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Extinction Rebellion blockiert U-BahnLondoner wütend über Klimaprotest

Klimaaktivist*innen blockieren die U-Bahn der britischen Hauptstadt – zum Unmut der Londoner. Nun streitet die Bewegung über die Aktion.

Screenshot des Videos der Extinction-Rebellion-Blockade in der Londoner Tube Foto: ap

London taz | Zwei Männer mit Jacket stehen in der Rushhour auf einem Dach eines U-Bahn-Wagens an einem Umsteigebahnhof im Osten Londons. Die Hauptstädter wollen eigentlich gerade zur Arbeit. Die U-Bahn ist blockiert, die Männer halten ein schwarzes Banner mit riesiger weißer Aufschrift in die Höhe. „Weiter wie immer heißt Tod“ („Business as usual equals death“) steht darauf, dazu die Worte Extinction Rebellion (XR) mit dem Sanduhr-Symbol der Bewegung.

Als Nächstes fliegen, neben nicht so nett formulierten Forderungen, vom Dach runterzukommen, Becher und Gratiszeitungen auf die beiden Männer. Einige versuchen die Männer an den Füßen zu packen und herunterzuziehen.

Einer der beiden wehrt sich und schlägt mit seinen Füßen auf die Personen unten, der andere wird runtergeschubst. Schließlich landen beide wieder zum Jubel der Fahrgäste auf dem Bahnsteig, U-Bahn-Angestellte und Privatpersonen müssen die Männer vor wütenden Passagieren retten. Auch an zwei anderen Haltestellen der Tube gab es XR-Proteste – und auch hier wenig Sympathien der betroffenen Londoner*Innen.

Die Szenen vom Vortag beherrschen am Freitag – neben dem Brexit – viele britische Medien. Die Londoner Toleranz gegenüber Protestaktionen der Klimaaktivisten habe wohl ihre Grenzen überschritten, hieß es vielfach.

Debatte über Zukunft von XR

Auch innerhalb der Bewegung sind die Blockaden des Nahverkehrs umstritten. Kurz nach der Entscheidung dafür gab es sogar eine Umfrage dazu unter nahezu 4.000 XR-Aktivist*innen in den sozialen Medien. Ganze 72 Prozent der Befragten lehnten derartige Aktionen in jeglicher Form ab. Einige der Klimaaktivist*innen entschieden sich also dagegen, den öffentlichen Nahverkehr zu blockieren.

„Weiter wie immer heißt Tod“ steht auf dem Banner Foto: @chrischrysanth2/Twitter/Press Association Images/dpa

Nicht jedoch Mark Ovland, 36, einer der beiden auf dem U-Bahn-Wagon. Ovland hatte sich bereits im April für XR einen Namen gemacht, als er sich mit anderen in Unterhose an die Schutzscheibe der Zuschauergalerie des Unterhauses klebte.

Nun laufen große Diskussionen unter XR Aktivist*Innen, wie es in Zukunft weitergehen soll. Der grüne Londoner Stadtratskandidat Zack Polanski ist einer der bekannteren XR-Aktivisten, die die Aktion verurteilen. „XR ist zwar keine demokratische, sondern eine autonome Gruppe, aber wir müssen darüber reden, wie wir strukturiert sind, und gemeinsam im Konsens Entscheidungen treffen. Diese Art der Handlung gegen öffentliche Verkehrsmittel mit niedrigen Kohlenstoffaustoß ist eher ein Rückschlag“, sagte er der taz.

Polanski will nun seine Unterstützung für XR erst mal beenden und sich auf die Arbeit „in der verantwortlicheren Partei“ konzentrieren. XR unterstrich in einer Pressemitteilung ihren nicht gewalttätigen Charakter und bedauerte „die Eskalation des Protests“.

Trotz eines Verbots durch die Londoner Polizei seit Montagnacht liefen einzelne XR-Aktionen auch am Freitag weiter. Insgesamt sind seit Beginn der Aktionstage von XR vor einer Woche bereits über 1.700 Personen festgenommen worden.

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70 Kommentare

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  • Ein wenig mehr Intelligenz darf man von Protestierenden schon erwarten. Störaktionen wie diese in Ostlondon sind mir einfach zu plump und ihr Misserfolg war leicht vorauszusehen.



