piwik no script img

Kommentar BDS-Votum im BundestagDie Erstaunlichkeit des Diskurses

Stefan Reinecke
Kommentar von Stefan Reinecke

Hier wird mit Kanonen auf Spatzen geschossen: Der Beschluss des Bundestages gegen die BDS-Bewegung könnte fatale Kollateralschäden haben.

In Deutschland zumindest gibt es weniger BDS-Aktivisten als Bundestagsabgeordnete Foto: dpa

A m Freitag hat der Bundestag einen gemeimsamen Antrag von Union, SPD, FDP und Grünen beschlossen, der die Israel-Boykottbewegung BDS („Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen“) verurteilt. Der Beschluss hat zwei Aspekte – einen eher drolligen, einen womöglich fatalen. Eher komisch ist der donnernde Ernst, mit dem nun, im Namen von 631 Volksvertretern, eine recht randständige Organisation offiziell als antisemitisch deklariert wurde.

Es gibt hierzulande eine Handvoll BDS-Aktive, jedenfalls weit weniger als zum Beispiel Bundestagsabgeordnete. Gäbe es nicht die Trommelwirbel der BDS-Skandalisierer – viele hätten wohl nie von der Existenz der Gruppe erfahren. Dass von den paar BDS-Aktivisten hierzulande nicht wenige Juden sind, die man nun mit Bundestag-Siegel antisemitisch nennen darf, gehört zu den Erstaunlichkeiten des deutschen Diskurses.

Ein gutes Dutzend besonnener grüner Parlamentarier fürchtet, dass der Beschluss „weite Teile der palästinensischen Zivilbevölkerung, aber auch vereinzelte israelische Initiativen, die sich gewaltfrei für ein Ende der völkerrechtswidrigen Besetzung einsetzen und vor diesem Hintergrund BDS unterstützen, in die antisemitische Ecke“ stellt, wie es in einer Erklärung von Jürgen Trittin, Claudia Roth und anderen heißt. Doch diese Zweifel stießen leider auf taube Ohren.

Fatal ist, dass der Antrag eine rationale, kühle Debatte um den Nahostkonflikt per diskursivem Hochdruckreiniger wenn nicht verhindert, so doch erschwert. Noch fataler ist, wenn umtriebige Sympathisanten der israelischen Rechten in Kooperation mit dem sendungsbewussten Ministerium für strategische Angelegenheiten in Israel mit diesem Beschluss in der Tasche nun verstärkt Projekte von deutschen Stiftungen und Hilfsorganisationen im Ausland unter Druck setzen. Zwar weist auch die FDP, Inititatorin des Bundestagsantrags, dies von sich – doch die Attacke auf die GIZ in der Bild-Zeitung wegen Unterstützung palästinensischer Pro-BDS-Gruppen in der Westbank lässt nichts Gutes ahnen.

Wo mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird, gibt es Kollateralschäden. Denn laut Bundestag soll ja Projekten, die BDS unterstützen, fortan der Geldhahn zugedreht werden. Man kann nur hoffen, dass sich praktische Vernunft gegen den Wortlaut dieses Beschlusses durchsetzt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Stefan Reinecke
Korrespondent Parlamentsbüro
Stefan Reinecke arbeitet im Parlamentsbüro der taz mit den Schwerpunkten SPD und Linkspartei.
Mehr zum Thema

140 Kommentare

 / 
  • Mal wieder der,der in seinem Buch schreibt, Sharon hätte die palästinensische Identität vernichten wollen. Identität, Identitäre, usw. scheint Ihr Thema zu sein. Auf welcher Seite genau hat er geschrieben "HERRENVOLK"? Wäre ein ziemlicher Skandal.

    • @Henriette Bimmelbahn:

      Fr Bimmelbahn, ich habe mit IdentitäreN|IdentitäreM 🙄 (scheint ein "Pawlowsches" Wort hier für viele zu sein) nichts zu tun und nichts am Hut. Ganz grundsätzlich.







      "Auf welcher Seite genau hat er geschrieben "HERRENVOLK"? Wäre ein ziemlicher Skandal." Skandal für WEN?







      Sie sollten nicht nur Seite 35ff (38) [Kapitelüberschrift "Die Errichtung einer Herrenvolk-Republik"], sondern das ganze Buch lesen.



      Das ist m. E. ein Buch, das endlich mal über den Nahost-Konflikt schreibt, ohne geklittert zu sein, ein Buch, das Israel nichts durchgehen lässt, und das versucht, von Israel endlich ein Bild seiner einerseits Allmachtsneurose und andereseits seines angeblichen Selbsthasses (das habe ich bisher noch nicht verstanden, was "Selbsthass der Israelis" sein soll) zu zeichnen.



      Ein Land, das quasi mit großen Mengen Geldes von Außen "erhalten" wird (New York bzw. USA), weckt bei mir durchaus ein gesundes Misstrauen, denn mein Gerechtigkeitsgefühl schlägt zuverlässig Alarm, wenn "getarnte" Interessen (einem) anderen Menschen oder einem anderen Land Ungerechtigkeiten antun.



      Was m.E. im Falle Israel perfekt geklappt hat, ist durch die Wiederholungen von Untaten und schieren Behauptungen Fakten zu schaffen, die die Welt für real und richtig hält, was aber natürlich nicht zutrifft.



      Alle dermaßen zu manipulieren und fehlzuinformieren – dazu kann ich nur sagen "Hut ab" – Prospekt, ääh Respekt.



      Aber m. E. wird weltweit in Bezug auf Israel und von Israel selbst in vorauseilendem Gehorsam gelogen (Schuld an Holocaust, Antisemitismusvorwürfe vermeiden wollen, etc.), dass sich die Balken biegen – und alle plappern es wie kleine Kinder, die sich kein eigenes Bild machen können, nach.



      Nur weil etwas in Wiki steht, ist es noch nicht wahr.



      Ich möchte wissen, wo die Wurzel allen Nahostkonflikts liegt – und zwar die wahre Wurzel 🙃 .



      Mal eben übernehmen, was von allen immer und immer wieder kolportiert wird, ist einfach. Aber eben vielleicht auch falsch – mit m. E. katastrophalen Folgen.

      • @Frau Kirschgrün:

        "Aber m. E. wird weltweit in Bezug auf Israel und von Israel selbst in vorauseilendem Gehorsam gelogen (Schuld an Holocaust, Antisemitismusvorwürfe vermeiden wollen, etc.), dass sich die Balken biegen – und alle plappern es wie kleine Kinder, die sich kein eigenes Bild machen können, nach."



        Das ist so natürlich Quatsch. Da muss "und von Israel selbst" raus. Da hab' ich wieder mal während des Schreibens die Richtung des Gedankens geändert und nicht mehr "gegengelesen"… 🙄 .

  • ooh.. wie verwirrend..dies´ Forum..!



    Was mit Betrachtung des Religiösen?



    ------------



    ..oder besser: Unterscheidung zwischen Religion und Politik?



    ..ist doch so (?) dass der Begriff des Antisemitismus gegen die Religion des Semitismus ( des Judentums) gerichtet ist? ..ähnlich ist´s mit anderen Religionen, die ihre eigene "Anti" Kultur präjudizieren.



    Wie auch jede Religion eigene Werte und Visionen predigt..



    ..und das mehr oder weniger dogmatisch.. und `festgefügt´..



    und wohl auch mystisch/exotisch und sogar liebenswert. Eben Tradition des Festgefügten. `Identitätsgebend´(!).. Harmonie im Sozialen Umgang gebend.



    ..es gibt ja in unserer Zivilisationsgeschichte viele Beispiele, wo verschiedene Religionen in Toleranz und Harmonie miteinander existierten!



    --------------



    Arg wirds nur, wenn die Politik ( die eigentlich den säkulären Ideen des Fortschritts der "Dialektik der `Vernunft´der Aufklärung" verpflichtet sein soll (siehe die U.N.O. Doktrinen..) sich privaten religiösen Leitsätzen von "PRO" und "ANTI" beugt.. und die Meinungsfreiheit beschneidet.



    Es gilt doch allgemein, den historischen Sumpf all der populären pro und anti Querelen des Stillstandes im religiösen dogmatischen Denken durch "moderne Vernunft" (für Frieden und Harmonie der Verschiedenheiten), im Sinne der global gültigen U.N.O. Ideen zu überwinden?

