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CDU will „Agenda 2030“Zwölf Seiten rückwärts

Merz & Co versprechen zwei Prozent Wirtschaftswachstum. Und setzen dabei auf eine „große Steuerreform“ und Einschnitte beim Bürgergeld.

Auf „Rückwärtskurs“: Der ewiggestrige CDU-Kanzlerkandidat Merz kündigt mit der Agenda 2030 Grooooßes an Foto: Michael Kappeler/dpa

Berlin taz | Für die einen hört es sich wie eine Drohung an, für die anderen soll es wohl nach Verheißung klingen: Die CDU will mit einer „Agenda 2030“ in den Wahlkampf starten. Das ist der Titel eines Papiers, das der Bundesvorstand am Wochenende auf einer Klausur in Hamburg beschließen will. Der Anklang an die „Agenda 2010“, mit der die rot-grüne Bundesregierung einst den Sozialstaat umbaute, dürfte bewusst gewählt sein.

Der zwölfseitige Entwurf, der der taz vorliegt, verspricht ein „wirtschaftspolitisches Zwei-Prozent-Ziel: Wir wollen wieder Wachstumsraten von mindestens zwei Prozent erreichen.“ Dafür setzt die CDU auf Steuersenkungen. Die Steuerbelastung der Unternehmen soll auf 25 Prozent, die Körperschaftssteuer schrittweise auf 10 Prozent gesenkt werden. Den noch existierenden Solidaritätszuschlag für höhere Einkommen will die CDU abschaffen.

Bei der Einkommensteuer soll der Spitzensteuersatz erst bei 80.000 Euro greifen, der jährliche Grundfreibetrag erhöht werden. Zudem sollen Überstunden steuerfrei gestellt werden, Rent­ne­r*in­nen künftig bis zu 2.000 Euro monatlich steuerfrei hinzu verdienen dürfen. Umgesetzt werden soll diese „große Steuerreform“ in vier Jahresschritten ab 2026.

Diese Information ist neu und dürfte eine Reaktion auf die massive Kritik sein, die es angesichts einer Deckungslücke von bis zu 100 Milliarden Euro am Wahlprogramm der Union gegeben hatte. Wie die CDU die Steuersenkungen finanzieren will, bleibt aber weiter offen. Schwammig ist von Einsparungen beim Bürgergeld und der Migration die Rede. Im Rahmen eines Kassensturzes sollten zudem alle Ausgaben auf den Prüfstand gestellt werden – „insbesondere die während der Ampel-Jahre enorm gestiegenen Subventionen“.

Grundsicherung statt Bürgergeld

Die CDU will zudem das Bürgergeld in eine „Neue Grundsicherung“ überführen. So genannten Totalverweigerern soll die Grundsicherung komplett gestrichen werden, Sanktionen sollen schneller greifen, auch will die CDU den Vermittlungsvorrang wieder einführen. Das Arbeitszeitgesetz soll flexibler werden: Statt einer täglichen Höchstarbeitszeit soll es eine wöchentliche geben. Bei den Strompreisen zielt die CDU auf eine Entlastung von mindestens fünf Cent je Kilowattstunde, Stromsteuer und Netzentgelte sollen sinken.

Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge sprach angesichts der CDU-Pläne gegenüber der Nachrichtenagentur AFP von einem „Rückwärtskurs, der Innovation, Arbeitsplätze und den Klimaschutz aufs Spiel setzt“. Kritik kam auch von der Linken. „Unter dem Schlagwort Agenda 2010 fand damals der brutalste Sozialabbau der Nachkriegszeit statt“, sagte Parteichefin Ines Schwerdtner. „Das wird auch dieses Mal so sein.“

Die CDU will bei ihrer Klausur in Hamburg auch ein Sicherheitspapier verabschieden. Auf dem Parteitag am 3. Februar soll zudem ein Sofortprogramm mit Maßnahmen beschlossen werden, die im Fall einer Regierungsbeteiligung unmittelbar umgesetzt werden sollen.

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31 Kommentare

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  • Das Einzige, was mit daran gefällt, ist die Idee, die Strompreise zu senken. Aber diese Idee ist nicht konsequent durchdacht.



    Fast die Hälfte unseres Strompreises besteht aus Netzumlagen. Das Netz ist Infrastruktur. Es befindet sich in den Händen von Firmen, die lokal Monopolstellung haben. So kann Marktwirtschaft nicht funktionieren. Das Stromnetz gehört in die öffentliche Hand!



