dass er mit seiner heftigen Kritik solche Reaktionen weckt, ändert nichts daran, dass der Täter es offensichtlich in sich hatte, so zu reagieren, und dass ihm offenbar auch Jemand etwas eingebläut hat, das ihm diese Reaktion - auf einer vermeintlich höheren Ebene als der weltlichen Rechtsordnung - "richtig" erscheinen liess. Es ist unlogisch zu behaupten, dass diese Indoktrination erst durch Schürzenberger erfolge.

    • @Cochino:

      Klar mag der Mann nicht ok sein, aber das ist schönstes Victimblaming.



      Kennen wir ja alle... die Frau hat den Mann so lange provoziert, bis er sie vermöbeln MUSSTE. Ist sie ja selbst dran schuld. Miniröcke (etc) das gleiche - da provoziert Frau eine Vergewaltigung.

    • @Cochino:

      Sie haben hier was mißverstanden: in einem Land, das Religionsfreiheit garantiert, darf jeder über Religionen sagen, was er will. Ob das den Anhängern einer Religion passt oder nicht. Ein Recht auf gewaltsame Reaktionen auf kritische Äußerungen gibt es nicht.

      • @Squirrel:

        Neben der besonderen Schranke des Art. 5 Abs. 2 GG ist das Grundrecht der Meinungsfreiheit auch durch grundsrechtsimmanente Schranken einschränkbar. Dies umfasst sämtliche Einschränkungen, die zum Schutze von Verfassungsgütern, insbesondere anderen Grundrechten, dienen.

        Auch dürfen Sie andere Religionen nicht diskriminieren, hier endet Ihre Meinungsfreiheit in Deutschland!



        In USA mag das vielleicht anders sein. Aber hier in



        Deutschland endet sie definitiv bei der Diskriminierung anderer Religioen oder wenn sie die Religionsausübung anderer Mitbürger einschränken wollen oder werden!

        • @WoWe:

          Bitte nochmal in Art. 1 Abs. GG nachlesen, wen die Grundrechte unmittelbar binden: Der STAAT darf Religionen oder Religionsgemeinschaften nicht diskriminieren (er kann sich auch nicht auf "Meinungsfreiheit" berufen, sondern allenfalls auf den demokratischen Prozess). Das Recht auf Meinungsfreiheit des Individuums findet hingegen bei negativen Aussagen über Religionen seine Grenzen erst in der Beschimpfung von Bekenntnissen nach § 166 StGB und - mit Einschränkungen - in der Beleidigung. Alle Äußerungen, die diese Grenzen nicht verletzen, - insbesondere begründete Kritik an einzelnen Religionen, aber AUCH solche, die unbegründet "diskriminiert" - sind Privatleuten durchaus gestattet. Sie schränken auch niemanden wirklich in der Ausübung seiner Religion ein - es SEI denn, jemand versteht unter "Ausübung seiner Religion", Jeden zur Not gewaltsam zum Schweigen zu bringen, der sich derart kritisch über sie äußert...

    • @Cochino:

      Selten so einen menschenverachtenden Kommentar wie Ihren gelesen. Traurig, dass Sie sich solche moralisch Verwerflichen Aussagen auch noch wahrhaftig glauben.

    • @Cochino:

      "Sein Hass ist es, der den Hass unter radikalen Islamisten weiter befeuert hat."

      Radikale Islamisten und Islamisten brauchen keine BPE um "uns" und unsere relativ freie Gesellschaft zu hassen. Sie finden genug Gründe.

      "Seine Hetze hat genau den Feind miterschaffen, den er angeblich bekämpfen will."

      Wenn das stimmt, was ich gelesen habe, geht es ihm um den "politischen", nicht um den "spirituellen" Islam und eher um Aufklärung statt Hetze.



      Als seit Geburt weiblich gelesene Person und Atheistin, die sich mit homosexuellen Menschen/Queers und jüdischen Menschen solidarisch erklärt, bin ich da auf seiner Linie.

      "Die einzige Lösung ist, miteinander zu reden und aufeinander zuzugehen."

      Das hätte der Täter/Angreifer ja machen können. Es war eine Veranstaltung bei der Diskussionen, wie ich annehme, möglich und erwünscht waren. Solche Veranstaltungen leben von Rede und Gegenrede.

      "Hört in dieser so oft als "christlich geprägt" titulierten Nation endlich mal auf das, was Jesus gesagt hat."

