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Die Grünen und die umstrittenen PillenHomöopathie für den Chef

Robert Habeck übernimmt persönlich die Leitung der Kommission, die den Globuli-Streit befrieden soll. Verbände bieten bereits ihre Hilfe an.

Jetzt auch Chef der Globuli: Grüner Robert Habeck Foto: Wolfgang Borrs

Berlin taz | Die Grünen-Spitze war froh, dass das heikle Thema erstmal abgeräumt schien. Als Bundesgeschäftsführer Michael Kellner vor zwei Wochen auf dem Parteitag in Bielefeld den Kompromiss zur Homöopathie vorstellte, dankte er allen AntragstellerInnen. Ausdrücklich, namentlich und einzeln. Die Erleichterung war ihm anzumerken. Ein offener Streit über Globuli, hieß es danach bei den Grünen, „wäre fatal gewesen“.

Eine Kommission soll nun bis zum nächsten Bundesparteitag die Haltung der Ökopartei zu Homöopathie klären. Darin sollen FachpolitikerInnen diskutieren – aber auch ExpertInnen von außerhalb zu Wort kommen. Es steht viel auf dem Spiel: Zu große Sympathie für Homöopathie stieße gerade junge Leute vor den Kopf, die auf die Wissenschaftlichkeit von Medizin pochen. Mit einer allzu kritischen Haltung könnten die Grünen viele WählerInnen vergraulen, die fest an die segensreiche Wirkung von Globuli glauben.

Wie heikel die Sache von der Grünen-Spitze eingeschätzt wird, zeigt eine Personalie: Parteichef Robert Habeck wird persönlich die Leitung der Kommission übernehmen. Das erfuhr die taz am Donnerstag aus Parteikreisen. Eine Grünen-Sprecherin bestätigte die Personalie, betonte aber, dass weitere Details unklar seien. „Zusammensetzung und Arbeitsplan der Kommission werden derzeit erarbeitet.“ Homöopathie wird bei den Grünen also Chefsache.

Habeck, der sich schon vor dem Parteitag eingeschaltet hatte, um den Streit zu befrieden, steht vor einer großen Aufgabe. Allein wer in der Kommission sitzen darf – und wer nicht – ist umstritten.

Auf „sachlicher Ebene“

Verbände, die für Homöopathie werben, bieten den Grünen bereits an, ExpertInnen in die Kommission zu entsenden. Mit dem Parteitagsbeschluss werde die Diskussion wieder „auf eine sachliche Ebene gebracht“, sagte Sigrid Heinze, Geschäftsführerin der Hufelandgesellschaft. „Selbstverständlich stehen wir für diesen Prozess bei Bedarf jederzeit mit unserer Expertise zur Verfügung.“

Auch der Dachverband Anthroposophische Medizin in Deutschland (DAMiD) begrüßte den Beschluss der Grünen – und bot Hilfe an. „Besonders freut es uns, dass die Grünen bereit sind, über eine ganzheitlich orientierte Gesundheitsversorgung zu diskutieren“, sagte DAMiD-Geschäftsführerin Barbara Wais. Und: „Wenn von der Kommission gewünscht, bringen wir uns selbstverständlich mit unserem Sachverstand in die Diskussion ein.“

Beide Verbände machen sich vehement für homöopathische Behandlungsmethoden stark. Auch die Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland (GAÄD) lobte die Grünen für ihre Kommission. „Es gibt viele Studien und Metanalysen, welche die Wirksamkeit homöopathischer Medikamente annehmen lassen“, teilte ihr Vorstand auf taz-Anfrage mit. Diese Ergebnisse gelte es zu bewerten, um Schlüsse zu ziehen. „Eine Kommission mit Unterstützung von Experten ist dafür ein geeignetes Format.“

Sätze wie diese bringen die Homöopathie-KritikerInnen bei den Grünen auf die Palme. Die betonen mantrahaft, dass Homöopathie nicht über den Placeboeffekt hinaus wirke. Auch renommierte Institutionen wie die Helmholtz-Gemeinschaft verweisen auf fehlende wissenschaftliche Belege für die Wirksamkeit. „Homöopathische Mittel allein wirken nicht gegen die Beschwerden, gegen die sie empfohlen werden“, stellte die Helmholtz-Gemeinschaft im April fest. Schließlich sind in den hochverdünnten Mitteln oft keine Wirkstoffe mehr nachweisbar.

Abgedriftet in wolkige Metafragen

Entsprechend sorgen auch die Angebote der Homöopathie-Verbände für Ärger. „Der Versuch, den Beschluss für die Kommission im eigenen Sinne zu interpretieren, ist durchsichtig“, sagte die Grüne Paula Piechotta am Donnerstag. Piechotta, Ärztin an der Uni-Klinik Leipzig und im dortigen Grünen-Kreisvorstand aktiv, wirbt in der Partei für eine homöopathie-kritische Haltung. Und betonte: „Fakt ist: Alle Entscheidungen sind offen.“ Es könne auch sein, dass die Kommission angesichts der Fülle der Fragen scheitert.

Dieser Verdacht ist nicht unbegründet. In ihrem Bemühen, alle Seiten zufrieden zu stellen, sind die Grünen in wolkige Metafragen abgedriftet. Ihr Beschluss liest sich so, als könne das Unterfangen schnell ausufern. So wollen die Grünen zum Beispiel klären, „in welchem Spannungsverhältnis“ evidenzbasierte Wissenschaft und ein ganzheitlicher Gesundheitsbegriff stehen. Ebenso wollen sie „den Wissenschaftsbegriff in der Medizin“ diskutieren.

Die Fronten stehen sich unversöhnlich gegenüber: Der Streit sei „giftig“ geführt worden, heißt es. Wichtige Grüne betonen hinter vorgehaltener Hand, das Thema sei ja angesichts der Herausforderungen der Zeit eigentlich irrelevant. Andere widersprechen vehement. „Wenn wir als Grüne die Homöopathie in Frage stellen, dann berührt das unsere programmatische DNA und ist etwa so, als wenn die CDU sich für die Abschaffung des Religionsunterrichts aussprechen würde“, sagte Baden-Württembergs Sozialminister Manfred Lucha der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Was, wenn sich die Kommission nicht einig wird? „Dann müsste die nächste Bundesdelegiertenkonferenz über die harten Punkte entscheiden“, sagte Homöopathie-Kritikerin Piechotta. Die Grünen-Spitze bekäme also den Streit, den sie nun erstmal verschob, Ende 2020 erneut serviert – pünktlich zum beginnenden Bundestagswahlkampf.

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161 Kommentare

 / 
  • Paula , Moderatorin

    Wir haben die Kommentarfunktion geschlossen. Eine sachliche Diskussion ist offenbar nicht mehr möglich.

  • Einfach nochmal zur Klarstellung die Fakten zur Homöopathie



    •Die Homöopathie schadet niemandem (bei verantwortlicher Anwendung und mit Blick auf ihre Grenzen)



    •80% der Bevölkerung spricht sich für den Erhalt der Therapievielfalt einschließlich Homöopathie aus



    •Sie hilft sehr vielen Menschen und dies offensichtlich laut überwiegender Anzahl der Metaanalysen auch über Placebo-Effekt hinaus (Conclusions wörtlich!)



    •Die Evidenz ist nicht schlechter als die von Therapien der sog. wissenschaftlichen Medizin (laut Cochrane-Analysen)



    •Ebenso wie die Studienlage der sog. wissenschaftlichen Medizin verbesserungswürdig ist, wird auch die Homöopathie noch eine eindeutigere Evidenz nachweisen müssen



    •Wo und wie die homöopathische Wirkung ansetzt wissen wir (noch) nicht wirklich (Genexpression?)



    •Das Prinzip der Wirkung potenzierter Substanzen erscheint (bisher) noch unplausibel



    •Die Homöopathie kostet einen Bruchteil anderer Therapien



    •Möglicherweise kann sie zur Einsparung von Antibiotika beitragen.



    Warum sie also wie die Hebammen des Mittelalters (die „zu viel“ wussten!) zum Scheiterhaufen treiben?



    Nachdem sich also KEINE RATIONALEN Argumente GEGEN die Homöopathie anführen lassen, was ist das wirklich Bedrohliche an ihr?



    homoeopathiewirkt....rohte-homoopathie/

    • @HGH:

      1.) Sie hielft aber auch nicht über den Placebo-Effekt hinaus.



      2.) Das gleiche ließ sich auch über Aderlass und Behandlung mit überdosiertem Arsen sagen.



      3.) Eine Lüge.



      4.) Dito.



      5.) Die bisherige Evidenz reicht noch nicht einmal an die Mindeststandards heran.



      6.) Da sie auch nicht wirkt. Oder wie sollten etwa Entenherz und -leber gegen Grippe helfen, wenn schon die grundsätzlichen Überlegungen dazu falsch sind?



      7.) Angesichts dessen, dass es keine ausreichende Evidenz für eine Wirkung über den Placeboeffekt hinaus gibt, ist es am wahrscheinlichsten, dass die Wirkung deswegen unplausibel erscheint, weil sie nicht funktioniert.



      8.) Handauflegen kostet auch weniger, das kann kein Argument sein.



      9.) Auch Handauflegen kann zu Einsparungen bei Antibiotika führen.



      10.) Der Vergleich hinkt. Die Hebammen wussten tatsächlich etwas. Hier geht es um Scharlatanerie.



      11.) Nur weil Sie alle rationalen Argumente ignorieren, heißt das nicht, dass es keine gibt. Hier befinden Sie sich auf einer Stufe mit Klimawandelleugnern, Kreationisten und Flacherdlern.

    • @HGH:

      Kommentar entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich.

      Die Moderation

    • @HGH:

      Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an unsere Netiquette.







      Die Moderation

  • Ich habe hier im Forum was von einer sog. Potenzierung von C 30 gelesen.

    Das entspricht einer Verdünnung von



    1 zu 1.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000.000

    Zur Veranschaulichung : Hier käme ein Molekül einer beliebigen Substanz in einer Wasserkugel mit einem Durchmesser von 150 Millionen Kilometern (der Abstand von der Erde zur Sonne) (Wikipedia)

    Noch Fragen?

    • @1Mj3tI39F:

      "in einer" -> "auf eine"

      @taz: Eine Editierfunktion fürs Forum wäre schön

  • Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

    Die Moderation

    • @Kaktus:

      Desavouieren – ist das Ihre Logik?



      Wir kommen da nicht zusammen, das ist doch klar.



      Aber verletzte ich Sie deswegen?



      Schwach.

  • Das Allerwichtigste hab' ich noch vergessen:



    Ich zahle (und habe immer bezahlt) alle meine Globuli selbst. Und das als AlG2-Bezieherin.



    Das sollte auch ausdrücken können, wie wirksam sie (für mich) sind.



    Und ich behaupte jetzt mal, dass ich nicht unbedingt geistig oder die Logik betreffend minderbemittelt bin.



    Auch noch vergessen:



    gegen Muskelkater hilft (mir ausgezeichnet) Acidum sarcolacticum C 30. Jeder Mensch weiß, wie sich ein Muskelkater anfühlt, wie lange er dauert und dass er doch recht unangenehm ist. Stündlich fünf Globuli – einen Tag später bin ich beschwerdefrei.



    Das lässt sich nicht mit Placebo-Effekt (allein) erklären, denn Muskelkater dauert im Normalfall mehrere Tage…



    Ich genieße es.

    • @Frau Kirschgrün:

      Wenn Ihr Muskelkater normalerweise mehrere Tage dauert, sollten Sie das untersuchen lassen.

    • @Frau Kirschgrün:

      Ihr Muskelkater ist nach einem Tag weg?

      Donnerwetter, bei den allermeisten anderen auch. Ohne irgendwelche Mittelchen.

    • @Frau Kirschgrün:

      Ich behaupte das genaue Gegenteil.

      Und zum Muskelkater: Meiner heilt IMMER innerhalb von 2h-4h – ohne jede Globuli, nehme ich nie: Sehr gut heilt mein Muskelkater mit Chilichips – die enthalten hohe Mengen an Capsaicin und Salzen (Paprikachips helfen da sehr viel weniger gut). Selbstgeschossenes Wild (insb. Hirsch) blutigroh gegessen hilft mir auch sehr gut. Wichtig ist aber das selber schießen!, einfach mitgebrachtes oder tiefgefrorenes hilft da gar nicht.



      PS: meine Chips zahle ich auch immer selbst und meinen Hirsch (und das drumherum) auch. Bisher bin ich noch nicht auf die Idee gekommen, das von meiner Krankenkasse bezahlen zu lassen, aber die Idee gefällt mir.



      Liebe Grüße an alle,E.

      • @Eokdipl:

        Danke für Ihre freundliche Art und Weise.^^



        Ich habe Ihnen doch nichts getan, warum werden Sie aggressiv und herablassend, m. E.?



        Ich will Sie ja, wie alle anderen auch, nicht zwingen homöopathische Mittel einzunehmen.



        Lassen Sie doch beide Meinungen dazu gelten. Geht doch bei anderen Themen auch.



