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FDP und D-DayStaatstragende Partei, die von Kettensägenmassakern träumt

Stefan Reinecke
Kommentar von Stefan Reinecke

Das Problem der FDP ist größer, als wer wann was vom D-Day wusste. Tagsüber macht sie auf Heuss, nachts träumt sie davon, den Sozialstaat zu roden.

Das neue Objekt liberaler Begierde: die Kettensäge Foto: getty

D ie FDP-Spitze führt derzeit ein für Außenstehende amüsantes Stück auf. Sie versucht dem Publikum mit halbseidenen Erklärungen nahezulegen, dass der D-Day-Skandal gar keiner war. Und weiß selbst, dass das Publikum weiß, wie dünn ihre Erklärungen sind. Das ist der Stoff für Komödien. Wer in den letzten Tagen Christian Lindners gewundenen Beteuerungen zuhörte, dem mag Kleists „Der zerbrochene Krug“ eingefallen sein, in dem ein Selbstgerechter eine unschöne Entdeckung machen muss. „Denn jeder trägt / Den leid’gen Stein zum Anstoß in sich selbst.“

Wenn man nicht zur schrumpfenden Zahl der FDP-Anhänger gehört, hat die D-Day-Affäre einigen Unterhaltungswert. Die politisch wichtigere Frage lautet: Brauchen wir eine liberale Partei, und wenn ja, wie viele?

Die FDP leidet seit Langem an sich selbst. Sie ist, spätestens seit Schwarz-Gelb Ja zur Euro-Rettung sagte, zerrissen. Tagsüber tut sie so, als wäre sie noch die alte, staatstragende Partei von Heuss und Genscher. Nachts träumt sie davon, mit der Kettensäge den Sozialstaat zu roden und den Bürokratiedschungel zu lichten. Das sind schwere, drängende Träume, wenn man tagsüber mit Lisa Paus regiert. Wir müssen uns die FDP als eine unglückliche Partei vorstellen.

Dieser Zwiespalt ist omnipräsent. Wenn Lindner versichert, er hätte die Ampel verlassen müssen, um als Finanzminister nicht die Verfassung brechen müssen, inszeniert er sich als Liberaler alten Schlages. Aber diese verfassungspatriotische Geste wirkt wie ein Zitat. Lindner strahlt einen flatterhaften Mangel an Ernsthaftigkeit aus, den sich liberale Granden früher nicht erlaubt hätten und den man sonst eher bei Rechtspopulisten findet.

Die FDP steht sich selbst im Weg

Das Problem ist größer als Lindner und fundamentaler als die Frage, wer wann was vom D-Day-Plan wusste. Die FDP steht sich selbst im Weg. Sie litt, wundgerieben von Wahlniederlagen, immer mehr an der Ampel. Sie kokettierte in immer schnellerer Taktung mit dem Ausstieg und gefiel sich als Opposition in der Regierung.

Das wirkte etwas unerwachsen. Zumal dies eine Wiederholungstat war. 2009 beharrte sie trotzig auf radikalen Steuersenkungen, für die es keinen Spielraum gab. 2017 beerdigte Lindner mit großem Auftritt Jamaika.

Brauchen wir eine liberale Partei? Sind die Grünen nicht sowieso die neue liberale Partei? Es stimmt: Liberale Grundüberzeugungen sind in viele Parteien diffundiert. Das Ausbleichen der Ideologien findet man allerdings auch bei der Sozialdemokratie und den Konservativen. Aber nur die Liberalen leiden so innig und heftig an sich selbst.

Es gibt durchaus Platz für eine wirtschaftsliberale Partei, die bürokratie- und staatskritisch ist. Und die den alten Mittelstand vertritt, der den Grünen gelinde gesagt fernsteht. Eine Partei, die Freiheit authentischer formuliert als andere. Die FDP, die ohne Kompass zwischen rechtspopulistischer Versuchung und staatspolitischer Verantwortung hin- und herschwankt, ist es nicht.

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Stefan Reinecke
Korrespondent Parlamentsbüro
Stefan Reinecke arbeitet im Parlamentsbüro der taz mit den Schwerpunkten SPD und Linkspartei.
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70 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • Führende Ökologen fuchteln mit einer Sonnenblume: Wir müssen mit dem Wachstum aufhören oder ihr werdet alle sterben! Die Folge: Keiner wünscht Degrowth.

    Führende Ökonomen fuchteln mit der Kettensäge: Wir müssen den Wachstum vorantreiben oder ihr werdet alle sterben! Die Folge: Ausgerechnet die FDP wird damit Erfolg haben, weil der Wähler Wohlstand bevorzugt.

  • Lindners Äußerungen, er "hätte die Ampel verlassen müssen", um "nicht die Verfassung zu brechen" , zeugt schon von extremen Realitätsverlust. Lindner ist g e f e u er t worden, weil er nicht gearbeitet sondern diese demokratisch gewählte Regierung wo immer es ging öffentlichkeitswirksam torpediert hat und damit das Vertrauen nicht nur des Kanzlers sondern der Bürger*innen vorsätzlich missbraucht hat. Frau Reinecke, anstatt das Geschwafel von Lindner zu wiederholen, sollten Sie die Fakten schon benennen.

