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Energieversorgung in DeutschlandDanke, Ampel!

Deutschland ist nach dem Überfall auf die Ukraine gut durch die Energiekrise gekommen. Selbstverständlich ist das keineswegs.

Es war nicht alles gut, aber es hätte viel schlimmer werden können: Danke Ampel Foto: Kay Nietfeld/dpa

H aben Sie heute schon Ihre Heizung benutzt? Wird warm. Irre gut, oder?

Egal, ob Sie diese Zeitung heute aus dem Briefkasten gefischt, sie am Bahnhof gekauft haben oder auf einem Bildschirm lesen, in jedem Fall hat es eine Menge Energie gekostet, bis diese Worte in Ihre beheizte Wohnung kamen. Trotzdem hat heute Morgen vermutlich niemand laut gejubelt, dass die Heizung funktioniert. Niemand hat Robert Habeck, Christian Lindner und Olaf Scholz in einem Stoßgebet gedankt, als er unter der Dusche stand und warmes Wasser aus der Leitung kam. Also, außer vielleicht Robert Habeck, Christian Lindner und Olaf Scholz selbst.

Dass Deutschland nach dem russischen Überfall auf die Ukraine gut durch die Energiekrise gekommen ist, dass nirgendwo dauerhaft der Strom oder die Heizung ausfiel, wird heute als selbstverständlich angesehen. Dabei war es das keineswegs. Dass das gelungen ist, ist gerade auch der klugen Politik der Ampelkoalition, insbesondere ihres Wirtschaftsministers zu verdanken.

Gas in Windeseile

Die Ampel hat nicht nur in Windeseile Gas aus anderen Quellen besorgt, sie hat es mit ihren Preisbremsen geschafft, den gesellschaftlichen Frieden zu bewahren, der ansonsten ernsthaft gefährdet gewesen wäre. Dass das Verhetzungspotenzial der Energiepolitik heute wieder überschaubar ist, ist der Ampel zu verdanken. Und apropos Verhetzung: Ein Blackout bei der Stromversorgung war nie sehr wahrscheinlich, sondern ein von interessierten Kreisen verbreitetes Szenario, um Angst zu schüren und das Abschalten der Atomkraftwerke entgegen aller Fakten als grüne Ideologie zu diskreditieren.

Das sogenannte Präventionsparadox gehörte während der Coronakrise zum alltäglichen Vokabular. Es bezeichnet das Phänomen, dass erfolgreiche Prävention unsichtbar bleibt, weil das krisenhafte Ereignis, das verhindert werden sollte, nicht eingetreten ist. So ist im Nachhinein kaum feststellbar, ob die Prävention denn nun erfolgreich war und überhaupt nötig gewesen wäre.

Vielleicht sollte man auch bei der Bilanz der Ampel an das Präventionsparadox denken. Es war nicht alles gut, aber es hätte viel schlimmer werden können. Man stelle sich vor, ein Wirtschaftsminister der CDU hätte Ersatz besorgen müssen für das russische Gas. Möglich, dass es dann längst düster geworden wäre, nicht in Deutschland, sondern in der Ukraine. Aber selbst in ihren größten Krisen strahlte die Ampel warm in Rot, Gelb und Grün.

Bevor es Ende Februar politisch zappenduster wird und Olaf Scholz im Kanzleramt das Licht ausmacht, kann man also zum Abschied ruhig einmal sagen: danke, Ampel.

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Kersten Augustin
Ressortleiter Inland
Kersten Augustin leitet das innenpolitische Ressort der taz. Geboren 1988 in Hamburg. Er studierte in Berlin, Jerusalem und Ramallah und wurde an der Deutschen Journalistenschule (DJS) in München ausgebildet. 2015 wurde er Redakteur der taz.am wochenende. 2022 wurde er stellvertretender Ressortleiter der neu gegründeten wochentaz und leitete das Politikteam der Wochenzeitung. In der wochentaz schreibt er die Kolumne „Materie“. Seine Recherchen wurden mit dem Otto-Brenner-Preis, dem Langem Atem und dem Wächterpreis der Tagespresse ausgezeichnet.
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74 Kommentare

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  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Vielen Dank für eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion nun geschlossen.

  • @valuefreak: volle Zustimmung!

  • Auf der Arbeit haben wir gelernt "mit Geld kann jeder", wenn wir für das Unternehmen sparen sollten. Dass ein reiches Land sich in einer Notlage mit viel Geld in einem globalen Knappheitsmarkt behaupten kann, das hätte sicher auch Herr Altmeier und sogar Herr Merz geschafft. Zur Zeit sind die Preise für Erdgas immer noch exorbitant hoch, aber für negative Schlagzeilen will ja kein Politiker verantwortlich sein. Da muss dann ein externer Sündenbock für herhalten. Es liegt mir fern, die Verdienste der Ampel Regierung zu schmälern, aber ein allzu dickes Auftragen wirkt unglaubwürdig.

    • @ValueFreak:

      Altmaier nennen Sie? Der die Abhängigkeit von russischem Gas hochfuhr und Erneuerbare massiv ausbremste?



      Habeck ließ das Gegenteil machen. Man kann gerne dies oder jenes kritisieren, aber dass endlich die Energiewende nicht mehr künstlich ausgebremst wurde: Chapeau, und trotz trojanischem Esel mit im Kabinett.

