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Kommentar Kohlekumpel-ProtesteBerechtigte Ängste

Pascal Beucker
Kommentar von Pascal Beucker

Die Sorgen der Kohlekumpel im Rheinland sind berechtigt und müssen ernst genommen werden. Die Menschen brauchen eine Perspektive.

Die DemonstrantInnen fürchten um ihre Jobs Foto: reuters

I m Hambacher Tagebau haben am Mittwoch mal wieder viele Menschen demonstriert. Diesmal allerdings hat sie statt Sorge um Bäume die Angst um ihren Arbeitsplatz auf die Straße getrieben. Aber wer interessiert sich in Zeiten der Klimakatastrophe schon für so etwas Profanes?

Nicht nur bei weiten Teilen der Umweltbewegung stößt der Protest der Kohlekumpel gänzlich auf Unverständnis. Doch damit macht man es sich zu einfach. Sicherlich wirken Schilder wie „Hambi muss weg“ oder „Baggi bleibt“ intellektuell etwas unterkomplex. Aber die demonstrierenden RWE-Beschäftigten deshalb einfach als nützliche Idio­ten ihres Arbeitgebers zu denunzieren ist nicht hilfreich.

Sinnvoller wäre es, die Sorgen und Nöte der Beschäftigten in der Kohlebranche und ihrer Familien ernst zu nehmen. Das Beispiel des Ruhrgebiets zeigt, zu welch sozialen Verheerungen ein schlecht organisierter Strukturwandel führen kann. Da sind Zukunftsängste verständlich.

Auch die Gewerkschaften, die zu der gestrigen Demonstration aufgerufen hatten, bestreiten nicht die Notwendigkeit des Kohleausstiegs. Aber sie fordern, dass der anstehende Strukturwandel sozialverträglich gestaltet wird. Das ist ein berechtigtes Anliegen.

Ignoranz ist keine Lösung

Noch hängen mehrere zehntausend Arbeitsplätze an dem klimaschädlichen Energieträger. Dass sich das möglichst schnell ändern muss, ist keine Frage. Aber wer den ökologischen Umbau will, muss alles dafür tun, den Betroffenen im rheinischen Revier wie auch in der Lausitz eine überzeugende Perspektive für die Zeit nach der Braunkohle aufzuzeigen. Ignoranz hilft da nicht weiter.

Die Energiekonzerne haben ein großes Interesse daran, den unausweichlichen Ausstieg so lange wie möglich herauszuzögern. Ihre Beschäftigten haben ein großes Interesse an einem sicheren Arbeitsplatz. Das sind keine deckungsgleichen Interessen. Deshalb würde es nicht schaden, wenn auch die Klima­aktivistInnen vom Hambacher Forst keinen Zweifel daran ließen, dass für sie die ökologische und die soziale Frage zusammengehören.

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Pascal Beucker
Inlandsredakteur
Jahrgang 1966. Arbeitet seit 2014 als Redakteur im Inlandsressort und gehört dem Parlamentsbüro der taz an. Zuvor fünfzehn Jahre taz-Korrespondent in Nordrhein-Westfalen. Seit 2018 im Vorstand der taz-Genossenschaft. Sein neues Buch "Pazifismus - ein Irrweg?" ist gerade im Kohlhammer Verlag erschienen.
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83 Kommentare

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  • Die BaumbesetzerInnen geben ihre Existenz auf, sind keineswegs bürgerlich.



    Weniger Produzieren, weniger von allem.

  • Mich würden mal die individuellen Sorgen dieser RWEler interessieren.

    Die Beschäftigten beim RWE, die ich früher kannte, bekamen 14 Monatsgehälter, hatten beamtensichere Jobs und manchmal ein Gehalt, dass einem Erzieher oder Heilpädagogen schwindelig wurde. Und das bekamen die dafür, dass sie anderen Leuten, die arm waren, den Strom abdrehten.



    Wer in den siebzigern oder achtziger Jahren im Ruhrgebiet gegen Atomkraft war, dem war dieser Typus "Arbeitnehmer" schon lange unangenehm aufgefallen. Egal, ob Siemens-KWU oder RWE. Die hätten uns am liebsten alle in Lager gesteckt.

    Und mit diesen Gutverdienern, die Angst um ihr Drittauto haben, soll ich heute solidarisch sein? Einen Deufel werd' ich tun. Für die Reinigungskraft, die da arbeitet und diejenigen, die für kleines Geld, die Drecksarbeit machen, die verdienen Beachtung, aber nicht die in ihrem weichen Kisssen mit ihrem verfetteten Arsch liegen und die sich einen Scheißdreck um die anderen kümmern (oder um die Umwelt), solange sie nur ordentlich verdienen.

    Btw ist die Lösung ganz einfach:



    Wirtschaftlich wird die BRD kaum nennenswerte Einbußen durch den Stop der Braunkohleverstromung haben. Es müssen noch eine Menge Leitungen und Stromspeicher geschaffen werden, dafür kann man einen Teil der Beschäftigten eventuell gebrauchen. Der Hinweis auf öffentliche Arbeitsplätze ist lächerlich. Wenn der Staat Interesse hätte, pädagogische, pflegerische oder soziale Belange mit Arbeitskräften zu verbessern, hätten wir keinen Bildungs- und Pflegenotstand. Zum Umschulen werden sich kaum alle eignen.

    Einfach die alte Arbeitslosenhilfe statt HartzIV wieder einführen, die war einkommenabhängig und niemand muss sich mehr vor totale Armut fürchten. Die Kumpels von der Steinkohle durften noch alle abschlagsfrei in Frührente gehen.

    Schafft wieder ein soziales Netz wie in der alten BRD, verlangt Steuern wie es früher war und niemand muss sich mehr vor Armut fürchten.

    • @Age Krüger:

      Auch das sind Arbeitnehmer und auch für diese sollten Sie sprechen. Ansonsten verprellen Linke mit solchen Statements einen Großteil ihrer potentiellen Wähler. Den meisten Menschen ist klar das es sehr unwahrscheinlich ist das sie mal selber zum oberen 1% gehören. Aber die oberen 10% sind für viele kein unrealistisches Ziel. Dazu gehört man schon mit ~70.000€ Jahreseinkommen. Das ist mit einem Master und entsprechender Arbeitserfahrung selbst im öffentlichen Dienst zu haben. Wer solch ein Einkommen mit einem Vollzeitjob erzielt liegt grade mal 50% überm Durchschnittseinkommen.

      Wenn jemand wie Sie anfängt hier Stimmung gegen "Gutverdiener" zu machen, dann glaubt doch keiner mehr das für Soziale Wohltaten wirklich "die Reichen" zur Kasse gebeten werden. Und in der Tat zeigt die Erfahrung ja das am Ende des Tages tatsächlich vor allem KMU und die Mittelschicht zahlen müssen.

    • @Age Krüger:

      Ich finde Ihre Meinung in weiten Teilen nachvollziehbar.

      Was ich überhaupt nicht verstehe ist Ihr Gejammer, dass die Beschäftigten von RWE zu viel verdienten. Und dann noch 14 Monatsgehälter. Na sowas. Das ist Ideologie im Sinne von falschem Bewusstsein, wo Arbeitnehmer, die weniger verdienen, danach schreien, dass bitte alle weniger verdienen sollen. Die Forderung müsste doch lauten, dass der von Ihnen erwähnte Heilpädagoge mindestens ebenso gut bezahlt werden muss.

      Als Arbeitnehmer hätte ich kein Interesse daran, zu beklagen, dass es bestimmten Arbeitnehmern besser geht und ich deshalb erwarte, dass es denen auch schlechter geht.

      Im Übrigen haben Arbeitende im Bergbau traditionell immer gute Löhne bekommen. Vielleicht waren sie besser gewerkschaftlich organisiert?

      • @Rolf B.:

        Die Bergleute haben auch eine wirkliche Drecksarbeit gemacht und der Steinkohlebergbau war auch ökonomisch zur damaligen Zeit wichtig für die Wirtschaftsleistung der Bevölkerung.

