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Debatte Integration nach Fall SusannaNach der Aufklärung

Kommentar von Memet Kilic und Memet Kiliç

Viele Geflüchtete aus Syrien und dem Irak haben ein streng konservatives Islamverständnis. Für unsere säkulare Gesellschaft ist das ein Problem.

Damit Integration gelingt, müssen wir gemeinsam die säkulare Ordnung verteidigen Foto: dpa

D er abscheuliche Mord an der 14-jährigen Susanna wird in der Flüchtlingspolitik der Bundesrepublik ein Wendepunkt sein. Man könnte fragen, ob die Attacken in der Silvesternacht in Köln nicht bereits ein solcher waren. Der Mord an Susanna ist aber aus verschiedenen Gründen viel schwerwiegender: Das Opfer war ein Kind, es wurde grausam missbraucht und ermordet. Aber nicht nur das. Der mutmaßliche Täter war abgelehnter Asylbewerber, der nicht abgeschoben werden konnte. Er war aber in der Lage, Ausweispapiere und Geldmittel zu beschaffen, mit denen er mit der ganzen Familie „sicher“ in den Irak fliegen konnte.

Sicher könnten wir solche Fälle als traurige Einzelfälle einstufen. Selbst statistische Angaben, wonach Ausländer bei sexuell motivierten und schweren Straftaten als Täter überrepräsentiert sind, könnten damit relativiert werden, dass es sich bei Flüchtlingen in aller Regel um alleinstehende junge Männer handelt. Jedoch habe ich in Gesprächen den Eindruck gewonnen, dass bei vielen Menschen die Sorge um die Zukunft unseres Zusammenlebens zunimmt. Diese Annahme ist nicht unberechtigt.

Als Verfechter einer humanitären Flüchtlingspolitik ist es mir eine Verpflichtung, in die nahe Vergangenheit zurückzublicken: Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre, als das Klima in der Türkei für mich als jungen engagierten Anwalt immer prekärer wurde, war mein Magisterstudium in Deutschland sicher auch eine lebensrettende Maßnahme. Im April 1990 in Deutschland angekommen, war die deutsche Wiedervereinigung in Vorbereitung, dann begannen die Jugo­slawienkriege. Nationalistische Töne nahmen zu, das Ergebnis waren die katastrophalen Ausschreitungen von Hoyerswerda, Rostock-Lichtenhagen, Mölln und Solingen.

Bedrückt davon, dass ich Faschismus und Rassismus mit der Einreise nach Deutschland nicht hinter mir lassen konnte, und ermutigt von der großen Solidarität der deutschen Nachbarn und Freunde engagierte ich mich bei den Ausländerbeiräten. Ich wurde in den Ausländerrat der Stadt Heidelberg gewählt und habe 1998 den Bundeszuwanderungsrat mit gegründet. In dieser Zeit habe ich die Flüchtlinge im Alltag ehrenamtlich beraten.

Es gibt zwei Unterschiede zu den 90er-Jahren

Nicht nur die Integration von Flüchtlingen nach dem Zweiten Weltkrieg, sondern auch in den 90er Jahren hat Deutschland geschafft. Im Jahr 2015 war das Flüchtlingsaufkommen im Vergleich zu 1992 doppelt so hoch, Deutschland ist aber wirtschaftlich, organisatorisch und erfahrungsgemäß viel besser aufgestellt als in den 90er Jahren.

Es gibt aber zwei qualitative Unterschiede der Flüchtlingsaufkommen von 2015 zu dem der 90er Jahre. Erstens haben die Deutschen noch die grausamen Bilder im Kopf, in denen die IS-Mörder Kinder abschlachten. Nach dem Einschreiten der russischen Luftwaffe im September 2015 ist ein Teil dieser Mörder über die Türkei nach Europa geflüchtet.

Vielleicht droht uns, 300 Jahre nach der Aufklärung, doch wieder ein Rollback in Glaubensangelegenheiten

Zweitens waren die Bosnier weltoffene, liberale Kulturmuslime. Nicht wenige der Geflüchteten aus Syrien und Irak haben ein streng konservatives Islamverständnis. Gepaart mit althergebrachten Gewohnheiten und Rollenverständnis wird dies für unsere Gesellschaft in Kita, Schule und am Arbeitsplatz eine Herausforderung sein.

Meine Annahme war bisher, dass sich die europäischen Gesellschaften 300 Jahre nach der Aufklärung keine Gedanken mehr über ein Rollback in Glaubensangelegenheiten machen müssen. Jedoch müssen wir uns vielleicht doch auf eine Post-Aufklärungs-Zeit vorbereiten. Dies, zumal die Politik und die Amtskirchen in dieser Sache auch in der Vergangenheit eine unrühmliche Rolle gespielt haben.

Islamunterricht war nie eine Forderung der Muslime

Beispielhaft ist der Islam­unterricht. Dieser war nie eine Forderung der Muslime in Deutschland. Die Türken, die die überwältigende Mehrheit der Muslime in Deutschland bildeten, waren mit der Religionskunde im Türkischunterricht weitgehend zufrieden. Die Amtskirchen aber wollen ihren konfessionellen Unterricht in der Schule zementieren und die Diskussionen um Religionskunde oder Ethikunterricht abwenden. Also treiben sie die Forderung nach Islamunterricht in der Schule als Gleichbehandlungssatz voran. Stets ist zu beobachten, dass als Erstes die Juristen der Kirchen unruhig werden, wenn ein konservativer Islamverband vor einem Gericht in Sachen Schwimmunterricht, Gebetsraum in der Schule etc. scheitert.

Memet Kiliç

51 Jahre alt, ist stellvertretender Vor­sitzender des Bundes­zuwanderungsrates. Er kam 1990 aus der Türkei nach Deutschland und arbeitet als Jurist in Heidelberg. Zuvor war er Bundestagsabgeordneter für Bündnis 90/Die Grünen.