      • @Janix:

        Sie hatten in ihrer Antwort die Möglichkeit zu erläutern, warum es so eine gute Leistung war. Die Aussage des Postersteller, dass Merz und altmaier, beziehungsweise so ziemlich jeder das mit den finanziellen Möglichkeiten von Deutschland geschafft hätte, haben sie nicht widerlegt.

        • @Hitchhiker:

          Hatte ich ja schon allgemein an anderem Ort.



          Ich hebe dabei auf andere Punkte ab. Den Einkauf sehe auch ich nicht als Besonderes, auch wenn er nötig war, um nicht als führendes Land der EU und wichtiges Mitglied der NATO von Putin erpressbar zu sein. Als Besonderes sehe ich die Beschleunigung bei den Terminals, sehe ich die Erneuerbaren, die klare Ansage endlich, dass wir auch sparen können und sollten, das Abmoderieren des unflexiblen Atoms, ...



          Nein, gerade Altmaier, der in seiner Frühphase im Kanzleramt noch gut war, hat sich bei Energie und Wirtschaft Abstriche um Abstriche selbst zugefügt - er hätte das nicht so hinbekommen.

  • Ich bedanke mich garantiert nicht bei jemanden dafür, dass er einfach nur seinen Job macht - vor allem wenn er ihn meiner persönlichen Meinung nach dermaßen schlecht gemacht hat.



    Die Ampel hat ja kein Ehrenamt bekleidet, das sind Berufspolitiker die dafür bezahlt werden.



    Ganz Europa musste sich nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine energie- und rohstofftechnisch teils komplett neu aufstellen. Afrikanische Staaten standen vor der Frage woher Getreide für ihre Bevölkerung kommen soll...



    Deutschland war sicherlich nicht exorbitant betroffen. Es war eine typische Krise und die Ampel hat uns durch diese geführt mit dem Ergebnis das wir mit die höchsten Energiepreise haben UND als so ziemlich einziges Land am Abgrund der Rezession entlangschlittern während weltweit wieder längst der Motor brummt.



    Schulnote 4- mit beiden Augen zugedrückt, maximal.



    Dafür danke?



    Bestimmt nicht.

    • @Farang:

      Nicht nur das, man hat einfach seine ökonomischen Vorteile ausgenutzt um jeden Preis zu zahlen. Das Menschen in Ärmeren Ländern, dann erheblich Probleme bekommen haben, hat niemanden interessiert. Zusätzlich hat man dann noch die Kosten reduziert für die deutsche Bevölkerung.

      Ich seh da nur bedingt eine großartige Leistung dahinter. Geld regelt.

    • @Farang:

      In der Tat.

    • @Farang:

      Politikers sind beides: bezahlt wie Ehrenamt.



      Als Frühstücksdirektor beim Finanzhai oder "Redner" bei der Industrie bekommt man mehr Geld bei angenehmeren Bedingungen und weniger selbstgerechter Häme dazu.

      Die Energiepreise für die Industrie sind real inzwischen eigentlich recht niedrig, das Geld bleibt bei Erneuerbaren im Land, statt an dubiose Fossil-Scheichs zu gehen.



      Wie schon geschrieben, hätte ich mir punktuell anderes vorstellen können, aber wenn ich die eine Sache nennen sollte, wäre es bei mir für die Ampel, dass sie die zuvor bewusst verschlafene Energiewende endlich wieder auch unter erschwerten Bedingungen anpackte. Davon werden folgende Regierungen profitieren.

      • @Janix:

        Die Energiepreise sind real inzwischen recht niedrig sagen Sie? Ich glaube, die Ansicht haben Sie weitgehend exklusiv. Schauen Sie sich bitte an, was die Industrie in vergleichbaren Ländern für Energie zahlt. Sie werden erstaunt sein. Und über Privatverbraucher brauchen wir gleich gar nicht reden.

      • @Janix:

        Frühstücksdirektor oder "Keynote Speaker" wird man aber nicht so ohne weiteres. Da muss man schon vorher lange Fraktionsvorsitzender oder Ministerin oder sowas gewesen sein. (Putins Altkanzler mal außen vor). Die Vorleistung zum (nahezu) leistungslosen Einkommen sollte man nicht so kleinreden, das ist nicht so einfach wie ein Erbe antreten oder erschleichen!

        • @Wurstprofessor:

          Merz reichte sein Adressbuch dafür ein für die 30 Silberlinge, Lindner das stille Versprechen gewisser Gegenleistung später. Sie sehen, ich kann auch kritisch gegenüber Politikers, aber keine Kollektivschublade, bitte.



          Ich meinte mit den Bezeichnungen eigentlich nicht zuletzt die zuweilen leistungsarmen Bezieher hoher Einkommen in der "freien" "Wirtschaft", die sich nie für andere einsetzten, die am liebsten über politisch handelnde Menschen herziehen, in unverdautem Neoliberalismus.



          Da verteidige ich dann doch, mit Ausnahmen auch hier.

    • @Farang:

      In der realen Welt war die Abhängigkeit Deutschlands von russischen Energielieferungen so groß wie bei keinem anderen Industrieland dieser Welt. Vor allem dank der geradezu infantilen Naivität der diversen CDU-geführten Regierungen unter Merkel. Selbst Trump hat verstanden, dass dies absoluter Irrsinn war.