        Aber wahrscheinlich fanden Sie meine "Steilvorlage" einfach zu schön, um sie ungenutzt vorbeigehen zu lassen…



        Na dann, is recht.

        • @Frau Kirschgrün:

          Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

          Die Moderation

      • @Eokdipl:

        " Selbstgeschossenes Wild (insb. Hirsch) blutigroh gegessen hilft mir auch sehr gut." (EOKDIPL)



        Ihnen sitzt der Schalk im Nacken. Danke für Ihren Humor!



        Mir fällt bei der Gelegenheit mal wieder eine Patientin ein, die Stein und Bein schwor sie hätte ihr Karpaltunnelsyndrom erfolgreich mittels eines an der Schulter angesetzten Blutegels behandelt. Der habe ihr "das ganze Gift rausgesaugt". Dass sie allerdings eine ganze Behandlungsserie bei einem guten Physiotherapeuten erhalten hatte, das gab sie nur sehr widerwillig zu. Nein, es war dann doch der Blutegel...



        Dergleichen Storys könnte ich Ihnen am laufenden Meter liefern. Aber Ihr selbstgeschossener Hirsch bleibt vorerst tatsächlich unschlagbar. Waidmanns Dank!

    • @Frau Kirschgrün:

      Es tut mir ja leid, aber mein Muskelkater dauert selten länger als ein Tag.



      Ohne Globuli.

      Trotzdem wünsche ich Ihnen viel Spaß bei Ihrem Genuss.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Also eines muss man den Homöopathie-Fans lassen:

    Sie sind die Duracell-Hasen des Forums.

    Würde ich das alles lesen, ich würde wohl in ein Koma fallen, aus dem mich nur ein paar der Wunder-Kügelchen holen könnten.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Die Wissenschaft ist oft genug eine Hure und wird bezahlt von den Mächtigen (ich dachte das wissen die Linken hier seit Jahrzehnten). Goetheanist half u. hilft da gerne mit Hintergrundinfos weiter.

      Auch die Fachkommission ist angesichts der Komplexität der Materie keine schlechte Idee, und ich bin gespannt, wie Habeck & Co. das meistern werden (oder schulmeistern?)...

       

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      Die Moderation

       

       

      • 8G
        88181 (Profil gelöscht)
        @Ökologe:

        "Da reicht es nicht, mal mit ein paar knackigen Sätzen u. halbwitzigen Lästertiraden beifallscheischend abzulästern."

        Mir reicht es.

        Mehr ist der Unsinn doch nicht wert.

        • @88181 (Profil gelöscht):

          Aber aber Jim, ich kenne dich als diskussionsfreudigen und gerne schreibenden Mitdiskutanten! Jetzt wo es spannend u. ein wenig differenzierter wird aussteigen, hast doch manchmal durchaus knuffige Anmerkungen zu machen, tssstsss...

          Na gut, ist zu respektieren - dann mein Tipp: Nicht unter jedem TAZ-Homöopathieartikel was ablassen, dann gibts auch keine Gegenrede und du mußt dich nicht aufregen. So einfach könnte es sein.

          • 8G
            88181 (Profil gelöscht)
            @Ökologe:

            Also wenn sich hier überhaupt jemand aufregt, dann sind das Sie und die anderen Freaks. Ihr geratet ja regelrecht aus dem Häuschen.

            • @88181 (Profil gelöscht):

              Es regt mich ein wenig auf, wenn selbsternannte Hüter der Aufklärung eine für Kranke hilfreiche u. nebenwirkungsfreie Therapieform mit einer eiskalten Diskreditierungsstrategie madig machen wollen.



              Ich habe so viel gute Effekte und Heilungen mit Homöpathie gesehen (was ein Skeptiker nicht sehen kann, klaro), dass ich da etwas in Kampfeslaune komme; das möge man mir nachsehen.

              Kommentar gekürzt. Bitte bleiben Sie sachlich.

              Die Moderation

              • 8G
                88181 (Profil gelöscht)
                @Ökologe:

                Den Eifer verstehe ich trotzdem nicht. Und der Eifer ist mir verdächtig. Warum kann man nicht glücklich und zufrieden sein, wenn man so etwas gefunden hat?

                Warum muss man dann der ganzen Welt beweisen, wie toll das ist und wie prächtig es funktioniert?

                Wo es doch offensichtlich so recht keiner glauben will. Außer denen, die sowieso daran glauben.

                Weil wie Gläubige kommt ihr ja schon daher. Ist ja OK.

                Ich z.B. glaube an Autogenes Training.



                Aber ich habe keine Fahne, wo das drauf steht.

                • @88181 (Profil gelöscht):

                  Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

                  Die Moderation

                  • 8G
                    88181 (Profil gelöscht)
                    @rero:

                    "Sie könnten sich dann ja immer mit den HfH treffen, "den Hooligans for Homöopathie".

                    Wir, die WOAT (white old autogenic training) treffen uns nicht nur mit denen, wir schlagen uns mit denen.

                • @88181 (Profil gelöscht):

                  ...immerhin gibt es klare Tendenzen, zum



                  "ZERSCHLAGEN der öffentlichen, der sozialen REPUTATION der Homöopathie." (Chef-skeptikus Endruscheit)



                  Und wenn erfolgreiche Handwerkszeuge aus der Hand geschlagen werden sollen, nur weil sie nicht einer einer ziemlich willkürlichen Norm entsprechen, dann erinnert das an unselige Zeiten...



                  homoeopathiewirkt....ch-nur-unheimlich/

  • Ein letzter Vorschlag zur Güte: Wir stimmen alle der Übernahme von Homöopathie durch die gesetzlichen Krankenkassen zu - unter einer Bedingung: Der/die Versicherte muß sich ein für allemal entscheiden was er überhaupt will: Entweder Homöopathie oder evidenzbasierte Medizin. Und diese Entscheidung ist dann bindend für mindestens die nächsten 10 Jahre. Dann kann er sich neu entscheiden. Aber diese beliebige Rosinenpickerei, je nach Mondkalender oder Horoskop, sollte bindend unterbleiben.



    Deal?

    • @LittleRedRooster:

      Kein "deal", oh deutscher Trump! Denn das Entweder-Oder gibt es so in der Realität nicht. Die Welt ist nicht Schwarz oder Weiss. Und die Medizinwelt schon gar nicht; da geht es um ein sinnvolles Miteinander und Nebeneinander und die Therapievielfalt/Wahlfreiheit.

      Wie heisst es so schön von den Skeptikern: es gibt nur eine Medizin und die Homöopathie ist ein Teil davon (über 7000 Ärzte in D praktizieren sie).

      • @Ökologe:

        Danke.



        Schon aus rein logischen Gründen ist so ein Deal nicht akzeptabel. Aber das ist ja sowieso nur der Versuch, mit Angst zu arbeiten.



        Ich habe seit über 20 Jahren KEINE Mandelentzündung und keine schwere Erkältung mehr gehabt, seit ich Gelsemium D 30 (!!!! die "!!" sind für die "Skeptiker") nehme. Diese Globuli werden auch Schulmedizinern empfohlen.



        Das einzige, das mir gegen lestless legs hilft, ist Zincum metallicum C 30, meine wochenlangen (drei Wochen ohne Pause) Blutungen NACH ersten Ausschabung (das ist nicht lustig!) und im Zuge der Menopause habe ich mit Globuli, die die Apotheke erst besorgen musste, restlos zum Stillstand gebracht (eine zweite und vielleicht sogar noch dritte Ausschabung, was bei diesen Problemen noicht unüblich ist, kam für mich definitiv nicht in Frage).



        Und warum frau darüber nicht reden soll, und sich damit zufrieden zeigen soll, erschließt sich mir nicht.



        Btw., meinen Neffen und die Nichte "brüderlicherseits" gibt es nur, weil nach der langen, ergebnislosen und massiv eingreifenden Hormontherapie meine Schwägerin nach der Einnahme entsprechender Globuli schwanger geworden ist. Beide Kinder sind zum Klauen (16 und 19) und meine Augensterne.



        Fehlender Wirkungsnachweis?



        Nein. Nicht fehlend.



        Nur wollen sehr viele "Schulmediziner" nicht dazulernen, dass es viele Dinge gibt – nicht nur medizinische – die wirken und vieles|alles lösen können.



        @Jim Hawkins:



        Wo ist das Problem, eine "Fahne, wo das drauf steht" zu haben?



        Ich teile sehr gerne Dinge und Erfahrungen kostenlos und hintergedankenlos mit Menschen, denen sie vielleicht auch helfen, das Leben erleichtern oder Freude bringen könnten. Ist doch eine freie Entscheidung, sie anzunehmen oder nicht. Ich kenne keinen einzigen Homöopathen (meiner damals in München war sog. Schulmediziner), der seine Patienten zu etwas zwingen oder überreden würde.



        Das macht doch m. E. hierarchiefreie Gesellschaft und hierarchiefreies Zusammenleben aus.

        • @Frau Kirschgrün:

          "Diese Globuli werden auch VON Schulmedizinern empfohlen."

      • @Ökologe:

        "Kein Deal" (Ökologe)



        Hätte mich auch sehr gewundert, wenn da was daraus geworden wäre. Leute wie Sie kennen nur das Alles oder Nichts. Aber die Finger von den Kirschen in Nachbars Garten lassen, da sind Sie dann auch wieder überfordert. Ist halt doch nur eine Gier-Debatte.

  • RS
    Ria Sauter

    Würdem die lieben Mitmenschen doch auch bei anderen Themen so viel Schaum vor dem Mund entwickel .Sie müssen noch für viele andere Dinge zwangszahlen, die grossen Schaden anrichten. Globoli sind für niemanden gefährlich.

  • Kleiner Faktencheck zu der im Artikel zitierten Aussage der Helmholtz- Gemeinschaft, dass Homöopathie nicht über Placeboniveau wirken soll („Homöopathische Mittel allein wirken nicht gegen die Beschwerden, gegen die sie empfohlen werden“)

    Die Helmholtzgemeinschaft bezieht sich in dem zitierten Artikel (siehe Link), der übrigens auch einen entspannten Umgang mit der Homöopathie für möglich hält, was angesichts der oft mit Intoleranz und Schaum vor dem Mund geführten Debatte schon ein Fortschritt wäre, auf die Metaanalysen von Linde und Mathie:

    Zitat Linde: “The results of our meta-analysis are not compatible with the hypothesis that the clinical effects of homoeopathy are completely due to placebo. "







    Zitat Mathie: We tested the null hypothesis that the main outcome of treatment using a non-individualised (standardised) homeopathic medicine is indistinguishable from that of Placebo.....A meta-analysis of all extractable data leads to rejection of our null hypothesis. (Ausnahme nur bei einer kleine Subgruppe)

    Beide betonen also eindeutig, dass die Gesamtauswertung aller Studien eine Wirkung der Homöopathie über Placeboniveau ergeben hat. Dieses Ergebnis wird dann noch mit Kommentaren der Autoren versehen, die darauf hinweisen, dass für einzelne Krankheitsbilder zu wenige Studien vorliegen, um für diese eine klare Wirksamkeit zu beweisen und dass einzelne Studien methodische Mängel haben etc.. Das statistische Ergebnis der zitierten Metaanalysen ist aber eindeutig, dass Homöopathie über Placeboniveau wirkt.

    Wenn die "renommierte" Helmholtzgemeinschaft also behauptet, Homöopathie wirke nicht über Placeboniveau und dabei auf Metaanalysen verweist, die wörtlich das Gegenteil sagen (siehe Zitate), kann jede Leserin die Glaubwürdigkeit dieser Aussage leicht überprüfen. Vielleicht sollte Herr Schulte mal bei der Helmholtz-Gemeinschaft nachfragen, wie sich eine solche Argumentation mit den Grundsätzen wissenschaftlicher Seriösität vereinbaren lässt.

    • @Goetheanist:

      Nachtrag: Die Helmholtzgemeinschaft behauptet, Linde sage: "In den vorliegenden Studien gibt es keine hinreichenden Hinweise darauf, dass Homöopathie bei irgendeinem körperlichen Beschwerdebild wirksam sei."







      Im Original lautet dieser Satz: "However, we found insufficient evidence from these studies that homoeopathy is clearly efficacious for any single clinical condition.“ .







      Bereits die Unterschlagung des Wortes "clearly" in der Übersetzung verfälscht den ursprünglichen Sinn. Statt dass wahrheitsgemäß übersetzt wird, dass hinreichende Beweise fehlen, dass Homöopathie klar wirksam sei, wird suggeriert, dass Beweise dafür fehlen, dass sie wirksam sei. Noch gravierender ist aber, dass dadurch Sinn der Aussage Lindes inhaltlich in sein Gegenteil verkehrt wird. Linde konstatiert, dass es zwar in der Gesamtauswertung aller Studien eine signifikante Überlegenheit der Homöopathie über Placeboniveau gibt und weist sogar explizit darauf hin, dass es z. B. zum Thema Ileus 5 positive Studien gibt, sieht aber aufgrund einer eher skeptischen Grundhaltung noch keinen ausreichend klaren Beweis für die Wirksamkeit bei einzelnen Krankheitsbildern (bei jedem allopathischen Medikament würden 5 Studien natürlich sofort als Beweis gewertet). Diese zwar skeptisch voreingenommene, aber respektable Aussage Lindes in das Gegenteil zu verkehren und zu behaupten, er habe bewiesen, dass Homöopathie unter keinen Umständen wirke, wie dies die Helmholtz-Gemeinschaft tut, dürfte mit den Prinzipien wissenschaftlicher Redlichkeit nur schwer vereinbar sein.