        Ansonsten beklage ich mich mit keinem Wort, dass RWE-Mitarbeiter zu viel verdienen. Ganz im Gegenteil, ich schlage sogar vor, dass man zur alten Arbeitslosenhilfe zurückkehrt, die auch den gutverdienenden Arbeitnehmern bei längerer Arbeitslosigkeit einen höheren Betrag sichern würde als den Geringverdienern.

        Ich weigere mich nur, in ein Solidaritätskonzert einzustimmen für Arbeitsplätze, die wirtschaftlich überflüssig sind und die der Gesellschaft eher schaden als nutzen. Und ich erlaube mir eben, darauf hinzuweisen, dass die, sofern sie meinen, dass sie anstatt soziale Verbesserungen zu fordern, lieber fordern, eine unnütze unproduktive Arbeit weiterführen zu wollen, sie eben nicht "nützliche" Idioten sind.

        • @Age Krüger:

          Man kann aber m.E. Sehr wohl in einem Solidaritätskonzert mitspielen mit dem Notensatz Kohleaustieg UND existenzsicherndem Strukturwandel. Ökologisch und sozial sind keine sich ausschließenden Ziele. Deshalb sind auch die Ängste der RWEler grundsätzlich berechtigt. Werden diese nicht aufgegriffen hat auch der Kohleausstieg schlechte Karten.

          • @Rudolf Fissner:

            Mein Reden! Weg mit HartzIV und Wiederherstellung der sozialen Absicherungen, mit denen die BRD 50 Jahre gut gelebt hat und die auch einen sanften Strukturwandel z.B. im Ruhrgebiet beim Zechensterben möglich machte.

  • 46 Jahre seit dem Erscheinen des "The Limits to Growth" Report sind ausreichend Zeit gewesen einen solchen Ausstieg sozialverträglich zu gestalten.

    Das sich die verantwortlichen Politiker dem schlechterdings einmal wieder viel zu lange verweigert haben und die Beschäftigten es nun wieder ausbaden müssen, ist halt typisch für diesen extrem schlecht organisierten und im Kern leistungsunfähigen Staat. Das Land NRW ist hierfür natürlich noch das Paradebeispiel.

    Ebenso ein erneutes Lehrbeispiel dafür weswegen die Abschaffung des Berufsschutzes und der Arbeitslosenhilfe so verherend sind, denn die Aussicht schlimstenfalls bis zum Rentenalter mit zuletzt wohl 53 % Single oder 57 % mit Familie des pauschalisierten Nettoeinkommens und bis 2002 520 € Freivermögen pro Lebensjahr existieren zu müssen, wäre wohl weit erträglicher als das Schröder ALG II System.

    Man kann ein starkes und leistungsfähiges Staats und Sozialsystem halt nicht immer nur bereit stehen haben, gewissermaßen einberufen wenn Krieg (radikale Gefahr) droht.



    Wir haben schließlich auch ein stehendes Heer seit 200 + Jahren.

  • @Pascal Beucker

    "Aber die demonstrierenden RWE-Beschäftigten deshalb einfach als nützliche Idio­ten ihres Arbeitgebers zu denunzieren ist nicht hilfreich."

    Mir ist keine|r bekannt, der das getan hat.



    Die RWE AG (!) hat sich massiv – ich sage mal – "darum gekümmert", dass diese Demo in dieser Form stattfindet.

    M. E. hat die RWE ihre Arbeiter zu den oben genannten gemacht, denn wie Sie, Herr Beucker, selbst schreiben, passen das berechtigte Anliegen der Beschäftigten und die Ziele der RWE in keiner Weise zusammen.



    Wer macht denn die Beschäftigten zu den oben genannten? Das ist m. E. die RWE AG.

    Es gibt keinen Grund, den Wald abzuholzen und die absurd schädliche Braukohle darunter noch zu fördern, denn das verlängert die Beschäftigung der Betroffenen mitnichten. RWE hätte alle Mittel zur Verfügung, um eine erfolgreiche Energiewende im eigenen Hause hinzukriegen – bringt aber erstmal zu wenig|keinen Gewinn.



    Was soll der Shareholder dazu sagen? Darum geht es, doch nicht um die Beschäftigten.

    Sozialverträglich ist|muss auch umweltverträglich sein.



    Was soll das Ganze sonst?



    RWE steht in der Pflicht, seine Gewinne dafür zu verwenden, und nicht erst jetzt damit anzufangen, m. E scheinheilig "soziale Verträglichkeit" vorzuschieben, um so lange wie möglich wie bisher mit ihrer Naturvernichtung weiterzumachen.

    M. E. ist das einzig und allein eine (All)Macht(s)-Demonstration von RWE, sonst nichts.

    Btw: Aktiengesellschaften sind bisher noch selten als Wohltäter ihrer Beschäftigten aufgefallen…

  • Die Überheblichkeit und Verachtung für Menschen, die einfach nur Existenzängste haben, ist erschreckend. "Nützliche Idioten" oder zynische Bemerkungen, dass die Arbeitenden für RWE die Jobs ja freiwillig angenommen haben, sind schon ziemlich brutal. Diese Menschenverachtung ist das beste und wirkungsvollste Mittel, die Gesellschaft zu spalten und den Rechtsnationalismus zu stärken.

    Selbstredend haben die Arbeitnehmer bei RWE auch Pech mit einem Vorstand, der schon vor vielen Jahren den Schuss nicht gehört hat und geradezu einfältig darauf setzte, möglichst wenig zu ändern.

    Am schlimmsten ist allerdings das politische Versagen. Leute mit mangelndem Kurzzeitgedächtnis "unterschlagen" gerne die Tatsache, dass vor recht kurzer Zeit eine rotgrüne Landesregierung in Düsseldorf die Restabholzung des Hambacher Waldes genehmigt hat. Zwar konnten die Grünen sich durchsetzen bei der Reduzierung von Gartzweiler II, doch wirklich durchdachte Projekte zur Energiewende waren auch da nicht wirklich in Sicht. Zumindest nicht im Sinne der Menschen in den Braunkohlerevieren.

    In Deutschland hat es offensichtlich Tradition, wichtige und notwendige klima- und gesundheitspolitische Maßnahmen stets den Menschen in Rechnung zu stellen, die am wenigsten Einfluss haben. Da sind einerseits die Dieselfahrer und in der Energiewirtschaft die Arbeitnehmer. Und die zuständigen Regierungsstellen machen nichts. Dabei könnte man doch durchaus im Falle der Braunkohle realistische Alternativprojekte entwickeln z.B. durch Neuansiedlung neuer Unternehmen mithilfe lukrativer Angebote. Damit sind nicht Billiglohnangebote gemeint.

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...was macht eigentlich unsere Bundesregierung?



    Wie sieht das Ausstiegsszenario aus?



    Welchen Plan haben Frau Merkel und ihr Wirtschaftsminister?



    Wir müssen weg von der Kohle und zwar besser heute, als morgen.



    Doch, CDU/CSU und SPD machen weiter, wie bisher.



    'Unsere' Bundesregierung sieht dabei zu, wie die Beschäftigten in der Kohlebranche auf Straße gehen und gegen Klimaschützer protestieren. Kurzsichtigkeit ist keine Tugend.



    Der Klimawandel steht nicht nur v o r der Haustür, nein, der Klimawandel ist bereits i m Haus.

  • "Aber wer den ökologischen Umbau will, muss alles dafür tun, den Betroffenen im rheinischen Revier wie auch in der Lausitz eine überzeugende Perspektive für die Zeit nach der Braunkohle aufzuzeigen. Ignoranz hilft da nicht weiter."



    Was heißt hier Ignoranz?



    Erst eimal wird ja niemand gezwungen in den Kohlebergbau zu gehen.



    Die Jobdemonstranten tun ja gerade so als ob es keine anderen Jobs in der Energiebranche gäbe. Wer in einem nicht zukunftsfähigen Gewerbe arbeitet, sollte schon wissen, daß der Job nicht sicher ist.