      Und der Höhepunkt des Irrsinns war der Abschluss des Vertrages über die 2. Ostsee-Pipeline NACH Beginn des russischen Überfalls auf den Donbass. Ein Komplettversagen der CDU geradezu epischen Ausmaßes.

      Und man fragt sich langsam: Gibt es eigentlich irgendetwas, das zwischen 2005 und 2020 auf dem Mist der Union gewachsen ist, und während der Merkel-Zeit Gesetz wurde, das GUT war?

      • @Kaboom:

        "Selbst Trump hat verstanden"



        Trump hatte das nicht nur verstanden, er hat davor eindringlich gewarnt und wurde dafür live vor laufenden Kameras von deutschen Politikern ausgelacht...



        Das der heute nicht mehr gut auf uns zu sprechen ist und Zölle samt zwei drei fünf Prozent für die NATO fordert darf da niemand wundern... - aber das ist eine andere Baustelle

    • @Farang:

      Wenn jemand wie sie einen Dankbar ist kann man sicher sein dass man grade über den Tisch gezogen wurde...



      Ist die Ampel nur in einen Ressort tätig gewesen?



      Im Vergleich hat die Ampel mehr bewegt als alle ihre Vorgänger der letzten 20 Jahre.



      Einiges davon ist sogar gelungen und besser geworden (49€ Ticket und Legalisierung zB).



      Das ist unabhängig von ihrer Dankbarkeit Fakt.



      Danken ist übrigens Höflichkeit und es sollte Einen zu Denken geben da direkt abwehrend zu reagieren und sich genötigt zu fühlen.



      Oder woher kommt der latent aggressive Ton? Hat die pöse Regierung wieder nicht in ihren sondern Aller Interesse gehandelt?

      • @Das B:

        Nein im Gegenteil, wir haben ziemlich gut von der Ampel gelebt - eine sündhaft teure Erdwärmepumpe verbaut und auf dem Dach auf 23 kwp erweitert, beides üppigst gefördert.



        Für uns war die Ampel, ich korrigiere, die Grünen, finanziell sicher nicht von Nachteil.



        Ich kann das aber trotzdem differenziert betrachten.



        Für mich waren die Spitzenpositionen kathastrophal besetzt: der Kanzler fand nicht statt, das Wirtschaftsministerium wurde so planlos geführt wie noch nie, das Außenministerium war ohne Linie und rhetorisch blamabel besetzt und das Finanzministerium wurde von einen Menschen geleitet, der womöglich von allem, aber sicher nicht Finanzen eine Ahnung hat.



        Ich bin beruflich international unterwegs und werde gerade im asiatischen Raum mittlerweile stetig ausgelacht was in Deutschland los ist.



        In China sind wir in aller Munde, als Mahnung wie man ein gesundes Land an die Wand fährt. Das hörst du da vom Taxifahrer bis zum Firmenchef.



        Früher haben wir Firmen bei Zu- und Abgang aus Deutschland betreut, mittlerweile sind 90% unserer Aufträge Abgänge...



        Ich habe seit der High-Tech-Krise alle drei Rezensionen mitgemacht, so wie jetzt war die Stimmung noch nie.

        • @Farang:

          Welche Rezensionen? Oder meinen Sie Rezessionen? Falls das so ist, lässt es mich aber etwas an Ihrem wirtschaftlichen Sachverstand zweifeln. Falls es nur ein Produkt der Autokorrektur ist, bitte ich um Entschuldigung.

      • @Das B:

        Ich liebe es, das eines der Highlights der Ampel, das 49 euro ticket der FDP zu verdanken ist.

        Schon, wenn man bedenkt wie häufig, dass genannt wird, zeigt wie trumpesk die Aussage ist diese Regierung hätte viel erreicht.

  • "Deutschland ist nach dem Überfall auf die Ukraine gut durch die Energiekrise gekommen. "



    Alle anderen EU-Länder auch. Nur alle anderen EU-Länder haben ein positives Wachstum, während wir mit -0.2% abgestürzt sind.



    Nein, dafür sage ich nicht "Danke" sondern "es wird Zeit für einen Wechsel".

    • @Hans Dampf:

      -0,2% ist ein "Absturz" von der Teppichkante.

    • @Hans Dampf:

      Bestimmt macht die AFD oder Union einen besseren Job...



      Glauben Sie das ernsthaft? Denn welchen Wechsel sprechen Sie da denn sonst an?



      Die Ampel war an mehr als der Wirtschaft tätig.



      Warum fällt es Ihnen so schwer Danke zu sagen? Ist ne rein höfliche Floskel...



      Man kann dankbar sein für das was man hat und trotzdem schauen wie es besser geht.

    • @Hans Dampf:

      Es ist aber nicht zu bestreiten, dass fast alle anderen EU-Länder keine Schuldenbremse haben, mit Ausnahme von Dänemark (und selbst dort gilt sie nur kommunal und regional, nicht national) und Bulgarien (mit mehr als zweifelhaftem Erfolg). Frankreich, Italien und Spanien sind, anders als Deutschland, hoch verschuldet, andere Länder auch. (Alles nachlesbar in Wikipedia.)

  • Summa summarum: Die vielgeschmähte Ampel hat anfänglich vielen, wenn nicht sogar den meisten tatsächlich so etwas wie Zuversicht gegeben. Nur ist uns in der Zwischenzeit leider das Gedächtnis Zug um Zug abhanden gekommen.

  • Was hat uns die Ampel schon gebracht?