      Fazit: die "Ketzerin" Homöopathie wird vor das Tribunal der "seriösen" Wissenschaft gezerrt. Diese geht in der Beweisführung wenig zimperlich vor, indem manche Tatsachen einfach in das Gegenteil verkehrt werden. Am Ende, wenig überraschend, dann der Schuldspruch: alles nur Placebo. Überraschend ist nur, dass das offenkundige Argumentieren mit falschen Behauptungen weder der Politik noch der kritischen Presse aufzufallen scheint.

  • "Die Neoskeptiker errichten bereits den Galgen u. wollen den "Aberglauben" vertilgen." (Ökologe)



    Ach du liebe Güte! Und wovon träumen Sie Nachts?

    • @LittleRedRooster:

      Heute nacht hatte ich einen sehr angenehmen erotischen Traum. Aber zurück zur Polit-Diskussion:



      Das mit dem "Galgen" war eine Metapher und nicht allzu weit hergeholt. Die haben die Globukalypse ausgerufen (mal ecosian). Schaut mal hier:



      www.homoeopathie-o...iert-Skeptiker.pdf

      • @Ökologe:

        "Das mit dem "Galgen" war eine Metapher (...)" (Ökologe)



        Na, Sie haben ja einen merkwürdigen Humor. Aber durchgehen lasse ich diese erneute Mogelei nicht. Ein Galgen ist ein Galgen ist ein Galgen und keine Metapher, sondern schon sehr konkret. In diesem Falle eine bewußt gewählte Verleumdung.

  • Gibt es eigentlich ein Konzept, warum Homöpathie wirken soll? Also jetzt nicht nur das Ähnlichkeitsprinzip, sondern eins, dass biochemische, psychische, soziale u.a. Dispositionen miteinbezieht und so an die "Schul"-Medizin mit ihrem biologischen Weltbild andockbar wäre? Dann bräuchte man nicht einfach nur Studien durchführen und sagen, schaut, es funktioniert doch, sondern dann gäbe es auch Erklärungsansätze und die Homöopathie wäre gezielt weiterentwickelbar. Ohne Erklärungsansätze - nach 200 Jahren Homöopathiegeschichte in direkter Nachbarschaft zur Entwicklung der modernen Biologie/Medizin - scheint mir Homöopathie hauptsächlich durch Zauberei zu wirken. Aber das ist ja auch nicht schlecht.

    • @Marius:

      ja, denn das Ähnlichkeitsprinzip der Homöopathie ist eben nichts anderes als eines der ubiquitär in der Natur und damit in der Physik (einschließlich Elektotechnik, Atom- und Molekülphysik, Kernphysik und Teilchenphysik) existenten Resonanzphänomene, die schon seit dem Altertum bekannt sind und beobachtet wurden (auch das homöopathische R.).



      de.wikipedia.org/w...Molek%C3%BClphysik

      Wenn Sie Physiker wären, würden Sie da leicht "andocken " können, da diese meist ein "undogmatisches" Weltbild besitzen....

      • @HGH:

        Hier neben mir stöhnt gerade ein Physiker sehr gequält auf.

        • 0G
          06227 (Profil gelöscht)
          @Kaktus:

          hier bricht gerade ein Chemiker mit Spezialisierung in Molekülphysik in schallendes Gelächter aus _

      • @HGH:

        Und deswegen nehmen also Homöopathiegläubige verdünnte Entenleber und Enternherz zu sich, weil ein französischer Arzt in der Scheiße der Opfern der Spanischen Grippe "schwingende" Bakterien gefunden und diese in Entenherz- und leber wiedergefunden hat?

        Obwohl man bis heute nicht weiß, was er da bitteschön gesehen hat und obwohl inzwischen bekannt ist, dass die Spanische Grippe von Viren verursacht wird?

  • 80% der Bundesbürger wünschen nach einer repräsentativen Umfrage, dass die Kassen Komplementärmedizin inklusive Homöopathie erstatten, während dies von 10 % abgelehnt wird. Diese Minderheit von 10% versucht mit einer rational schwer nachvollziehbaren Vehemenz der Mehrheit diesen legitimen Wunsch nach Kostenerstattung zu verwehren. Und die Grünen, die sonst immer den mündigen Pateinten propagieren und das Mitspracherecht des Patienten bei der Therapie einfordern (wie es übrigens unter dem Stichwort shared decision making heutige gute medizinische Praxis sein sollte) benötigen nun eine Kommission und ein Jahr Bedenkzeit, um zu überlegen, ob das Leitbild des mündigen Patienten auch für die von der Mehrheit gewünschte Homöopathie gelten darf, oder ob die Grünen sich dem Diktat der laut auftretenden Minderheit beugen sollen und in punkto Homöopathie zur Entmündigungs- und Verbotspartei werden sollen. Dabei sollte eigentlich jeder rational denkende Mensch nachvollziehen können, dass die pragmatisch denkende Mehrheit durchaus vernünftig handelt, wenn sie bei leichten Infekten z. B. Homöopathie statt Antibiotika einnehmen will. Es ist schwer nachvollziehbar, warum eine große Koalition aus SPD, FDP, Teilen der CDU und neuerdings auch Teilen der Grünen der Mehrheit, die für 80% der Krankenkassenbeiträge aufkommt, das legitime Recht absprechen will, wenigstens 0.03% der Ausgaben der Kassen für die von ihr gewünschten Therapien zugebilligt zu bekommen.

    Besonders schwer verständlich ist aber, dass die Begründung dafür, es gebe keine einzige Studie, die die Wirksamkeit der Homöopathie beweist, obwohl sie nachweisbar und offensichtlich falsch ist, trotzdem von den Politikern und weiten Teilen des Journalismus ständig "mantrahaft" wiederholt wird, wobei die Taz neuerdings ein erfreuliches Gegenbeispiel ist, indem sie zumindest halbherzig die Existenz positiver Studien zuweilen erwähnt.

    www.aerztezeitung....991303/integrative

    • @Goetheanist:

      Da fängt ja schonmal der Unsinn an: Homöopathie wird mit tatsächlich wirksamen Sachen in einen Topf geworfen, vorzugsweise mit der Naturheilkunde, mit der die Homöopathie ja selbst von ihrer pseudowissenschaftlichen Grundlage her nichts zu tun hat.

    • @Goetheanist:

      "80% der Bundesbürger wünschen nach einer repräsentativen Umfrage, dass die Kassen Komplementärmedizin inklusive Homöopathie erstatten"

      "Das geht aus einer repräsentativen Forsa-Befragung im Auftrag des Deutschen Zentralvereins homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) hervor"

      Jo. Ebenfalls 80% der Bundesbürger wünschen nach einer repräsentativen Umfrage, dass ein Braunkohlekraftwerk in ihrem Vorgarten errichten wird.

      Das geht aus einer repräsentativen Befragung im Auftrag des Bundesverbandes Braunkohle (DEBRIV) hervor.

    • @Goetheanist:

      "80% der Bundesbürger wünschen nach einer repräsentativen Umfrage, dass die Kassen Komplementärmedizin inklusive Homöopathie erstatten (...)" (Goetheanist)



      Ich gratuliere! Noch am 24.10.19 behaupteten Sie im taz-Forum es würde sich um 70% der Bevölkerung handeln, die Homöopathie nutzen und gerne eine entsprechende Kostenübernahme der Krankenkassen hätten. Nun sind es Ihren Angaben zufolge bereits 80%. Ein sich hurtig vermehrendes Völkchen scheint Ihre Anhängerschaft zu sein, würde man Ihnen Glauben schenken.



      Ich habe Ihnen damals bereits nachgewiesen dass Sie mit Auswertung und Verständnis von statistischen Daten offenbar ein echtes Problem haben.



      Die von Ihnen ständig zitierte Forsa-Umfrage (!) stammt aus dem Jahre 2017 und war vom Deutschen Zentralverband homöopathischer Ärzte (DZVhÄ) in Auftrag gegeben. Die Datenbasis dieser Umfrage sind 1502 befragte Personen. Die Hälfte der Befragten (50% = 751 Personen) gab an Erfahrungen mit Homöopathie gemacht zu haben. Von diesen 751 Personen waren 70% zufrieden oder sehr zufrieden. Einfache Kenntissse von Grundrechenarten würden eigentlich ausreichen: Nach Adam Riese waren also 526 von 1502 befragten Personen mit der homöopathischen Behandlung zufrieden. Und exakt diese 526 Personen blasen Sie nun schon zu "80% der Bundesbürger" auf. Und ich bin mir ziemlich sicher dass Sie dieses Ihr Mantra auch weiterhin begeistert durch die Landschaft posaunen werden. Verifizierbare Fakten und Rechenkünste sind ja nicht so Ihr Ding.



      Interessant übrigens auch die Entwicklung der nirgendwo näher verifizierten, aber immer wieder gerne behaupteten "0,03% der Ausgaben der Kassen" für Homöopathie. Weiter unten, bei der ebenso pro-homöopathisch argumentierenden Foristin Nina Janovich sind das noch 0,003%. Ein Beleg dafür wird aber auch von Ihr nicht geführt. Aber, was solls: so eine Null hinterm Komma hin oder her - was soll der Geiz, gell.



      Solche Scharaden sind mittlerweile beliebte Lachnummern im Statistik-Unterricht, mein Herr.

      • @LittleRedRooster:

        Die von mir zitierte Umfrage ist aus dem Jahr 2019. Wenn Sie diese mit Zitaten aus einer Umfrage von 2017 widerlegen wollen, ist dies fragwürdig. Erschreckend ist aber ihr Umgang mit Statistik. Wenn bei einer repräsentativen Umfrage 80 % für Homöopathie sind, sind dies 80 % der Bevölkerung und nicht 800 (80% von den 1000 Befragten). Das ist das Grundprinzip einer repräsentativen Umfrage. Nach ihrer Logik müssten ja die Grünen, wenn sie in Umfragen unter 1000 Wählern auf 20 % Zustimmung kommen bei der nächsten Wahl krachend an der 5% Hürde scheitern, da sie ja angeblich nur 200 Wähler (20% von 1000) wählen würden. Wie sich solche statistische Unkenntnis mit Ihrem Anspruch verträgt, von der Warte unfehlbarer Wissenschaftlichkeit alle Andersdenkenden im Forum als abergläubische, halbgebildete Esoteriker zu verunglimpfen, sei mal dahingestellt.

        • @Goetheanist:

          "Die von mir zitierte Umfrage ist aus dem Jahr 2019." (Goetheanist)



          Sie verdrehen schon wieder die Tatsachen: Lediglich der von Ihnen um 02.17 Uhr verlinkte Artikel aus der Ärztezeitung, welcher vom Deutschen Zentralverein homöopathischer Ärzte stammt, ist aus 2019. Nicht aber die fragliche Forsa-Umfrage.



          Sollten Sie tatsächlich eine entsprechende Umfrage aus 2019 vorliegen haben, dann wird es aber nun langsam mal Zeit diese hier zu verlinken, anstatt andauernd nur die Behauptungen interessierter Kreise aus homöopathischer Ärzteschaft und Pharmaindustrie unkritisch nachzubeten.



          Wenigstens sollten Sie uns aber Anteil nehmen lassen an dem großen Mysterium der explodierenden Vermehrung von Homöopathie-Befürwortern von angeblich 70% (Ihre Behauptung vom 24.10.19) auf nunmehr phänomenale 80% der Bundesbürger (Ihre Behauptung vom 1.12.19). Da scheint sich ja was abzuspielen das fast an die wunderbare Brotvermehrung Jesu am See Genezareth erinnert. Wenn sich das exponentiell so weiter entwickelt, dann sind das bis Neujahr mindestens 120%. Chapeau!



          Sorry - aber eine ernstzunehmende Debatte geht wirklich anders. Mir ist mittlerweile meine Zeit zu schade die ich mit Leuten wie Ihnen verschwende und verabschiede mich.



          Servus - und schwurbeln Sie nun ruhig ungestört weiter. Ihre Maske ist ab. Das genügt.

    • @Goetheanist:

      ".....mit einer rational schwer nachvollziehbaren Vehemenz......"

      touche!,



      nur wird keiner von den 10% das Irrationale an ihrer Argumentation ehrlich zugeben (können), da es ja möglicherweise von den uneingestandenen eigenen, unbewußten (Zukunfts?)-Ängsten gespeist wird....



      Link zur Analyse s.u.



      Und Dank an Sie, Ulrich Schulte, dafür, dass Sie der Versuchung, die unsägliche Falschaussage zur Homöopathie zu wiederholen, widerstanden haben....