      Ich gehe nicht davon aus, dass der Täter/Angreifer und ähnlich gelagerte Menschen auf das hören, was Jesus sagt. Wenn er andere Leitfiguren hat, bestimmen sie sein Handeln, Denken und Fühlen

    • @Cochino:

      Hätten Sie auch jemandem eine Mitschuld gegeben der gegen das Christentum hetzt und von einem fundamentalistischen Christen angegriffen wurde? Im NDR (WDR? ist ne Weile her) hat mal jemand im Rahmen einer "künstlerischen Performance" Bibeln verbrannt. Hätten der öffentliche Rundfunk und vor allem der Künstler eine eindeutige Mitschuld wenn es zu Übergriffen gekommen wäre? Ich hoffe doch nicht

      Wir haben in Deutschland das Recht Religionen - auch bis ins despektierliche - zu kritisieren und verbal anzugreifen. Stürzenberger mag eine ziemlich üble Personalie sein, aber eine Mitschuld? Wer die Kritik nicht aushalten kann hat ein Problem mit unser offenen Gesellschaft

      Mein Beileid allen Angehörigen, Freunden, Kolleginnen und Kollegen.

      • @Questor:

        “Hätten Sie auch jemandem eine Mitschuld gegeben der gegen das Christentum hetzt und von einem fundamentalistischen Christen angegriffen wurde?”



        Natürlich! Die Schlüsselbegriffe in dieser Debatte sind doch “Hetze” und (religiöser) “Fundamentalismus”. Wenn diese aufeinander treffen, sind eben Hass, Gewalt und - im schlimmsten Fall - Tod die Folge. Im Interesse der Sicherheit seiner Bürger hat ein demokratischer Rechtsstaat genau das zu unterbinden.



        So verabscheuungswürdig die Attacke auf Herrn Stürzenberger ist, so ist doch auch nach seiner Mitverantwortung für diese Eskalation zu fragen, angesichts seiner polemischen, aufhetzenden Auftritte gegen muslimische Mitbürger. Und - sorry - , dass seine Polemik sich ausschließlich gegen den politischen Islam richtet, nicht gegen muslimische Menschen an sich, kann ihm NIEMAND ernsthaft abnehmen.



        Und jetzt schauen Sie mal auf die (a)sozialen Medien, wie die Bluttat von Mannheim von AfD & Konsorten schon jetzt ausgeschlachtet wird, um weiter Hass, Gewalt und bürgerkriegsähnliche Zustände in diese Gesellschaft zu tragen.

    • @Cochino:

      Sie glauben es braucht für Radikale (hier Islamisten)einen konkreten Anlass, ein nachvollziehbares Motiv für eine Tat wie diese? Dann empfehle ich Ihnen sich mit Geschichet zu befassen: der jüngeren und älteren.

    • @Cochino:

      Welch ein Unfug: In den 80ern hatten wir Konsens dass es erlaubt ist Religionen und G-tt zu beleidigen, bzw. man letzteren nicht beleidigen kann (übrigens ein theologisches Argument). Wir sollten endlich von Religionen (nicht nur vom Islam) einfordern die Eiferer zurück zu pfeifen

      • @BertholdIV:

        Die Eiferer zurückpfeifen. Da sagense was.



        Wird bloß schwierig, wenn diese gefühlsgesteuert nur darauf aus sind, ihren Frust und ihre Machtansprüche gegen jede Vernunft auslassen wollen.

        • @aujau:

          Alles richtig. Ich verstehe die prekäre Lage der Flüchtlinge und auch die Verführung die Religionen bieten. Gab es auch im Christentum: Man erinnere sich an den Stress z B scorses die Letzte Versuchung Christi. War auch einer der Gründe warum ich einiges an Theologie studiert habe (genug mit meiner Biographie). Ändert nichts daran: G-tt braucht solche Eiferer nicht. Mich erschreckt das Schweigen der Kirchen

  • Mein Beileid an die Familie und Freunde.

    Ich kann jedem nur empfehlen sich das originale unzensierte Video anzuschauen. Dann bekommt man Verständnis in was für Stresssituationen Polizisten Entscheidungen in Sekundenbruchteilen treffen müssen.

  • Benennt den Platz in Mannheim nach dem Polizisten, damit er nicht in Vergessenheit gerät. Das ist das Wenigste (und jetzt leider auch das Einzige) was Mannheim für ihn noch tun kann.