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Buch über widersprüchlichen LebensstilDie imperiale Lebensweise ist schuld

Klimawandel, Finanzkrise, Rechtsruck. Die Probleme sind klar, doch nichts ändert sich. Dazu trägt laut einer Studie das westliche Konsummodell bei.

SUV fahren und auf dem Biomarkt einkaufen – wie das zusammenpasst, analysiert die Studie Foto: ap

Wir leben in einer paradoxen Situation. Ausgerechnet in einer Zeit, in der das Bewusstsein über der Zuspitzung der weltweiten ökologischen Krise zunimmt, nimmt auch die Nachfrage nach ressourcen- und emissionsintensiven Autos wie den Sport Utility ­Vehicles (SUVs) zu. 17,4 Prozent der in Deutschland 2014 neu zugelassenen Autos waren derartige Vehikel.

Rund 3,2 Millionen dieser Geländewagen, die oft nie einen Feldweg zu sehen bekommen, waren 2015 in Deutschland zugelassen – Tendenz steigend. Im SUV-Boom manifestieren sich imperiale Lebensweise und ihre tendenzielle Verallgemeinerung auf anschauliche Weise, schreiben der Politologe Ulrich Brand und der Soziologe Markus Wissen. Die beiden Forscher sind der Frage auf den Grund gegangen, warum Menschen einen SUV fahren und zugleich auf dem Wochenmarkt Bioprodukte aus regionaler Produktion einkaufen.

Diesem Widerspruch gehen die beiden im sechsten Kapitel ihres Buches „Imperiale Lebensweise. Zur Ausbeutung von Mensch und Natur im globalen Kapitalismus“ nach und zeigen auf, dass der Siegeszug der SUVs zwar auch etwas mit dem gesteigertem Sicherheitsbedürfnis zu tun hat, viel mehr jedoch mit einer automobilimperialen Lebensweise, die sich vom Fordismus bis heute verfestigt hat. Und sich auch in den nationalen Staatsapparaten breitgemacht hat. Bestes Beispiel dafür ist der Umgang mit dem Abgasskandal bei VW und der Vehemenz, mit der sich Berlin gegen strengere Abgasnormen auf EU-Ebene wehrt, so die Autoren.

Das führen sie auf die „imperiale Lebensweise“, wie sie es nennen, zurück, die sich immer mehr Menschen im globalen Norden und zunehmend auch im globalen Süden zu eigen machen. „Sie bedienen sich der ökologischen und sozialen Ressourcen anderorts, der billigen Arbeitskräfte im Süden, der Futtermittel, die die Fleischproduktion im Norden ermöglichen, oder der billigen Industriemetalle, die es uns ermöglichen, Autos zu produzieren und zu kaufen“, so Ulrich Brand. Diese konsumorientierte Lebensweise setzt sich auch in den Zentren des Südens mehr und mehr durch. „Wer in China, in Brasilien oder in Indien zu Geld kommt, verfolgt die Idee, so zu leben wie die da im Norden“, erklärt Brand der taz.

Ein Viertel der Weltbevölkerung lebt ausbeuterisch

Dabei sorgen internationale Organisationen wie die G20 für die Stabilisierung des Modells, das sich in einer latenten Krise befinde. Dafür stehen Finanzkrisen, Klimawandel, steigender Rohstoffhunger und immer neue ökologische Desaster. So wie der Dammbruch im brasilianischen Mariana, wo sich die giftigen Schlämme aus einem gigantischen Rückhaltebecken einer Eisenerzmine in den Rio Doce in Minas Gerais ergossen.

Der Dammbruch war die Folge einer Marktflutung­strategie: Mehr produzieren, um sinkende Weltmarktpreise zu kompensieren, so lautete die desaströse Devise von Samarco Mineração, dem Betreiberunternehmen der Mine. Kehrseite der ­Produktionslogik, die Brand und Markus Wissen unter die Lupe nehmen und die sich in die DNA der westlich orientierten Gesellschaften eingebrannt habe und sich mit der Globalisierung weiter verbreite. Rund ein Viertel der Weltbevölkerung lebe derzeit nach diesen Wachstums- und Ausbeutungsparametern – Tendenz steigend.

Der Druck auf den Rest der Weltbevölkerung nehme ständig zu, so die Autoren. Sie treten für Rohstoffabkommen ein, die die Lieferländer auch bei sinkender Nachfrage absichern. Ein anderer konkreter Vorschlag der Autoren ist das Plädoyer, Rohstoffe wie die klimaschädliche Steinkohle im Boden zu lassen, um die Vertreibung der lokalen Bevölkerung in den Abbauregionen zu bremsen. Schon heute, so schreiben Brand und Wissen, verkörpern die Geflüchteten das universelle Leiden an der imperialen Lebensweise. Und allen Prognosen zufolge wird ihre Zahl zunehmen, warnen die Autoren.

Das Buch

Ulrich Brand, Markus Wissen: „Imperiale Lebensweise. Zur Ausbeutung von Mensch und Natur im globalen Kapitalismus“.Ooekom Verlag, München 2017, 224 Seiten, 14,95 Euro

„Wir brauchen so etwas wie ressourcenleichten Wohlstand, einen solidarischen Wohlstand“, fordert Brand, der wenig von der grünen Modernisierung der imperialen Lebensweise hält. Das würde nur zur Verlagerung der Problem führen. Nötig sei eine Umverteilung von Macht und eine Orientierung an den Bedürfnissen der Menschen und nicht an den Profiterwartungen einer Elite, appelliert der in Wien lehrende Politikwissenschaftler. Ein brisantes Buch, das nicht nur die multiplen Krisen unserer Zeit verstehen hilft, sondern auch Ansätze aufzeigt, sie zu überwinden.

