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Fünfpunkteplan beschlossenLinke will Vermögen von Milliardären halbieren

„Es sollte keine Milliardäre geben“, meint die Linke. Jetzt legt sie Steuervorschläge vor, mit denen Reiche zur Kasse gebeten werden sollen.

Will den Milliardären ökonomisch an den Kragen: Linke-Vorsitzender Jan van Aken Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Berlin dpa/taz | Die Linke hat im Wahlkampf einen Fünf-Punkte-Plan vorgelegt, mit dem sie das Vermögen deutscher Milliardäre innerhalb der nächsten zehn Jahre halbieren will. „Wir finden: Es sollte keine Milliardäre geben“, heißt es in dem Papier von Parteichef Jan van Aken, über das zuerst das Handelsblatt berichtete und das der Parteivorstand am Samstag beschloss.

Die Linke fordert darin die Wiedereinführung der Vermögensteuer, eine einmalige Vermögensabgabe für Reiche sowie weitere Steuerverschärfungen. Die zusätzlichen Einnahmen sollen etwa in die Sanierung von Schulen, den öffentlichen Nahverkehr sowie die Schaffung von sozialem und günstigem Wohnraum fließen.

Die Linke will demnach eine Vermögensteuer mit ansteigendem Satz: Ab einem Vermögen von einer Million Euro soll ein Prozent jährlich fällig werden, ab 50 Millionen Euro fünf Prozent. Vermögen über einer Milliarde Euro soll mit zwölf Prozent besteuert werden.

Dazu kommt in dem Konzept eine einmalige Abgabe für die reichsten 0,7 Prozent der Bürger. Bei einem Vermögen oberhalb von zwei Millionen Euro soll sie mit zehn Prozent starten, bei höheren Vermögen sind steigende Sätze bis 30 Prozent vorgesehen.

Mehr Abgaben bei großen Erbschaften

Steigen soll auch der Steuersatz für besonders große Erbschaften und die sogenannte Reichensteuer für besonders hohe Einkommen: Ab einem jährlichen Einkommen von 250.000 Euro sollen 60 Prozent fällig werden, ab einer Million Euro 75 Prozent. Kapitalerträge sollen nicht mehr pauschal mit 25 Prozent besteuert werden, sondern progressiv wie Arbeitseinkommen.

Van Aken begründet seinen Vorstoß auch mit einem Verweis auf die USA: „Die neue Regierung besteht aus Superreichen und Rechten, die alles dafür tun, ihr Vermögen und ihre Macht zu sichern.“ Auch in Deutschland verschafften sich Superreiche mit ihrem Geld Gehör in der Politik, kritisierte er.

In den Umfragen hat die Partei nach einer langen Durststrecke zuletzt etwas zugelegt und erreicht fünf bis sechs Prozent. „Wenn das so weitergeht, dann werden wir in dieser Wahl gut abschneiden und bei der nächsten sehr gut“, sagte van Aken im Interview-Format „Kreuzverhör“ von Funk, dem Angebot von ARD und ZDF für jüngere Leute.

Seit dem Abschied der Menschen, die immer das Gegenteil des Parteiprogramms gesagt und nun eine eigene Partei gegründet hätten, gehe es für die Linke „total bergauf“, sagte van Aken mit Blick auf die Abspaltung von Sahra Wagenknecht und ihrem Anhang im Oktober 2023. So hat die Linke inzwischen ihre Mitgliederzahl von rund 50.000 zum Jahresende 2023 auf jetzt knapp 80.000 gesteigert.

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44 Kommentare

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  • Nur ist die Reichensteuer nicht Nachhaltig ! Wie oft kann man den "Reichsten" die hälfte nehmen bis sie nichts mehr bezahlen müssen ? Wenn dann das Geld der "Reichen" ausgegeben ist wem plündert man dann ??

  • "Linke will Vermögen von Milliardären halbieren"



    Ja, so geht Populismus!

  • Jo genau. Mit den Schlagworten "Milliardäre" und "Superreiche" hausieren gehen und dann Europas höchsten Spitzensteuersätze pauschal für 250.000 € Jahreseinkommen und 1 Mio Vermögen fordern. Das ist schon sehr plump.

  • Business as usual wie es die Linke seit gefühlten Ewigkeiten präsentiert.

