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Krisentreffen der LinksparteiGeballte Hilflosigkeit

Anna Lehmann
Kommentar von Anna Lehmann

Die „Leipziger Erklärung“ zeigt, wie die Linke weiter schlingert: Zwischen moralischen Ansprüchen und der Realität.

Sahra Wagenknechts größte Fans sind mittlerweile Russlandfreunde wie dieser Demonstrant in Halle Foto: Heiko Rebsch/dpa

D er Linkspartei mangelt es derzeit an fast allem – an Wähler:innen, glaubwürdigem Führungspersonal, an politischer Relevanz. Nicht jedoch an Bekenntnissen. Je tiefer die Zerwürfnisse, umso lauter die Bekenntnisse, zusammenzuhalten. Ein Irrtum: Denn das Problem der Linkspartei ist nicht, dass sie sich um relevante politische Fragen streitet, sondern dass sie bestimmte Auseinandersetzungen eben nicht ausfechtet, die Dinge nicht beim Namen nennt und keine Taten daraus ableitet.

Das war auch am Wochenende in Leipzig zu beobachten, wo Partei- und Fraktionschefs aus Bund und Ländern zum Krisentreffen zusammenkamen und eine gemeinsame Erklärung verabschiedeten. Der Name Sahra Wagenknecht taucht darin nicht einmal auf, obwohl allen klar ist, dass sie und ihre An­hän­ge­r:in­nen längst auf Sezessionskurs sind – ein Grund für die gegenwärtige existenzbedrohende Lage der Linken. Die Antwort der Par­tei­funk­tio­nä­r:in­nen darauf: Man sei bereit, um die „gemeinsame Partei“ zu kämpfen“. Schön, aber Wagenknecht und Co sind es eben nicht. Ihr Weg führt außen- und gesellschaftspolitisch heraus aus der Linken und scharf nach rechts. So verurteilt Wagenknecht die Sanktionen gegen Russland, weil sie „unseren Interessen“ schaden, will Verhandlungen mit Putin über Gas und ist außerdem gegen den ganzen „Woke-Wahnsinn“. Die AfD dankt. Die Antwort der Linken ist ein lahmes „Du, du“. Demokratisch gefasste Beschlüsse seien für alle verbindlich, heißt es. Konsequenzen? Keine. Das ist geballte Hilflosigkeit.

Doch so lassen sich eben auch die eigenen inhaltlichen Unschärfen aushalten. Denn im Gegensatz zu Wagenknecht, die weiß, was sie will, schlingert die Linkspartei zwischen moralischen Ansprüchen und der Realität, die diesen einfach nicht genügen will. In Leipzig verurteilt man den russischen Angriffskrieg, billigt der Ukraine das Recht auf Selbstverteidigung zu – aber bitte nicht mit immer mehr Waffen. Wie dann, mit Wattebällchen? Wenn man die Linke wieder ernst nehmen soll, muss sie zunächst sich und ihre Positionen selbst wieder ernst nehmen. Und danach handeln.

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Anna Lehmann
Leiterin Parlamentsbüro
Schwerpunkte SPD und Kanzleramt sowie Innenpolitik und Bildung. Leitete bis Februar 2022 gemeinschaftlich das Inlandsressort der taz und kümmerte sich um die Linkspartei. "Zur Elite bitte hier entlang: Kaderschmieden und Eliteschulen von heute" erschien 2016.
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70 Kommentare

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  • Hören Sie auf in Ihren Beiträgen ständig die Unwahrheit zu schreiben, das nervt, Wagenknecht schreibt, ich zitiere:

    „ Unsinn. Reale Diskriminierungen müssen thematisiert und bekämpft werden. Etwas anderes sind Leute, die relativ privilegiert sind und sich trotzdem als Opfer inszenieren. Ich könnte jetzt behaupten, ich bin ein Opfer, weil ich einen iranischen Vater habe und als Kind in dem thüringischen Dorf, in dem ich aufgewachsen bin, gehänselt wurde, weil ich dunkler aussah als andere Kinder.“

    Und

    „ Leute, denen es gut geht, sollten nicht so tun als seien sie diskriminiert. Den Begriff „skurrile Minderheit“ hat man mir immer wieder vorgehalten. Aber es ist so, dass sehr kleine Gruppen in unserer Gesellschaft Diskurse vorantreiben, die die übergroße Mehrheit absurd findet. Etwa den, dass es keine biologischen Unterschiede zwischen Männern und Frauen gäbe, oder dass Menschen weißer Hautfarbe per se Rassisten sind. Wenn man den Niedriglohnsektor austrocknen und Hartz IV überwinden würde, hätte man sehr viel mehr für die Besserstellung von Frauen oder Menschen mit Migrationshintergrund getan, als solche skurrilen Debatten jemals bewirken werden.“

    Es geht also um das Thema, dass relativ privilegierte Menschen Debatten antreiben, und Alleinstellungsmerkmale aus Ihrer Opferrolle beziehen wollen, und Wagenknecht geht es nicht um solche Identitätsdebatten, sondern will, dass die Ursachen bekämpft werden, damit alle davon profitieren können.

    Wie können Sie also ständig behaupten, sie würde ausspielen, das stimmt doch überhaupt nicht, was sie da schreiben.

    • @Kat Sim:

      das war an IngoBerlinale gerichtet

      • @Kat Sim:

        Selbst diese Passagen die sie als Beleg dafür anführen wie sehr die heilige Sarah angeblich gegen Diskriminierung kämpft zeigt doch recht klar wie problematisch ihre Position in dieser Hinsicht ist.



        Das fängt schon damit an, dass sie eben nicht bereit ist die Stimme der Betroffenen anzuerkennen. Nein, wer wirklich diskriminiert wird und wer sich bloß so "inszeniert" und also "skurrile Minderheit" ist entscheidet Frau Wagenknecht. Für diejenigen die das Glück haben in ihrer Betroffenheit von ihr anerkannt zu werden, viel zu viele haben es aber eben auch nicht, lautet die Lösung "Niedriglohnsektor austrocknen und Hartz IV überwinden". Menschen die tag-täglich mit Diskriminierungen konfrontiert sind hilft aber ein höherer Mindestlohn nicht und das weiß Wagenknecht auch, es geht hier also offensichtlich eben nicht darum wirklich etwas gegen Diskriminierungen zu erreichen, sondern um die Stimmen von Leuten die mehr Geld wollen.



        Nicht minder demagogisch sind Referenzen auf angebliche Behauptungen, "dass es keine biologischen Unterschiede zwischen Männern und Frauen gäbe". Dass sich die Debatten um Gender eben nicht auf das biologische Geschlecht (sex) sondern auf das soziale Geschlecht (gender) beziehen sollte sich inzwischen eigentlich mal allgemein herumgesprochen haben. Auch hier würde ich unterstellen, dass Wagenknecht sehr genau darüber im Bilde ist wie die soziologische Fundierung dieser Theorien angelegt ist. Aber statt zu überlegen und zu vermitteln welche Folgerungen und Forderungen sich daraus aus linker Perspektive ergeben müssten, unterschlägt sie dieses Wissen lieber um Demagogie und billigen Populismus betreiben zu können.