Dass die Amtskirchen mit dem Kreuz in der bayrischen Amtsstube nicht einverstanden waren, ist kein Widerspruch, sondern die Bestätigung der obigen These. Die Kirchen haben die Sorge, dass dies nicht als Maßnahme gegen die säkulare Gesellschaftsordnung, sondern als „Kreuz gegen Halbmond“ verstanden werden könnte. Dadurch schaukeln sie sich gegenseitig hoch. Das kommende Jahrzehnt wird daher nicht nur eine Herausforderung in der Angelegenheit „Integration der Muslime“ sein, sondern auch in der Angelegenheit „Verteidigung der säkularen Ordnung“.

Dazu kommt auch eine parteipolitische Herausforderung: In den 90er Jahren kamen die Rechtspopulisten als Partei „Die Republikaner“ in Deutschland in die Lokal- und Landesparlamente. Diesmal ist die AfD auf Anhieb im Bundestag und zweistellig. Und dem Bundesinnenminister Horst Seehofer sitzen sowohl die AfD als auch die eigene CSU in Bayern mit ihrer Landtagswahl im Nacken – was ihn offenbar reizt, völkerrechtliche Verträge und das Grundgesetz zur Disposition zu stellen.

Unsere Gesellschaft schafft einen guten Umgang mit Flüchtlingen nur dann, wenn wir merken, dass sich unsere wehrhafte Demokratie mit all ihren Institutionen gegen Islamisten und Rassisten gleichermaßen zur Wehr setzen und die säkulare Gesellschaftsordnung ausbauen muss.

Lassen Sie uns nicht spalten und gegeneinander ausspielen. Es ist die Zeit des Zusammenhalts und der Entschiedenheit!

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72 Kommentare

 / 
  • Teil II.

     

    Die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung des Kapitals und die Folgen.

    {…}

     

    Das die unkontrollierten Grenzen als Schleusen dennoch geöffnet wurden, das lässt sich nicht durch einen Anfall christlicher Nächstenliebe der politischen Administration und der protestantischen Angela Merkel erklären. Offensichtlich gab es hierfür geopolitische, wirtschaftliche, geheimdienstliche und militärstrategische Gründe, die bewusst von der Regierung vor der unruhigen Bevölkerung verborgen wurden. Für diese Erkenntnis bedarf es keiner „Verschwörungstheorie“. Zeitgleich wurden auch die Lieferungen mit militärischen Gerät in die Krisen- und Kriegsregionen des Irak, in die Kurdengebiete, nach Afghanistan und in den Maghreb, sowie in die islamischen Golfstaaten und zu 'unseren' Rohstofflieferanten, verstärkt.

     

    Zudem: „Nicht wenige der Geflüchteten aus Syrien und Irak haben ein streng konservatives Islamverständnis. Gepaart mit althergebrachten Gewohnheiten und Rollenverständnis wird dies für unsere Gesellschaft in Kita, Schule und am Arbeitsplatz eine Herausforderung sein.“ Danke, Herr Kilic, für ihre klaren und unverstellten Ausführungen! Möge das auch bei unseren bürgerlichen Gutmenschen und vormundschaftlichen w/m Paternalisten ankommen und psychisch-geistig aufgenommen werden! (?)

     

    Info.- Empfehlung:

     

    Die Profiteure des Terrors. Wie Deutschland an Kriegen verdient und arabische Diktaturen stärkt. Von Markus Bickel. Westend Verlag, Frankfurt am Main 2017.

    • @Reinhold Schramm:

      "Das die unkontrollierten Grenzen als Schleusen dennoch geöffnet wurden, das lässt sich nicht durch einen Anfall christlicher Nächstenliebe der politischen Administration und der protestantischen Angela Merkel erklären. Offensichtlich gab es hierfür geopolitische, wirtschaftliche, geheimdienstliche und militärstrategische Gründe, die bewusst von der Regierung vor der unruhigen Bevölkerung verborgen wurden.

       

      Wow!

      Super Merkel als Schleuser des Großkapitals.

  • Nochmals.

    Teil I. von II.

     

    Kommentar

     

    Flüchtlingspolitik der Bundesregierung: Kein Generalverdacht, aber die Logik aussprechen.

     

    Nach der bürgerlichen Aufklärung des 18. Jahrhunderts, vor der nachholenden Aufklärung des 21. Jahrhunderts! - in Deutschland und Europa.

     

    „Nach dem Einschreiten der russischen Luftwaffe im September 2015 ist ein Teil dieser Mörder über die Türkei nach Europa geflüchtet.“ –

     

    In den Staaten der Finanziers fanden sie keine Aufnahme, wenn sie nicht zur Führung der geopolitisch bevorzugten Kampfverbände gehörten.

     

    Einer Nahost-Studie konnte man entnehmen, nur in Syrien wären 98 unterschiedliche islamistische Gruppen und Kampfverbände gegen das Assad-Regime aktiv, die sich teils auch gegenseitig bekämpfen. Es ist doch naheliegend, dass sich die Kämpfer angesichts der drohenden Niederlage, nicht nur in Syrien, sondern auch in anderen Regionen im Nahen Osten, Asiens und Nordafrikas, nach einer sozial abgesicherten Bleibe umsehen werden. Verweigern die bisherigen Finanziers aus der Türkei und Nahost, aus den Maghreb-Staaten und den Islamischen Staaten der Golfmonarchien: Saudi-Arabien, WM-Fußball-Katar, VAE und Kuwait, eine sozial abgesicherte Aufnahme, dann werden sie sich nach Westeuropa auf den Weg machen. Dabei bevorzugt nach Deutschland, bedurfte es doch hier bisher keinerlei persönliche Dokumente, Ausweispapiere und genaueren Angaben der tatsächlichen Herkunft und Vergangenheit.

     

    Nicht umsonst machten sich hunderttausende junge Männer, deren Anteil seit Herbst 2015 lag etwa bei 80 Prozent aller Aufgenommenen, auf den Weg in die Bundesrepublik Deutschland. Die große Mehrheit der Männer befindet sich in einem Alter der Wehrpflicht und Waffenfähigkeit, so auch in ihren jeweiligen Herkunftsländern.

