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Mehr Erneuerbare und mehr EmissionenWettlauf zur Klimaneutralität

Lalon Sander
Kommentar von Lalon Sander

Noch immer wird zu viel fossile Energie genutzt. Der Ausbau Erneuerbarer muss dem wachsenden Strombedarf entsprechend schneller vorangehen.

Strombedaf: Ein Gutteil wird von neuen Solar- und Windkraftanlagen gedeckt Foto: Marijan Murat/dpa

D as Zeitalter der Erderhitzung steckt voller widersprüchlicher Rekorde. Ausgerechnet an dem Morgen, an dem der EU-Klimadienst einen erneuten Monat über 1,5 Grad verkündet, erscheint auch die Statistik, dass im Jahr 2024 mehr erneuerbarer Strom denn je produziert wurde. Und dass dabei immer noch so viel CO₂ emittiert wurde wie noch nie zuvor. Wir müssen uns also auf weitere März-Monate mit Rekordtemperaturen gefasst machen.

Die Erklärung für den scheinbaren Widerspruch ist einfach: Im vergangenen Jahr ist erneut mehr Strom verbraucht worden. Davon wurde zwar ein Großteil von neuen Solar- und Windkraftanlagen gedeckt, aber eben zum Teil auch von fossilen Kraftwerken. Mehr fossiler Strom bedeutet auch mehr Emissionen. Zwar wird der globale Ausbau erneuerbarer Energie schneller, die Emissionen sinken trotzdem nicht.

Dass mehr Strom verbraucht wird, ist nicht unbedingt schlecht, denn es bedeutet auch, dass weniger Menschen in Energiearmut leben und etwa bei 40 Grad eine Klimaanlage betreiben können. Nicht der Verbrauch, sondern die Angebotsseite ist das Problem mit zu wenigen Solaranlagen und mit einer politischen Lethargie. Die Zeit aber wird knapp, um überhaupt noch das 1,5-Grad-Ziel im Pariser Abkommen einzuhalten.

Dass selbst in der Stromproduktion die Klimaneutralität nicht gelingt, ist besonders alarmierend, denn dieser Sektor wäre am einfachsten zu dekarbonisieren. Doch für die aktuell in wichtige Ämter neu vordringenden Politiker, wie US-Präsident Donald Trump und der Bundeskanzler in spe Friedrich Merz, spielt Klimaschutz eine eher untergeordnete Rolle.

2023 führte Dürre zu einem Einbruch bei der Wasserkraft und die Hitzewellen im vergangenen Jahr ließen den Strombedarf für Kühlung ansteigen. Der Klimawandel macht den Klimaschutz unberechenbarer. Im kommenden Jahr könnte ein anderer Faktor für steigende Emissionen beim Stromverbrauch sorgen: eine miserable Klima­politik.

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Lalon Sander
Datenjournalist
Lalon Sander ist Datenjournalist. Sein Schwerpunkt liegt in der Aufbereitung von Datensätzen zum Klimawandel.
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40 Kommentare

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  • Bevor wir in Europa uns um unsere Stromumstellung kümmern sollten, sollten wir erstmal in Afrika dafür sorgen, das die Überhaupt Strom bekommen der fürs Klima gut ist. Auch wenn Europa Klimaneutral jemals werden sollte, hilft es nicht wenn die anderen Kontinente nicht mitziehen können

    • @Marcelo:

      Müssen wir nicht, das macht China im Verbund mit afrikan. Staaten schon.



      Importverbote für Verbrenner, Ausbau EE, ambitionierte Ziele, die gar vorzeitig erreicht werden. Ein Beispiel für die paternalistische Hochnäsigkeit, Deitschland wäre doch stets so voran, dabei schon quasi überholt.

  • "Dass mehr Strom verbraucht wird, ist nicht unbedingt schlecht, denn es bedeutet auch, dass weniger Menschen in Energiearmut leben und etwa bei 40 Grad eine Klimaanlage betreiben können."

    Wie kommen Sie auf diese Feststellung? Sie wissen weder, von wem wieviel noch wozu der Strom verbraucht wurde - zumindest sagen Sie es nicht.

