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Entscheidung der SPD-SpitzeOlaf Scholz wird Kanzlerkandidat

Er schien schon gescheitert, dann verhalf ihm die Coronakrise zu neuer Popularität: Finanzminister Olaf Scholz soll die SPD in die Bundestagswahl 2021 führen.

Kennt man ja schon irgendwoher: Olaf Scholz Foto: Kay Nietfeld/dpa

Berlin afp/dpa | Die SPD will Vizekanzler Olaf Scholz zu ihrem Kanzlerkandidaten küren. „Olaf hat den Kanzler-Wumms“, schrieben die Parteichefs Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans am Montag auf Twitter. Scholz selbst erklärte, er freue sich auf einen „tollen, fairen und erfolgreichen Wahlkampf in einem starken Team“. Präsidium und Vorstand hätten ihn einstimmig nominiert. Zuvor hatten die Funke Mediengruppe und die Bild-Zeitung darüber berichtet.

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Die Personalie war lange vermutet worden – war in der Partei aber zugleich extrem umstritten. „Wir wissen, dass diese Entscheidung für einige eine unerwartete Wendung darstellt“, erklärten die Parteichefs daher. „Wir bitten um Vertrauen in unseren Weg. Wir sind entschieden, diesen Weg gemeinsam zu gehen.“

Esken und Walter-Borjans galten lange als Gegner von Scholz, setzten sich im vergangenen Jahr bei der Wahl des Parteivorsitzenden auch gegen ihn durch. Seitdem habe es einen „engen Schulterschluss“ und eine vertrauensvolle Zusammenarbeit von Parteispitze, Fraktionsführung und den sozialdemokratischen Ministern gegeben, erklärten die Parteichefs.

„In dieser engen Zusammenarbeit haben wir Olaf Scholz als einen verlässlichen und am Team orientierten Partner erlebt, der für sozialdemokratische Politik für dieses Land kämpfen kann und will und der mit uns die Vision einer gerechten Gesellschaft teilt.“

Koalition mit der Linken?

Scholz ist bei der Bevölkerung laut Umfragen der beliebteste SPD-Politiker und hatte sich in der Coronakrise mit beherztem Handeln und milliardenschweren Hilfspaketen profiliert. In der SPD selbst ist er allerdings umstritten – vor allem beim linken Flügel.

In den letzten Tagen hat sich das Spitzenpersonal der SPD bereits mehrmals zu möglichen Koalitionen nach der nächsten Bundestagswahl geäußert. Die Partei ist laut ihrem Vorsitzenden Norbert Walter-Borjans grundsätzlich offen für Bündnisgespräche mit der Linkspartei. Die Sozialdemokraten wollten „die führende Kraft in einem Regierungsbündnis werden, das den gesellschaftlichen Zusammenhalt in den Mittelpunkt stellt“, sagte Walter-Borjans den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die große Koalition mit der Union sei dafür keine Grundlage.

„Wenn wir eine Bündnisoption mit der Linken ausschlössen, hätten die Verteidiger des ‚Weiter so‘ und damit der weitergehenden Spaltung der Gesellschaft schon gewonnen“, sagte Walter-Borjans. Das sähen SPD-Vizekanzler Olaf Scholz, SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich, die Co-Parteivorsitzende Saskia Esken und er „gleichermaßen so“. Esken selbst hatte am Sontag gesagt, dass sie sich die SPD auch als Juniorpartner in einer rot-rot-grünen Koalition vorstellen könne.

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66 Kommentare

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  • Eskers, Esskes oder BoWaJon, JoWaBo, JonJoviBonn... Sorry, aber was können die????????



    Scholz? Hat was, für die SPD, aber die Partei steht nicht hinter ihm, wollte ihn damals nicht als Partei-Chef.



    Rot-Rot-Grüne-Gedanken sind ihm sicherlich eigentlich fern, aber wenn es für die Macht ist...?



    Da ist sich jeder selbst der Nächste...

    Leute, die früheren Gedankenspiele () taugten schon damals nichts, und sie werden nicht besser...

