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Lindners Tankrabatt und die WirklichkeitGanz Holland sagt Danke

In den Niederlanden ist Autofahren sehr teuer, trotzdem gibt es nicht weniger Autos. Lindners Tankrabatt setzt jetzt einen regen Grenzverkehr in Gang.

Seit dem 1. 6. super günstig: PKW aus den Niederlanden an einer Tankstelle in Aachen Foto: Roberto Pfeil/dpa

D ie Minderjährige, die zu meiner Hausgemeinschaft gehört, hält mich für zu theoretisch. Wenn ich etwas für logisch und nachweisbar hielte, glaubte ich doch tatsächlich, es entspräche der Wirklichkeit. Ich stelle hierzu fest: Es stimmt. Immer kommt mir gewissermaßen die Empirie in die Quere. Von der Generation Z weiß man beispielsweise durch Studien sehr genau, dass ihr eine gute Work-Life-Balance mit ausreichend Zeit für Power-Yoga und Töpfern, Familie und Freunde wichtiger ist als eine große Karriere und viel Geld. Empirisch betrachtet sieht es jedoch so aus: Die Minderjährige beschied jüngst einem Berufsberater in der Schule, sie wolle später einmal reich werden. Welcher Beruf passe denn bitte dazu? Allzu anstrengend sollte er allerdings nicht sein. Genau ihrem Lebensgefühl entspräche nämlich ein Song, den sie aus Versehen auf einer „Alte-Leute-Playlist“ von Spotify gehört hätte – „Ich wär so gerne Millionär“ von den Prinzen.

Meinem Lebensgefühl entspricht indes der Prinzen-Song „Fahrrad“, den ich grob auswendig kann: „Jeder AfD-Popel fährt ’nen Opel, jeder Linke fährt ’nen Ford, jeder Lindner fährt ’nen Porsche, jeder Scholz ’nen Audi Sport, jeder Wissing fährt ’nen Manta, jeder Merz ’nen Jaguar, nur die Grünen fahren Fahrrad und sind immer früher da.“

Wäre in Deutschland Autofahren also sehr deutlich teurer, Fahrradfahren attraktiver und der öffentliche Nah- und Fernverkehr ein ständiger und kostenloser Quell der Freude, wäre eine Verkehrswende längst Realität. Schon der Grüne Jürgen Trittin, der ja bekanntlich von Natur aus recht hat, wusste lange, bevor er 2013 die Wahl verlor: Eigentlich müsste Benzin fünf Mark pro Liter kosten. Dann wird alles gut.

Hohe Benzinpreise führen zu weniger Verkehrsaufkommen und damit auch zu einer besseren CO2-Bilanz. Kurz gesagt müsste man es so machen wie die Niederlande. Theoretisch jedenfalls. Die holländischen Treibstoffpreise sind im Durchschnitt 30 Cent höher als in Deutschland und ein Neuwagen kostet bis zu 40 Prozent mehr. Nirgendwo sonst in Europa ist Autofahren so teuer. Ein Erfolgsrezept, wie aus dem grünen Wahlprogramm. Doch wieder will die missliche Wirklichkeit nicht der Theorie folgen. Denn: Es gibt kaum weniger Autos in den Niederlanden. Offenbar scheint es in den Niederlanden auch keine Pend­le­r*in­nen zu geben, die aufgrund der hohen Spritpreise verarmen oder ihren Job nicht mehr ausüben können. Die Empirie ist ein Mysterium.

Die Niederländerin, die in unserer Hausgemeinschaft für die Versorgung mit Hummus und Pita zuständig ist, beobachtet entsprechend ratlos die Diskussionen in Deutschland. Wie jetzt, hohe Benzinpreise? Wie meint ihr das? Und schon ist sie auf dem Weg zur deutschen Tankstelle, um mit dem herrlich günstigen E10-Treibstoff den Tank bis zum Rand zu füllen. Angesichts des Lindner’schen Tankrabatts sagt ganz Holland Danke. Denn in dem kleinen Land ist die deutsche Grenze praktisch von überall aus nah genug für einen beschaulichen Tankausflug. Auch für unsere Hausgemeinschaft ist in den nächsten Monaten reger Grenzverkehr geplant. Natürlich offiziell wegen der bedauernswerten Hummus-Versorgungslage in Deutschland, die es zu beheben gilt. Bleibt der Tankrabatt, werde ich mir wohl einen Zweitkühlschrank zulegen müssen. Und wenn man schon mal angereist ist, will die Niederländerin auch das 9-Euro-Ticket empirisch würdigen. Sie arbeitet sich bereits in die Sylt-Reiseliteratur ein.