    Allerdings ist es für den sozialen Frieden überaus wichtig daß Unternehmen und der Staat die allebesten Voraussetzungen für Umschulungen schaffen. Bei den erneuerbaren Energien werden immer mehr Jobs geschaffen. Keiner sollte also arbeitslos werden.



    Das krampfhafte und völlig unverantwortliche Festhalten an der Braunkohle bremst die erneuerbaren Energien aus und somit werden neue Jobs verhindert.



    Und dann sollten die Beschäftigten in der Kohlebranche auch an ihre Kinder denken, deren Zukunft auf diesem Planeten in größte Gefahr gerät, wenn das Klima sich um 3-4° erwärmt. Die kathastrophalen Folgen schlimmsten Ausmaßes kann sich heute noch keiner im Entferntesten vorstellen. Dagegen ist Umschulung und ein neuer Job das denkbar geringste Problem. Wenn dagegen auf Plakaten gegen den "Ökowahn" skandiert wird, dann haben die Protestler das eigentliche Problem nicht verstanden.

  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    Die Klimaveränderung kommt wahrscheinlich schneller, als wir es für möglich hielten. Der Sommer lässt grüßen.



    Dass diese Kumpels auf die Straße gehen, ist das zwar verständlich, aber sie bellen den falschen Feind an.

    Sie sollten lieber gemeinsam gegen RWE demonstrieren. Diese nämlich versäumen es zukunftsweisende Schritte zu gehen, mit den Arbeitern.

    Das was sie jetzt tun ist einfach nur völlig dümmlich. Wenn es mit der Klimaveränderung so weitergeht, ist nix mehr sicher.



    Schade, dass der Autor ins gleich naive Horn stößt mit seinem Beitrag.

    • @98589 (Profil gelöscht):

      Also Grube schließen und alles wieder gut, oder wie ?

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ..."Die Menschen brauchen eine Perspektive"?



    Frage an den Autor: Kohle ist also so eine Perspektive, oder wie darf ich das verstehen?



    Für den Klimaschutz ist der Ausstieg aus der Kohle unumgänglich. Die Kohle steht vor dem AUS. Kohle ist ein 'Lebender Toter' und das nicht erst seit heute. Nur, die Bundesregierung, bzw. die jeweiligen Landesregierungen verschleppen diesen Ausstieg. Letztendlich gibt es in den nächsten 50 Jahren keinen Kohleausstieg (Was wurde eigentlich aus dem sog. Atomausstieg? Lange nix mehr gehört davon), lieber zahlt doch die Bundesregierung Strafe für nicht erreichte 'Klimaziele'.

    • @81331 (Profil gelöscht):

      Die Menschen brauchen eine Perspektive FÜR SICH - nicht für die Braunkohle.

      Die Kohlegegner sollten sich daher gemeinsam mit den RWE-Mitarbeitern dafür einsetzen, dass die nicht vor dem beruflichen Nichts stehen, wenn in Deutschland die Braunkohle in der Erde bleibt. Dann werden auch die RWE-Mitarbeiter ganz von selbst erkennen, dass nicht die Abschaffung der Braunkohleverstromung ihr Feind ist sondern ihr Arbeitgeber, der so tut, als gäbe es keine Alternativen.

      Ein sehr hilfreicher Teil dieses Einsatzes wäre natürlich, solche Alternativen tatsächlich und in belastbarer Form aufzuzeigen...

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @Normalo:

        ...ist mir schon klar, diese Menschen brauchen eine Perspektive für sich. Aber diese Perspektive muss vom Staat kommen, nicht von den Kohlegegnern. RWE-Mitarbeiter protestieren vor dem Haus von Kohlegegnern, DAS kann es wohl nicht sein. Diese Leute sollten nach Berlin fahren, oder zur Landesregierung und darauf drängen, dass man ihnen eine Perspektive nach dem Kohleausstieg aufzeigt. Stattdessen wird Kampf gegen Kohlegegner gemacht.

        • @81331 (Profil gelöscht):

          Die Kohlegegner protestieren auch vor der Nase der RWE-Mitarbeiter, lassen aus ihren Autoreifen die Luft etc. - Alles im Namen der Sache.

          Ich bin WEIT davon entfernt, SA-Methoden wie diese privaten Heimsuchungen gutzuheißen. Es geht mir nicht mal darum, die RWE-Leute insgesamt zu verteidigen. Ich weise nur darauf hin, dass Sie mit Ihren ganzen Forderungen - auch in diesem Posting wieder: Die RWE Leute sollten dies, sollten das... - zwar vielleicht inhaltlich Recht haben, aber LEIDER NICHTS ERREICHEN werden. Sie setzten nur dem ersten erhobenen Zeigefinger ("Eure Arbeitsverhältnisse sind klimaschädlich und müssen schnellstmöglich terminiert weden!") den nächsten ("Ihr reagiert völlig falsch!") obenauf. Was glauben Sie, wie die Betroffenen auf so eine Einstellung reagieren?

          Den Kumpeln geht es um ihre Jobs und Ihnen offenbar vor allem darum, denen zu verkünden, wie sie sich richtig zu verhalten haben. So löst man keine Konflikte, sorry.

  • 9G
    97627 (Profil gelöscht)

    @Reinhard Muth +1

    Abgesehen davon, haben einige mit Adressat an NRW Landesregierung schon seit Jahren darüber gesprochen, dass Initiativen für Weiterbildungsmaßnahme/Umschulungen von Nöten wären. Weder der Autor behandelt das in seinem recht inhaltsfreien Beitrag, noch ging bisher die jeweilige Landesregierung jemals darauf ein.

  • haha... ein seltsames Szenario ! Aber klar dargestellt Herr Beucker !



    ----------------



    ..einerseits fehlt frische , gesunde Atemluft in den Ballungszentren der BRD.. .. die vielen Atemwegserkrankungen und Lungenschäden erzählen davon !



    ( viele Lohnempfänger pusten und keuchen unter der Dreckluft , speziell die Kinder und die Alten leiden darunter !)



    .. und die Politik jongliert mit den Grenzwertbelastungen , im Namen der Schmutzigkeit der Industrien , im Namen der Diesel Mafia.. im Namen der Kohleidustrie , der Kohlekraftwerke ( siehe RWE !) ..



    RWE muss aber UMDENKEN : .. hin zu gesunder , erneuerbarer , ökologischer Energieerzeugung !



    Das die Angestellten Lohnempfänger der RWE .. von RWE mit dummen Visionen von Jobverlust .. oder sogar HARTZ IV erschreckt werden.. um ihre eigene Gesundheit weiterhin- im Namen des Lohngeldes - `willig´zu ruinieren .. ist nicht gut !



    -------------



    Ein altes Karl Marx Zitat (MEW) , sagt es : " Denn wer seine Haut zu Markte trägt , den erwartet die Gerberei " !



    ------------



    Ich meine : RWE "muss" UMDENKEN !



    ..oder `dichtmachen´!



    Klar : das erforderliche UMDENKEN bei RWE hat bereits begonnen und es braucht Zeit... Aber : eine neue Perspektive für die Mitarbeiter RWE´s muss dringends erarbeitet werden !

  • Ui, ein Jobwechsel. Renaturierung mit BIO-ANBAU und die PFLEGE(!) bieten schon mal 700.000 Jobs. Wir sollen ja heute alle bundesweit mobil sein was den Job angeht, sagen Regierung, Industrie, Jobcenter.

    Es gibt da nichts zu diskutieren, genauso wie über Gift im Wasser, im Essen oder 3 Mio Jobverlust beim Ende der Wehrmacht.

    Und an die Pferdeknechte hat auch keiner gedacht als der Trecker eingeführt wurde.

  • Es ist ein Thema das natürlich immer wieder hochkocht.

    Es würde halt leichter fallen mit den ArbeitnehmerInnen verständnis zu haben, wenn diese:

    * auch mal signalisieren dass sie sich über ihre Mitverantwortung für den Klimawandel bewußt sind.

    * nicht gemeinsam mit der AfD demonstrieren und so schäbige Drohuungen der Form "bei einem schnellen Kohleausstieg wählen hier bald alle rechts" unterlassen würden. (Gerade aus der Lausitz kommt sowas ständig.)