     

    Diese Fakten dürften auch schon damals dem deutschen [und österreichischen] Kanzleramt und der Bundesregierung bekannt gewesen sein, so auch über den Bundesnachrichtendienst. {...}

     

    Forts. Teil II.

  • Sorry, aber irgendwie sind für mich die ganze Argumentation und auch schon die Behauptungen in dem Artikel nicht nachvollziehbar.

    Fast möchte man gemein sagen, dass getroffene Hunde bellen.

     

    Geht mir genauso.

  • Ein guter Artikel.

    • @rero:

      Guter Artikel

      Gute Menschen

      oder

      GutMenschen?

      Gute Menschen sind es, die gegen Intoleranz und Hess Gegenkämpfen.

       

      Aber nur die. Woll?

       

      Penünkel dagegen keine Freiheit der Herrlichkeit, Schmekkel.

    • @rero:

      Weil der Artikel eine Problematik die schon länger als die Flüchtlingswelle existiert, den Syern und Irakern unterjubelt?

  • Sorry, aber irgendwie sind für mich die ganze Argumentation und auch schon die Behauptungen in dem Artikel nicht nachvollziehbar.

    Fast möchte man gemein sagen, dass getroffene Hunde bellen.

     

    Für mich selber hat sich durch die Tat und das Absetzen des mutmaßlichen Täters nicht verändert. Und auch in meinen Bekanntenkreis habe ich nix bemerkt. Vielleicht war die ein oder andere demente Tante noch von der PR von BLÖD und anderen Massenmedien noch verwirrt, aber ansonsten war da nix.

    Die Reaktionären, die immer schon gegen alles Fremde waren, sahen sich bestätigt und die Menschen mit normalem Verstand sind nie im Leben davon ausgegangen, dass unter den Hundertausenden, die hier her kommen wollten, nicht auch genügend sind, die bescheuert genug sind, zu glauben, ihre Probleme lägen an der Gegend und nicht an ihnen selbst. Die haben wir in Deutschland schon genug und natürlich werden unter denjenigen, die nicht die Probleme in ihrer Umgebung lösen wollen, noch mehr drunter sein. Deshalb war es eben schwachsinnig zu sagen, dass man dies schaffen kann ohne ausreichend Mittel dafür bereit zu stellen.

    Dass natürlich 'ne ganze Menge darunter sind, die das Geld haben, sofort wieder zurückzukehren, wenn sie auch hier Probleme bekommen, dürfte auch nur den wirklich geringen Teil geschockt haben, die tatsächlich meinen, es handele sich ausschließlich um verarmte oder kriegsgeschundene Menschen.

     

    Ich glaube nicht, dass irgendjemand, der noch Realitätsbezug hat, davon geschockt wurde. Wenn man das so auslegt, dann bietet man wirklich nur den Rechten Möglichkeiten, dies zu Gunsten ihrer Propaganda auszuschlachten.

  • Schönes Plädoyer!

     

    eine Korrektur:

    "IS-Mörder Kinder abschlachten. Nach dem Einschreiten der russischen Luftwaffe im September 2015 ist ein Teil dieser Mörder über die Türkei nach Europa geflüchtet."

     

    Das Assad-Regime hat die größte Zahl der Toten in Syrien zu verantworten.

    Es setzt die Okkupation des Landes seit 1970 mit Krieg fort.

    Der Kreml und Iran kamen als Bündnispartner seit den 70ern zu Hilfe und verstärken den Massenmord.

    Dadurch radikalisieren sich anti-Assad-Kämpfer in ihrer Wut auf den Verlust ihrer Familien durch wahlloses Flächenbombardement.

    Russland ist nicht gegen den IS eingeschritten.

    Wie das Institute for the Study of War und Human Rights Watch zeigten, griff der Kreml nur so ein, dass ASsads Regime Terrain zurückgewann, v.a. die gegen nichtdjihadistische Opposition.

    der Kreml setzt bunkerbrechende Bomben ein und trifft damit Demokratieprojekte, wie Adopt a Revolution berichtet.

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    Die 60er, 70er BRD-Gesellschaft vergleichbar zu heutigen, muslimisch geprägten Gesellschaften wie etwa in Ägypten oder meinetwegen Tschetschenien. Aber nicht wirklich Ihr Ernst, oder ?

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @61321 (Profil gelöscht):

      Vergleiche hinken immer. Ich kenne noch Zeiten, als Frauen sich das Leben nahmen, weil sie ungewollt schwanger waren, Männer sich aus demselben Grunde aus dem Staub machten, Frauen das Hinterteil bei jeder unpassenden Gelegenheit getätschelt wurde, als wäre das ein Gewohnheitsrecht, Scheidung als Anathema galt, Gewalt gegen Frauen innerhalb der Familie bagatellisiert oder nicht (nichtmal von den Müttern) zur Kenntnis genommen wurde, Frauen zur Hausarbeit verdonnert wurden, nicht nur weil es dem Manne nicht passte, sondern weil schon die Eltern der Überzeugung waren, ihre Töchter wären zu nichts als zur Ehe bestimmt oder Ehen nicht zustande kamen, weil die oder der Auserwählte nicht konvertieren wollte.

      • @849 (Profil gelöscht):

        Ich weiß ja nicht, aus welchem dunkelsten Teil Deutschlands Sie stammen, aber in ach soo rückständigen Bayern sah das ganz anders aus:

        Ein Großonkel, (geb. 1914), eine Großtante (geb. 1916) eine andere Großtante (geb. 1935), die Magd meines Onkels (geb 1920) und deren Sohn (geb. 1950) sowie ein Onkel (geb 1947) und eine Tante (geb 1927) waren alles "ledige Kinder". Und, nein, da hat keiner dumm dahergeredet.

        Frauen wurde die Hand gegeben, ansonsten wurden sie nicht angefasst.

        Gewalt gegen Frauen wurde nicht bagatellisiert oder toleriert was sogar (im ach soo katholischen Bayern) zu Scheidungen führte.