Theorie und Wirklichkeit klaffen jedoch nicht immer so weit auseinander. Die AfD ist beispielsweise theoretisch genauso leer wie in der Praxis. Bundeskanzler Olaf Scholz ist theoretisch und empirisch gleichermaßen faszinierend. Außenministerin Annalena Baer­bock verbessert die Menschenrechte auf der Welt theoretisch genauso wenig wie in der Wirklichkeit.

Und auch auf die Minderjährige ist Verlass. Theoretisch wird das pubertäre Gehirn ein bis zweimal am Tag so durchgeschüttelt, dass eine Kernschmelze unausweichlich ist. Und empirisch ist es ganz genauso.

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Silke Mertins
Redakteurin Meinung
Kommentatorin & Kolumnistin, Themen: Grüne, Ampel, Feminismus, Energiewende, Außenpolitik
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39 Kommentare

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  • Ich weiß ja, dass dies kein ernstzunehmender Artikel ist, dennoch:

    "In den Niederlanden ist Autofahren sehr teuer, trotzdem gibt es nicht weniger Autos."



    Das halte ich für ein Gerücht. Danach hätten nicht mal zwanzig Millionen Niederländer genau soviel Autos wie achtzig Millionen Deutsche. Da brauch ich nicht mal offizielle Statistiken um zu sehen, dass das Unfug ist.



    "In dem kleinen Land ist die deutsche Grenze praktisch von überall aus nah genug für einen beschaulichen Tankausflug."



    Vom Westen der Niederland braucht man nach Deutschland Minimum zwei bis zweieinhalb Stunden. Beschaulicher Tankausflug?



    Dass der Sprit in Belgien oder Luxemburg noch günstiger ist, lass ich mal außen vor...

    Ich mein es ist ja schön, hie und da eine Glosse zum Thema Umweltschutz und Politikerversagen zu lesen. Wenn diese aber durch akuten Unsinn unterfüttert wird, hol ich mir lieber die Schülerzeitung von der benachbarten Gesamtschule.

  • Wenn schon Lindner (und Amateur Wissing), dann auch noch diese Feststellung: Die FDP arbeitet mal wieder heftig daran, nach einer Regierungsbeteiligung aus dem Bundestag zu fliegen. Der Niedergang von 11,5% auf jetzt rund 8% (bei den Landtagswahlen teilweise mehr als eine Halbierung) nach einem halben Jahr Regierung mündet - nicht einmal linear fortgesetzt - in 4 Jahren bei durchaus fast drei Prozent. Von mir aus auch 4,8 %.

    • @Sarg Kuss Möder:

      Na ja. Das 9 Euro Ticket von der FDP ist schon ein richtig aufregend geiles Ding mit viel Potential.

      Ich hoffe Wissing führt das irgendwie weiter und wirbelt mal endlich so richtig den Staub auf unter den vielen kommunales Sofas an denen viel Veränderung gepredigt wird aber selbst dann nichts passiert wenn man fürs Eindecken verantwortlich ist.

      • @Rudolf Fissner:

        Ich habe es so verstanden, dass die Grünen das 9 Eur Ticket initiiert haben als Replik auf den FDP Tankrabatt.

        Wenn ich ihren Beitrag nicht richtig verstanden haben sollte, empfehle ich ihnen als Satire zu kennzeichnen…..

  • Wenn das so wäre, holt lindner einen Teil der Ausgaben ja schon wieder zurück, weil Leute hier Mineralölsteuer und Umsatzsteuer zahlen, die es sonst nicht getan hätten.

  • Neben der Steuersubvention für die Mineralölkonzerne also noch Kollateralnutzen für holländische TankerInnen und noch mehr Absatz für die Mineralölindustrie.

