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Die Frauen bleiben hinter ihm: Friedrich Merz auf dem Parteitag am 3. Februar in Berlin Foto: imago

Merz und die Frauen in der UnionZeit für Damenwahl

Die Union unter Friedrich Merz kann bei jungen Wählerinnen kaum punkten. Die CDU könnte Frauen in ihren Reihen nach vorne schieben. Wo bleiben die?

C hristina Stumpp, die stellvertretende Generalsekretärin der CDU, heißt die Frauen im Foyer des Konrad-Adenauer-Hauses zuerst willkommen. Dann sind die Männer dran: „Ich möchte beginnen mit dem wichtigsten Mann in unserer Partei, unserem Parteichef und neuen Kanzlerkandidaten Friedrich Merz.“ Im Foyer, wo sich Mitte Oktober knapp 300 CDU-Kommunalpolitikerinnen zu der zweitägigen Konferenz Women@CDU versammelt haben, brandet Applaus auf. Nur: Der wichtigste Mann der CDU ist nicht da. Stumpp hält kurz inne. „Er wird in etwa 30 Minuten zu uns stoßen.“ Einige Frauen im Publikum lachen auf.

Man kann das als ungeschickte Ankündigung von Stumpp werten. Man kann aber auch fragen: Wenn die CDU schon einmal im Jahr Kommunalpolitikerinnen aus dem ganzen Land in die CDU-Zentrale einlädt, warum sitzt der Parteichef dann nicht pünktlich in der ersten Reihe? Warum hat das nicht zumindest hier und jetzt Priorität?

Die CDU hat ein Problem mit Frauen. Angela Merkel, die erste und bislang einzige deutsche Kanzlerin, hat das viele Jahre lang übertüncht. Seit sie abgetreten ist, bleibt noch Ursula von der Leyen, die aber als EU-Kommissionschefin weit weg in Brüssel weilt. Ansonsten gibt es in der ersten Reihe ausschließlich Männer. Der Bundesvorsitzende, der Generalsekretär, der Parlamentarische Geschäftsführer: Männer. Die CDU hat keine Ministerpräsidentin, keine Landesvorsitzende und mit Ines Claus in Hessen gerade mal eine Fraktionschefin. Weit über zwei Drittel der Mitglieder sind männlich, das prägt die Partei.

Die CDU hat keine Minister­präsidentin, keine Landes­vorsitzende und mit Ines Claus in Hessen gerade mal eine Fraktionschefin

Hinzu kommt: Merz, 69, Katholik aus dem Sauerland, hat sich mit markigen Sprüchen und einem ziemlich männlichen Unterstützerkreis in drei Anläufen den Parteivorsitz erkämpft. Das Ziel: Die CDU rechter aufzustellen. Jetzt ist er Kanzlerkandidat und hat zuletzt die Bundestagsfraktion in einen Tabubruch getrieben: Drei Mal stimmten sie mit der AfD, um sich klar für eine restriktive Flüchtlingspolitik zu positionieren. Merz, ein Mann mit Altherrenimage, halten manche für einen Frauenfeind. Für einen, der gesellschaftspolitisch ins letzte Jahrhundert zurückwill.

Da ist etwa die Rede von Annalena Baerbock im Bundestag, zu Beginn der Legislatur, bei der Merz sich einmal hämisch ans Herz fasst, um ihre Aussagen über feministische Außenpolitik ins Lächerliche zu ziehen. Da ist die Szene, als er am Rande des Bundestagsplenums vor aller Augen die CDU-Abgeordnete Serap Güler mit erhobenem Finger zusammenstaucht, weil diese beim Aufenthaltsrecht nicht mit der Fraktion gestimmt hatte – wie einige Männer auch.

Da ist das Fernsehinterview, in dem er sich mit Verweis auf die schlechte Arbeit der früheren SPD-Verteidigungsministerin Christine Lambrecht gegen ein paritätisches Kabinett ausspricht: „Damit tut man auch den Frauen keinen Gefallen.“ Dass man mit Andreas Scheuers Versagen als Verkehrsminister den Männern auch keinen Gefallen getan habe, sagt er selbstverständlich nicht.

Nach dem letztgenannten Vorfall kommentierte das Handelsblatt, nicht gerade als feministische Kampfschrift bekannt, Merz sei für die allermeisten Frauen „unwählbar“ geworden.

Ausnahmen bestätigen die Regel: Julia Klöckner, Ex-Landwirtschaftsministerin, ist eine der wenigen prominenten Frauen in der Union Foto: Hans Christian Plambeck/laif

Die Entscheidung, im Bundestag gemeinsam mit der AfD abzustimmen, dürfte diesen Eindruck für manche Frauen noch verstärkt haben. Die Ablehnung der AfD ist bei Frauen deutlich ausgeprägter als bei Männern, das zeigen Wahlergebnisse und Umfragen der letzten Jahre.