    * Mobbingaktionen gegen Umweltaktivisten wie der kürzliche besuch bei Antje Grohus unterlassen würden.

    • @Hanno Böck:

      Hola - die Waldfee*!*

      Mal davon ab.



      Daß ich Ihnen zustimme & den Artikel.



      Sorry - lausig zusammengeschustert finde - mit Verlaub.

      Das läßt aber insgesamt hoffen.



      &



      Da würde ich glatt nach Kündigung von drei Abos wg schwerer fachlicher Mängel der taz im Dauerbetrieb einschl. Modderatistas de kommune.

      Doch. Doch - glatt wieder die Tasche aufmachen. Wenn diese Übung - einem Kollegen - notfalls über Band/kommune - auch mal sogar glatt den Stinkefinger zu zeigen. Newahr. Dess. Fortgesetzt - wa! Ja. Normal - würde.

      kurz - die kommune - issen sattes Pfund der taz. Sicher. Aber - da ist noch gut Luft nach oben.



      Pascal Beuker ist schon zuvor angenehm damit aufgefallen. Sich auch mal direkt einzuschalten.



      &Däh!



      Hat peu a peu - Bangbüxen gev dat liggers - Nachfolger/sidekicks gefunden.



      & Hier - erfreulich! Newahr.



      Der nächste Schritt.

      Wir alle können dabei nur gewinnen.



      & klar - wie immer -;)



      Dank im Voraus.

      Na - Si’cher dat. Da mähtste nix.



      Ha no. Normal. Gellewelle.;))

    • @Hanno Böck:

      Es hilft nichts, solche moralischen Vorbedingungen zu stellen (denn nichts Anderes sagt der Satz "Es fiele leichter..."). Wollen die Umweltaktivisten möglichst durch eine recht breite Front gegen die Braunkohle etwas erreichen, oder wollen sie Recht behalten und mit der ihnen gebührenden Demut behaltndelt werden? Was ist wichtiger??

      Im Einzelnen:



      Wenn sie einen Schulterschluss mit den Beschäftigten FÜR einen schnellen, aber geordneten Wandel wollen, dann sollte an erster Stelle stehen, dass sie bereit sind, IHREN Teil dazu tun. Ökologische Glaubensbekenntnisse oder gar Büßergesten der Kumpel sind dafür absolut nicht nötig.

      Nach rechts abzudriften, ist genauso nüchterne Prognose wie Drohung: In Düsseldorf regiert Schwarz-Gelb, in Berlin Schwarz-Rot. Die Linkspartei findet in NRW quasi nicht statt, weil sie dort vor allem ein unwählbarer Haufen von abgehobenen Dogmatikern ist. Wenn unter diesen Bedingungen ein Bündnis zustandekommt, dass die Braunkohleverstromung kompromisslos zu Grabe tragen will , dann bleibt effektiv nur noch eine Partei, die VIELLEICHT als Interessenvertretung für die Zurückgelassenen taugt. Auch das KANN man verhindern, wenn einem das Ergebnis wichtiger ist als das eigene moralische Podest.

      Gleiches gilt für solche menschlich unmöglichen Protestformen wie den "Hausbesuch" bei Frau Grohus: Auch die Aktivisten rund um den Hambacher Tagebau sind nicht frei von "Der Zweck heiligt die Mittel"- Mentalität - insbesondere wenn es darum geht, RWE (und seine Mitarbeiter) an der Arbeit zu hindern. Wer damit zuerst aufhört, tut im Zweifel etwas Gutes. Wer stattdessen der anderen Seite den Ball zuschiebt und von ihr fordert, in Vorleistung zu treten, tut im Zweifel NICHTS Gutes.

      • @Normalo:

        Der ökologische Umbau unserer Wirtschaft bedeutet auch den Aufbau neuer Wirtschaftszweige - z.B. die Produktion von Blockheizkraftwerken, neuen Anlagen zur Speicherung erneuerbaren Stroms, Batterien für E-Fahrzeuge und vieles mehr. All das bedeutet Jobs!



        Aber: vor allem der Umbau der Energiewirtschaft bedeutet Dezentralisierung, Erzeugungsanlagen in der Fläche, Ende von Monopolstrukturen.



        Das nimmt RWE & Co das bisherige Schlaraffenland weg.



        Die Kumpel sind doch nur nützliche Idioten!

        • @Achtsamer:

          Na, jetzt sind sie aber in Fahrt. Also doch die wohlfeile Arroganz des Überzeugten? "Das dumme Fußvolk sollen mal die Klappe halten und von allein ins Glied treten. WIR wissen es einfach besser:"

          Können Sie ja so sehen. Aber Verbündete gewinnt man anders. Das war der Inhalt meines Postings. Entweder Sie sind bereit, mit Ihrer vermeintlich überlegenen Meinung allein zu kämpfen und gegebenenfalls unterzugehen, oder sie geben sich ein wenig mehr Mühe, die Leute da abzuholen, wo sie heute noch stehen.

      • @Normalo:

        Es ist zwar mittlerweile leider in Vergessenheit geraten, aber nicht weit von der Lausitz hatte ein High-Tech Startup namens Cargolifter seinen Sitz.



        Die Firma wurde 2002 liquidiert, weil die Entwicklungskosten doch deutlich höher waren als erwartet - aber nicht entfernt in der Nähe von Zahlen, die für die Alimentierung der Kohlekumpel genannt werden.



        Neoliberale Dogmatik ("der Staat darf sich nicht an Unternehmen beteilgen") und mit Sicherheit auch Lobbyarbeit der Transportbranche brachten das Projekt zu Fall.



        So wurde eine glänzende Option für eine Jobmaschine in der Region beerdigt. Das sollte doch auch einmal bedacht werden!



        Stattdessen handelt die Politik nach der Devise "das bekannte Unglück ist sicherer als das unbekannte Glück"...

        • @Achtsamer:

          Cargolifter wurde meines Erachtens aufgegeben, weil das Unternehmen es geschafft hatte, auch ganz ohne staatliche Trägerschaft Kostenexplosionen von der Größenordnung "Elphi" zu produzieren, und es keine Garantien gab, dass nicht sogar die Dimension "BER" erreicht würde (die es wohlgemerkt damals noch gar nicht gab). Keine Ahnung, was passiert wäre, wenn dann auch noch der Staat sein Füllhorn geöffnet hätte...

          Daneben wäre das Riesenluftschiff ein SEHR spezielles Gefährt gewesen - extrem voluminös, windanfällig und nicht sehr robust. Hätte es den Markt dafür gegeben, würde es wahrscheinlich trotz aller Kostenprobleme heute fliegen. Die Investoren waren eigentlich "committed". Aber ohne jeden ökonomischen Sinn und Verstand einfach um der Jobs willen Geld zu verbrennen, ist auch außerhalb der "neoliberalen" Denke kein nachhaltiger Wohlstandsbringer.

          Es ist eine Sache, ob man an einem überholten Industriezweig, an dem aber noch viele Herzen und Arbeitsplätze hängen, einen "unökonomisch" langen Auslauf subventioniert, statt ihn von jetzt auf gleich abzuschalten. Es ist eine Andere, die Subventionsbedürftigkeit von vornherein als Geschäftsmodell zu verfolgen.

          • @Normalo:

            Zu Ihrem via Cargolifter - abschließe mich.

            Einer der ausgewiesen-erfahrenen Entwickler/Zulieferer für eines der Zentralaggregate - sagte auf meine ebenso wie von Ihnen skizzierten Einwände - “…du hast ja völlig recht - ich finds aber dennoch spannend - solang die Kohle stimmt - daran weiterhin mitzubasteln.



            Klar aber auch. Das Teil wird ganz sicher - im Ergebnis nie fliegen."

      • @Normalo:

        "Interessenvertreter für die Zurückgelassenen"?



        Da lachen ja die Hühner! Lesen sie doch mal das Parteiprogramm der Blau-Roten!