    • @maria2:

      Hola! Jesses&Maria - you made my day -

      Wenn frau die 🐎🐎🐎🦄🏇🎠 durchgehen!;)



      Anyway - anschließe mich cum grano salis -

      ps der Herr Autor wird‘s verknusen - 🙀🥳 -



      (wer wäre nicht gern mal der bessere Mensch - & sei‘s nur verbaliter! Wollnich;)

  • Egomanen werden gestürzt!

  • Man kann zu dem Kettensägenzitat stehen wie man will.



    Ökonomen bestätigen die grundsätzliche Richtung.



    Selbst Robert Habeck hat eine ähnliche Formulierung im Hinblick auf das Lieferkettengesetz gewählt.



    Unabhängig davon werden sich aber sicherlich viele Wähler rein aufgrund der einseitigen Interviews von Frau Miosga auf die Seite der FDP schlagen.

  • Die FDP als "staatstragend" zu bezeichnen finde ich sehr vermessen. Kann ich für die letzten 50 Jahre nicht nachvollziehen.

  • Sicherlich war dieses Zitat dazu gedacht zu provozieren.



    Die grundlegende Richtung ist dagegen richtig und wird auch von führenden Ökonomen angemahnt.

    • @Andere Meinung:

      Welche "führenden Ökonomen" stärken bitteschön Lindners These? Es wäre gut, hier wenigstens irgendeine Form von Beleg anzuführen, warum Lindners "Disruption" - vermutlich auch als "Sozialer Kahlschlag" bekannt - positive Auswirkungen haben sollte.

      • @Achim Kniefel:

        Das ist einfach:

        Prof. Dr. Clemens Fuest (ifo-Institut): „Eine Entbürokratisierung ist dringend notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands zu sichern.“



        Quelle: ifo-Pressemitteilung, 12.09.2024

        Prof. Dr. Lars Feld (Uni Freiburg): „Regulierungswut belastet Unternehmen erheblich. Ein gezielter Bürokratieabbau ist ein zentrales Wachstumsinstrument.“



        Quelle: Wirtschaftswoche, 15.08.2024

        Prof. Dr. Michael Hüther (IW Köln): „Ohne Bürokratieabbau drohen Deutschland Strukturprobleme. Das Lieferkettengesetz ist ein Beispiel für Überregulierung.“



        Quelle: Handelsblatt, 20.09.2024

        Dr. Daniel Stelter (Makroökonom): „Bürokratieabbau ist das günstigste Konjunkturprogramm, das der Staat anbieten kann.“



        Quelle: Podcast „Beyond the Obvious“, 10.07.2024

        Prof. Dr. Veronika Grimm (Wirtschaftsweise): „Unternehmen brauchen Planungssicherheit, nicht unnötige Belastungen durch Bürokratie.“



        Quelle: FAZ, 25.10.2024

        • @Andere Meinung:

          Wow -- ich bin beeindruckt. Die neoklassische Einheitssoße macht nun seit neuestem auch bei taz-Lesern Eindruck ...



          Tut mir leid, aber diese Herren / Damen singen schon seit Jahrzehnten das Lied derer, die ihre Häppchen bezahlen.

          Andere EU-Länder haben ähnliche Regulierungsdichten wie wir. In manchen ist das ein Hemmnis wirtschaftlicher Betätigung -- wie z.B. in Deutschland oder Italien. In manchen -- wie z.B Finnland -- nicht. Sagt übrigens eine Studie des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel -- ein des Sozialismus unverdächtiges Institut.



          Scheint also nicht an den Regeln zu liegen ... Vielleicht liegt es daran, dass in Deutschland eine ineffiziente, weil personell unterbesetzte und ressourcentechnisch kaputt gesparte öffentliche Verwaltung z.B. Berichtspflichten abwälzt an Unternehmen.



          Aber der Aufbau staatlicher Stellen zur Entlastung der Bürger von bürokratischem Aufwand ist ja tabu. Siehe Kindergrundsicherung.

        • @Andere Meinung:

          In der ard-Mediathek ma Reschke Fernsehen suchen, die Gute hat da ne Folge zu gemacht mit einigen historischen Einspielern zum Thema.

        • @Andere Meinung:

          „Unternehmen brauchen Planungssicherheit,.." Eben diese Planungsicherheit gibt es nicht, wenn jemand wie der Finanzminister öffenlichkeitswirksam alle Vorhaben der Regierung torpediert.



          "Das Lieferkettengesetz ist ein Beispiel für Überregulierung" Das Lieferkettengesetz ist notwendig und überfällig. Komischerweise haben diese gesamten Wirtschaftsfuzzies nie etwas gegen die übermäßige Regulierung für Windkraftanlagen gehabt. Da dauert die Genehmigung zum Bau zwei Jahre!

  • Wenn DAS Demokratie ist, dass so einer so einen wichtigen Posten versaubeutelt - "Da schweigt des Sängers Höflichkeit." (August Friedrich Ernst Langbein)

  • Mit neuen Regeln die alten Regeln verbieten. Wo ist da die Freiheit? Na klar; für die "Leistungsträger".

  • Einer geht noch.. Dreikönigstreffen Stgt. 6.1.2013 (Arno Frank):



    „Christian Lindner. Beim Schlamassel in Stuttgart saß er nicht auf dem Podium. Sondern, ganz gelassen, im Parkett. In der ersten Reihe, wo ihm die Partei in den Schoß fallen wird."