    Hat die Linke nichts vom Totalreinfall François Hollandes vor zehn Jahren in Frankreich gehört? Der hat es auch versucht. Das Ergebnis war absehbar: Die Reichen hauen ab, zahlen gar keine Steuern mehr, nehmen Teile ihrer Unternehmen mit, Arbeitsplätze verschwinden. Zum Schluss hat der Staat weniger Geld als vorher in der Tasche.

    Hollande hat seine Steuererhöhungen für Reiche zurückgenommen, nachdem er gemerkt hat, Geld ist wie Quecksilber, heute hier, morgen dort.

    Die Linke könnte aber sehr gut an Projekten arbeitet bei denen Leute wie Mr. Bezos (bei 50 Milliarden Euro Umsatz in der EU) überhaupt mal Steuern zahlen, statt nur Steuergutschriften zu bekommen. Wenn sich die Linke das traut. Und wenn sie das will. Leider gibt es auch Linke, die das Elend des Online-Shoppings gerne mitmachen. Geiz ist geil. Man will ja keine Wähler verlieren.

    SZ: "Frankreich: Adieu, Reichensteuer!"



    www.sueddeutsche.d...ensteuer-1.2280603

  • Es ist der grundsätzlich richtige politische Ansatz und eine Frage des Standpunktes. Es gibt mE genug Menschen, die sofort mit unzufriedenen Reichen die Rollen und die Lebensumstände tauschen würden. Im Weiteren kennen wir Kooperationen und kooperative Völker. Was an einem solchen Konzept für einige Menschen nicht stimmt, das ist deren psychologisch menschenverachtend besetzte Einstellung gegenüber der Gesellschaft und dem Leben im Allgemeinen.

  • Wenn man sich die Liste der 500 reichsten Deutschen ansieht, dann leben die meisten in Deutschland und anscheinend auch noch in der Region in der sie groß geworden sind.



    Die meisten Reichen die wegziehen gehen dann in die Schweiz, deutsche Sprache und Deutschland ist nicht weit.

    Natürlich sollte man den Bogen nicht total überspannen, wie bei allen, aber dass wenn eine höhere Steuer fällig wird, sich die Reichen massenhaft absetzen halte ich für ein Gerücht und Panikmache.

  • Was für ein undurchsetzbarer populistischen und dummer Vorschlag. Es sollte doch jedem klar sein, dass wenn morgen eine Vermögenssteuer kommt, schon gestern das Vermögen aus Deutschland abgezogen wurde und übermorgen hier gar nichts mehr investiert und geschaffen wird.

  • Das Kernproblem Linker Politik heutzutage:



    Die Oberschicht und großen Unternehmen sind so mobil das sie steuerlich nur schwer greifbar sind. Gleichzeitig ist die Unterschicht zunehmend migrantisch geprägt, das führt zu einer Situation in der die einzige Quelle großer Steuereinnahmen für den Sozialstaat Mittelschicht und Mittelstand sind, die gleichzeitig aber immer weniger Identifikationspunkte mit den Nutznießern des Sozialstaats haben.

    • @Machiavelli:

      Warum fehlt es an Identifikation? Ich meine das nicht bös - gibt es Statistiken?

      • @Gerhard Krause:

        "E Pluribus Unum: Diversity and Community in the Twenty-first Century" von Robert D. Putnam. Es können sich zwar langfristig da wieder solidarische Gemeinschaften bilden, kurz und mittelfristig sorgt Vielfalt für eine Abnahme von Zusammenhörigkeit und Solidarität

  • Könnt ihr euch noch an das "Wirtschaftswunder" erinnern?



    Damals betrug der Spitzensteuersatz 53%, fällig wurde er bei ca. 110.000 DM Einkommen.



    Unter Gerhard Schröder (Sozialdemokrat) wurde er auf 42% gesenkt...



    Wißt ihr, dass der Art.106 GG eine Vermögenssteuer explizit vorsieht?



    Habt ihr noch im Kopf dass unser geliebter Finanzminister Theo Waigel (CSU) im Jahre 1995 die Vermögenssteuer für natürliche Personen von 0,5% auf 1,0 % verdoppelt hat?

    Nicht?

    30 Jahre neoliberale Indoktrination scheinen ihre Spuren hinterlassen zu haben...

  • Was'n Unsinn!

    - Zunächst mal haben auch Superreiche ihre Milliarden nicht in Cash. Und die Kohle dürfte in den wenigsten Fällen in super liquide Aktien investiert sein, deren Verkauf in Milliardenhöhe den Kurs nicht massiv sinken lässt.