    Was bei Straßen geht, sollte doch auch bei Kabeln funktionieren.

  • Jemand, vielleicht Wirtschaftsprofessoren, sollte jeden Tag hinstehen und laut verkünden, dass Wirtschaftswachstum kein permanenter Prozess ist und der Aktienkurs von BMW nicht an den Sozialhilfesatz gekoppelt ist.



    Volkswirtschaftsprozesse verlaufen in Zyklen, das hängt von vielen Faktoren ab, aber nicht vom Bürgergeld.



    Es ist traurig, dass der Unsinn, den Schröder/Hartz damals verzapft haben, nun nochmals fröhliche Urständ feiert.



    Und die Leute sind so naiv und glauben das.

  • Totalverweigerern kein Geld mehr zu zahlen ist wohl rechtlich kaum haltbar und für eine angeblich christliche Partei auch eher nicht machbar.



    Aber die Richtung ist schon klar, den Ärmeren gehts an den Kragen. Die Reichen werden geschützt. Und mit Maßnahmen gegen Migranten werden AfD Wähler zur CDU gelockt.



    Von sozialer Gerechtigkeit und Klimaschutz ist wenig bis gar nichts zu finden.



    Warum wollen in diesen Parteien immer Menschen ans Ruder, die Entscheidung für eine Zeit treffen, die sie selbst gar nicht mehr erleben werden?



    Es wird Zeit, dass junge, innovative Menschen das Ruder übernehmen.

    • @Andreas Braun:

      "Totalverweigerern kein Geld mehr zu zahlen ist wohl rechtlich kaum haltbar"



      Und hier sollte es schon einen ersten Ansatz geben das zu ändern. Bitte bedenken - Recht und Gesetz werden hier vom Souverän festgelegt, es gibt keine "ewigen" Gesetze. DAs einzige was sich nicht ändern lässt sind maximal die Naturgesetze - alles andere ist verhandelbar.



      Warum sollte die Solidargemeinschaft jemanden unterstützen der diese offensichtlich ablehnt?

      Klimaschutz ist toll und sinnvoll - aber wenn wir ihn uns nicht mehr leisten können (weil die Wirtschaft abwandert in Ländern die sich nicht drum scheren) eben nicht umsetzbar. Muss man leider akzeptieren.



      Dem letzten Absatz stimme ich durchaus zu - es muss eine Mischung geben. Warum es so wenig "junge" Menschen in der Politik gibt wäre zu prüfen. An "wichtige" Positionen kommen diese nur sehr schwer. Wichtiger fände ich allerdings wenn mehr Menschen aus der Lebensrealität und weniger "Parteisoldaten" (auch wenn ich das Wort nicht gut finde, ich kenne kein anderes) im Bundestag sitzen würden. Da sind doch eine Menge die nach Schule und Studium nie in der Wirtschaft waren sondern von Amt zu Amt in der Partei gewandert sind.

  • Es ist immer wieder witzig, wenn Kommentatoren von "Schritt rückwärts" sprechen, wenn jemand IHREM Kurs zurück zum Wohlfahrtsstaat der frühen 1970er in die Quere kommt...

    • @Normalo:

      Liggers - Sagen was mann denkt.



      “Und vorher was gedacht haben.



      Wäre fein.“ ©️ Harry Rowohlt

      Auch in heutigen Zeiten bleibt der Verfassungsauftrag des Grundgesetzes -



      “sozialer Rechtsstaat“ - Maßstab für Politik - Für politisches Handeln •

      Den Begriff verdanken wir dem Kronjuristen der Sozialdemokratie - Hermann Heller -



      Wider den Kronjuristen der Nazis - Carl Schmitt! Post WK II trotz Lehrverbots - von Plettenberg aus als graue Eminenz die reaktionär-konservative politischen Strömungen der BRD - also vorweg CDU/CSU prägte - einschließlich Ritterschlag-Pilgern bis hin zu Helmut Kohl! Woll



      Hingegen -



      “ Heller prägte in seiner Schrift Rechtsstaat oder Diktatur? von 1930 den Begriff des sozialen Rechtsstaats.“



      de.wikipedia.org/w...nn_Heller_(Jurist)



      & näher dazu



      de.wikipedia.org/wiki/Sozialstaat



      & bezeichnenderweise



      Versuchte Carl Schmitts Lieblingsschüler Ernst Forsthoff den Begriff sozialer Rechtstaat im Grundgesetz - als “Redaktionsversehen zu diffamieren!