    Bessere Politik muss her, mit Vernunft, nicht mit Ideologie... :-)

    • @Praemeditari:

      Jo, die Sozen sollten sie Reaktion auf ihre Politik genau ansehen. Z.B. die BT-Wahlen in 2017. Als sie für die Einführung des Mindestlohnes 5 Prozentpunkte und damit ca. 20% ihrer Wähler verloren. Da hilft nur eins: zurück zur Agenda-Politik, und den Arbeitnehmer abzocken so gut es geht. Dann klappts auch wieder mit den Wahlergebnissen

      /s

      • @Kaboom:

        Mindestlohn? den hat doch Merkel eingeführt!

  • SPD 19,5 %

    • @Justin Teim:

      Linkspartei 7,1 %

  • Die SPD versucht, den anderen 4 (CDUCSU als 1 gezählt) Parteien die konservativen neoliberalen Wähler abspenstig zu machen. Könnte klappen.

    Über Wahlen werden wir keine echte Veränderung erleben, logisch, dafür sind sie ja da.

    • @uvw:

      Dann sind ja 100%der Wähler neoliberal. Wo ist dann das Problem?

  • Passen denn Friedrich Merz und Olaf Scholz überhaupt zusammen?

    • @nzuli sana:

      Warm nicht? Selbst Ramelow kann mit der CDU.

  • taz: "Finanzminister Olaf Scholz soll die SPD in die Bundestagswahl 2021 führen."

    Olaf Scholz wird die SPD-Lemminge höchstens über die nächste Klippe führen. Hat die SPD keine anderen Leute mehr, als nur diesen Agenda 2010 Befürworter?

  • Wer auch sonst? Der letzte Statesman, den die SPD überhaupt noch hat. Etwa Kevin Kühnert, oder wie der heißt? Remember, remeber 100%-Maddin. Mit großemGejohle hochgeschossen wie eine Sylvesterrakete unte großem Ah und Oh. Und dann zerplatzt in tausend Teile die vom Himmel regneten. Das Publikum auch in der SPD hatte schon seinen Spaß dabei.

    • 9G
      97075 (Profil gelöscht)
      @Thomas Schöffel:

      "Statesman" ....da bekommt der Olaf gleich feuchte Träume. Da braucht`s schon ganz andere Kaliber.



      Und Maddin wurde von den Seeheimern und Partei"strategen" so auf beliebig und für alle wählbar getrimmt, dass der Absturz kein Wunder war. Wäre er bei seinen ursprünglichen Aussagen und dem Kurs geblieben sähe es vermutlich ganz anders aus.

      • @97075 (Profil gelöscht):

        Was habe ich mich damals amüsiert. Maddin, der nur ein einziges Wort draufhatte: Europa. Wie er da so leuchtend im Nachthimmel verglüht ist... aach, war schön.

  • Mit einem kanzlerkandidaten scholz werde ich zum ersten mal nicht spd wählen. Der vertrauensverlust zu 'meiner' partei hat dann ein nicht mehr hinnehmbares level erreicht.



    Olaf scholz steht u.a. für duldung der cum-ex-betrügereien, unnötige polizeigewalt beim g-20-gipfel in hamburg und fortwährende duldung von leerverkäufen in der covid19-krise.

    • 9G
      97287 (Profil gelöscht)
      @hinnerk untiedt:

      Klar , wenn’s unterm Dach brennt, sich vom Acker machen.

      • @97287 (Profil gelöscht):

        Ich würde mich sofort ans Löschen machen. Dummerweise, lieber Dietmar, brennt es nicht erst seit gestern und auch nicht nur an der einen Stelle.

    • @hinnerk untiedt:

      Muss man nicht gerechterweise sagen, dass dafür die rot-grüne Landesregierung stand?

      Die Grünen bleiben seltsamerweise immer außen vor, wenn es um unverhältnismäßige Polizeigewalt geht.

      • @Rolf B.:

        Das ist doch immer so, oder? Zwei Beispiele unter vielen: Agenda 2010 wurde von den Grünen mitgetragen. In Hessen haben die Grünen mit dem Komplettversagen im Kontext Rechtsextremismus offenbar ebenfalls nichts zu tun. Von öffentlicher Kritik am Koalitionspartner mal gar nicht zu reden.

  • Bei der SPD ist es eben so, dass jeder mal drankommt. Einfach so.

    Vielleicht haben sich die Genossen auch gesagt: Ist ja ohnehin egal. Der Letzte macht das Licht aus.