    Außer einer überfälligen Rückkehr zur Energiewende, dem 49€-Ticket, digitalem Rezept, diversen Liberalisierungen, der Selbstdemontage der Lindner-FDP, ...



    Na bitte also.

    • @Janix:

      Vergessen sie die Legalisierung nicht :D



      Millionen ansich unbescholtene wurden entkriminalisiert.

      • @Das B:

        Nicht bei jedem ist Cannabis harmlos, leider. Und wir werden evaluieren müssen.



        Aber dass die Knäste und Gerichtssäle sich darauf stürzten statt auf Millionen-Hinterziehers, das war nicht mehr vermittelbar.

        • @Janix:

          Und nicht bei jede:r ist Alkohol harmlos oder Glücksspiel.



          Beide Branchen verdienen vor allem an den Menschen, die ein Suchtproblem haben.

          Das gilt auch für Apps. Nur 2% der Nutzer:innen machen fast den gesamten Umsatz aus.

          Am Ende muss man sagen, das Verbot und die Verfolgung vom Brokkoli ging einfach an der Realität vorbei.

          • @sociajizzm:

            Danke in Teilen wollte ich genau das schreiben.



            Wobei ich Rauschgifte wie Nikotin, Alkohol und Gras da differenziert sehen würde.



            Apps, Glücksspiel... Da muss Suchtprävention und Hilfe geboten werden.



            Aber eine Regulierung finde ich da eher kontraproduktiv, Hinweise müssen reichen.



            Jedenfalls: bevor nicht festgelegt wird wieviel Alkohol und Nikotin man im Haus haben darf sollte da erstmal evaluiert werden.



            Alles andere ist unwissenschaftliche Diskriminierung.

          • @sociajizzm:

            Ja, wäre ein eigenes längeres Thema. Ich plädiere dafür, faktenbasiert zu arbeiten, und da ist Cannabis nicht harmlos, aber wurde im Vergleich zu anderem recht sicher unverhältnismäßig angegangen

  • Dem Artikel ist nichts hinzuzufügen. Außer, dass es noch eine ganze Latte anderer sehr guter Sachen gab, vom 49€-Ticket bis zum elektronischen Krankenschein/Rezept.

  • Wenn "Atom" in so einem Beitrag vorkommt, dann sollte der Author mal den Strommix der letzten Jahre betrachten:



    Während einer Krise Kraftwerke dauerhaft still zu legen, die für gut ein Viertel der nicht erneuerbaren Stromerzeugung zuständig sind, ist und bleibt wenig sinnvoll. Würden diese Kraftwerke noch zur Verfügung stehen, würde der Anteil des Kohlestroms und des damit verbundenen CO2 Ausstoßes nahezu halbiert werden!

    Will keiner hören, ist mir schon klar.

    • @F. Tee:

      Hätte Söder den Windausbau nicht ausgebremst, hätten wir in Bayern genug Windenergie und er müsste keine Gaskraftwerke zünden, die den Strompreis künstlich in die Höhe treiben. Befragt man die Betreiber, möchte keiner von RWE & Co ein AKW mehr betreiben. Der Ausstieg hat ganze 20 Jahre gedauert und Deutschland hatte viel Zeit unter Merkel Alternativen zu entwickeln und auszubauen. Zudem kommt das Uran aus Russland und wäre ein Weg zurück in die alte Abhängigkeit. Selbst die USA kaufen das Zeug in Russland. Preise, Lagerung, Versicherungskosten, Know-How, Personalmangel, ... alles egal. Haken dran!

    • @F. Tee:

      Die Kernkraftwerke lieferten real 8 % des deutschen Energiebedarfes. Die Abschaltung wurde von einer Regierung unter Kanzlerin Merkel beschlossen. Des Weiteren waren die TÜV-Kontrollen der Anlagen seit mehreren Jahren ausgesetzt, ein Weiterbetrieb dieser Uralt-Anlagen wäre ein massives Risiko für die Bevölkerung gewesen. Spannend auch, dass die Betreiber kein Interesse an einem Weiterbetrieb hatten. Das ganze Märchen vom Weiterbetrieb ist ein Hirngespinst

    • @F. Tee:

      Und wären unter Rot-Grün (trotz Gelb) die erneuerbaren, insbesondere Solar, nicht so erfolgreich vorangekommen, hätten wir den Anteil an Kohlestrom vielleicht verdoppelt.



      Will auch keiner hören.

      Dass die Weiterführung der Atomenergie mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden gewesen wäre, ist in anderen Kommentaren schon erläutert worden. Anstatt froh zu sein, dieses leidige Kapitel endlich hinter uns zu haben, reiten alle möglichen auf drei Atomübergangskraftwerken rum, die gerade mal 6% am Strommix ausmachten und ganz sicher nicht den Strompreis auf 20 cent gedrückt hätten.

      Bei allen Schwierigkeiten ("Dunkelflaute", Netzkosten usw.), die die erneuerbaren in der jetzigen Phase noch mit sich bringen, ist es doch der richtige Weg und Lösungen werden kommen.

    • @F. Tee:

      Ein Viertel? Zur Zeit der Abschaltung waren das meines Wissens 6 %. Haben Sie andere Quellen, die ihre Behauptung belegen?

    • @F. Tee:

      Atomkraftwerke zu betreiben ist ein komplexes Ding und deshalb standen die Atomkraftwerke eben 2022 nicht mehr "zur Verfügung".