        Unbegreiflich bleibt mir allerdings wie sie immer noch eine "übergroße Mehrheit" hinter sich wähnen kann.

        • @Ingo Bernable:

          Lach, die Stimme der Betroffenen nicht anzuerkennen, was schreiben Sie da eigentlich?

          Wagenknecht ist überzeugte Antifaschistin und ist gegen Diskriminierung, und dort wo Menschen diskriminiert werden, hat man sich immer dagegen zu stellen, das ist Wagenknechts Meinung, und wer was anderes behauptet, sagt die Unwahrheit.

          Dass Sie ständig „skurrile Minderheiten“ anführen, zeigt wie angefasst Sie sind, und ja es gibt derartige Menschen und genau das prangert Wagenknecht an, relativ privilegierte Akademiker die durch ihre Hypermoral das Meinungsbild bestimmen wollen, und ich schreibe es nochmal für Sie, dass Sie genau so argumentieren wie SW es kritisiert, beteiligen sich also ganz genauso wie es Wagenknecht über Life-Style Linke postuliert an einer Spaltung, von wegen „Gleichheit“, sondern blasen Unterschiede in der sexuellen Orientierung und der Abstammung zu fundamentalen Trennlinien auf, die darüber entscheiden sollen, wer sich zu bestimmten Themen äußern darf und wer nicht und wer die Debatten/Themen bestimmen soll.

          Und genau das entscheidet nicht Ihre „heilige Sahra“, sondern es gibt sehr wohl dieses beschriebene Phänomen und man darf das auch kritisieren, und man darf diese Meinung auch äußern, auch wenn Sie wutschnaubend mit den Füsschen aufstampfen, und am liebsten SW Debatten ersticken und mundtot machen wollen, sollten sie mal beachten, dass genau diese absurden Debatten, die Sie hier mit anstossen, Linke Wähler sagen lässt: „Oh Gott, schnell weg hier, sowas abgehobenes, ich weiss nicht wie ich meine Miete zahlen soll, und der redet über Geschlechter und über die heilige Sahra.

          • @Kat Sim:

            "Lach"



            Es ist eben bezeichnen für wahre Gläubige und gefestigte Ideologen, dass dort wo konträre Meinungen und Argumente nicht mehr ohne massive Widersprüche ins eigene Weltbild integriert werden können weil sie allzuviel kognitive Dissonanz auslösen, diese dann ausgelacht oder der Lüge bezichtigt werden. Das ist eben einfacher als die sicher geglauben Fundamente des eigenen Weltbildes reflektieren zu müssen.



            Fallen ihnen diese Widersprüchlichkeiten wirklich nicht auf? Sie schreiben Wagenknecht sie gegen Diskriminierung, nur um dann sofort zu erklären, dass "privilegierte Akademiker" eben keinesfalls betroffen sein könnten. Phänomene wie Intersektionalität sind in dieser allzu vereinfachten Sicht nicht vorgesehen.



            Auch die Behauptung man würde "Unterschiede in der sexuellen Orientierung und der Abstammung zu fundamentalen Trennlinien auf" greift, ebenso wie der Anti-Intellektualismus zuvor, recht unmittelbar rechte Narrative auf. Alles was gefordert wird ist auch diese Aspekte und die mit ihnen verbundenen Diskriminierungen anzuerkennen, statt sie als Nebenwiderspruch der ökonomischen Frage beiseite zu wischen.



            "und am liebsten SW Debatten ersticken und mundtot machen wollen"



            Auch dieses Zensurmotiv, so abwegig es ist, kommt mir aus rechtem Kontext einigermaßen bekannt vor. Fakt ist doch, dass Wagenknecht die bekannteste Politikerin der Partei ist, ebenso, dass sie eine enorme mediale Präsenz und Reichweite hat, die Völker ihre Signale also wohl recht gut hören können, ihnen aber offensichtlich ebenso wenig folgen wollen, wie sie sich in einer durch und durch von Wagenknecht geprägten Sammlungsbewegung sammeln und aufstehen wollten, obwohl diese 'Bewegung' weitgehend frei von 'Lifestyle-Linken' und deren abgehobener 'political correctness' war.

            • @Ingo Bernable:

              Ohja Ihre Argumentation ist so überwätigend stichhaltig, ich versinke pausenlos in kognitive Dissonanzen.

              Genausogut kann man Ihnen vorhalten, dass Sie bei gerechtfertigter Kritik, Ihre „rechte Schublade“ zücken, bzw. ja selbst mich dann als rechts titulieren, bzw. Ähnlichkeiten in rechtsgerichteter Argumentation erkennen wollen.

              Vielleicht haben Sie ja selbst eine kognitive Dissonanz?

              Es ist nun wirklich völlig absurd, genauso wie Ihre völlig hanebüchenen Exegesen über Wagenknecht, dass sie rechts sei, „Nebenwidersprüche“ der ökonomischen Frage beiseite bla, alles schlechtformulierte Vergaloppierungen, keine Ahnung was Sie mit Ihrer epiphanischen „heiligen“ Sahra bezwecken, aussagen wollen.

  • "... billigt der Ukraine das Recht auf Selbstverteidigung zu – aber bitte nicht mit immer mehr Waffen. Wie dann, mit Wattebällchen?"

    Der Unterschied zwischen den beiden Lagern in der Linkspartei ist also, dass das Wagenknecht Lager dem anderen Lager die Wattebäuschen weg nehmen will. 🥹

    Eigentlich haben die sich doch ganz dolle lieb. 😍

  • Die Linkspartei ist keine besonders gute Werbung für linke Inhalte in Deutschland.



    Der Name der Partei ist schon ein Gräuel, denn links meint konturlos und verschwommen irgendwie alles.

    Die Wagenknecht....bin kein Fan von ihrer Rhetorik, bin des öfteren anderer Meinung und finde dennoch, das die Anti-Wagenknecht Fraktion manchmal übertreibt.

    Mit Putin Geschäfte zu machen kann niemand momentan ernsthaft wollen und trotzdem bleibt der Hinweis berechtigt, das Habecks Kniefall in Katar auch wirklich keine Lösung sein kann.

    Finde ihr populistisches Gerede vom "woken Wahnsinn" ziemlich daneben und muss trotzdem anerkennen, das die woke Linke mittlerweile öfter mal "out if space" und ziemlich verstrahlt argumentiert und nurnoch ihrer Bubble gerrecht werden will.

    Nebenbei ist sie eine Frau mit Migrationshintergrund. Warum spielt das eigentlich bei der Wagenknecht so gar keine Rolle, während die Merkel hier in der TAZ über Jahre für ihren Ost-Hintergrund und ihre Weiblichkeit angepriesen wurde?

    Abseits der Wagenknecht nehme ich kaum noch andere Parteimitglieder in der Öffentlichkeit wahr. Gibt es da zu wenig Talente oder liegt es an der medialen Fokussierung auf Wagenknecht?