        Alle Frauen der Familie erlernten einen Beruf und übten ihn auch aus bzw. arbeiteten in ihrer Landwirtschaft.

        Geheiratet wurde übrigens laut meinem Stammbaum frühestens mit Mitte 20 oft mit 30 oder später.

        Konvertieren? Das musste keiner mehr. Bei der Hochzeit (1957) einer der "ledigen" Großtanten musste der "protestantische" Bräutigam in der Kirche lediglich auf das Abendmahl verzichten.

        Aber das Oberland ist nun mal rückständig.

    • 6G
      61321 (Profil gelöscht)
      @61321 (Profil gelöscht):

      @ATALAYA

  • Merkwürdig konstruierter Kommentar.

     

    "Nicht wenige der Geflüchteten aus Syrien und Irak haben ein streng konservatives Islamverständnis. Gepaart mit althergebrachten Gewohnheiten und Rollenverständnis wird dies für unsere Gesellschaft in Kita, Schule und am Arbeitsplatz eine Herausforderung sein."

     

    Hier wird Syrern und Irakern ein schwarze Peter zu geschoben.

     

    Tatsache ist doch, das die islamischen Religionsverbände und Moscheevereine eine reaktionäre Islamkampagne hier schon viel früher gestartet haben. Islam war in den 90ern noch kein echtes Thema. Mit der Entsendung von reaktionären Imamen nach Deutschland um die Jahrtausendwende begannen dann vorallem Teile türkischen Bevökerung mit einer politischen reaktionären Auslegung des Islams. Die dritte Generation der Migranten fingen an sich zu islamisieren.

     

    Die Forderung der Kirchen und des Staates nach staatlichen Religionsunterricht sollte eine säkuläre aufklärerische Antwort auf die "reaktionären Imame" in vielen Moscheevereinen sein.

     

    Heute auf Syrer, Iraker und die Kirchen zu zeigen und nicht die türkischen Religionsbehörden zu nennen, die als Hauptinfluencer hier massiven Schaden bei der Integration anrichten, halte ich für eine billige Masche von dem schon vorher inszenierten Teil des Problems abzulenken.

     

    Die Mehrheit der Türken wählen die faschistoide AKP. Integration ?

  • "marodierende Krieger und Soldaten",

    wie wahr, wie aktuell!

  • Man erkläre mir den Zusammenhang zwischen konservativem Islam und Vergewaltigung mit anschliessendem Mord. In den letzten tausend Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte, wie Herr Gauland zu sagen pflegt, waren nicht konservative Moslems die Mehrheit der vergewaltigenden Mörder, sondern vermutlich marodierende Krieger und Soldaten.

    • @ecox lucius:

      Und : warum wird nicht über den konfessionnellen Hintergrung aller Täter vom Leder Gezogen ? Ob der X aus der Kirche getreten ist oder ob der Y da oder da Kirchensteuer bezählt? Ob Juden gierig und Evangelisten tüchtig sind ? Vereinfachender, billiger StammtischKulturalismus erwarte ich hier nicht

    • @ecox lucius:

      Sie sollten noch weiter in die Geschichte zurück gucken. Vielleicht 10.000 Jahre. Damals erschlugen sich die Menschen gegenseitig mit Steinäxten.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @ecox lucius:

      Ich kenne ein paar richtig konservative Muslime, einen davon könnte man durchaus fanatisch nennen. Aber die stellen kein Problam dar, insofern sie nie auf die Idee kämen, wegen ihrer Religion gewalttätig zu werden. Das Problem scheint mir bei den jungen Männern, die hierherkommen, abgesehen von ihren Traumata, auch eines des Missverstehens zu sein. Ich hatte mal einen Freund (ein gläubiger Muslim, Student, gebildet) in einem arabischen Land, der zeigte mir unzählige Bilder von Frauen, die er im Bett gehabt hatte. Sein Bild von Europa: Frauen sind immer willig und sie sind Schlampen, weil sie es mit jedem tun. Heiraten wollte er natürlich keine Europäerin, sondern nur eine sittsame Muslima.

      • @849 (Profil gelöscht):

        "Ich kenne ein paar richtig konservative Muslime, einen davon könnte man durchaus fanatisch nennen. "

         

        Na, nun verstehe ich, woher Ihre Israelfeindlichkeit herrührt.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Nicky Arnstein:

          Sie verstehen grundsätlich nix.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Nicky Arnstein:

          Nichts zum Thema beizutragen?

      • @849 (Profil gelöscht):

        Ich glaube da überhaupt nicht überwiegend an Traumata. Jeder Mensch (egal woher er kommt), der Derartiges oder Vergleichbares tut ist für mich abstrakt von jur. Dimensionen wie Tatnachweis und Motiv(-ation) ein A...sch, vor dem es die Gesellschaft effektiv zu schützen gilt.

         

        Das betrifft selbstverständlich auch "unsere" schrumpfgermanischen Sextouristen, die sich zB in Asien an Minderjährigen vergehen. Ä...sche durch die Bank weg.

        Die soll man ruhig schön in Abschiebungshaft nehmen und (zurück) nach Deutschland abschieben.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Gerhard Krause:

          Ich habe nicht geschrieben, dass der Fokus auf Traumata bei diesem Thema überwiegt oder überwiegen sollte, sondern diese lediglich als (in sicher nicht wenigen Fällen) als gegeben vorausgesetzt.

           

          Ihr Argumentation hinkt zudem darin, dass sich die Ärsche ja, so sie sich nicht zuvor schon als solche zu erkennen gegeben haben, erst post festum des Arschseins überführen können.