        Im Übrigen wäre ein ökologischer Umbau der (Energie-)Wirtschaft ein Jobmotor!

        • @Achtsamer:

          Ich bin Praktiker. Das Parteiprogramm der AfD ist Theorie. Die Motivation derer, die sie wählen, ist das im Zweifel auch bzw. hat relativ wenig mit dem Parteiprogramm zu tun. Dafür müssten diese Leute das nämlich auch erstmal lesen.

          Aber erhellen Sie mich: Steht irgendwo im Parteiprogramm der AfD, dass der Klimaschutz der Erhaltung von deutschen Arbeitsplätzen bedingungslos vorgeht - am Ende noch im Braunkohletagebau, wo deutsche Ingenieure und deutsche Arbeiter imposante (und natürlich: deutsche) Riesenbagger hingestellt haben, wie sie kein anderes Volk der Welt je zu bauen vermocht hat?

          Würde mich wundern... ;-)

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Normalo:

            Seit ich Rentner bin, bin ich - notgedrungen - Theoretiker.

            Ihre Begeisterung für Spielzeuge made in Germany teile ich ausdrücklich nicht. Entscheidend ist für mich, w o f ü r etwas benutzt wird. Für etwas Sinnvolles oder - wie bei den Riesenbaggern im Rheinland - für etwas Schädliches. Deshalb bin ich auch kein Freund von Waffensystemen. Sie sind Instrumente zum Töten. Darin sehe ich keinen Grund zur Freude.

            • @76530 (Profil gelöscht):

              Beschreiben ist nicht dasselbe wie Gutheißen.

              Meine Darstellung war eine (leicht karikierende) Spekulation, wie die AfD-Perspektive auf den Braunkohletagebau aussehen könnte. Meine eigene ist eine deutlich andere (wobei so ein Bagger rein technisch und optisch in der Tat zu den Dingen gehört, die man nach meiner Meinung mal gesehen haben sollte).

              Was den Nutzen betrifft, hätte ich auch noch ergänzen können, dass es sich bei den Braunkohlevorkommen und der Abbauinfrastruktur um strategische, originär deutsche Ressourcen handelt, die das deutsche Volk vor dem Würgegriff der globalen Marktmächte schützen können. Auch das dürfte für die AfD ein nicht unerheblicher Aspekt sein. Mir selbst geht er ganz knapp am Allerwertesten vorbei.

              Ein Anmerkung: Es ist merkwürdig, wie nah hier im Forum immer wieder die Unterstellung liegt, wenn jemand eine Meinung darstellt - selbst wenn er ausdrücklich angibt, wessen Meinung das sein sollte/könnte - dass er die auch zwangsläufig teilt. Das lässt tief blicken, wieviel Interesse an anderer Leute Denke hier WIRKLICH vorhanden ist.

          • @Normalo:

            Schon vergessen, wo die Partei herkommt? Das war eine sehr rechte FDP und sie ist noch weiter nach Rechts gedriftet, mittlerweile ein Sammelbecken für Nazis.



            Was die vor 80 Jahren "zustande gebracht" haben, mit den gleichen Sprüchen wohlgemerkt!, wissen wir - nicht nochmal!

            • @Achtsamer:

              Sie machen es sich VIEL zu einfach. Wenn man die AfD so einfach dekonstruieren könnte, säße sie heute nicht mal irgendwo im Gemeinderat. Stattdessen ist sie drittstärkste Kraft bundesweit.

              Schauen Sie lieber mal, wie die Brandstifter vor 80 Jahren die Leute auf ihre Seite gelockt haben: Mit Angst, Arbeitsplätzen, Hass Arbeitsplätzen, Herrenmenschenphantasien und - ja - Arbeitsplätzen. DA holt der Bartl den Most. Wenn jemand glaubhaft die richtigen Resultate verspricht, interessiert es die allermeisten Menschen einen feuchten Kehricht, auf wessen ideologischer Seite er steht.

              Meine Frage zum AfD-Programm haben Sie übrigens nicht beantwortet. Brauchen Sie auch nicht. Die AfD hat sich in NRW klar positioniert und verweigert ausdrücklich lieber generell dem Klimaschutz die Gefolgschaft, als auch nur einen Finger an die Braunkohleverstromung zu legen.

              Und das ist Musik in wessen Ohren?

              Sie nennen Sie "nützliche Idioten". Andere - vielleicht weisere - Menschen nennen sie "Wähler".

        • @Achtsamer:

          »Im Übrigen wäre ein ökologischer Umbau der (Energie-)Wirtschaft ein Jobmotor!«

          Psst... Im Zuge der sog. Energiewende ist es ausschließlich erlaubt, über »Kosten« und »Arbeitsplatzverlust« zu sprechen...

          • @Sebas.tian:

            Ich bin ja auch für einen Ausstieg aber die Art von Jobs die mit der Hochtechnologie Naturstrom entstehen haben fast keine Schnittmenge mit Bergbau. Es ist Fakt das zehntausende nicht so schnell in das Berufsleben zurückkommen werden. Das mag im Zusammenhang mit den Gefahren für Alle nicht so relevant erscheinen, wollen wir aber eine Mehrheit gewinnen sollte man mal etwas weniger arrogant auf die Sache herabschauen.

    • @Hanno Böck:

      Naja, gelöste Radmuttern bei RWE Mitarbeitern sind aber ok?



      Drohungen gegen Firmen, die Hebebühnen verleihen sind auch ok? Brandstiftung?

      Bei der Veranstaltung im Rheinischen Revier ist der anwesenden AFD Fahne von der Rednerbühne aus eine klare Absage erteilt worden.



      Und das der Kohleausstieg kommt, wurde von Gewerkschaftsvorsitzenden ja nicht in Zweifel gezogen.

  • Wenn ich die ganze Situation richtig verstehe, gibt es eine Rahmenplan bis 2045. Mit dieser Option ist lange gearbeitet worden. Nun haben Protestler mit rechtstaatlich fragwürdigen Mitteln einen neuen Plan ins Gespräch gebracht, der alles bisherig auf den Kopf stellt. Dass dann die Arbeiter Angst haben ist verständlich. Habe nicht auch die Baumbesetzer gesagt, dass sie nach der

  • Traurig.

    Ja, meine Solidarität haben die Kumpels. Wie alle anderen, die in den letzten dreissig Jahren dem gefrässigen Kapital in den Rachen geworfen wurden.

    Trotzdem macht es mich wütend und traurig, dass sich die Kumpels in ihrer (verständlichen) Angst vor dem RWE-Karren spannen lassen, ohne zu merken, dass es nicht ihrer ist.

    Kohle Kumpels Buckeln für Bosse.

    Traurig.

    Und die AfD, wie die Schmeißfliegen, mittendrin, immer wenn es nach Angst und Scheisse stinkt.

    Widerlich.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @tomás zerolo:

      Solidarität: JA. IMMER.

      Aber auf einem konstruktiven Weg. Durch die Schaffung von ökologisch verträglichen und nachhaltigen Arbeitsplätzen. Durch Weiterbildungs- und Fortbildungsmassnahmen. In der Pflege werden qualifizierte Arbeitskräfte gebraucht. Sicherlich auch an anderen Stellen.

      Es gibt Adressaten für diese Aufgabe: RWE und die Kohle-Parteien zuerst.

      Solidarität ist nicht, Menschen in ihrem falschen und schädlichen Handeln zu bestärken.

  • Ja, ....aber!



    Das Verhältnis Beschäftigter bei den Erneuerbaren zu Kohle beträgt irgendwie 10:1. Strom wurde (an der Strombörse) billiger durch die Erneurbaren.



    Erneuerbare haben zudem relativ überschaubare Folgeschäden.



    Die Beschäftigenten bei RWE oder Steag verdienen deutlich mehr als in anderen Branchen. Ja, das Leben ändert sich manchmal. Und nein,man bekommt im Leben keine Garantien auf einen Arbeitsplatz. Ich stimme zu: Es ist schmerzhaft auf Privilegien zu verzichten.



    Und wer weiß: Vielleicht kommt sogar was Besseres nach?