    - Oft ist das Geld auch im eigenen Unternehmen investiert. Dann muss das Ganze verkauft werden, denn ein Unternehmer will nicht plötzlich eine Sperrminorität neben sich (und was passiert, wenn das dann eine Heuschrecke ist, die das Unternehmen zerschlagen will?)



    - Was will man der Abwanderung ins Ausland entgegensetzen? Andere Länder werden sich über diese Pläne sicherlich sehr freuen.



    - Und ab 250 TEUR Brutto-Einkommen gilt man als reich und darf 60% abdrücken? Bzw. ab 1 Mio. beim Vermögen? Muss dann das Haus verkauft werden, wenn ich die Vermögenssteuer nicht bezahlen kann?

    Fazit: undurchdachter, billiger Populismus nach dem Motto, was die Rechten können, können wir schon lang. Zumal man ja gar nicht regieren will (siehe Artikel über den Wahlkampf in Neuküllln)

  • Dass bei einer Spaltung der Gesellschaft die Ränder profitieren, ist nicht neu.

    Der Artikel erinnert mich an den skandalisierten Beitrag auf der Strategiekonferenz der Linken 2020: "Wenn wir das eine Prozent Reiche erschossen haben, werden wir immer noch heizen und uns fortbewegen wollen."

    Den Sarkasmus in diesen Worten konnte ich verstehen.

    Die Linke hat sich da kein Stück weiterentwickelt.

    Keine Konzepte, nur Populismus.

    Der Spruch der Frau damals trifft noch immer zu.

    • @rero:

      Wieso ist die Besteuerung von Vermögen kein Konzept? Hier das aktuelle private Geld- und Sachvermögen (min.) der Deutschen:



      18.500.000.000.000 €.



      Zehn % davon wären, nicht schwer zu bestimmen, 1,85 Billionen €. Das ist fast 4x so viel wie der gesamte reguläre Haushalt des Bundes. Und jetzt Sie!

      • @Fjotta:

        Was Sie hier formulieren, geht noch über die Vorschläge der Linken hinaus.

        Sie haben wirklich jeden drin, der was zur Seite gelegt hat.

        Die Eigentumswohnung für das Alter, die Kapitallebensversicherung.

        Das verschreckt selbst die untere Mittelschicht.

        Die Arbeiter wählen sowieso schon überproportional AfD.

        Um es deutlich zu sagen: Ich finde eine Vermögenssteuer gut und gerecht.

        Als Konzept für die gesellschaftlichen Herausforderungen ist mir das allerdings deutlich zuwenig.

    • @rero:

      Selbst Teile der SPD wollen Milliardäre zu Millionäre machen.

      • @Ice-T:

        Es spricht auch nichts dagegen, Reiche viel Steuern zahlen zu lassen.

        Die SPD hat darüber hinaus mehr an Ideen zu bieten.

  • Das Kernproblem kennt jede/r aus *Monopoly*: überlässt man es allein den Marktkräften, entstehen Superreiche und Superarme. Die Gesellschaft braucht also zwingend Ausgleichsmaßnahmen. Wobei man die Konzepte der Linken wohl eher als populistisch bezeichnen muß..







    Recht hat die LINKE aber trotzdem, denn der (Super-) Reichtum hat sich entkoppelt..es braucht neue Instrumente, wie z.B.:







    - eine Transformation weg von Steuerklassen, hin zu gleitenden Sätzen, die nach oben hin eine deutliche Anhebung beinhalten.



    - (hohe) Steuern auf Klimaschädliches Verhalten, besonders auf den obszönen Luxus von Privatjets oder Superyachten.



    - ein Gesundheitswesen in das alle gleichermaßen einzahlen (und keine 2 Klassenmedizin).



    - uvm.







    -> generell ist der *Reichtum* der Einen IMMER von sehr Vielen erwirtschaftet worden und NIE allein von den sog. Leistungsträgern. Das gilt es sich immer wieder bewusst zu machen..denn nicht umsonst heißt es doch: *Reichtum verpflichtet*.







    Nehmen wir die großen Vermögen(den) also wieder mehr in die Pflicht. Für eine gerechtere Gesellschaft, die Möglichkeit zu mehr Bildung und Klimaschutz..das mag den *Rücksichtslosen* nicht gefallen..den wirklich *Reichen* aber schon.