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148 Kommentare

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  • „Sie bedienen sich der ökologischen und sozialen Ressourcen anderorts, der billigen Arbeitskräfte im Süden, der Futtermittel, die die Fleischproduktion im Norden ermöglichen, oder der billigen Industriemetalle, die es uns ermöglichen, Autos zu produzieren und zu kaufen“, so Ulrich Brand.

     

    Ich fahre gar kein Auto - in einer Stadt wie Köln ist das auch problemlos möglich. Was ich allerdings nicht mehr hören kann, ist dieses moralisierende Gerede, "wir" würden irgendjemanden ausbeuten!

    Das erledigen die Konzerne - und jeder, der keine Aktien hat und sich nur den Einkauf beim Discounter leisten kann, soll jetzt hier runtergeputztz werden, weil er schon mal Gehacktes beim Aldi kauft!?

    Wie gesagt: Ich kann es nicht mehr hören!

  • 6G
    61321 (Profil gelöscht)

    Der Ur-SUV (selbstverständlich eine deutsche Erfindung) https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%BCbelwagen

  • Hy Leute,

     

    Natürlich haben wir es heute wieder verpennt, dass ein paar tausend verhungert sind. Wir sollten die nächsten zwei Tage ausdiskutieren, was wir in den nächsten zwei Jahren dagegen machen.

    • @Rudolf Fissner:

      Wenn Sie noch gut 10 Jahre leben werden sie das Verschwinden der absoluten Armut wohl noch miterleben. Von heute auf morgen geht es natürlich nicht.

      https://ourworldindata.org/a-history-of-global-living-conditions-in-5-charts

       

      Sie können ja schonmal ein Loblied auf die Globalisierung anstimmen,...

      • @Januß:

        Ich mag ja Ihren Optimismus gerne teilen, doch der Preis für eine weiterhin positive Wohlstandsentwicklung wird der sein, der ersteres wieder zunichte zu machen droht- die Naturzerstörung. Ich bin darin äußerst pessimistisch, dass bei derart ungestümen Fortgang der Globalisierung dieser Aspekt Berücksichtigung finden wird.

        Nehmen Sie mehr Faktoren mit in Ihrer tendenziellen Überlegungen und dann sieht das nicht mehr so rosig aus.

        • @lions:

          Nun Ihre Sicht kann ich verstehen, denn die habe ich bald ein Jahrzehnt lang geteilt. Dann habe ich zwei Jahre lang einfach gar keine Medien mehr konsumiert, stattdessen mehr Bücher gelesen. Größtenteils über sehr kontroverse Themen. Das hatte zwei Effekte. Ich war viel besser gelaunt und ich konnte den Pessimismus der Presse nicht mehr so recht nachvollziehen. Es wird in quasi allen Bereichen, welche einen hier so schaudern lassen, andauernd besser.*

           

          Ich glaube viele Journalisten sehen es nicht nur als ihre Aufgabe zu berichten, sondern kritisch zu berichten und "Misstände aufzudecken". Das führt dazu das man immer nur negatives zu höhren bekommt und oftmals sind diese Geschichten die Aussnahme in einer sonst positiven Entwicklung.

          Tatsächlich ist es so das die negativen Begriffe in Zeitungsartikeln über die letzten 70 Jahre immer weiter zugenommen haben, obwohl es allen Grund für eine gegenläufige Entwicklung gegeben hätte.

           

          Viele Techniken die heute noch zu teuer sind werden in fünf Jahren der breiten Masse zugänglich sein. Dezentrale Stromspeicher, günstigere, erneuerbare Energie, Elektroautos,... werden einen großen Unterschied machen.

           

          Wenn es ein Projekt gibt das für diesen Ethos steht dann ist es wohl dieses, falls Sie es noch nicht kennen: https://www.youtube.com/watch?v=6IjaZ2g-21E

           

          Habe ich glaube ich gestern schonmal gepostet aber schadet auch ein zweites mal nicht: https://www.youtube.com/watch?v=PnitLNObR7c

           

          *Die einzige Ausnahme ist die Ungleichheit, die ist der Preis den man für Stabilität zahlt.

  • Gegen die SUV-Schwemme gäbe es ein einfaches Mittel. Man senkt das Gewicht, ab dem ein Tempolimit gilt. Wenn ein SUV nur noch 130 km/h fahren darf, wird er gleich viel weniger attraktiv. Bereits jetzt fahren viele SUVs verbotenerweise auf der linken Spur auf Autobahnbaustellen. Mit Außenspiegeln sind fast alle breiter als 2 Meter. Hier konsequent durchgegriffen würde auch ein Zeichen setzen.

    Aber wir ergötzen uns vor allem in unserer Selbstgerechtigkeit. Das Böse wird Rechts, bei Erdogan, bei Putin, bei Trump, beim Patriarchat, bei den "Ökofaschisten" oder der "die Grenzen rechtswidrig aufmachenden Kanzlerin" verortet. Kritik bezieht sich immer auf die anderen. Werte wie Meinungsfreiheit gelten nur noch für die Leute mit ähnlicher Meinung. Ansonsten wird der Staat um möglichst rigide Zensur gebeten. Wir machen es uns bequem in unserem Selbstbild als gute Menschen. Selbst der schlimmste Verbrecher, der widerlichste Macho, der grundloseste #metoo-Pranger oder der rassistische Asylunterkunftanzünder haben ihre spezielle Rechtfertigung, warum das alles nicht so schlimm ist und es ja nur der guten Sache dient.