           

          Vergewaligungen sind aber kein plötzlich einsetzender Affekt, sondern sie haben eine Vorgeschichte. Diese möglichst transparent zu machen, wäre ein Desiderat für die Betreuung von jungen männlichen Flüchtlingen gewesen. Aber dazu hatte man wahrscheinlich weder den Willen, noch die Mittel.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @849 (Profil gelöscht):

        ... wobei wir wieder bei unserem kürzlichen Thema der psychischen Spaltung wären: die einen begehren, die anderen lieben. Traurig, traurig.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Das ist weder Begehren noch Liebe, sondern lediglich die (Religions)- und sonstige nationalistisch- sexistische Doppelmoral.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @aujau:

            Das hat nichts mit Religion zu tun, sondern mit interkulturellen Missverständnissen. Gehen Sie mal mit einer U.S.-Amerikanerin mehrfach aus. Wenn sie dann nicht zur Sache kommen, kann es passieren, dass die Dame zur Sache kommt. Schließlich erwartet sie bei mehrfacher von ihr akzeptierten Einladung etwas Tuchfühlung.

            • @849 (Profil gelöscht):

              Ich sprach von Doppelmoral bei religionsnationalistischer Denkweise und nicht von Religion. Was das mit gedateten Amerikanerinnen zu tun hat, erschließt sich hier nicht.

              • 8G
                849 (Profil gelöscht)
                @aujau:

                Was soll denn "religionsnationalistischer Denkweise" bitte sein? Wollen Sie unterstellen, dass Muslime aufgrund von Religion und Nationalismus Frauen als Ihre Verfügungsmasse behandeln? Das entspräche dem gängigen Muster rechter und rassistischer Demagogen, hat aber mit der Wahrheit nichts zu tun.

                • @849 (Profil gelöscht):

                  Und noch etwas: Dass Religion und andere Begründungen für den Verfuegungsanspruch und die Doppelmoral nur vorgeschoben sind und diese Verhaltensmuster auch ausserhalb muslimischer Kulturkreise vorkommen, ist allgemein bekannt , wenn man sich denn mit dem Thema beschäftigt hat.

                • @849 (Profil gelöscht):

                  Religionsnationalismus lässt sich bei Christen, Hindus, Muslimen und auch Buddhisten (und ihren verschiedenen Konfessionen ) beobachten, wenn man denn richtig lesen will

                • @849 (Profil gelöscht):

                  Sie haben doch oben selbst ein solches Bild von Muslimen entworfen, als Sie schrieben: "Ich hatte mal einen Freund (ein gläubiger Muslim, Student, gebildet) in einem arabischen Land, der zeigte mir unzählige Bilder von Frauen, die er im Bett gehabt hatte. Sein Bild von Europa: Frauen sind immer willig und sie sind Schlampen, weil sie es mit jedem tun. Heiraten wollte er natürlich keine Europäerin, sondern nur eine sittsame Muslima."

                  • 8G
                    849 (Profil gelöscht)
                    @Nicky Arnstein:

                    Ja und? Interkulturelle Missverständnisse gibt es halt überall, wo verschiedene Kulturen aufeinandertreffen. Es kommt aber darauf an, sie nicht aus einer rassistischen Denkweise heraus zu interpretieren. Das tun aber die Dumpfbacken hierzulande (und natürlich auch andernorts) sehr gerne. Deshalb halte ich auch den "Religionsnationalismus", so ich Aujau recht verstanden haben, für eine rassistische Blendung.

            • @849 (Profil gelöscht):

              Ist ja nicht so, dass die Vergewaltigungen aus der Sicht, dass alle Frauen, die keine sittsame Muslimas sind, alles Schlampen sind. Aber hat natürlich nichts mit der Religion zu tun, die solch ein Bild produzier und zur Not kann man ja immer relativieren, in dem man von irgendwelches Traumatas erzählt, was Sie hier in den Kommentaren zum Fall von Susanna andauernd tun.

              • 8G
                849 (Profil gelöscht)
                @h3h3y0:

                Außer Ihrer erneuten unsachlichen und unhaltbaren Invektive, verstehe ich leider nur Bahnhof.

              • @h3h3y0:

                aus der Sicht resultieren*

      • @849 (Profil gelöscht):

        Mein iranischer Bekannter studierte in den 1970er Jahren in Westberlin und hatte ein emanzipierte deutsche Freundin. Später erfuhr ich, dass seine Mutter mit dieser Frau Probleme hatte. Die Deutsche wollte sich nicht den Anforderungen seiner Mutter beugen. Jahre später war mein Bekannter mit einer iranischen Frau verheiratet. Er selbst gehörte zur progressiven iranischen Bewegung gegen den Schah. Aber die Tradition war letztlich stärker als die westliche Aufklärung.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Reinhold Schramm:

          Können Sie denn sicher sein, dass Sie mit einer Frau aus einem anderen Kulturkreis dauerhaft klarkommen würden? Ich kann das für mich nicht behaupten, obwohl oder gerade weil ich seinerzeit einige (wenige) Erfahrungen mit Frauen aus anderen (kulturell nicht weit entfernten) Ländern gemacht habe. Schon das mit der Muttersprache verbundene Gefühl kann da ein Hindernis sein.

          • @849 (Profil gelöscht):

            Bemerkungen

             

            Unabhängige Ehen und/bzw. eheliche Liebesbeziehungen?

             

            Nur eine Minderheit lebt in relativ freien und (finanziell) unabhängigen Liebes-Beziehungen, weltweit.

             