    • @Wunderwelt:

      Alles nachvollziehbar. Nur eine kleine Korrektur: die Steuerklassen wurden bereits in den 1970ern (Helmut Schmidt) abgeschafft. Das die Begriffe heute noch verwendet werden, und zwar, um die Nutzung der Steuerfreibeträge zu kennzeichnen, ist bestenfalls nichts weiter als dumme Bequemlichkeit, in jedem Fall aber sachlich falsch.

  • Als Milliardär hat man sicherlich die Möglichkeit einfach eine neue doppelte Staatsbürgerschaft woanders zu erhalten und seine Firmenholdings einfach zu verschieben (wenn nicht schon passiert).

    Und dann war es das mit den Millardären in Deutschland. Und den Firmen die Kosten aufzubrummen bedeutet mehr Entlassungen und mehr Standortschließungen in den nächsten 10 Jahren. Am Ende werden die Produkte halt aus Polen etc. importiert und Deutschland ist nur noch ein Vertriebsmarkt aber kein Industriestandort mehr.

    Das ganze ist nur eine Luftblase für die Wahlen um den MLPD Flügel zu bedienen!

    • @Franz Tom:

      Das Steuerrecht sieht schon jetzt bei Wegzug mitsamt hohem Vermögen die sogenannte Wegzugsbesteuerung vor. Das ist also kein Argument gegen die Wiedereinführung der Vermögenssteuer.



      www.oxfam.de/ueber...angst-steuerflucht

      • @Nina Janovich:

        Reichsfluchtsteuer 2.0? 🤔

        Außerdem: Wenn das Vermögen ein Unternehmen ist, darf die Wegzugssteuer nicht die EU-rechtliche Niederlassungsfreiheit einschränken. Sonst wird das ein Bauchplatscher wie die "Ausländermaut" der CSU...

  • Die Vorschläge sind absolut richtig.

    • @Bambus05:

      Jemanden ab 250.000 Euro als "Vermögenden" zu schröpfen ist absolut dumm.



      Unter 500.000 Euro bekommt man fast kein Haus mehr gebaut. Je nach Lage ist die kleinste Bruchbude mehr wert.

      250.000 hat doch schon ein kleiner Handwerker in Werkzeugen und Ausrüstungen gebunden. Wie soll da ein Generationenwechsel und eine Nachfolgeregelung möglich sein?

      Die Vorschläge der Linken kann nur jemand gut finden, der ganz weit vom Leben entfernt ist.

      • @Otto Mohl:

        250.000€ Jahreseinkommen. Nicht Vermögen.

        • @decaflo:

          Er schrieb auch von Eigentümerwechsel, nicht von Geschäftstätigkeit.



          Mit dem falschen Notar (der darf, will und kann ja nicht steuerlich beraten) kann man da als Einzelunternehmer auch doppelt steuerpflichtig werden, wenn das Finanzamt die Übergabe des Betriebs als Betriebsauflösung des alten Betriebs auffassen kann. Einmal Übergang von Betriebs- in Privatvermögen (und damit steuerpflichtige Einnahmen als Privatperson) und einmal Einnahmen aus Veräußerungsgeschäften.



          Da soll schon der eine oder andere im wahrsten Sinne des Wortes Lehrgeld gezahlt haben...

  • Vom Prinzip her ist die Idee gut, aber die Vermögensuntergrenzen sind viel (!) zu tief angesetzt: Es trifft zu viele von den falschen.



    Der Vorschlag der Linken wird damit neben Zustimmung auch viele Widerstände wecken und wahrscheinlich in Gegenreaktion sogar die Rechten stärken.

    Es ist so schade. Haben die keine Berater? Die hätten sich z.B. einfach an Piketty orientieren können: Der schlägt genau diese Maßnahme einer einmaligen Abgabe vor in "Das Kapital im 21. Jahrhundert". Ab er fängt bei 5 Millionen Euro an. Und zwar für Europa. In Deutschland würde die Grenze noch höher liegen.

    Das Problem für Demokratie und Zusammenhalt sind nicht die Leute die vergleichsweise wohlgestellt sind. Das Problem sind die Leute die Überreich sind.

    Was mit "Überreich" gemeint ist, wird hier in 5 Minuten sehr schön veranschaulicht:

    www1.wdr.de/mediat...utschland-100.html

    Wir brauchen Maßnahmen, welche die Leute im Ballon treffen.

  • "Die zusätzlichen Einnahmen sollen etwa..."



    Steuern können nicht zweckgebunden erhoben werden. Alles geht in einen großen Topf. Und was dann damit passiert, sieht man an den letzten Jahren, als die Steuereinnahmen Rekordhöhen erreicht haben. Spoiler: Sanierung von Schulen, günstiger Wohnraum waren nicht an der Spitze der Prio-Liste...