      Erfolglos jedenfalls - als es Karlsruhe angeht.



      Unausrottbar im Grunde hingegen auf rechten Lager einschließlich FDP & naturellement ehna

      Na Mahlzeit



      Nix auf Tasche - aber hetzen schon mal! Gell

    • @Normalo:

      Naja, die Formulierung liegt aber schon nahe, wenn die Forderungen sich in 30 Jahren nur marginal geändert haben. Es wäre einfach angebracht die Diskussion mal vom Kopf auf die Füße zu stellen: Der Wohlfahrtsstaat der hier etabliert wurde, ist einer für Vermögende. Es wird Jahrzehnte über die ärmsten Schweine am Trog diskutiert, während Sauereien wie Cum Ex im Sande verlaufen. Arbeitseinkommen wird stärker besteuert als Kapitaleinkommen - verkörpert denn Sinn für Leistungsgerechtigkeit, der hier herrscht, perfekt. Die Lohnsteigerungen für große Teile der Bevölkerung waren -real- einfach mickrig. Mieten dagegen steigen ins Unermessliche. Sichtbar wird dieser Zustand dann in den großen Zahlen, die jedes Jahr z.B. von Oxfam erhoben werden. Auch auf die Gefahr hin, dass Sie mir "Populismus" unterstellen: die "Hängematte", die dann immer vor dem gedanklichen Auge erscheint, ist doch hier umso bequemer, je mehr Vermögen jemand besitzt. Die Gier von Leuten, die überdurchschnittlich verdienen und besitzen ist in meinen Augen unanständig und unverschämt. Man muss nicht einen Wohlfahrtsstaat der 70er im Kopf haben, wenn man verkehrt findet, diese Schere noch weiter zu öffnen.

  • Mit sehr ähnlichem Programm war Fritze Merz schon vor fast 30 Jahren bei Sabine Christiansen auf Tour - man wähnt sich in einer Zeitreise. Wirklich bezeichnend, dass ihm nie irgendetwas Neues einfällt. Und genasuso wird es dann auch kommen - nur dass ihn an gewissen Stellen die Realität einholen wird. Was Bürgergeld angeht, hat er verfassungsrechtliche Vorgaben - zweistellige Mrd. Beträge bei einem Gesamtvolumen von 25Mrd€ einzusparen ist hanebüchener Populismus. Und bei seinen tollen Totalverweigereren gibt es einfach keine besonders relevanten Summen zu holen. Das Strohfeuer ist schnell abgebrannt. Dann noch möglichst alle Steuern runter. Der Evergreen. Und Bürokratieabbau. Vorschlag zur Güte: Lasst uns die Steuern und die Bürokratie gleich ganz abschaffen - am besten gleich den ganzen Staat, dann sind wie diese elende Diskussion los. Alle 30 Jahre könnte man auch mal über etwas anderes diskutieren. Jede Bevölkerung bekommt die Regierung, die sie verdient. Es ist ein Trauerspiel!

  • Wovon will Herr Merz seine Wohltaten bezahlen? Angeblich soll das Ganze 90 Mrd. Euro kosten. Am Bürgergeld wird er nicht genug einsparen können, auch wenn er es umbenennt. Besser wird es für die Bürger insgesamt nicht werden, aber ich werde z. B. von der Abschaffung des Soli profitieren, denn alle Vorschläge dienen nur dazu, die obersten 10% noch wohlhabender zu machen.

    • @Aurego:

      Ch denke Wirtschaftswachstum.

    • @Aurego:

      Das Positive für ihn ist doch, dass Herr Merz gar nichts bezahlen muss, sondern nicht schlecht bezahlt wird, egal, für welche "Leistung".

  • Ja, das mit dem Rechnen liegt in Wahlkampfzeiten keiner Partei...

  • "Totalverweigerern soll die Grundsicherung komplett gestrichen werden"



    Das so etwas überhaupt erst noch beschlossen werden muss und nicht seit jeher Usus ist...🙄



    Einer für alle, alle für einen - wir kommen füreinander auf wenn wir unverschuldet in Not geraten sind. Umso ärgerlicher wenn diese gesellschaftliche Errungenschaft von einigen Wenigen schamlos ausgenutzt wird. Auch wenn Totalverweigerer nur einen äußerst kleinen Teil der Bürgergeldbezieher ausmachen ist diese Regelung doch .



    ---



    "Wie die CDU die Steuersenkungen finanzieren will, bleibt aber weiter offen"



    Das hat bei Wahlen leider weltweit Methode. Die Parteien versprechen Gott und die Welt und spätestens bei den Koalitionsverhandlungen kommt die Hälfte der Vorhaben dann unter die Räder...