    Sie tat ihm den Gefallen. Gefallen.



    taz.de/Kommentar-F...arteitag/!5075958/



    (Kommentare aus der freien Zeit)

  • taz.de/FDP-Chef-wi...rin-raus/!5702614/



    (Dass ich das nochmal wiederverwerten kann... ):



    „Es wird mal wieder klar:



    Der Lindner ist kein Star.



    Er war ein Avatar-



    verkäufer für ein Jahr.



    Es könnte noch viel besser sein.



    Mein Wunsch ist wie die FDP - ganz klein:



    ,Was einst die KfW Dir gab,



    das ruht schon im Millionengrab.



    Versenk dort auch die FDP,



    damit ich die nie wiederseh.' "

    • @starsheep:

      anschließe mich & colorandi causa -



      Christian Lindner in 1997 - Reaktion auf alte sternTV Doku | Finanzfluss Twitch Highlights -



      www.youtube.com/re...y=lindner+stern+tv



      Ja - “flatterhaft“ - dieset Männeken - kleener Mann - hat heute noch die kurzen Hosen an •

  • 》Sind die Grünen nicht sowieso die neue liberale Partei?《



    .



    Misst wan's in "Kettensägenmassakern" und an Habeck: auch die alten!



    .



    》 Kein halbes Jahr später hat Deutschland in seinem grünen Wirtschaftsminister einen eigenen Kettensägenmann: Es gehe beim Lieferkettengesetz, sagte Robert Habeck gerade vor Unternehmern, nicht um einzelne Verbesserungen. Sondern darum, die „Kettensäge anzuwerfen und das ganze Ding wegzubolzen“. [...] Das Lieferkettengesetz stört also auch im grünen Kapitalismus, für den Habeck steht: Mit Hilfe neuer Technologien soll im Wesentlichen alles weitergehen wie bisher. Emissionen müssen gar nicht vermieden, sie sollen gemanagt werden. Doch dieser grüne Kapitalismus braucht nicht minder riesige Mengen an Energie, Rohstoffen und Fläche [...] Daher ist dieser grüne Kapitalismus nicht weniger gewalttätig und autoritär als der bisher bekannte – er hängt von den gleichen Ausbeutungsstrukturen ab.《



    .



    www.freitag.de/aut...sigtem-frackinggas



    .



    》... rechtlichen Rahmen schaffen, um den Schutz der Umwelt,Menschen-undKinderrechteentlang globalerLieferkettenzu verbessern《 (Wikipedia)

  • Der aktuelle Spiegel mit Lindner als "Täuscher" auf dem Titel schafft es nicht, diesen als Lügner zu Fall zu bringen.

    Lindner der große Trickser und Koalitionssprenger steht am Ende der Spiegel-Artikels relativ gut da, weil sich niemand in der Partei mit fundierter Kritik aus der Deckung wagt und überhaupt nicht klar ist, was die Partei eigentlich will.



    Der Spiegel auch nicht, denn sonst hätte er eine solch dünne Recherche nicht auf den Titel gehoben.



    Darum geht es einer postmodernen Partei wie der FDP (aber auch Medien wie dem Spiegel) auch nicht, vielmehr wird Politik hier nur noch simuliert, inzensiert wie bei einem Start-Up, dass Geld für die nächste Finanzierungsrunde braucht.



    Mit Milei und Musk hat Lindner den Ton für die nächste Runde gesetzt.

    Reineckes Hinweis, dass die Grünen im Kern längst zu einer liberalen Partei geworden sind, ist richtig, denn das Mercosur-Abkommen wurde mal eben so durchgewinkt, obwohl alle NGO dagegen auf die Barriakade gingen. Die Parteijugend schweigt zu dem ungeheueren Vorgang.

    FDP und Grüne sind sich viel ähnlicher als sie glauben, vielleicht kamen sie deshalb in der Ampel nicht miteinander aus.

    • @Lindenberg:

      Im Gegensatz zu Lindner versucht Habeck ein Wirtschaftsminister für alle zu sein. Lindner hingegen macht Politik für FDP-Wähler und Kompromisse wären Verrat. Damit ist er nicht demokratiefähig. Ihr "ungeheurer Vorgang" ist ein großer Schritt, das ist richtig, aber Ihre Bewertung ist nur auf Befürchtungen der NGOs gegründet. Das Abkommen berücksichtigt das lt. BMWK ...

      • @Christian Lange:

        "Im Gegensatz zu Lindner versucht Habeck ein Wirtschaftsminister für alle zu sein."

        OK, dann schreiben wir in sein Arbeitsszeugnis "er hat sich stets bemüht ". Der Versuch führt nämlich an etlichen Stellen zu Symbolpolitik, die gut gemeint ist statt zu Realpolitik, die gut gemacht ist...

        • @FriedrichHecker:

          Eine vernünftige Realpolitik war mit der FDP vor allem seit dem 15.11.2023 nicht zu machen.

          Es fehlte dafür schlicht die notwendigen Mittel.

          Das wusste auch die Opposition und hat die Regierung eiskalt ins Messer laufen lassen.

          Jetzt wo letzteren in Aussicht steht die nächste Regierung zu stellen und dann das selbe Problem hätte ist man plötzlich kompromissbereit.

          • @sociajizzm:

            Um nur mal ein Beispiel zu nennen:

            Ich wüsste nicht, dass beispielsweise die EU-Freizügigkeiten, die im Tariftreuegesetz Schlupflöcher so groß wie Scheunentore offen lassen von der FDP oder von nach 2023 sind. Die wurden schon vor 20 Jahren zur juristisch folgenlosen (damals nach Arbeitnehmerentsendegesetz eigentlich illegalen) Beschäftigung von Osteuropäern genutzt.