    • @vergessene Liebe:

      "..ist doch so (?) dass der Begriff des Antisemitismus gegen die Religion des Semitismus ( des Judentums) gerichtet ist?"

      Nein, ist nicht so. Der "Semitismus" ist keine Religion und existiert auch nicht als -Ismus. Ich nehme an, Sie haben den früheren, kirchlichen Anti-Judaismus im Sinn, der sich allerdings auch weniger gegen die Religion an sich richtete als gegen den Umstand, dass deren Anhänger Jesus Christus nicht als Messias anerkennen und somit mitsamt ihrer Religion im Christentum aufgehen wollte. Dazu kamen dann alle möglichen Dämonisierungen, die schließlich in den rassistisch begründeten Antisemitismus des 19. Jahrhunderts mündeten.



      Sorry, genauer passt es nicht in eine Nussschale....

  • Regressiv verkürzter Anti-Antisemitismus von irgendwelchen MdBs (am extremsten von der AfD).



    In ganz Europa denkt die Bevölkerung progressiver:



    www.welt.de/print-...n-Weltfrieden.html

  • Antwort auf Wikipedia-Link @Justin Teim, Eintrag BDS:



    💥 "MANCHE BDS-Vertreter bestreiten das Existenzrecht Israels und wollen diesen Staat abschaffen."



    🔆 Der dieser Behauptung vorstehende Text über Gleichbehandlung und Rückkehr der vertriebenen Palästinenser ist doch von der UN Menschenrechtscharta



    gedeckt, also gar keine überzogene Forderung!



    🔆 Und bitte nicht vergessen, dass das alles in Wikipedia steht!!!! In vielen Dingen sind die Einträge dort – oft durch mächtige Partikular-Interessen gesteuert – alles andere als objektiv oder sachlich anzusehen.



    🔆 Grundsätzlich bin ich sehr wohl der Meinung, dass Kritik an Israel erlaubt sein MUSS, denn Menschenrechte müssen auch von Israel eingehalten werden.



    Und nur weil die Kriege und die darauf folgenden Besa(E)tzungen Israels schon lange her sind bzw. lange andauern, ändert das nichts daran, dass da eine massive Geschichtsklitterung vorliegt, wenn behauptet wird, diese Besetzungen seien auch nur legitim. Das sind sie nicht.



    Auch die Behauptung, dass Gebiete, die durch den 6-Tages-Krieg annektiert wurden, sich rechtmäßig in Israels "Besitz"|Besatzung befänden, halte ich für absolut untragbar. Es reicht also ein Volk zu überrennen, und schon „gehört“ dem Aggressor dann das Land dort?!



    Ebenso untragbar ist m. E. das Besitzen-Wollen von annektierten Gebieten, die damals NICHT von der UNO an Israel für die Staatsgründung übergeben wurden.



    Wer sich nicht ansehen will, wie alles in Wahrheit zusammenhängt, der kann gar nicht zu einer objektiven Meinung kommen.



    Siehe auch @Faktenprüfer, 7. Absatz, 19.05.2019, 12:37.







    Glaubt wirklich jemand, die Parteien in D haben etwas gegen den gewaltfrei agierenden BDS? Die kuschen doch nur, um sich einem Antisemitismus-Vorwurf durch Israel zu entziehen.



    So lange der BDS keine Gebiete annektiert und keine Menschen vertreibt, ist er für mich ein politisches Mittel, Überfälle von Staaten auf schwache Länder anzuprangern – auch mit Boykottaufrufen.

    • @Frau Kirschgrün:

      "So lange der BDS keine Gebiete annektiert und keine Menschen vertreibt, ist er für mich ein politisches Mittel, Überfälle von Staaten auf schwache Länder anzuprangern – auch mit Boykottaufrufen."

      Und wie sehen die Aktionen des BDS im Fall der Annexion der Krim durch die Russen aus? Und was ist mit den von den Türken annektierten Norden Zyperns? Ich habe noch von keinem Boykott russischer oder türkischer Waren/Händler, etc. gehört. Aber vielleicht können Sie mich erhellen.

      • @Mr. Ziegfeld:

        Gegenüber Russland und Nordzypern gibt es Sanktionen und internationale Boykotte.

        • @Hampelstielz:

          Können Sie etwas genauer sein? Wer boykottiert wie Russland? Der BDS vereiligt sich jedenfalls nicht daran, Menschenrechtsverletzungen anderer Staaten anzuprangern, sondern hat sich den jüdischen Nationalstaat auserkoren, sozusagen als Stellvertreter für alles Übel auf der Welt.

    • @Frau Kirschgrün:

      Ist das dieselbe UN, bei der autoritäre Regime wie das sowjetische, welches durch militärische Unterstützung an der Versuchten Vernichtung Israels beteiligt war, zusammen mit anderen antiisraelischen Autokraten und Diktatoren Reolutionen in Bezug auf Israel verabschieden?

      • @h3h3y0:

        Genau, dieselbe UN in der die Kriegstreiber in Europa, Amerika, Afrika und Asien vertreten sind. Ich hab gerade Australien vergessen. Hat ja auch einen Genozid hinter sich. Ganz nebenbei: Die Sowjetunion gibt es seit etwas unter 30 Jahren nicht mehr. Die drei Kriegswellen in Tschetschenien haben dich hoffentlich ebenso bewegt.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Frau Kirschgrün:

      Steter Tropfen höhlt den Stein bzw. das Gehirn und diese immergleichen, durch nichts gedeckten Behauptungen wie "Israel führte einen Angriffskrieg" sollen wohl mürbe machen?

      • @6474 (Profil gelöscht):

        ☎️ Lektüre-Empfehlung 👀



        Nachzulesen in:



        Baruch Kimmerling, Politizid, Diederichs Verlag, ISBN 3-7205-2375-6



        Gerade in diesem Konflikt ist mit Schwarz-Weiß-Sehen-und-Denken und einseitigem, Israel stützenden Populismus kein Weiterkommen in Richtung Lösung möglich, sorry für Sie.

        • @Frau Kirschgrün:

          und noch mal, Baruch Kimmerling, der in dem Buch Ariel Sharon vorwarf, die Identität des palästinensischen Volkes vernichten zu wollen. Womit wir bei der Identität wären, einem Lieblingsthema der Identitären.

          • @Henri Sinople:

            Das Buch heißt "Politizid". Das bedeutet die Vernichtung des Gemeinwesens, nicht die Vernichtung einer "Identität". Mit dem Denken der Identitären hat das nichts zu tun.

          • @Henri Sinople:

            ^^Schon klar, alles was nicht ins eigene Bild passt, ist dann gleich "Identitären"-Mitgliedschaft.^^



            Mannmannmann…



            Es geht um Gerechtigkeit, nicht um Machtgeilheit – sollte es zumindest.



            Israel muss sich endlich bewegen.

            • @Frau Kirschgrün:

              "Israel muss sich endlich bewegen."



              Ins Mittelmeer?

              • @Mr. Ziegfeld:

                Witze auf Kosten Israels? Sie?!

                • @Frau Kirschgrün:

                  Sie haben es immer noch nicht verstanden.



                  Das ist kein Witz!

                  • @Henriette Bimmelbahn:

                    Ich habe sehr wohl verstanden,



                    - dass Israel mehr Gebiete besetzt hält als ihnen zustanden durch die UNO



                    - dass Israel nicht bereit war|ist, diese Gebiete als unrechtmäßig annektiert anzuerkennen



                    - dass Israel Kriege verschuldet hat, die absolut unnötig waren. Das haben selbst Rabin und Begin bestätigt.



                    - dass Israel sich nicht um Gleichberechtigung schert, nicht um Menschenrechte und nicht um gleiche Rechte für alle in Israel lebenden Menschen. Was sollen diese Menschen denn um Himmels-Willie "anerkennen"



                    Wie soll denn eine vertriebene Bevölkerung bitte einen Staat anerkennen, der sich nicht an die Grenzen des|seines "geschenkten" Landes hält?!

                    • @Frau Kirschgrün:

                      Oje.



                      -Durch die UNO stand Israel gar nix zu. Die UNO hat Israel auch nix zu schenken. Sie meinen vermutlich den UN-Teilungs*plan* für Palästina. Der wurde von der UN-Generalversammlung angenommen. Deren Resolutionen sind : völkerrechtlich nicht bindend. Unsere Resolution 181 (II) wurde von den ARABISCHEN UNO-Mitgliedern NICHT ANGENOMMEN - sondern *statt* dessen wurde ein Vernichtungskrieg (dem mehrere folgten) begonnen mit dem Ziel, die Juden ins Meer zu treiben. Das meinen die auch so, bis heute.