  • Die steigende Nachfrage nach Strom wird dem Angebot immer davonlaufen. KI, E-Autos, Industrietransformation, VR. Irgendwann ist jeder Quadratzentimeter Erde verwüstet auf der Suche nach Rohstoffen für Anlagen, die erneuerbare Energie in Strom verwandeln. Dieser Strom ist nicht grün! Er ist höchstens ein bisschen grüner als der fossil erzeugte. Der einzige Weg aus der Klimakatastrophe ist Energie sparen. Es ist nicht möglich, die unersättliche Wirtschaft zu transformieren, weil es auf der ganzen Welt nicht genug Rohstoffe gibt, nicht einmal für EINE Industrienation. Alle Ressourcen, die dafür verplempert werden, wären viel besser in eine Energie sparende, egalitäre Wirtschaftsweise investiert. Jeder Tag, jede Mine, jeder Liter verseuchtes Wasser, wird uns allen in Zukunft fehlen. All die Krisen, mit denen wir in Dauerpanik gehalten werden, sind nichts als Nebelkerzen, die uns davon abhalten, die globale Katastrophe gemeinsam zu bekämpfen.

    • @Patricia Winter:

      Frau Winter, nur wir hier in den klassischen Industrieländern können überhaupt in nennenswertem Umfang Energie einsparen (und scheitern auch da schon gelegentlich, siehe Heizungsgesetz). In den aufstrebenden Staaten Asiens, Afrikas und Südamerikas ist dies schlichtweg nicht möglich, da der Großteil der Weltbevölkerung auf diesen Kontinenten überhaupt jetzt erst die Chance hat sich durch moderne Technologien aus Armut und Abhängigkeit zu befreien! Diese Länder werden selbst bei effizientester Technologie in gewaltigen Größenordnungen Energie und Rohstoffe brauchen, viel viel mehr als in Europa und Nordamerika jemals eingespart werden könnte!

    • @Patricia Winter:

      Ans Energiesparen glaube ich nicht mehr. Seit ich Anfang der 1990-er mein Nullenergiehaus gebaut habe (das nur durch extremes Energiesparen durch den Winter zu bringen ist) kamen so Sachen wie Standby-Schaltungen und Streaming auf, Taglichtfahrerei, Servolenkungen, selbst Kleinstwagen wuchsen auf das Gewicht von Panzern an...



      Dann kommen so Forderungen wie "ÖPNV bis zur letzten Milchkanne" auf, die umgesetzt mehr Emissionen verursachen würden als Individualverkehr mit PKW (und noch nicht einmal bezahlbar wären).



      Von der Schnapsidee, Emissionen dadurch zu "vermeiden", dass man sie unter enormem Aufwand (der wieder Ressourcen frisst) aus dem Verkehrs- und Gebäudesektor in den Stromsektor verschiebt, ganz zu schweigen.



      Sorry: Autos, Smartphones und Atombomben sind nun einmal in der Welt, und sie werden nicht wieder verschwinden.



      "Egalitäre Wirtschaftsweise"? Wurde schon oft versucht, hat noch nie mehr als ein paar Jahre überdauert.

  • Du kannst noch soviele Solaranlagen aufbauen:



    Wenns dunkel ist, kommt da NULL.

    Du kannst noch so viele Windanlagen aufbauen.



    Bei Windstille kommt da NULL.

    Das muß man verstehen...

    • @Wellmann Juergen:

      Deswegen schreitet der Bau von großen Batterien voran. Und deswegen werden bessere Leitungen gebaut, weil in Europa immer irgendwo Wind weht.

      • @Kahlschlagbauer:

        Bin beeindruckt. Wie viele Minuten werden die "großen Batterien" denn überbrücken?

      • @Kahlschlagbauer:

        "...schreitet der Bau von großen Batterien voran."



        Mit den "großen Batterien" kommen wir sicher durch eine längere Dunkelflaute. [/sark]. Zur Erinnerung: In Deutschland gibt es Gasspeicher für 250 Terawattstunden, und die werden auch gebraucht, siehe [1].



        Manche Posts erinnern mich an Leute, die meinen, sie könnten mit Badeschlappen auf Bergtour gehen.



        [1] www.bundesnetzagen...and.html?nn=652300

        • @sollndas:

          2024 wurden 56,9 TWh aus Gas verbraucht. Konventionelle,Energieträger sanken um 10%. Allg steigt Deutschlands Stromverbrauch nicht, der Höchststand war 2007.



          Die berühmte Dunkelflaute, es kommt der Tag, da sind die 10 Tage Dunkelflaute im Jahr der letzte Rest konventioneller Stromerzeugung.

    • @Wellmann Juergen:

      Trifft das bei Wind auf ganz Europa zugleich zu?

