piwik no script img

Italien kritisiert Niederlande„Mangel an Ethik und Solidarität“

Der Streit über den Rettungschirm ESM und Corona-Bonds verschärft sich. Zwischen Rom und Den Haag nimmt die Spannung zu.

Seine Politik wir als „kleinlicher nationaler Egoismus“ verurteilt: Ministerpräsident Mark Rutte Foto: Francois Lenoir/ap

Amsterdam taz | Garant für Haushaltsdisziplin und Hüter der schwarzen Null – so sehen die Niederlande sich gern selbst. Im europäischen Rahmen sind die calvinistischen Kaufleute aus Den Haag zum treuesten Bundesgenossen Berlins geworden. Speziell in der Eurokrise galten der liberale Ministerpräsident Mark Rutte und der damalige Finanzminister Jeroen Dijsselbloem (Partij van de Arbeid) als verlässliche Vertreter des Austeritätsdogmas. Mancherorts nahm man sie als eifrigste Umsetzer deutscher Vorgaben wahr.

Mehrere prominente italienische Politiker haben nun jedoch die Niederlande als treibende Kraft dieses Ansatzes ausgemacht. Als “kleinlichen nationalen Egoismus“ verurteilen sie die Weigerung Den Haags, von der Coronakrise massiv getroffenen Ländern wie Italien und Spanien einen leichteren Zugang zu europäischen Notfallfonds zu gewähren. Beim Sondergipfel der Staats- und Regierungschef letzte Woche kam es zu einer heftigen Auseinandersetzung zwischen Spanien und Italien einerseits sowie Deutschland, den Niederlanden, Österreich und Finnland andererseits.

Mit einer ganzseitigen Anzeige in deutschen Tageszeitungen wandten sich italienische Politiker, angeführt vom sozialdemokratischen EU-Abgeordneten Carlo Calenda und den Ministerpräsidenten der Emilia-Romagna und Liguriens, am Dienstag an die “lieben deutschen Freunde“. Sie fordern Deutschland auf, seinen Platz unter den “Institutionen mit den Werten von Freiheit und Solidarität“ wieder einzunehmen. Den Niederlanden werfen sie einen “Mangel an Ethik und Solidarität“ vor sowie ein Fiskalsystem, das “den wichtigen europäischen Ländern Steuereinnahmen entzieht“.

Die Konfliktlinien dieses Streits stimmen mit denen der Eurokrise weitgehend überein. Es geht um den Zugang zum Europäischen Stabilitätsmechanismus (ESM), jenem 410 Milliarden Euro schweren Rettungsschirm, sowie der Einführung von Corona-Bonds, gemeinschaftlichen Anleihen der EU-Länder. Damit sollen auch hoch verschuldeten Staaten, die sich an Finanzmärkten kaum noch Geld leihen können, zur Virusbekämpfung zusätzliche Mittel offenstehen. Das unterstützen auch Frankreich, Belgien und Luxemburg.

Konflikt auf den Punkt gebracht

Regierungschef Mark Rutte betonte letzte Woche, Mittel aus dem ESM seien an Bedingungen gebunden. Das Argument, den einheimischen Steuerzahlern keine vermeintlich fremden Schulden aufzubürden, spielte zu Zeiten der Eurokrise in niederländischen Wahlkampagnen eine wichtige Rolle.

Mit dem offenen Brief an Deutschland und der Aufforderung, die Seiten zu wechseln, werden die italienischen Unterzeichner kaum Gehör finden. Wohl bringen sie einen innerhalb Europas stets heftiger werdenden Konflikt auf den Punkt: “Die EU hat heute nicht die Mittel für eine gemeinsame Reaktion auf die Krise. Wenn sie aber jetzt nicht beweist, dass sie existiert, wird sie aufhören zu bestehen.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

27 Kommentare

 / 
  • Hier werden Euro-Bonds erklärt:



    youtu.be/4gln1sIvYqY

    • @hedele:

      Die konkreten Fragen werden in dem lustigen Video leider nicht beantwortet.



