Europäische Wirtschaft und Klimaschutz: Noch nicht alle auf Kurs

In Europas Wirtschaft verlaufen die Emissionsreduktionen nicht so schnell, wie es die Pariser Klimaziele verlangen. Doch es gibt auch Fortschritte.

Firmenlogo der Munich Re

Zumindest bei der Transparenz tut sich was, etwa beim Rückversicherer Munich Re Foto: dpa

LONDON dpa | Auch wenn großartige Ankündigungen manch wichtiger Unternehmen einen anderen Eindruck machen: Längst nicht die ganze Wirtschaft ist bislang auf Pariser Klimaschutzkurs. Einer aktuellen Analyse zufolge haben nur 16 Prozent der europäischen Unternehmen bislang Klimaziele, die mit dem Ziel vereinbar sind, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Das berichtet das Carbon Disclosure Project (CDP), das als Nichtregierungsorganisation die Klimaziele von Unternehmen systematisch auswertet. In die Auswertung flossen die Angaben von mehr als 1.220 europäischen Unternehmen ein.

Immerhin: Bei der Transparenz hat sich der Studie zufolge einiges getan. Innerhalb eines Jahres stieg die Zahl der Unternehmen, die überhaupt wissenschaftsbasierte Klimaziele ausweisen, um 85 Prozent.

Fortschritte gibt es auch in der Finanzbranche: 44 Prozent der untersuchten europäischen Finanzinstitutionen machen mittlerweile Angaben zu ihren „finanzierten Emissionen“ – also zu jenen Emissionen, die sie durch Investments oder Versicherungsaktivitäten fördern. Dazu gehörten auch die Allianz und der Rückversicherer Munich Re. Das waren der Auswertung zufolge, die das Carbon Disclosure Project gemeinsam mit der Unternehmensberatung Oliver Wyman veröffentlichte, 50 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Bislang kaum messbare Ergebnisse

Die tatsächlichen bisherigen Einsparungen bei klimaschädlichen Emissionen lassen der Analyse zufolge hingegen bislang zu wünschen übrig: Bereinigt um pandemiebedingte Einsparungen lägen die Einsparungen jährlich bei rund 1,5 Prozent pro Jahr. Um im Einklang mit dem Pfad des Pariser Klimaziels zu stehen, müssten sie der Organisation zufolge allerdings pro Jahr um 4,2 Prozent sinken. Auf der Weltklimakonferenz im November in Glasgow bekräftigte die internationale Staatengemeinschaft das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Experten sind sich einig, dass nur so katastrophale Folgen des Klimawandels abgewendet werden können.

„Es ist höchste Zeit, dass alle Unternehmen und finanziellen Institutionen mit großen ökologischen Fußabdrücken dringend tätig werden, um ihre Wertschöpfungsketten mit den natürlichen Grenzen unseres Planeten in Einklang bringen“, sagte CDP-Exekutivdirektor Maxfield Weiss einer Mitteilung zufolge.

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