    • @Frau Kirschgrün:

      Sie sollten einen Punkt als Punkt nehmen - und nicht verwischen.

      • @Justin Teim:

        ?? Wie meinen??

  • Wer die Methoden des BDS und seine Ziele nicht als antisemitisch einstuft, ist entweder naiv oder billigt die Aktionen gegen den jüdischen Staat.

    • @Mr. Ziegfeld:

      Wer jede Kritik gegen die Regierung Israels fundamentalistisch als antisemitisch einstuft will friedliche Lösungen blockieren und nimmt die Zerstörung des Staates Israel dabei in kauf.

    • @Mr. Ziegfeld:

      Ach, ist sie|er das ?!

      • @Frau Kirschgrün:

        Yep.

        • @Mr. Ziegfeld:

          Nop.

  • BDS ist eine transnationale politische Kampagne, die Israel wirtschaftlich, kulturell und politisch isolieren will. BDS betrachtet die Zusammenarbeit von Israelis und Palästinensern als „Normalisierung“ eines vorgeblichen Unterdrückungszustands, die es zu bekämpfen gelte.eit dem PACBI-Aufruf von 2004 machen Kulturboykotte einen wesentlichen Anteil der BDS-Kampagne aus. Dabei drängen Aktivisten Personen und Ensembles aus Drittländern zu Absagen ihrer Veranstaltungen in Israel. Nach welchen Kriterien BDS-Unterstützer Unternehmen für Boykotte auswählen und was diese bewirken sollen, ist unklar. Viele Boykottaufrufe zielen auf alle in Israel hergestellten Produkte, andere auf Firmen, die ihre Produkte auch in besetzten Gebieten Palästinas herstellen oder diese dort verkaufen, oder auf Firmen, die auch in Israel produzieren, oder auf Firmen, die von jüdischen Israelis geführt werden. BDS-Aufrufe zum Divestment richten sich gegen Unternehmen, Organisationen und Projekte, die auf irgendeine Art in Israel investieren oder ihre Produkte dorthin liefern oder an israelischen Unternehmen beteiligt sind. Nachdem Argentinien im Juni 2018 ein Fußballländerspiel gegen Israel aufgrund von Terrordrohungen gegen Spieler und ihre Familien abgesagt hatte, feierte BDS dies als Sieg und lobte die Argentinische Fußballnationalmannschaft dafür, dass sie sich angeblich auf die Seite der Palästinenser und gegen Israel gestellt habe. Der BDS ist ein judenfeindlicher Verein, der den Judenstaat eliminiert sehen möchte.

    • @Nicky Arnstein:

      BDS ist eine von Pink Floyd gegründete Kampagne um mittels Musik den Nahostkonflikt zu beenden.



      Rechtspopulisten in Israel haben dies als große Gefahr für ihre illegalen National-Siedlungen identifiziert

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Differenzierung tut not, Herr Fissner. Pink Floyd gibt es schon länger nicht mehr. Alles nachzulesen.

        Es gibt Roger Waters, der früher bei Pink Floyd spielte, der 'spielt' jetzt bei BDS. Der wundervolle David Gilmour nicht.

        Soviel Zeit sollte schon sein.

    • @Nicky Arnstein:

      Ehrlicherweise sollten Sie diesen Text dringend mit "sinngemäß bzw. fast wörtlich von Wikipedia übernommen" kennzeichnen.

      • @Frau Kirschgrün:

        Stimmt. Ist im Eifer des Gefechts durchgeflutscht. Aber ich stehe voll und ganz hinter den Fakten aus Wikipedia.

        • @Nicky Arnstein:

          Wenn Sie sich da mal nicht hinters Licht führen lassen.



          Lesen bildet… vorzugsweise ausgesuchte Literatur…

          • @Frau Kirschgrün:

            Sehr ausgesuchte Literatur sogar:-)). Darf ich raten, welches Buch Sie meinen?

        • @Nicky Arnstein:

          Natürlich der deutschen Wikipedia? Oder akzeptieren sie auch die englischsprachige Wikipedia?

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Nicky Arnstein:

      Volle Zustimmung!

      Und schön, dass Sie wieder da sind.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Ich schließe mich an!!

  • 7G
    75026 (Profil gelöscht)

    Der Antrag enthält den folgenden Satz:



    "Der Deutsche Bundestag verurteilt alle antisemitischen Äußerungen und Übergriffe, die als vermeintliche Kritik an der Politik des Staates Israel formuliert werden, tatsächlich aber Ausdruck des Hasses auf jüdische Menschen und ihre Reli-



    gion sind, und wird ihnen entschlossen entgegentreten."

    Dieser Satz bringt es auf den Punkt. Und diese Charakterisierung der "Israel-Kritiker" trifft leider auf etliche der hier Kommentierenden zu. Ich hoffe sehr, dass der Antrag nicht nur ein Lippenbekenntnis ist, sondern ihm auch Taten folgen.

  • 7G
    75026 (Profil gelöscht)

    "...die Attacke auf die GIZ in der Bild-Zeitung wegen Unterstützung palästinensischer Pro-BDS-Gruppen in der Westbank lässt nichts Gutes ahnen..."



    Hier ein Link zu dem Bild-Artikel: m.bild.de/politik/ausland/politik-ausland/terrorverherrlichung-bis-bds-giz-entwicklungshilfe-fuer-israelhasser-61419004,view=amp.bildMobile.html

    Die GIZ arbeitet offenbar mit palästinensischen Organisationen zusammen, die Terroristen als Märtyrer verherrlichen. Dass diese Zusammenarbeit jetzt an die Öffentlichkeit kommt und problematisiert wird, kann ich nur begrüßen. Ich möchte jedenfalls nicht, dass mit meinen Steuergeldern derartige Organisationen unterstützt werden.

  • Übrigens, hören Sie Tuvia Tenenbom mal zu, wie er hier ab Min.37:45 das Vorgehen der Europäer in Israel beschreibt:



    www.youtube.com/watch?v=ogoKPg3TYHk

  • Lesen Sie darum lieber Shir Hever, statt Daniel Goldhagen?

  • was Shir Hever von der jüdischen stimme zu alledem sagt



    "We thought that the fact that this bill was supported by the far right in Germany would dissuade leftists from supporting it. We thought that the call of Jewish Israeli scholars against this bill would also dissuade them. But we were wrong. And the reason I think is that we underestimated how much racism against Jews is still entrenched in German society today, and how deep is the desire of German politicians and the German public to rid themselves of the guilt over the Holocaust. And this bill is doing just that for them."



    in www.juedische-stim...bds-zu-schwaechen/

    • @christine rölke-sommer:

      Erst gestern 15:53 hat Ihnen Roi erklärt "erstaunlich ist, dass fast jeder Antisemit auch seinen Lieblingsjuden hat, der sagt was man hören möchte...".



      Angekommen ist es bei Ihnen nicht. Bei der Gelegenheit möchte ich Sie an JAFD, ca. 20 AFD-Mitglieder, die von sich behaupten jüdisch zu sein erinnern. Was sagt uns das? Genau, es gibt auch unter Juden unterschiedliche Meinungen. Hat JAFD Alexander Gauland von der "Vogelschiss"-Behauptung abgebracht? Hat JAFD Björn Höcke das "Denkmal der Schande" ausgeredet? Nicht wirklich.

      • @Henriette Bimmelbahn:

        so so, der roi hat erklärt...



        ja. und?



        woher will der wissen, welcher jude meine lieblingsjüdin ist?

    • @christine rölke-sommer:

      Gegen den Vorwurf des "Anti-BDS-Washing" hilft dann nur BDS unterstützen?

      • @Henri Sinople:

        haben Sie sich die BT-debatte angehört? können Sie unter www.youtube.com/watch?v=gkYMkfGnyic tun.



        ich habe sie mir schon am 17. angehört und gebe Shir Hever recht mit, wenn er sagt: " we underestimated how much racism against Jews is still entrenched in German society today, and how deep is the desire of German politicians and the German public to rid themselves of the guilt over the Holocaust. And this bill is doing just that for them."

    • @christine rölke-sommer:

      auch den brief der palästinensischen botschafterin dr. Daibes an die fraktionsvorsitzenden von CDU/CSU, Bündnis90/Die Grünen, SPD und FDP sollte das kommentariat zur kenntnis nehmen palaestina.org/ind...53e4e832f82ad15643

      • @christine rölke-sommer:

        Ungemein überraschend und auch soviel Neues enthaltend, der Brief der Frau Dr.