            In den meisten Kulturen, mit Ausnahme der europäisch geprägten (Westeuropa und Nordamerika), entscheiden die Eltern und/bzw. Familienclans, über die eheliche Verbindung ihrer Kinder. Häufig auch aus primär wirtschaftlichen Gründen. Da werden auch schon die künftigen Verbindungen/Ehen der Kinder versprochen bzw. festgelegt. Das gilt auch noch heute für das ländliche China, für Asien/Indien, für weite ländliche Teile der türkisch-kurdischen Türkei, für Syrien und Irak, Pakistan und Afghanistan sowieso, des Nahen Ostens und für fast alle muslimische geprägten Gemeinschaften, für Nordafrika, wie für den ganzen afrikanischen Kontinent. Aber so auch für das katholisch geprägte Mittel- und Südamerika. Ohne Billigung und/bzw. Zustimmung, da gibt es dort kaum, eher selten, eine eheliche Verbindung. Auch ein historischer Hintergrund dafür, die Versorgung der älteren Familienmitglieder, die traditionelle bäuerliche Erbschaft und Absicherung von (kleinen und größeren) Vermögensangelegenheiten. Dabei steht das Einheiraten in bessere Vermögensverhältnisse häufig im Vordergrund. Mädchen und junge Frauen sind diesen (archaischen) Verhältnissen meist schutzlos ausgeliefert und müssen sich den Entscheidungen der Familien beugen. Da gibt es kaum eine Liebesheirat. Allenfalls wird davon, von der sog. Liebesheirat, gegenüber westlichen Besuchern und Bekannten gesprochen, aber die Wirklichkeit/Realität dieser Verbindung ist dann doch eine (ökonomisch-wirtschaftlich) andere. Das gilt so nicht nur bei den unteren sozialen Schichten und Klassen, sondern auch für die soziale und ökonomische Oberschicht. Nehmen Sie doch auch nur das indische Kastensystem. Hier ist kaum eine Grenzüberschreitung für (freie) Beziehungen möglich, auch nicht für die heutige westlich geprägte und akademische Oberschicht.

    • @ecox lucius:

      Genau, "marodierende Krieger und Soldaten". Und nun frage ich Sie, wie Ihrer Ansicht nach das Selbstverständnis von "Muslimen" (oder anderen Gewalttätern) aussieht, die 14-jährige missbrauchen und ermorden. Meinen Sie wirklich, dass sich deren Selbstverständnis von dem "marodierende[r] Krieger und Soldaten" großartig unterscheidet?

       

      Ich bin ja sehr für den Zusammenhalt. Aber ganz ohne Spaltung wird es vermutlich nicht abgehen, wenn wir „mit Entschiedenheit“ vorgehen wollen gegen die, die den Zusammenhalt gefährden. Es gibt schließlich Menschen, die andere "verbiegen" und „verführen“, weil sie selbst derart verbogen sind, dass sie sich was davon versprechen. Diese Menschen von denen zu separieren, die auf der Suche nach Halt und Hilfe auf Abwege kommen, ist auch eine Aufgabe, der sich Gesellschaften stellen müssen. Immer und immer wieder. Ohne Alternativentwürfe wird das leider nicht gut gehen.

  • Das Problem ist doch, das ein aufklärerisches Gegengewicht zu ALLEN rückwärtsgerichteten Entwicklungen fehlt. Da ist keine gemeinsame Vision der eher progressiven Kräfte mehr zu finden.

     

    Das wundert einen nicht weiter, denn ein Rückfall zu instinktiven Verhaltensweisen ist notwendigerweise immer überall ähnlich und deshalb wirkungsvoll, während alles andere Kultur und Zivilisation und damit menschengemacht, zerfällt also leicht in mehr und mehr Richtungen, wenn eine Vision und Verständigung fehlt.

     

    Nationalisten, Rassisten und Islamisten haben sehr viel gemein, nur ihr Anbetungsgegenstand unterscheidet sich. Nur dagegen anzugehen ist ein hoffnungsloser Kampf gegen Windmühlenflügel. Man braucht etwas BESSERES und Einigendes, für das man kämpft. Fehlt das, ist der Kampf schon verloren.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Mustardman:

      Ihren klugen Ausführungen folge ich, auch wenn sie traurig machen. Auch ich habe in der Nachfolge von Don Quichote viel Energie bei zahllosen Kämpfen gegen Windmühlenflügel gelassen und werde müde.

       

      Das 'Bessere und Einigende', von dem Sie sprechen, müsste ein Ziel haben, das positiv besetzt ist. Für mich habe ich das noch nicht gefunden. Geringe Hoffnungen machen mir lediglich außerparteiliche Bestrebungen wie Plattform.pro und DiEM25.

       

      Die erfordern langen Atem und Beharrlichkeit. Keine schnelle Nummer.

    • @Mustardman:

      Der Kampf wäre aussichtsreicher, wenn die vermeintlich freie Gesellschaft etwas mehr zu bieten hätte als Konsum, Brot und Spiele. Z. B. Chancengleichheit und weniger soziale Diskreminierung.

  • Dass man von den Flüchtlingen verlangt, sich hier "mustergültig" zu verhalten, ist illusorisch, das weiss mit ein bisschen Nachdenken jeder.

    Ein Verbrechen ist ein Verbrechen und sollte als solches behandelt werden.

    Seehofers Herumgekeife ist schon länger unter dem Stammtischniveau.

  • Die Amtskirchen sind vielleicht tatsächlich zum Schluss gekommen, dass sie zwar viel Geld dadurch bekommen, das sie in gewisser Weise mit dem Staat verflechtet sind, aber vielleicht wollen sie sich einfach nicht mehr so krass von einem Staat und erst recht nicht von einer CSU vereinnahmen lassen, die Kirchen sind heutzutage nämlich in Teilen sogar eher links.

  • Schon in der Überschrift werden Behauptungen aufgestellt, die nirgends durch Verweise auf entsprechende Quellen belegt werden. Darüber hinaus bleibt in der gesamten Diskussion die Frage: zählt ein Frauen- oder Mädchenleben hier mehr als irgendwo anders auf der Welt? Unabhängig vom unglaublich rassistischen Diskurs, der erschreckend platten Pauschalisierung und dem beunruhigenden Gefühl, dass im Schatten kaum auszuhaltender Dummheit an der politischen Spitze der Bundesrepublik die Sprache und Argumentation auch linker Medien fast unbemerkt immer weiter nach rechts rutscht, frage ich mich vor allem, warum ein Ergebnis von 'die sind mit ihrem konservativen Weltbild potenziell eher übergriffig gegenüber Frauen und Mädchen' automatisch 'Abschiebung und weg damit' ist. Wir leben ökonomisch und ökonomisch auf Kosten anderer...und auch hier geht es nicht weit über den eigenen Tellerrand. Rundum menschenverachtend und beschämend. Dazu fehlt jeglicher Verweis darauf, dass Delikte wie dieses u.a. ständig geschehen, unabhängig von Religion oder Herkunft, hier, jetzt gerade und vor und hinter unseren Türen.