    Aus der Ampel warten wir immer noch aufs Klimageld - und Scholz verspricht aktuell den Eigenanteil bei der Pflege auf 1000,-€ zu deckeln...



    Die Versprechen der CDU sind da nicht weniger unrealistisch🤷‍♂️

    • @Farang:

      Ich verstehe ja tendenziell den Gerechtigkeitsgedanken dahinter, aber zum einen dürften da auch ein paar Menschen dabei sein mit psychischen Problemen und wenn man jemanden komplett aus dem System schubst, hilft das dieser Person jemals wieder eine Arbeit aufzunehmen oder sie dann nicht andere Wege geht, finde ich ungewiss.

      Aber mein Hauptpunkt wäre, warum ich es kritisch sehe ist, dass da Millionen von Menschen gerne arbeiten würden, aber zum Beispiel zu alt sind oder was auch immer. Will man jetzt wegen ein paar Menschen, die kein Arbeitgeber will andere bestrafen die vllt gerne wollen aber nicht können.

      Wenn wirklich mal alle in Arbeitswilligen in Arbeit wären und wir auf die Schaffenkraft der unwilligen angewiesen wären, dann würde ich den Gedanken mittragen.

  • Wenn ein Drittel der AfD-Wähler (gegenüber Umfragen) stattdessen FDP oder CDU/CSU wählen würde, wäre dieses Programm vielleicht zu verwirklichen. Nach jetzigen Stand der Umfragen wird die CDU auf SPD oder Grüne angewiesen sein.

    • @meerwind7:

      Ach die SPD hat den Schuss gehört, dass das Wachstum und die Umfragen für die SPD sinken. As diesem Grunde wird es wohl auch zu einer Koalition von CDU nd SPD kommen.

  • Sie erwähnen immer, dass das CDU-Wahlprogramm nicht durchfinanziert ist.



    Wie sieht denn mit den Programmen von SPD und Grünen aus? Die sind noch weniger finanziert, weil man für die ganzen Staatsschulden eine Reform der Schuldenbremse benötigt wird. Und die uns nun wahrlich nicht in Sicht.



    SPD und Grüne sind keinen Deut besser als die CDU.

    • @Dirk Osygus:

      Die Grünen haben schon gesagt, wie sie das bezahlen wollen, so weit ich mich erinnere.

    • @Dirk Osygus:

      Einfach mal den Nagel auf den Kopf getroffen..... wenn das Geld alle ist, dann ist es eben alle. Und basta.

    • @Dirk Osygus:

      Die Reform der Schuldenbremse wird kommen, auch mit Fritze als Kanzler. Der Handlungsdruck ist zu groß. Und es ist auch richtig, die Investitionen sind dringend notwendig.



      Die Bürgergeldempfänger und Flüchtlinge geben trotz übelster Drangsalierung wirtschaftlich zu wenig her. Und der Selbstfinanzierungsquark bei einer Absenkung der Steuer für Reiche hat noch nie funktioniert, warum sollte es das jetzt?

      • @Bambus05:

        Dafür klappt es mit der Erhöhung der Krankenkassenbeiträge ganz toll...

    • @Dirk Osygus:

      Bei denen fehlen jeweils noch mehr als 100 Milliarden? Es ist insofern erstaunlich, weil man nach Außen hin sich als Partei gibt, die in Finanz- und Wirtschaftsfragen über die vermeintlich größte Kompetenz verfügt, aber am Ende ist das Programm einfach nur unseriös. Es wirkt nicht mal wie der Versuch eine Wende herbeizuführen, sondern als wolle man möglichst viel für die eigene Klientel rausholen vor dem totalen Niedergang. Das Programm ist keine Antwort auf unsere Probleme, sondern schlicht einfallslos.

      • @Moritz Pierwoss:

        Möglichst viel für die eigene Klientel rausholen vor dem totalen Niedergang. Der gesamte Rechtsruck in Europa und USA macht den Eindruck, genau so zu agieren.