        • @Henri Sinople:

          darf ich Ihnen in erinnerung rufen, dass die PA, welche frau dr. Daibes als botschafterin vertritt, von BDS nix hält

  • Auch wenn ich dem nicht zustimme, so doch interessant, um die Gedankengänge der BDS Fans bzgl. des Beschlusses nachvolziehen zu können:



    www.juedische-stim...bds-zu-schwaechen/

  • 7G
    75026 (Profil gelöscht)

    "...soll ja Projekten, die BDS unterstützen, fortan der Geldhahn zugedreht werden." Man kann nur hoffen, dass das wirklich geschieht.

  • Wo der Hase im Pfeffer auch hoppelt, zeigt sehr gut ein Artikel im Tagesspiegel. "Israel und Europas Rechtspopulisten Verbündete gegen Islam und Islamismus" ( m.tagesspiegel.de/...smus/23938578.html ) Demnach "knüpft Israels Regierung unter Benjamin Netanjahu enge Bande zu Europas Rechtspopulisten"

    Was ja auch irgendwie Sinn macht. warum sollte die Politik in Israel eine politische Insel der Glückseligkeit sein, in der sich der Rechtspopulismus nicht breitmacht. Israels Rechtspopulisten unter Benjamin Netanjahu werden die Angriffe auf den liberalen Rechtsstaat fortsetzen www.zeit.de/2019/1...etanjahu-regierung

    Schützehilfe aus Deutschland kommt da gegen Kritik von linken und liberalen Gruppen nur pass. Insbesonder dann, wenn man dann jede Kritik mit dem Begriff "Israel-Kritik" der BDS (also antisemitisch) zuordnet und so fein die eigenen Angriffe auf den liberalen Rechtsstaat in Israel fortführen kann.

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Der Begriff "Israelkritik" ist der einzige Begriff, wo der Namen des Landes und das Substantiv "die Kritik" ein Wort bilden, nämlich; ISRAELKRITIK; und du weißt so gut wie ich, das es nicht Israel-kritik(Bindestrich) sondern "Israelkritik"ist.(zusammengeschrieben)

      Wenn Leute die lediglich die aktuelle Regierung und die aktuelle Politk unter Netanjahu kritisieren wollen, sich ständig vor einen antisemitischen BDS-Karren spannen lassen, dann sind diese Leute halt selbst blöd und selbst schuld, wenn ihre möglicherweise legitime Kritik nicht mehr zu unterscheiden ist, von antisemitischen Bestrebungen.

      Ich bin wie die meisten Forenschreiber hier, gegen eine "Islamisierung des Abendlandes", aber bin ich deswegen ein Rassist wie die Pegidisten, habe ich etwas gegen Muslime im allgemeinen?-Nein, und deshalb bin auch gegen PEGIDA und gehe nicht auf deren Demos mit oder verteidige diese Idioten.

      Wenn ich auf deren Demos mitlaufe, dann brauche ich mich hinterher auch nicht wundern, wenn ich von anderen als Rassist bezeichnet werde. Wenn ich die Argumente von Pegida benutze, brauche ich mich nicht wundern wenn ich als Rassist bezeichnet werde.

      ^Das sehen die meisten Menschen hier, genauso wie ich. aber sobald es dann um Antisemitismus geht,gelten anscheinend völlig andere Regeln.

      Natürlich wissen das israelische rechtskonservative Populisten für sich auszunutzen, wenn irgendwelche deutschen Nazinachkömmlinge und selbsternannten Palästina-Paten den Staat Israel als "neuen Nazistaat, Apartheidsregime etc. etc." beschimpfen. So blöd muss man halt auch sein, um sich solch populistischer Methoden zu bedienen.

      Anscheinend sind die Rechtspopulisten halt einfach besser und geschickter im Populismus und wissen die populistischen antiisraelischen Sprüche für sich zu nutzen. Wurmt dich das?

      Vielleicht einfach mal selbst den Populismus weglassen. Mag sein, das Netanjahu-Kritik trotzdem erstmal misstrauisch begegnet wird. Gewisse Sprüche hinterlassen Spuren..

      • @6474 (Profil gelöscht):

        „Anscheinend sind die Rechtspopulisten halt einfach besser und geschickter im Populismus und wissen die populistischen antiisraelischen Sprüche für sich zu nutzen. Wurmt dich das?“

        Danke für ihre Frage, sie ist Antwort genug und bestätigt wie meine weiteren Ausführungen die Instrumentalisierung von Begriffen durch Rechtspopulisten.

  • 6G
    6474 (Profil gelöscht)

    "Dass von den paar BDS-Aktivisten hierzulande nicht wenige Juden sind, die man nun mit Bundestag-Siegel antisemitisch nennen darf, gehört zu den Erstaunlichkeiten des deutschen Diskurses."

    ^Erstaunlich ist es, das fast jeder Antisemit auch seinen Lieblingsjuden hat, der das sagt, was man hören möchte. Wenn eine Handvoll Juden eine antisemtische Kampagne unterstützt und nicht peilt das sie sich in antisemitischer Gesellschaft befinden, ähnelt das lediglich der Tatsache, das die Vorsitzende der AFD lesbisch ist. Ist die AFD deshalb weniger homophob?-Na also.

    Übrigens ist das nicht der spezifisch "deutsche" Diskurs, aber es ist schon klar was der Herr Reinecke damit sagen will, nämlich etwas sehr ähnliches was auch die internationale Rechtradikale dazu sagt-"Ihr Deutschen mit eurem Schuldkult betrachtet die Angelegenheit nicht objektiv"

    Wo wir bei AFD-Parallelen sind. Ähnlich wie mit der AFD verhält es sich auch bei BDS im Bezug auf die eigenen Reihen. Nicht jeder AFDler ist ein Neonazi, Faschist oder Nationalist, aber so lange die Höckes und co. in so großer Zahl ihren Platz bei dieser Partei finden, kann man die AFD guten Gewissens als rechtsradikale Partei bezeichnen.

    Im Bezug darauf würde ich sagen, das es ja sein kann, das nicht jeder BDSler einen zweiten Holocaust plant(Gehts auch ne Nummer kleiner? Antisemtismus fängt nicht erst in Dachau an.)



    So lange aber ein gut sichtbarer und hörbarer Teil der BDS-Kampagne die israelischen Juden zurück ins Meer treiben will und diesen Antisemiten ein Platz eingeräumt wird, kann man BDS auch als Antisemitisch bezeichenen.

    Das eigentlich fragwürdige daran, geht aber auch schon früher los, nämlich im Boykottaufruf israelischer Produkte während chinesische, brasilianische, türkische, saudische, ungarische Produkte allesamt klargehen. Was damit suggeriert werden soll, versteht jeder der nicht auf den Kopf gefallen ist, nämlich: "Israel ist schlimmer als alle anderen".

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Sie vergessen nur eines: Die AfD vertritt ihren Standpunkt. Die rechtspopulistische AfD steht politisch dort wo die regierenden Rechtspopulisten in Israel stehen.

      Von daher sind auch ihre salopp dahingeschmissenen Sätze a‘la Kritiker der israelischen Politik wollen „Juden zurück ins Meer treiben“ nur eines! Billiger politischer Populismus.

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        "... Kritiker der israelischen Politik..."

        ^Ah, Kritiker der israelischen Politik also...Ich höre ständig nur von selbsternannten "Israelkritikern" und nicht von Kritikern der israelischen Politik. Du willst Netanjahu kritisieren? Dann mach doch. Ich halte Netanjahu für ein A...loch; und jetzt? Wo bleibt jetzt der Mossad um mich zu holen? Wo bleiben die Antisemtismusvorwürfe?

        Es ist eben ein Unterschied ob jemand die aktuelle Regierung kritisiert, die übrigens nur sehr knapp bei den demokratischen Wahlen gewonnen hat, oder den Staat Israel im Gesamten kritisiert oder als Schutzraum für Juden abschaffen möchte.