    Das ist angenehm, weil wir gerne mit Fingern auf andere Leute zeigen und weil wir ungern unser eigenes Verhalten in Frage stellen. Das ist gut für eine Regierung, wenn sie über die Presse die Meinungshoheit hat und das birgt brisanten gesellschaftlichen Sprengstoff, wenn sie die Meinungsführerschaft verliert. Daher versucht die Regierung mit Zensur den Austausch radikaler Meinungen zu verhindern und bekämpft doch nur Symptome.

  • Natürlich tragen unkritische Konsument*innen eine Mitschuld an der globalen Ausbeutung. Es ist jedoch ein durchsichtiges Ablenkungsmanöver der Hauptprofitierenden, ihnen die alleinige Schuld zu geben. Unsere Kleidung zum Beispiel wied von Sklav*innen genäht, und es ist beliebt, den Kund*innen von Kik und Takko und ihrem "Geiz" (noch ein Ablenkungsmanöver, von hiesiger Armut) die Schuld dafür zu geben, obwohl teure Markenbekleidung unter denselben Bedingungen produziert wird.

    Was wir brauchen, sind keine wohlfeilen. moralisierenden Appelle und Bußgesten, sondern internationale Gesetze. Da aber versagen "aufgeklärte" linke und grüne Kreise in ihrem Kotau vor dem Kapitalismus.

  • Schuld daran ist die Regierung. Sie hat zu wenig in die Infrastruktur investiert. Die Strassen sind jetzt so löchrig, dass man ja einfach SUV fahren muss. Das würde doch sonst niemand freiwillig tun.

    • @Demokrat:

      Schuld daran sind die Autofreaks die jeden Quadratmeter Deutschlands ständig sorgsamst asphaltiert sehen wollen.

  • Was den Amerikaner ihre Waffen sind den Deutschen ihre Autos vor allem die SUV.

     

    Beiden völlig sinnlos und nicht erklärbar. Ohne beides wäre die Welt ein Stück besser.

    • @delta:

      Der SUV ist nicht völlig sinnlos. Er schafft Wachstum. Ein 2-to-SUV ist naturgemäß teurer als ein 800kg-Kleinwagen. => mehr Umsatz => mehr Arbeit => verlängert die Illusion, dass ewiges Wirtschaftswachstum möglich ist.

       

      Die Bevölkerung will sich nicht einschränken (siehe Beitrag Dima). Die demokratisch gewählte Regierung kann nicht gegen den erklärten Willen der Bevölkerung entscheiden. Wir sind möglicherweise schlauer, aber es nutzt nichts. Solange die Umweltsituation für die Bevölkerung erträglich ist, kann sich nichts ändern. Danach wird es vermutlich mit Änderungen sehr schnell gehen. Also warten wir ab.

  • Die Imperiale Lebensweise in Deutschland wäre deutlicher geworden, wenn man sich darauf konzentriert hätte wieviele keinen Mini oder Kleinwagen fahren. 2015 waren dies 78% der Neuzulassungen.

     

    SUVs als Beispiel zu nehmen führen zu den immer wieder beobachtbaren Effekt, wie sich das für den imperialen Lebensstil verantwortliche Viertel der Weltbevölkerung amtsstubenmäßig die Verantwortung auf die obersten 10% oder gar nur auf die 50 reichsten Menschen im Land verweisen.

     

    Aus einem verantwortlichen Viertel wird so immer schnell ein verantwortliches 40‘tel oder noch viel weniger.

    • @Rudolf Fissner:

      Warum ziehen Sie die Grenze zwischen Mittelklassewagen und Kleinwagen? Nehmen Sie noch stinkende Zweitakter-Hondas dazu und halb Asien und Afrika ist mitbetroffen. Damit wäre Ihrer Ablenkungsstrategie doch noch besser gedient.

      • @El-ahrairah:

        Asien, allen voran das verhasste China, beschreiten insbesondere bei Zweirädern längst den Weg der Elektromobilität. Deshalb ist es in Shanghai inzwischen nicht nur vergleichsweise leise, auch die früher sprichwörtliche Smogglocke hat sich weitestgehend aufgelöst. Auch Vietnam geht das Thema Elektromobilität gerade mit Riesenschritten an und hat sich dazu potente internationale Entwicklungspartner gesucht.

         

        Wenn in Deutschland jemand wie ein "Herr" daherkommt, knallt der kleine Mann immer noch vor lauter Respekt die Hacken zusammen und was früher die schwarze Uniform war, ist heute nun mal der Wagen mit psychologisch ausgeklügelt auf aggressiv-dominant gestylter Front und entsprechenden Geräuschen. Ein paar Leute regen sich über die SUVs (zu Recht) auf, der große Rest aber schwankt zwischen Respekt und Neid.

      • @El-ahrairah:

        Welches Ablenkungsmanöver?

         

        Halten Sie die These des Buches dass ein Viertel der Weltbevölkerung ausbeuterisch lebt für so grottenfalsch und möchten diese Zuordnung ebenfalls gerne auf die 40 reichsten Deutschen beschränkt wissen?