    Der die Steuersubvention kaum an die TankerInnen weitergibt



    ("Ölkonzerne behalten fast die Hälfte des Tankrabatts"



    www.zeit.de/wirtsc...elkonzerne-anstieg

    Weiterer Kollateralnutzen:

    Alle sind ärgerlich auf die FDP

    Neben der Linken (die die Forderung aufbrachte) ind mittlerweile fast alle für die ÜBERGEWINNSTEUER (Nch den Grünen jetzt auch die SPD dafür -

    ja selbst Spahn "forderte, die Übergewinne von Ölkonzernen zu besteuern. Die Regierung müsse "genau hinschauen", ob es durch den Tankrabatt wirklich eine Preissenkung gebe"



    www.n-tv.de/politi...ticle23379294.html

    So hat der mißglückte Tankrabatt etwas geschafft, was sonst vielleicht noch Monate gebraucht hätte: eine Parteien übergreifende Stimmung für die Übergewinnsteuer.

  • "Wer mehr transportieren muss, kann sich ein entsprechendes Fahrzeug leihen."

    Ja. Und große Familien verbieten wir einfach.

    Pauschale Lösungen sind ja so einfach.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    Ganz Holland sagt Danke an der deutschen Tanke.



    Deutschland entzieht also den Nachbarstaaten durch die temporäre Subventionierung der Spritpriese, die zu „Tanktourismus“ führt, Unmengen von Steuereinnahmen. Verstößt das nicht gegen EU-Recht? Egal. Der Katzenjammer kommt in jedem Falle.



    Am ersten Neunten ist alles vorbei.



    Der Sprit wird so teuer wie einstmals im Mai.



    Doch wer will das wissen?



    Wir werden beschissen



    Und lächeln dabei.



    Bald ist alles vorbei.



    www.youtube.com/watch?v=y9Sbb7LffWA

    • @95820 (Profil gelöscht):

      "temporäre Subventionierung der Spritpriese, die zu „Tanktourismus“ führt"

      Die Verdoppelung der Spritpreise führte zu einer verdoppelung der Spritsteuern. Das waren 65 Cent extra pro Liter und für den Staat. Niederländer zahlen auch nochmal die ersten 65 Cent extra drauf.

      Selbst wenn also 30 Cent Steuerererleichterungen vorgenommen werden, nimmt der Staat durh Tanktourismus 1 Euro pro Liter ein.

      Wo sehen Sie da eine Subventionierung?

      • 9G
        95820 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Die Mineralölsteuer ist eine Mengensteuer. Mehreinnahmen gibt es nur bei der Mehrwertsteuer, die aber von gewerblichen Verbrauchern als Vorsteuer geltend gemacht wird. Darum Senkung der Mineralölsteuer statt der Mehrwertsteuer. Das habe ich hier schon mal ausgeführt:



        taz.de/Tankrabatt-...bb_message_4326741



        Es bleibt also netto für den Fiskus eine Minddereinnahme. Das nenne ich mal Subvention.

        • @95820 (Profil gelöscht):

          Thx für den Hinweis zum Denkfehler. Ich habe es mit den Mehreinnahmen durch die Mehrwertsteuer durcheinander gebracht.

      • @Rudolf Fissner:

        Ziemlich beliebig den absoluten Wert einer prozentualen Verbrauchssteuer heranzuziehen. Natürlich steigt der absolute Betrag der Steuer mit steigendem Preis - aber eben nicht sein Anteil. Sonst müssten wir die Mehrwertsteuer abschaffen und alles festgelegt besteuern: ein Brot mit 50c, einen Liter Milch mit 30c und den Sprit eben mit einem Euro. Macht das Sinn? Nein.



        Macht es Sinn mit Steuermindereinnahmen die Gewinne eines Sprit-Oligopols nochmal zu erhöhen? Nur wenn sie Aktionär sind.



        Die indirekte Quersubventionierung erkennt hier ein Blinder mit Krückstock.

    • @95820 (Profil gelöscht):

      Hab keine Sorge um die Steuereinnahmen des niederländischen Fiskus. 80% der Niederländer wohnen viel zu weit weg von der deutschen Grenze, als dass sich Tanktourismus rechnen würde oder fährt nach Belgien, wo der Sprit viel billiger ist als in D.

  • "Offenbar scheint es in den Niederlanden auch keine Pend­le­r*in­nen zu geben, die aufgrund der hohen Spritpreise verarmen oder ihren Job nicht mehr ausüben können."



    Ich würde eher vermuten, dass es auch in den Niederlanden Leute gibt, die das Auto brauchen und eben zähneknirschend bezahlen.



    "Die Empirie ist ein Mysterium."