  • Auf der einen Seite hört man immer, dass die Grünen die Partei der Mittelklasse (Zahnärzte u.ä.) sind, hier muss ich erfahren, dass sie mit dem Mittelstand fremdeln

    • @beTAZt:

      Interessante Feststellung, aber die Definition ist anerkanntermaßen wohl nicht rein statisch, eher noch dynamisch bis volatil.



      Ein Fachmann:



      "Der sogenannte Mittelstand wird vor Wahlen wieder zum Thema und die potenziellen Wählerinnen und Wähler aus dem Mittelstand werden von Links bis Rechts um ihre Stimme gebeten.



      Aber was ist eigentlich der so viel zitierte Mittelstand?



      Wissen unsere Volksvertreter und Volksvertreterinnen überhaupt, was Mittelstand bedeutet?



      Ich wage es zu bezweifeln."



      Quelle



      www.mittelstand-ma...de/Mittelstand.htm



      "Mittelschicht" ist in Analogie auch ein sehr interessantes Thema.

      • @Martin Rees:

        Diese Seite ist zitierfähig als:



        Reichling, Helmut; Mittelstand-Marketing, Definition Mittelstand, Netzpublikation 2021; abgerufen am: 7.12.24

  • Die FDP erinnert gerade einen daran, wie einen der gerade dabei ist zu ertrinken ( Umfragewerte FDP ) und andere dabei ( die Gesellschaft ) mit in die tiefe zieht ( Milei Äußerung )! Ich hoffe das bei der nächsten Wahl die FDP nicht mehr in den Bundestag einzieht, diese Partei braucht eine dringende Auszeit zur Selbstreflexion und eine längere Zeit der Besinnung!

  • Die Posterboys um Lindner, wie aber auch Autoren von der Welt wie Ulf Poschardt oder Anna Schneider, verlassen mit ihrem liebäugeln der libertären Ideologie allmählich den Boden unserer Verfassung, denn die ist mit unserem Grundgesetz nicht vereinbar. Niemand braucht hier eine "Kettensäge" oder sonst welche gewalttätigen Symbole mit denen man dem „Gurkenensemble“ der deutschen Politik (Ökonom Daniel Stelter) zu Leibe rücken müßte. Alle Probleme resultieren entweder aus den 16 Merkeljahren oder aus Managmentfehlern wie die in der Autoindustrie. Der galoppierendePersonalmangel krönt das ganze. Zum "Gurkenensemble" gehörte auch die FDP mit ihrer gnadenlosen Obstruktionspolitik über einen langen Zeitraum.

    • @shitstormcowboy:

      So sieht's aus. Mit dem Porsche zum Brötchenholen und mit der Kettensäge Gurken schneiden. Alles mit Motor und mit Stihl. Und „Technologieoffen."

  • Ja, wir brauchen eine liberale Partei, aber eben nicht eine FDP im aktuellen Zustand (der leider schon über Jahre anhält)! Immer wenn ich den Wahlomat mache, landet bei mir der Verein neben AFD und BSW auf den letzten Plätzen. Einzig Gerhard Baum tut mir aufrichtig leid, der hat Lindner, Dürr und Konsorten mitnichten verdient.

  • Wer braucht denn noch Milei?



    Berlin hat Wegner, Kai.



    Es werden solche „Kettensägen"



    Nun die deutsche Zukunft prägen.



    taz.de/Kuerzungen-...n-Berlin/!6054590/

  • In einem Land in dem man für die Erneuerung eines maroden Gartenzaunes eine Baugenehmigung braucht ist der Kampf gegen die Bürokratie schon längst verloren und nicht mehr zu gewinnen, weder mit einer noch mit hundert liberalen Parteien.

    • @Manfred Peter:

      Freiheit ist allerdings auf ganz anderer Ebene zu suchen als bei Gartenzäunen, Tempolimit oder Steuererlass für extrem wohlhabende Leute. Genau das Kleinkrämerische, das reduzieren auf die allein eigenen Interessen - das genau ist eben NICHT Freiheit.

    • @Manfred Peter:

      Dann sind wir ja zun Glück noch lange nicht verloren, denn "für die Erneuerung eines maroden Gartenzaunes" braucht man definitiv keine Baugenehmigung.

      • @TheDigit:

        Vielleicht nicht unbedingt eine BAUgenehmigung, aber ansonsten Ihr Wort in St. Bürokratius`Ohr.

      • @TheDigit:

        Das müssen Sie nicht mir sondern der Regierung in Rheinland-Pfalz erzählen.

  • "Sind die Grünen nicht sowieso die neue liberale Partei?"

    Nö. _Eine_ neue liberale Partei hätten sie werden können - in den Nuller Jahren ging es in diese Richtung. Doch dafür hatten viele Mitglieder und Funktionäre offenbar keine Verwendung.

    Aktuell sind die Grünen wieder schwer in Richtung Staatswirtschaft und gesellschaftliche Grabenkämpfe unterwegs.