    • @Alfonso Albertus:

      Migrationshintergrund? Weil ihr Vater Iraner war/ist? Den hat sie nie richtig kennengelernt und letztmalig als Kleinkind gesehen, zudem ist Frau Wagenknecht vor allem bei ihren Großeltern mütterlicherseits aufgewachsen…

    • @Alfonso Albertus:

      "Finde ihr populistisches Gerede vom "woken Wahnsinn" ziemlich daneben "

      Na, ja. Wenn ich lese "Nicht nur kostenlose Tampons, sondern auch Hygienebeutel für Binden gibt es jetzt auf den Herrentoiletten im Rathaus Stuttgart. Der Antrag kam von der Grünen-Fraktion im Stuttgarter Gemeinderat: Im Haushalt wurden für das Pilotprojekt 10.000 Euro zur Verfügung gestellt." ( www.swr.de/swraktu...lagzeilen-100.html ), dann kann ich Wagenknecht sehr wohl, nachvollziehen, wenn Sie solche Debatten bei der Linkspartei für Schwachsinn hält.

    • @Alfonso Albertus:

      "Nebenbei ist sie eine Frau mit Migrationshintergrund. Warum spielt das eigentlich bei der Wagenknecht so gar keine Rolle, während die Merkel hier in der TAZ über Jahre für ihren Ost-Hintergrund und ihre Weiblichkeit angepriesen wurde?"



      Dann wollen wir das an dieser Stelle mal ausführlich würdigen. Also etwa die beachtliche Anpassungsleistung aus einem so fremdartigen Kulturkreis wie Thüringen einzuwandern, Hochdeutsch zu lernen und eine immerhin mediale Karriere aufzubauen, die zwar nicht wie Merkel das Land aber immerhin doch die Debatten und Talkshows prägt. Aber natürlich ist es zuvorderst ihre Weiblichkeit die sie für ein politisches Spitzenamt ebenso qualifiziert wie rund 40 Mio. weitere weibliche Mitbürger*innen.

  • Kommentar entfernt. Btte halten Sie sich an unsere Netiquette.

    Die Moderation

    • @Ruhig Blut:

      "Ich wüsste nicht, wo die Demontage der Linkspartei so beharrlich und genüsslich betrieben wird wie in der taz."

      Die taz gibt nur eine sehr offensichtliche Zustandstandsbeschreibung ab. Demontage ist das, was die Partei seit Jahren intern selbst mit messbarem Erfolg betreibt. Und Frau Wagenknecht macht das mit besonders großer Hingabe.

      Die Positionen sind verhärtet, die Lager sind sich so spinnefeind, dass weder es weder Feinde beim politischen Ggener noch in der Presse brauch, um mit Ansage demnächst aus den allermeisten Parlamenten zu fliegen.

      Und das mit dem Finger auf Andere zeigen, um davon abzulenken, dass man selbst kein schlüssiges Konzept mehr auf die Reihe kriegt, haben viele Linke ebenfalls schon bestens kultiviert.

    • @Ruhig Blut:

      Wenn man sich anschaut wo wir stehen (Soziale Folgen der COVID-Pandemie, Flüchtlingsbewegungen, Krieg in Europa,...), dann sollte die Linkspartei eigentlich einen Höhenflug wie die Grünen eine Dekade zuvor hinlegen. Machen sie aber nicht. Im Gegenteil: Sie gammeln am Rande der 5%-Bedeutungslosigkeit und schaffen es noch nichtmal zum Krieg klar Stellung zu beziehen, weil man glaubt dass die Putin-Fans in der eigenen Wählerschaft systemrelevant sind.

      Ich habe nie viel von der Linkspartei gehalten (zuviel Populismus, zuviel Sektiererei) und nehme die Entwicklung eher belustigt zur Kenntnis.



      Wenn ich mich hingegen in die Position eines Menschen versetze, der tatsächlich darauf gehofft hat die Linkspartei könnte die politische Kraft sein, die das Land zum Besseren verändert, dann würde ich das anders sehen und als Medienschaffender würde ich dann genau solche Beiträge verfassen.

      • @Questor:

        Tja wer weiß, vielleicht ist das der Grund.

    • @Ruhig Blut:

      Wenn Sie den Spaß mal spiegelverkehrt haben wollen, lesen Sie die Junge Welt.

      Da wird mächtig gegen die "neo-liberalen Lifestyle-Linken" ausgeteilt.

      Eine gute Presse hat Frau Wagenknecht regelmäßig in der Jungen Freiheit, das Nazi-Blatt Compact hat sie sogar auf dem Titel ihrer Dezemberausgabe:

      "Die beste Kanzlerin. Eine Kandidatin für Links und Rechts"

      • @Jim Hawkins:

        Ja, das ist mir nicht entgangen. Was ich meinte war eher, dass es hier so regelmäßig wie nirgends gegen die gesamte Partei geht.

        • @Ruhig Blut:

          Das ist wohl wahr.

          Ist wahrscheinlich ein links-akademisch-grüner Reflex. Da kann nichts machen.

          Die Junge Welt hingegen lässt regelmäßig kein gutes Haar an den Grünen. In der Jungle World kommt keiner ungeschoren davon. Die FAZ hingegen ist manchmal erstaunlich ausgewogen. Die Berliner Zeitung wirkt, als würde sie nur noch von Schülerpraktikanten gemacht.

          Sage da einer, wir hätten keine vielseitige Presselandschaft.

      • @Jim Hawkins:

        Das gehört meines zum genüsslichen Zerlegen der Person Wagenknechts seitens der Rechten hinzu. Darauf sollten sie nicht hereinfallen. Auch nicht darauf, dass auf Querdenkerdemos diverse Symbole verquer genutzt werden.

        Da sind sie dann nur das Mäuschen, das in rechten medialen Laufrädern die Arbeit der Rechten übernimmt.

        • @Rudolf Fissner:

          Das glauben Sie wirklich?

          Die Nazis bekämpfen Wagenknecht, indem sie sie über den grünen Klee loben?

          Alle durch die Bank?

          Das ist die steile These der Woche, Glückwunsch.

          • @Jim Hawkins:

            Haben Sie etwa den Eindruck, dass es Wagenknecht hilft? Ebenfalls einigermaßen steil, würde ich behaupten.

            • @Fairchild670:

              Meines Erachtens wildert die ganze Familie Lafontaine in den Jagdgründen der AfD.

              Die beiden liefern seit Jahren national Aufgeladenes und Ressentiment-gesteuertes ab.

              Und natürlich ist das erfolgreich.

              Neunzehn Prozent der Wählerinnen und Wähler könnten sich vorstellen, eine Wagenknecht-Partei zu wählen.

              Sicher wegen ihrer sozialpolitischen Aussagen, aber ganz gewiss auch wegen ihrer Alleinstellungsmerkmale, die Verächtlichmachung von Minderheiten und das nationale Interesse Deutschland fest im Blick zu haben und viel Verständnis für die Politik Russlands mitzubringen.