      Nachdem das Atom-aus Jahre vorher (von der CDU) beschlossen wurde, wurden die Meiler massiv auf Verschleiß gefahren, was ja auch betriebswirtschaftlich sinnvoll war.

      Das bedeutete aber auch, das die Wartung heruntergefahren wurde und die letzten Meiler 2022 eigentlich schon längst hätten heruntergefahren und monatelang(!) überholt werden müssen.



      Nur wegen der Abschaltung sind die mit Sondergenehmigung noch quasi illegal geduldet weitergelaufen. Das wollte damals auch keiner hören.

      Es gab auch keine Brennstäbe mehr. Die Warnung, das man die Kraftwerke nach einem Shutdown nicht mehr würde hochfahren können ist Ihnen hoffentlich noch präsent genug.



      Man hätte also einen komplett neuen Satz Brennstäbe benötigt. der hätte aber erst einmal produziert werden müssen und eine extrem große Menge Atommüll bedeutet hätten.

      So einfach war das also nicht und ich erinnere mich gut, das Habeck (als verantwortlicher Minister) das auch sehr detailliert beschrieben hat.

  • 》Niemand hat Robert Habeck, Christian Lindner und Olaf Scholz in einem Stoßgebet gedankt《



    .



    Echt jetzt, zu denen beten (also nicht etwa zu Gott, dass es die gebe usw., sondern direkt an die Dank per Gebet...)?



    .



    Bleibt zu hoffen, dass mindestens Habeck das nie zu lesen bekommt - sonst kommt der gar nicht mehr durch die Tür, bleibt mit seinem Heiligenschein stecken (auch umkehrbar)...

  • In der Tat. Wenn die Ampel sich etwas zugutehalten will, dann ist es, dass wir nicht erfroren sind. Gefroren haben wir aber schon, die Büros mussten runtergeregelt werden.

    Zur Wahrheit gehört aber auch, dass wir Glück gehabt haben. Wir hatten einen sehr milden Winter. Ohne diesen wäre es doch deutlich knapper geworden. Scholz sein breites Grinsen, mit dem er in den Talkshows verkündete, dass sie (also er) Deutschland gerettet haben, ohne diesen Umstand zu erwähnen, war mir übel aufzustossen.

    Das das Abschalten der Atomkraftwerke zu diesem Zeitpunkt reine Ideologie war und auch hier Graichen der Hauptäter, ist m.E. nach heute ähnlich schwer zu bestreiten wie damals, als "Ergebnisoffen" geprüft worden ist.^^ Ein Beibehalten der Kraftwerke hätte uns viel Geld gespart und vermutlich auch so manchen Arbeitsplatz erhalten. Das will unser Wirtschaftsminister natürlich nicht sehen. Ebenso wie viele TAZ Leser. Bei letzteren ist es in Ordnung. Habeck hätte es sehen müssen und sich durchsetzen müssen. Das war die Pflicht aus dem Amt.

    • @Dr. Idiotas:

      Das Abschalten der Atomkraftwerke war bereits von der GroKo geplant und von den Kraftwerkbetreibern entsprechend vorbereitet worden. Sowas geht ja nicht von Heute auf Morgen.



      Gut so! Selbst die Betreiber WOLLEN die gar nicht mehr anfahren.



      Hätte man die realen Kosten dieser Energieform jemals auf den Strompreis gelegt, statt die Folgekosten dem Staat und damit den Steuerzahlern, wäre niemals ein AKW gebaut worden.



      Reale Kosten: Bau, Brennstoffe, Transport der Brennstoffe (selbst ohne Gegner müssten die massiv gesichert werden), Endlagerung (noch immer nicht gesichert, verschlingt jährlich Millionen, die NICHT von den Betreibern / Profiteuren bezahlt werden), Kosten für Schäden durch Reaktorunfälle.....

    • @Dr. Idiotas:

      Wenn man bei seinem Auto nur lange genug die Vorstellung zur Hauptuntersuchung unterläßt, gibt es Bußgelder und schließlich einen Punkt in Flensburg. Nun ist ein Atomkraftwrk anscheinend im Bewußtsein der Bevölkerung ein wesentlich ungefährlicheres Konstrukt, als irgend Motorrad oder Automobil. Ansonsten würde in der Debatte nicht immer wieder so geflissentlich übersehen, daß man den Betreibern gestattete, im Hinblick auf die bevorstehende Abschaltung die eigentlich bereits 2019 fällig gewordene Periodische Sicherheitsprüfung zu unterlassen; die letzte PSÜ habe bei den drei AKW, um deren Weiterbetrieb gestritten wurde, um 2009 stattgefunden. Interessanterweise ist von den Seiten, die den unbefristeten Weiterbetrieb forderten, nie zur Bedingung gemacht worden, die unterlassenen Prüfungen wieder aufzunehmen oder andere Modi einzuführen.

      Hätte also, so wie jetzt Merz die Grenzen ohne Personal, Bauten oder Kontrolltechnik schließen wird, sondern dafür lediglich eine Anordnung an das BMI braucht, die Regierung einfach mal das Atomgesetz für kraftlos erklären sollen?

      www.bundestag.de/d...-6-sitzung-1022012

    • @Dr. Idiotas:

      Sie sollten sich einmal mit der Preisfindung am Strommarkt beschäftigen. Wie entsteht der Strompreis, welche Mechanismen wirken und welche Energiequelle war es, die den Preisanstieg verursacht hatte.