  • Es gruselt einen, zu sehen, wie sehr Esoterik und Aberglaube wieder um sich greifen. Gerade in den sogenannten gebildeten Schichten soll es ja angeblich überproportional viele Homöopathieanhänger geben. Diese mögen vielleicht als Bildungsbürger jede Menge Altgriechisch und Latein gelernt haben - die moderne Naturwissenschaft ist an ihnen offenbar vollständig vorbeigegangen. Wie sonst ist zu erklären, dass sie diesem auf unsinnigen Annahmen beruhenden Verfahren überhaupt Bedeutung beimessen? Die Grünen sollten sich lieber für einen besseren naturwissenschaftlichen Unterricht einsetzen (und natürlich gegen die Kostenerstattung für Mumpitz), statt sich von Lobbyisten einer gewinnstarken Industrie einseifen zu lassen.

    • @Runa:

      Es gruselt einen, zu sehen, wie sehr Neoskeptizismus und blinder Wissenschaftsglaube um sich greifen. Gerade in den sogenannten gebildeten und "linken" Schichten soll es ja angeblich überproportional viele Homöopathiehasser geben. Diese mögen zwar schon mal gehört haben, dass Marx und Lenin was zu sagen hatten, die moderne Wissenschaft mit ihren Studien ist an ihnen offenbar vollständig vorbei gegangen. Wie sonst ist zu erklären, dass sie dieser auf unsinnigen Annahmen beruhenden Homöopathie-Hatz überhaupt Bedeutung beimessen?



      Die Grünen sollten sich lieber für einen besseren naturwissenschaftlichen und ökologisch orientierten Unterricht einsetzen (und natürlich gegen die Kostenerstattung für Chemiepampe-Mumpitz), statt sich von Lobbyisten einer gewinnstarken Industrie und Glyphosat- und Atomkraftbefürwortern (siehe "GWUP") einseifen zu lassen.

      • @Ökologe:

        "sehr Neoskeptizismus und blinder Wissenschaftsglaube um sich greifen"

        Leider nicht, wie die stetig steigenden Milliardenumsätze der Esoterikbranche (zu der Homöopathie selbstverständlich auch gehört!) zeigen. Gruselig ist, wie leichtfertig Errungenschaften der Aufklärung verhöhnt werden. Genau mit solchem Quatsch wie der relativistischen Rechtfertigung des Glaubens an Magie wird das neue dunkle Zeitalter hereinbrechen. Für mich besteht kein Unterschied zwischen Homöopathie und dem Tieropfer im Voodoo oder der Scharia. Obskurantistischer Quatsch, alles.

  • @ Goetheanist und @ Ökologe enttarnen die unablässig wiederholten Falschaussagen zur Homöopathie mit großer Geduld eins um das andere mal.



    Aber warum eigentlich besteht seitens einiger Foristen und auch der Medien ein solches Interesse an der fast mittelalterlichen Verfolgung und Diffamierung der Homöopathie ohne dass sie von ihr wirklich etwas befürchten müssen?



    Was ist so provozierend an ihr? Sind es wirklich nur die @ LITTLEREDROOSTER "mystisch verschwurbelten Allüren ihrer Alten [..] peinlichen Eltern"??



    Oder verbirgt sich hinter dem @HANNE "Hass" nicht noch ein ganz anderes Phänomen?



    Kann es sein, dass alle eigenen irrationalen Ängste auf die "irrationale" Homöopathie übertragen werden, damit sie zusammen auf dem Scheiterhaufen verbrennen mögen?



    Ist das vielleicht die Erklärung für die unablässige als "Argumente" verkleidete Polemik?



    homoeopathiewirkt....rohte-homoopathie/

    • @HGH:

      Ihre Worte könnten so 1:1 auch von einem Klimawandelleugner, einem Kreationisten oder einem Flacherdler kommen.

    • @HGH:

      Ihr drei versucht nur mit einer bemitleidenswerten Unfähigkeit, Euch mit rationalen Argumenten auseinanderzusetzen, für Euer magisches Denksystem zu werben. Alle Eure Argumente wurden hier schon mühselig entkräftet, Ihr aber seid genau wie Verschwörungstheoretiker nicht in der Lage, aus Eurem festgefügten Gedankengebäude auszubrechen und stemmt Euch wieder und wieder mit aller Macht gegen an sich lächerlich simple Einsichten. Wieder und wieder, unter jedem Artikel immer wieder aufs neue.

      • @Suryo:

        Vielleicht hat Suryo irgendwie Recht. "Wir drei" halten die Diskussion am Laufen u. ohne eine Gegenrede wärs arg langweilig u. Suryo, Littleredrooster, Rote Zora etc. würden der doch etwas öden Verbalmasturbation u. gegenseitigen Bestätigung anheim fallen.



        Leider kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass genau das gewünscht wird, denn selbst rationale Argumente (wobei nicht nur rationale gelten) wie Studien, Logik etc. verfangen nicht bei den fanatischen Skeptiker-Sektierern. Wieder und wieder, unter jedem Artikel immer wieder aufs neue :-)

      • @Suryo:

        @Ökologe und @Goetheanist bringen mit bewundernswerter Geduld die Fakten, die Ihr mit SEN (Skeptiker-Evidenz-Neglict) ausblendet oder nicht wahr haben wollt (warum?).



        Da Ihr nur mit Polemik statt rationalen Argumenten zu antworten im Stande seit, ist es doch für jeden unverkrampft denkenden Geist (rational) nur logisch, andere psychologische Impulse dahinter zu vermuten....



        Introspektion hilft da übrigens, die wahren eigenen Impulse wahrzunehmen!

        • @HGH:

          Nein. Genau diese angeblichen Fakten wurden unter diesem und unter anderen Artikeln detailliert widerlegt. DAS weigert Ihr Euch anzuerkennen. Ihr tut mir leid in Eurem geistigen Gefängnis.

    • @HGH:

      "Kann es sein, dass alle eigenen irrationalen Ängste auf die "irrationale" Homöopathie übertragen werden, damit sie zusammen auf dem Scheiterhaufen verbrennen mögen?" (Satsang)



      Amüsanter Versuch. Reicht leider nicht fürs Kabarett. Der Rest: Paranoia.



      Kein Mensch hat hier jemals ein Verbot von Homöopathie gefordert. Man wehrt sich hier nur dagegen den Nonsens anderer mitfinanzieren zu müssen. That's all!



      Und Scheiterhaufen haben bislang immer noch jene Leute angezündet die zu merkwürdigen mystizistischen und irrationalen Weltansichten neigten. Genau jene Klientel kann es halt einfach nicht verstehen, dass man sich als Linker der Aufklärung verpflichtet fühlt. Ebensowenig geht in diese Köpfe rein dass aber exakt dies Wurzel und Basis einer linken emanzipatorischen Bewegung war und ist. Den ganzen Esoterikkrempel findet man ebenso ausgeprägt bei der äußersten Rechten.

      • @LittleRedRooster:

        Ok, jetzt wird es politisch-spannend:



        Der "Esoterikkrempel" WAR bei der AFD noch vor einiger Zeit NICHT zu finden. Die meisten Abgeordneten waren für die Impfpflicht und mit Homöopathie hatten die nichts am Hut. Nachdem die "Altparteien" derart undifferenziert populistisch agierten (Spahn, Lauterbach K. Schulze in Bayern etc.) hat die AFD das als OPPOSITIONSTHEMA ausgemacht (siehe Diskussion über Impfpflicht im Bundestag), macht sich diese Themen - leider - zu eigen u. will die von SPD & CO. im Stich gelassenen Alternativen u. GRÜNEN hinter sich sammeln. Was zumindest bei mir keinesfalls gelingt, aber ich beobachte das im Bekanntenkreis. Die reden jetzt auch von "Lügenpresse" (kein Wunder wenn man die PANORAMA-Sendung über Heilpraktiker u. Homöopathie angeschaut hat).



        Und - ich habe einige Bekannte, die man zur "Eso-Szene" rechnen könnte (Meditierende, Yoga-Freaks etc.); die haben die letzten Jahre entweder nicht oder GRÜN gewählt. Tendenz jetzt: AFD oder ÖDP.



        Macht nur weiter so mit euren Skeptiker-Mist und den medialen Breitseiten gegen Homöopathie und für die Impfpflicht, das ist die perfekte Strategie, die AFD u. die ÖDP zu stärken.

  • Zu dem Antrag der Homöopathiekritiker bei den Grünen gibt es ein interessantes wissenschaftliches Gutachten (siehe Link). Dort werden die Behauptungen des Antrages, dass es keine wissenschaftliche Evidenz für die Homöopathie gibt, mit der tatsächlichen Studienlage verglichen und Punkt für Punkt widerlegt.

    Jeder kann sich anhand dieses Gutachtens, das vermutlich bei der geplanten Expertenkommission der Grünen auch eine Rolle spielen wird, leicht ein eigenes Urteil bilden, wie glaubwürdig die stets "mantrahaft" wiederholte Behauptung, es gebe keine Studien, die eine Wirkung der Homöopathie über Placeboniveau belegen, in Wirklichkeit ist.

    Das Urteil der Gutachter über die wissenschaftliche Fundiertheit dieser Behauptung fällt jedenfalls eindeutig aus:

    "Die drei hier untersuchten Aussagen

    • es sei eine Wirkung sogenannter Potenzierung nicht nachweisbar,



    • es sei die fehlende Wirksamkeit homöopathischer Verfahren über Placebo hinaus mehrfach dargelegt,



    • es bestehe durch homöopathische Behandlungen das gesundheitliche Risiko einer verspäteten Behandlung durch Symptomverschleppung,

    sind wissenschaftlich falsche bzw. irreführende Aussagen über ein komplementärmedizinisches Therapieverfahren. Die entsprechenden Fakten wurden oben dargestellt."

    www.bph-online.de/...htung-nicht-stand/

    • @Goetheanist:

      @Goetheanist. Ihr Link führt auf die Seite eines Homöopathie-Patientenverbandes, also eines Lobbyverbandes. Und das soll nun seriöse wissenschaftliche Belegführung sein?



      Literaturtip: Ben Goldacre - "Die Wissenschaftslüge - Die pseudo-wissenschaftlichen Versprechungen von Medizin, Homöopathie, Pharma-und Kosmetikindustrie".



      Danach kann man weiter reden. Vorher ist das offenbar komplett sinnlos.

    • @Goetheanist:

      Danke für den Link!

    • @Goetheanist:

      Danke dafür, dass Sie die Falschaussagen zur Homöopathie so klar enttarnen!



      Wahrheiten jenseits von Diffamierung und Polemik müssen unbedingt gesagt werden.



      Aber was ist der wahre Hintergrund für die Inquisition jenseits von plausiblen Argumenten?



      Ihre Analysen in früheren Posts deuten es an:



      homoeopathiewirkt....rohte-homoopathie/

  • "FachpolitikerInnen", "ExpertInnen" "Kommission mit Arbeitsplan", "sachliche Ebene", "Expertise", "Sachverstand", bla, bla, und das alles für ein Nichts an Wirkung. Drollig.

  • "Alleine schon das Einsteigen auf einen der Begriffe wie "Ganzheitlichkeit" und "Schulmedizin" ist Nonsens, weil es unterstellt es gäbe so etwas wie "halbheitliche" Medizin..."







    Wollen Sie dem widersprechen, dass die derzeitige "Schulmedizin" ein Konglomerat an Spezialisierungen ist, LittleRedRooster? Patienten werden zuweilen von einem "Facharzt" zum nächsten geschickt, manchmal ähnlich wie beim Kickern. Oder wird "Ganzheitlichkeit" hier mit "ganz viele Ärzte" interpretiert?







    Wohlgemerkt!, ich finde grandios, dass es Spezialisten gibt, die über EIN Organ / Organsystem ALLES wissen und dieses mit ihren allerbesten Mitteln behandeln können! Aber bitte, das ist nicht ganzheitlich! Antibiotika-verordnende Ärzte interessiert nur perifer, ob der Darm bei der Behandlung dauerhaft in seiner Kompetenz gemindert wird. Um den Darm kümmert sich dann eben danach der Gastroenterologe. Oder die (Neben)wirkungen kardiologischer Präparate? Da ist doch völlig wurscht, ob ein alter Patient mit dem perfekten Blutdruck von 120/80 nicht mehr in der Lage ist, morgens aus dem Bett zu kommen. Hauptsache, dem eigenen Facharzt-Anspruch wurde Genüge getan. Danach wird der Patient zum nächsten Arzt.

  • @Martin 17. Liebe GWUPis. Es könnte sein, dass "Ideologie oder Wissenschaft" nicht die Frage ist, die wir hier verhandeln. Die Welt ist komplexer als das Entweder-Oder vorgibt. Die Grünen sind eine Partei, die groß geworden ist, weil sie der "wissenschaftsgesteuerten" Fortschrittsideologie des letzten Jahrhunderts die Utopie eine Lebens im Einklang mit der Natur entgegensetzen konnte. Das finden sie vielleicht romantisch. Ist es auch. Wie die Liebe zu einem Menschen. Sie können diese Liebe als "Hormoncocktail" verunglimpfen oder als Ideologie. Aber warum haben Sie das nötig? Was ärgert Sie daran?