    • 9G
      97287 (Profil gelöscht)
      @Jim Hawkins:

      Auch solche muß es geben. Morgen ist ein neuer Tag Und wir fangen mit frischen Mut an, die Grundeinstellung der Partei stimmt jedoch seit 125 Jahren.

    • @Jim Hawkins:

      Wäre es wenigstens ausgelost worden, aber jetzt stellt die SPD mit voller Absicht Scholz als Kanzlerkandidat auf, den die eigenen Leute vor ein paar Monaten, in einer Stichwahl gegen einen Politrentner und eine der Bevölkerung völlig unbekannte MdB.

      Nicht gut genug für die SPD, aber für die Wähler soll es reichen...

      • @Sven Günther:

        Ein Elend.

        Gestern war ich mit einem Freund im Biergarten, politisieren.

        Irgendwann kamen wir auf die SPD, aber nicht auf die Namen der Vorsitzenden.

        Der Freund dann: "Du weißt schon, die Alte und der Typ."

        Da haben wir die SPD und jetzt kommt Scholz dazu, der irgendwie ganz gut zu den "Peanuts" passen würde.

        Und jetzt heißt es warten auf Genosse Kevin.

        • @Jim Hawkins:

          Politisieren im Biergarten. Was heiß - wa!

          Aber stimmt schon.



          Der Klotzkopf Charlie Brown vande Oil of Olaf I. - paßt prima zu den Peanuts.



          &



          Nur keine Lucy van Pelt weit&breit.



          images.app.goo.gl/btTB7518iLpywBmv9

          kurz - Es wird ein kurzer Sommer - Charlie Brown.

          unterm——- The End - Abspann



          images.app.goo.gl/Y9qki2cq7rYhpFiN6

          • @Lowandorder:

            Däh&Zisch - Mailtütenfrisch schlenztein:

            "Jeder kann es schaffen!"

          • @Lowandorder:

            Außerhalb Bayerns nennt man eine Biertischgarnitur, die in einer Garageneinfahrt steht "Biergarten".

            Im Mutterland sitzt man im Idealfall unter alten Kastanien und so geht es mit der Hitze.

            Und ist das Glas leer, kommt die fesche Gabi und fragt:

            "Mogst no ans?"

            Und ich mochte.

            • @Jim Hawkins:

              Na Servus 🍻

  • Scholz ist ein akzeptabler Kandidat. Ohne die gerade vollzogene Öffnung zur Linkspartei könnte man fast erwägen, SPD zu wählen.

    • 9G
      97075 (Profil gelöscht)
      @Lockenkopf:

      gibt doch schon CDU/CSU die bei dieser Aussage doch erste Wahl wären...

  • Die Spezialdemokraten tun halt alles, um Wahlen zu verlieren.

  • 9G
    91751 (Profil gelöscht)

    Bei dem ganzen Gemeckere hier vergessen wohl einige, dass das auch gute Seiten hat. Vor allem für junge Leute (< 33 Jahre) ist das eine gute Wahl: endlich jemand anderes als Merkel.



    Falls die nicht doch nochmal antritt. Vielleicht nimmt sie den Scholz-Zug, weit weg vom Bundestag?

    • @91751 (Profil gelöscht):

      Scholz, Merz, Söder, Luschet, Röttgen....

      OK, ich habe Merkel noch nie gewählt, aber gegen diese Politikresterampe wäre es eine richtig gute Wahl den Vertrag mit Mutti zu verlängern.

    • @91751 (Profil gelöscht):

      "...endlich jemand anderes als Merkel..."

      Lustig. Nur das könnte man über jeden sagen. Ein Großkoalitionär wie Scholz steht jedenfalls für möglichst wenig Änderung gegenüber Merkel.

  • Merkwürdige Strategie. Keines der beiden wahrscheinlichsten Szenarien sieht für Scholz allzu positiv aus. Entweder wird die nächste Regierung schwarz-grün und er kann bestenfalls Wortführer einer Oppositionsfraktion werden, oder es kommt zur einzig realistischen Machtoption für die SPD grün-rot-rot, in der er aber ebenfalls keine Aussicht auf den Kanzlerposten hätte und wegen programmatischer Inkompatibilität wohl anderen den Vortritt lassen müsste. Also vielleicht nur ein geschicktes Manöver um Scholz aufs Altenteil wegzubefördern? Ansonsten macht er als Kandidat nur dann Sinn wenn man im Willy-Brandt-Haus von einer weiteren Auflage der GroKo träumt, andernfalls könnte man auch gleich jemanden nominieren, der einen Wahlkampf machen kann der sich auch an den tatsächlichen politischen Verhältnissen orientiert.