              Wenn man dann noch eloquent, intelligent und rhetorisch begabt ist, wie sie, dann kann die Rechnung aufgehen.

              www.stern.de/polit...ncen-33002006.html

              • @Jim Hawkins:

                So so "19 Prozent der Deutschen" (ihr Stern Link) können sich vorstellen, eine "Wagenknecht-Partei zu wählen".

                Zusammen mit ihrer "Sicher wegen" Recherche aus dem Kaffeesatz ergibt das natürlich ein unschlagbares Argument.

                Könnten Sie z.B. ihre Diffamierung "Verächtlichmachung von Minderheiten" mit einem Zitat belegen? Oder nehmen Sie etwa nur die irrenden Positionen derjenigen ein, die Alice Schwarzer ebenfalls für eine Naze halten?

                • @Rudolf Fissner:

                  Heute sind Sie ja richtig auf Zack.

                  Ich wusste ja gar nicht, dass Sie so ein Wagenknecht-Fan sind.

                  In dem Stern-Artikel steht übrigens auch, dass sich 74 Prozent der AfD-Wähler vorstellen können, Wagenknecht zu wählen.

                  Bestimmt, um ihr zu schaden.

                  Das war es jetzt aber auch mit diesem Unsinn. Mein Bedarf an Korinthen ist für heute gedeckt.

                  Ach ja, Abteilung "skurrile Minderheiten":

                  www.nd-aktuell.de/...itaetspolitik.html

                  • @Jim Hawkins:

                    Das ich null Wagenknecht Fan, dass wissen Sie aus meinen früheren Beiträgen.

                    Man aber kann auch gegen den Populismus Wagenknechts sein ohne alberne Gleichsetzungen von Linkspartei und AfD zu betreiben.

                    Das spielt nur den Rechten in die Hände, die genau das pseudolinke Narrativ aufgreifen, dass Wagenknecht eigentlich eine von Ihnen sei, um sich damit zu schmücken und sich daran zu ergötzen, wie die Linkspartei sich zerschreddert.



                    Ziel: auch die letzten Wähler der Linkspartei abgrasen und sich einen "sozialistischen" Anstrich zu geben

              • @Jim Hawkins:

                Ich finde die Familie Lafontaine ist politisch schon Geschichte. Gregor Gysi sagt Lafontaine tut ihm leid. Na, ja!



                ....Sahra Wagenknecht wird nie eine Partei gründen. Präziser: Sie wird nie erfolgreich eine Partei gründen. Dafür benötigt man Fähigkeiten, über die die intellektuell, brillante Politikerin nicht verfügt. Um erfolgreich eine Partei zu gründen, muss man ein ganz dickes Brett bohren. Muss ganz verschiedene Positionen und die damit verbundenen Personen und Charaktere zusammenbringen. Zumal diese Partei eine Querfront abbilden und Leute aus dem AfD-affinen Milieu ebenso wie aus dem Milieu der Linkspartei anziehen würde. Und man muss eine Organisation aus dem Boden stampfen.



                Das ist etwas völlig anderes als der schnelle, gut sitzende Satz in einer Debatte. Das ist mühsam, anstrengend, undankbar. Das tut sich Wagenknecht niemals an. Sie hat kein wirkliches Durchhaltevermögen. So hart sie wirkt, so zerbrechlich ist sie hinter der stets makellosen Fassade.



                Wie ihr Ehemann Oskar Lafontaine ist sie im Destruktiven besser als im Konstruktiven, im Kritisieren besser als im Machen. Ihr ist es schon nicht gelungen, eine vergleichsweise kleine und homogene Fraktion zusammenzuhalten. Sie hat, zusammen mit Lafontaine, maßgeblich die Linke zerlegt. Wie kommt bei dieser Erfolgsbilanz jemand ernsthaft auf die Idee, sie könnte eine neu zu gründende Partei zusammenhalten?.....



                Aufstehen1.0 ist auch gescheitert weil jede existierende Partei in Deutschland aus einer Bewegung heraus entstanden ist.. Einer sozialen, einer ökologischen, was auch immer. Die Wagenknecht-Leute haben es schlicht nicht vermocht, eine Parteistruktur übers ganze Land zu legen, konkreter: In jedem größeren Ort ein Büro zu eröffnen. Außerdem wurden sie, wie das in solchen Dingen immer der Fall ist, von Spinnern unterwandert, und die Gründungsmitglieder kamen kaum hinterher, diese Leute systematisch auszusortieren.



                Politik ist keine Talkshow und auch kein Tubekanal und keine Buchvorstellung!

                • @Ringelnatz1:

                  Vielleicht ja, vielleicht nein.

                  Aufstehen ist zweifellos gescheitert. War aber auch als Basisbewegung konzipiert.

                  Und die Basis kann sich Frau W. nur als brave Gefolgschaft vorstellen.

                  Eine Partei ist vielleicht ein anderer Schnack. Da wäre dann die große Vorsitzende, der alte Beisitzer und dann der Rest.

                  Das könnte doch gehen und könnte erfolgreich sein, auch und gerade bei AfD-Wählern.

                  Kuck mal, ach ne, sieh mal da:

                  "Auffällig ist, dass Wagenknecht nicht nur 55 Prozent der Linke-Anhänger, sondern auch 74 Prozent der AfD-Anhänger anspricht."

                  Aus dem verlinkten Stern-Artikel.

                  Seid bereit! Immer bereit!

          • @Jim Hawkins:

            Glückwunsch zurück mit ihrer These, dass die Linkspartei die Rechten stützt / die Rechte auf die Politik der Linken steht. Das muss ein wirklich groß angelegter total geheimer Plan sein.

            Sie erinnern sich an ihre These, "Globaler Süden" sei ein völkischer Begriff? Sie verrennen sich auch bei Wagenknecht schon wieder.

            • @Rudolf Fissner:

              Die stehen nur auf Wagenknecht. Und auf Lafo. Dessen neues Werk "Ami, it's time to go"



              kann man bei Compact auch bekommen.

              Offensichtlich soll der auch demontiert werden.

              • @Jim Hawkins:

                Sie haben sich den Titel "COMPACT-Spezial 6: Ami go home!: von Jürgen Elsässer besorgt? ( www.amazon.de/COMP...lten/dp/3948781540 )

                Lafontaines Buch erscheint im Westend-Verlag. Mir scheint Sie haben sich schon wieder verrannt.

                • @Rudolf Fissner:

                  OK, ganz langsam, ich mag den Dreck nicht verlinken.

                  Geht man auf die Seite von Compact und dort in den Shop, findet man das Buch von Lafontaine.

                  Soweit verstanden?

                  • @Jim Hawkins:

                    Wie stellen Sie sich denn ein Bücherverkaufsverbot in Deutschland speziell für Rechtshansels vor?

                    • @Rudolf Fissner:

                      Sie stellen unablässig die falschen Fragen.

                      Wie kriegt man das eigentlich so nonchalant hin?

                      • @Jim Hawkins:

                        Ich wundere mich halt kopfschüttelnd darüber, wie Sie so offensichtlich leichtgläubig das Spiel der Rechten mitspielen.