    • @Frauke Z:

      Sie sagen es. Ich habe in den 00-Jahren mal ein Interview mit den Chefs der JuLis und der Grünen Jugend gelesen, was eigentlich ein Streitgespräch werden sollte. Doch dazu kam es nicht, weil die sich in allem völlig einig waren. Der Interviewer stellt denn auch fest, dass es sich bei dem Grünen und der FDP doch nahezu um dieselbe Partei handelt nur mit etwas anderen Schwerpunkten. Bei der FDP mehr auf Steuersenkung und den Grünen mehr auf Umweltschutz. Heute völlig undenkbar.

    • @Frauke Z:

      Beim Versuch von der Nischenpartei zur Volkspartei zu werden sind sie im vollen Lauf über reale Krisen wie den Jugoslawienkrieg gestolpert. Anschliessend haben sie Opportunismus mit Kompromissfähigkeit verwechselt, aber wenn Deutsche Kompromiss hören sind sie ja generell begeistert. Das Liberale wurde nur zufällig mal gestriffen, vielleicht auch weil sie vom Gegner schnell wieder als Verbotspartei bezeichnet wurde(fälschlicherweise).

      Erfolg haben sie doch eigentlich nur als Folge ökologischer Krisen, wie Fukushima oder FFF. Da die noch deutlich zunehmen werden, brauchen sie sich eigentlich nur zurücklehnen und nur aufpassen, dass sich keine andere Partei grüner anmalt.

      • @TV:

        Zitat: "Erfolg haben sie doch eigentlich nur als Folge ökologischer Krisen, wie Fukushima oder FFF. Da die noch deutlich zunehmen werden, brauchen sie sich eigentlich nur zurücklehnen und nur aufpassen, dass sich keine andere Partei grüner anmalt."

        Umweltkatastrophen haben keine langfristige Wirkung auf das Wahlverhalten.

        Sollte es zu einer massiven Kriese kommen, welche Abstiegsangst und Verteilungskämpfe befeuert, profitieren eher Parteien am rechten Rand.

        Die AFD kann sich also zurücklehnen und muss nur aufpassen, dass nicht eine noch rechtsradikalere Partei entsteht.

  • Stefan Reinecke und ich sind häufig nicht einer Meinung, allerdings ist dieser Paragraph absolut treffend geschrieben und korrekt:

    "Die FDP leidet seit Langem an sich selbst. Sie ist, spätestens seit Schwarz-Gelb Ja zur Euro-Rettung sagte, zerrissen. Tagsüber tut sie so, als wäre sie noch die alte, staatstragende Partei von Heuss und Genscher. Nachts träumt sie davon, mit der Kettensäge den Sozialstaat zu roden und den Bürokratiedschungel zu lichten. Das sind schwere, drängende Träume, wenn man tagsüber mit Lisa Paus regiert. Wir müssen uns die FDP als eine unglückliche Partei vorstellen."

    Eine liberale Partei müsste mindestens so liberal sein, dass sie weiß, dass sich autoritäre Charaktere offenbaren, wenn sie Arbeitszwang fordert. Ist sie aber nicht.

  • Ja, liberale Grundlagen brauchen wir alle. In ihren Anfängen mag die FDP noch die Maximen der Aufklärung in ihren Köpfen und Herzen getragen haben. Die jedoch sind die in den letzten zwei, drei Jahrzehnten geschrumpft auf die Ebene des Egoismus, des Gewinnstrebens um jeden Preis, das Recht des Stärkeren. Mit den Philosophien Voltaires, Kants, Hegels oder Rousseaus hat diese Partei nichts mehr zu tun. Im Gegenteil: deren Politik ist konträr zu wirklich freiheitlichen Regeln, denn diese inkludieren alle Menschen, auch die, die keinen Porsche fahren oder einen Jagdschein haben.

  • Die FDP leidet wie alle etablierten Parteien daran, die Zeichen der Zeit zu spät zu erkennen und überfällige Reformen zu verpennen. Die Grünen sind so ziemlich die Einzigen, die das vor ein paar Jahren halbwegs vollzogen haben. Der Rest dümpelt herum und überlebt nur durch die Schwäche der Anderen. Ohne das Chaos in der jetzigen Regierung wäre auch die CDU noch da, wo sie die Wähler bei der letzten Wahl hingeschickt haben. Man glaubt, durch Profilierung mit Themen von vorgestern wieder zu alter Stärke zu finden. Das wird nicht funktionieren.



    Aber natürlich braucht ein Demokratie auch eine liberale Partei. Nur eben keine, die Freiheit nur für Wirtschaft und Wohlhabende denkt. Eine zukunftsorientierte FDP, die sich glaubwürdig, kompetent und ideologiebefreit dringenden Themen wie Digitalisierung, Entbürokratisierung, Wirschaftstransformation, Individualrechten, etc. widmet, hätte gute Chancen. Für so einen Neuanfang muss man sich aber als Erstes von Blender Lindner lösen.

  • "Etwas mehr Musk und Milei" bedeutet nicht, den Sozialstaat abzuschaffen, sondern den immer übergriffiger werdenden Staat wieder etwas zurückzudrängen und den Menschen Freiräume zu geben. Wir haben eine Staatsquote von rund 50 Prozent, das heißt sinngemäß, jeder 2. Euro wird inzwischen nicht mehr von Bürgern oder Wirtschaft ausgegeben, sondern vom Staat selbst.

    Ob der wirklich so gut weiß, was für die Menschen wichtig ist und ob er die Mittel wirklich klug einsetzt - ich glaube nein.