  • Endlich!



    Endlich die lang erwartete und erst 42. und längst überfällige Diskussion über Globuli bzw. Homöopathie.



    Danke – Danke – Danke.

  • Fazit: Ist doch ganz einfach. Homöopathie wird nicht mehr von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen. Die Kosten homöopathischer Mittel liegen bei etwa 0,003 Prozent der Gesamtausgaben der Kassen. Stellt ja ein riesiges Einsparpotential dar! Es sei denn, die Kasse bietet dies freiwillig an, um Kunden zu werben. Wem das nicht passt, kann ja die Kasse wechseln! Ach so, das ist ja momentan schon so. Also wozu eigentlich die Aufregung?

    • @Anna Minerva:

      Genau Anna Minerva: Die Lösung ist simpel: Die Superskeptiker u. Wissenschaftsgläubigen (Karl Popper) sollen einfach die Kasse wechseln, ihre Chemie weiter fressen und mal das Lästermaul halten.

      Allerdings sollten wir dann mal einen Antrag bei den Grünen stellen, dass wir bei den gesetzlichen Krankenkassen Schwachsinn wie Cholesterinsenker, Knie-Operationen, zu viel Herzkatheder, unnötige Chemotherapien etc. (die Liste wäre zu lang für diesen Thread) nicht mehr finanzieren wollen.

      • @Ökologe:

        Umgekehrt wird ein Schuh draus: ihr Magiegläubigen fliegt aus den Kassen und könnt Eure eigene, private gründen. Die kann dann auch das Trinken von Chlorbleiche, kolloidalem Gold, die Anschaffung von Orgon-Generatoren und ähnlichen Unsinn finanzieren, spart sich aber dann die Kosten für die ha ach so gefährliche, verkopfte „Schulmedizin“, deren Mittel Ihr im Zweifelsfall eben selbst bezahlen müsstet.

        • @Suryo:

          Ein paar Fakten zur ach so ungefährlichen Schulmedizin:



          www.swr.de/swr2/pr...rib-swr-31740.html

          Daraus:



          "So sterben in Deutschland bis zu 20 Prozent mehr Patienten an den Folgen eines septischen Schocks, also einer schweren Blutvergiftung, als etwa in Australien, den USA oder Großbritannien.

          15.000 bis 20.000 Todesfälle wären in Deutschland pro Jahr vermeidbar, hat das Aktionsbündnis Patientensicherheit kalkuliert."

          Aber lieber auf die Globuli eindreschen, als sich da mal anzulegen...

          • @Ökologe:

            Glaubst Du etwa tatsächlich, Globuli helfen gegen einen septischen Schock oder beugten ihm vor?

            Kommentar gekürzt. Bitte bleiben Sie sachlich.







            Die Moderation

        • @Suryo:

          oh,oh,



          "Umgekehrt wird ein Schuh draus":



          Die Krankenkasse für das Häufchen von Euch 10% (!!!) aufrechten Kämpferlein für die technokratische Wahrheit wird dann aber ziemlich teuer und angesichts der drohenden Antibiotika-Resistenzen auch noch ziemlich unsicher....

          • @HGH:

            Auch hier: Oben wurde ganz klar und nachvollziehbar erläutert, warum diese 10 Prozent eine komplette Schwachsinnszahl sind.

  • "„Wenn wir als Grüne die Homöopathie in Frage stellen, dann berührt das unsere programmatische DNA und ist etwa so, als wenn die CDU sich für die Abschaffung des Religionsunterrichts aussprechen würde“ (Manfred Lucha, Sozialminister, Baden-Württemberg)



    Homöopathie und Religionsunterricht auf einer Ebene - ein wahrlich treffendes Gleichnis.

  • @Sart. Das Spannungsverhältnis zwischen Evidenzbasiert und Ganzheitlich existiert tatsächlich nicht. Der Gegenbegriff zu "Ganzheitlich" ist "Reduktionistisch". Ich frage auch Sie: Warum verfolgen Sie Handaufleger und Wünschelrutengänger mit einer Häme, mit der man im Mittelalter Hexen und andere vernichten wollte? Wenn ich Sie richtig verstehe, wollen sie diese Praktiken nicht von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet sehen. Das ärgert Sie.



    Die Grünen wollen sich politisch mit der Frage der Homöopathie auseinandersetzen. Die politische Frage ist nicht die Frage nach der Wirksamkeit von Homöopathika, sondern die Frage, unter welchen gesellschaftlichen Bedingungen sich verschiedene Wissenschaftsbegriffe und Methoden entwickeln können. Die Wahrheitsfrage lässt sich nicht politisch lösen.

    • @Rolf Heine:

      Es gibt ausschließlich einen Wissenschaftsbegriff. Und der ist weder politisch, noch gesellschaftlich festzulegen.

      Ansonsten befinden Sie sich auf dem Niveau von Klimaleugnern.

    • @Rolf Heine:

      Hier geht es einfach nur um die Frage, was man unterstützen sollte: Ideologie oder Wissenschaft.



      Mehr braucht man in dieser Angelegenheit nicht herein zu interpretieren.



      Vielleicht nur noch die Frage wie Glaubwürdig die Grünen in Zukunft sein wollen.

    • @Rolf Heine:

      Und:„Als friedfertiger Mensch müssen sie das nicht tun, indem sie die Vernichtung der Homöopathie fordern."



      Wie wahr!



      Und die Frage, die sich immer drängender stellt, ist:



      Was steckt in Wirklichkeit hinter der mittelalterlichen Homöopathie-Hexen-Verfolgung?



      [ die Homöopathie-Hexe, die niemanden angreift, niemandem schadet, kaum was kostet und vielen offensichtlich über den Placebo-Effekt hinaus hilft ]



      Sollen möglicherweise die (irrationalen) Ängste, wie sie paradoxerweise gerade den skeptischen jungen Technokraten eigen sind, auf die (irrationale) Homöopathie übertragen werden , und sollen diese Ängste zusammen mit der (Angst machenden?) Homöopathie auf dem mittelalterlichen Scheiterhaufen verbrennen?



      Nur diese Deutung macht noch Sinn!

  • "Zu große Sympathie für Homöopathie stieße gerade junge Leute vor den Kopf, die auf die Wissenschaftlichkeit von Medizin pochen." (Ulrich Schulte)



    Da ist wohl echt was dran! Das wird wohl davon kommen dass die jungen Grünen die mystisch verschwurbelten Allüren ihrer Alten ziemlich satt haben. Sie wollen ernst genommen werden - und zwar ernster, als sie ihre teils peinlichen Eltern noch nehmen können. Ein völlig normaler Vorgang beim Generationenwechsel.

    • @LittleRedRooster:

      Es ist billig und sorry - Blödsinn, hier einen Alt-Jung-Konflikt aufzumachen. Es gibt zum Glück genug junge Leute, die nicht auf jeden Chemiescheiß hereinfallen u. nach Alternativen suchen. Und es gibt genug Senioren, gerade in Altenheimen, die mit Chemiepampe überversorgt vor sich hin dämmern, den Weisskitteln alles glauben u. an den Nebenwirkungen zugrunde gehen.



      Vergesst nicht: Schulmedizinische Behandlung ist die dritthäufigste Todesursache.

      • @Ökologe:

        "Schulmedizinische Behandlung ist die dritthäufigste Todesursache." (Ökologe)



        Sie verzapfen schon wieder kompletten Ideologie-Unsinn. Wenn Sie tatsächlich wissen wollen wie es mit den häufigsten Todesursachen in Deutschland aussieht, dann hier:



        www.destatis.de/DE...achen/_inhalt.html



        Bitte schön - gern gescheh'n!

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @LittleRedRooster:

      Vive la difference!

      Was machen "die Jungen", die von "Alten" grossgezogen wurden, bei denen ein Elternteil (meist der weibliche) "mystisch verschwurbelt" agiert und der andere (tendenziell der Vater) eher der herkömmlichen Medizin zugeneigt ist?

      Abgesehen davon, dass diese Frage für mich - erfahrungs- und erkenntnisbedingt - keine des Generationenwechsels ist, ist auch die holzschnittartige Klassifizierung Medizin=wissenschaftlich, Homöopathie=unwissenschaftlich nur etwas für schwarz-weiß-Maler.

      Placebos gehören auch zur Medizin. Ihre Wissenschaftlichkeit hat sich mir bis heute nicht erschlossen.

      Ein Hoch auf die Farben!

  • Darüber hinaus bieten auch die Handaufleger und Wünschelrutengeher ihre Mithilfe an.

    Aber dieser Beschluss der Grünen ist wirklich Dummheit par excellence.

    Das Spannungsverhältnis von evidenzbasierter Medizin und einem gesamtheitlichen Gesundheitsbegriff existiert nicht. Es existiert schlicht und ergreifend nicht. Was die schwurbler als "ganzheitlich" bezeichnen, ist esoterischer Unfug. Übrig bleibt die wissenschaftlich unterstützte Psychosomatik.

    Und den Wissenschaftsbegriff in der Medizin neu definieren zu wollen, öffnet der Verdummung Tür und Tor. Denn das ist ja nichts anderes als ein verschwurbeltes Wissenschaft vs "Wer heilt, hat recht", worunter dann auch die oben genannten offensichtlicheren Schwurbler, vom Handaufleger über den Wünschelrutengänger bis zum Weihwasserschwenker fallen.

    • @sart:

      Sie haben vollkommen Recht! Was tatsächlich existiert ist einerseits Medizin und andererseits Scharlatanerie, Bildungsdefizite und Aberglaube.



      Alleine schon das Einsteigen auf einen der Begriffe wie "Ganzheitlichkeit" und "Schulmedizin" ist Nonsens, weil es unterstellt es gäbe so etwas wie "halbheitliche" Medizin oder Medizin die nicht in irgendwelchen Schulen oder Universitäten gelehrt werden würde. So einen Schmarren läßt sich für gewöhnlich noch nicht mal ein Heilpraktiker unterjubeln.



      Das sind alles nur Hohlformeln die je nach Bedarf beliebig definiert werden. Nebelkerzen halt, mit denen man von der eigenen halbheitlichen Bildung ablenken will.

  • Die deutschen Homöopathersteller - also die typischen Pharmakonzerne - schreiben in den USA auf ihre Globuli, dass es keinerlei wissenschaftliche Beweise für die Wirksamkeit ihres Produktes gäbe. Und hier in Deutschland verklagen sie alle, die auf die mangelnden Beweise der Wirksamkeit verweisen.

  • "Was, wenn sich die Kommission nicht einig wird?"

    Na was wohl? Kein Morgen mehr, Apokalypse, das totale Ende, vielleicht sogar Rote Beete.

    Schon schlimm, wenn man versucht unterschiedliche Positionen in den eigenen Reihen zu diskutieren und mögliche Kompromisse auszuloten. Das hat doch alles nichts mehr mit Politik oder gar Demokratie zu tun! Man hat bei jedem Thema eine festgefahrene, unversöhnliche Position zu vertreten, die nicht einen Millimeter zur Debatte steht und deshalb auch nicht diskutiert werden muss.

    Meinungsverschiedenheiten lößt man bekanntlich nur, indem man sich unablässig und unnachgiebig die immergleichen, wiedergekäuten Phrasen an den Kopf knallt bis einer umfällt. Die Wahrheit läßt sich am Härtegrad der beteiligten Dickschädel abmessen.

    • @Deep South:

      Ich hab Tränen gelacht, lieber "Deep South", aus Deinen Worte spricht Weisheit, Wortgewandtheit und Humor. Möge die Macht weiterhin mit Dir sein!

  • getreu dem Spruch: "Medizin muss bitter sein...", sage ich, "Du musst dran glauben, sonst wirkt sie nicht." Ich glaube nicht an Homöopathie oder gar Gott, also wirken beide bei mir *nicht*.

    • @Angie:

      Tja, Angie, da liegst du leider falsch. Homöopathie hilft auch bei Leuten u. Tieren die nicht dran glauben. Das ist ja das nette daran (selbst meine eigene Frau war als wir uns kennenlernten skeptisch u. futtert jetzt begeistert Globuli). So herum läuft die "Bekehrung" tausendfach u. die nervende Frau Grams ist ein medienwirksamer Einzelfall - und just deshalb medienwirksam.

  • Für SURYO: Kassen erstatten in begrenztem Umfang, aus gutem Grund, Kuraufenthalte zum Beispiel für Mütter mit ihren Kindern nach einer die Gesundheit angreifenden Lebensphase. Bei einer Kur wirken verschiedene Faktoren. Klima-Auszeit-Tagesrhythmus-Massagen-Bäder-Ernährung-Naturerlebnisse.. Der Nachweis, welcher Faktor nun der wirksame ist, ist letztlich kaum von Bedeutung. Eine homöopathische Behandlung ist ein vergleichbar komplexes Geschehen. Die Frage nach der Anwesenheit von Substanzen in einem hochpotenzierten Arzneimittel beantwortet nicht die Frage, ob und wie etwas wirkt. Nur wenn Sie die Anwesenheit von Stoffen als einzig möglichen Faktor akzeptieren, macht ihre Argumentation Sinn. Sie kämpfen für den Erhalt ihrer Weltsicht. Als friedfertiger Mensch müssen sie das nicht tun, indem sie die Vernichtung der Homöopathie fordern.