      • @Moritz Pierwoss:

        Das mit der Kompetenz ist nur faktenfreies Gerede. Die CDU bestand schon immer nur aus Schönwettermanagern. Ein Blich auf "Wohlstand für Alle"-Erhard offenbart schon, dass er beim wichtigsten Wohlstandsthema, nämlich der deutlichen Erhöhung der Wohneigentumsquote, kläglich versagt hat. So ist es dann jahrelang weitergegangen: Die CDU-wählenden Unterprivilegierten hofften, dass von den Wohltaten für die oberen 10% der Einkommens- und Vermögensverteilung ein paar Krumen auch für sie vom Tisch fielen. Die Krumen entpuppten sich beim genauen Hinschauen jedoch eher als Spurenelemente. Politik hat die CDU immer nur für die obersten 10% gemacht und so wird es wohl bleiben.

  • "„Unter dem Schlagwort Agenda 2010 fand damals der brutalste Sozialabbau der Nachkriegszeit statt“, sagte Parteichefin Ines Schwerdtner."

    Das sehe ich ebenso und verstehe immer noch nicht, weshalb sich rote/grüne Bundestagsabgeordnete dafür hergegeben haben. Es ist ja nicht so, dass es danach oder jetzt den Bürger:innen besser geht, im Gegenteil.

    • @*Sabine*:

      "Es ist ja nicht so, dass es danach oder jetzt den Bürger:innen besser geht, im Gegenteil."



      Doch eigentlich schon. Der wirtschaftliche Aufschwung bis 2020 ist im wesentlichen darauf zurückzuführen, auch wenn man das hier nicht so gerne hört. Die Mutti hat sich als Kanzlerin in diesem Bereich ja eher untätig gezeigt.

    • @*Sabine*:

      Man hat indirekt die freie Berufswahl aus dem Grundgesetz abgeschafft für die unteren Schichten.

      • @Moritz Pierwoss:

        Nö - es steht jedem frei sich den beruf zu wählen den man mag. Nur wenn man keinen findet sollte man in der Zeit eben auch alternative Arbeitsmöglichkeiten annehmen und eben nicht mehr sagen können "ich bin aber X - und als Y arbeite ich nicht".

    • @*Sabine*:

      "verstehe immer noch nicht, weshalb sich rote/grüne Bundestagsabgeordnete dafür hergegeben haben."

      Weil 16 Jahre CDU-Hegemonie die BRD an den Rand eines sozioökonomischen Kollaps gebracht hatten, und die Arbeitslosigkeit in einer Todesspirale hochschoss.

      Und da griff man halt nach dem nächstliegenden vermeintlichen Erfolgsrezept.

      "Union" war ein Synonym für "schlimmste Misswirtschaft und politische Korruption seit BRD-Gründung + freilaufende Neonazis überall" geworden:

      "Die Bundestagswahl 1998 fand am 27. September 1998 statt. Das Ergebnis der Wahl zum 14. Deutschen Bundestag bedeutete ein Novum in der Geschichte der Bundesrepublik: Zum ersten und bisher einzigen Mal wurde eine Bundesregierung komplett abgelöst, während sich bei allen anderen Regierungswechseln lediglich einer der beiden vorherigen Koalitionspartner änderte. Außerdem gewann mit der SPD erstmals eine Partei mehr als 20 Millionen Stimmen und zugleich erstmals die traditionell „links der Mitte“ eingestuften Parteien mehr als 50 Prozent." (Wikipedia)

      Und Schröder war, nun ja, "besser als Kohl" sicher, aber eben auch nicht grad die hellste Kerze auf der Torte. Aber das weiß man halt erst im Rückblick so eindeutig.

      • @Ajuga:

        "Weil 16 Jahre CDU-Hegemonie die BRD an den Rand eines sozioökonomischen Kollaps gebracht hatten,..."

        Kleinigkeiten wie die Wiedervereinigung, die einsetzende digitale Revolution und dass Lafontaine vorher jahrelang mildere Maßnahmen systematisch über den Bundesrat blockiert hatte, vergessen mal lieber - könnte den Narrativ stören, nicht wahr?

        • @Normalo:

          Die einsetzende digitale Revolution wurde von Leuten wie Kohl nicht verstanden. Da wurde lieber am Kabelfernsehen gebastelt. Die Folgen spüren wir heute noch. Wer hat immer noch keine Glasfaser im Haus?



          Und die Wiedervereinigung: Ist die wirklich so gut gelaufen? Hätte man das nicht ein wenig vorsichtiger angehen können?



          Heute haben wir das gleiche Problem: Die Energie-Revolution steht vor der Tür und Leute wie Spahn oder Merz faseln von Fusionskraft. Das ist die unsicherste Option von allen. Wir wissen weder, ob sie je real wird, noch, was es kosten wird. Dass sieht doch sehr nach Verzögerungstaktik aus.