Anruf bei Matthias Jung von der Forschungsgruppe Wahlen, der mit seinem Team für das ZDF-Politikbarometer regelmäßig die Stimmung unter den Wäh­le­r*in­nen erhebt. „Friedrich Merz ist kein Zugpferd als Kanzlerkandidat, im Gegenteil“, sagt Jung und meint das ganz generell. Durch Merz’ Vorstoß in Sachen Migration und den Abstimmungen mit der AfD habe sich das auch nicht geändert. Bei Frauen, sagt Jung, habe Merz besondere Schwierigkeiten. „Das gilt nicht nur für junge Frauen. Nach unseren Zahlen ist selbst der traditionelle Bonus bei älteren Frauen fast gänzlich verschwunden. Das ist ähnlich wie 1980 beim Kanzlerkandidaten Franz Josef Strauß“, sagt Jung. „Danach gab es das nie wieder.“

Lange wählten Frauen in der Bundesrepublik konservativer als Männer und waren für die Union eine sichere Bank. Heute stimmen Frauen tendenziell für progressivere Parteien, besonders gilt das für die jungen. Nur 10 Prozent der Frauen, die unter 35 Jahre alt sind, wollen nach den Zahlen der Forschungsgruppe den Christdemokraten als Kanzler, bei den Frauen über 60 sind es 33 Prozent. Bei Männern ist Merz deutlich beliebter: 27 Prozent sind es bei den jungen, 40 Prozent bei den alten Wählern.

Um die Bundestagswahl zu gewinnen, braucht Merz aber die Wählerinnen – und das weiß er auch. Dass Merkel 16 Jahre die Regierung anführte, lag auch an der hohen Zustimmung bei Frauen jenseits der CDU-Klien­tel. Die spricht nun auch Robert Habeck an. Und der Kanzlerkandidat der Grünen kommt bei den Frauen gut an. Merz dagegen wird das Image des Anti-Merkels nicht los, an dem er so lange gearbeitet hat. Dass die Ex-Kanzlerin öffentlich seine Entscheidung kritisierte, trotz gegenteiliger Zusagen gemeinsam Mehrheiten mit der AfD zu bilden, hat es für Merz nicht leichter gemacht.

Eine Dreiviertelstunde läuft im vergangenen Oktober die Women@CDU-Konferenz im Adenauer-Haus bereits, da steht Merz auf der Bühne. Aus rechtlicher Gleichberechtigung eine gelebte Gleichberechtigung zu machen, sei eine Kernaufgabe bürgerlicher Politik, sagt der Parteichef. Er spricht über unbezahlte Sorgearbeit, Teilzeitquote und die Altersversorgung von Frauen. Über die parteinterne Quote, die er lange ablehnte und dann doch unterstützte. „Heute hat die Bundestagsfraktion von CDU und CSU 196 Mitglieder, davon sind 47 Frauen, also gerade mal ein knappes Viertel“, sagt Merz. „Damit bin ich nicht zufrieden.“ Dies zu ändern, sei eine Aufgabe für die Vorstände der Partei auf allen Ebenen. Er ermutigt die Kommunalpolitikerinnen, die vor ihm im Publikum sitzen, zu kandidieren. „Sagen Sie bitte: Ich will es.“

Hat Merz dazugelernt, der 1997 noch im Bundestag gegen einen Gesetzentwurf stimmte, mit dem Vergewaltigung in der Ehe als Straftatbestand ins Gesetzbuch aufgenommen werden sollte? Oder hat der CDU-Chef einfach nur begriffen, dass es ohne die Frauen nicht geht?

Um die Bundestagswahl zu gewinnen, braucht Merz die Wählerinnen, er weiß das

Karin Prien ist stellvertretende Bundesvorsitzende und Bildungsministerin in Schleswig-Holstein, die liberale Christdemokratin hat sich in den innerparteilichen Machtkämpfen lange gegen Merz gestellt. Es ist Mitte Januar, Prien sitzt im Auto von Kiel nach Berlin, dort wird sie am Nachmittag über die Krise der liberalen Demokratie diskutieren. Merz’ Fünf-Punkte-Plan zur Migration und die gemeinsamen Abstimmungen mit der AfD, die eine heftige Debatte über Merz und eine bundesweite Protestwelle auslösen werden, sind noch weit weg.

„Das reicht mir nicht“, sagt Merz über die Frauenquote in der CDU, hier mit Linnemann (Generalsekretär) und Stumpp (Vize) Foto: Hans Christian Plambeck/laif

Zur Frage nach dem „wahren Merz“ will Prien drei Punkte sagen. Zum einen sei da die Projektionsfläche des klassischen konservativen Mannes, die von den anderen Parteien kampagnenartig bespielt werde. Zum Zweiten sei Merz ein Mann Ende 60, der auf bestimmte Weise sozialisiert worden sei und einen entsprechenden Habitus an den Tag lege. Und dann sei da drittens aber auch eine Entwicklung. Merz habe in der Partei die Quote mit durchgesetzt. Bei der Abstimmung über Vergewaltigung in der Ehe sei die Lage damals zwar komplizierter gewesen als gemeinhin behauptet, aber er habe selbst gesagt, er würde heute anders entscheiden. „Und das muss man einem Politiker auch abnehmen.“

Die Einführung der Frauenquote war eine parteiintern höchst umstrittene Angelegenheit. Viele der konservativen Merz-Fans waren strikt dagegen. Doch auf dem entscheidenden Parteitag in Hannover sprach sich Merz für die Quote aus – und verhalf dieser zu einer knappen Mehrheit. Seitdem wird sie schrittweise eingeführt, befristet auf fünf Jahre. Dann soll evaluiert werden.