         

        Oder würden Sie Probleme in einer anderen Reihenfolge sehen. Vielleicht Mietpreise noch vor dem Verhungern von Menschen?

         

        Oder alles schön abstrakt ohne dass Menschen involviert sind und Verantwortung zeigen müssen?

         

        Könnten Sie diesen Vorwurf bitte näher erläutern?

         

        Die Grenzziehung bei den Autos war relativ willkürlich . Sie sollte nur irgendwie besser passend zum Viertel der Weltbevölkerung gezogen werden als die Gruppe der SUV-Fahrer im Artikel. Den Sinn dahinter werden Sie nun hoffentlich verstanden haben.

         

        Wie das Beispiel letztendlich ausgestaltet wird, ist mir persönlich wurscht. Eine Diskussion darüber wer letztendlich das ausbeuterische Viertel anhand einer Wagenklasse repräsentiert halte ich aber für spitzfindig und am Thema vorbei bequakelt.

        • @Rudolf Fissner:

          Genau so sieht es aus.

           

          Die Realität ist, wenn 90% der Menschen so leben wie wir im Durchschnitt, gäbe es einen Haufen Probleme. Da aber die Mehrzahl der Menschheit sich mit einem Bruchteil an Energie und Resourcen begnügt, läuft's noch ein paar Jahre.

           

          Aber wer in der Politik Einschränkungen und die müssten für viele massiv sein, fordert wird nicht gewählt.

           

          Die Konsequenz: Augen zu und durch.

           

          Und wir erfreuen uns an Erkenntnissbüchern und halten uns dann für die guten. Was heute das allerwichtigste ist. Sich selbst für gut halten.

  • Mein heutiger SUV verbraucht mit 9 Litern weniger als mein Auto zu Studentenzeiten (12 Liter) und genausoviel wie sein Vorgänger (alles jeweils Benziner). Im Gegensatz zu den früheren PKW sitze ich heute sehr viel bequemer und habe einen besseren Überblick. Einen Bioladen betrete ich nie. Weshalb sollte diese Lebensweise also widersprüchlich sein?

    • 9G
      98589 (Profil gelöscht)
      @DiMa:

      Sie haben's wirklich nicht verstanden, vermute ich mal.

      Oder war das satirisch gemeint?

      Wenn nicht, einfach mal informieren, bitte.

      • @98589 (Profil gelöscht):

        Ich schreibe bei der taz weder satirisch noch sarkastisch (auch wenn mir das immer wieder vorgeworfen wird). Ich bin beruflich bedingt häufig im Nahen Osten und in Asien und vertrete die Ansicht, dass wir (in Deutschland) so viel oder so wenig sparen können wie wir wollen. Es macht weltweit keinen Unterschied aus.

    • @DiMa:

      Der westliche Konsum ist sicher nicht an allem schuld, jedoch verursacht er viele Probleme. Und umstellen will sich auch keiner, dabei würde vieles schon mit wenig Aufwand gehen. Eines SUV brauchen die wenigsten, wenn überhaupt recht ein Golf Kombi völlig aus. Fliegen innerhalb Deutschlands muss niemand und bei einem Urlaub in der Stadt kann man sehr gut mit der Bahn hinfahren.

    • @DiMa:

      Mein Golf Kombi verbraucht noch viel weniger, und wird nur ein mal die Woche bewegt, für den Großeinkauf der Familie. Ansonsten nutze ich die Bahn.

    • @DiMa:

      Schlecht. Sie haben den Artikel nicht verstanden und fühlen sich persönlich angegriffen. Ich will kurz versuchen, es zu erklären: Der SUV steht in diesem Artikel nur symbolisch für die kritisierte imperiale Lebensweise der Nordhalbkugel - er ist aber für den Alltagsgebrauch, insbesondere in der Stadt, schlicht überflüssig. Mag ja sein, dass ihr Bordcomputer oder ihr Hersteller den Verbrauch bei 9 Litern angeben, aber die Realität dürfte um einiges darüber liegen. Kritisiert wird ja lediglich, dass man einen tonnenschweren Kasten auf einen Motor baut, der in einem kompakten Fahrzeug weitaus effizienter wäre. Von daher kann man das Ganze (m.M.n. berechtigte) "SUV-Fahrer-Bashing" auch als stellvertretend als Kritik am o.g. Lebensstil verstehen, welcher durchaus Züge von Egoismus und einer "mir doch egal"-Logik in sich trägt. Kein Mensch braucht (!) einen SUV.

      • @R. R.:

        Um die Persepektive zu erweitern: an steht das Verhältnis Autogewicht zu befördernden Personen (meistens eine) und Energieumsatz in einem sehr ungünstigen, verschwenderischen Verhältnis. Bezieht mensch dann noch den Produktionsaufwand mit ein... Bspw. der E-Golf von VW wiegt 1,6 Tonnen(!).

        SUVs mag als extremes Symbol provozieren, die imperiale Lebensweise beginnt aber bereits unter diesem zu stinken. Zum Beispiel gibt es in Deutschland 43.000.000 PKWs! In Deutschland, im Jahr 2015, gab es 3.500.000 Neuzulassungen und es wurden 5.700.000 Autos produziert.

        • @Uranus:

          So macht der erste Satz Sinn:

          An SICH steht das Verhältnis Autogewicht zu befördernden Personen (meistens eine) und Energieumsatz in einem sehr ungünstigen, verschwenderischen Verhältnis.