        Die Likud-Partei war im Grunde immer das, was die CDU hier in Deutschland, oder die Torrys in GB sind. Diese Partei mit der AFD gleichzusetzen, ist schon ein krasse Verharmlosung der politischen Standpunkte der AFD. Da es einen Rechtsruck bei Likud gab, ähnelt Likud mitterweile tatsächlich der AFD-unter Lucke. Likud ist jetzt seit Jahren an der Macht und es gibt immer noch freie Wahlen in Israel, Homosexuelle dürfen immer noch heiraten, arabische Israelis immer noch wählen. Wer glaubt das so etwas nach der Machtübernahme der AFD noch möglich wäre, der verniedlicht die AFD.

        • @6474 (Profil gelöscht):

          Meist wird der Begriff "Israelkritiker" nicht als Selbstbezeichnung verwendet, sondern als Mittel zur Unterstreichung eines Vorwurfs. BDS ist auch keine Bewegung, die ich für unterstützenswert finde, gerade weil sich einige Rassisten und Antisemoten dort tummeln. Die völlige Gleichgültigkeit gegenüber der real existierenden Appartheid in Israel ist aber auch nichts. Dass andere Regionen nicht im gleichen Atemzug genannt werden ist doch eigentlich der oft benutzte "Whataboutismus". An dieser Stelle aber Mittel der eigenen Argumentation.



          Zu Anhängern der AfD würde ich übrigens soweit gehen, diesen per se zumindest einen Nationalismus zu unterstellen. Es gibt kein anderes Thema als das nationale und völkische bei dieser Partei.

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Sie haben sich da eine Rechtfertigung für den Kampf gegen Kritiker der rechtsnationalen israelischen Regierung zusammen gezimmert, die ich bisher so nur von Rechtsradikalen kannte.

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @Rolf B.:

        Danke für diese Einschätzung und jetzt wieder zum Wetter

    • @6474 (Profil gelöscht):

      Das ist ein schlechtes Argument zu sagen weil andere auch schlecht sind ist es doch egal, ob die von vielen so gepriesene "einzige Demokratie im Nahen Osten" Menschenrechtsverletzungen begeht und Gesetze verabschiedet hat (mehr als 50), die die nicht jüdischen Bürger Israels zu Bürgen 2. Klasse macht.



      Außerdem gibt es keinen gut sichtbaren Teil der BDS-Bewegung die Juden zurück (zurück?) ins Meer treiben will. Sehr unsachlich diese Argumentation.

      • 6G
        6474 (Profil gelöscht)
        @Martha:

        Stimmt, es wäre ein total schlechtes Argument, wenn ich jede Kritik an Netanjahu damit abtun würde, das Kim Jong-Un noch viel schlimmer ist. Dies ist aber nicht mein Argument, sondern nur das was du gerne hättest, das es mein Argument wäre, weil meine Frage zu unbequem ist.

        Es gibt eine Menge Staaten weltweit dessen Produkte man aufgrund der Staatsoberhäupter und deren Politik boykottieren könnte, weil sie undemokratisch oder rassistisch oder faschistisch oder fundamentalistisch oder, oder, oder sind.

        'Boykottiert keine Markenschuhe die in dritte Welt-Ländern von Kinderhand genäht wurden. Boykottiert keine italienischen Spaghetti, oder ungarische Salami, kein Türkeiurlaub und esst ruhig euren Döner, wird schon kein Erdogan-Anhänger sein, kauft eure Produkte aus saudischem Öl... ach; und China möchte ich im Besonderen nicht vergessen. Ein Staat voll Zenur, Rassismus, Folter, Todestrafe, egal, who cares?"

        ^Dem Deutschen werden nur die Äuglein nass, wenn die Möglichkeit besteht das ein israelischer Siedler im Westjordanland sein Gemüse anpflanzt. Dann muss man auf jeden Fall zum Boykott sämtlicher Produkte dieses Landes aufrufen.

        Das tausende Palästinenser in Syrien getötet und vertrieben wurden? Das juckt dann wieder niemanden.

        • @6474 (Profil gelöscht):

          "Dem Deutschen werden nur die Äuglein nass, wenn die Möglichkeit besteht das ein israelischer Siedler im Westjordanland sein Gemüse anpflanzt. Dann muss man auf jeden Fall zum Boykott sämtlicher Produkte dieses Landes aufrufen."



          Nun ist ja der BDS kein deutscher Verein, sondern transnational durchsetzt. Sie haben durchaus recht damit, dass BDS ein Haufen Heuchler ist, der vorgibt, sich für die Rechte der Palästinenser einzusetzen, aber in Wirklichkeit den Staat Israel von de r Landkarte radiert sehen möchte. Wenn das gelungen ist, wird sich der BDS um die Juden in der Diaspora kümmern.

          • 6G
            6474 (Profil gelöscht)
            @Mr. Ziegfeld:

            Antisemitismus ist tatsächlich keine deutsche Erfindung. Meiner Erwähnung des "Deutschseins" im Bezug auf Israel und Antisemitismus zielte auf gewisse Verhaltensmuster von deutschen Forenschreiber/innen ab

      • @Martha:

        Anders gesagt, es gibt den weniger gut sichtbaren Teil des BDS mit der Absicht, Israel zu vernichten. Das "zurück?" ist übrigens untersachlich

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @6474 (Profil gelöscht):

      Gut gesprochen. Und genau wie bei der AfD ist es bei der BDS-Kampagne gut, je weniger Land sie gewinnt.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Bei der AfD fällt mir nur ein, dass in Israel eine solche Regierung an der Macht ist und dort ein nationalistisches antidemokratisches Spielchen gegen den liberalen Staat Israel betreibt. www.zeit.de/2019/1...etanjahu-regierung

        Für Rechtspopulisten in Israel ist die AfD ein Verbündeter: m.tagesspiegel.de/...smus/23938578.html

        Der Witz der Geschichte ist, dass es Rechtspopulisten geschafft haben, Kritik von Linken und Liberalen an rechtspopulistischer Politik in toto als antisemitisch zu belabeln. Man kann sich sogar schon soweit entblödeln, dass nicht jeder Linke oder Liberale „einen Holocaust plant“ (s.o.)

        • 6G
          6474 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Aus der Perpetkive des Gauland-Flügels der AFD, ist der Staat Israel das kleinere Übel im nahen Osten. Jeder Verbündete im Kampf gegen den Islam und Muslime ist willkommen. Vorläufig...

          Wie es der Star der Identitären Bewegung Martin Sellner ausgedrückt hat, so wird es wohl auch mancher AFDler sehen:

          "Ich verstehe vollkommen, dass für Menschen in den 1920ern die Judenfrage ein Thema war [..] verglichen mit der islamischen Einwanderung von heute."



          "Die amerikanische 'Alt-Right' ist aktuell geprägt von diesem Antisemitismus-Thema, dieser Judenfrage. Völlig unzeitgemäß. Meiner Meinung nach strategisch und theoretisch eine totaler Fehler."

          ^Die Leute sollen also bitte ihren Antisemitismus vorläufig hinten anstellen, weil erstmal die Migranten wieder rausgeschmissen werden sollen. Dannach kann man sich wieder der "Judenfrage" widmen.

          Für Likud/Netanjahu wiederum, ist es aus israelischer Perpektive schwer zu erkennen, wer in Europa Freund oder Feind ist, da in den meisten Parteien irgendwelche Antisemiten anzutreffen sind. Also wiegt der Antisemitismus von Gedeon bei der AFD auch nicht schwerer, als manche Äusserungen aus der Linkspartei oder eines FDP-Möllemanns zu seiner Zeit.

          Was ein Netanjahu als Antisemitismus labelt ist ungefähr so wichtig wie die Frage, was ein iranischer Rohani als muslimfeindlich labelt. Beide blinden Hühner finden bestimmt mal ein Korn, bleiben aber blinde Hühner.

          Das europäische Kritik an Netanjahu wiederum schnell dem Verdacht des Antisemtismus ausgestzt ist; das haben sich die antisemitischen "Israelkritiker" die immer aufs Ganze gehen und Israel seit seiner Existenz dämonisieren selbst zuzuschreiben.

          ^Vielleicht wäre weniger ja doch mal mehr gewesen? Vielleicht hätte man es unterlassen sollen, den Schutzraum für Juden als das neue dritte Reich daszustellen? Es wundert mich nicht, das bei dieser Art der Kritik irgendwann kein Israeli mehr zuhört.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Sie müssen ja so dankbar sein, dass Netanjahu in Israel regiert.

          • @88181 (Profil gelöscht):

            Dankbar? Nö. Ich frage mich nur wie man mit Rechtspopulisten (AfD) per BSD (wir von AfD abgelehnt) für Rechtspopulisten (Israel) Partei nimmt, die Kritik von Links & Liberal defamiert defamieren.