Prien hat Merz lange bekämpft. Als er im dritten Anlauf Parteichef wurde, hat sie sich entschieden, ihn zu unterstützen. Zu groß wohl war aus ihrer Sicht die Gefahr, weiterer Streit könne der CDU massiven Schaden zufügen und diese eine ähnliche Entwicklung nehmen wie konservative Parteien in anderen europäischen Ländern, die deutlich geschwächt in komplizierte Regierungsbildungen gehen, wie etwa jüngst die ÖVP in Österreich.

Prien: „Lieber Friedrich, fest an deiner Seite“

Bislang ist Prien bei ihrer Linie geblieben, trotz der Sache mit der AfD. Auf dem Parteitag in der vergangenen Woche stellte sie sich hinter Merz. „Meine, unsere DNA ist antifaschistisch und antitotalitär und da stehe ich, lieber Friedrich, fest an deiner Seite“, rief Prien in den Saal. Was sie hier und auch sonst nirgendwo sagt: dass sie die Abstimmungen mit der AfD in Ordnung findet. Prien sieht das kritisch, das kann man vermuten.

„Er erkennt meine Arbeit an und schätzt sie“, sagt Serap ­Güler über Merz in einem Telefonat Mitte Januar. Die Szene im Bundestag, in der Merz sie zusammenstauchte, hätten sie ausgeräumt. Merz habe sie zur stellvertretenden Vorsitzenden der Kommission gemacht, die das Grundsatzprogramm erarbeitete.

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„Dieses Frauenfeindliche, dem kann ich nur widersprechen“, sagt auch die Bundestagsabgeordnete Franziska Hoppermann, die wie Güler im Bundesvorstand sitzt und früher zu Merz’ Kritikerinnen zählte. Beide Frauen kandidierten als mögliche Generalsekretärinnen in Teams mit Norbert Röttgen beziehungsweise Helge Braun gegen den heutigen Parteichef. Merz, sagt Hoppermann, spreche sich im Parteivorstand dezidiert für mehr Kandidaturen von Frauen aus und rufe Landes- und Kreisvorstände auf, diese zu unterstützen. Beide Abgeordnete haben im Bundestag mit Merz und der AfD gestimmt und dies auch öffentlich verteidigt. Hoppermann dankte Merz auf dem Parteitag für seine „staatspolitische Verantwortung“, ­Güler sprach gegenüber der Welt von „dem richtigen Zeichen“.

Aber es sind auch vor allem Frauen, die sich Merz’ Initiative in der vergangenen Woche verweigert haben. Zwölf Abgeordnete der CDU stimmten nicht mit Union und AfD, eine von ihnen war krank. Von den verbleibenden elf, die der Abstimmung fernblieben, sind sechs Frauen. Angesichts des deutlich kleineren Frauenanteils in der Fraktion ist das ein hoher Schnitt.

Eine von ihnen ist Monika Grütters, die Berlinerin war unter Merkel Kulturstaatsministerin. Grütters will öffentlich nicht über ihre Entscheidung sprechen, sie sieht wohl die Gefahr, dies könne sich für die wahlkämpfenden Christdemokraten negativ auswirken. „Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht, aber mit der AfD konnte ich nicht stimmen“, sagt sie. Mehr sagt sie nicht. Auch der sehr harte Migrationskurs dürfte der Katholikin nicht gefallen, für die Sozialethik wichtig ist. Dazu aber will sie sich nicht äußern. Nur so viel: „Das Klima in der Gesellschaft hat sich verändert und in unserer Partei eben auch.“

Grütters ist eine von zahlreichen CDU-Frauen, die nicht mehr für den Bundestag kandidieren. Auch Bundestagsvizepräsidentin Yvonne Magwas, Digitalpolitikerin Nadine Schön, die auch stellvertretende Fraktionschefin ist, Außenpolitikerin Katja Leikert, sowie Annette Widmann-Mauz, ehemalige Staatsministerin für Migration, hören auf. Sie alle führen die unterschiedlichsten Gründe dafür an. Merz und seinen Kurs nennen sie nicht. Merkel hat alle diese Frauen geprägt, manche wie Grütters und Widmann-Mauz sind der ehemaligen Kanzlerin bis heute eng verbunden. Dass auch eine gewisse Entfremdung vom neuen Kurs der CDU eine Rolle bei den Entscheidungen gespielt haben könnte, liegt also nahe.

Die CDU könnte, um die Schwächen ihres Kandidaten auszugleichen, einige Frauen in den Vordergrund rücken. „In so einer Situation wäre es wichtig, andere Personen mit hoher Reputation nach vorne zu stellen“, sagt auch Wahlforscher Jung. Aber dafür laufe der Union die Zeit davon. „Und: Wer sollte das denn sein?“

Geht es um die CDU, fallen einem gleich Männer ein. Die meisten Frauen sind weitgehend unbekannt – mit wenigen Ausnahmen wie Ex-Landwirtschaftsministerin Julia Klöckner, Güler und Prien. Letztere hat in den vergangenen Jahren ihren eigenen Kopf bewiesen. Die Partei dankte ihr das nicht. Bei ihrer Wiederwahl als stellvertretende Parteivorsitzende erhielt sie im Mai mit 58 Prozent das schlechteste Ergebnis der fünf Stellvertreter*innen. Silvia Breher, die andere Frau unter den Vizes, schnitt besser ab, sie tritt öffentlich aber kaum in Erscheinung.