    • @Rolf Heine:

      "Nur wenn Sie die Anwesenheit von Stoffen als einzig möglichen Faktor akzeptieren, macht ihre Argumentation Sinn."

      Dei Frage ist niocht, ob diese Anwesenheit eider einzige Faktor ist, sondern ob notwendig für die Wirkung ist, sie also ohne ihn nicht eintritt. Denn diese "Arzneimittel" kosten nunmal nur deshalb ein Vielfaches von z. B. einfachem gepressten Zucker, WEIL sie angeblich wirkmächtige Substanzen in hinreichender Dosierung enthalten, um eine Wirkung zu erzielen - und sei die auch nur ein nachweisbarer Beitrag zu einem ganzheitlichen Prozess.

      Tun sie das nicht, sind sie auch in dieser Form nicht notwendig.

      • @Normalo:

        Falsch: Die homöopathischen Mittel kosten vor allem wegen des Herstellungsprozesses mehr als Zucker, Laktose und Wasser und zudem insbesondere auch, weil die Qualitätsanforderungen (externe, gesetzliche Vorgaben!) immer höher und teurer werden. Daher haben etliche Hersteller, u.a. auch kleine Apotheker/innen, die (eigene) Herstellung homöopathischer Arzneien in den vergangenen 20 Jahren auch bereits aufgegeben.

        Und trotz all dieser Kosten neben den Ursprungs- und Trägersubstanzen sind homöopathische Mittel immer noch sehr, sehr kostengünstig und werden zum Großteil privat bezahlt.

        Also, so what? Leben und leben lassen.

        P.S.: Sand und Wasser kosten auch fast nichts, ein Haus zu planen und herzustellen aber dennoch recht viel. Gehen Sie doch einfach an einen Sandstrand und bauen sich eine Burg, ist günstiger als ein Einfamilienhaus ;-)

        • @Hanne:

          "Die homöopathischen Mittel kosten vor allem wegen des Herstellungsprozesses (...) und zudem insbesondere auch, weil die Qualitätsanforderungen (externe, gesetzliche Vorgaben!) immer höher und teurer werden." (Hanne)



          Etwas genauer bitte, sonst muss ich annehmen dass das auch nur mal wieder eine Rechtfertigungslegende ist:



          Was sollte am speziellen Herstellungsprozess von Homöopathikas (Verdünnen und Schütteln) so sehr kostenintensiv sein? Sie glauben doch wohl nicht auch den gerne kolportierten Unsinn dies würde in Handarbeit erfolgen.



          Und: Welche Qualitätsanforderungen sollten angeblich bei Homöopathieprodukten höher sein als die bei gewöhnlichen Medikamenten?

        • @Hanne:

          ...bleibt immer noch die Frage der Notwendigkeit. Wozu den ganzen Aufwand, wenn es am Ende gar nicht auf die Wirkung ankommt?

    • @Rolf Heine:

      "Als friedfertiger Mensch müssen sie das nicht tun, indem sie die Vernichtung der Homöopathie fordern." (Rolf Heine an SURYO)



      Mit Verlaub: Sie verbreiten Lügen.



      Jedenfalls hat SURYO hier mitnichten die "Vernichtung der Homöopathie" gefordert. Noch nicht einmal annähernd. Niemand fordert dies.



      Die Debatte dreht sich doch im Kern nicht nur darum ob nun Homöopathie wirkt oder nicht, sondern auch ob entsprechende Medikamente von den Krankenkassen (also den Versicherten) bezahlt werden sollen.



      Es geht also um die Abwehr einer Kampagne der pharmazeutischen Industrie mit der sie beabsichtigt noch mehr Geld mit recht fragwürdigen Methoden abzusahnen. Dass sich hier gerade auch dezidierte Pharmakritiker dazu entblöden sich in den Dienst dieser Kampagne zu stellen spricht für sich. Diese wähnen sich "verfolgt", weil sie ihre übergriffigen Ansprüche in ihrer Maßlosigkeit befriedigt sehen wollen. Eigentlich eine Gier-Debatte.

      • @LittleRedRooster:

        Wer hier lügt ist LITTLEREDROOSTER. Natürlich fordern die Neoskeptiker die Vernichtung der Hom., sucht einfach mal im Netz unter dem Stichwort Globukalypse. Und bitte tut hier nicht so, als ginge es euch um edle Motive, es geht euch nur ums Schmähen u. diskreditieren. Zum Glück merken das allmählich auch etwas schlauere Chefredakteure: www.fr.de/meinung/...tml#idAnchComments

        • @Ökologe:

          "Wer hier lügt ist LITTLEREDROOSTER" (Ökologe)



          Mich in meinem Alter als "Neo-skeptiker" zu bezeichnen schmeichelt mir einerseits - andererseits interessiert es mich aber auch gar nicht wer oder was das nun wieder sein soll. Ist mir auch scheißegal - ich habe meinen eigenen Kopf, meine eigene Urteilsfähigkeit.



          Was mir aber nicht egal ist sind Leute die hier jede Menge falsche Behauptungen, Unterstellungen und blanke Lügen verbreiten. Und die Behauptung hier in diesem Forum hätte irgendjemand das Verbot der Homöopathie gefordert ist nun mal eine Lüge. Sollte es mir entgangen sein, so distanziere ich mich von so einer Äußerung irgend einer anderen Person. Damit habe ich nichts am Hut.



          Nur, was Sie, werter Herr Ökologe, da selber um 10.27 an Anna Minerva vom Stapel gelassen haben offenbart uns recht freiherzig welch Geistes Kind Sie sind: "Die Superskeptiker sollen mal das Lästermaul halten." Ein interessanter freizügiger Einblick in Ihr Verständnis von Meinungsfreiheit und Demokratie. Herzlichen Dank für's Hosen runter lassen!



          www.youtube.com/watch?v=-W-Wfzvtu3E

      • @LittleRedRooster:

        Der Feind meines Feindes ist nicht notwendigerweise mein Freund. Wenn ich den einen Scharlatanen etwas zuschustere, nur um den anderen Einen auszuwischen, ist recht wenig gewonnen.

        Nur muss die pöse Pharmaindustrie für jedes ihrer Produkte aufwendig den Beweis der Wirksamkeit führen, bevor die Kassen dafür zahlen. Auch wenn dieser Prozess sicher nicht fehlerlos ist, kann man ihn doch als verlässlicher betrachten als die abseits jeder wissenschaftlichen Evidenz agierende Homöopathie.

        Im Grunde geht es ja auch nicht um die 20 Mio., die dem Einen oder dem Anderen zufließen, sondern ums Prinzip: Wer bestimmt wie, was wirkt - daher ja auch die merkwürdig ausufernde Themenliste dieser Kommission: Mit einer blanke Big-Pharma-VT kommt man diesen Fragen nicht bei.

        Um Ihr Motiv von den Pharmakritikern aufzugreifen, könnte man auch bemerken, dass dieselben Leute, die sich vehement gegen den Primat der Wissenschaft bei der Beurteilung der Homöopathie wenden, beim Thema Klimawandel im Zweifel den klimaskeptischen Glaubenskriegern ein leidenschaftliches "Hört auf die Wissenschaft!" entgegenschmettern. So richtig konsequent wirkt das auch nicht.

        • @Normalo:

          "So richtig konsequent wirkt das auch nicht." (Normalo)



          Selbstverständlich ist es inkonsequent sich einerseits über die Pharmaindustrie aufzuregen und wenn's um Homöopathie geht plötzlich zu deren nützlichen Idioten zu mutieren. Trotzdem läuft das aber.



          Das zeigt halt auch ziemlich deutlich wie sehr es dabei um Vertrauen, Ängste, Glauben, Aberglauben und mangelnde oder völlig falsche Informationen geht, wenn es um Krankheiten geht. Und das ist kein neues Phänomen: Tante Erna zauberte immer schon ihr Wunderwasserl aus dem Schürzentascherl wenn's dem Onkel Richard wieder mal a bisserl schwummerig zu Mute war. Und dieses Wunderwasserl stammte vom Hausierer-Wastl und war von der Jungfrau Maria höchstselbst gesegnet, wofür dieser bereit war gleich dutzende heilige Eide abzulegen.



          Die in den Endsiebziger-Jahren einsetzende Esoterikwelle vollendete dann die Verwirrung der Geister mittels einem buntscheckigen chaotischen Durcheinander von unverstandenen und/oder falsch interpretierten Medizinkonzepten, Behandlungsansätzen und/oder purem Aberglauben aus aller Herren Länder. So entstand das, was ich als "Patchwork-Bewusstsein" bezeichne: ein willkürliches Zusammenklauben, Neuvernetzen und Neuinterpretationen von Traditionen, Religionen, Begriffen und Dingen die überhaupt nicht zusammen gehören und eigentlich nur die Verwirrung der Apologeten zum Ausdruck bringt. Versuchen Sie bloß mal bei mehreren EsoterikjüngerInnen deren jeweilige Definition von TCM, Ayurveda, Homöopathie, Naturheilkunde und evidenzbasierter Medizin einzuholen und Sie werden schnell feststellen dass hier jeder nach eigener Facon salbadert.



          Es hat sich nichts geändert: Die moderne Tante Erna heißt zwar heute Pia oder Janine und trägt auch keine Küchenschürze mehr, aber ihre Wunderwasserl zaubert sie hervor wie ehedem. Nur dass die nicht mehr von der Jungfrau Maria sondern von einem indischen Guru oder eben dem ollen Hahnemann stammen (sollen). Wer geheilt wird, der hat halt Glück gehabt.

      • @LittleRedRooster:

        "Die Debatte dreht sich doch im Kern nicht nur darum ob nun Homöopathie wirkt oder nicht, sondern auch ob entsprechende Medikamente von den Krankenkassen (also den Versicherten) bezahlt werden sollen."







        Ja, genau darum sollte es in dieser Debatte wohl eigentlich gehen, LittleRedRooster. Immerhin sind es die Versicherten selbst, die sich die Therapie mit homöopathischen Mitteln wünschen. Man käme dann auf den Gedanken, ihnen das Recht zuzusprechen, für ihre Gesundheit ein Mitbestimmungsrecht zu haben.







        Das "Problem" aber ist hier die Lächerlichkeit, dass auch noch der allerletzte Cent in die pharmazeutische und/oder Gerätemedizin gestopft werden soll. Aber damit ist den naturheilkundlich orientierten Patienten eben nicht gedient. Wer sich "sanft" behandeln lassen möchte, sucht weder ein neues Kniegelenk noch eine Kaskade von gerätebasierter Diagnostik. Das bedeutet, am Ende gehen die Versicherten leer aus, aber Hauptsache deren Krankenkassengebühren wurden eingezogen und "vernünftig" eingeteilt. Bisschen erbärmlich ist das schon, oder?

        • @ac.inom:

          " Immerhin sind es die Versicherten selbst, die sich die Therapie mit homöopathischen Mitteln wünschen." (AC.INOM)



          Und die auch Jederman/frau bekommt der sie haben will. Niemand denkt daran Homöopathie zu verbieten, wie hier gerne verlogen unterstellt wird. Faktisch ist es ja auch so dass eine Reihe von Krankenkassen Homöopathie ohnehin teilweise oder ganz bezahlt:



          www.krankenkasseni.../test/homoeopathie



          Wieso also das ganze paranoide Alarmgetröte von einigen wenigen Homöopathie-Aposteln hier?



          Nun, wer jemals Mitglied der Grünen war, dem ist es sehr vertraut wie leicht es ist sich auch als kleine lautstarke Minderheit mit ordentlichem Remmidemmi blendend in Szene zu setzen und damit eine in keinster Weise vorhandene Majorität vorzugaukeln, indem man sie einfach behauptet. Siehe weiter oben Goetheanist: "80% der Bundesbürger wünschen nach einer repräsentativen Umfrage, dass die Kassen Komplementärmedizin inklusive Homöopathie erstatten...". Ein glatter Schwindel: In dieser Forsa-Umfrage wurden 1502 Personen befragt, wovon sich 526 Personen für Homöopathie aussprachen. Also: Einfach mal was ausdauernd behaupten - egal wie die Faktenlage ist: Das Erfolgsrezept jedes Sektiererhaufens.



          Damit will sich aber nun offensichtlich ein Teil des jungen grünen Parteinachwuchses nicht mehr abfinden und macht gegen die Esoterik-Beton-Fraktion in den eigenen Reihen mobil:



          www.bento.de/polit...-85dc-585abf0a40bc



          Ein parteiinterner Krach also, der hier in den taz-Foren seinen Niederschlag findet - mit eigentlich relativ wenig gesamtgesellschaftlicher Relevanz. That's all!