    Provokante Aktionen wie diese gab es schon zuhauf in all den mittlerweile Jahrzehnten, die ich diese Szene beobachte und mich teilweise daran beteilige.



    XR erfindet das "Rad" (hier: provokante Aktionen) ja keineswegs neu und mit ein wenig Protest-historischem Bewusstsein wäre es ein leichtes gewesen, vorauszusehen, dass diese Aktion an diesem Ort ein übler Misserfolg werden würde.

    Ich finde es dumm, wenn durch derartigen Hohl-Aktivismus der Sache insgesamt Schaden zugefügt wird. Das macht es für ernsthafte und abwägende Klima-Protestierer nur noch schwieriger, die Menschen zu erreichen, weil es sie und ihr Anliegen in fahrlässiger Weise diskreditiert.

    Umso mehr nötigt mir Greta Thunberg Respekt ab, die sich vor über einem Jahr alleine (!) und still (!) vor den schwedischen Reichstag stellte und damit eine weltweite (!) friedliche (!), aber dennoch nicht minder konsequente Bewegung ins Rollen brachte.



    Chapeau!

  • Daniel Zylbersztajn-Lewandowski , Autor des Artikels, Auslandskorrespondent Großbritannien

    Liebe Leser*Innen, ihr habt ja bereits teils tiefer gehend, teils zynischer dieses Thema hier debattiert. Meine Aufgabe ist allerhöchstens noch was in den Raum zu werfen. Bereits im Juli dieses Jahr gab es in UK nämlich einen Streit über die Methoden, wo manche der jüngeren Bewegung gegen Aktionen war, welche Normalbürger*innen zum Schaden kommt. siehe www.telegraph.co.u...sts-split-emerges/ Außerdem gab es eine Diskussion bezüglich zwei anderen Themen. 1. Ob XR eher Menschen taught, die sich ohne weiteres und konsequenzlos festnehmen lassen können siehe www.theguardian.co...-crisis-inequality 2. Die Frage des Mitmachens von Prominenten Mit Jetage Lebensstil siehe www.bbc.co.uk/news/uk-50067855 Wichtig ist aber auch zu sehen, dass bis Donnerstag XR im Grunde von vielen Menschen in London als positiv betrachtet wurde, trotz der Aktionen und Behinderungen. Aber Ostlondon war ein Schritt zu weit. Hier geht es aber wohl auch um das Nicht-Respektieren des Consensus der meisten Aktivist*Innen schon vor der Aktion, und wie das Handeln von Wenigen, die Sache von vielen schnell verdirbt. Danke für alle anderen Kommentare. D.

    • @Daniel Zylbersztajn-Lewandowski:

      Ich hoffe doch dass XR eine offene Bewegung ist, in der solche Aktionen möglich sind. Denn es gibt keine offizielle Sammlung von Consensusen, die einem aufzeigen, was konkret erlaubt oder schon verboten ist. Auch nicht in den Grundsätzen der XR. Und in diesem Spezialfall: welcher Consensus schreibt XR Aktivisten vor keine Aktionen zu starten, die jeden Bürger in der Verantwortung sehen und sich gegen deren „Business as usual“ stellen

      Ansonsten: bei der Unfallgefährlichkeit der Aktion bin ich bei Ihnen. Diese scheint aber nicht der öffentliche Kritikpunkt zu sein.

      Ostlondon war nicht ein Schritt zu weit. Es war der Testnagel für alle Aktionen zuvor. Er hat offengelegt, wo der Hammer hängt. mit dem Ergebniss: Nicht einmal die Gruppe der verkehrstechnisch Positiven steht hinter XR.

      Es war der Lackmustest für alle vorangegangenen Aktionen Mit dem Ergebnis: failed. Business as usual ist immer noch die tägliche Wahrheit.