Das gilt auch für Christina Stumpp, die stellvertretende Generalsekretärin. Ihren Posten gab es vorher nicht, Merz hat ihn neu geschaffen – so konnte er bei seiner dritten Bewerbung um den Parteivorsitz zumindest eine Frau in seinem Team vorweisen. Stumpp sagt von sich, sie wirke vor allem in die Partei hinein: „Mein Ziel ist es, Frauen für die Kommunalpolitik zu begeistern.“ Als Merz den Generalsekretär austauschte, war sie für den Posten keine Option. Den Job bekam Carsten Linnemann, einer von den Männern, denen Merz vertraut.

Ob der Anteil der Frauen in der nächsten Bundestagsfraktion größer wird als derzeit, ist noch nicht ausgemacht. Zwar stehen – dank Quote – mehr Frauen auf den Listen. Nur: Weil die CDU so viele Direktmandate holt, ziehen diese Listenplätze meist gar nicht. Und bei der Auswahl der Di­rekt­kan­di­da­t*in­nen in den Kreisverbänden setzt sich weiterhin häufig die alte Männer-CDU durch. Die Partei hat in knapp einem Viertel der Wahlkreise Frauen aufgestellt, in Baden-Württemberg sind es sogar weniger als ein Fünftel. „Die sichereren Wahlkreise sind oft auch die umstritteneren“, sagt Nina Warken, die dort Landesgeneralsekretärin und im Bundestag eine der parlamentarischen Ge­schäfts­füh­re­r*in­nen ist.

Warken kam erst über die Liste in den Bundestag, 2021 wollte sie endlich in ihrem Wahlkreis Odenwald-Tauber kandidieren, der immer an die CDU geht. Doch nach der Nominierung kreuzte plötzlich ein männlicher Gegenkandidat auf. Der Kreisvorsitzende, so berichtete es die FAZ, machte sich für den Mann stark, es war von Unregelmäßigkeiten die Rede, schließlich wurde die Aufstellung für ungültig erklärt. Am Ende hat Warken den Machtkampf für sich entschieden. Auch sie ist eine Frau, die die CDU nach vorn stellen könnte. Nur: Bundesweit kennt die 45-jährige Rechtsanwältin kaum jemand.

„Es bleibt ein Kampf und der ist noch nicht gewonnen“, sagt Karin Prien. Die CDU müsse sich mit großer Ernsthaftigkeit auf allen Ebenen um die Umsetzung der Quote kümmern. Prien sagt aber auch: „Es ist auch Aufgabe der Frauen in der CDU, nach vorne zu treten und einen Machtanspruch zu formulieren.“ Dass dies zu selten geschieht, da sind sich viele Christdemokratinnen einig. „Es wäre schön, wir wären mutiger und dadurch wahrnehmbarer“, sagt Nina Warken. „Männer sagen für Talkshows gleich zu, Frauen fragen erst einmal nach dem Thema“, meint Serap Güler.

„Natürlich gibt es in der CDU Kräfte, die sagen: Jetzt reicht’s mit der Gleichstellung“, auch das sagt Prien. Auf dem Parteitag 2022 in Hannover, wo auch die Quote beschlossen wurde, hatten Delegierte – viele von ihnen einstige Merz-Ultras – erfolglos versucht, den Begriff „Gleichstellung“ gleich ganz aus dem neuen Grundsatzprogramm der Partei zu verbannen. Die CDU wäre damit hinter ihre Beschlusslage von 1986 zurückgefallen. Und auf welcher Seite steht Merz bei dieser Auseinandersetzung, Frau Prien? „Am Ende steht er immer auf der Seite der gleichberechtigten Teilhabe von Frauen“, antwortet die Vizeparteichefin. Stimmt das? Schwer zu sagen.

Frauen in Vollzeit

In ihrem Wahlprogramm verspricht die Union, bessere Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass Frauen Vollzeit arbeiten können. Haushaltsnahe Dienstleistungen und Kinderbetreuung sollen von der Steuer absetzbar sein. Sie will sich für geschlechtsspezifische Medizin einsetzen, Frauenhäuser stärken und mithilfe von elektronischen Fußfesseln Gewalttäter von ihren Ex-Partnerinnen fernhalten. „Das sind pragmatische Sachen, die vielen Frauen helfen“, sagt Warken.

Der Abtreibungs-Strafrechts­paragraf 218 soll nach dem Willen der Union erhalten bleiben, das Selbstbestimmungsgesetz will sie wieder abschaffen. Die linke Plattform Campact startete auch deshalb unter dem Titel „Keine Rückschritte“ eine Kampagne gegen die CDU, inzwischen ruft sie wegen der Abstimmungen mit der AfD bundesweit zu Demonstrationen auf, die in den letzten Wochen bundesweit Hunderttausende mobilisierten.

Die Frage ist, was für die Wahl am 23. Februar entscheidend ist. „Wir brauchen niemanden, mit dem man gern auf dem Sofa ein Glas Weißwein trinkt. Wir brauchen jemanden, der sich an einen Tisch mit Donald Trump setzt und hart verhandelt“, glaubt Ines Claus, CDU-Fraktionschefin in Hessen. Das würden auch viele Wählerinnen denken. Das soll wohl heißen: Nach dem Scheitern der Ampel und angesichts von Wirtschaftskrise, Kriegen und einem Autoritarismus, der auf dem Vormarsch ist, könnten sich Frauen doch für die Union entscheiden. Die steht mit Merz in Umfragen mit um die 30 Prozent unangefochten auf Platz 1. Allein an den Männern liegt das nicht.