    • @Ingo Bernable:

      Das Browser Ballett hatte die Taktik folgendermaßen beschrieben.

      Olaf #Scholz: “Nach meiner Niederlage im Kampf um den Parteivorsitz habe ich beschlossen, aus der Politik auszusteigen. Deshalb trete ich als SPD-#Kanzlerkandidat an.”

  • Bei der Personalie komme ich nicht an dem Vergleich mit Gustav Noske umhin.



    Viel zu wenig bekannt ist z.b. Noskes aktive Zersetzungs-Tätigkeit gegen die revolutionären Räte in Hamburg.



    Lange bevor er seine politischen Gegner, gewählte Räte und Gewerkschafter von den sog. Freicorps ermorden ließ.



    (Heutzutage würde man solche Gruppen wohl als Todesschwadrone bezeichen)

    • 9G
      97287 (Profil gelöscht)
      @Wagenbär:

      Was war denn an den Revolutionären Räten gut, die wollten die Weimarer Republik und die Demokratie einstampfen. Die Freicorps wurden von der SPD gegründet um die Gewerkschaften zu bekämpfen? Man lernt hier im Forum immer wieder was dazu. Das haben nicht mal Rosa und Karl behauptet.

      • @97287 (Profil gelöscht):

        Da möchte ich noch einen anderen Sozialdemokraten zitieren:



        "Lernens über Geschichte, und dann werden sie sehen (...) wie sich das alles entwickelt hat"



        (Bruno Kreisky)



        Den Räten der Jahre 1918 / 19 verdanken wir z.b. das Frauenwahlrecht in Deutschland.

      • @97287 (Profil gelöscht):

        Den Räten der Jahre 1918 / 19 verdanken wir z.b. das Frauenwahlrecht in Deutschland.



        Ich empfehle ein bischen Geschichtsunterricht.

        • 9G
          97287 (Profil gelöscht)
          @Wagenbär:

          Die Forderung nach dem Frauenwahlrecht wurde 1891 in das Parteiprogramm der SPD aufgenommen .Ob Bruno Kreisky das kannte weiß ich nicht, ich gehe aber davon aus. Es ist mir nicht bekannt, dass die Hamburger Räte bei der Besetzung des Rathauses das Wahlrecht für Frauen forderten . Allerdings übergaben sie Die Macht nach 1 Woche wieder an den Senat. Der Bürgermeister blieb sowieso der Alte. Meine Geschichtskenntnisse môgen dürftig sein, aber besser kann ich es nicht und in einen Wettstreit mit Historikern möchte ich auch nicht treten. Aber es gibt sicher Foristen die die Aussagen korrigieren können mit ein bisschen Augenzwinkern ohne hochgezogene Augenbraue.

        • 9G
          97287 (Profil gelöscht)
          @Wagenbär:

          Klar doch, ich dachte bisher die MSDP hatte die Mehrheit, während die Spalterpartei USPD um Rosa und Karl in der Minderheit waren. Ohne SPD gäbe es das Frauenwahlrecht heute noch nicht. Die Übergangsregierung regierte bis zur Gründung der Weimarer Republik nur ein paar Monate, sie hatte mit den überall in den Städten entstehenden Räten, die die Rathäuser besetzten nichts zu tun. Also MSPD und USPD setzten das Frauenwahlrecht durch, wobei die SPD die Mehrheit hatte. So ungefähr lese ich die Geschichte.

    • @Wagenbär:

      Wow, dann wäre Scholz so eine Art Che Guevara? Das klingt doch toll!

    • @Wagenbär:

      Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass Scholz mit rechten Paramiltärs kooperiern würde um Gewerkschafter ermorden zu lassen.



      Klar kann man sich darüber ärgern, dass mit ihm jemand aufgestellt wurde der im rechteren Teil der SPD verortet ist, aber dermaßen überzogene Polemik bringt die Diskussion genauso wenig weiter wie Merkel-Hitler-Vergleiche.