            • 8G
              88181 (Profil gelöscht)
              @Rudolf Fissner:

              Ich denke da nicht um so viele Ecken.

              Ich sehe es so: Israel ist ein bewaffnetes Kollektiv zur Selbstverteidigung gegen den Antisemitismus. Das ist zumindest die Prämisse.

              Mit der ich mir selbstredend hier keine Freunde mache.

              • @88181 (Profil gelöscht):

                Welch männliches zukunftsweisendes Bild. Wan wird die antisemitische Welle der islamischen Nachbarn Israel und dann Europa überollen? Schon erste Hochrechnungen entwickelt?

              • @88181 (Profil gelöscht):

                Auf den Punkt gebracht. Chapeau!

              • @88181 (Profil gelöscht):

                Hola Jim, kann nur zustimmen - dem ersten Teil. Zum zweiten:Einen Freund hast du dir gemacht.

              • @88181 (Profil gelöscht):

                P.S. Was müssen Sie bei der Aussage „Für Rechtspopulisten in Israel ist die AfD ein Verbündeter“ noch „um die Ecke denken“?

              • @88181 (Profil gelöscht):

                Selbstverständlich ist Israel auch ein bewaffnetes Kollektiv zur Selbstverteidigung gegen den Antisemitismus..

                Aber ein bewaffnetes Kollektiv unter der Leitung nationalistischer Rechtspopulisten? Keine gute Idee!

  • 0G
    05654 (Profil gelöscht)

    & Während hier in `Lalaland` Alle der ESC- & AntiBDS-Manie huldigen , sowie Kritiker als `Antisemiten` verleumdet werden , werden weiterhin Palästinenser trotz `Waffenstillstand` erschossen & Whatsapp-Nachrichten mitgelesen : www.aljazeera.com/...0510173707658.html , www.asiatimes.com/...whatsapp-security/

  • Es geht nicht darum sich als "Tugendrichter" aufzuschwingen, es geht um Menschenrechte. Und die gelten für alle – auch palästinensische – Menschen.



    Denn das ist es, was der Israelische Staat m. E. nicht umsetzen will. Nur weil die besetzten Gebiete schon so lange besetzt sind, sind sie ja nicht rechtmäßig besetzt (contradictio in adiecto – sic!).



    www.unric.org/de/p...emitteilungen/4886



    Der Mut der Verzweiflung nutzt manchmal eben auch Boykottmaßnahmen, um zu versuchen, Unrecht zu beenden, und um auf die "Tagesordnung zu kommen".

    • @Frau Kirschgrün:

      Hm uKünstler zu boykottieren, welche ist nun wie gerechtfertigt? Die haben also kein Recht am kulturellen Leben zu partizipieren wie andere Menschen?

      • @BluesBrothers:

        ?? verstehe nicht, was Sie sagen wollen…??

    • 6G
      6474 (Profil gelöscht)
      @Frau Kirschgrün:

      Die "besetzten Gebiete" sind besetzt, weil Israel im 6 Tage Krieg von der arabischen Liga angegriffen wurde und leider nicht verloren hat.

      Also "leider" aus der Sicht der Antisemiten und der "Juden ins Meer"-Fraktion.

      Hätte die arabische Liga damals gewonnen, würde vermutlich kein einziger Jude mehr dort leben.

      koptisch.wordpress...s-flagge-von-1939/

      ^Die Palästina-Flagge von 1939 mit Davidstern.

      • @6474 (Profil gelöscht):

        "Die "besetzten Gebiete" sind besetzt, weil Israel im 6 Tage Krieg von der arabischen Liga angegriffen wurde und leider nicht verloren hat."



        Nö.



        Da liegen mir ganz andere Informationen von Zeitzeugen (auch israelischen) vor:



        Nasser sah sich aus Gründen seines Ansehensverlustes durch den Krieg gegen Jemen in der arabischen Welt veranlasst, etwas zu unternehmen. Das ägyptische Militärüberquerte den Suez-Kanal, die UN-Streitkräfte ließ er abziehen. Sharon wartete nur auf eine Möglichkeit, seine (die israelische) Macht zu demonstrieren, und es wurde behauptet, die nationale Sicherheit Israels sei bedroht.



        Die israelischen Militärs schlossen eine diplomatische Lösung [aus Kriegslust] kategorisch aus.



        Sie (Israel) waren so gut vorbereitet auf diesen Krieg, dass fast alle ägyptischen, jordanischen und syrischen Flugzeuge noch am Boden zerstört wurden.



        Sharon in seiner Autobiographie: Israels Luftwaffe startete am Morgen des 5. Juni [1967] einen Präventivschlag gegen den ägyptischen Luftraum.



        Den Erstschlag führten die Israelis aus. Es ist ein Mythos, der bis heute fälschlicherweise behauptet, dass Ägypten und Syrien Israel angegriffen hätten.



        Staatschef Yitzak Rabin: "Nasser wollte keinen Krieg. Die beiden von ihm in den Sinai verlegten Einheiten hätten nicht ausgereicht, um einen Offensivschlag zu führen. Er wusste das, und wir wussten es auch."



        Premier Menachem Begin im August 1967: "Im Juni 1967 hatten wir einmal mehr die Wahl. Der Ägyptische Aufmarsch im Sinai war kein eindeutiges Zeichen für einen Angriff. Wir müssen ehrlich zu uns selbst sein. Wir waren es, die entschieden, anzugreifen.“



        Nachzulesen:



        Baruch Kimmerling, Politizid, Diederichs Verlag, ISBN 3-7205-2375-6







        Zur Vertiefung und um der Wahrheit die Ehre zu geben SEHR empfohlen.

        • @Frau Kirschgrün:

          Werteste! Ja, der Sechs-Tage -Krieg war ein Präventiv-Krieg. Aber, daß jetz Nasser sich dachte, da ein gutes Blatt zu legen, weil er mit diesem nicht rechnete, weil er dachte, Ägypten wäre stark genug und mit Amer hätte er einen Strategen im Ärmel - das war doch zu kurz gedacht. Er hat aus ´56 nix gelernt - so (zu einfach) isses eben gewesen.

          • @charis:

            @Charis, 19.05.2019, 06:38



            Nasser wollte sich "kein gutes Blatt legen". Der wollte einfach durch blinden Aktionismus versuchen, gut dazustehen und so tun als ob… es war doch allen klar, dass das eine Papparmee war… aber LEIDER konnten die Israelis das vor der Weltöffentlichkeit gut gegen ihn verwenden… Sehr gut vorbereiteter Erstschlag Israels – Luftwaffe der Gegner vernichtet!!



            Viel entscheidender ist etwas ganz Anderes! Und das steht auch in meinem Kommentar.



            Die Irsaelis (besonders in persona Sharon) hatten seit geraumer Zeit nur darauf gewartet einen Krieg anzetteln zu können, denn Sharon war JEDES Mittel recht, einen kriegsverhindernden Dialog durch diplomatische Verhandlungen zu verhindern.



            Sharon hat von Anfang an (seit er im Militär angefangen hat, sich "hochzuarbeiten") alles getan, um auch alle anderen friedlichen Lösungsmöglichkeiten durch militärische, besser kriegerische Handlungen aus m. E. Egomanie zu ersetzen. Er war DER Hardliner, ihm waren sogar Lügen und Befehlsverweigerung mehr als billig, um seine Positionen und seinen Anspruch an kriegerischer Machtausübung durchzusetzen, hat eigene Leute grundlos „verheizt“, usw..



            Zuvor entwickelte Yigael Yadin auf Basis von "Book of Haganah History" (acht Bände über ethnische Säuberung, liegt nur in hebräisch (!!) vor)) eine militärische Doktrin, Plan D (Tochnit Daleh) und setzte diese 10.03. 1948 (!!) in Kraft. Diese Doktrin sollte Palästina vollständig transformieren – demographisch, ethnisch, sozial, und politisch von einem arabischen Staat in einen rein jüdischen. Das nächste war die Errichtung einer Herrenvolk-Republik… ► ► dieses Gedankengut sitzt|saß fest in den Köpfen besonders der Militärs (!!) ◀︎ ◀︎, Interesse an Frieden = Null, Gebietsansprüche weit über die Grenzen der von der UN ausgewiesenen Gebiete hinaus, usw., usw..