    • @Tom Farmer:

      Interessant, ein gutes Leben als Privileg zu bezeichnen.

      Natürlich ist kein Arbeitsplatz garantiert oder sicher. Dennoch, wer Angst hat, beißt veher, als jemand, dem Perspektiven aufgezeigt werden.

      Unser - durch rot-Grün geschaffenes - H-IV-Zwangsregime ist da besonders förderlich.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Frauen vorn!

    Über den Bewusstseinsstand der RWE-MitarbeiterInnen ist alles mit Blick auf das Transparent gesagt: "Make RWE great again."

    Nö, nur nicht!

    Dümmer geht's nimmer.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Vielleicht hat dieser Hashtag mehr mit der jüngeren Konzerngeschichte zu tun als mit der aktuellen Auseinandersetzung. Die RWEler waren bis zu dem e.on-Deal wirklich sowas wie "klassische Trump-Klientel" - die rußgeschwärzten Zurückgelassenen der zuende gehenden Fossil-Ära. Alles was modern, profitabel, erneuerbar oder/und als Mitarbeiter gefragt war, hieß auf einmal "Innogy" und machte auf superschick. Die, die da keiner dabeihaben wollte, durften beim angerosteten Schmuddelkind und seinen Baggern und Kraftwerken bleiben.

      Von daher: Der Pappdeckel auf dem Foto ist jetzt vielleicht nicht die konstruktivste Form, sein Selbstverständnis auszudrücken. Aber so ganz unpassend ist es nicht.

      • @Normalo:

        so ist es. Und eine Menge Kommentare sind genau das, was die Demokraten in den USA auch gesagt haben - und zugleich bis heute nicht verstehen, wieso Trump gewinnen konnte.

        Selbst wenn man Recht hat, sollte man sich ein bisschen Mühe geben, auf anderer Leute Sorgen Rücksicht zu nehmen. Aber wenn die Grünen in Schwabing stärkste Fraktion werden und im Ruhrgebiet die AfD der SPD immer mehr Stimmen abnimmt, dann besteht vermutlich keinerlei Zusammenhang?

        • @Dr. McSchreck:

          Sie verstehen das nicht. Das wichtigste am Rechthaben ist doch gerade, dass

          a) man dann der wichtigste Mensch auf der Welt ist und Alle Einem Recht GEBEN müssen und

          b) Einem die Sorgen Anderer, die daraus resultieren dass man Recht hat, EGAL sein können!

          Wozu sonst rechthaben? ;-)

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Normalo:

            Da Ihr beider Dialog sich unter meinem Namen wiederfindet, möchte ich mich auch gerne selbst daran beteiligen. Soviel Zeit muss sein.

            Er entbehrt nicht einer gewissen Komik. Ich fühle mich an Zeiten des frühen 19. Jahrhunderts erinnert, als in endlosen Seminardebatten die Dauerredner darüber schadronierten, warum die Anderen schwiegen. Maximal ergiebig.

            Mich interessiert übrigens das Rechthaben überhaupt nicht. Was habe ich von einer Realität, die ich erkenne, aber unter der ich leide? Meine Wünsche sind andere.

            Zutreffende Antworten auf meine Frage werden prämiert. Wie immer im Leben: ohne Gewähr.

            • @76530 (Profil gelöscht):

              Die Antworten finden Sie unter Ihrem Kommentar, weil das Schild mit Bezug auf Trump den Vergleich nahelegte, wie es in den USA durch Arroganz und Rechthaberei dazu kommen konnte, dass "so einer" jetzt Präsident ist.

            • @76530 (Profil gelöscht):

              Ich nehme mal an, Sie meinten DIESE Frage:

              "Was habe ich von einer Realität, die ich erkenne, aber unter der ich leide?"

              Antwort: Einen Ausgangspunkt für Änderungen. Eine Lösungsstrategie bleibt Makulatur, wenn sie nur vom Ziel her denkt und sich die in der aktuellen Realität fehlenden Elemente derselben einfach dazupostuliert - sei es durch wahnsinnig gute Argumente, warum in der aktuellen Realität viele Beteiligte einfach falsch liegen, sei es durch kategorische Imperative.

              Konkreter: Wenn in der Realität viele Menschen lieber auf die eigene Arbeitsstelle schielen als auf die Überlebensfähigkeit der Menschheit insgesamt (gerne mit dem Hinweis, dass es ja genug Andere gibt, die es genauso handhaben), dann IST das ein reales Hindernis, für das es einer Lösung bedarf. Einfach nur zu sagen, "Aber die müssen doch einsehen, dass das die falschen Prioritäten sind." reicht nicht, um an der Realität, unter der Sie leiden, etwas zu ändern. Die Menschen werden nicht einfach eines Morgens aufwachen, plötzlich klarer sehen und ihre Motivationsstruktur auf den Kopf stellen. Also bedarf es strategischer Überlegungen, welche Ansatzpunkte es gibt, sie unter BEIBEHALTUNG ihrer Motivationsstruktur vom "richtigen" Vorgehen zu überzeugen. Dazu muss man die leidvolle Realität erst einmal schonungslos anlysieren und - als IST-Zustand - akzeptieren.

              Wenn Sie einfach nur Wünsche formulieren wollten und es ihnen egal wäre, dass die im Zweifel nicht erfüllbar sind, dann könnten Sie natürlich die Realität ausblenden, OHNE einen Verlust zu erleiden. In dem Fall allerdings würde MICH interessieren, welchen Sinn Sie darin sehen.

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @Normalo:

                Sie haben meine Frage verstanden. Daran hatte ich nie einen Zweifel.

                Mit Ihrer Erwiderung geht es mir wie es mir oft mit Ihren Aussagen geht. Das, was dort steht, stimmt im Wesentlichen. Keine sachlichen Einwände.

                Natürlich geht es nicht darum, nur vom Ziel her zu denken. Das tue ich aber auch nicht. Ich gestehe, und da unterscheide ich mich von anderen "Gesinnungsfreunden', auch RWE-Beschäftigten ihre Interessen zu, auch wenn ihre Arbeitsplätze einen aktiven Beitrag zur Klimaverschlechterung leisten. Dennoch habe sie ein Recht auf Zukunft und persönliche Lebensumstände in Würde. Wie jeder andere auch.

                Es gibt einige Kommentare in diesem Threat, in denen ich dies klar und unmissverständlich geäussert habe.

                Wenn Sie dennoch in diese Kerbe schlagen, zeigen Sie mir, dass Sie diese Differenzierungen nicht mitbekommen (wollen). Im schlimmsten Fall sind Sie damit für mich ein Chimärenreiter. Und merken nicht, dass Ihr Gaul tot ist - und steht. Und daran wird sich nichts ändern. So oft Sie die Peitsche auch noch benutzen.

                • @76530 (Profil gelöscht):

                  Mir ging es ganz nüchtern um das "Wie" einer effektiven, breiten Mobilisierung bei Grassroots-Kampagnen, nicht um Ihre oder meine ethische Wertung der Position der RWE-Kumpel.

                  Vielleicht war aber auch Ihr ungewohnt lakonisches und einsietiges Ausgangsposting zu dem Plakat der Grund für einen gewissen Unterton (der mir freilich selbst gar nicht aufgefallen ist). Das erweckte nämlich den Eindruck, dass in Ihrem "Verständnis" für die Sichtweise der RWE-Arbeitnehmer mehr Herablassung als Respekt liegen könnte(!). Aus meiner Sicht reicht es nicht, den Arbeitnehmern gnädig durchgehen zu lassen, dass sie sich der fortgesetzten "Beihilfe zum Klimatod" schuldig machen, und ihnen darob symbolisch die universell-solidarische Hand im Klassenkampf zu reichen. Respekt hieße, selbst über solch drastische Symboliken wie dieses "...great again!"-Schild mal für fünf Cent nachzudenken, bevor man verbal drauffhaut. Ich habe sie gewissermaßen bei einer kleinen Undifferenziertheit erwischt und darauf möglicherweise eine wenig stärker herumgeritten, als mir selbst klar war... ;-)

                  Aber das nur am Rande. Mein Vorposting war, wie gesagt, eigentlich eher taktisch gemeint.