  • Warum erstattet keine Kasse die Kosten für eine Wallfahrt nach Lourdes? Millionen Katholiken bezeugen doch, dass Maria geholfen habe! Das ist - Stichwort "Erfahrungswissenschaft" - doch exakt dasselbe "Argument" wie das der Homöopathen.

    • @Suryo:

      Und noch einmal zu Suryo: Es kommt immer das gleiche Maria-Argument. Findet er wohl witzig u. schlau. Ich hab schon in einem anderen Thread aufgezeigt, warum sein "Argument" Unsinn ist: Zu Marias Heilungen u. Lourdes-Heilungen ist die Studienlage gelinde gesagt nicht sonderlich aussagekräftig.

      Ich komm mir hier vor wie in einer verdünnten u. uraltbackenen Neuauflage der Aufklärung nach der franz. Revolution. Die Neoskeptiker errichten bereits den Galgen u. wollen den "Aberglauben" vertilgen. Aber bedenkt: Die Revolution frisst ihre Kinder.

      • @Ökologe:

        Es. Gibt. Keine. Studien. Die. Homöopathie. Beweisen.

        Wurde Dir hier und anderswo nun schon zigmal detailliert dargelegt, warum willst Du es einfach nicht begreifen? Deine absolute Selbstsicherheit ist doch klares Zeichen für Deine Verblendung. Und nein, bei mir und anderen ist das nicht so, da unsere Gewissheit auf rational begründeten Gewissheiten aufbaut und diese wieder auf anderen.

        • @Suryo:

          "(...) warum willst Du es einfach nicht begreifen?" (Suryo an Ökologe)



          Ihre berechtigte Frage trägt die Antwort in sich: Es geht gar nicht ums begreifen können - sondern ausschließlich ums WOLLEN.



          Einen Betonkopf von irgend etwas überzeugen zu wollen ist ein vergebliches Unterfangen. Das verhält sich sehr ähnlich wie es Hirschhausen schon für Verschwörungstheorien ("Homöopathie soll verboten werden") treffend charakterisiert hat:



          " Verschwörungstheorien laden sich an der Reibungsenergie auf, den ihre Widerlegung erzeugt. Wie ein Gespenst, dem mit jedem abgeschlagenen Eierkopf drei neue wachsen. Starrköpfe werden nicht durch Wissen weich. So wenig wie Eier, die man extra lange kocht."

    • @Suryo:

      ...weil es für die Homöopathie viele, viele positivste Studien gibt, die man nur mit SEN "übersehen" kann.....

    • @Suryo:

      ...weil es bei der Homöopathie (neben vielfältigsten eindeutigen Erfahrungen!) viele, viele positive Studien gibt, was sie gut nachlesen können, wenn sie nicht unter SEN leiden!

      • @HGH:

        Nein, die gibt es eben nicht. Während es aber tatsächlich sehr, sehr viele Erfahrungsberichte aus fast zwei Jahrtausenden gibt, dass Maria geholfen hat. Was gemäß Eurer Argumentation ("Erfahrungswissenschaft", "Wer heilt, hat recht") doch absolut als Beweis ausreicht.

  • "„Es gibt viele Studien und Metanalysen, welche die Wirksamkeit homöopathischer Medikamente annehmen lassen“"

    Lüge.

    • @Suryo:

      Nein, das heißt heute alternative Fakten...

      • @Sven Günther:

        Wer Links aufmachen kann u. lesen, muß nicht "Lüge" sagen. Gelogen ist nur, wenn man postet: "Es gibt keine Studien...blabla". DAS sind alternative "Fakten".

        • @Ökologe:

          Genau, man kann auch einfach esoterischer Blödsinn sagen.

        • @Ökologe:

          Was hast du denn nun immer noch nicht kapiert? Hier und unter anderen Artikeln wurde dir doch nun schon öfter erklärt, warum deine metastudien-Zitate eben gerade nichts wissenschaftlich beweisen.

  • Das absurde ist wirklich, dass diese "mantrahafte" Wiederholung dieses gequirlten Unsinns immer noch verfängt, denn - wie auch Goetheanist korrekt ausführt - ist die Studienlage bei der Homöopathie besser wie in der Schulmedizin. Was leicht zu belegen ist, aber sparen wir das mal für die Fachkommission auf, denn die Neo-Skeptizisten würden nicht einmal 5000 Positiv-Studien glauben, denn - DA IST JA NIX DRIN (SCHREI-PLÄRR)!

    Die witzige Nachricht hier ist zweifellos, dass Meister Habeck höchstdaselbst das leiten wird. Naja, er glaubt selbst nicht an Homöopathie, wird sich somit evtl. mit einem Befangenheitsantrag auseinander setzen müssen :-).



    Ne, das machen die braven Grünen nicht, man will ja den Kanzlerkandidaten nicht schwächen. Bzw. Habeck kriegt seinen Ritterschlag wenn er es WIRKLICH schafft, bei diesem heissen Thema ausgleichend u. ergebnisoffen zu führen u. zu moderieren.



    Zum "Lobbyismus-Vorwurf" der Roten Zora. Natürlich ist bei den homöop. Verbänden der gesammelte Fachverstand, wäre ja auch absurd zu sagen: "Wir sprechen jetzt hochfachlich-sachlich über Antibiotika, aber die Ärzte halten mal das Maul". Schließlich ists sinnvollerweise eine FACHKOMMISSION, weil im Vorfeld des Parteitags jede*r GRÜNE (auch 18jährige, die 1/2 Jahr voher noch in der FDP waren) gemeint haben, sie hätten die Therapie-Weisheit mit dem Löffel gefressen.

    • @Ökologe:

      Unfug hoch drei.

      Es wird mantrahaft wiederholt, weil es zu dieser Volksverdummung schlicht und ergreifend nicht mehr zu sagen gibt.

      Sie dürfen sich natürlich weiterhin verdünnte Entenleber und Entenherz reinpfeifen wie sie wollen, weil ein französischer Arzt in der Scheiße von Opfern der Spanischen Grippe schwingende Bakterien erkannte und diese in Enternherz und -leber wiederfand.

      Aber wieso Sie dafür die Lüge mit der Studienlage erfinden müssen, das ist mir schleierhaft.

    • @Ökologe:

      "Neo-Skeptizisten", "SEN" sind das so Wortschöpfungen die diese Esobehandlung irgendwie wichtig klingen lassen sollen?



      Ich weiß gar nicht was man da noch diskutieren soll: Es gibt keine Wirkung oberhalb des Placeboeffektes: Ende, Basta. Wer das immer noch in Zweifel zieht ist einfach nicht ganz fit im Oberstübchen.

      • @charly_paganini:

        ""Neo-Skeptizisten", "SEN" (...) Ich weiß gar nicht was man da noch diskutieren soll" (Charly Paganini)



        Nichts! - Absolut nichts! Diesen semantischen Blödsinn kann man getrost vergessen. Jede Wiederholung verleiht dem Schmarren den unverdienten "Glanz" des Ernst genommen werdens. Ebenso komplett überflüssig wie die Erwähnung der unbefleckten Empfängnis.

    • @Ökologe:

      Habeck ist Apotheker-Sohn, vielleicht fühlt er sich deswegen berufen oder anerkannt.

    • @Ökologe:

      " Naja, er glaubt selbst nicht an Homöopathie, wird sich somit evtl. mit einem Befangenheitsantrag auseinander setzen müssen." (Ökologe)



      Wer nicht dran glaubt, der ist befangen. Wer aber dran glaubt, der ist völlig unbefangen.



      Das ist die Logik von Esoterikern, Religiösen, Sektierern, Fanatikern und Inqusitoren. 



      www.youtube.com/watch?v=-W-Wfzvtu3E

       

      Kommentar bearbeitet. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

      Die Moderation

    • @Ökologe:

      "Sätze wie diese bringen die Homöopathie-KritikerInnen bei den Grünen auf die Palme. Die betonen MANTRAHAFT, dass Homöopathie nicht über den Placeboeffekt hinaus wirke."



      MANTRAHAFT!!!



      Ja,



      alle positiven Ergebnisse werden nach SEN (Skeptiker-Evidenz-Neglect)-Prinzip ausgeblendet

      • @HGH:

        Was für eine peinliche Nummer du hier abziehst.

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Esoterik und Wissenschaft versöhnen, wer könnte es besser als der Poster-Boy der Grünen? Wenn nicht er, wer dann?

  • Aus einer Zusammenfassung und Auflistung aller placebokontrollierten randomisierten Studien bis 2014 ergibt sich, dass es über 40 placebokontrollierte RCTs gibt, bei denen Homöopathie besser als Placebo gewirkt hat (siehe Link).

    4 von 5 Metaanalysen ergeben zudem, dass Homöopathie in der Gesamtauswertung aller Studien besser als Placebo wirkt (siehe Link).

    Angesichts dieser Fakten verbessert es nicht gerade die Glaubwürdigkeit der Homöopathiekritiker, wenn immer wieder behauptet wird, es gebe keine einzige Studie, die beweist, dass Homöopathie über Placeboniveau wirkt. Jeder Leser kann ja den Wahrheitsgehalt dieser Behauptungen leicht überprüfen.

    facultyofhomeopath...controlled-trials/

    www.homoeopathie-o.../category/studien/

    • @Goetheanist:

      "(...) über 40 placebokontrollierte RCTs gibt, bei denen Homöopathie besser als Placebo gewirkt hat (...)" (Goetheanist)



      Sagen Sie mal: Lesen Sie eigentlich Ihre eigenen Links nicht?:



      Sie bieten uns hier 61 Studien an, die eigentlich nur bei 2 Diagnosen eine "Eindeutig positive Richtung der RCT-Evidenz" von Homöopathie belegen - und zwar für die Saisonale allergische Rhinitis (Heuschnupfen) und die Sinusitis (Nasennebenhöhlenentzündung). That's all!



      Bei weiteren 26 Diagnosen wurde gerade noch eine "Vorläufig positive Richtung der RCT-Evidenz" festgestellt (die jüngste Studie ist aus 2014), bei weiteren 32 eine "Nicht schlüssige Richtung" und bei 2 eine "Versuchsweise negative Richtung".



      Unabhängig von den interessanten euphemistischen Sprachschöpfungen bleiben (mit Stand 2014) lediglich 2 placebokontrollierte Studien übrig bei denen ein eindeutig positives Ergebnis gezogen werden konnte.



      Von Ihren behaupteten "mehr als 40" positiv verlaufenden Studien bleiben also gerade mal (mit sehr viel gutem Willen unterstellte) 28 Studien übrig die als "positiv" oder "vorläufig positiv" liefen. Der Rest (33) ging den Bach runter - und zwar mit Pauken und Trompeten. Soviel zur Glaubwürdigkeit Ihrer Angaben.



      Aber unabhängig davon: Wieso geben Sie sich eigentlich mit Medikamenten zufrieden, die es mit enormen Aufwand gerade mal schaffen vielleicht besser als gar Nichts (Placebo) zu sein? Ist Ihnen Ihre Gesundheit wirklich so wenig wert?



      Und: Ist Ihnen bei Ihrem zweiten Link (Homoöpathie Online) entgangen, dass auf dieser Seite eine Werbung der Deutschen Homöopathischen Union (DHU) prangt, welche nach eigenen Angaben "Führender Hersteller (...) homöopathischer Arzneimittel in Deutschland" ist? Welches Interesse wird dieser Pharmakonzern wohl mit Werbeanzeigen verfolgen?



      Und: Wieso berufen Sie sich mittels Ihres Nicknames ausgerechnet auf Goethe? Dieser hatte doch bekanntlich zu esoterischem Klimbim eine dezidiert andere Haltung.

      • @LittleRedRooster:

        Es geht hier nicht um Esoterik, sondern um placebokontrollierte RCTs. Sie verwechseln teilweise die Zahl der Studien mit der Zahl der Erkrankungen, für die es mehrere positive Studien gibt. Es gibt nach der zitierten Auflistung Stand 2014 insgesamt 43 placebokontrollierte RCTs bei denen Homöopathie besser als Placebo gewirkt hat ( "43 reported positive findings" ). Zu 2 Krankheitsbildern gibt es nach dieser Auflistung mindestens 3 positive Studien und zu 26 Krankheitsbildern je mindestens 2 positive Studien.

        Es ist aber sehr respektabel, dass Sie einräumen, dass es eine gewisse Evidenz dafür gibt, dass Homöopathie über Placeboniveau wirkt. Warum dann eigentlich der ganze Streit ? Warum kann man es nicht einmal mit Toleranz versuchen? Wenn manche Kassen homöopathische Medikamente, für die es Evidenz gibt, die nebenwirkungsarm sind und geringe Kosten verursachen, erstatten, warum soll das nicht sinnvoll sein ? Wenn stattdessen chemische Medikamente mit höheren Kosten zulasten der Kasse verordnet würden, für die die Evidenzlage manchmal sogar schlechter ist, wem wäre damit genützt ?