            Bitte lesen Sie das Buch, allein schon um die Geschichtsklitterung, die da bis heute stattfindet zu verstehen.



            Da wird bis heute gelogen, dass sich die Balken biegen.

            • @Frau Kirschgrün:

              Zu: "Das nächste war die Errichtung einer Herrenvolk-Republik" haben Sie sicher eine Quelle.

              • @Henriette Bimmelbahn:

                Hab' ich:



                Baruch Kimmerling, Politizid, Diederichs Verlag, ISBN 3-7205-2375-6

  • "Fatal ist, dass der Antrag eine rationale, kühle Debatte um den Nahostkonflikt per diskursivem Hochdruckreiniger wenn nicht verhindert, so doch erschwert."

    So ein Quatsch. Diskussionen über Israel können und sollten kritisch geführt werden.

    Abgesehen davon könnten sich die gemäßigten Mitglieder neu formieren und eine humanere Organisation gründen, die das Existenzrecht Israels nicht in Frage stellt.

    • @Justin Teim:

      Nein das ist garkein Quatsch, man sieht das ja auch bei manchen der Kommentare hier - da sind sehr unsachliche dabei.

  • Es geht bei vielen BDSlern ausschließlich um Produkte aus den illegalen Siedlungen, die nichts anderes als Landraub sind. Oder möchte man nun international sicherstellen, dass man durch das, was man kauft, auch die weitere Landnahme und Vertreibung unterstützt? Herr Netanjahu möchte derweil tief bewegt eine illegale Siedlung jenseits der Staatsgrenzen nach Mr. Trump benennen. Wehe! ihr da kritisiert man mit mehr als einem kopfwackelnden Einerseitsandererseitsnajaaberachwassollmanbloßtun...

    • @Karl Kraus:

      Karl Kraus: so ist es ziemlich naiv dargestellt. Im Ergebnis sind die BDS-Forderung das Ende des Staates Israel. dass dies den Rechten in Israel als Legitimation dient jede Israel-Kritik als "antisemitisch" zu verteufeln, zeigt wie verfahren die läge ist. Aber mit so schlichten Sprüchen ist sie eben auch nicht mehr zu retten.

  • Es ist wirklich erstaunlich und doch ziemlich jämmerlich, wie man sich treiben lässt. Richtig traurig finde ich aber die komplette Einseitigkeit der Sicht die so verstärkt wird und die sich zum Teil auch hier im Forum wiederfindet. Ich persönlich würde jedenfalls sowohl nächtelang Stolpersteine beschützen als auch die Rechte der Palästinenser verteidigen. Das geht sehr gut zusammen, das ist eigentlich sogar die einzig mögliche Haltung, es passt nur vielen nicht.

    • @Benedikt Bräutigam:

      Genau!

  • Dann wird ja demnächst endlich der Geldhahn für BDS Unterstützer NGO´s



    wie GIZ,BMZ,Pax Christi (sic) etc abgedreht. weiteres siehe hier:



    www.ngo-monitor.org/funder/germany/

  • Welche „praktische Vernunft“ sollte das sein, die sich gegen diesen albernen Beschluss eines 631-köpfige Don Quijote durchsetzt?

    Das Schlimmste an diesem Beschluss ist, dass hier Vernunft gegen Vernunft ausgespielt wird von Personen, die von der Vernunft rein gar nichts halten, von nackter (aber natürlich auch gern uniformierter) Gewalt aber sehr viel.

    Was auch immer man nun tut als vernünftiger Mensch, man kann nur falsch handeln. Entweder man ignoriert wichtige demokratische Spielregeln (Mehrheitsbeschluss legitimierter Volksvertreter) oder man ignoriert den Unsinn, der dahinter steckt. Solche Situationen sind einfach beschissen. Da hilft auch keine Hoffnung mehr.

    Ich fürchte fast, vor eine Wahl gestellt zwischen Vernunft und Kraftmeierei, wird die Mehrheit aller Abgeordneten immer die Kraftmeierei wählen. Sie hätten ja sonst nicht die Ochsentour ins Parlament mitmachen müssen.

    Vernünftig sein kann Mensch auch ohne Macht. Es wird dann bloß nicht honoriert. Das ist ja grad der Witz an jeder Art von Macht: Man kann so unvernünftig sein wie ein Sack Reis und wird dafür doch fürstlich belohnt.

    Idioten aller Länder, vereinigt euch im Machttaumel!

  • Es ist schon erschütternd, dass von Teilen der GRÜNEN und LINKEN auf erbärmliche Weise die antisemitischen Strukturen des BDS relativiert werden. Letzlich möchte man es dabei belassen, mal hier und da etwas symbolische Kritik zu üben, aber weiterhin eine zutiefst antisemetisch geprägte Bewegung unterstützen. Dass Trittin dann auch noch die Kritiker des Bundestagbeschlusses zu Opfern von "Einschüchterung" stilisiert, ist einfach nur unerträglich. Wer so agiert, verliert seine moralische Glaubwürdigkeit. Zum Glück haben der größere Teil der Partei den Beschluss befürwortet.

    • @Aleyna:

      Die Kritik an dem Beschluss ist aber berechtigt. Es wird nicht unterschieden zw. den besetzten Gebieten, es wird nichts zu Meinsungsfreiheit gesagt. Wo sind denn die antisemitischen Strukturen der BDS-Bewegung? Sie werden nicht einmal genannt, nur einfach behauptet. Das ist erbärmlich, man sollte schon Nachweise bringen und nicht nur irgendwas behaupten.

    • @Aleyna:

      Mal ganz langsam mit den Pferden. Sie selber stehen doch auch auf dem Standpunkt, dass nicht jede Israelkritik als antisemitisch angesehen werden kann und wollen, dass sachliche Kritik weiter geäußert werden kann. Auch Sie wollen mit dem Begriff nicht jeden einschüchtern. Oder doch?

    • @Aleyna:

      Ich habe keinerlei Sympathie für den BDS, dass es aber eine Einschüchterung gab und gibt ist doch offensichtlich. Die Bundestagsabstimmung ist auch kein isoliertes Ereignis sondern nur Höhepunkt einer schon länger andauernden Kampagne und leider muss man sagen, dass der Kern dieser Kampagne darin besteht jegliche Kritik an der Politik der jetzigen israelischen Regierung zu tabuisieren. Darauf hinzuweisen ist gar keine Frage der Moral, sondern einfach nur eine politische Frage. Wenn man der Meinung ist, dass die jetzige israelische Regierung langfristig die Existenz Israel eher gefährdet als sichert, dann muss man das auch sagen dürfen. Dass ein Siegfrieden nie funktionieren wird und es einen Ausgleich mit den Palästinensern braucht natürlich auch. Und dann noch dies: sicherlich gibt es viele Bundestagsabgeordnete, die gestern aus Überzeugung für den Antrag gestimmt haben, nichts dagegen. Es gibt aber auch sehr viele die dies nur zähneknirschend getan haben. Wem soll das eigentlich nützen und wem wird das nützen, frage ich Sie? Mir ist da jemand lieber, der nicht über das Stöckchen springt, das man ihm hinhält. Noch etwas: im letzten Jahr hat die BILD in mehreren deutschen Städten israelische Flaggen an besonders geeigneten Orten installiert und mit versteckten Fotografen darauf gewartet deren Zerstörung dokumentieren zu können und somit Antisemitismus belegen zu können. Das ist natürlich zum Teil auch gelungen, nur was soll denn das eigentlich beweisen? Das ist reine Provokation und Kampagne. Sagen Sie mal was dazu!

      • @Benedikt Bräutigam:

        Israelische Flaggen als Provokation? Schlechter Witz. Anderes Beispiel: Neues Asylrechtsgesetz. Huch, da gabs keine Kampagnen, dennoch sprangen einige über ein Stöckchen, so groß war die Einschüchterung. Am Ende gabs dann einen "Siegfrieden".

  • Rote Hilfe und PKK hatten schon ähnliche Antikampagnen erlebt - sie sind heute stärker denn je.

    • @Linksman:

      Pseudolinke Bärendienstleistung?

      Was hat die militante PKK und juristische Verteildigung militanter Aktionen mit BDS zu tun?

      Militante haben bei politischen oder sozialen Widerstands- und Auseinandersetzungsformen nichts verloren!