    • @Dr. McSchreck:

      Wir haben seit Mitte der 1970er eine sehr konstante Staatsquote von 48%. Länder mit niedriger Staatsquote sind i.d.R. Entwicklungsländer, Länder mit hoher Staatsquote wirtschaftlich erfolgreiche Länder. Nein, Deutschland hat nicht die höchste Staatsquote der EU. Nicht mal annähernd - und das merkt man auch. An Sanierungsrückstau, Bildungsmisere, Infrastrukturdesaster und lahmer Bürokratie.

      Einen Staat, der seine helfende Hand den Bürgern immer weniger reicht und dafür an die Unsichtbare Hand verweist, ist das absolute Gegenteil von "übergriffig".

    • @Dr. McSchreck:

      "Übergriffiger Staat"?



      "Freiräume geben"?

      Haben Sie denn keine Freiräume?

      Schön wie Sie für sich "etwas mehr Milei" definieren. Er selbst sieht das etwas anders. Und die meisten anderen zum Glück auch. Die Staatsquote kann man auch ohne assoziale Politik senken.

  • Mal kurz etwas zu Milei: Auf Youtube findet man ein fast zweistündiges Interview von Lex Fridman mit Javier Milei (Podcast #453). Bevor man sich ausführlich zu Kettensägen äußert, sollte man es sich vielleicht einmal ansehen - am besten auf Spanisch mit englischen Untertiteln. Ich habe es mir angeschaut und feststellen müssen, dass Javier Milei von wirtschaftlichen Zusammenhängen wahrscheinlich mehr versteht als die gesamte FDP-Führungsriege zusammen, auf jeden Fall sehr viel mehr als Herr Lindner.



    Die Situation in Argentinien, das seit Jahrzehnten kurz vor dem finanziellen Kollaps steht, unterscheidet sich jedoch fundamental von der Deutschland, wo man sich stets im Jammern auf höchstem Niveau übt. Das Erstaunliche ist jedoch: Solange die Wirtschaft ohne größere Veränderungen einigermaßen läuft - und das war von 2010 bis 2020 durchaus der Fall - verbitten sich die Anführer der ehemaligen Deutschland-AG jedes staatliche Eingreifen. Sobald es jedoch zu Verwerfungen kommt, die zu 90% der Untätigkeit des höheren Managements zahlreicher Unternehmen geschuldet sind, überschlägt man sich, staatliche Eingriffe zu fordern, um Kosten zu senken, was man selbst seit 20 Jahren versäumt hat.

  • "Das Problem der FDP ist größer, als wer wann was vom D-Day wusste. Tagsüber macht sie auf Heuss, nachts träumt sie davon, den Sozialstaat zu roden."



    Das viel größere Problem ist, dass es für derlei Position eine immer größer werdende Zahl an Zustimmung in der Bevölkerung gibt.



    Davon profitiert zwar bisher nicht die FDP, aber AfD, BSW und CDU haben mit ähnlichen Parolen bezüglich Sozialabbau über die letzten Jahre 20% der Gesamtwählerschaft dazugewonnen.



    Gleichzeitig muss festgehalten werden, dass die Sozialleistungen in Deutschland 2010 circa 770 Milliarden betrugen, während sie 2023 beinahe 1300 Milliarden erreichten.



    Das eine beinahe Verdopplung in gut 10 Jahren nicht 'gesund' ist sollte jeder einsehen - vor allem in Anbetracht dessen, wie prekär dennoch viele Asylsuchende untergebracht sind (Turnhallen, Abflughallen, Container, etc).



    Es liegt also nahe das unser Staat entweder höchstgradig ineffizient mit den Geldern umgeht oder die Belastung, sprich Anzahl der Empfänger, zu groß geworden ist.



    Es braucht also eine Effizienzsteigerung und/oder Begrenzung der Empfänger oder radikale Kettensägenträume am Sozialstaat finden zeitnah regierende Mehrheiten.

    • @Farang:

      Stimmen Ihre Zahlen? Welche Sozialleistungen meinen Sie?



      Statista sagt: "Im Jahr 2023 haben die Sozialhilfeträger in Deutschland 17,6 Milliarden Euro netto für Sozialhilfeleistungen nach dem Zwölften Buch Sozialgesetzbuch (SGB XII) ausgegeben."

      Eine Verdoppelung in 13 Jahren erreicht man leicht. Das erfordert einen Anstieg 5,5%/Jahr. Rechnen Sie es nach: 1,055^13=2,0... (sagt mein Taschenrechner).



      Zwischen 2010 und 2023 lag 2015 mit der Flüchtlingskrise, die, wäre sie nicht durch das Nicht-Schließen der Grenzen gedämpft worden, an den EU-Außengrenzen zu sehr hässlichen Szenen geführt hätte. Zwischen 2010 und 2023 lag auch der Überfall Russlands auf die Ukraine. Berücksichtigt man diese Ereignisse, ist eine jährliche Steigerung von nur 5,5% außerordentlich moderat.

      Desungeachtet wäre es ja gar nicht so, dass, würde man den Sozialstaat erheblich beschneiden, man für die normalen Bürger irgendeine Art finanzieller Verbesserung erreichen könnte. Das Steuergeld würde dann nur anders ausgegeben, nämlich für Dinge, von denen die meisten nicht profitieren würden, besonders wenn AfD und/oder BSW etwas zu sagen hätten. Dessen scheinen sich viele Mitbürger jedoch nicht bewusst zu sein.