        • @Goetheanist:

          "Es geht hier nicht um Esoterik ..." (Goetheanist)



          Oh doch! Exakt darum geht es - auch wenn es Ihnen nicht gefallen mag.



          Im Übrigen hatte ich bereits gestern angemerkt dass ich nichts anderes gemacht habe als Ihren Link auszuwerten. Mehr gab der halt nun nicht her. Leider ist das gestern wohl unter den taz-Tisch gefallen.

        • @Goetheanist:

          Ich verwechsle hier gar nichts. Ich habe lediglich Ihre Links ausgewertet. Basta!

    • @Goetheanist:

      Wenn man immer wieder Experimente zum selbem Effekt macht ist es möglich, ja sogar wahrscheinlich, dass man hin und wieder einen positiven Effekt misst. So ist das mit dem Zufall. Hinzu kommt, dass das theoretische Konstrukt mit dem die Homöopathie den Mechanismus einer derartigen, angeblichen Wirksamkeit von purem Zucker erklären will, viele grundlegende wissenschaftliche Annahmen über den Haufen werfen würde. Entsprechend liegt die Beweislast deutlich höher als eine Handvoll dünner Trials.

  • Schade, dürfen nur bestimmte Personen kommentieren?

  • Ich möchte mal von meiner ganz persönlichen Erfahrung berichten: Ich hatte so um die 25 immer wieder heftige Mandelentzündung, die von den Ärzten mit immer heftigeren Antibiotika bis hin zu Penicilin behandelt wurden, jeweils mit Rüchfällen. Bis mir eine homöopathische Arztin im absolut akuten Stadium ( hohes Fieber, Schlucken unmöglich...) "Zuckerkügelchen" (Lachesis C 100) gegeben hat, mit der Erklärung, dass die Symptome zwar in ein paar Stunden weg sind, ich aber trotzdem noch zwei Tage im Bett liegen muss.

    Und so war's und heute habe ich einen homöopathischen Hausarzt, meine Kinder wurden vor dem Verschreiben von Antibiotika allein aus Ängstlichkeit bzw. Desintresse dank einer homöopathischen Kinderärztin verschont und da diskutieren die Grünen darüber, ob Homöopathie wirkt!

    Es geht hier nicht um eine esoterische Spinnerei sondern um angewandte Medizin, z.B. in der homöopathischen Kinder-Abteilung im Klinikum München-Harlaching.

    Und da frage ich dann schon: Haben diese Homöopathie-Kritiker bei den Grünen wirklich den Sachverstand, oder sitzen sie einem Lobbyismus der Pharmaindustrie auf?

    Denn die schaut nach der Rendite, nicht nach dem Menschen.

    • @Jörg Kahl:

      Halsentzündung heilen für gewöhnlich von selbst. Auch bakterielle.Um möglichen schwerwiegenden Folgen vorzubeugen (Herzmuskelentzündung, Rheumatisches Fieber) gibt man Antibiotika. wieder auf die Beine wärst du 23 Mal höchstwahrscheinlich auch ohne Antibiotika gekommen. Die Antibiotika sollen die Antikörperbildung gegen bestimmte Streptokokken verhindern, welche später akutes Rheumatisches Fieber auslösen könnten. Deswegen gibt es diese Leitlinie. Nicht weil du gestorben wärst an deiner akuten Halsentzündung. Ich als Apothekerin freue mich natürlich immer über deinen Globuli Kauf. Wieso bemerkt Ihr nur alle nicht wie sich die Wahrnehmung eures Krankheitsgefühls durch ein bisschen Wohlfühlgefühl (ausgelöst durch die homöopathische Behandlung) verändert? Ihr merkt es nicht, und meine Zunft weiß es auszunutzen.

      • @Globuliverkäuferin:

        "Ihr merkt es nicht, und meine Zunft weiß es auszunutzen." (Globuliverkäuferin)



        Ich küsse Ihre Hand, Madame! Ihre Ehrlichkeit inmitten all der verlogenen Pseudokompetenz haut mich einfach vom Stuhl. Noch so ein Ding und Sie kassieren einen Heiratsantrag.

    • @Jörg Kahl:

      Und? Es gibt auch vergleichbare Erfahrungen zu Handauflegen und Wallfahrten nach Lourdes.

      Ihrer Argumentation zu folge hat das die gleiche Wertigkeit.

      Und Ihnen ist aber schon bewusst, dass die Homöopathie auch ein Millionengeschäft ist mit erheblichen Gewinnmargen, an denen sich manche dumm und dämlich verdienen? Bilden Sie sich wirklich ein, die würden auf die Menschen schauen? Glauben Sie dann auch, dass es REW um glückliche Familien geht?

      Und ist für Sie die Homöopathie eine Art Geheimwissen oder wieso bilden Sie sich ein, dass nicht auch die traditionelle Pharmaindustrie da problemslos auf den Zug aufspringen würde?

    • @Jörg Kahl:

      Immer wieder lustig, jaja die böse Industrie, dagegen sind die Hersteller von homöopathischen Produkten allgemeinnützige altruistische Betriebe, die Zucker zu Mondpreisen verkaufen weil sie "nach dem Menschen" sehen.

    • @Jörg Kahl:

      " Haben diese Homöopathie-Kritiker bei den Grünen wirklich den Sachverstand, oder sitzen sie einem Lobbyismus der Pharmaindustrie auf?" (Jörg Kahl)



      Egal wie das ausgehen wird: Den Lobbyeinfluß der Pharmaindustrie wird man (wenn man will) böswilligerweise immer unterstellen können. Oder, wo dachten Sie werden Homöopathikas wohl produziert?

    • @Jörg Kahl:

      Lieber Jörg, mit darartigen Erfahrungen könnte man Bände füllen u. wer eine solche Erfahrung selbst gemacht hat, dem ist es piepegal, wieviel Studien es gibt oder ob der Wirkmechanismus hochwissenschaftlich geklärt ist. By the Way: solche Erfahrungen gibt es millionenfach.

      • @Ökologe:

        "Maria hat geholfen!" - solche Erfahrungen gibt es millionenfach!

        • @Suryo:

          Und wer hat was dagegen?

      • @Ökologe:

        Vielleicht ist das ja die Erklärung für die "Erkenntnis-Resistenz2 der Skeptiker:



        homoeopathiewirkt....rohte-homoopathie/

        • @HGH:

          Och amüsant...auf die Idee, dass die "Erkenntnis-Rsistenz" eher auf Seiten der Esos zu finden ist, dafür reicht der eigene Vorstellungshorizont wohl nicht. Erinnert mich irgendwie an fundamentale Religiöse...

          Was sollen eigentlich diese ganzen lächerlichen links? Irgendwie so als wollte man die Unbedenklichkeit von Glyphosat "beweisen" und verlinkt ständig auf die Seiten von Monsanto. Oder beim Klimawandel auf die EIKE Seiten.



          Wenn einem die eigene Ideologie vor Augen geführt wird ist anscheinend nichts zu billig!

  • Es gibt bis heute, keine Studie, die die Wirksamkeit von Globoli nachweist.

    Während also Zuckerkugeln von der Krankenkasse bezahlt werden, müssen Brillen und Zähne vom Patienten bezahlt werden.

    • @Beowulf:

      Die Kosten homöopathischer Mittel liegen bei etwa 0,003 Prozent der Gesamtausgaben der Kassen. Kassen müssen Homöopathie nicht als Kassenleistung anbieten. Viele tun es um junge und gesunde Mitglieder zu werben. Ich bin kein Homöopathie Fan aber finde den politischen Vorstoß zu einem Globoli "Verbot" abseitig.

      • @Nina Janovich:

        "Die Kosten homöopathischer Mittel liegen bei etwa 0,003 Prozent der Gesamtausgaben der Kassen."

        Haben Sie Quellen zu der Behauptung?

      • @Nina Janovich:

        Es geht um die Signalwirkung. Es kann nicht sein, dass suggeriert wird, magisches Denken sei gleichwertig mit Evidenz. Es ist schlicht gefährlich, wenn obskurantistischer Unsinn auf diese Weise geadelt wird. Da könnte man dann nämlich auch gleich Kreationismus und Flachwelttheorie an Schulen lehren.

      • @Nina Janovich:

        " Ich bin kein Homöopathie Fan aber finde den politischen Vorstoß zu einem Globoli "Verbot" abseitig." (Nina Jovanovich)



        Ein bisschen "abseitig" ist eigentlich nur Ihre Idee Irgendjemand wolle Homöopathie verbieten. Wie kommen Sie denn darauf?

    • @Beowulf:

      Studien? Hier eine kleine Hilfestellung:



      www.akademie-wisse...-homoeopathie.org/

      Ansonsten ist ihr "Whataboutism" echt nett ;-)

      • @Tigerlilie:

        Sie sollte das in "" gesetzte Wort nochmal nachschlagen, offenbar ist Ihnen die Bedeutung nicht gewahr.

        Ihr Link enthält keine Studien, sondern zusammengestöpselte Leserartikel und die übliche Stilisierung zum Opfer "Homöopathie-Inquisition" - lächerlich und gar nicht nett.

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    „Es gibt viele Studien und Metanalysen, welche die Wirksamkeit homöopathischer Medikamente annehmen lassen“

    Na, wenn das so ist. Dann nehmen wir das mal an.

    Und: Endlich mal wieder ein Artikel über die Homöopathie in der taz.

    • @88181 (Profil gelöscht):

      Am Wochenende kommt dann wieder Fleisch auf den Tisch. Lecker!

  • TAZ: „Eine Kommission soll nun ... die Haltung der Ökopartei zu Homöopathie klären. Darin sollen FachpolitikerInnen diskutieren – aber auch ExpertInnen von außerhalb zu Wort kommen... Verbände, die für Homöopathie werben, bieten den Grünen bereits an, ExpertInnen in die Kommission zu entsenden.“



    Bisher nannten wir das nicht „ExperInnen von außerhalb“, sondern LobbyistInnen!



    Und dann dürfen diese in der TAZ auch noch behaupten: „“Es gibt viele Studien und Metanalysen, welche die Wirksamkeit homöopathischer Medikamente annehmen lassen“. Diese Ergebnisse gelte es zu bewerten, um Schlüsse zu ziehen. „Eine Kommission mit Unterstützung von Experten ist dafür ein geeignetes Format.“ Sätze wie diese bringen die Homöopathie-KritikerInnen bei den Grünen auf die Palme. Die betonen mantrahaft, dass Homöopathie nicht über den Placeboeffekt hinaus wirke.“



    Das geht nun über sachliche Berichterstattung hinaus: Mantrahaft? Zweifellos: mantrahaft zitieren Friday for Future – Menschen die Expertise von NaturwissenschaftlerInnen im Hinblick auf das Klima. Hat die TAZ jemals das mantrahafte daran als Argument gegen wissenschaftliche Argumentation angeführt?

    • @RoteZora:

      Ab welcher Potenz enthalten homöopathische Mittel keine Wirkstoffe mehr?

      • @Volker Maerz:

        Lässt sich mathematisch nachweisen, google können Sie doch benutzen oder?

        • @BluesBrothers:

          Klar, die Aufforderung richtet sich an die, die sowohl Zubereitungen mit als auch ohne Wirkstoffe zusammenfassend beurteilen, weil sie innerhalb der Denkschule der Homöopathie entstanden sind (damit sind auch Anhänger der Homöopathie in die Aufforderung mit einbezogen). Ich will damit sagen: von beiden Seiten wird irrational argumentiert. Medikamente mit Wirkstoffen enthalten nicht nichts und können durchaus wirksam sein. Sie sind also getrennt von den hochpotenzierten Verdünnungen zu untersuchen. Anhand der Studien, die zitiert werden, ergibt sich für mich eigentlich keine Grundlage, alles was unter dem Etikett Homöopathie läuft zu verteidigen oder zu verdammen. Nur wenn man genau hinsieht, ist man in der Lage, die Spreu vom Weizen zu trennen.

          Ich habe nur Erfahrungen mit Sinusitis-Präparaten, die noch Wirkstoffe enthalten und mir, im Gegensatz zu Präparaten der Pharmas, helfen. Für diese ist eine Wirksamkeit auch statistisch belegbar, sie werden aber, da sie aus der Homöopathie stammen, fälschlicherweise genauso behandelt, wie nachweisbar unnütze Präparate. Das ist unlogisch.

          Deshalb komme ich zu dem Schluss, dass die Diskussion offenbar von beiden Seiten wohl auf interessegeleitete Studien zurückgreift. Die einen negieren Wirkungen und verdammen absolut, die anderen negieren Nichtwirkungen und verteidigen absolut. Beide Seiten reden Quatsch.

          Nimmt man den Begriff Homöopathie und ihre bis dato wenig nachvollziehbaren Thesen zur Wirkung mal aus der Diskussion und betrachtet das einzelne Präparat, dann kann man herausfinden, was bei wem wirkt und was nicht sind nd eine sinnvolle Diskussion führen.

          Unterm Strich: "Homöopathie gut oder schlecht?" ist eine "falsche Frage".