      • Daniel Zylbersztajn-Lewandowski , Autor des Artikels, Auslandskorrespondent Großbritannien
        @Rudolf Fissner:

        @rudolf Was ich hier sage ist nicht meine Meinung, sonder lediglich die Beschreibung dieser Situation. Das war die spontane Reaktion und darüber wurde lange und wird immer noch debattiert. In Essenz war XR von Anfang an immer eine leichte Behinderung, die Londoner*Innen in Kauf nahmen, zB im bei der Oxford Street besetzung oder kurzfristige Sperren an verschiedenen Verkehrsadern oder längere Besetzungen von Brücken. Meine Meinung ist allerdings, dass man mit dem gelernten innovativ arbeiten kann, eine Flugblatt Aktion oder was weiss ich, in der U-Bahn singende Klimaaktivisten oder so wäre vielleicht durchgegangen. Der Londoner Verkehrsbund soll nur 0.01% seiner Stromenergie aus erneuerbarer Energiequelle beziehen. Aber dieser Punkt ging völlig unter. Ich habe ihn nicht mit Bezug dieser Aktion gehört, sondern von anderswo. Siehe dazu www.london.gov.uk/...s-renewable-energy. Tell the Truth ist diesbezüglich relevant.

  • Hätte XR ein Gesäss im imaginären Beinkleid, müßten sie gegen neue China-Kohlekraftwerke vorgehen. Aber da traut sich niemand hin....Alternativ wenigstens Flughäfen blockieren - da gibts übrigens auch U-Bahnen (Heathrow, Piccadilly-Line).

    • @austenjane:

      Und? Organisieren Sie da eine entsprechende Aktion? Oder wollen Sie nur an anderen rummäkeln? Die Strategie der Klimabewegungen wie FFF und XR ist es, sich bzw. Protest & Widerstand vor Ort zu organisieren. Auch Länder wie Deutschland halten bzw. werden bspw. das Pariser Abkommen nicht einhalten. Das ist Anlass genug. Warum vor anderen Türen fegen, wenn vor der eigenen Tür ein riesiger Haufen Dreck liegt? Übrigens gab es bereits Bloackaden gegen einen Londoner Flughafen. Siehe:

      1) www.theguardian.co...city-airport-video

      2) www.theguardian.co...ondon-city-airport

  • Was waren das noch für tolle Zeiten, als nur die Zeugen Jehovas mit Weltuntergangspredigden hausieren gingen.



    Wer den Weltuntergang kommen sieht, meint sich im Recht - egal für was. Das sind unsinnige Proteste wie hier, große Sachbeschädigungen aber auch Menschenleben sind da prinzipiell nicht mehr sicher - selbst wenn XR das bislang ausschließt.

  • viel besser wär sich auf ein flugzeug zu stellen oder die startbahn zu blockieren geht leider nicht so einfach weil flughäfen schwer bewacht sind

    • @prius:

      Unsinn. Man geht zum Check-In und blockiert den.Oder man rennt an der Kontrolle vorbei in den Sicherheitsbereich - dann ist dicht. Alles schon dagewesen. Kann allerdings teuer werden... Wer sich auf ne U-Bahn traut, sollte das schaffen.

  • 9G
    93441 (Profil gelöscht)

    "Einer der beiden wehrt sich und schlägt mit seinen Füßen auf die Personen unten"

    Nennt sich das nicht treten?



    Soweit ich es gesehen habe, hat er einem Mann, der nach ihm gegriffen hat, voll am Kopf getroffen.

    • @93441 (Profil gelöscht):

      Ja, das Video ist eindeutig. Ere hat mit voller Wucht einem der Fahrgäste ins Gesicht getreten. Gewaltfrei ist anders als "schlägt mit seinen Füßen auf die Person unten". Sind die anderen Aussagen des Berichts genauso verquer? Anscheinend. Die beiden Helden wurden runtergezogen und verprügelt

    • @93441 (Profil gelöscht):

      Vielleicht war es ein Holzbein?

      • 9G
        93441 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        Dann wäre es korrekt. Sofern er vorher die Beine in die Hand genommen hätte.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Das Ganze hat sich im Londoner East End zugetragen. Also dort wo Arbeiter und prekär Beschäftigte leben.

    Für die City war der Arsch in der Hose wohl nicht groß genug.

    www.facebook.com/k...1934316?__tn__=K-R

    Legt man sich mit Proletariern an, gibt es eben mal eine auf die Acht.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Sind es nicht die Proletarier, die die ökosozialistische Zukunft bringen? Sind es die Proletarier, die den Kapitalismus stabilisieren?

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Zum Glück. Die Wohlstandskids sollen mit ihrer Pseudorevolte zurück nach Soho gehen und die normalen Menschen in Ruhe lassen.



      Wie den meisten Bewegungen von liberalen und Linken des 21. Jahrhunderts geht es den Leuten von XR ausschließlich darum ihren aus ihrer Sicht überlegenen Lebenswandel anderen Menschen aufzunötigen und diese herunter zu machen weil sie sich diesen Lebenswandel nicht leisten können.