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33 Kommentare

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  • Wir hatten eine Frau als Bundeskanzler



    Wir haben eine Frau als EU Ratspräsidentin



    Wir hatten einen schwulen Gesundheitsminister



    Wir werden einen Schulen Außenminister (okay FDP, aber CDU Regierung)



    Wir hatten ein Finanzminister im Rolli



    Und jetzt schauen wir uns mal die Erfolgsbilanz der SPD an.

  • Ein Artikel der mir als 79 jähriger Mann gefällt.



    Übrigens die taz ist meine bevorzugte Zeitung.

  • Es ist erstaunlich, dass sie offensichtlich glauben, erfolgreich damit durchzukommen. Aber nach den Verhältnissen in anderen Ländern ist es nicht unplausibel, dass sich die Haltung von Merz und Linnemann auszahlen könnte.



    Bei sueddeutsche.de 2024



    “CDU-Chef über Frauen in der Politik



    Macho Merz"



    20. Oktober 2024

  • Frauen/Ministerinen wie Lamprecht, Paus, Roth, Geywitz in der letzten Regierung sind nicht gerade ein Argument das Frauen die bessere Arbeit machen.

  • "Die Union unter Friedrich Merz kann bei jungen Wählerinnen kaum punkten."



    Ich freue mich, dass wenigstens auf "junge Wählerinnen" in unserem Land Verlass ist. Danke!



    Nachdem Studien gezeigt haben, dass Männer eher AfDP/CDU und Frauen eher Grün/Links wählen, sollte man vielleicht die Regulierung unseres Wahlrechts überdenken. Keine Ahnung, wie in der Studie non-binäre Personen abgeschnitten haben. Im Moment verläuft die willkürliche Linie zwischen jünger/älter als 18 Jahre. Vielleicht sollte man die Linien zwischen Mann/Frau ziehen? ;-) Das könnte den politischen Rechtsruck aufhalten, wenn schon nicht den gesellschaftlichen.

    • @Jalella:

      "Das könnte den politischen Rechtsruck aufhalten, wenn schon nicht den gesellschaftlichen." (Jalella)



      In diesem Satz steckt zwar ein Widerspruch in sich, aber wollen wir mal nicht kleinlich sein.



      Wichtiger: Die Hoffnung Frauen könnten den Rechtsruck aufhalten hätte ich auch gerne. Alleine mir fehlt der Glaube.



      Frauen stellen immerhin die Mehrheit der Bevölkerung dar. Und da möchte man freilich meinen dass sich dies bei Wahlen eigentlich entsprechend ausdrücken müsste.



      Und? Sind denn die Wahlergebnissen tatsächlich so? Wieso sind die so, wie sie sind?



      So leid es mir tut: Es ist ja echt super dass sich bei jungen Frauen ein entsprechender Trend abzeichnet. Leider sind die in der Gesamtheit der Frauen aber halt auch nur ein altersspezifischer Teil vom "Kuchen". Die "Omas gegen Rechts" dagegen sind mit Sicherheit nicht repräsentativ für ihre Altersgenossinnen. Leider!

    • @Jalella:

      Der alte feuchte Traum eines jeden Politikers, sich das passende (Wahl-)Volk aussuchen zu dürfen...

  • Danke für diesen klaren, erhellenden Artikel!



    Die Merkeljahre sind vorbei.



    Auch wenn sie nicht alles richtig gemacht hat, so hat sie doch gerne einige sozialdemokratische Töne in ihrer Politik untergebracht.



    Davon ist in der heutigen CDU nichts mehr zu hören.



    Die Unterstützung der o.g. Frauen klingt fadenscheinig. Die CDU ist kein Ort für selbstbewusste Frauen. Kanzlerin Merkel bleibt wohl die große Ausnahme.



    Die CDU bleibt eine Partei für Opportunisten.



    Dass mit Julia Klöckner eine ehemalige Weinkönigin das bekannteste weibliche Gesicht der aktuellen CDU ist, passt genau ins Bild!

    • @Philippo1000:

      Halten sie Esken für eine geeignete Vorzeigefrau? Wo sind die bekannten weiblichen Gesichter in der SPD?

    • @Philippo1000:

      Ich finde es bedauerlich, wenn man Pluralismus so sehr durch die Linse der eigenen politischen Präferenzen betrachtet. Es gibt nunmal unterschiedliche Strömungen in der Bevölkerung, die alle ihre demokratische Berechtigung haben und daher auch in der Parteienlandschaft abgebildet sein sollten. Was passiert, wenn sich alle Parteien irgendwo in der "Mitte" tummeln und die Grenzen zwischen ihnen verwischen, hat zuerst die SPD als Reaktion auf die "neoliberale" Agendapolitik Schröders erleben müssen und später halt infolge von Merkels - aus Ihrer Sicht löblicher - "Sozialdemokratisierung" die Union: Alsbald funktionieren nur noch "Große Koalitionen", und die werden dann immer kleiner - und das weitgehend zugunsten der faktisch nicht regierungsfähigen Extremen.