      Aber es zeigt den Hauptzweck von Eurobonds: Die Transparenz über Ausgaben und Verbindlichkeiten zu verschleiern. Gemeinsame Verantwortung heißt: Niemand ist verantwortlich

  • Kann mal jemand erklären, wie ein Corona-/Euro-Bond überhaupt funktionieren soll? D.h. Wer gibt sie aus, wer bestimmt wie, wer welchen Anteil bekommt und wer Welchen Anteil zurückzahlt? Für die gemeinsame Ausgabe von Anleihen und Weitergabe an notleidende Staaten wurde doch schon der ESM geschaffen. Die dort hoch-bezahlt angestellten warten seit Jahren auf sinnvolle Beschäftigung.

  • (korrigierte version des selben textes,in dem das wörtchen "das" beim eintippen irgendwie verloren gegangen war)

    “Die EU hat heute nicht die Mittel für eine gemeinsame Reaktion auf die Krise. Wenn sie aber jetzt nicht beweist, das sie existiert, wird sie aufhören zu bestehen.“

    ein denkwürdiger satz aus dem offenen brief an deutschland,,aber der satz unmittelbar davor ist sogar noch denkwürdiger weil er die ursache der existentiellen krise der eu zusammenfasst:

    "Dopo trent’anni in cui l’unica cosa rilevante èstata l’economia, oggi la sfida torna ad essere, come in passato, politica, culturale e umana."

    "nach dreissig jahren in denen das einzige was als wichtig galt die wirtschaft war zeigt sich jetzt dass die herausforderung wie in der vergangenheit eine politische kulturelle und menschliche ist"

    der brief kritisiert die niederlande

    für ihre unsolidarische politik und wirft ihnen steuerdumping vor

    ausserdem erinnert der brief daran wie grosszügig deutschland in der nachkriegszeit ein grosser teil seiner schulden erlassen wurde

    wenn wir das europäische projekt retten wollen sollten wir jetzt einem grosszügigen schuldenschnitt zustimmen

    und die kosten der bekämpfung der coronavirus-epidemie gemeinsam tragen

    Ich habe darüber hinaus vorgeschlagen eine weltweit einheitliche luxussteuer für die solidarische finanzierung humanitärer aufgaben einzuführen.

    man könnte damit in der europäischen union beginnen

    im italienischen bin Ich noch nicht so gut wie Ich es gern wäre und für ein wort musste Ich die bedeutung recherchieren

    dabei fand Ich einen satz der auch zu der jetzigen situation passt:

    "accettare una sfida: in coscienza, è la possibilità di riuscire in qualcosa"

    eine herausforderung bewusst anzunehmen ist die möglichkeit in jeder sache erfolg zu haben.

    die europäische union muss jetzt beweisen dass sie für alle ihre bürger*innen nützlich ist

    salus populi summa lex esto

    www.youtube.com/watch?v=WlYB4KZ80Lg

    www.merkur.de/welt...s-zr-13630608.htm

    • @satgurupseudologos:

      Kampf gegen Steuerdumping: auf jeden Fall, muss sein.

      taz.de/Kritik-an-E...t-Irland/!5076136/

      Der Staat macht Schulden um Steuergeschenke an Reiche und Unternehmen zu finanzieren, und lässt sich bei der nächsten Krise dann von den anderen mit Steuergeldern retten. So läuft Umverteilung von unten nach oben.

  • Die EU muss den Spekulanten beweisen, dass sie sich an ihr die Zähne ausbeißen. Das sollte Vorrang vor allem anderen haben.

  • Steueroase und geizig möchte man meinen.

    Aber es gibt einen Weg, der wesentlich besser ist als Eurobonds, wenn wir endlich verstehen, dass wir in Europa eine Bank haben: Die EZB kann direkt Geld vergeben und die EIB kann Projekte finanzieren.

    Man muss sich nur von dem irren Dogma, dass eine Notenbank nicht direkt die Staaten finanzieren darf.

    Jetzt ist Zeit dafür, diesen Schritt zu gehen.

    • @J_CGN:

      Die EZB tut schon genau das: im "Pandemic Emergency Purchase Programme" (PEPP) will sie Staatsanleihen zu 750 Mrd.€ kaufen.

      www.ecb.europa.eu/...3949d6f266.en.html

      Es ist schon von daher kein Problem für Italien ein Corona-Hilfsprogramm zu finanzieren.