      Sehr erfreulich das diesem ekelhaften Treiben Grenzen gesetzt worden sind!

      • @Oskar:

        Also ich habe gehört, das sind Kannibal*innen und die essen auch Kinder. Die sind so böse, die wollen doch glatt die Klimakatastrophe verhindern. ;)

        • @Uranus:

          Mir ist völlig klar, wie sie das meinen. Aber sie sind mit ihren Sarkasmus näher an der Realität, als es wahrscheinlich für möglich halten.



          www.youtube.com/watch?v=epwUTVUwB7A

          Die junge Dame ist eine Trumpunterstützerin, die die Veranstaltung stören wollte. Finde ja für ihren Auftritt hätte sie einen Oskar verdient und ihre Worte sind nicht von belang, da sie es nicht ernst meint. Von Belang sind aber sehr wohl die ausbleibenden entsetzten Reaktionen des Publikums und AOC.

          • @Tobias Schmidt:

            Ich nahm an, mein Beispiel wäre abwegig genug. O H A! Mehr fällt mir dazu nicht ein.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      was ist denn das fuer eine verschwurbelte fantasiewelt, in der sie leben. in london leben sehr viele menschen prekaer, in allen himmelsrichtungen und in allen stadtteilen. glauben sie, so etwas wie proletariat gibt es noch 2019? die fliessbandarbeiter und die kumpel aus der grube? proletarier sind die, die sich nichts gefallen lassen? die werden dann mal aggressiv, und das finden sie latent ganz verstaendlich, weil irgendwo auch ganz gut so? nur noch klimaprotest gegen reiche ist gerechtfertigt?



      bei ihren aussagen ist irgendwie alles grausam tendenzioes.

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @the real günni:

        Na ja, so bin ich halt.

  • Ich find die Aktion gut. Das Plakat auf dem Foto zeigt worum es geht. Gegen „Businessplan as usual“. Als Ob U-Bahnfahrer kein Rädchen in diesem Business wären. Unterwegs zu ihrem Job, mit dem sie selber auch den ganzen Wahnsinn aufrechterhalten.

    • 9G
      93441 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Die Frage ist, wie diese U-Bahnblockierer zum U-Bahnhof gekommen sind. Und ob sie stets in dem Umkreis verharren, den sie max. per Rad erreichen können.



      Wobei mir schon neulich erklärt wurde, dass es gar nicht darum geht, was der einzelne Klimaaktivist macht, ob er Fernflüge nutzt oder Autorennen fährt. Das wird nur relevant, wenn es um "die Anderen" geht.

      • @93441 (Profil gelöscht):

        Haben Sie mal ein Blick auf das Plakat oben im Bild geworfen? Es geht gar nicht speziell um U-Bahnen. Ach wenn man in den Industrienationen U-Bahn-Fahrer ist bleibt man i.d.R. Teil des Problems. U-Bahn Fahren ist kein Ablasshandel.

    • @Rudolf Fissner:

      Sie sollen doch das Internet sofort verlassen, mit Ihren Posts erzeugen Sie hier viel CO2-Emissionen. Das wollten Sie doch einstellen. Nicht immer Wasser trinken predigen und dann doch Wein trinken Herr Fissner. Endlich mal Ihren schlauen Worten auch Taten folgen lassen.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      Na klar, wir bleiben ab morgen alle einfach zu Hause und zählen die Tage, bis die Barbarei anfängt.

      Wenn es einem scheißegal ist, ob die Leute die Aktionen auch nur halbwegs nachvollziehen können, dann sollte man es gleich wie die russischen Anarchisten machen und einfach Bomben werfen.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Wenn Sie meinen, dass dort vergleichsmäßig „eine Bombe geworfen wurde“, dann will ich ihnen mal glauben.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Sie haben immer Probleme, wenn man etwas einfach so versuchsweise zu Ende denkt.

          Und, Sie sind kein Liebhaber von Metaphern.

          • @88181 (Profil gelöscht):

            Wenn in China ein Sack Reis umfällt geht in Hamburg eine Bombe hoch?