           

          PS. TAZ, eine Editierfunktion wäre toll.

      • @R. R.:

        Hmm. Von taz Artikel bzw. den Meinungen der jeweiligen Autoren fühle ich mich selten angegriffen (sind halt alles nur Meinungen). In diesem Fall ist das ebenfalls eher nicht der Fall. Beim Verbrauch traue ich den Herstellerangaben nicht und messe seit jeher die getankte Menge pro Kilometer, daher sind die genannten Angaben Echtangaben. Das Fahrzeug erfüllt halt alle Anforderungen: Bequemlickeit in der Stadt und auf Überlandfahrten beim eine Vier-Personen-Haushalt, hohes Ladevolumen und es schleppt das Boot und den Wohnwagen. Wenn ich alleine unterwegs bin nehm ich den Smart und gut ist.

         

        Der Belastungen meiner Kohleheizung und die jährlichen Flugkilometer sind um einiges schlimmer als der SUV nur schießen sich alle immer wieder auf das Fahrzeug ein.

    • @DiMa:

      Wie viele Autos gab´s zu Ihren Studentenzeiten? War die Umweltproblematik bzgl CO2 da schon vorhanden. Der Widerspruch besteht darin, dass sich quantitativ und im Problembewusstsein doch einiges gegenüber Ihrer Studentenzeit geändert hat, und doch orientieren Sie sich noch an der "guten alten Zeit".

      9 Liter für alle bedeutet mittlerweile ein Vielfaches von dem, was einmal früher angefallen ist. Legen Sie den Maßstab bitte nicht relativ an Ihrer Historie an, sondern an den absoluten Zahlen der Gegenwart.

  • Stimmt, meine ich, Verantwortung gehört dazu.

  • 9G
    97796 (Profil gelöscht)

    Ich finde auch, dass der westliche Konsument an allem Schuld. Das ist so schön einfach. Einfache Lösungen sind offenbar kein eingetrages Warenzeichen von Rechts.

    • @97796 (Profil gelöscht):

      Der fernöstliche und arabische Konsum sind noch viel schlimmer.

    • @97796 (Profil gelöscht):

      Nur der westliche Konsument ist sicher nicht an allem schuld, es gibt ja auch inzwischen den aus China oder Japan.

       

      Aber eine Mitverantwortung kann man den Konsumenten nicht abschlagen, oftmals hat er ja die Wahl. Niemand muss einen SUV fahren und von Hamburg nach München muss fast niemand fliegen. Auch wird niemand gezwungen Kokain oder Hörner von Nashörnern zu konsumieren.

    • @97796 (Profil gelöscht):

      "Einfache Lösungen sind offenbar kein eingetrages Warenzeichen von Rechts."

       

      Das ist erstmal eine Problemanalyse und noch lange keine Lösung. Die Problemanalyse ist in der Tat schlicht, nämlich unendliches Wachstum ist nicht möglich. Deswegen ist sie - leider - nicht falsch. Stellen Sie sich vor, China und Indien hätten den Resourcenverbrauch von Europa oder gar der USA.

       

      Die Gegenmeinung -unbegrenztes Wachstum ist möglich und erstrebenswert- ist erschreckend naiv, zumal sie in vielen Ländern offizielle Regierungspolitik ist: "wir schaffen das".

       

      Nein, auch bei uns ist irgendwann Schluss, wir schaffen nicht alles.

    • @97796 (Profil gelöscht):

      Ist die Analyse der im Artikel genannten Autoren wirklich so simpel, wie sie Ihnen erscheint? Wer behauptet, dass es einfach sei, die ungerechte Lebensweise des bessergestellten Teils der Menschheit zu ändern? Wären die Menschen wirklich überlebensfähig, wenn sie ihre Lebensgrundlage durch Ressourcenübernutzung (die Motive dafür sind vielfältig und nicht vom Vorsatz dazu geleitet, eher von der Erwartung, dass es schon gutgehen werde) zerstört?

      Einfache Schuldzuweisungen bringen in der Tat nichts, liegen m.E. aber auch nicht vor, wenn Konsumverhalten am Beispiel der SUVs kritisch hinterfragt wird.

      • 9G
        97796 (Profil gelöscht)
        @Joba:

        Ich wüsste etwas Besseres: 3.Welt Staatenlenker hören auf korrupt zu sein und geben die vielen Hilfsgelder "der Bessergestellten" an die Menschen weiter. Anstatt SUVs zu konsumieren.

  • Inzwischen glaube ich, dass der einmal betretene Pfad der Ausbeutung der Erde bis zum Ende gegangen wird. Es ist egal, ob vom globalen Norden oder Süden. Im Buch "Die Grenzen des Wachstums" wurde eine Zukunftsvorhersage gegeben, im Update ca. 2015 kam man nur zur Aussage: stimmt alles, Business as usual, wir machen weiter wie bisher. Wir werden bis an die Grenze der Tragfähigkeit der Erde gehen, eine zweite gibt es nicht, und die dann lebenden Menschen müssen sehen, was sie machen.

    • @Energiefuchs:

      So pessimistisch kann man durchaus und berechtigt sein. Nur wann das „Ende naht“ (-; mein Gott wie pathetisch ;-) und wie der Weg aussieht, dass kann man schon noch mitbestimmen.