      Kleiner Hinweis, es war nicht Stromknappheit, es war ein bestimmter Energieträger.

      • @nutzer:

        Merit Order etc. sollte eigentlich auch in der Welt erklärt worden sein. Und die niedrigen Erzeugungskosten der Erneuerbaren wie die Ausschlusskriterien für Atom bekannt sein.

        • @Janix:

          jetzt haben Sie Dr.Idiotas das Überlegen abgenommen.... :(



          :)

    • @Dr. Idiotas:

      Da war auch so eine ordentliche Lage Wasser unter dem Kiel.



      Wieso AKWs da recht irrelevant waren und sind, ist schon hinreichend dargelegt worden. Kaum etwas hat so wenig Arbeitsplätze wie Großkraftwerke. Wissen wir eigentlich auch, aber man kann ja mal was behaupten.

    • @Dr. Idiotas:

      www.oeko.de/blog/a...zeitverlaengerung/

      Immer so tun, als würden Atomkraftwerke problemlos immer weiterlaufen, mal eben angeschaltet werden können und supergünstig ist das sowieso.

      • @Momo33:

        Danke,



        ich musste das weiter oben aus dem Gedächtnis beschreiben.

      • @Momo33:

        Die drei bestehenden Kraftwerke waren weit unterhalb der Maximallaufzeit. Das eigentliche Problem waren die brennstäbe. Genauer gesagt, die zu beschaffenden brennstäbe hätten dann eine neue Restlaufzeit ausgelöst. Das wollte Graichen ganz offensichtlich nicht. Und die grüne Basis erst recht nicht.

        Es wäre halt nur gut für Deutschland gewesen, dass spielte bei der "Ergebnis offenen Prüfung" aber offensichtlich keine Rolle.

        • @Dr. Idiotas:

          und wo gäbe es die neuen Brennstäbe dann zu kaufen? Bei Rewe oder bei PutinKauf?



          Der Preisanstieg bei Strom war aber auch nicht auf Knappheit zurückzuführen. Da hätte auch ein Einkauf bei Rewe nicht viel geändert.



          Zu der Restlaufzeit lesen Sie bitte einmal weiter oben bei dtx zur PSÜ.



          Das sind alles Nebelgranaten, die hier von cdu, fdp, afd und erregten Bürgern geworfen werden, reine Symbole..

          • @nutzer:

            Es gab tatsächlich Anbieter, die bereit waren die Brennstäbe bereit zu stellen. Aus den USA. Siehe Untersuchungsausschuss.

            Anfangs ging man davon aus, dass das schwer wäre in der Zeit etwas zu bekommen. Trotzdem war jedem klar, wenn es nur mit entsprechender Not versucht worden wäre, wären die Chancen gestiegen. Und dann wäre man (siehe Untersuchungsausschuss) auch erfolgreich gewesen.

            Das diese Fakten hier nicht beliebt sind ist mir bewusst. Unwissenheit hilft aber auch nicht.

            • @Dr. Idiotas:

              Natürlich. Anbieter gibt es schnell. Nur ob die dann auch schnell liefern können. Wir reden von zig Monaten Lieferzeit.



              Und die verkürzt sich nicht durch "Not". Wir reden nicht von Ware von der Stange, sondern von Sonderanfertigungen. So etwas dauert nun mal.

              PS: Die Amerikaner haben noch lange ihr Uran aus Russland bezogen. Da hätten wir auch gleich bei russischem Gas bleiben können. Wäre die billigste Möglichkeit gewesen.

            • @Dr. Idiotas:

              interessant, dass Sie sich den genehmsten Punkt herauspicken. Übrigens, aber das ist gar nicht mein Argument gibt es die Stimmen, die sagen die Brennstäbe wären nicht kompatibel, wie gesagt, das sagen andere.



              Wie wollen Sie denn das PSÜ Argument entkräften, ich bin ganz Ohr!



              Und wie stehen Sie zum Fakt, dass es keine Stromknappheit war, die den Preis getrieben hat, sondern das Merit Order Prinzip?



              Ich bitte um Antworten.

          • @nutzer:

            Wenn man herausfinden möchte woher der Strompreise Anstieg kam hilft ein Blick auf die Rekordgewinne der letzten Jahre bei E.ON, RWE und Co.

            • @Winternight:

              ist ja richtig, aber das erklärt nur, wo sie geblieben sind. Weshalb sie dort gelandet sind, ist die Frage. Und die Antwort ist, dass das Merit Order Prinzip in der speziellen Lage des Ukrainekrieges und dessen Folgen, fehlgesteuert hat.

        • @Dr. Idiotas:

          Es furcht mir die Stirne, Bekanntes zu wiederholen, aber ich mache es für Sie, Privatmann.



          Meiler jenseits aller Prüfungen, Leute schon entlassen, Brennstäbe kein Standardprodukt, Strom recht unnötig und durch den Erneuerbaren-Aufbau schon kompensiert, der auch billiger und sicherer ist als Atom.



          Man kann auch mal eine Trauerphase weiter gehen.

          • @Janix:

            He he. "und durch den Erneuerbaren-Aufbau schon kompensiert, der auch billiger und sicherer ist als Atom."