      • @Ingo Bernable:

        "Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass Scholz mit rechten Paramiltärs kooperiern würde um Gewerkschafter ermorden zu lassen."



        ----------------------------------



        Übrigens /genau/ den selben Satz hatten 1918 / 19 auch viele Sozialdemokraten über Noske gesagt.



        Inzwischen wissen wir: Doch, er hat.

      • @Ingo Bernable:

        /Ver/gleichen heißt nicht gleichsetzen.



        Seine nicht nur unterwürfige Kritiklosigkeit, sondern sogar aktive Verteidigung eines rechten bis rechtsextremen Polizeiapparats, der sich jeder Kontrolle entzieht, macht den Vergleich mit Noske in meinen Augen nahezu zwingend.

        • @Wagenbär:

          Das nennt man dann wohl unterschwelligen Rufmord eines nicht erwünschten Politikers.



          Sicher, dass er nicht womöglich noch in einem Pizzeriakeller der Kinderpornographie frönt, wie angeblich Hillary Clinton? Die stecken doch alle unter einer Decke...

          Was es rechtfertigt, Rufmord sogar als zwingend anzusehen, will ich glaub ich lieber gar nicht wissen.

          Und dabei mag ich Scholz nicht mal.

          • @Encantado:

            Extra für sie zitiere ich hier noch mal:



            "Polizeigewalt hat es nicht gegeben (...)das ist eine Denunziation, die ich entschieden zurückweise"

            www.youtube.com/watch?v=ZdtZYxoOKPU

            Ansonsten siehe z.b. "Hamburger Gitter".

            • @Wagenbär:

              Leugnen von Polizeigewalt ist für Sie dasselbe wie Aussenden von Mördern aka Todesschwadronen?

              Ich seh da schon noch Unterschiede.

              Aber hey, wenn's schee macht...

              • @Encantado:

                Lesen würde helfen.



                Ich werde mich nicht wiederholen

                • @Wagenbär:

                  Reicht auch schon. Keine Sorge.

  • 0G
    06438 (Profil gelöscht)

    Scholz als sozialdemokratischen Kanzlerkandidaten zu nominieren mit gleichzeitiger sozialdemokratischer Öffnung nach links und in Richtung grün war der richtige strategische Schritt zum richtigen Zeitpunkt.

    Schwarz - gelb liegt derzeit irgendwo bei 43 - 44% - dagegen kommt GRR bei



    Umfragen auf Werte zwischen 43% (Forschungsgruppe Wahlen) und 40%.

    Übersetzung:

    GRR hat eine reelle klare Chance und setzt mit Scholz die Christdemokraten und die FDP unter Druck. Wandert die CDU wie die FDP weiter nach rechts - verliert sie Stimmen (siehe Lindners FDP) - und gibt die politische Mitte für Scholz frei.

    Wandert die CDU nach links (derzeit unwahrscheinlich) würde Ihr trotzdem der Koalitionspartner abhanden kommen.

    Wen kümmert es dass sich die Sozialdemokraten im Umfragetief befinden - ein Stimmenzuwachs von 3 - 4% auf der Seite von GRR würde die schwarz - gelben im ""Regen""(Sommergewitter) stehen lassen. Abgesehen von der Fehlerquote bei Umfragen würde die kleinste politische Erschütterung für ein deutliches Plus auf der Seite von GRR sorgen.

    Nur die Linke selbst könnte sich mit kleinkarierter und dümmlicher Streiterei ins Abseits katapultieren - falls sie nicht kapiert, dass die von Scholz/Esken/Borjan/Kühne vorgestellte Machtopotion die Einzige ist, welche die Chance in sich birgt, sich an der Macht zu beteiligen und die Konservativen nach 15 Jahren in die Opposition zu verbannen.

    Eine Linke, die kontraproduktiv die einfachsten Zusammenhänge der bundesrepublikanischen Machtarimetik nicht kapiert wäre auch der Unfähigkeitsbeweis hinsichtlich einer konstruktiven Regierungsarbeit. Zu einem fortschrittlichen politischen Tango in der Bundesrepublik gehören immer 3 Partner. Zeit genug für die Linke sich zu überlegen wie sie Ihr Stand- und Spielbein definiert.