  • Die ganze Aktion zeigt doch nur, dass Narzissten, die - mit der Überzeugung, die richtige Sache zu vertreten - immer extremere Aktionen durchführen bzw. Positionen einnehmen müssen, um in der Öffentlichkeit noch Aufmerksamkeit zu finden.



    Früher hats gereicht, rote Haare zu tragen. Inzwischen sind wir - quod erat demonstrandum - bei der Idiotie (ist ja noch harmlos) bzw. bei Gewalttaten angekommen. Je extremer, desto click-freundlicher!



    Das zeigt sich leider in vielen Bereichen des öffentlichen Diskurses.



    Da frage ich mich, wo wir wohl in 10 Jahren stehen...

  • „.... der andere wird runtergeschubst. Schließlich landen beide wieder zum Jubel der Fahrgäste auf dem Bahnsteig ...“

    Völlig inakzeptable Planung. Da hätte es auch zu Unfällen kommen können.

  • Man kann ja womöglich, ich war nicht dabei, sachliche Ansatzpunkte für eine betechtigte Kritik an einer solchen Aktion in der U-Bahn suchen und finden.

    Man muss aber gleichzeitig feststellen, wie bekloppt doch Kritiker (als "Klimagegner") mittlerweile sind.

  • Typisches XR Manöver. Das Volk ist der Feind. Die herrschende Klasse ist zu mächtig um sich mit ihr anzulegen.



    Dumm und feige.

    • @Oskar:

      ...und zu welcher uhrzeit lehnen sie sich immer aus dem fenster und beochten die welt?

    • @Oskar:

      „Das Volk“.

      Übertreiben Sie da nicht ein wenig maßlos?

      • @Rudolf Fissner:

        Nö wieso? Wer wird denn von XR angegriffen? Die einfachen Leute einfach weil sie sich keinen Szenelifestyle leisten können und deswegen als weniger gute Menschen erachtet werden oder die Politik und die Konzerne?



        Und nein Hipster, Ökos und Langzeitstudenten sind nicht die Mehrheit der Bevölkerung und nicht das Rückgrat der Gesellschaft sondern nur nervige arrogante Leute die den Rest der Gesellschaft gerne herumschubsen.



        XR ist keine Klimabewegung sondern Klassenkampf von oben

        • @Oskar:

          Mit Ressentiments lässt sich alles "erklären", was?

  • Ist denn eineindeutig klar, das es XR Aktivisten waren? Ich meine die Aktion wäre gut um denen zu schaden und nach der Heathrow Nummer ....

    • @Reyde Lanada:

      Artikel gelesen? Daraus geht hervor, daß zumindest einer ein profilierter Aktivist ist. Aber klar, wenn was dumm gelaufen ist schnell mal die false-flag-Karte bereitlegen...

      • @Wurstprofessor:

        Nönö, ich wollte damit nur darauf hinweisen, das Menschen käuflich sind. Naja und bisher haben die Leute von XR eher durch durchdachte Aktionen Aufsehen erregt, wie eben durch das sich festkleben auf einem Airbus.



        Und, seien wir doch mal ehrlich, Agent Provocateur' sind keine neue Erfindung

  • Coole Sache. Zeigt, wie haushoch der dezentrale motorisierte Individualverkehr bei Sabotage überlegen ist.

  • Das ist eine Aktion gewesen der es ein wenig zu sehr reicht zu dokumentieren wie man im Richtigen ist falls man sich einfach nur zu den Richtigen gesellt.



    Soweit so normal. Beim sich fürs Richtige einsetzen. Offenbar ist der britische, der Gründungsteil von XR ein bisschen zu viel apokalyptisch aufgestellt. Was man angesichts der Lage in diesem insgesamt politisch-diskursiv sehr heruntergekommenen Land auch wieder verstehen kann. Falsch ist es trotzdem. Es zielt nicht darauf, einen politischen Prozess konstruktiv zu befeuern. Nimmt unverhältnismässig radikal Alltagsmenschen in unmittelbare Pflicht. Ist ein Unterschied zu wissen das wir alle selbstverständlich Verantwortlich sind. Oder ob ich Machtstrukturen nicht wirklich angreife und den Subjekten bloss erkläre, das sie alle Sünder sind. Ehrlich gesagt hätte ich eine derartig entschiedene Aktion eher verstanden, stünden in Berlin Menschen auf der U-Bahn weil sie sagen: Kann jetzt nicht sein das wir beim Völkermord an den Kurden zuschauen. Verzeiht unsere Entschlossenheit, aber fordert bitte mit uns, so nicht und mit dieser Verantwortung nicht weiter leben zu wollen. Noch können wir etwas tun.