      Und was Sie für ein Problem mit Weinköniginnen haben, ist mir unklar. Es sagt aber, schätze ich, mehr über Ihr Frauenbild aus als über diese. Nüchtern (haha) betrachtet ist Weinkönigin - für ein Ehrenamt - ein beinharter Marketingjob, der Fachkompetenz, Selbstbewusstsein, Bodenständigkeit, unternehmerischen Impetus und soziales Geschick erfordert. Eigentlich wären mehr vormalige Weinköniginnen in der Politik ein Gewinn.

      • @Normalo:

        Weinköniginnen sind das Aushängeschild eines völlig überholten Frauenbildes:



        "Schmückendes Beiwerk".



        Wie derzeitige Erhebungen zeigen, sind Frauen erfolgreicher in ihren Abschlüssen.



        Somit wäre es ein großer Gewinn für die Gesamtgesellschaft, wenn mehr Frauen in Politik und Wirtschaft leitende Funktionen inne hätten.



        Davon ist man in der CDU Lichtjahre entfernt. Merkel war ein glücklicher Zufall. Sie konnte die Gelegenheit nutzen, als die schwarzen Kassen der CDU auftauchten und war ein diesbezüglich unbeschriebenes Blatt.



        Insbesondere in der zweiten GroKo hat der sozialdemokratische Schwenk Merkels für Viele Vorteile gebracht.



        Ich halte es für deutlich besser, wenn sich die Chefin eines Landes für die Mehrheit der Menschen einsetzt.



        Merz plant ja nur für Besserverdiener.



        Daher verdient er den angestrebten Posten auch nicht.

        • @Philippo1000:

          Sie wissen aber schon das doppelt soviel Männer sehr an Politik interessiert sind wie Frauen. Und ein sehr großes Interesse gehört schon dazu, um das zu machen.

          Und schön, dass Sie Frauen rückwärtsgewandheit unterstellen, welche sich gerne und das freiwillig, als Weinkönigin bewerben.

          Ich finde das ziemlich überheblich und in Gegenden, welche diese Tradition haben, schießt man sich entgültig ins aus. Wir hatten nämlich hier die Diskussion. Auf der einen Seite sagen, Frauen sollen tun was sie wollen und auf der anderen Seite, dass sollt ihr Frauen nicht, weil ist nicht toll, ist schwer vermittelbar.

          Und wie man auf den Gedanken kommt, dass ein Geschlecht wohl eine bessere Politik macht ist auch weit hergeholt.

          Frau Paus und Frau Geywitz stehen nicht dafür. Und obwohl weibliche Minister mit dem Thema beschäftigt waren hat es bis zum Wahlkampf gedauert, dass man ein Gesetz gemacht hat, um Frauen besser vor Gewalt zu schützen. Muss bei Männern nicht schlechter oder besser sein.

        • @Philippo1000:

          Mich deucht, Sie haben noch nie eine Weinkönigin bei der Arbeit erlebt. Der Job ist Ihrem Klischee schon seit Jahrzehnten meilenweit entwachsen. Was der Vergangenheit hingegen NICHT entwachsen ist, ist das Frauenbild "progressiver" Gleichstellungspolitik. Da hängt man immer noch der letztlich untertänigen Illusion nach, Macht gewänne man, indem man einen Anspruch darauf durchsetzt. Was auch immer man dafür bekommt, es ist immer nur entliehen von den eigentlich Mächtigen.

          Ansonsten nochmal: "Funktionierende Demokratie" heißt in aller Regel nicht, dass möglichst alle Parteien unisono wollen und tun, was Sie für "objektiv richtig" halten. Funktionierende Demokratie heißt, dass auch Jene, die das völlig anders sehen, sich adäquat repräsentiert fühlen. Merkel hat viel getan, um bei Leuten zu punkten, die auch bei der SPD nicht ganz schlecht aufgehoben gewesen wären, und damit aber Jene weiter rechts "entheimatet", die bis dahin bei der Union noch Anschluss zur gemäßigten Mitte gehalten hatten. Mit "Die liegen aber nunmal alle grottenfalsch!" kommen Sie denen in einer Demokratie nicht bei. Die sagen Ihnen knallhart "Achja? Das sieht Alice anders, und die wähle ich jetzt." - Folgen: s.o.

    • @Philippo1000:

      Merkel war vieles. Aber selbstbewusst höchstens im Sinne: Bewusst was eine Kanzlermarionette ist und wie man sie spielt.



      Hat sie ihre Position denn genutzt um die Position der Frauen maßgeblich zu verbessern?



      Ich denke wenn während ihrer Zeit was passiert ist dann wäre das auch ohne sie passiert und sie hätte mehr machen können.



      Hätte sie halt Selbstbewusstsein für sich als Frau gehabt.

      • @Das B:

        Marionette?



        Seltsames Bild, wessen Marionette soll Sie denn gewesen sein?

      • @Das B:

        Zum Einen heißt "Frauen in der Politik" nicht automatisch "Frauenpolitik". Nur wer das verinnerlicht, hat letzlich eine Chance von der Seite, die Macht immer nur einfordert, auf die Seite zu wechseln, von der eingefordert WIRD, weil sie nämlich die Macht faktisch hat (und sie auch letztlich nicht hergibt, wenn sie mal die eine oder andere Forderung erfüllt).