    Wie damals an der Uni: "Was, die Tatsachen passen nicht zur Theorie??? Wehe den Tatsachen!"

  • Die Niederlande sind flach - die größte Erhebung dort im Umkreis von 50 km ist etwa halb so hoch, wie mein Komposthaufen im mittelhessischen Westerwald. Bei 120 (REWE) bis 390 m ü. NN (Schwelle Haustür) ist hierzulande das Rad nicht unbedingt eine Alternative gegenüber einem Auto oder dem ÖPNV.

    • @KOBA:

      Es gibt leistungsstarke EBikes.



      Die Ausrede zählt nicht.

  • Halten wir fest: die Grüne Idee des 9€ Tickets löst nahezu ausschließlich positive Reaktionen aus.

    Der FDP induzierte Tankrabatt ist dafür aber nicht bloss noch etwas teurer, sondern auch voller unerwünschter Nebenwirkungen..

    Wenn die FDP jetzt auch noch eine Übergewinnsteuer (die in anderen Ländern funktioniert) verhindert, mit dem Argument das würde ja gar nicht funktionieren... dann wird wohl auch dem Letzten klar, worum es der FDP eigentlich geht. Nämlich darum das sich die Konzerne und die Vermögenden ihre Taschen immer noch voller machen... und zwar auf Kosten der Allgemeinheit.

    Der FDP wünsche ich viel Spaß bei den nächsten Wahlen.

    Und den Grünen ein:



    - MEHR DAVON..!! (und laßt euch nicht von den Heuchlern irritieren, die euch Heuchelei vorwerfen...die wollen nur ihr schlechtes Gewissen beruhigen)...

    • @Wunderwelt:

      Eine Übergewinnsteuer würde von den 30 Extra Cents Gewinn durch Wegfall durch reduzierung der Mineralölsteuer auch nur 5 Cent abziehen. Es bleibt also immer noch ein Extra-Gweinn.

      Eine Übergeiwnnsteuer ist aúch nur FDP Light. Und diesen parteien wünsche ich einen ebensolchen Spaß bei den nächsten Wahlen.

      • @Rudolf Fissner:

        Nö, das kommt ja nur darauf an wie man sie gestaltet. Auch 100% Steuer (Abschöpfung) ist möglich, und würde die Motivation verringern die Steuervorteile nicht weiterzugeben.

        Auf die FDP muss man dabei nicht hoffen, für die läuft gerade alles nach Plan. Leider ist der deutsche Wähler sehr vergesslich, sonst müsste diese Nummer und das absehbare Corona-Chaos im Herbst, ebenfalls verursacht durch FDP Blockaden, dafür sorgen, dass die FDP in Zukunft dauerhaft unter 5% bleibt.



        Was für eine überflüssige Klientelpartei, die als einzige in der Regierung unfähig ist ihre Positionen der Realität anzupassen. Weg damit, braucht keiner.



        Dann noch lieber schwarz-grün oder rot-grün mit starken grünen.

  • "Doch wieder will die missliche Wirklichkeit nicht der Theorie folgen. Denn: Es gibt kaum weniger Autos in den Niederlanden. ... Die Empirie ist ein Mysterium."

    Manchmal lohnt sich auch ein genauerer Blick.

    1. Die Niederlande ist keine Insel. Sie lebt von Handel (= Transport) - und hat Deutschland als Nachbarn.



    Durch die vertragswidrige jahrzehntelange Verschleppung des Güterbahnausbaus (Rheinschiene, Alpenquerung) ist die NL auf Autobahnbau angewiesen. Der wiederum generiert privaten Kfz-Verkehr.



    2. Und doch.



    Die für die Beobachtung des deutschen Kfz-Absatzes auf den europäischen Kfz-Auslandsmärkten zuständige IHK Ulm zur Kfz-Marktentwicklung in den Niederlanden (2016):

    „Die Entwicklung der Pkw-Verkäufe in den Niederlanden befinden sich weiterhin auf Talfahrt.



    …..