      • @Aurego:

        "Das Steuergeld würde dann nur anders ausgegeben, nämlich für Dinge, von denen die meisten nicht profitieren würden, besonders wenn AfD und/oder BSW etwas zu sagen hätten. Dessen scheinen sich viele Mitbürger jedoch nicht bewusst zu sein."



        In diesem Punkt stimme ich Ihnen voll und ganz zu - es ändert nur nichts, denn in unserem Land ist per Grundgesetz das Volk der Souverän - und insofern geht es leider nicht darum worüber sich die Bürger bewusst sind oder nicht, sondern was sie wahrnehmen und empfinden UND dementsprechend wählen...



        Eine Demokratie am Volk vorbei wird nicht überdauern, siehe AfD und BSW holen 50% in Thüringen und Sachsen, siehe AfD und BSW holen bundesweit immer öfter derartig viele Stimmen, dass ein regieren an ihnen vorbei nur schwer bis unmöglich ist.



        Mit dem BSW in Landesregierung ist bereits der erste Stein gefallen - aus meiner Sicht ist das BSW keinen Funken besser als die AfD, denn das BSW verfolgt nicht minder Deutschland wie es ist radikal zu entkernen.

        • @Farang:

          Haben Sie schon über die Fake-Zahlen nachgedacht, die Sie in Ihrem ersten Post geliefert haben? Was hat die vertiefte Recherche ergeben?



          Kleiner Tipp: Der Posten "Bundesministerium für Arbeit und Soziales" lag 2023 bei 171.712.528 Euro (Quelle: bundeshaushalt.de). Woher sollen da 1.300 Mrd. Euro herkommen? Was zählen Sie alles dazu?

          Ich weiß übrigens, dass es eine Menge MitbürgerInnen gibt, die so gar keinen Durchblick haben (viele junge Leute mit Bildungsdefiziten gehören dazu), sich aber standhaft weigern, selbst zu recherchieren oder nachzudenken. Von denen wählen viele die AfD oder das BSW, weil sie glauben, dass sie dann auch einmal an die Fleischtöpfe gelassen werden, weil sie es alleine nicht schaffen. Wir hatten so etwas in Deutschland schon einmal. Ist also nichts Neues.

          • @Aurego:

            "Haben Sie schon über die Fake-Zahlen nachgedacht, die Sie in Ihrem ersten Post geliefert haben? Was hat die vertiefte Recherche ergeben?"



            Ich habe "Sozialleistungen" geschrieben und diese Daten hergenommen - sollte das keine verlässliche Quelle sein bitte ich dies zu entschuldigen.



            Ich denke sie nahmen explizitere Zahlen her - mir geht's um die Gesamtleistungen, egal ob für Deutsche oder Ausländer, Leistung ist Leistung.



            de.statista.com/st...schland-seit-1970/

            • @Farang:

              Wer die Krankenversicherung und Renten, die ja beide im Wesentlichen NICHT aus Steuern finanziert werden, unhinterfragt in die "Sozialleistungen" einbezieht, hat ohnehin schon nicht begriffen, worum es hier geht. Da ist jede Diskussion eigentlich sinnlos.

              • @Aurego:

                Ich glaube, dass Farang hier richtig liegt. Im Sozialhaushalt tauchen natürlich nicht die Leistungen auf, die die Rentenkasse oder die Krankenkassen aus Beiträgen finanzieren. Es tauchen aber zum Beispiel die Beiträge auf, die man für Sozialleistungsbezieher und deren Versicherungen aufbringt.

                • @Dr. McSchreck:

                  Jetzt muss mir mal jemand erklären, wie die Bundesregierung es geschafft hat, diese 1.300 Mrd. Euro aufzubringen, wenn der Haushalt des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales bei nur 171 Mrd. Euro und die gesamten Ausgaben im Bundeshaushalt bei 993 Mrd. Euro lagen. Das sind ja dann wahre Zauberkünstler. Man sollte sie alleine deshalb wiederwählen.

          • @Aurego:

            Noch eine wichtige Korrektur: Die Zahlen im Bundeshaushalt sind natürlich in Tausend Euro angegeben. Der Posten "Bundesministerium für Arbeit und Soziales" lag 2023 also bei ca. 171 Mrd. Euro (Quelle: bundeshaushalt.de).

    • @Farang:

      "Das eine beinahe Verdopplung in gut 10 Jahren"

      Einerseits wäre es gut mal Inflation nachzuschlagen, andererseits ist das Verhältnis zum BIP relevanter. Gerade in Krisen allerdings ist es stimmig, dass die Sozialausgaben steigen. Sollten und müssen sie auch!

      Dass allerdings der Staat seit 30 Jahren verzichtet die Vermögenssteuer einzusammeln, die Steuern zu erhöhen und Infrastrukturinvestitionen verschleppt, damit zu schlechter Wirtschaft führt ist tatsächlich ein Problem.

      • @ToSten23:

        Die "Krise" fängt doch gerade erst an. Wie hoch soll denn die Staatsquote noch werden, wenn sie bei einer einigermaßen gesunden Wirtschaft schon fast 50 Prozent erreichte?

        • @Dr. McSchreck:

          Die "Staatsquote" ist erst einmal egal, wenn mit dem Geld etwas Ordentliches getan wird. Sie können für sich selbst gerne auf die Haupttreiber der "Staatsquote", nämlich Kranken- und Rentenversicherung, verzichten, wenn Sie sich das leisten wollen bzw. können.