    • @maria schmidt:

      Ja, ein Frauen- oder Mädchenleben, so sehr es hier auch immer noch übel zugehen kann und tut (und verlogen geht es nach wie vor zu),

      zählt hier in der Tat unendlich viel mehr als in vielen anderen Kulturen bzw. Schichten.

      Wer das relativiert, ist wirklich einfach nur ein hoffnungsloser Fall.

  • 2G
    2730 (Profil gelöscht)

    Ich denke, das Gebot der Wahrhaftigkeit sollte auch für uns säkulare Menschen gelten, oder?

     

    Ich lese im Kommentar: "..Islamunterricht...war nie eine Forderung der Muslime in Deutschland." Ach, wirklich nicht? Komisch, dass dann der Zentralrat der Muslime in Deutschland e. V. und der Islamrat für die Bundesrepublik Deutschland e. V. einmal bis zum BVG und zurück zum OVG auf das Recht für Religionsunterricht geklagt haben (//http://www.ovg.nrw.de/behoerde/presse/pressemitteilungen/01_archiv/2017/50_171109/index.php).

     

    Wusste der "Jurist" Kilic das nicht? Oder hat er es schlicht unterschlagen?

     

    Betrachtet man darüber hinaus die Struktur des Kommentars, so stellt man fest:

    Zunächst wird der gebotene Abscheu bezüglich öffentlich bekannter und nicht zu leugnender Fakten geäußert. Eine Prise Fragen (woher die Mitte für die Flucht stammen mögen), dazu ein wenig pseudo-statistische Relativierung der Kriminalitätsquoten und schon ist die Grundlage für die Identifikation der wahren Schuldigen gelegt:

    Es sind - Überraschung! - die Amtskirchen. Sogar deren Widerstand gegen die (Wieder-)Einführung ihres ureigensten "Logos" in die Amtsstuben Bayerns wird ihnen schuldhaft angelastet.

     

    Für mich ist dieser Kommentar a) unwahrhaftig (s.o.) und b) ein Musterbeispiel für Whataboutism. Zur Wahrheitsfindung trägt er sicher nicht bei.

    Denn dass wir (alle!) den säkularen Staat verteidigen müssen, ist ja wohl eine Plattitüde.

  • 9G
    95823 (Profil gelöscht)

    Inwiefern stellt Seehofer denn "das Grundgesetz und völkerrechtliche Verträge infrage"?

    Er tut doch das genaue Gegenteil, er will ja gerade internationale Verträge umsetzen, ganz im Gegensatz zur Kanzlerin, die vor 3 Jahren mit ihrem Alleingang in Sachen Flüchtlingspolitik europäische Regeln bewusst gebrochen und Nachbarstaaten verprellt hat. Daher empfinde ich es als blanken Hohn wenn diese Frau ausgerechnet jetzt auf einer europäischen Regelung beharrt, nachdem sie vor 3 Jahren genau das Gegenteil getan hat.

    Aus dem Grund bezweifle ich auch stark das Merkel sich durchsetzen wird, dazu ist die Erinnerung an ihren selbstherrlichen Alleingang von vor 3 Jahren noch zu stark in den Köpfen verankert.

  • Sehr treffender Artikel! Von Kreuzzüglern ist bei den Amtskirchen nichts zu entdecken. Vielmehr wird hier an einer antiaufklärerischen Querfront gestrickt. Die Kirchen wollen den importierten religiösen Konservativismus nutzen, um in der Gesellschaft insgesamt den Rückwärtsgang ins Mittelalter einzulegen. Und dafür nutzen sie geschickt die Flüchtlingsdebatte als Vehikel, vom "Kirchenasyl" (sind wir hier bei Ken Follet?) bis zum angeblich "christlichen Abendland", dass der Barmherzigkeit verpflichtet sei (der Westen ist der humanistischen Aufklärung verpflichtet, keinem religiösen Aberglauben). In diesem interkulturellen Zusammengehen reaktionärer Kräfte liegt die eigrntliche Gefaht eines großen Rollbacks, der unsere Werte bedroht.

  • 1. Was haben Verbrechen mit Religion zu tun? Meiner Ansicht nach sind zwei getrennte Diskussionen notwendig. Es wäre fatal, einen quasi automatisch vorhandenen Zusammenhang zwischen Verbrechen und Islam herzustellen, oder täusche ich mich?

    2. Ali B. konnte nicht abgeschoben werden, weil sein Gerichtsverfahren (Einspruch gegen Ablehnung des Asylantrags) noch nicht abgeschlossen war. Er hat sich also rechtmäßig in Deutschland aufgehalten. Befremdlich, wenn in der TAZ auf BILD-Niveau geschrieben wird, oder täusche ich mich?

  • Ein guter ausgeschlafener Artikel. Klar, ist ja auch von einem reflektierten Migranten geschrieben der Erfahrungswerte hat.

     

    Mal was anderes als das obligatorische

    eia popei , vom romantischen Himmel,

    wenn es greint,

    dem pragmatischen Bürger,

    der unmenschliche Lümmel.

    (Heinrich Leine)

  • Integration nach dem 2 Weltkrieg und in den 90er Jahren.

    Mächtiges durcheinanderwerfen von Tatsachen.

    Die Flüchtlinge nach 1945 waren Deutsche und wurden vertrieben, weil Sie Deutsche waren. Sie hatten die selbe Sprache und Glauben. Diese haben Deutschland mit wieder aufgebaut, weil jeder Arbeiten musste, weil ja auch der Rest nichts hatte. Reden sie mal mit älteren Personen, die in dieser Zeit dabei waren, über ihre Unterkünfte oder ihre Verpflegung.

     

    Den 350000 Flüchtlingen des Jugoslawien Krieges wurde ein Zeitweiser Schutz gewährt, bis auf 20000 Personen gingen alle wieder in ihre Heimat zurück.

    Also sind diese Situationen nicht wirklich zu vergleichen.