            Sie haben Recht. Da der Wechsel ja zum Preis einer Kugel Eis zu haben ist. Wie unser Wirtschaftsminister von sich gegeben hat. Sie haben mir den Tag gerettet.^^

            Diese Lüge war vielleicht notwendig um den Umbruch hin zu erneuerbaren zu starten. Das es unglaublich teuer ist, den Strom vom Sommer in den Winter zu transportieren (Speicher welcher art auch immer) oder Notkraftwerke (aktuell Gas) in entsprechender Menge zu bauen und zu unterhalten, ist doch eine Binsenweisheit.

            Ich habe eine Solaranlage eine Wärmepumpe und ein E-Auto. Glauben Sie mir, wenn ich sage, dass ich mir mittelfristig über Strom im Winter sehr viele Gedanken mache. Über Finanzierbarkeit, Sicherheit etc.

            • @Dr. Idiotas:

              "Das es unglaublich teuer ist, den Strom vom Sommer in den Winter zu transportieren "



              Ach! Im Winter gibt es keinen Wind? Donnerwetter!



              Und ich dachte immer wir haben hier im Norden im Winter schlechtes Wetter, aber wahrscheinlich fällt der Regen hier im Winter aus purer Lust waagerecht zur Erde...

            • @Dr. Idiotas:

              Lesen Sie zwischendurch noch ein: historische Atom-Subventionen, Stein- und Braunkohle-Subventionen. Nicht versichert, ganz viel auf Dritte abgewälzt. Und bei welchem kWh die stehen und wo die Erneuerbaren bereits stehen.



              Wind gibt es auch im Winter, auch wenn unsere traditionell ungesund energieintensive Industrie tatsächlich nicht so rasch zu renovieren ist.



              Nebenpunkt: Die Zeit von 48 Mio. Privatautos ist aus Ressourcen-, Ökologie- und Effizienzgründen wohl gezählt, pardon.

  • Sicherlich war nicht alles gut in der Politik der Ampel. Aber: Es war das Beste, das wir in diesen Zeiten bekommen konnten. Vielleicht ein bisschen abgesehen von der FDP, ohne die einiges noch besser gelaufen wäre.



    Daran werden sich wohl noch viele erinnern müssen, die die Ampel für alles verteufelt haben und die nun sehenden Auges in den Abgrund rennen.

  • Spontan ist das für mich auch eines der Felder, wo die Ampel gemeinsam etwas für die Geschichtsbücher erreicht hat: Externe Krise abgewandt, Gasabhängigkeit von Russland rasch reduziert, Erneuerbare wieder entfesselt. Märkte für Speicher etc. ermöglicht.



    Ein paar Sachen hätte ich vielleicht anders probiert, wir sind dabei in den Feinheiten und Koalitionsbefindlichkeiten auch nicht drin. Doch Energie ist auch im Vergleich ein Paradefeld. Danke, Robert Habeck, auch Patrick Graichen, aber auch denen, die zumindest da nicht den dicken Knüppel dazwischen warfen!

    • @Janix:

      Anschließe mich.

  • Vielen Dank für die warmen Wort auf die Ampel.



    Ich habe schon vielen Leuten erzählt, das es eine unglaubliche Leistung war, die Energieversorgung einer TOP 5 Industrienation binnen 6 Monaten umzulenken und für einen warmen Winter zu sorgen.

    Auch das GEG ist ein sehr starkes Gesetz geworden. Der politische Gegner hatte es nicht umsonst sehr laut beschrien. Die 65% Regel sowie die kommunalen Wärmekonzepte beginnen ihre Wirkung zu zeigen. Wenn Wärmeversorger, wie die Mannheimer MVV Energie AG, ankündigen, die Gasnetze in den 30er Jahren abzuschalten. Dann gibt es für die zukünftige Regierung nicht viel zurück zu drehen. Eine größere politische Unsicherheit an den Standort Deutschland könnte kaum geschaffen werden.

    Meine Befürchtung ist allerdings auch, das die Zuschüsse die Preise treiben.

    Wir werden uns noch im Guten an die Ampel erinnern. Die politischen Ankündigungen im BT Wahlkampf sind nicht erbauend.

  • Danke für den Artikel!

    Ich wünschte, viele andere Medien würden ähnlich klar sprechen.

    Zum GEG gibt es einen langen Beitrag von Piratensender Powerplay: podcasts.apple.com...03?i=1000685344845

  • Die Ampel hat was geleistet. Das tut sie jetzt als Rot-Grün sogar noch, nur, der Bürger will meist davon nichts wissen, was schade ist.



    Wenn ich mir anschaue, dass Friedrich Merz jetzt bereits Abstimmungen mit der AfD zulässt, um Maßnahmen zu ergreifen, die zwielichtig und wahrscheinlich weder nachhaltig, noch effektiv sein werden, dann hilft eine Dosis Realismus. Natürlich ist Olaf Scholz manchmal sehr trocken und Habeck ein wenig Für- und Wieder, aber diese Regierung hat uns schon durch schwieriges Wasser gelotst. Bei Friedrich Merz geht es dann meist so zu, als ob diese Bedingungen (Trump, Ukraine, Palästina, Armut, Wohnungsmangel, Fachkräftemangel) gar nicht vorhanden sind.



    Und die kalten Wohnungen und der Gas-Herd, der nicht mehr benutzbar ist, all das hat nicht stattgefunden.