  • Anti-Antisemitismus hat Konjunktur. Für die Konservativen hat er den Vorteil, dass er sich gleichermaßen zur Abgrenzung gegenüber der AfD wie auch zur Begründung der eigenen anti-muslimischen Politik einsetzen lässt. Immer noch kann man rechten Wählern in Deutschland keine größere Freude machen, als mit dem Finger auf den Antisemitismus vieler Muslime zu zeigen. Die sehr Rechten fühlen sich im Recht & die Rechtsextremen lachen sich ins Fäustchen. Insoweit ist bezeichnend, dass die Initiative hierzu von Innenpolitikern kam, während Außenpolitiker & Israel-Experten Kritik übten. Ebenso bezeichnend war wohl die Kritik, die aus Israel selbst kam, wo viele Juden empört darüber sind, dass die Deutschen wieder einmal zeitgenössisches Geschehen mit den Untaten der Nazis vergleichen, das sich eben in keiner Weise vergleichen lässt. Diese ewigen Relativierungen sind so durchsichtig wie geschmacklos. Aber das ist eben die deutsche "Erinnerungskultur". Was soll man sonst dazu sagen? Eitle Symbolpolitik ersetzt echte Empathie & Mitgefühl mit beiden Seiten des tragischen Konfliktes um Palästina. Die BDS-Kampagne wird letztlich auch ohne deutsche Hilfsgelder auskommen. Ich bezweifle, dass man dort Anti-Semiten finden würde, aber ob alle ihre Aktionen das je rechte Maß wahren oder den richtigen Ton treffen, vermag ich nicht abschließend zu beurteilen. Als Deutscher würde ich mir auch nie anmaßen, mich in diesem Zusammenhang derart hochnäsig zum Tugendrichter aufzuschwingen.

    • @JulianM:

      "Die BDS-Kampagne wird letztlich auch ohne deutsche Hilfsgelder auskommen." Ja ist zu befürchten, aber ein kleiner Schritt in die richtige Richtung ist immerhin ein Schritt in die richtige Richtung. Vielleicht haben in Zukunft mehr Menschen den Mut, solchen Aktionen www.taz.de/!5528677/ entgegenzutreten.

    • @JulianM:

      Für BDS hat es den Vorteil, dass man sich konsequent von solchen Hansels trennen wird.

    • @JulianM:

      Ein sehr guter Kommentar. Die BDS- Bewegung ist ja eben NICHT von Muslimen ausgegangen, sondern von Christen. Die antisemitische Literatur in den Arabischen Staaten, wer hat sie geschrieben, die Araber (??)......... Nein! Das ganze Zeug wurde von europäischen Christen geschrieben. Schauen sie hier, ab Min 47:50:



      www.youtube.com/watch?v=DLfCPcrrmME

      Allein die wütenden Kommentare, die hier geschrieben werden, um die BDS Bewegung zu rechtfertigen, gehören in die Archive.

      • @Günter:

        Auch Ihnen empfehle ich etwas zurückzugehen in der Argumantation:



        Baruch Kimmerling, Politizid, Diederichs Verlag, ISBN 3-7205-2375-6







        Zur Vertiefung und um der Wahrheit die Ehre zu geben SEHR empfohlen.

        • @Frau Kirschgrün:

          Danke Frau Kirschgrün ich werd's kaufen und lesen.



          Ich muss aber sagen, dass es über die Geschichte des europäischen Antisemitismus, besonders des Deutschen so viel zu wissen und zu lesen gibt,dass ich kaum Zeit habe, mich mit der Situation in Middle East zu befassen. Von meiner Überzeugung kann ich eben nicht lassen, die Besessenheit, mit der bei uns von manchen meiner christlichen Brüder und Schwestern versucht wird den Nahostkonflikt zu „lösen“ dient (bei allen Schattierungen) am Ende doch nur einem Zweck, damit meine christlichen Brüder und Schwestern sich dem Teil unseres kulturellen Erbes nicht stellen müssen, der zum Holocaust geführt hat. Solange wir nicht begreifen, dass Hitler den Antisemitismus nicht erst erfinden musste, sondern, dass die unzähligen kriminellen NS- Organisationen nur das aufgegriffen haben, was in breiten Teilen der deutschen Bevölkerung schon vorhanden war, wird sich in den Herzen der Deutschen nicht nur nichts ändern, sondern der alte antisemitische Schund immer wieder hochkochen.



          Ich verspreche Ihnen mir ihr empfohlenes Buch zu kaufen (und zu lesen).

          • @Günter:

            "Ich verspreche Ihnen mir ihr empfohlenes Buch zu kaufen (und zu lesen)."



            Freut mich. Gibt's auch im modernen Antiquariat…



            Und btw., ich will mich aus gar nichts herausreden, schon gar nicht aus unserer Schuld am Holocaust.



            Ich finde, wir haben eine besondere Verantwortung durch unsere Schuld und unseren Antisemitismus, andere Menschenrechtsverletzungen, die uns bekannt sind, zu verhindern. Menschenrechte gelten für alle.

  • die einzige einigermaßen gescheite rede hielt Heike Hänsel www.bundestag.de/m...MQ==&mod=mediathek



    alles andere zeugte von ziemlich großer ahnungslosigkeit.

    • @christine rölke-sommer:

      Danke für den Link.

  • Wenn ich richtig informiert bin, hat die AfD zuerst einen vergleichbaren Antrag gestellt. Und die genannten (Einheits-) Parteien Union, SPD, FDP und Grüne wollten dem zuvorkommen.



    In der Tat wollen die Nachkommen der Täter in geradezu gruselig anmutender Weise den Opfern erklären, was Antisemitismus ist und verbünden sich in ebenso gruseliger Weise mit einer rechtsnationalistischen Regierung in Israel.



    Für mich bestätigt das nur den enormen Rechtsruck dieser seltsamen Koalition der Verbieter, die mit demokratischen Grundsätzen jonglieren.

    • @Rolf B.:

      na ja - die AfD wollte mit Kanonen auf Spatzen schießen und ein Total-Verbot (scheinheilig auf der Prosemitismus-Linie) des BDS beschließen lassen. Das hat dann den moderaten Beschluss mit der noch moderateren Korrektur durch Experten geführt.

  • "Weite Teile der palästinensischen Zivilbevölkerun, Stiftungen und Hilfsorganisationen" haben lange genug Zeit gehabt darauf hinzuarbeiten, antisemitische Gruppierungen von die BDS-Bewegung fernzuhalten. Wenn man mit solch problematischer Klientel zusammenarbeitet, auf Demos gemeinsam marschiert usw darf man sich nicht wundern, dass der Ruf der ganzen Bewegung leidet.

  • 9G
    90857 (Profil gelöscht)

    Zitat: "Dass von den paar BDS-Aktivisten hierzulande nicht wenige Juden sind, die man nun mit Bundestag-Siegel antisemitisch nennen darf, gehört zu den Erstaunlichkeiten des deutschen Diskurses."

    "Erstaunlichkeiten"?

    Eher die historisch gesehen gruselig-faszinierende Tatsache, dass die Nachkommen der Täter den Nachkommen der Opfer offiziell erklären, wie man hierzulande nun Antisemitismus buchstabiert.

    • @90857 (Profil gelöscht):

      ach ja - was soll das heißen: "Nachkommen der Täter"? Vererbt sich makrokriminelle Schuld? Na dann sind Sie wirklich ein Irrationalist!

    • @90857 (Profil gelöscht):

      Sie irren: der Bundestagsbeschluss ist korrigiert: Antisemitismus und das Leugnen der Existenz Israels (mit der ethnisch/religiösen Definition von Bürgerrechten) wird unterscheiden. Als Jude kann man sich also von beiden Gruppen bewusst deutlich unterscheiden und dennoch Israel kritisieren. So würde ich auch votieren.

      • 9G
        90857 (Profil gelöscht)
        @Monika Frommel :

        "So würde ich auch votieren"

        Müsste man noch konkretisieren; ich versuche es mal:

        Peter Beinert, der us-amerikanische Intellektuelle und eher konservative Jude macht auch meine Position in seinem Buch "The Crisis of Zionism" deutlich. Dahingehend, dass er ausschließlich für ein Israel in den Grenzen von 1948 bis 1967 steht, gar Boykottaufrufe bezüglich der Waren aus den später von Israel besetzten Gebieten unterstützt.

        Soviel zum "Boykott" ...

        Das Buch aus 2012 wurde "drüben" intensiv diskutiert und ich habe es damals mit Gewinn gelesen. Mittlerweile gibt es wohl auch eine deutsche Übersetzung.