                  • 7G
                    76530 (Profil gelöscht)
                    @Normalo:

                    Endlich haben wir die stetig sprudelnde Quelle unserer kommunikativen Verständigungsschwierigkeiten gefunden: Taktiker trifft Nicht-Taktiker.

                    Dass auch ich nicht nur differenziert bin, sondern meine eigenen Begrenztheiten habe: so what? Als Mr. Perfect dieses Forums habe ich mich nie zu profilieren versucht.

                    Aber ich zeige mich nicht nur mit Inhalten, sondern mit meiner Person. Mit meinen Stärken und Schwächen - und verstecke mich nicht hinter Rationalisierungen. Gerne würde ich Sie auch auf dieser Seite begrüßen.

                    Glückwunsch zu Ihrem 'Erwischen'!!!

                    • @76530 (Profil gelöscht):

                      "Gerne würde ich Sie auch auf dieser Seite begrüßen."

                      Können Sie schon. Zu meiner Person gehört eben eine stark lösungsorientierte Denke. Ich definiere mich zwar auch über meine Überzeugungen, aber der Praxisbezug derselben ist mir eben midenstens ebenso wichtig. Warum würde ich sonst auf Jeden hier draufspringen, der aus meiner Sicht diesen Konflikt (der inhaltlich so gar nicht meiner ist) destruktiv ausficht? Es macht mich regelrecht unleidlich, wenn Leute sich gegenseitig blockieren, weil sie es nicht hinbekommen, einander respekt- und verständnisvoll zu begegnen.

                      • 7G
                        76530 (Profil gelöscht)
                        @Normalo:

                        Ich 'gestehe': ich verstehe Sie immer weniger.

                        In persönlichen Kontakten geht mir das anders. Da tragen Dauer und Häufigkeit des Kontaktes zur Klärung bei.

                        Reden wir hier mal über Absichten - und Wirkungen. Meine Absicht ist es, mich deutlich zu machen. Ich freue mich über Resonanz. Die kann zustimmend oder auch ablehnend sein. Wichtig ist mir, dass sich mein Gegenüber auf das bezieht, was ich geschrieben habe. Nicht auf seine V o r s t e l l u n g e n davon. Das sind zwei Paar Schuhe.

                        Bei uns beiden gewinne ich den Eindruck, dass eine Verständigung zwischen uns immer schwieriger wird. Immer öfter muss ich mich erklären. Da geht mir die Lust am Austausch verloren.

                        Ihre vagen Formulierungen lassen immer häufiger Fragezeichen-Lämpchen bei mir aufleuchten. Das letzte: meinen Sie uns beide in Ihrem Schlusssatz?

                        Sollte eine Ihrer Absichten das letzte Wort sein: zeigen Sie es mir bitte. Ich überlasse es dann gerne Ihnen.

            • @76530 (Profil gelöscht):

              ich glaube, es ist eher Zufall, dass der Dialog unter Ihrem Beitrag stattfindet, weiter oben - also später geschrieben - sind noch weit krassere Beispiele für "die Grünen zu wählen muss man sich leisten können".

              Die Spaltung der Gesellschaft schreitet voran und wenn die, die vielleicht inhaltlich sogar Recht haben, nicht irgendwann aufwachen, werden sie sich wundern, dass Recht haben allein nicht reicht.

              Übrigens bin ich erstaunt, was im frühen 19. Jahrhundert für Debatten geführt wurden, ich kenne so etwas eher aus der Hochschulpolitik, die deshalb auch sehr unattraktiv wirkt.

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @Dr. McSchreck:

                Ich meinte damit universitäre Seminare der 1970er Jahre. Und natürlich war meine Metapher vom frühen 19. Jahrhundert eine Übertreibung, die damit spielte, dass es schon lange her ist.

                ^^

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Auch das erste was mir auffiel xD

  • Als ich meinen Beruf erlernte, bekam ich mitgegeben, auch immer meinen eigenen Job zu reflektieren: Was mache ich? Warum mache ich das? Entspricht es meinem Arbeitsauftrag? Ist es gesetzeskonform? Und nicht zuletzt: deckt es sich mit dem, was ich will? Und ganz wichtig: Was würde/will ich ändern? Viele Fragen, die dazu führen, den eigenen Beruf zu hinterfragen.

    Die Kumpel wissen seit Jahrzehnten, dass der Kohleausstieg bevorsteht. So zu tun, als könne man weitermachen, als gäbe es kein Morgen, ist aber nicht nur hier ein Problem.

    Doch die Augen davor zu verschliesssen und so zu tun, als müsse RWE das richten und alle das verstehen und bitte bitte weiter Kohle wollen, ist schon mehr als naiv!

    RWE ist an Gewinnen interessiert - mehr auch nicht. Es ist an der Zeit, dass auch die einfachen Kumpel sich klar machen, dass sie um die Energiewende nicht drumrumkommen.

    Im übrigen finde ich es spannend, wie wenig daran gedacht wird, dass die, die schon ihr Zuhause auf immer verloren, weil ganze Dörfer weichen mussten, ebenfalls soziale Fragen haben...! Hier wurde und wird nicht nur ein ganz wichtiger Wald auf Nimmerwiedersehen zerstört für ca. zehn Jahre Abbau, hier wurden ganze Dörfer mit ihren Gebäuden und sozialen Netzen, Beziehungen, etc. gleich mit zerstört!

  • An wen richten sich denn die Proteste der Kumpel, an die zuständigen Regierungen oder an die Umweltschützer? Laut TAZ vom 16.10. haben die Betriebsräte die Kumpel aufgerufen mit den Umweltschützern zu dikutieren. Dann kann ja gleich die Regierung durch die Umweltschützer ersetzt werden und wir hätten bald einen sozial verträglichen Kohleausstieg. Denn der wird von seiten der Umweltschützer schon lange gefordert und in verschiedenen Modellen der Regierung vorgelegt. Die Kumpel wurden eindeutig von RWE und der Gewerkschaft gegen ihre eigenen Interessen mobiliesiert. Leider unterschlägt der Kommentator all diese positiven Bemühungen der Umweltbewegung und haut in die gleiche Kerbe wie RWE und Gewerkschaft.

  • Kein Kritik der Beschäftigten an der Energiepolitik ihrer Unternehmen. Diesen geht es darum, aus der Kohle so lange wie möglich Profit zu schlagen - wenn nötig auch durch Entlassung von Mitarbeitern oder Billig-Kohle aus dem Ausland. Früher gab es engagierte Kollegen in Betrieben, die sich über Konversion - also den Umbau der Unternehmensziele - Gedanken machten. Jetzt verlegt man sich darauf, dass die Politik alles richten soll. Verfehlte Energiepolitik der letzten 20 Jahre - kein Thema für Gewerkschaften und Betriebsräte - nur noch Lobbyismus für den tariflich abgesicherten Arbeitsplatz - der ausgebeutete Leiharbeiter - Nebensache. Ohne Tschernobyl und Fukuschima würden diese Gewerkschafter und Betriebsräte heute noch für die 'sauberen AKWs' demonstrieren - vielleicht bald wieder?!

  • Als stünde uns ohne Braunkohletagebau der Untergang des Abendlandes ins Haus...



    Natürlich gilt es, Interessen der Arbeitnehmer ernstzunehmen. Gleichzeitig halte ich es nur bedingt zukunftsorientiert, Braunkohleverstromung als regionale ABM-Maßnahme zu betreiben...

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Sebas.tian:

      Ja, haben Sie das denn nicht gewusst???

      Mit dem Ausstieg aus der Kernenergiegewinnung gingen - wie angekündigt - die Lichter aus. Jetzt wird die nächste Stufe der Demagogenrakete gezündet: das Abendland geht unter. Durch das Ende der Braunkohleverstromung.

      P. s. Werden die Braunkohlebagger eigentlich mit Windkraft angetrieben?

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Da sitzen ganz viele RWE-Mitarbeiter drin und treten...