      • @Janix:

        Ab und an schon. Auf Solar in ganz Europa sogar die meiste Zeit.

      • @Janix:

        Nein. Aber wenn Sie den Strombedarf eines Industrielandes mit Hydro aus Norwegen, Atomstrom aus Frankreich, Polen und Tschechien decken müssen, brauchen Sie schon leitungsmäßig ganz andere Dimensionen.

        "Dunkelflaute" ist durchaus ein Problem und muss durch schnell regelnde Kapazitäten abgefangen werden können. Sie ist freilich kein unlösbares Problem. Selbst ein Vorhalten von schnell regelbaren Gaskraftwerken für solche Fälle oder von entsprechend sinnvoll dimensionierten Grundlastträgern (Atom wird ja von einigen durchaus wieder aus der Schmuddelecke geholt, taugt aber ehrlicherweise so gar nicht für schnelle Bedarfsregelung) ist eine Möglichkeit, die Netze stabiler zu machen.

        Speicher werden das bei Großabnehmern auch nicht zeitnah zu 100% abfangen können. Die haben im Zweifel dann ihre eigenen Stromerzeuger und -speicher.

        Wichtig wäre m.E. dort, wo sich in Masse Energie sinnvoll sparen lässt, die finanziellen und regulativen Hürden zu senken, dies auch zu tun. Und zwar im den vielen Haushalten.

      • @Janix:

        Ja, manchmal.



        Und BTW: In ganz Europa ist es im Winter kälter als im Sommer.

    • @Wellmann Juergen:

      So ist es.



      Irgendwo habe ich doch gelesen: "Die Natur gibt keinen Kredit". Wo war das nur??

      • @sollndas:

        Selbstverständlich gibt die Natur Kredit. Unsere ganze Zivilisation lebt vom Verbrennen von millionen Jahre altem Dreck. Wenn das kein Kredit ist, was ist es dann?

        • @Jörg Schubert:

          Das ist ein Geschenk. Kein Kredit. Nehmen wir es an, und sagen Danke.

  • "X muss schneller Y"

    Anstatt ständig in diese unsägliche Ergebnisforcierung reinzugehen, wäre es doch eigentlich viel besser, wenn man Hürden für die Menschen beseitigt, die das gern selbst wollen. Stichwort: Balkonkraftwerke und Klimawende in Bürgerhand.

    Die Regelungswut deutscher Bürokratie zur Sicherheit der Menschen vor brennenden Stromleitungen in allen Ehren, aber was da an undifferenzierten Sperren aufgebaut wird, von der Begrenzung der kWp-Kapazitäten bis zu den Anforderungen an die Einspeisung ins eigene Hausnetz, und dann das Über-den-Kamm-scheren von Systemen mit oder ohne Speicher bei hoher Eigenversorgungsquote...

    Wenn man Hürden beseitigen würde und die Leute einfach mal machen ließe, wäre die Energiewende sehr schnell da.

    Das Problem ist jedoch ein anderes: die Energieversorger haben am langen Ende gar kein Interesse daran, dass Privathaushalte Energie selbst produzieren und damit die Netze entlasten. Die wollen ja Strom verkaufen und Netzentgelte kassieren!

  • "Wettlauf zur Klimaneutralität"

    Na ja, es geht ja wohl eher um ein "Wettschlendern" mit großen Verschnaufpausen als um ein "Rennen". Und mit CDSU werden wir erst Recht in den Rollator-Modus schalten bei diesem "Wettrennen".

  • Leider ähnlich wie nutzer: Wenn man nicht einfach Zusatz-Verbrauch will, muss - am besten konzertiert zumindest in der EU - Fossil endlich auch seinen ökologischen und volkswirtschaftlichen Preis zahlen müssen.



    Sonst wird die schein-billige Option Fossil gerne v.a. von den Schwerreichen auch verfrühstückt und in CO2 aufgelöst, und die anderen gucken in die Röhre.



    Politik ist zuweilen auch harter Entscheidungskampf, so auch hier.

  • Es sind vor Allem Diejenigen, die es sich leisten können, die weiter den Klimakollaps vorantreiben: WIR!



    Das wir für die Misere verantwortlich sind, ist ja keine Neuigkeit.



    Aber wir brauchen ja unbedingt Klimaanlagen in unseren Autos, den Büros und jetzt auch in den Privatwohnungen.



    Das Leben in virtuellen Parallelwelten kostet zusätzlichen Strom, da ist eine Rettung der echten Welt offenbar zweitrangig.