        Merkel WAR die Seite mit der echten Macht und unter anderem deshalb so lange erfolgreich, weil sich einfach als Kanzlerin begriffen und verhalten hat und nicht identitär als Geschlechtsrepräsentantin, die Kanzlerin ist. Deshalb war sie auch wirklich Chefin und nicht nur nominelle Amtsträgerin von Quotengnaden wie ihre chronischen "secunda inter pares"-Gegenstücke bei den "progressiven" Parteien.

        Zum Zweiten können Sie ja mal rausfinden, welche Partei die erste war, die tatsächlich pari-pari Frauen und Männer ins Kabinett geschickt hat (Spoiler: Rot oder Grün waren es nicht). Manche Dinge werden einfach gestaltet, ohne großes genderpolitisches Bohei darum zu machen. Auch DAS ist eine frauenpolitische Haltung, nur halt nicht die, die unweigerlich mit der Opferrolle hausieren geht.

  • "Frauen nach vorne schieben" klingt nach einer Anzeige. Warum nicht stattdessen unterdrückte Kompetenz nach vorne schieben?

  • Die Grünen können bei den Damen punkten und kommen in Umfragen auf 13 %.

    Die Union kann nicht bei den Damen Punkten und kommt auf 30 % und stellt den Kanzler. Arme Union.

  • Klingt nach einem Artikel aus einem Gähnblatt, FAZ etwa. Aber Frauen geht wohl immer in der TAZ..

    1. Sind Umfragen keine Wahlergebnisse.

    2. Ist Wahlkampf und das Nach-dem-Mund-Gerede der CDU-Frauen hier kaum zu hinterfragen wohl dem Alter/Sozialisation der Autorin geschuldet. Diese Frauen sind gern in der zweiten Reihe, Merkel war die Ausnahme der Regel.

    3. Konservativ ist bei einem Zeitgeist der die Errungenschaften der 68er gern vergisst, ein Rückschritt in die 20er/30er des letzten Jahrhunderts. Soviel wird langsam klar.

    Müsste er nicht ein paar Errungenschaften, die sich zum Glück nicht rückgängig machen lassen (zb generell Frauen in der Politik), befriedigen, hätte er sich bei dem Frauentreffen doch gar nicht sehen lassen.

    Wenn hier jetzt noch vorsichtig Wahlkampf für die CDU gemacht wird, heisst das wohl, dass 2 Wochen reichen um das Gröbste zu vergessen.

  • Mehr Prien, mehr Schleswig-Holstein wagen!



    Und nicht mit ausgerechnet Klöckner und Bär das Kästchen Frauen abhaken.



    Wenn das Merz überfordert, soll er am 24.2. zurücktreten, seine Reden hat er da ja geschwungen.



    Doch weder Programm noch Personal ist à jour.

  • Parteitag der Jungen Union verfolgt und geschockt, wie junge Frauen das althergebrachte Retro-Rollenmodell wieder verteidigen, im Grunde Feminismus madig machen.



    Eine Rita Süssmuth wäre in diesem Kontext geradezu revolutionär!



    Aber mit Feminismus hatten auch Maischberger und Illner im Kanzlerduell nichts am Hut: keine Frage in Bezug auf feminstischen Fortschritt in der Gesellschaft.



    Die Grünen hätten hier ein Alleinstellungsmerkmal, wenn sie mit Habeck und vor allem Baerbock Fortschritt in dieser Hinsicht fordern und preisen würden. Die Länder Skandinaviens oder Island sind den Deutschen in punkto feministischen Fortschritt in der Gesellschaft meilenweit voraus.



    In Deutschland haben Frauen die besten Abschlüsse im Fach Medizin. Aber bundesweit machen meist autoritäre Männer als Chefärzte Karriere, vermiesen Frauen z. B. im Fach Chirurgie mit ihrem männerbündischen und autoritären Verhalten die Karriere. Das Gleiche bei der Bundeswehr, Spitzenjobs in der Konzernen, usw. Kein Thema im Wahlkampf bei CDU, aber auch der SPD.

  • Nicht vergessen, dass die CDU damals dagegen gestimmt hat, dass Vergewaltigung in der Ehe eine Straftat ist. Unter ihnen: Friedrich Merz. Nicht nur das. Da saß die Altherrenriege auf ihren Sitzen und hat gelacht. Frauenrechte sind für die CDU nur ein Treppenwitz.

  • Kommt jetzt auch noch ein Artikel "Die Grünen und ihre Wählerinnen -Zeit für Herrenwahl".

    An sich ist der gesamte Artikel eher fragwürdig. Sowie er in der Wahlurne liegt sieht man es dem Stimmzettel, und auch der Stimme, nicht mehr an, ob sie von weiblich/männlich, alt/jung oder mit/ohne Migrationshintergrund abgegeben wurde. Dass einzige was man sieht ist städtisch/ländlich. Und da würde ich mir in letzterem Fall als Grüne/Linke und langsam sogar SPD Gedanken machen. Die drei Parteien zusammen werden in vielen ländlichen Gebieten weniger Stimmen wie die AfD haben - eine traurige Wahrheit, die bisher in der Hauptstadtpresse scheinbar nicht wahrgenommen wird.