    Die dauerhaft hohe Nachfrage nach sparsamen Pkw spiegelt sich auch im Rückgang der Emissionen von Neuwagen wider. Der CO2-Ausstoß von Neufahrzeugen in den Niederlanden reduzierte sich Zahlen des europäischen Branchenverbandes ACEA zufolge in den vergangenen Jahren drastisch. Zwischen 2007 und 2012 fiel der Durchschnittswert um 25,1% auf 123 g/km. Eine noch stärkere Verminderung erreichten im Vergleichszeitraum nur Neuwagen in Dänemark.“



    3. Nach Norwegen höchster E-Kfz Anteil bei Neuwagen



    4.PersonenkilometerPkw / Kopf lag in den NL 2017 bei 8119,89 und in Deutschland bei 11.237.

    In D wird also 25% mehr Auto/Person gefahren, das mit größeren Pkw und wesentlich weniger E-Autos.

    "Die Empirie ist ein Mysterium."



    Das Mysterium des Artikels hat einen Namen: Unschärferelation.



    Der im Ergebnis festgelegte Beobachter:innenblick schreibt die Story..

    • @Vorstadt-Strizzi:

      Kann mich dem „Danke“ von Wunderwelt nur anschließen! Eins hätte ich noch: Die Niederlande haben natürlich auch ein Tempolimit, tagsüber 100 km/h auf der Autobahn…was auch ein Grund für den niedrigen Durchschnittsverbrauch sein dürfte.

      • @Saile:

        Bei den geringen Strecken in den Niederlanden macht Tempo 100 auch keinen großen Unterschied in der Fahrzeit. Ich wäre schon froh wenn wir 130 endlich bekämen.

    • @Vorstadt-Strizzi:

      Danke.!

  • RS
    Ria Sauter

    Die Grünen fahren Fahrrad und fliegen, um Fotos vom Eisschlecken zu posten, in der Welt umher.



    Es gibt jetzt auch vegane Kreuzfahrten.



    Die Klimaretter/innen sind davon ganz begeistert und reisen von überall an.



    Die Suchmaschine gibt Auskunft.

  • Der Markt bestimmt die Preise. Die Steuern kommen oben drauf. Die umgekehrte Richtung funktioniert nicht. Tankgutscheine hätten es auch getan. Besser wäre ein Angebot der Pendlerpauschale gewesen.

    Das 9€-Ticket hingegen ist für wirklich bedürftige Menschen eine wahre Wohltat. Vielleicht wäre ein regionaler Bezug sinnvoll. Für jeden Landkreis müsste dann extra eines erstanden werden. Das wäre ökologisch auch sinnvoller. Die Überregionalität erscheint mit nicht klimafreundlich, wenn jetzt Leute nur deswegen anfangen zu reisen.

    • @Taztui:

      Die Überregionalität ist doch gerade der Clou des 9 Eurotickets.



      Man muss sich eben keine Gedanken machen, in welchem Verkehrsverbund man sich gerade befindet, und ob ich meine bevorzugten Ziele lieber im Osten oder im Süden suchen sollte.



      Bei den Gutscheinen für Sprit stimme ich aber zu. Das hilft auch allen, deren Steuererklärung schon am Limit ist und keine weiteren Pauschalen zu Geld machen kann.

      • @Herma Huhn:

        Ganz persönlich finde die Überregionalität auch super, weil es mein Leben einfacher macht. Aber das müsste auch nicht sein.

        Jedoch für Menschen, die sich bisher jede Fahrt mit Bus und Bahn überlegen, weil sie sich keine Monatskarte leisten (können), ist das 9€-Ticket eben eine echte Verbesserung der Lebensqualität.

  • Lindners Tankrabatt hat den holländischen Grenzverkehr aber auch nur 24h lang motiviert. Ganz doll überraschend haben die gemeinnützigen Mineralölkonzerne ja beschlossen, die geschenkten 30c pro Liter einfach einzustecken, und sie nicht freiwillig weiterzureichen oO



    Damit konnte bei den gelben Wirtschaftsweisen auf gar keinen Fall jemand rechnen...

  • So, so, nur die Grünen fahren Fahrrad. Daran sind zwei Dinge falsch: Erstens das "nur die Grünen", zweitens auch die Grünen fahren viel Auto, weil auch sehr gerne auf dem Land gewohnt wird. Da muss man dann ja leider mit dem Volvo, dem Berlingo oder dem VW-Bus zur Arbeit und in die Stadt zum Einkaufen. Dass die Grünen, deren Wählerschaft im Einkommens-Niveau jener der FDP ähneln teures Benzin fordern st verständlich. Viel effektiver wäre:



    Die Anschaffung von Automobilen, die größer sind als ein Polo für Privatleute zu verbieten. Wer mehr transportieren muss, kann sich ein entsprechendes Fahrzeug leihen. Fahrzeuge wie die gesamte AMG-Klasse dürfen gar nicht mehr hergestellt oder importiert werden.