      • @Rudolf Fissner:

        Das Blöde mit solchen maximaldüsteren Szenarien ist: Wenn man sich von diesen Worst-Case-Szenarien mal in Einzelthemen wachrütteln läßt und erfolgreich was dagegen tut und dann die Katastrophe nicht oder nur stark abgemildert eintritt, dann heißt es nachher nicht, uff, gerade nochmal knapp gut ausgegangen, sondern ganz oberschlau: Siehste, alles gar nicht so schlimm, die blöden Schwarzmaler, laßt sie uns nächstens ignorieren und die Party weiterfeiern. Beispiel: Saurer Regen >> Waldsterbensszenario, das aber eine massive Nachrüstung zur Rauchgasentschwefelung und damit eine deutliche Entspannung gebracht hat.

        • @Da Hias:

          Ja das Waldsterben. Hat uns saubere Luft gebracht und ist auch so verstanden worden.Die damaligen Gegner sauberer Luft müssen sich halt heut noch rechtfertigen ;-) Schlechte Verlierer halt.

      • @Rudolf Fissner:

        Laut Berechnungen naht "das Ende" 2020. Dann wird es knapp mit Ackerflächen und Trinkwasser. Was soll ich tun als Einzelner? Fliege nicht, ernähre mich lokal, fahre fast nur Fahrrad, mache bei einem Urban Gardening Projekt mit. Und trotzdem, gegen meine Mitmenschen kann ich nichts ausrichten, es werden Jahr für Jahr mehr fossile Energieträger verbrannt, es werden Jahr für Jahr weniger Tiere gesichtet, es werden Jahr für Jahr mehr Menschen.

        • @Energiefuchs:

          Geht mir genauso.

          Vielleicht können wir doch nur zusehen und abwarten WIE schlimm es letztendlich wird…

          Aber ich habe immer noch ein wenig Hoffnung, dass eine bessere Information der breiten Masse mit anschaulichen Beispielen und ohne die heutige Manipulation durch die Medien (die einigen wenigen gehören – und die gehören nicht dem Prekariat an) noch ein Blumentopf zu gewinnen wäre…

  • „Wir brauchen so etwas wie ressourcenleichten Wohlstand, einen solidarischen Wohlstand“, fordert Brand, der wenig von der grünen Modernisierung der imperialen Lebensweise hält.“

     

    Wer erst die Verhältnisse völlig umkrempeln will bevor Kohlekraftwerke abgeschaltet, der CO2-Verbrauch gesenkt, die Landwirtschaft umgekrempelt, der Autowahn aufgegeben wird, der kann eine grüne Umgestaltung auch gleich ganz aufgeben.

     

    Das Angehen der Umgestaltung an Bedingungen zu knüpfen heißt Aufgeben und ist selber wieder Ausdruck einer imperialen Lebensweise, die erst eine bessere Welt einfordert bevor der eigene Arsch in Bewegung gesetzt wird.

     

    Von dieser Luxushaltung hat der globale Süden heute nichts und wenn er dann mal irgenwann da ist auch in der fernen visionären Zukunft nichts. Die ökologischen Schäden infolge Klimawandel, Ressourcenverschwendung ... haben dann bereits ihren globalen Fußtritt hinterlassen und Menschen sind verhungert ....

     

    Wir brauchen daher so etwas wie ressourcenleichten Wohlstand, einen solidarischen Wohlstand UND eine grüne Modernisierung der aktuellen Situation. Man kann sich die Startbedingungen nicht aussuchen; diese sind nun mal noch eine „imperialen Lebensweise“ der Bevölkerung

  • Das Wort Arbeiteraristokratie ist eben kein Schimpfwort sondern ein analytischer Begriff. Wie sollte man sonst erklären, dass gewerkschaftlich Organiserte in Walhalls Wolfburg dem beipflichten, dass Kollegen in Niebelheims ŠKODA höhere Normen erfüllen müssen und beide höhere Entgelte bekommen, als landestypisch?

  • Das alles ist seit Langem bekannt. Wenn nicht bald eine Veränderung erzwungen und nachhaltig gestaltet wird, geht die westliche Welt baden. Jegliches Gejammer über grüne Verbotskultur wird dann wie Nostalgie klingen.

    • 9G
      97796 (Profil gelöscht)
      @aujau:

      Erzwingen und verbieten. Ist das alles, was Sie beizutragen haben? Da geht man ja aus Prinzip schon gegen an.

    • @aujau:

      Leute, die ihren biologischen Abfall in die graue Tonne pfeffern als Ausdruck ihrer persönlichen Freiheit wird es auch dann noch geben. Und? Mit solchen Wutbürgern, denen das superwichtig ist muß man umgehen können.

      • @Rudolf Fissner:

        Ist mir schon klar. Diese Personen müssen allerdings irgendwann auch mit den Folgen der allgemeinen Missstände klarkommen.

        • @aujau:

          So viele snd es ja auch nicht. Die normale Quote halt und irgendwie auch unwichtig. Man täschelt sie ein wenig, dann hören sie ach af zu knurren.

          • @Rudolf Fissner:

            Welche Wutbuerger meinen Sie genau? Die mit oder die mit weniger Geld? Das mit dem Taetscheln ist dann nämlich eine Frage der Reichweite. Ganz abgesehen davon, daß Taetscheln einigen nicht reichen wird. Nutzt ihnen dann aber auch nicht soviel.