    Und bei den Abgabesätzen müssten Leute wie Klatten und Co. einiges ihrer Unternehmensbeteiligungen zu Geld machen, um das zahlen zu können. Ausländische Investoren wird es freuen.



    Wer mal ohne Milliadäre leben möchte kann ja einfach mal deren Produkte nicht nutzen:



    Kein Windows, kein Google/Android, kein ChatGPT, kein Aldi/Lidl, kein Samsung/Apple, kein Amazon, kein Netflix etc.



    Woher nur die Idee kommt, dass es allen besser gehen würde, wenn es keine Milliadäre geben würde. Die Idee ist nicht nur falsch, sondern auch utopisch. Es wird immer Milliadäre geben:



    In einer sozialen Marktwirtschaft sind es die mit den erfolgreichsten Unternehmensideen, im Sozialismus die an der politischen Spitze (die Ihr Geld dann allerdings lieber im Ausland bunkern, statt es zu investieren...).

    • @Desdur Nahe:

      Dein Punkt zu den Steuereinnahmen und deren Verwendung ist berechtigt – fehlende Priorisierung bei Schulen und Wohnraum ist ein echtes Problem. Aber statt die Idee von höheren Abgaben pauschal abzulehnen, könnte man darüber diskutieren, wie diese zielgerichteter eingesetzt werden könnten, z. B. durch strengere Zweckbindungen.

      Bezüglich der Milliardäre: Ja, sie schaffen oft Innovationen und Arbeitsplätze. Doch die Kritik richtet sich weniger gegen deren Existenz, sondern gegen extreme Vermögensungleichheit und deren gesellschaftliche Folgen. Eine faire Balance zwischen individueller Leistung und gesellschaftlichem Ausgleich könnte helfen, beide Perspektiven zusammenzubringen.

    • @Desdur Nahe:

      Besonderer wirtschaftlicher Erfolg soll sich weiter auszahlen, das negiert nicht einmal die Linke. Absurd hohe Privatvermögen wie das von Elon Musk sind allerdings in keiner Weise zu rechtfertigen. Kein noch so genialer oder erfolgreicher Mensch braucht ein Vermögen, das an den deutschen Staatshaushalt heranreicht.

  • Sehr gute Initiative. Doch die unglaubliche Macht der Superreichen und deren fest verbundene Lobbytruppen CSDUAFDP werden genau das niemals zulassen. Und die Superreichen Springer, FAZ und RTL Protagonisten werden ihren Anteil beitragen, das ale "gefährliche kommunistische" Ideen zu diskerditiern.

    • @Perkele:

      Dass mittlerweile Superreiche im Weißen Haus sitzen müsste schon ein deutlicher Warnschuss sein, dass es immer mehr in die Richtung Neo-Feudalismus geht.

      WEHRET DEN ANFÄNGEN!

  • OK, das ist jetzt ziemlich klar Vollklore, alle Beteiligten wissen das das sogar bei Rot-Rot-Grün mit linke:m Kanzler:in eher nicht so kommt, aber es ist wenigstens eine klare Aussage. Taktisch wäre eventuell eine 5 mio Untergrenze klüger gewesen - je nach Lage, Lage Lage ist die Million eben doch schon bei Omma's klein Häusschen erreicht...

  • 'Die Linke' wird es nicht mehr lernen. Die Bürger sehen in den Milliardären 'Leistungsträger' und 'Vorbilder' und in den Linken nur neidische Kommunisten, die allen hart arbeitenden Leuten den Wohlstand rauben wollen. Jahrzehntelanges konsumieren gewisser Medien hat ihre Arbeit an den Bürger getan und jetzt schimpft der Bürger lieber auf Arbeitslose und Flüchtlinge, als auf die wahren Schmarotzer in dieser Gesellschaft. Und sogar auf Klimaschützer wird kräftig geschimpft und harte Strafen gefordert, damit der Arbeitgeber sich einen neuen Privatjet oder eine neue Villa kaufen kann. 'Die Linke' wird sich mit ihrer Forderung, dass sie "das Vermögen deutscher Milliardäre innerhalb der nächsten zehn Jahre halbieren will" selbst ein Bein stellen, denn der Bürger ist fest im Griff der Reichen und Mächtigen. Der Rat von Immanuel Kant, „Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“, ist für die heutigen Bürger immer noch zu anstrengend, deshalb lässt er ja auch lieber die Mainstreammedien (die im Besitz der Reichen sind) für sich denken. Und obendrauf kommt dann sogar noch Twitter/X von Elon Musk, damit der Bürger vollends aufhört selbstständig zu denken.