        • @Rudolf Fissner:

          So ist es.

          Indem AFD Wagenknecht für sich vereinnahmen will, will sie natürlich die Linke schwächen, das war schon immer Taktik der AFD, wie Leute auf sowas offensichtliches hereinfallen können, ist mir schleierhaft.

  • "...dass sie bestimmte auseinandersetzungen eben nicht ausfechtet,..."



    die richtige Form dieses Verbes wäre "ausficht"

    Ich halte Sahra Wagenknecht für eine große Blenderin. Für soziale Fragen hat sie sich noch nie interessiert und sie hat in dem Bereich auch keine Kompetenz. Sie spielt gerne die Armen gegen die noch Ärmeren aus und wäre damit bei den Rechten sicherlich ganz gut aufgehoben.

  • Praktisch übersetzt soll es dann bedeuten:



    a: Für die "kleinen"Leute da sein



    oder b: einfach mal was kaputt machen

    Problem:

    Der Leiharbeiter am Fließband hofft nicht auf mehr Genderideologie in der Volksschule (Stichwort Pubertätsblocker)

    Die einzigen Arbeiter, welche beim 1.Mai dabei sind, sind die von der Stadtreinigung welche danach sauber machen.

    Meine Güte, wenn ihr nicht zusammenpasst, dann macht halt eine zweite Partei. Die einen sind eine soziale Partei (wie die SPD, nur in neu, ohne Filz) und die anderen kümmern sich um gesellschaftliche Experimente.

  • @KAT SIM

    So kann Argumentation ins Gebüsch laufen :-)

    Wenn ich @INGO BERNABLE richtig lese, antwortet er an @ALEXANDER SCHULZ, der schrieb: "Was ist daran falsch... LGBTQ+ in den Hintergrund stellen zu wollen und Probleme in den Vordergrund rücken zu wollen, die mehr Personen in dieser Gesellschaft betreffen?"

    Darauf finde ich die Antwort durchaus angemessen: falsch ist, das eine gegen das andere auszuspielen.

    Sahra Wagenknecht haben Sie dann ins Spiel gebracht.

    • @tomás zerolo:

      Es geht doch bei Wagenknecht nicht platt um LGBTQ+.

      Das es da unabhängig von den Rechten einen Bruch queer durch die Linken, durch den Feminismus, durch die Schwulen- und Lesbenbewegung und durch die Gesellschaft gibt ist doch nicht zu übersehen und zu überhören.

      Sie spielt nicht die einen gegen andere aus. Sie bezieht lediglich klar Positionen.

  • Die meisten Medien wollen, dass die Linken eine Art "linkere Grüne" werden.

    Das wird sie aber irrelevant machen. Denn die, die derzeit Grün wählen, werden das auch zukünftig machen, völlig egal ob Wagenknecht bleibt oder geht. Wozu die Kopie wählen wenn man das Original wählen kann.

    Gleichzeitig werden aber viele Wähler in den ostdeutschen Flächenländern, die traditionell eine starke Abneigung gegen die Grünen haben, der Linken endgültig den Rücken kehren, wenn Wagenknecht geht, was bei "grünen Linken" definitiv der Fall sein wird.

    So viele Grünen Wähler kann man gar nicht gewinnen, wie man Wagenknecht Anhänger verliert.

    Die Linke könnte weiterbestehen, auch außerhalb von Berlin, wenn sie sich klar von SPD und Grünen abgrenzt, also ein Alleinstellungsmerkmal entwickelt. Danach sieht es aber nicht aus.

    • @Rudolf123:

      Sie sagen, dass die Linke durch eine Art „linkere Grüne“ Gefahr läuft irrelevant werden.

      Ist sie das nicht schon? Ich nehme die Linke jedenfalls nicht mehr im politischen Diskurs wahr, allenfalls noch wenn sich (egal welche) Medien über die neuesten Eskapaden der „Spitzenpolitiker“ der Linken lustig machen.

      Ganz ernsthaft: Wenn von heute auf morgen die Linke in der bundesweiten Politik verschwunden wäre. Würde man das ernsthaft merken?

    • @Rudolf123:

      "So viele Grünen Wähler kann man gar nicht gewinnen, wie man Wagenknecht Anhänger verliert."

      Ahsoooo. Deshalb die knapp 3% bei der Wahl in NRW, wo Wagenknecht antrat

    • @Rudolf123:

      Unter denen, die derzeit Grün wählen oder Grün gewählt hatten, gibt es sehr wohl einige, die vom derzeitigen Kurs der Grünen enttäuscht sind, die sehen, dass der Bau von 12 LNG-Terminals und der bis ins Jahr 2041 reichende Liefervertrag mit Katar das fossile Zeitalter eher verlängert und dafür sorgen kann, dass die Erneuerbaren immer noch nicht konsequent genug ausgebaut werden. Insofern besteht schon Bedarf an einer "grünen Linken", die tatsächlich für konsequenten Klimaschutz steht. Gerade die Fridays-for-Future-Generation, von denen viele 2021 erstmals wählen durften, würde es begrüßen, wenn eine glaubwürdigere Alternative zu den Grünen sich herausbilden würde. DIE LINKE kann das aber nur sein, wenn sie sich klar zu einem sozial-ökogischen Kurs bekennt und nicht nur Wagenknecht in die Schranken weist, sondern auch die Fraktionsspitze, die bisher eher durch Benzinpreispopulismus aufgefallen ist, als durch konsequentes Zusammendenken der sozialen und ökologischen Frage. Es ist daher noch ein weiter Weg für DIE LINKE Glaubwürdigkeit abseits des Querfront-Kurses Wagenknechts wiederherzustellen. Mit einem wohlmeinenden Papier ist es nicht getan, das kann höchstens ein kleiner Anfang sein.

    • @Rudolf123:

      Die Linke hat, aufgrund ihres Schlingerkurses und Inkonsequenz, schon mehr Wähler an Grün verloren als Wagenknecht je hinter sich versammeln könnte.



      Tatsächlich ist die Mehrheit Linker sowieso auch für Klimaschutz, den zu ignorieren ist völliger Irrsinn für eine Partei die Schwache und Arme schützen will. Wen erwischt denn das Klimadebakel? Diejenigen die sich keine Klimaanlage leisten können. Die keine gut isolierten Wohnungen haben. Die Schnittmenge ist hier eindeutig und wenn man das Ganze auch richtig anpackt würde es sich auch gut verkaufen. Die Wagenknecht-Fans sind zu großen Teilen gar keine Links-Wähler, sondern AfD oder Nichtwähler, aus diesen Lagern kriegt sie den ganzen Jubel. Was glauben Sie denn warum Wagenknecht immer noch nicht die Partei verlassen hat, dies sie längst nicht mehr mag? Weil sie nirgendwo hin kann und alleine nie im Leben genug Stimmen bekommt um noch so relevant zu sein wie jetzt. Das Ganze Drama spielt nur ihr in die Karten und vielleicht noch rechten Parteien, sonst niemandem.