        Ende 2018 macht mit Prosper Haniel die letzte Zeche im Ruhrgebiet, dessen Strukturwandel ich als geborener Bochumer Zeit meines Lebens beobachte, die letzte Zeche dicht.



        Da habe ich in den 80ern schon nicht verstanden, warum man mit diesen irrsinnigen Kohlesubventionen, die da aus für mich eher nostalgischen Gründen (ich selbst bin, wie fast alle Menschen aus dem Ruhrgebiet, ein großer Nostalgiker) verballert wurden, nicht sinnvoller investieren könnte...

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Sebas.tian:

          Danke. Dass ich da nicht selbst drauf gekommen bin. ;-)

        • @Sebas.tian:

          Mit Probleme hab ich Satzbau...



          :(

          Notiz an mich: Nicht kommentieren und meinen, dabei etwas anderes tun zu müssen...

  • Mag sein, dass die Arbeiter jetzt darunter, so ist es eben immer.



    Allerdings ist das ein Versagen der Politik und der Lobby, die Demo muss sich also an den Bundestag wenden.



    Es ist doch ganz klar: hätte die CDU das bedingungslose Grundeinkommen nicht verhindert, gäbe es keine Existenzprobleme bei den Arbeitern.



    Jetzt sind sie halt unter die Räder gekommen und stehen da, überträgt man die erreichten Prozente der Parteien auf die Menge so sidn wohl die wenigstens unter ihnen die versucht haben ihre Lage zu verbessern.



    RWE ist auch nicht der einzige Arbeitgeber der Region. Bei allem Verständnis, dass niemand mit leeren Händen dastehen will für ein Vergehen für das man vermeitlich keine Schuld trägt, so steht der gesellschaftliche Wandel nun mal über dem Einzelnen

    • @RealDiogenes:

      Welches bedingungslose Grundeinkommen hat die CDU denn verhindert? Genauer: Welche Höhe sollte das denn haben? Die meisten Vorschläge dazu sind doch nur auf Beträge gerichtet, die allenfalls ein wenig höher sind als das, was es jetzt schon als Hartz IV bzw. Grundsicherung gibt, nämlich Regelsatz + Unterkunftskosten + Übernahme der Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung. Ich gehe davon aus, dass die allermeisten Kumpel bei einem bedingungslosen Grundeinkommen deutlich Einkommensverluste gegenüber ihrem jetzigen Lohn hinnehmen müssten.

      • @Budzylein:

        Einkommensverluste sind aber keine Existenzbedrohung, die postuliert wird.



        Damit reduzeirt sich das Statement der Kumpel auf "Hey ich will aber lieber mehr Kohle also Kohle"...



        Seit wann bekommt man immer was man will, sofern man nicht stinkreich geboren wird...

    • @RealDiogenes:

      "[...] so steht der gesellschaftliche Wandel nun mal über dem Einzelnen" gefällt mir Ihre Einstellung, hat was von >wo gehobelt wird da fallen Späne

      • @BluesBrothers:

        So ist es.



        Und gegen Spähne hat man irgendwann den Staubsauger erfunden...



        Viele Lösungen tun sich erst auf, wenn man anfängt danach zu suchen

  • Natürlich brauchen die Kumpel eine Perspektive: neben ggf. äquivalenten Lohnausgleichszahlungen u.a. ein öff. Arbeitssektor, ein bezahlbares oder gar (teil-)kostenloses öff. Gemeinwesen (zB Kita, Schule, Straßen, Begegnung, Kultur, Gesundheit) und unter Freibeträgen eine Vermögens- und Erbschaftssteuer insbesondere für die finanziell oben 2% der Bevölkerung.

    In der vorliegenden Sache haben mE (einmal wieder) Manager und Politiker, schlicht Entscheidungsträger, ihren Job nicht gemacht, und das weltweit. Ganz allein kann man RWE und hier in der Bundesrepublik entscheidenden Menschen, auch den Eigentümern, den Vorwurf nicht machen.

    • @Gerhard Krause:

      Lohnausgleichszahlungen? Ja weshalb, als Selbständiger kann man von sowas nur träumen, außer man ist Bauer.

      • @BluesBrothers:

        Warum nicht eine solche Zahlung? Achtung, antineoliberale Wahrheit: Sagen nicht ggf Oberschichtler "hättest du etwas gescheites gelernt"? Jetzt könnten fremdfehlgeplante Arbeiter/Kumpel sagen "wärst du mal in die Kohle gegangen". Oder?

        Keep cool. :-)

      • @BluesBrothers:

        Da kann ich Ihnen nur zustimmen. Und natürlich auch lustig der Vorschlag Jobs im öffentlichen Sektor zu schaffen und ein "kostenloses" Gemeinwesen zu schaffen. Fragt sich nur, wer das dann alles bezahlt, wenn jeder beim öffentlichen Dienst arbeitet?

        • @FStein:

          Ein zweiter Beschäftigungssektor muss es nicht. Es gäbe noch andere Lösungen. Jedenfalls würde ein alternativer Beschäftigungssektor für Lohnkonkurrenz sorgen. Hähä. :-) Keep cool. Das Leben und die Freiheit drehen sich nicht nur um Aldi-Bereichsleiter.

          • @Gerhard Krause:

            Was meinen Sie mit einem alternativem Beschäftigungssektor?

            • @FStein:

              Schlicht (produzierende) Konkurrenz.

  • 70.000 Jobs sind bei der Bremsung der Energiewende im Bereich der Phovoltaik vernichtet worden, wie wäre es die Kohlekumpel in diesem Bereich eine Perspektive zu geben und die Einspeisevergütung wieder zu erhöhen, dass diese Industrie wieder auf die Beine kommt.

    • @Sönke Siebold:

      Es wurde kein einziger Job vernichtet, sondern die ausländische Konkurrenz war billiger und hat die Marktanteile gewonnen zu Lasten der teurere dt. Unternehmen, die auch technologisch keinen Vorteil hatten.



      Die Senkung der Einspeise-Vergütung hat nur die Gewinn-Margen der Betreiber gesenkt, keinen Arbeitsplatz gekostet.

    • @Sönke Siebold:

      Vernichtet worden oder nach China abgewandert?

      • @Normalo:

        Berechtigte Frage. Der Sonnenkönig Asperg (oder so ähnlich, Chef von Solarworld) hat sich ja für immer höhere Schutzzölle gegen die chinesischen Importe eingesetzt, vielleicht sogar zu Recht. Allerdings ist es ein bisschen komisch, dies in seinem Fall super zu finden, während Trump, wenn er genau das gleiche macht, dafür aufs Schärfste kritisiert wird....(doppelte Standards eben).

        • @Dr. McSchreck:

          Asbeck und seine Mitstreiter waren durchaus nicht unumstritten. Aber sie haben damals wohl recht glaubhaft geltend gemacht, dass die chinesischen Produkte nicht einfach nur kostengünstiger produziert seien, sondern dass es sich um eine staatlich sanktionierte Dumping-Kampagne handele, die gezielt die europäische Konkurrenz aus dem Markt drängen sollte. Also wären die Schutzzölle da ein legitimer Eingriff gewesen, weil auch die von den Zöllen betroffene Seite staatlich protegiert den Wettbewerb verzerrte.

          Trump beschwert sich dagegen darüber, dass China insgesamt die Preise verzerre, indem es seine Währung unter Wert halte. Das aber ist ein "legitimer" Trick, den in der Vergangenheit auch die USA schon offen eingesetzt haben, ohne dafür Kritik zu dulden. Außerdem nimmt man durch derartige Unterbewertungen auch große Nachteile in Kauf. Sie lassen sich nicht auf spezifischen Branchen beschränken und dort gezielt als Waffe einsetzen. Daher gilt Trumps Reaktion eher als protektionistisch.

          Natürlich bestreiten die Chinesen JEDEN Eingriff in den freien Handel. Wer da die Fakten auf seiner Seite hat, kann ich leider nicht entscheiden. Aber die unterschiedliche Wertung ist schon nachvollziehbar.