      Damit will sich Italien aber nicht abgeben. Statt mehr Verschuldung auf nationaler Ebene sind echte Transferzahlungen ohne irgendwelche Sicherheiten oder Bedingungen wie im ESM gefordert, konkret bei Eurobonds indem man den Spread ausgleicht.

  • Halten wir fest:

    - "jedes Land ist für seinen Haushalt selbst verantwortlich"

    Wie denn? Im Fall von Griechenland, Italien oder Spanien? Wie kann ich für etwas verantwortlich sein, wenn ich die Maßnahmen diktiert bekomme? Und wichtige Infrastruktur kaputtsparen oder verhökern muss?

    - Über Steuern haben Staaten die Möglichkeit, zu steuern und Einnahmen zu generieren. Denkste, nicht innerhalb der EU, dort sind die Niederlande die wichtigste Steueroase für US-Konzerne. Die Niederlande leisten staatliche Beihilfe zur Steuerflucht, das betrifft alle anderen europäischen Länder und davon profitieren Konzerne wie Nike, Tesla, Uber, CBS, Pfizer und viele andere, selbst europäische. Den Link ruhig noch mal, danke an Sven Günther: projekte.sueddeuts...25/?autologin=true

    - Jetzt stehen die durch Euroeinführung und Spardiktat ihrer Handlungsmöglichkeiten beraubten und ausgebluteten Länder wie Italien und Spanien vor dem Kollaps ihres Gesundheitssystems. Und die EU hat auf einmal kein Geld, da gibts ja Bedinungen und so. Sollen die Italiener das Kolosseum verkaufen?

    Ok. Diese EU muss weg. Sie ist gut für Konzerne und eine Politszene, die ihre Altlasten da gut versorgt entsorgt. Sie ist asozial und egoistisch, Kapitalismus in Reinform. Sie hat mit Europa nichts zu tun, das wird nur immer vorgeschoben. Sie ist sogar ausgesprochen schädlich für Europa.

    Das Geld, was seit langem in Italien und Spanien und anderen Ländern fehlt, für wichtige staatliche Aufgaben, wurde die ganze Zeit über das Drehkreuz Niederlande auf Überseekonten verschoben, raus aus der EU. Wie unendlich verlogen, das ganze Konstrukt. Der Krieg Reich gegen Arm, von der EU in unserem Namen gegen die meisten von uns geführt.

    Ich möchte eine EU, in der man nacheinander schaut. Vielleicht auch gar keine mehr, sondern ein Europa der Regionen. In der bisherigen marktradikalen Form jedenfalls:

    EU? Nein Danke!

    • @uvw:

      Italien bekommt nichts diktiert. Die Regierung kann frei entscheiden, wofür Geld ausgegeben wird.



      Trotzdem steht das Land schlechter da als Spanien, welches unter dem ESM war.



      Andere Länder haben nicht jede Bank, die sich verzockt hatte, aufgefangen. Italien schon.

  • Ich habe mir gerade mit Aufmerksamkeit das ARD-Interview von Conte angehört - ein für Europa wirklich unblaublicher Vorgang, dass sich ein Staatschef nach der Tagesschau an die Bevölkerung eines anderen Landes wendet. Man kann den Eindruck zusammen fassen: Die Europäische Union wird in Sachen Solidarität weiter kommen oder sie wird in der derzeitigen Form vergehen.



    Schon allein das hängenlassen der Griechen und Italiener in der Flüchtlingsfrage hat uns in den Mittelmeerländern enorme Sympathie gekostet.



    Das, was die Deutschen, Niederländer und Österreicher jetzt zelebrieren, kann leicht der Sargnagel für die nächsten Jahrzehnte werden. Conte hat Recht: Entweder wir finden einen gemeinsamen europäischen Weg - oder wir sind gerade am Scheitern mit unseren Ideen aus dem letzten Jahrhundert.

  • “Die EU hat heute nicht die Mittel für eine gemeinsame Reaktion auf die Krise. Wenn sie aber jetzt nicht beweist, das sie existiert, wird sie aufhören zu bestehen.“

    ein denkwürdiger satz aus dem offenen brief an deutschland,,aber der satz unmittelbar davor ist sogar noch denkwürdiger weil er die ursache der existentiellen krise der eu zusammenfasst:

    "Dopo trent’anni in cui l’unica cosa rilevante èstata l’economia, oggi la sfida torna ad essere, come in passato, politica, culturale e umana."