      Und das hier im Osten ein äußerst bedenklicher Grünen-Hass exisitiert, macht für Links auch keinen Unterschied. Denn diese Leute hassen Grün, nicht unbedingt jeden Umweltschutz.

    • @Rudolf123:

      "So viele Grünen Wähler kann man gar nicht gewinnen, wie man Wagenknecht Anhänger verliert."



      Sie unterschätzen wie viele Menschen es gibt die sich politisch dezidiert links verorten, aber sich von Wagenknecht und Putin-Fans daran gehindert sehen dieser Partei ihre Stimme geben zu können.

      • @Ingo Bernable:

        Toni Blair hat die andauernde Krise seiner Labourpartei meiner Meinung nach ganz gut erklärt: Egal was Labour macht, 50% der ursprünglichen Wählerschaft werden sie immer enttäuschen.

        Die Arbeiterlinke will in erster Linie gute Jobs, gute Bezahlung, sichere Renten, steht Queer-Themen und massenhafter Einwanderung kritisch gegenüber und will weiter billig tanken.

        Die Akamdemikerlinke will am liebsten das Auto abschaffen, Energie massiv verteuern, sieht Rassismus als eines der wichtigsten Themen, betrachtet Queer-Gegner als Extremisten, und interessiert sich kaum für Renten und sichere Jobs da sie selber sichere und gutbezahlte Jobs haben.

        Soll heißen, die beiden Flügel haben praktisch nichts gemeinsames mehr und stehen sich bei einigen Themen sogar feindlich gegenüber.

        Das beschreibt ganz gut das Dilemma der Linken in Deutschland. Wobei Wagenknecht für die Arbeiterlinke steht, die restliche Linkenführung für die Akademikerlinke.

      • @Ingo Bernable:

        Wir werden sehen. Überspringt die Linke ohne Wagenknecht bei der nächsten BTW die 5%, haben sie recht, schafft sie es nicht, hab ich recht gehabt.

        Die Linke sollte sich aber auch bewusst sein, dass sie ohne Wagenknecht dann für Niederlagen keinen Sündenbock mehr hat.

        Verliert sie dann eine Wahl, kann sie nicht mehr sagen, dass lag an Wagenknecht, ohne sie hätten wir mindestens doppelt so viele Stimmen erhalten.

        • @Rudolf123:

          Diese Argumentation scheint mir dann doch etwas unterkomplex und monokausal zu sein.

  • www.compact-shop.d...e-beste-kanzlerin/



    ... Die Antwort der Linken ist ein lahmes „Du, du“. ..



    So watt von lahm!



    Ich tausche mal moralische Ansprüche der Linken gegen finanzielle aus. Deswegen ist das Du, du auch so weichgespült....!



    Der Aufritt von Martin Schirdewan bei Illner z. Thema Ukraine. Ein Traum! Da will ich mich doch mit Begeisterung aufregen!



    Es läuft!

    • 0G
      06438 (Profil gelöscht)
      @Ringelnatz1:

      Schirdewan hat sich bei Illner gegen die Lieferung von Abwehrwaffen aus der Bundesrepublik ausgesprochen - ,



      also gegen Abwehrwaffen, die sich gegen die verbrecherischen russischen Luftschläge auf die zivile ukrainische Infrastruktur richten.

      Seit wann ist es ein Traum wenn jemand dabei ist den Verstand zu verlieren -- und bewusst oder unbewusst Putins Vernichtungsfeldzug gegen die ukrainische Zivilbevölkerung unterstützt - mit dem selten unpassendenirren Argument, das er (Schirdewan) die Gefahr einer Ausweitung des Krieges verhindern möchte?

      Er argumentiert für den Frieden - indem er Putin jeden Raum lässt (politisch & faktisch) die Ukraine auszulöschen - um was dafür zu erhalten? Schräger geht nicht mehr ....

      • @06438 (Profil gelöscht):

        Und das mir!;-)



        Traum ist hier als NEGATION zu verstehen!



        ..Verstand zu verlieren, irre Argumente,



        Schräger geht nicht.. hätte auch von mir sein können!

        • 0G
          06438 (Profil gelöscht)
          @Ringelnatz1:

          Gott sei Dank habe ich da was missverstanden - nach dem Eiertanz von Schirdewan bei Illner, der vorgeführt hat, das Frieden fuer die Linke bedeutet - nichts zu hören und nichts zu sehen, geschweige denn zu handeln wenn Putin die Ukraine vergewaltigt.

          Das soll der Frieden sein fuer den die Linke jahrzehntelang auf die Straße gegangen ist?



          Kann doch wohl alles nicht wahr sein.........

  • @ Frau Anna Lehmann:

    - was ist Ihrer Meinung nach falsch daran die jetzigen Sankionen zu kritisierten? Ist es in ihrem Interesse, dass Menschen in Entwicklungsländern unnötig leiden oder die Unterschicht in Europa?



    Sicherlich gibt es Argumente für Sanktionen...aber wenn dann sollte man sie so gestalten, dass die Armen nicht die Hauptlast tragen! Möglich wäre das ja ohne weiteres.

    - Was ist daran falsch



    LGBTQ+ in den Hintergrund stellen zu wollen und Probleme in den Vordergrund rücken zu wollen, die mehr Personen in dieser Gesellschaft betreffen?

    Die Linken haben als Grüne Light keine Zukunft. Deswegen sind Wagenknechts Beiträge sehr wertvoll, unabhängig davon, ob man sie sympathisch findet oder nicht.

    • @Alexander Schulz:

      "die mehr Personen in dieser Gesellschaft betreffen?"



      Rein rechnerisch betrifft Diskriminierung von LGBT bereits mindestend 25 Prozent der Bevölkerung, wenn man nur die engsten Anehörigen mittechnet. So wie Armut eben auch nicht nur diejenige Person allein betrifft, die wirtschaftlich schlecht gestellt sind.



      Sobald man die populistische Blase verlässt und sich den betroffenen Menschen zuwendet versteht man das.

    • 0G
      06455 (Profil gelöscht)
      @Alexander Schulz:

      Kann Ihnen nur zustimmen!

    • @Alexander Schulz:

      "Was ist daran falsch LGBTQ+ in den Hintergrund stellen zu wollen und Probleme in den Vordergrund rücken zu wollen, die mehr Personen in dieser Gesellschaft betreffen?"



      Allein schon der Modus das eine gegen das andere auszuspielen und so zu tun als ob ein Engagement gegen Diskriminierung auf Kosten sozial Benachteiligter gehen müsste. Falsch daran ist ebenso die Behauptung, dass die Rechte von Queers in den Inhalten der LINKEN überhaupt im Vordergrund stünden, wenn sich die Veröffentlichungen und Wortmeldungen aus der Partei anschaut sind die sicher auch mal irgendwo Thema, ganz sicher aber nicht das primäre. Entsprechend kann man nur zu dem Schluss kommen, dass die Argumentation darauf abzielt, dass solche Anliegen eigentlich gar nicht mehr vorkommen sollen und man die soziale Frage allein - und das wäre dann der dritte falsche Punkt - auf das Finanzielle reduzieren möchte.