  • Warum man SUV fährt und gleichzeitig im Biomarkt einkauft?

    Ganz einfach: Weil man's kann.

     

    PS: Wer in einem voll- asphaltierten Land einen Geländewagen fährt, hat sowieso einen Dachschaden.

    • @Wuff:

      Warum man SUV fährt und gleichzeitig damit zum Solidaritätsabend der Linkspartei fährt? Ganz einfach: weil man‘s kann.

       

      Ich halte solche Sätze für Assoziationsblaster. Sie wollen A mit B assozieren um A und/oder B zu diskreditieren. Sie sind wie die Überschriften der BLÖD.

      • @Rudolf Fissner:

        Oder zu den "Grünen"...

        Aber vorher noch im Bioladen einkaufen.

        • @Hartz:

          Richtig, ist auch so eine beliebte BLÖD Aktion von Pseudolinken und Rechtspopos.

    • @Wuff:

      "Wer in einem voll- asphaltierten Land einen Geländewagen fährt, hat sowieso einen Dachschaden."

      Schön gesagt.

       

      Aber dieser Dachschaden hat leider katastrophale Folgen…

      • @Frau Kirschgrün:

        Der Dachschaden fängt schon beim Fußschaden an. Um ein Land voll zu asphaltieren muss man schon beide Schäden haben. SUVs sind da nur EIN deutlich sichtbares Folge-Symptom.

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @Frau Kirschgrün:

        Ja, schön gesagt. Das Problem ist aber nicht der Dachschaden an und Pfirsich, sondern dass diesem und allerlei anderen Dachschäden durch Industrie und Politik in dachschädlicher Weise Vorschub geleistet wird. Wir haben es mit einer Verschwörung dreierlei Irrer zu tun: dem irren Produzenten, dem irren Poiitiker und dem irren Konsumenten.

      • @Frau Kirschgrün:

        Richtig, allerdings am wenigsten für den Fahrer.

      • @Frau Kirschgrün:

        Weil jeder das Recht hat, die der Allgemeinheit gehörenden Dinge zu verschmutzen und zu verbrauchen. Wasser und Luft gehören eigentlich allen.

        • @Energiefuchs:

          Mag ja de jure grundsätzlich stimmen. Ist aber, ich meine nicht Sie, dumm und kein Standard, der zwingend einzuhalten ist.

  • Irre Welt.

  • "Die beiden Forscher sind der Frage auf den Grund gegangen, warum Menschen einen SUV fahren und zugleich auf dem Wochenmarkt Bioprodukte aus regionaler Produktion einkaufen."

    Biomärkte stehen höher im Kurs, da Bioprodukten einen höheren Status zugemessen werden und sie außerdem als gesünder gelten. Der Biomarkteinkauf muss also nicht ökologisch motiviert sein und stellt somit nicht unbedingt ein Widerspruch zum SUV dar.

    Zudem konsumieren die Wenigsten (leider) moralisch konsistent und sagen sich, ich will möglichst ökologisch konsumieren und vermeide Fliegen, Tierprodukte UND Auto.

     

    "„Wer in China, in Brasilien oder in Indien zu Geld kommt, verfolgt die Idee, so zu leben wie die da im Norden“, erklärt Brand der taz."

    Das ist nicht verwunderlich. Das enspricht der Propaganda und Sozialisation in einem hierachischen System, basierend auf Konkurrenz, mehr noch - im Patriachat.

     

    "„Wir brauchen so etwas wie ressourcenleichten Wohlstand, einen solidarischen Wohlstand“, fordert Brand, der wenig von der grünen Modernisierung der imperialen Lebensweise hält."

    Das klingt so, als ob Ulrich Brand für Degrowth plädiert. Das wäre ja mal was.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Uranus:

      "Zudem konsumieren die Wenigsten (leider) moralisch konsistent und sagen sich, ich will möglichst ökologisch konsumieren und vermeide Fliegen, Tierprodukte UND Auto."

       

      Die Industrie kauft sich stets das Freiheitsbestreben des Menschen und biegt gute Ideen in Alibihandlungen um. Durch den Konsumterror, dem ein jeder ausgesetzt ist, gepaart mit massiv gestiegener beruflicher Inanspruchnahme, hat kaum wer Lust und Zeit, sich mit den Konsequenzen seines Konsums tiefer auseinanderzusetzen. Da kommt das Öko-Label gerade recht, erkauft es doch die Absolution, die man sich weiland in der Kirche abholte. Danach kann im Wissen um die Langmut des Gottes Mammon fröhlich weiter "sündigen". Öko wird so zum säkulären Ablasshandel.

      • @849 (Profil gelöscht):

        Nun unterstellen Sie aber Konsumenten von Bioprodukten Ihre Sicht der Welt. Möhrchen kaufen mit einer religiößen Aktion gleichzusetzen, ist doch arg übertrieben. Man kommt doch auch nicht deswegen in den Himmel, weil man an einer roten Ampel stehen bleibt oder einfach nur das schmackhaftere Gemüse einkauft.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Warum kaufen denn die Leute Bio-Möhren? Weil es 1. gesunder sein soll, und weil sie 2. etwas Gutes für die Umwelt tun wollen.

           

          Nun reicht es aber nicht aus, Bio-Möhrchen zu kaufen, um 1. gesund zu essen und 2. die Umwelt zu retten. Daraus folgt, dass die Umorientierung weitaus größer sein müsste, wenn man beiden Ideen wirklich Rechnung tragen wollte.