    • @Ricky-13:

      In der Tat! Denken wir nur mal an das - schier unausrottbare - Narrativ, gerade in Deutschland sei der Neid auf „Erfolgreiche“ besonders groß - was für ein Witz! In Wahrheit gibt es gerade hier sehr viel Sozialneid nach unten, Ressentiments gegen Empfänger von staatlichen Hilfen, die wirklich zum Sterben zu viel, aber zum (einigermaßen würdigen) Leben zu wenig sind.

    • @Ricky-13:

      ...und die von den nicht eingehaltenen Versprechungen/ Parolen der Parteien wie von CDU/CSU/FDP/SPD - gegeben " Wohlstand durch Fleiß & Leistung "- bei nicht gelingen / eintreffen dieser " Lebensmaxime " -



      enttäuschten Wähler, geben nun als Bekundung ihrer Enttäuschung ihre Stimme der AfD. Nur die Symptome ändern diese " Enttäuschten " damit keinesfalls. Sie lassen sich durch die Diffamierung der Migranten in die irre leiten.

  • Na, datt klingt ja nach einem ganz ausgeklügelten, wirtschaftlich fundiertem, progressivem Programm...



    Und Weihnachten klingelt bei jedem Bürger der Weihnachtsmann 🎅

    Im ernst - über die SYMPTOME, der Existenz von Vermögensungleichheiten sollten van Aken & seine Crew sich einmal Gedanken machen.

    Bessere Lebensbedingungen für die breite Masse schaffen, durch gerechter Löhne, Ausbildungsmöglichkeiten, Beteiligungen am Gewinn der, durch die Arbeitnehmer erwirtschafteten Gewinne, " ihrer " Firmen.



    Immer Feindbilder - Millionär / Millardre zu schaffen, ist voll unproduktiv und unprofessionell.



    Drücke euch trotzdem die Daumen , aber " ga naar binnen " 😉

    • @Alex_der_Wunderer:

      Axo - Übersetzung für Nicht Niederländer " geht mal in euch "

  • "Steigen soll auch der Steuersatz für besonders große Erbschaften und die sogenannte Reichensteuer für besonders hohe Einkommen: Ab einem jährlichen Einkommen von 250.000 Euro sollen 60 Prozent fällig werden, ab einer Million Euro 75 Prozent."

    Ab 250.000 € Jahreseinkommen also eine "Reichensteuer". Na vielen Dank. Da ist man doch glatt motiviert einfach mal wieder "Dienst nach Vorschrift" zu machen um nicht als Reicher "geadelt" zu werden.

    Einmal mehr frage ich mich ob diese Partei überhaupt irgendeinen Bezug zu Menschen hat, die einfach nur versuchen durch Engagement und Fleiß sich einen halbwegs vernünftigen Lebensstandard aufzubauen, ohne gleich durch einen übergriffigen Staat an allen Stellen geschröpft zu werden.

    • @Tom Tailor:

      👍👍

  • Als ob die Milliardäre ihr Vermögen im Geldspeicher herumliegen hätten wie Onkel Dagobert. Wer sollte/würde denn die Aktienpakete zu welchem Kurs kaufen, wenn die Milliardäre (auf dem Papier!) sie in großem Maße verflüssigen müssten?

    • @PeterArt:

      Das ist ein guter Punkt – das Vermögen von Milliardären steckt oft in Aktien und Unternehmenswerten, nicht in Bargeld. Wenn große Aktienpakete plötzlich verkauft würden, könnten die Kurse einbrechen, was wiederum auch Kleinanleger und Rentenfonds trifft.

      Vielleicht wäre es konstruktiver, Vermögenszuwachs – z. B. durch Dividenden oder Gewinne bei Aktienverkäufen – stärker zu besteuern, statt eine direkte „Verflüssigung“ des Gesamtvermögens zu fordern. Das würde den wirtschaftlichen Kreislauf weniger stören und dennoch einen Beitrag zu mehr sozialer Gerechtigkeit leisten.

  • Eigentlich alles richtige Ziele gesamtgesellschaftlich.



    Aber die Armen werden, nachdem sie genug BILD gelesen haben, die Reichen davor schützen. Absurd.