      • @Ingo Bernable:

        "Allein schon der Modus das eine gegen das andere auszuspielen und so zu tun als ob ein Engagement gegen Diskriminierung auf Kosten sozial Benachteiligter gehen müsste"

        Defacto ist es aber so - wenn man sich ein Thema auf die Fahnen schreibt fallen die anderen ein Stück zurück. Und es gibt die Bestrebungen die Linkspartei in diese Richtung zu schieben - und auch davon weg - es wird halt immer um den Weg gestritten. Das liegt ein bißchen daran, dass wir das Politische Spektrum in zwei Schachteln aufteilen und der Trugschluss naheliegt, dass alles was linke Politik macht auch alle linken politischen Positionen vertreten muss.

        Ich stimme aber mit Ihnen darin überein, dass LGBTQ+-Rechte derzeit kein besonderes Kernthema der Linken sind und die Kritik damit etwas ins Leere läuft, aber grundsätzlich ist die Frage berechtigt wofür die Linke steht. Und wenn da nicht sofort etwas wie "Soziale Gerechtigkeit" oder ähnliches in den Sinn kommt, dann hat die Partei etwas grundlegend falsch gemacht. Im Gegensatz zu Herrn Schulz glaube ich allerdings nicht dass Frau Wagenknecht die Lösung ist. Wagenknechts Weg kappt die Anschlussfähigkeit zu SPD und Grünen und macht die Partei stattdessen AfD-kompatibel - Frau Wagenknecht ist nicht die Lösung, sondern die Totengräberin der Partei.

      • @Ingo Bernable:

        Also diesen Schmu kann man echt nicht mehr aushalten.

        Nun treffen sich die linken Hauptprotagonisten in Leipzig, erarbeiten Positionspapiere wie man die Linke erretten kann, aber das scheint Frau Lehmann nicht auszureichen, dennnn, was ist dennnnn mit Sahra Wagenknecht?

        Meine Güte, wenn die Linke wirklich Ihre Themen an den Mann/Frau bringen will, muss sie authentisch und ehrlich sein, und das auch so transportieren und das muss halt auch eine charismatische Persönlichkeit sein, die Wähler überzeugt.

        Und siehe da plötzlich geht es gar nicht mehr um Wagenknecht, sondern um die Themen, na sowas, das ist ja jetzt wirklich überraschend, Frau Lehmann.

        Ja, so ist das, eine Partei, die über die Jahre gegen Krieg und Waffenlieferungen ist, soll nun ihren Kern ablegen, und gleichzeitig soll die Ukraine ihre Souveränität zurückbekommen, das geht aber nur entweder durch a) einen internationalen Krieg b) Waffenlieferungen oder c) Verhandlungen mit Putin und dreimal dürfen Sie raten was die linke Wählerschaft will, oder zumindest diejenigen, die einst links wählten.

        Wagenknecht hat mehrere Male gesagt, dass es schwer ist eine neue Partei zu gründen, sie will überhaupt keine neue Partei gründen, was soll also dieser Schmu einige Linke wollen sich abkapseln?

        Ansonsten ist links momentan in dieser Form eine beliebige farblose Grün light Allerweltspartei, die kein Mensch braucht.

        Wenn es Links gelingen sollte das nächste Mal über 5% zu kommen, Hut ab.

        • @Kat Sim:

          "das muss halt auch eine charismatische Persönlichkeit sein, die Wähler überzeugt"



          Nach meinem Verständnis sollte linke Politik emanzipatorischen und partizipativen Motiven folgen, nicht irgendwelchen charismatischen Führungsgestalten und überzeugen sollte man mit Inhalten und Antworten die in ihrer Komplexität den realen Problemen entsprechen, nicht mit Demagogie und simplen Feindbildern.



          "Sie raten was die linke Wählerschaft will, oder zumindest diejenigen, die einst links wählten"



          Was ist denn links daran die Ukrainer*innen der russischen Besatzung inclusive Folterkellern, Massakern und Deportationen zu überlassen? Und welches Verhandlungsangebot wollen sie dem Kriegsverbrecher Putin machen?

          • @Ingo Bernable:

            ja das ist ja toll dass linke Politik emanzipatorisch und partizipativ sein soll, aber was nützt all das, wenn die Führungsrige beim Wähler nicht überzeugt, verstehen Sie?

            Es überzeugt einfach nicht, deshalb wird links auch nicht mehr gewählt.

      • @Ingo Bernable:

        Ach so ein Quatsch, was soll dieses ständige Argument, Wagenknecht versucht dies und das gegeneinander auszuspielen, Wagenknecht interessiert sich überhaupt nicht um LGBTQ, jeder kann machen was er will, heiraten wen er will, und Sex machen mit wem auch immer, meine Güte, oder hat die CDU was für die Schwulen und Lesben parat und hat LGBTQ als Hauptthema im Fokus? Es geht um das Überleben der Linke und um die Wähler und wie man die wichtigsten Themen präsent macht, und das kann halt eben nur Wagenknecht.

        • @Kat Sim:

          "Wagenknecht interessiert sich überhaupt nicht um LGBTQ"



          Ja, weil sie alltätliche Diskriminierungen von 'obskuren Minderheiten' weder als Problem, noch als Teil der sozialen Frage sieht.



          "jeder kann machen was er will"



          In welchem Land leben sie, da würde ich auch gern hinziehen? So zu tun als ob es Diskriminierungen jedweder Art nicht geben geht eben an der Realität sehr, sehr vieler Menschen vorbei. Statt das inhaltlich zu bearbeiten schließt man die davon Betroffenen per Definition aus der vermuteten eigenen Zielgruppe einfach aus und wundert sich dann warum die Stimmen der Arbeiterklasse noch immer nicht zurückkommen.



          "das kann halt eben nur Wagenknecht"



          Glauben sie ernsthaft die Rettung der Linken gelingt indem man Akademiker*innen (ca. 1/4 der Bevölkerung), Menschen mit Migrationshintergrund (ein weiteres 1/4), urbanen Milieus (3/4!), queeren Menschen, progressiven Linken und vielen weiteren Gruppen klar macht, dass man für sie keine Politik zu machen gedenkt? Wie will man eine politische Wirkmächtigkeit bekommen wenn man meint sich exklusiv auf das bio-deutsche Proletariat stützen zu wollen dabei aber völlig übersieht, dass die wirklich prekären Jobs typischerweise eben nicht bio-deutsch besetzt sind, sondern von Menschen die man zu den irrelevanten 'obskuren Minderheiten' zählt?

          • @Ingo Bernable:

            Und es nervt mich schon lange bei Ihren Beiträgen hier, dass wenn eine Politikerin andere Themenschwerpunkte hat als Gay/Lesbian, dass diese sofort in den Generalverdacht kommt, gegen Gays zu sein, und dann kommen oft so Phrasen wie …“Ja, Wagenknecht thematisiert Gay Themen nicht, sie ist Anti Gay und spielt Menschen aus, verknüpft die soziale Frage mit Gaythemen nicht…“

            Lach, das ist so lächerlich, Wagenknecht will, dass es ALLEN Menschen gut geht, und dass sich Linke Politik gegen die Ampel richten soll.

