Gewalt an Frauen: Und was ist mit den Israelinnen?
Die Hamas wollte gezielt Frauen schänden und entmenschlichen. Internationale Frauenrechtsorganisationen – wie auch die UN Women – interessiert das kaum.
J ede Woche, die seit dem 7. Oktober vergeht, hat für mich ihren eigenen Aspekt. Woche eins: Schock. Woche zwei: Trauma. Woche drei: Krieg. Und so weiter. Müsste ich diese Woche in einem Wort zusammenfassen, wäre es wohl: Frauen.
Wenn an diesem Samstag, dem Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen, an vielen Orten der Welt demonstriert wird, ist eines sicher: Israelische Frauen, Jüdinnen, und die von ihnen seit dem 7. Oktober erlebte Gewalt, wird kaum Beachtung finden. Dabei werden von Woche zu Woche mehr Berichte öffentlich, wie sexuelle Gewalt gegen israelische Mädchen und Frauen Teil des abscheulichen, minutiös geplanten Angriffs der Hamas-Terroristen war. Nicht nur sollte die israelische Zivilbevölkerung getötet, Frauen sollten explizit geschändet und entmenschlicht werden. Der Angriff war nicht nur ein antisemitischer, sondern auch ein frauenfeindlicher, der sich gegen sexuelle Freiheit, Emanzipation und das Leben richtete.
Eine Überlebende des Supernova-Festivals, bei dem über 260 Menschen von der Hamas getötet worden waren, berichtete von einer Massenvergewaltigung, die sie beobachtet hatte. Ihre Aussage machte die israelische Polizei öffentlich. Allein die Verschriftlichung der berichteten Brutalität ist kaum zu ertragen. Die Betroffene sei während der Vergewaltigung noch am Leben gewesen, sagte die Überlebende des Festivals. Die Terroristen hätten ihr die Brust aufgeschnitten, diese auf die Straße geworfen, damit gespielt. Später hätten sie ihr in den Kopf geschossen. „Er schießt ihr in den Kopf, während er noch in ihr ist“, so die Überlebende. Die betroffene Frau wurde mittlerweile von der Polizei identifiziert. Die Zeugenaussage konnte anhand von Videomaterial nachvollzogen werden.
Israelische Frauen wurden vergewaltigt, missbraucht, verbrannt, enthauptet, ermordet – zum Teil vor ihren Kindern. Man könnte erwarten, dass Frauenrechtsorganisationen weltweit kollektiv aufschreien. Die Taten der Hamas gegen Frauen wurden jedoch bislang auf der Bühne internationaler Organisationen weitestgehend nicht verurteilt. Eine der wichtigsten Frauenorganisationen der Welt, UN Women, schwieg wochenlang. Auf die besorgniserregende Situation von Frauen und Kindern im Gazastreifen weist die Organisation – zurecht – unaufhaltsam hin. Israelische Frauen und ihr erfahrenes Leid interessieren die Institutionen der UN nicht.
Zum ersten Mal trafen sich an diesem Mittwoch israelische Frauenrechtsexpertinnen mit Vertreterinnen von UN Women, um sich dafür einzusetzen, dass die frauenfeindlichen Verbrechen vom 7. Oktober als solche anerkannt werden. In ihrer Rede vor dem UN-Sicherheitsrat verurteilte die Exekutivdirektorin von UN Women, Sima Bahous, die Verbrechen der Hamas dann endlich. Dies blieb aber eine Randnotiz, bezog sich Bahous doch größtenteils auf das Leiden der Menschen im Gazastreifen durch die militärische Operation Israels.
Selektive Hilfe durch UN Women
Dass sich UN Women nur selektiv für Frauenrechte einsetzt, offenbart, dass ihr bestimmte Frauen egal sind: israelische Frauen und Jüdinnen zählen nicht. Angesichts der israelfeindlichen Positionierung der Vereinten Nationen, die Alex Feuerherdt und Florian Markl in ihrem Buch „Vereinte Nationen gegen Israel“ bereits 2019 dargelegt haben, überrascht das kaum. Schon 2015 wurde Israel als einziger Staat als weltweit größter Frauenrechtsverletzer verurteilt. Nicht etwa Länder wie Afghanistan, der Iran, Pakistan oder Saudi-Arabien.
Israelische Frauen wurden durch die Hamas entmenschlicht. Wer es nicht schafft, diesen geschlechtsspezifischen Terror zu skandalisieren, macht sich unglaubwürdig und lässt Betroffene im Stich. Kaum zu glauben, dass ich dies formulieren muss, doch: Das Leben aller Frauen ist gleich wertvoll und muss geschützt werden. Auch das von Israelinnen.
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