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Der linke SPDler, der ein Gefühl von Aufbruch ausstrahlt und das Volk en masse begeistern könnte (wie einst Willy Brandt), den gibt es aktuell nicht, den gibt es in der SPD seit Oskar Lafontaines besten Zeiten nicht mehr.

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Olaf Scholz ist der einzige, der realistische Chancen hat, den anderen Stimmen abzuluchsen.

  • Autsch.



    Ein Kanzlerkandidat, der weder zur Parteiführung, zum Wunschbündnis oder zum Wahlprogramm passt.

    Ja, Herr Scholz ist der eizige, der dafür in Frage kommt nur sollte man dann konsequenterweise Parteiführung, Wunschbündnis und Wahlprogramm entsprechend anpassen.

    Weshalb gibt die Partei nicht endlich mal ihren vermeintlichen Führungsanspruch auf und steuert erhobenen Hauptes auf die Opposition zu?

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Gute Entscheidung...

  • Damit hat sich das "Linksbündnis" von Seiten der Linken hoffentlich erledigt.

  • Die SPD sitzt total in der Tinte. Der ganze Prozess, die Partei wieder auf sozialdemokratischem Kurs zu bringen, sind mit einem Schlag zunichte gemacht. Gesiegt hat der Opportunismus. Meinungsumfragen bestimmen den Kurs der SPD.

    Ganz realistisch betrachtet hatten die neuen Vorsitzenden der SPD nie eine Chance, gegen das Parteiestablishment nur eine Nuance zu verändern. Und sie hatten auch nicht den Mut und die Kraft.



    Kurzfristig mag der vermeintliche Kanzlerkandidat die SPD bei 15% stabilisieren. Und gleichzeitig ist das der Weg Richtung 5%.

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      "Meinungsumfragen bestimmen den Kurs der SPD."

      Wenn's so wäre, wären die Wahlergebnisse wohl besser.

  • Dumme Entscheidung: für den informierten Wähler unwählbar der Mann.

  • Ist schon wieder 1. April?

  • Die SPD ist schon lange keine progressive Partei mehr. Sie ist eine Partei für Karrierist*innen, mehr nicht.

  • RS
    Ria Sauter

    Das wird ein Wumms.



    Ich glaube allerdings nicht in die gewünschte Richtung.



    Diese ganze Riege ist total realitätsfern.

  • Olaf Scholz?



    Wollen sie nicht mal warten, bis der Wirecard-Skandal aufgeklärt wird?



    Und wirklich der Scholz, der gerne wieder Groko hätte? Oh yee



    Trauriger Tag.

  • Mit Wumms aus der Krise - das wird das Motto sein. Wird dann Vizekanzler in der großen Koalition.

  • Also das ist ausgesprochen mutig – oder etwa verzweifelt?



    Der Mann hat Cum-ex noch nicht überstanden – von Wirecard gar nicht zu reden.



    Dann hat er eine Mehrwertsteuersenkung zu verantworten, die nicht etwa dem Normalbürger hilft, durch die Coronakrise zu kommen, sondern vor allem Käufern von dickreifigen Autos, exquisitem Edelsteinschmuck und neuen Villenausstattungen – möglicherweise will er diese Klientel zu einer treuen SPD-Wählerschaft umerziehen? - Bei dem Mann weiß man nie so recht.

  • 0G
    01349 (Profil gelöscht)

    Ein schlechter Tag für den Rechtsstaat, wenn ein erwiesener Verharmloser und Vertuscher von Polizeigewalt von einer progressiven Partei zum Kanzlerkandidaten gemacht wird.

    • @01349 (Profil gelöscht):

      Jo,



      "Polizeigewalt hat es nicht gegeben (...)das ist eine Denunziation, die ich entschieden zurückweise"



      www.youtube.com/watch?v=ZdtZYxoOKPU

      --------------------------



      "Das ist ja auch nicht richtig, dass sich Leute vermummen, damit man sie bei Straftaten nicht identifizieren kann, ... und dann sagen, ...die Polizei ist (...)



      ---------------------



      Ja, Herr Scholz, es /waren/ bei der "Wellcome to Hell"-Demo Polizeibeamte in Zivil, die sich weigerten, diese Vermummung abzulegen und damit ihren Kollegen den Vorwand lieferten, die Demo mit brutalster Gewalt zu zerschlagen.