    Was das Apokalyptische angeht - so werden sich Westlinke noch erinnern können. Das war auch schon eine eher destruktive Strömung gegen den drohenden Atomkrieg. XR MUSS sich der Frage stellen wo sich Ihre Haltung von religiösen Apokalypse-Erzählungen trennt. Die Generation tut gerne so, als müsste sie mit historisch-kritischen, mit kulturell-gesellschaftlichem Geschichtsbewusstsein nichts zu tun haben. Die können dann nachher wie Herr Lucke ganz überrascht sein, wer sich ihres Themas bemächtigt hat. Um noch mehr Sexist, Rassist, schlau nachrechnender Kapitalist zu sein. Der Faschismus war auch eine Modernisierung die sich modern anfühlte. Bei den Italienern und Mussolini halt mehr.

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Martinxyz:

      "Kann jetzt nicht sein das wir beim Völkermord an den Kurden zuschauen. Verzeiht unsere Entschlossenheit, aber fordert bitte mit uns, so nicht und mit dieser Verantwortung nicht weiter leben zu wollen. Noch können wir etwas tun."

      Das wäre wirklich wünschenswert.

      Dieses extreme Unrecht würde meines Erachtens, vor allem angesichts der deutschen Rüstungsexporte, auch rechtfertigen, die eine oder andere Einkaufsmeile zu entglasen.

      Was ist das schon, im Vergleich zu dem was dort passiert.

      • @88181 (Profil gelöscht):

        Wo und Woran erkennen Sie einen Völkermord an den Kurden, dass Sie ebenfalls Entschlossenheit wünschen?

        • @Rudolf Fissner:

          Also Bitte mein Herr. Wir sind für Ihre Grundbildung nicht zuständig. Dafür gibt es Volkshochschulkurse.



          Das historisch gewachsene Instrumentarium des Völker- und internationalen Menschenrechts. Das keineswegs das Ergebnis irgendwelcher herrschenden Eliten ist, sondern gewachsen aus den Erfahrungen und solchen Autokraten und Diktatoren abgetrotzt wie Erdogan, lässt nur diesen Schluss zu. Die eichmännisch-bürokratischen Pläne millionenfacher Um- und Ansiedlung in einer sogenannten Sicherheitszone, zumal auf kriegsvölkerrechtlich fremden Gebiet, ist Vorbereitung eines Genozids. Dessen Voraussetzungen militärisch gerade geschaffen werden. Insofern ist der Begriff "Vorbereitung" schon irreführend. Denn da sie zwingende Voraussetzung bei der Tatausführung ist, ist es schon die laufende Tat.



          Reden wir mal nicht vom Kriegsvölkerrecht. Die unmittelbare Ermordung der politischen Elite Rojavas durch Hilfstruppen Erdogans gleich am ersten Tag. Havrin Khalaf war eine Vertreterin der kurdischen, demokratischen Zivilgesellschaft. Die Sender Gleiwitz-Propaganda, nach der die Türkei, selbstverständlich "die ganze Nation" von Rojava aus angegriffen worden ist - so dass nun jede türkische National- oder Regionalfussballmanschaft ihren auf Befehl, Ehre und Treue zum Kriegsverbrechen verpflichteten Kameraden salutiert, ist auch weder historisch noch kriminalgeschichtlich neu und erst noch zu definieren.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Das habe ich nur zitiert.

          Nennen wir es eben einen völkerrechtswidrigen Angriff.

    • @Martinxyz:

      Martin, schreib doch mal in die entsprechenden Telegramgruppe.



      Es ist keinesfalls einzusehen, warum diese nicht die Milliardärsmedien und hinterhältige, politische Ausbeuterkase sich vornehmen.

      Denn diese sind es, welche das Geld verbrennen und umverteilen statt mal sinnvoll zu investieren.



      PS: Die lassen auch den ÖPNV sowie Infrastruktur verrotten, um sich die Taschen voll zu machen.

  • 0G
    05158 (Profil gelöscht)

    Hat es eigentlich ein Forum über Tempolimit(120) gegeben.



    Da weis ich nicht, wo ich stehe. Z.B. die A9, A2 besteht eh nur noch aus 120 Limits.