  • Sie (auch Jeziden, Kurden, Alawiten und Christen?) sind konservativ, behaupten wir mal einfach so, und deshalb lassen wir doch bitte alle (also auch die schwulen und die Frauen unter ihnen?) im Mittelmeer ertrinken.

     

    Vor allem ist das soooo eklig, es wird behauptet , Syrer und Iraker seien alle gewalttätige Frauenfeinde und deshalb dürften sie nicht nach Deutschland kommen. In dieser Logik zählen Frauen in Syrien und im Irak offenbar nicht.

  • ”…

    Lassen Sie uns nicht spalten und gegeneinander ausspielen.

    Es ist die Zeit des Zusammenhalts und der Entschiedenheit!“

    &

    So es denn mit der Annahme ”Post-Aufklärung“ etwas auf sich hat!

    Sollten wir uns dafür einsetzen - ja! kämpfen!

    Dies zu einer gesamtgesellschaftlichen “Prä-Aufklärung“ um&weiter zuwenden!

     

    unterm——>

    “DER ROTE FADEN

    Die schreckliche Mutlosigkeit der Vernünftigen“

    Robert Misik

    &

    https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5510826&s=robert%2Bmisik&SuchRahmen=Print/

    "Ächtet die Hetzer. Gibt man ihren Thematiken nur den Anschein der Legitimität, dann hat man im Handumdrehen eine Lage, die Georg Diez in seiner Spiegel-Kolumne jüngst so beschrieb: „Die Frage also, ob man mit Rechten reden soll, stellt sich gar nicht mehr, wenn die meisten eh schon wie Rechte reden.“"

     

    Wirklich schon die Meisten?“

    &

    ”Und klar ist es mit Verteidigung nicht getan. Den Freunden der Demokratie darf es nie um die Verteidigung des Status quo allein, es muss ihnen immer auch um seine Verbesserung gehen. Gern auch radikal, wenn es mit der faden Gemäßigtheit nicht mehr geht, wie das Bernd Ulrich in der Zeit schrieb. Aber die Feinde von Pluralismus und Liberalität sind nicht Gesprächspartner der Demokraten. Sondern ihre Gegner.“

     

    So geht das

    &

    Das schon weit früher! Newahr!

    Bitte Herr Wiglaf Droste! © 1993

    “Mit Nazis reden“ ~> https://www.youtube.com/watch?v=nupzSsJ43m8

     

    Ende des Vorstehenden

    • @Lowandorder:

      Nanu, was sind das denn für putzige Quellen? Der eine nennt sich selbst "revolutionärer Marxist", der andere schreibt in der marxistischen Jungen Welt. Experten für Religion halt...

      Unabhängig davon danke ich der TAZ für den Abdruck dieses bemerkenswerten Artikels!

      • @Karl Bauer15:

        Na klar - War ja schon immer für Minderheitenschutz!

        Wie gläubisch-putzig auch - schnutz!;)

    • @Lowandorder:

      Stimmt

       

      “Es sollte Tucho nicht fehlen.

       

      "Küsst die Faschisten": https://tucholsky125.wordpress.com/2015/09/05/kuesst-die-faschisten/comment-page-1/

      • 8G
        80336 (Profil gelöscht)
        @Lowandorder:

        Danke für den Link!

         

        Es ist davon zu hören, dass wieder einmal deutsche Staatsbürger das Land verlassen sollen, da sie Deutschland nicht "lieben". 'Und was sich der gemeine Biodeutsche unter "lieben" vorzustellen habe, wird - wen wundert's noch - selbstverständlich von den Vogelschissern vorgeschrieben: zur Wahl stehen Speichellecken, Stiefelküssen oder Knutschfleck. Und siehe da: manchen grauts vor gar nix.

        • @80336 (Profil gelöscht):

          "Biodeutsche" existieren nicht.

           

          Das Wort ist rassistisch.

           

          Sagen Sie gleich "arisch", dann ist wenigstens klar, was gemeint ist.

  • 8G
    83492 (Profil gelöscht)

    "Beispielhaft ist der Islamunterricht. Dieser war nie eine Forderung der Muslime in Deutschland. Die Türken, die die überwältigende Mehrheit der Muslime in Deutschland bildeten, waren mit der Religionskunde im Türkischunterricht weitgehend zufrieden. Die Amtskirchen aber wollen ihren konfessionellen Unterricht in der Schule zementieren und die Diskussionen um Religionskunde oder Ethikunterricht abwenden."

     

    Das ist jetzt eine originelle Interpretation des Autors: christliche Kirchen wollen einen Islam-Unterricht in Schulen einführen, damit sie weiter ihren Religionsunterricht in staatlichen Schulen legitimieren können?

     

    Eine andere Lesart wäre: DITIB und andere Vertreter des Islams sind gegen einen staatlich organisierten Islam-Unterricht, damit ihr mittelalterliches Islamverständnis alleine die Kinderhirne erweicht. Und die Kirchen wollen das verhindern.

     

    Was mir als Mimose sonst noch aufstößt: sprachliches rumgeschwurbel mit doppelter Negation: "Diese Annahme ist nicht unberechtigt."

    Warum sagt der Autor nicht klar: "Die Einschätzung dass die Aufnahme von Personen mit diesem Wertsystem und Bildungsniveau ohne gesellschaftliche Verwerfungen machbar ist, war falsch. Wir wissen nicht sicher, wie der Schaden zu beheben ist."

     

    "Lassen Sie uns nicht spalten und gegeneinander ausspielen. Es ist die Zeit des Zusammenhalts und der Entschiedenheit!"

     

    Hört sich nach Pfeifen im dunklen Walde an.

  • Danke!

    Etwas verwundert nehme ich diesen Artikel in der TAZ zur Kenntnis.

    Über Jahrzehnte würde, auch gegen Widerstände, die offene Gesellschaft geschaffen. Lasst sie uns verteidigen!

    Ich habe keine Lust vor dem Kreuz, dem Halbmond oder dem Fliegendem Spaghettimonster zurueckzuweichen!