    • @Andreas_2020:

      Vieles davon ist korrekt. Leider hat die Ampel / Reste-Ampel aber auch extrem wichtige Themen nicht addressiert.

      Das fehlende Wirtschaftswachstum ist eben nicht nur eine Zahl, sondern kostet massiv Arbeitsplätze. Ich hätte mir gewünscht, dass der Kanzler Scholz sich mehr um dieses Thema gekümmert hätte, dass er Herrn Habeck stärker gefordert hätte, und dass er Frau Baerbock erklärt hätte, dass neben der Dauerrolle der Mahnerin auch Wirtschaftsbeziehungen und -förderung zur Aufgabe der Aussenministerin gehört.

      Er hätte viel aktiver den regierungsinternen Streit schlichten müssen, und ist zu oft als Beobachter erschienen.



      Vollständigerweise muss man natürlich auch die FDP und SPD Politiker kritisieren, die ihren Job nur unzureichend gemacht haben. 3 Jahre verschenkt in der Familienpolitik. Sehr viele Versprechungen und wenig gehalten bei explodierenden Kosten in der Gesundheitspolitik. Vom Verkehrs- und Bauministerium ganz zu schweigen. Man kann nicht viele Menschen aufnehmen und den Wohnungsbau kaum voranbringen.

      Bei Merz sehe ich das Haupt-Problem in der zweiten Reihe, die einflüstert. Z.B. Jens Spahn und Dorothee Bär, die beide schon bewiesen haben, dass sie es nicht können.

      • @Sonja Bleichle:

        Das ausbleibende Wirtschaftswachstum hat ja eine Ursache, mangelnde Investitionen, die die Nachfrage ankurbeln und genau dass ist der Punkt, den die Rest-Ampel nicht lösen kann, weil es für Investitionen keine Mehrheiten gibt. Über den Haushalt ist die Ampel ja zerbrochen.



        Es gibt klare Adressaten, die diese Investitionen verhindert haben, in der Regierung, fdp in der Opposition, cdu und afd.



        Weil und das ist der Punkt, Investitionen bedeuten eine Kreditaufnahme des Staates, das wovor sich dieses gesamte Land fürchtet: Schulden.

  • Völlig richtig - das Krisenmanagement war beeindruckend erfolgreich. Von der ganzen Regierung, besonders von Habeck.



    Ich hatte nicht nur bei der amtierenden, sondern hätte bei jeder tatsächlichen oder denkbaren Regierungsbesetzung große Zweifel gehabt, ob sie das überhaupt nur halbwegs hinbekommen.

    Übrigens spricht vieles dafür, dass aus der Perspektive von 2022 geplante Blackouts (zeitweise Abschaltungen) durchaus wahrscheinlich waren. (Dafür sprechen neben den einschränkenden Annahmen in den Stresstests auch Äußerungen der zuständigen Behörden.) Das spricht dann zwar gegen die damalige Kommunikationsstrategie, macht jedoch die erzielte Leistung dafür noch größer.

    Schade eigentlich, dass sie nach der akuten Bedrohung und ihrer Bewältigung so nachgelassen haben. Die Energieversorgung ist zwar aktuell kein Wackelkandidat mehr, doch mittelfristig das schwerwiegendste wirtschaftliche Problem in Deutschland.



    2022 war noch Gelegenheit umzusteuern.

  • Herr Graichen sollte der Dank gehören. Aber diesen Mann haben wir zum Teufel gejagt weil er Trauzeuge war. Ansonsten alles richtig gemacht. Ein Herr Dobridt der alles falsch gemacht hat tritt nicht etwa zurück. Nein er tritt schon wieder an. Man erinnert sich bitte an die Autobahnmaut und den Dieselskandal.

    • @ Görner:

      Das stimmt, bei cdu und besonders csu sind lobbyentscheidungen kein grund für konsequenzen, vielmehr sind es wichtige schritte und anstecknadeln auf der bazi-karriereleiter.

  • Top Beitrag! Dass jemand Rot/Grün gegenüber dankbar ist, las man in den letzten Jahren in der CDU-Presse und dem Zwangsgebühren-Rundfunk selten, oder eher nie.

    • @BierzeltLeitkultur:

      In der Presse mögen sie recht haben. Aber im ÖRR ist die Ampel fast immer zu gut weggekommen.

      • @Sonja Bleichle:

        Sehe ich ganz anders.

  • Ja, gut gemacht. Ich erinnere mich noch, wie Habeck in Katar auf Betteltour war. Es hat ihm offensichtlich keinen Spaß gemacht. War aber richtig so.



    Auch das viel verdammte "Heizungsgesetz" ist eigentlich recht gut gemacht. Beispielsweise macht die 65%-Regel sehr viel Sinn, wenn man die technisch/physikalischen Bedingungen betrachtet. Eine zu kleine Wärmepumpe, die an 20 Tagen im Jahr nicht ausreicht, ist halt deutlich günstiger als eine, die auch bei hartem Frost genügend Wärme bringt. Allerdings sind die Fördermittel für meinen Geschmack zu großzügig. Das treibt nur die Preise.

    • @Jörg Schubert:

      Wegen mir hätte keiner auf Betteltour gehen müssen.



      Wenn man jeden Preis bezahlt bekommt man alles.



      Und dann auch noch Verschwendung subventioniert durch die Energiepreisbremse.



      Vor allem wenn die Wärmepumpe mit Kohlestrom betrieben wird.