    "nach dreissig jahren in denen einzige was als wichtig galt die wirtschaft war zeigt sich jetzt dass die herausforderung wie in der vergangenheit eine politische kulturelle und menschliche ist"

    der brief kritisiert die niederlande



    für ihre unsolidarische politik und wirft ihnen steuerdumping vor

    ausserdem erinnert der brief daran wie grosszügig deutschland in der nachkriegszeit ein grosser teil seiner schulden erlassen wurde

    wenn wir das europäische projekt retten wollen sollten wir jetzt einem grosszügigen schuldenschnitt zustimmen

    und die kosten der bekämpfung der coronavirus-epidemie gemeinsam tragen

    Ich habe darüber hinaus vorgeschlagen eine weltweit einheitliche luxussteuer für die solidarische finanzierung humanitärer aufgaben einzuführen.



    man könnte damit in der europäischen union beginnen

    im italienischen bin Ich noch nicht so gut wie Ich es gern wäre und für ein wort musste Ich die bedeutung recherchieren



    dabei fand Ich einen satz der auch zu der jetzigen situation passt:

    "accettare una sfida: in coscienza, è la possibilità di riuscire in qualcosa"

    eine herausforderung bewusst anzunehmen ist die möglichkeit in jeder sache erfolg zu haben.

    die europäische union muss jetzt beweisen dass sie für alle ihre bürger*innen nützlich ist

    salus populi summa lex esto

    www.youtube.com/watch?v=WlYB4KZ80Lg

    www.merkur.de/welt...s-zr-13630608.html

  • Man auch die Statuten des ESM ändern: Der ESM berechnet für jedes EURO Land den voraussichtlichen Schaden durch Corona (oder pauschal 5% des BSP eines jeden Landes). Dann darf sich der ESM einmalig von der EZB diese Summe leihen zu 0% Verzinsung und gibt diesen Kredit an die jeweiligen Länder weiter. Die Kredite haben eine Laufzeit von z.B. 50 oder 100 Jahren.



    Das würde keinem Weh tun, weil die EZB dann in 20 Jahren diese Kredite einfach aus der Bilanz nehmen würde und kein Hahn würde danach mehr krähen...

  • Dieser “kleinliche nationale Egoismus“ ist ein Grundpfeiler der EU. Jedes Land ist für seinen Haushalt selbst verantwortlich. Diese Beschimpfungen sind nicht gerade hilfreich.

    • @DiMa:

      Stimmt. Das ist so ähnlich wie damals, als in Genua die Brücke eingestürzt ist. Da hatte die italienische Regierung auch nichts Besseres zu tun, als mit dem Finger auf Europa zu zeigen, obwohl die marode Verkehrsinfrastruktur schlicht und einfach die Folge italienischer Misswirtschaft ist.

    • @DiMa:

      Trotzdem haben die Italiener damit völlig Recht, "sowie ein Fiskalsystem, das “den wichtigen europäischen Ländern Steuereinnahmen entzieht."

      Die Niederlande sind eine europäische Steueroase, die eben nurSteuervermeidung und eher weniger Steuerhinterziehung supported.

      Egal ob es das drollige System der "Innovationsboxen" ist, ein Steuerrabatt auf Forschungsgelder und Patentkosten von Unternehmen, bei dem man sich über verschiedene Töchter die eigenen Leistungen in Rechnung stellt oder allen möglichen Quatsch als Forschung absetzen kann.

      Die Möglichkeit niederländischer Unternehmen, Auslandsverluste steuerlich geltend machen zu können oder und das ist das Allerbeste, die Niederlande kennt keine Quellensteuer auf Lizenzgebühren.

      Das hat z.B. Nike ausgenutzt, die SZ hatte das damals schön erklärt.

      projekte.sueddeuts...25/?autologin=true

      • @Sven Günther:

        Das jeweilige Steuersystem untersteht ebenfalls auscschließlich den jeweiligen Mitgiedsstaaten und ist allenfalls im Bereich der Umsatzsteuer harmonisiert.