    Die Spirale der abnehmenden Intelligenz wird mittels KI weiter beschleunigt, der Stromverbrauch hierfür wächst exorbitant.



    Es wird wie gewohnt Viel gefordert: die Politik muss, die Politik soll...



    Vor 20 Jahren war das Dosenpfand der Anfang vom Ende einer Anwendung von Alu als Verpackungsmaterial. Doch die Deutschen sind so doof, dass sie derartige klimatechnische Erfolge einfach in den Dreck treten.



    Wenn wir das, was die Welt schön macht, erhalten wollen, müssen wir was dafür tun.



    Das heißt insbesondere, Vieles Überflüssiges zu lassen.



    Es liegt nicht an der kommenden Regierung sondern an uns, ob fast Fashion weiter Umwelt und Klima killt.



    Es liegt an uns, ob wir Fliegen oder Campen.

    • @Philippo1000:

      Sie können heute schon für relativ wenig Geld ein Balkonkraftwerk mit Speicher in Betrieb nehmen (mancherorts sogar gefördert) und gut 50% ihres Stromverbrauchs selbst erzeugen.

      Problem ist nur, die Feinde dieser Möglichkeit sind zahlreich. Vermieter finden sowas oft hässlich und schießen quer. Sozial Schwache, die ihre Stromkosten vom Amt bekommen, haben gar kein eigenes finanzielles Interesse, ihren Fußabruck zu reduzieren, die Energieversorger fürchten um ihre Gewinne, und linke Utopisten schimpfen manchmal sogar auf die bourgeoise Bestrebung, finanziell einen Vorteil von gutem Verhalten davonzutragen.

      Das "selbst etwas tun" wird verdächtig oft von vielerlei Interessen behindert oder schlechtgeredet.

  • Die Kunststoffe der Solar- und Windkraftanlagen werden auf Öl-Basis hergestellt. Die Herstellung erfolgt mit fossiler Energie.

    • @Lanson25:

      Die Herstellung der Solarzellen erfolgt in China bereits zu 50% mit Solarenergie, einfach weil es davon dort sehr viel gibt wo auch das Silizium herkommt (Wüste…Sand)

      Und Kunststoffe mögen jetzt tatsächlich noch vor allem aus Erdgas & Erdöl hergestellt werden, Kohlenwasserstoffe sind aber zumindest für die Kunststoffproduktion denkbar einfach auch regenerativ herzustellen: Nämlich synthetisch aus grünem Wasserstoff plus Kohlenstoff aus Luft-CO2, Biomasse oder Abfallmaterialien.

    • @Lanson25:

      Das wissen Sie woher? Die energetische Amortisationszeit eines Solarpanels liegt irgendwo zwischen 1 und 2 Jahren. Pro kWh fallen da 50 g CO2 an. Erdgas 500g, Steinkohle 800xg, Braunkohle 1 kg. 25 weitere Jahre, um das im Betrieb mehr als zu kompensieren. Wie siehts beim Kohlekraftwerk aus?

    • @Lanson25:

      Nicht notwendigerweise, jedenfalls nicht zu 100%. Aber man kann natürlich auch jede Verbesserung gegenüber dem Status Quo schon allein deshalb schlecht reden, weil es nicht die unter allen beste Goldrandlösung ist.

  • Über ein einfaches Gesetz kann das geregelt werden:



    Klimaanlagen dürfen nur mit lokal installierten PV betreiben werden - und das klappt wunderbar, denn Sonne ist da wenn's warm ist. So werden die Netzte nicht mit dem neuen Bedarf belastet...

    • @Solar4Life:

      die Welt besteht aber nicht nur aus unserem Land....

      • @nutzer:

        In dem Fall sollten wir die Bundeswehr massiv verstärken. 3 Jahre Pflichtdienst für Männer, 2 Jahre für Frauen. Mindestens. Der Umbau zu einer Armee die weltweit operieren kann sollte mit Hochdruck voran getrieben werden. Sobald wir soweit sind, werden wir die anderen Länder vor die Wahl stellen, entweder sie ordnen sich unserer überlegenen Klimapolitik unter oder wir zwingen sie dazu...as simple as that

        • @QuantumRider:

          Na holla, am deutschen (Umwelt-)Wesen soll die Welt genesen, oder wie?

          Ecofascism much?

        • @QuantumRider:

          Krieg fürs Klima. Könnte ein Wahlplakat werden.