          • @Ingo Bernable:

            Meine Güte, Diskriminierung und Schwullesbische Themen können doch nicht als Alleinstellungsmerkmal linke Politik dominieren, der größte Teil der Menschen hat Probleme mit Mieten, Strom, Gas, fehlenden Sozialwohnungen, die soziale Schere klafft immer weiter auseinander, der Niedriglohnsektor, nun Bürgergeld was ein hübsch verpacktes Hartz4 weiter so ist, auch haben viele Wähler den Eindruck, dass linke Politik zu abgehoben ist, was man sehr schön an Ihren Beiträgen festmachen kann, ich will überhaupt nicht, dass die Linke meine schwullesbischen Themen mit der sozialen Frage verbindet, gegen Hass und Diskriminierung ist jede Partei im Bundestag ausser der AFD, ausserdem ist Antidiskriminierung eine Selbstverständlichkeit, ich kann mich gegen Diskriminierung sehr gut selbst erwehren und brauche dafür keine Partei, und was Wagenknecht kritisiert ist, dass viele ihre sexuelle Orientierungen dafür nutzen, um Vorteile zu bekommen, auf sowas steht ja wohl niemand, und prekäre Jobs werden von obskuren Minderheiten besetzt, wasn das fürn Quatsch, haben Sie da eine Studie?

            • @Kat Sim:

              "Schwullesbische Themen können doch nicht als Alleinstellungsmerkmal linke Politik dominieren"



              Das fordert ja auch keiner, lediglich, dass auch die Belange dieser Menschen ernst genommen und - unter anderem - adressiert werden. Der Widerspruch setzt dort an, wo bei diesen Themen jedesmal und sofort unterstellt wird sie seien exclusiver Schwerpunkt der Partei; gäbe man diesen Unterstellungen nach würden diese und andere Minderheiten wieder komplett in die Unsichtbarkeit gestoßen und Politik für die vermeeintlich homogene Mehrheit Bio-Deutscher in Hartz IV oder Altersarmut (beide zusammen mit gerade mal 2,8 Mio. ein Wählerpotential von knapp mal 4.5%).



              "ich will überhaupt nicht, dass die Linke meine schwullesbischen Themen mit der sozialen Frage verbindet"



              Für mich und wohl auch viele Andere ist das eben ein Grund eine solche Partei nicht zu wählen. Und ich schrieb ser bewusst von Diskriminierungen jedweder Art und sie tun doch wieder so als ob es lediglich um queere Menschen ginge und als ob es OK wäre die eben zu übergehen. Wenn Menschen wegen ihrer Hautfarbe, ihrer Herkunft, ihrer sexuellen Identität, wegen ... kein Job oder keine Wohnung bekommen, dann hat das sehr wohl sehr viel mit der sozialen Frage zu tun.



              "ich kann mich gegen Diskriminierung sehr gut selbst erwehren"



              Schön für sie. Sehr viele Menschen können das aber nicht und brauchen deshalb von Politik und Gesellschaft Unterstützung und Solidarität. Sie ihnen zu verweigern ist nicht links, sondern hartherzig.



              "prekäre Jobs werden von obskuren Minderheiten besetzt, wasn das fürn Quatsch, haben Sie da eine Studie"



              Ein Blick darauf in welchen Jobs etwa illegalisierte Migrant*innen vorrangig arbeiten dürfte Klarheit schaffen. Die Wagenknecht´sche-Lösung: Abschieben damit die deutsche Arbeiterklasse wieder übernehmen kann. Als kleiner Realitätsabgleich wie gut dieses Rezept funktioniert hilft - unabhängig von der ideologischen Bewertung - der Blick ins post-brexit UK.

              • @Ingo Bernable:

                Ich schrieb bereits schon mal, dass Sie in Ihren Beiträgen die Unwahrheit schreiben:

                a) Niemand nimmt die Belange von diskriminierten Menschen oder „Minderheiten“ NICHT ernst, keine Ahnung woher Sie das haben, Sie stellen das so dar, als würde Wagenknecht das pausenlos mit maliziöser Absicht vorantreiben.

                B) Wir haben ein Asylrecht mit Gesetzen und Frau Wagenknecht will niemanden irgendwo abschieben.

                C) Sie schreiben die Unwahrheit, indem Sie diametral dazu insinuieren, „Minderheiten“ würden so missachtet werden, und man würde Politik für die Masse von Bio Deutschen machen, und diese wären mit 2,8 Mio ja eher Minderheit, beteiligen sich also ganz genauso wie es Wagenknecht über Life-Style Linke postuliert an einer Spaltung, Sie sind doch gar nicht für „Gleichheit“, sondern blasen Unterschiede in der sexuellen Orientierung und der Abstammung zu fundamentalen Trennlinien auf, die darüber entscheiden sollen, wer sich zu bestimmten Themen äußern darf und wer nicht und wer die Debatten/Themen bestimmen soll.

                Aber wissen Sie was, ich halte es mal bei Ihnen mit Brandolinis Gesetz, ihr ganz persönliches Bullshit-Asymmetrie-Prinzip:

                Das Widerlegen von Bullshit erfordert eine Größenordung mehr Energie als dessen Produktion.

                • @Kat Sim:

                  "Sie sind doch gar nicht für „Gleichheit“"



                  Dort wo mit Verweis auf die de-jure bestehende Gleichheit de-facto bestehende Ungleichheit, Benachteiligung und Diskriminierung beiseite gewischt werden wird diese behauptete Gleichheit zu einem Instrument von Gewalt und Unterdrückung, exmplarisch besonders krass zu beobachten etwa in den USA während mit dem Slogan des 'separate but equal' Jahrzehntelang Rassentrennung und heftigster Rassismus gerechtfertigt wurde.

              • @Ingo Bernable:

                "ich kann mich gegen Diskriminierung sehr gut selbst erwehren"



                Wie dies ohne Regelungen wie das AGG funktionieren soll bleibt aber fraglich, selbst wenn wir einen super-duper durchsetzungsstarken Handelnden unterstellen. Und wie Sie ja schon anmerken, auch und gerade vulnerable Personengruppen haben Schutz verdient.

            • @Kat Sim:

              Ja is klar. Wenn Wagenknecht von "immer skurrileren Minderheiten" redet, da meint sie natürlich überhaupt nicht LGBTQ. Wenn das Thema ihr nicht wichtig ist, fragt man sich schon warum sie es doch immer mal eher abfällig kommentieren muss a la "Lifestyle Linken".

  • "Denn das Problem der Linkspartei ist nicht, dass sie sich um relevante politische Fragen streitet, sondern dass sie bestimmte Auseinandersetzungen eben nicht ausfechtet, die Dinge nicht beim Namen nennt und keine Taten daraus ableitet."

    Das ist leider genau der Punkt. Die Konflikte werden weitgehend totgeschwiegen. Und das ist keineswegs ein neues Phänomen.