        Das ist doch momentan eher ein Nebenkriegsschauplatz. Hieraus ergibt sich in letzter Konsequenz kein Zwang, an den Grundfesten der EU zu rütteln.

  • Jeroen Dijsselbloem war im Falle Griechenland der Wadenbeißer von Schäuble. Er drückte die teils unsäglichen Forderungen zum strikten Sozialabbau durch und nahm ausdrücklich die ungeheuren Rüstungsausgaben Griechenlands von Sparmaßnahmen aus. Denn auch deutsche Rüstungskonzerne machten große Geschäfte mit Griechenland.

    Spätestens seit der extremen Austeritätspolitik war doch klar, dass die EU nichts mit Solidarität am Hut hat. Es ging auch bei Griechenland nur um das Wohl der Kredit gebenden Banken. Es ging nie um die Menschen.



    Insofern ist die Frage erlaubt, ob die EU nicht viel zu oft Menschen geschadet hat zugunsten der Konzerne, Agrarindustrie und Banken.



    Natürlich profitieren wir hier in Deutschland alle davon, dass Deutschland stets der Gewinner ist in der EU. Da haben wir uns doch nie um Solidarität gekümmert.

    Die Todkranken, die jetzt aus Frankreich, Spanien und Italien nach Deutschland gebracht werden, ist werbewirksames Schauspiel und verschleiert die Tatsache, dass Solidarität im Sinne einer gemeinsamen europäischen Idee eine Farce ist.

    • @Rolf B.:

      Ich denke, man sollte das Überführen von Schwerkranken in deutsche Krankenhäuser nicht schlechtreden auch wenn man mit der von den "Nordstaaten" getriebenen Austeritätspolitik nicht einverstanden ist. Hier könnte sich aber in Zukunft etwas ändern.

  • Recht haben sie, die italienischen Politiker.

    Wir, die "Exportweltmeister" und die Niederländer, mit ihrem "dutch sandwich" haben bisher die EU hauptsächlich parasitiert.

    Wir werden uns noch umgucken, wenn durch unsere unsolidarische Politik Italien, Spanien, Griechenland, etc. von irgendwelchen ekligen Nationalpopulisten übernommen werden.

    Vielleicht ist es aber wieder auch genau das, was manche Kräfte hier wollen. Aber mit dem Exportweltmeister ist dann passé. Und den Niederländern wird das Brot zum Sandwich fehlen.

  • Letzten Endes zeigt es sich wieder einmal, dass der europäische Gedanke nur der Wirtschaft dienen soll. Die EU kann sich somit auflösen bzw. sollte wieder das werden, was sie früher war: EWG. Ich verstehe die Briten immer mehr, dass sie ausgestiegen sind. Traurig, aber wahr.

    • @Jossi Blum:

      das ende der eu sollte dann aber auch das ende des europäischen binnenmarktes sein ,denn sonst wäre es keine verbesserung gegenüber dem status quo.die institutionalisierte dauererpressung durch den europäischen binnenmarkt oder den deregulierten völlig ausser kontrolle geratenen weltmarkt ist der grund dafür warum in europa kein staat mehr so funktioniert wie er funktionieren sollte.



      wenn eine gruppe europäischer länder aus beiden aussteigt,um den primat der politik wiederherzustellen ,kann ein souveräner europäischer bundesstaat entstehen.

    • @Jossi Blum:

      " Ich verstehe die Briten immer mehr, dass sie ausgestiegen sind. Traurig, aber wahr."



      Die Briten verlassen die EU, weil sie nicht mehr für andere Länder, und da meinen sie die Südländer, zahlen wollen.

      • @Martin74:

        Und nachdem die Briten Nettozahler waren, wird ab 01.01. innerhalb der EU eher weniger Geld zur Verfügung stehen.

      • @Martin74:

        Das macht den Mangel an Anstand in der EU natürlich nicht besser.

      • @Martin74:

        Ähhh



        Wir haben die Länder ausgenommen, ihre Industrie niedergemacht wo kommt jetzt die Zahnpasts in jenen Ländern her?



        Genau: aus dem Norden.

    • @Jossi Blum:

      Ich verstehe, was Sie sagen wollen, erlaube mir eine Ergänzung: "nur der Wirtschaft der Reichen".