          Lt. Statista lagen übrigens im Jahr 2023 eine ganze Menge EU-Länder vor Deutschland (siehe de.statista.com/st...n-der-eu-laender/).

      • @ToSten23:

        Die wichtigste Steuer in Deutschland ist die Mehrwertsteuer und die betrug vor 30 Jahren 15%. Heute 19%. Ist eine Steigerung von 26,67%

        • @Juleischka :

          Umsatzsteuer wird auf den Warenwert erhoben. Ist dieser doppelt so hoch ist der Betrag den die Steuer einbringt doppelt so hoch.

          Es ist also die falsche Vergleichsgröße.

      • @ToSten23:

        Okay und Sie denken ernsthaft das wir in 10 Jahren 100% Inflation oder 100% BIP Steigerung hatten?



        Der Sozialstaat hat ein unbezahlbares Niveau erreicht und es wird aufgrund des BVG immer schlimmer. An dieser Institution wird Deutschland zugrunde gehen.



        Im übrigen würde eine Vermögenssteuer selbst in optimistischsten Annahmen 14 Milliarden bringen. Da ist weniger als die Kostensteigerung des Sozialstaats in einem Jahr.

        • @Wombat:

          Unbezahlbar? Nein, sicher nicht, wenn es um Ausgaben für Soziales geht. Ich habe vorhin gepostet, was Statista zu den Sozialhilfeleistungen sagt.



          Wer hier kommentiert, sollte sich dringend genauer mit den echten Zahlen beschäftigen und nicht ungeprüft irgendeinen Nonsens wiedergeben, den man vielleicht bei TikTok zu lesen bekommt.

          • @Aurego:

            DANKE

          • @Aurego:

            Zum Sozialstaat gehört auch der Rentenzuschuss, der fast ein Viertel des Bundeshaushalts ausmacht, Tendenz steigend.

            • @Dr. McSchreck:

              Dann sollten wir vielleicht alle staatlichen Renten um diesen Betrag, also um ein Viertel kürzen. Viel Spaß mit den Konsequenzen!

              Der Rentenzuschuss gehört merkwürdigerweise selten zu dem, was diejenigen fordern, die dafür plädieren, Sozialleistungen zu kürzen. Das Erste, was denen normalerweise einfällt, ist, die Sanktionen der Arbeitsagentur für chronische Arbeitsverweigerer zu verschärfen. Finanziell bringt das jedoch fast nichts.

              • @Aurego:

                Nein, es müssten nicht die Renten gekürzt werden, die auf Beitragszahlung beruhen, sondern es müsste all das gestrichen werden, was man politisch zusätzlich finanziert. Mütterrente, Respektrente usw....

                Wäre aber nicht sehr populär.

                Druck auf Leute, die sich im Sozialstaat eingerichtet haben, hat eine völlig andere Intention: sie soll die Leute von Empfängern zu Einzahlern machen. Damit wird natürlich sehr viel eingespart.

                Schließlich gehört zum Sozialhaushalt natürlich auch noch die Bürokratie für Soziales.

                • @Dr. McSchreck:

                  Nein. Die Mütterrente entspricht dem, was man z. B. in GG Art. 6 (4) lesen kann. Diese ist also vollkommen in Ordnung.

                  Bei der Deutschen Rentenversicherung liest man folgendes:

                  "Versicherungsfremde Leistungen der Rentenversicherung (zum Beispiel Kriegsfolgelasten, beitragsfreie Zeiten, arbeitsmarktbedingte Leistungen, Fremdrentenleistungen und so weiter) werden durch einen Bundeszuschuss finanziert.

                  Der reguläre Bundeszuschuss wurde seit 1.4.98 um einen zusätzlichen Bundeszuschuss ergänzt: Damit kann der Beitragssatz in jedem Jahr niedriger festgesetzt werden, als es ohne diesen zusätzlichen Zuschuss möglich wäre.

                  Aufwendungen der Rentenversicherung für einigungsbedingte Leistungen erstattet der Bund. Er zahlt seit 1.6.1999 auch die Beiträge für Kindererziehungszeiten."

  • "Es gibt durchaus Platz für eine wirtschaftsliberale Partei, die bürokratie- und staatskritisch ist. Und die den alten Mittelstand vertritt, der den Grünen gelinde gesagt fernsteht."



    Ich kenne aktuell eine sogenannte Volkspartei, die von sich behaupten wird, dass sie das alles mit abdeckt (oder verdeckt?).



    In der Tat gab es nicht nur ein historisches Vorbild für die Aussagen von Stefan Reinecke:



    www.dhm.de/lemo/ka...tliche-volkspartei

    • @Martin Rees:

      Welchen "alten Mittelstand" meinen Sie? Verwechseln Sie vielleicht "Mittelstand" und "Mittelschicht"?

      Was aber tun die Grünen konkret? Sie wollen im Prinzip die bisherige Energieversorgung, die - einschließlich des Betriebs der Kernkraftwerke - auf importierten Energieträgern basierte, durch eine heimische und nachhaltige Energieversorgung ersetzen. Es gibt eine Ausarbeitung des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages, in der die Kosten der Energiearten aufgelistet sind und tatsächlich schneiden Windkraftwerke am besten ab. Merkwürdig, nicht wahr? Man kann ja lange gegen solche Ideen sein, wenn man es unbequem findet, sich anpassen zu müssen, aber sie werden sich am Ende irgendwann durchsetzen.