    Gäbe bestimmt wieder eine Schlacht wie über Globuli.

  • Blödsinnige Aktion, die dazu geeignet ist, die Klimabewegung in Misskredit zu bringen, oder gar zu spalten. Vielleicht wurde XR ja auch aus diesem Grund ins Leben gerufen.

    Dass bei uns gestern der BT wieder einmal ein Tempolimit abgelehnt hat, und die Internationale Energieagentur (IEA) eine vorab Information aus ihrem Jahresbericht World-Energie-Outlook geliefert hat, dass seit 2010 die SUVs - nach der Energieerzeugung - für den zweitgrößten Anstieg der CO2 Emissionen gesorgt haben, vor Schwerindustrie, Flugverkehr etc.

    ist bislang nur auf spon, MM und IEA zu lesen im Autoland (oder nur meine schlechte Suchmaschine zu schlecht):

    www.iea.org/newsro...nger-car-mark.html

    www.manager-magazi...tur-a-1291983.html

    www.spiegel.de/aut...ieg-a-1291825.html

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Als Nächstes würde ich vorschlagen, Radwege zu blockieren.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Erst ein Tasse Kaffee trinken ! ☕️

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        OK, erst eine Tasse Kaffee trinken oder vielleicht ein Bier und dann Radwege blockieren.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Das ist dann ja auch nicht mehr so schwer.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Wenn ich mit dem Mountainbike und voller Montour auf Sie zufahre - da brauchens eher nen Schnaps.

  • RS
    Ria Sauter

    Was ist in die Klimaschützer gefahren?



    Ausgerechnet die U-Bahn zu blockieren, absurd:



    Schadet dieser Bewegung sehr!

  • Im Sinne des Klimaschutzes gilt es, Menschen zu animieren, das Auto stehen zu lassen und auf den ÖPNV umzusteigen.



    Diesen dann aber durch solche Aktionen zu blockieren treibt im Zweifel wieder Menschen weg vom ÖPNV hin zum PKW.



    Nein, solche Aktionen halte ich für extrem kontraproduktiv, auch für dumm und damit kann man gewiss keinen Menschen gewinnen, für den Klimaschutz einzutreten.

    Gerade provokante Aktionen sollten sehr genau bedacht werden auf ihre Wirkung - und Nebenwirkungen.



    Hohler Aktionismus und Klima-Happenings" halte ich für sinnlos und auch nicht mehr für zeitgemäß.

    Die Folgen der Klimaveränderung spüren auch wir ansonsten eher am Rande betroffenen bzw. kaum betroffenen Mitteleuropäer immer deutlicher. Diese "normative Kraft des faktischen" bringt meiner Erfahrung nach immer mehr Leute auch hierzulande immer mehr ins Grübeln und ich meine auch erkennen zu können, dass immer mehr Menschen darüber nachdenken, ihr Verhalten zu ändern - und immer mehr dies auch umsetzen.

    Das ist genau die Dynamik, die es zu unterstützen gilt und wo es gilt, immer mehr Leute mitzunehmen.



    Daraus kann auch immer mehr Druck auf die Politik erwachsen, die diese drängt, endlich die bessere Richtung einzuschlagen.

    Vor-den-Kopfstoßen und Verprellen bringt hingegen gar nichts.

  • Umweltschützer blockieren also umweltfreundliche Verkehrsmittel ...



    Genial ! Auf sowas muss man erstmal kommen...

    Was als nächstes ? PETA protestiert gegen Fleischkonsum in einem veganen Imbiss ?!

    • @Tabos:

      Eine U-Bahn ist nicht umweltfreundlich sondern nur weniger umweltschädlich.

      • @Rudolf Fissner:

        Am besten zuhause sitzen bleiben, Rente (die andere erarbeiten) genießen und via www an allen Dingen teilhaben.

  • [...]

    Kommentar gelöscht. Bitte bleiben Sie sachlich. Die Moderation

    • @Bunte Kuh:

      Das gerade der Öffi-Verkehr gestört wird, finde ich auch etwas daneben..

    • @Bunte Kuh:

      Das ist ganz schön arrogant!

      • @Fridolin:

        Das ist nicht nur arrogant sondern auch dumm. Hier produzieren sich Narzissten mit Aufmerksamkeitsdefizit.