    Die steuerliche Subvention von privat genutzten Dienstwagen abschaffen



    Elektro-Autos an jene zu verschenken, die wirklich darauf angewiesen sind. Wer ein E-Auto nur als Zweitwagen kauft, bekommt keine Förderung.



    E-Autos über €40.000-65.000 werden gar nicht gefördert. Wer das Geld hat, bracuht keins vom Staat



    Plug-in-Hybride werden gar nicht mehr gefördert.



    Mit dem überschüssigen Geld, wird der öffentliche Verkehr erheblich verbessert.



    Das alles wird wohl nicht passieren.

    • @Christian Götz:

      so isses.

    • @Christian Götz:

      Verbieten wäre problematisch, aber besteuern wäre machbar sinnvoll. Allerdings nicht mit dem Wissenssimulator Christian Lindner und seiner FDP.



      Exponetniell nach PS und /oder Hubraum. Z.B. 10.000 Euro pro Jahr für 400PS und 50 PS für 50 Euro/a oder sogar steuerfrei.

      • @Manzdi:

        Eigentlich ganz einfach: Direkt ins Trinkwasser Gift zu kippen wird nicht gestaffelt besteuert, sondern ist verboten. Die Atemluft sinnfrei mit Abgasen zu verunreinigen, was sollte da die Konsequenz sein? Das Problem ist, darüber nachzudenken rüttelt an dem Fundament unseres gesamten Wirtschaftens.

      • @Manzdi:

        Aber PS/Leistung ist gerade bei E-Autos schwerer zu bestimmen als bei Verbrennern (Kurzzeitleistung, Nenndauerleistung usw.). Dann lieber den Verbrauch möglichst realistisch berechnen und danach besteuern.

        • @Saile:

          Auch an Manzdi, Nzuli Sana, Christian Götz:



          Mensch könnte auch Zulassungsvorgaben vornehmen. Autos mit Verbrauch X, mit einer Breite von X cm und mit Verbrennungsmotor werden nicht mehr zugelassen. Dann kann mensch die Prämie für Neuproduktionen abschaffen und nur noch an Umrüstungen auf E-Antrieb knüpfen ...



          Parallel müssten Städte autofrei werden und Landbewohner*innen müssten ihr Auto am P+R abstellen und in die auszubauenden Öffis umsteigen, wenn sie in die Stadt wollten. So könnte mensch die Autozahl reduzieren und damit die ökologische Überbelastung.

  • Ein Aussetzen der Kfz-Steuer wäre eher den Autofahrern zugutegekommen aber das wäre ja eine Maßnahme für die Bürger und nicht für die Unternehmen gewesen aber Hauptsache der Steuerzahler bezahlt dafür. Da freut sich auch der Porsche fahrende Herr Lindner.

    • @Roland Lokison:

      Dafür zahlt in erster Linie der Autofahrer selber. Bei 65 Cent pro Liter sind das bei einer Verdoppelung der Spritpreise zusätzliche 65 Cent. Die gehen zu 35 Cent immer noch zusätzlich an den Staat. Da freut sich dann schließlich der 9€ fahrende Bahnfahrer drüber.

    • @Roland Lokison:

      Das pauschale Aussetzen der KfZ-Steuer würde auch PS-Porno und Reiche begünstigen. Im Sinne einer ökologischen Fairness sollte das Erlassen der KFZ-Steuer entweder gedeckelt oder exponentiell angeglichen werden. D.h. je mehr PS und/oder Hubraum, desto weniger gibt es erlassen.

      Umgekehrt wäre es ebenfalls ein Lenkungsinstrument. Den Kleinwagen sehr gering besteuern und dann mit steigendem PS/Hubraum exponentiell anziehen. Für 250 PS 1000 Euro und für 400PS 10.000 Euro Steuern im Jahr. Es gibt sicher viele Bürger, die diesen Status unbedingt brauchen und selbst 50.000 Euro und mehr im Jahr zahlen möchten.

  • Sehr gut. Manchmal tut die Wahrheit einfach nur gut.