          • @Alterchen:

            Es gibt die Theorie das die Mongolen das Klima abgekühlt haben da sie soviele Menschen getötet haben und soviele Städte zerstört haben das die Wälder die dann entstehen konnten das Klima abkühlten.

            • @Machiavelli:

              zu dieser Theorie, die Autoren kommen, entgegen der medienwirksamen Interpretation zu folgendem Schluß:



              Nur die mongolische Invasion könnte den globalen CO2-Ausstoß gesenkt haben, aber um einen Betrag, der zu gering ist, um ihn mit Hilfe von Eisbohrkernen zu ermitteln.

              Mit anderen Worten nicht messbar und deshalb theoretisch, eine nicht messbare CO2 Abnahme kann kein valider Grund für eine Klimaänderung sein. Irgendwie möchte man diese schöne griffige Behauptung aber dann doch nicht fallen lassen...

              journals.sagepub.c...7/0959683610386981

            • @Machiavelli:

              Andersherum wird ein Schuh draus. Klimawandel beförderte den Aufstieg der Mongolen und ihren Siegeszug im 13. und 14. Jahrhundert. Richtig ist, dass die zwischen 20 und 60 Millionen geschätzten Toten der mongolischen Eroberungen gesichert einen gewissen Impact auf die menschgemachten CO²-Emissionen hatten, aber der Schwarze Tod forderte im 14. Jahrhundert in viel kürzerer Zeit 75 Mio. Opfer und raffte gut die Hälfte der Bevölkerung der bekannten Welt dahin, und zwar auch an Orten, die nie einen mongolischen Reiter gesehen hatten.

              • @Metallkopf:

                die unterschiedliche Dauer dieser Extremereignisse ist die Begründung in der oben erwähnten Studie, weshalb es keinen Einfluß haben konnte. Nur die mongolische Invasion wäre lange genug gewesen, um einen theoretischen Einfluß haben zu können, was aber eben auch nicht in Eisbohrkernen nachgewiesen werden konnte.

                " Wir stellen jedoch fest, dass langsames Nachwachsen und verzögerte Emissionen aus früheren Landbedeckungsänderungen nur bei lang anhaltenden Ereignissen zu einem geringen Anstieg der Kohlenstoffspeicherung in der Landbiosphäre führen. Die Auswirkung dieser kleinen Erhöhungen der Kohlenstoffspeicherung in der Landbiosphäre auf das globale CO2 wird durch die Reaktion der globalen Kohlenstoffpools verringert und durch die gleichzeitigen Emissionen aus dem Rest der Welt weitgehend ausgeglichen. Keines dieser Ereignisse hätte daher die atmosphärische CO2-Konzentration um mehr als 1 ppm beeinflusst."

  • Es ist eine Binse, Öl, das aus dem Boden geholt wird, wird auch verbrannt.



    Solange es sich wirtschaftlich lohnt und der Gewinn die Kosten der Förderung übersteigt, wird Öl gefördert werden.



    Das zusätzliche verbilligte Angebot durch Erneuerbare ermöglicht eine Ausweitung des Verbrauchs, weil plötzlich Dinge finanziell machbar sind, die es vorher nicht waren.



    Es ist kein Widerspruch, wenn die Erneuerbaren boomen und gleichzeitig der CO2 Ausstoß, weil beides hängt nicht 1:1 zusammen.



    Will man Ölförderung unrentabel machen, dann wird der Weg über den freien Markt nicht zum Erfolg führen. Dann muß man Wege finden die Förderung zu verteuern oder ein Verbot beschließen.

    • @nutzer:

      Solange Öl und Kohle endlich sind, und wir für viele moderne Anwendungen noch keine Alternativen gefunden haben, wird über kurz oder lang das Verbrennen fossiler Bodenschätze unabhängig vom ökologischen auch einen wirtschaftlichen Preis bekommen, der dazu führen dürfte, dass sich die Petrochemie auf die Verarbeitung zu Kunststoffen und sonstigen Produkten konzentrieren wird.

      Das kann aber auch noch einige Jahrzehnte auf sich warten lassen.

    • @nutzer:

      Eine politische Verteurung oder ein verbot wird sich niemals durchsetzen. Da werden sich die 192 Länder niemals einig.

      • @Marcelo:

        Genau das ist die Krux. Eine Angebotserweiterung an billigen Alternativen aber eben auch nicht, es senkt nur das Preisniveau.