  • Die CDU hatte zeitweise mit Merkel, von der Leyen und Kramp-Karrenbauer 3 Frauen gleichzeitig in den höchsten Positionen. Das nach 16 Jahren Merkel und 2 Jahren Kramp-Karrenbauer nun seit 4 Jahren ein Mann im Vordergrund steht mit Laschet und jetzt Merz kann man nun wirklich nicht skandalisieren. Zum anderen sind doch Frau Prien, Frau Klöckner und Frau Bär (erst gestern erschien erst ein Artikel über Sie in der Taz) doch durchaus präsent...

    Und das Frauen nicht die besseren Politiker sind an denen man sich ein Beispiel nehmen sollte, dass zeigen Weidel, Meloni, Le Pen, von Storch, etc.

    Dieser Genderwar wird langsam echt anstrengend und wirkt wirklich nur symbolpolitisch. Aber in der Sache ists meist dann kein bisschen anders.



    Ich will von der Politik gut regiert werden, dabei ist mir das Geschlecht egal. Das Geschlecht und Gender sollte niemals Wahlentscheidend sein, denn es definiert dich nicht in deinem handeln.

  • Man sollte Leute wegen ihrer Fähigkeiten und Leistungen "nach vorne schieben", nicht wegen dem was sie zwischen den Beinen haben.

    • @Wonneproppen:

      Sagen Sie das mal dem Phallus-huldigendem Patriarchat.

    • @Wonneproppen:

      Ja das würde die "Herren" empfindlich treffen.



      Da fragt man sich doch viel öfter wie, wo und vor allem WARUM sie den ausgegraben haben.

  • Warum sollten Frauen in der CDU sichtbarer sein?



    Die CDU ist eine Partei für Alte, Weiße, Männer! Wer das noch nicht gemerkt hat, hat eine etwas lange Leitung.



    Herr Merz wird dieses Jahr 70. Damit reiht er sich ein in die Garde alter Männer, die gerade die Welt regieren (Trump, Xi, Erdogan, Putin, Modi, Lula da Silva, ...). Sie werden die Welt nicht zu einem besseren Ort machen.



    Warum wählten ausgerechnet Frauen konservativer? Was treibt sie? Mir ist das schleierhaft, da sie ja gerade von Konservativen regelmäßig im Regen stehen gelassen werden. Konservative kümmern sich nicht um alleinerziehende Mütter, obwohl dies sogar vom Grundgesetz in Artikel 6 implizit gefordert wird, sie wollen §218 des Strafgesetzbuches beibehalten (hat den mal jemand gelesen?!), sie sorgen nicht für eine ordentliche Entlohnung von Arbeitnehmerinnen! Was soll eigentlich geschehen, bis konservativ wählende Frauen endlich einmal aufwachen?

    Und warum ist dieser Artikel so lang?

    • @Aurego:

      Die Frauen wählten (Präteritum) vermehrt konservativ. Inzwischen ja gerade nicht mehr.



      Offenbar haben Sie den Artikel nicht vollständig gelesen (siehe auch Ihr letzter Satz).

    • @Aurego:

      Herr Merz ist 69 und der amtierende Bundeskanzler ist 66.

      Herr Habeck ist 55 Jahre alt. Die Grünen wollen 13 % wählen und die Union 30 %.

      Und bei den 18 - 29 jährigen liegen AfD und Linke deutlich vor den Grünen.

      Und wenn Arbeitnehmerinnen nicht ordentlich entlohnt werden, jetzt waren 3 Jahre SPD und Grüne an der Macht. Hat sich etwas geändert. Nein, es ist Aufgabe der Gewerkschaft "ordentliche Löhne" auszuhandeln und nicht der Politik.

      • @Martin Sauer:

        Die Machtstrukturen zwischen multinationalen Konzernen und Gewerkschaften bzw. Arbeitnehmern sind sehr asymmetrisch. Strukturell zu niedrige Löhne schaden den Volkswirtschaften langfristig extrem - auch der Handelsbilanzüberschuss gegenüber den USA ist eine Folge davon, die uns jetzt vielleicht auf die Füße fällt. Insofern muss auch der Staat hier etwas unternehmen.

    • @Aurego:

      Die alleinerziehenden Mütter, da haben SPD und Grüne auch ihr Mitleid gezeigt und wie undankbar eigentlich die Gesellschaft zu ihnen ist.... Das vollkommen zurecht.

      Aber vllt können Sie mir sagen, was sich für Sie verbessert hat. Mir fällt da nämlich nichts ein und falls es wirklich nichts gibt, dann ist es wohl unerheblich wenn man wählt.

      • @Hitchhiker:

        Für mich hat sich jede Menge verbessert: Alleine das Deutschlandticket hat meine Familie um einige hundert Euro pro Monat entlastet. Der Wohlstand stieg bei mir auch mit der Ampel kräftig. Die drohende Gaskrise hat sie abgewendet, was evtl. wichtiger war als das Deutschlandticket. An der Pandemie, dem Ukrainekrieg und der Inflation trug sie keine Schuld. Das waren externe Ursachen. Aus familiengeschichtlichen Gründen werde ich jedoch nicht jede beliebige Partei wählen. Die AfD ist absolutes NoGo, ebenso alle, die ihr irgendwie zu Einfluss verhelfen oder sich ihre Ideen aneignen.