           

          Kann man mit großem Aufwand, Willen und geistiger Flexibilität vielleicht erreichen, aber das gilt für die wenigstens.

           

          Dennoch hält man an der Idee fest. Ebenso wie man heute überall - entgegen Augenschein und Wahrheit -hört, man esse kaum mehr Fleisch, ist das wenige an Verzicht, das man leistet, in der Tat dem mittelalterlichen Ablasshandel vergleichbar: statt zum allgemeinen Wohlbefinden zu "deinvestieren", "investiert" man

          ein wenig - in Erwartung einer überirdischen Rendite.

          • @849 (Profil gelöscht):

            ... aber doch nicht um sich, wie Sie pathetisch schreiben, sich die Absolution zu erkaufen.

             

            Die Möhren liegen bei Aldi auf der Gemüsetheke Aldi ist keine Kirche und die Theke kein Altar.

             

            Und als nächstes wird dann eine ganz normale nicht bio grobe Bratwurst mitgenommen! Man schaut sich die Preise an, läßt sich vielleicht von den leckeren Süßigkeiten verführen und das Schnäpschen muß natürlich auch noch mit.

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @Rudolf Fissner:

              Mein Gott, Herr Fissner, nun tun Sie doch nicht so, als wären sie unfähig zu einem harmlosen Transfer. Wieso soll ALDI denn keine Kirche sein und die Theke kein Altar? Ja, es gibt sogar den protestantischen und den katholischen ALDI...!

               

              Was erkaufen sich die Gläubigen des heruntergekommenen Gottes Mammon denn anderes, als die Absolution, wenn sie in seinen unheiligen Hallen oder sonstwo ab und zu nach Bio greifen? Sie können es drehen und wenden, wie Sie wollen: Sie landen stets bei einem durch Alibi-Handeln beschwichtigten Gewissen.

              • @849 (Profil gelöscht):

                „Was erkaufen sich die Gläubigen des heruntergekommenen Gottes Mammon denn anderes, als die Absolution, wenn sie in seinen unheiligen Hallen oder sonstwo ab und zu nach Bio greifen?„

                 

                Möhren.

  • 45 "Menschen" besitzen in Deutschland 50 Prozent des Vermögens.

    40 Prozent gehen als Zins und Zinseszins an die Reichen (ist gewollt und genau so konstruiert),

    prekäre Beschäftigungsverhältnisse (sind gewollt), die massive Umverteilung von unten nach oben (ist gewollt), schlechte Bildung (ist gewollt), die schweigende Mehrheit denkt nicht mehr selbst (ist gewollt), die Reichen regieren das Land (ist selbstverständlich gewollt und auch so ein gerichtet), Konzerne und Reiche zahlen kaum Steuern und noch weniger Sozialabgaben (ist gewollt und so angelegt), usw., usw..

     

    Richtig wählen könnte helfen, mehr direkte Demokratiebeteiligung auch.

     

    Und selber "müsste" man auch mehr tun bzw. lassen. Ich habe kein Auto mehr und fahre Rad, bei Wind und Wetter – muss ja einkaufen, spare Strom, wo es geht, fahr nicht in Urlaub, und noch einiges andere mehr.

     

    Mir geht's gut, mir fehlt nichts.

     

    Aber wenn man glaubt, der Werbung folgen und unsinnige Dinge besitzen zu MÜSSEN, dann wird's schwierig.

     

    Wo doch der Mensch angeblich das vernunftbegabte Wesen … …

    • @Frau Kirschgrün:

      Was wollen Sie den 125.000 Angestellten Aldis sagen, wenn Aldi zerschlagen wird?

      • @Rudolf Fissner:

        Wer will denn Aldi zerschlagen?

        Die müssen gerecht besteuert werden, das ist alles. Wieso "darf" sich ein "Reicher" das mehrfach Tausendfache im Vergleich zu einem Oberarzt oder Facharbeiter einstecken?

         

        Die nutzen alle die Infrastruktur, der Arzt kann ohne Fach-Putzfrau nicht operieren, usw., usw..

        • @Frau Kirschgrün:

          Mit dem tausendfachen kommen Sie aber nicht auf die 50% Da stecken noch ganz andere Gelder drin. Bei den Aldis halt Aldi. Sie müssen unterscheiden zwischen Vermögen (50%) und Einkommen (1000 fach).

           

          Mit der Abschaffung des Vermögens (Zerschlagen von Aldi) erhöhen Sie schlagartig deren Einkommen (auf Millionen-fach) und machen noch ne Menge Angestellte arbeitslos.

           

          Seiense also mal bedachter in ihren Aussagen, sonst schütten Sie das Kind mit dem Bade aus.

          • @Rudolf Fissner:

            Ich muss nichts unterscheiden, wenn ich einfach nur Tatsachen feststelle. Ich habe das in keinen direkten Zusammenhang oder ins Verhältnis gesetzt. Wie man dann damit umgeht, und was für Konsequenzen man daraus zieht, falls man etwas ändern möchte, steht doch auf einem ganz anderen Blatt.

             

            Und merke:

            "Reicher" ist nicht gleich Aldi, auch wenn die Aldi-Erben sehr reich sind. Es geht mir ums Grundsätzliche, denn viele wissen gar nicht, was hier los ist.

             

            Stichwort Beitragsbemesssungsgrenze!

            • @Frau Kirschgrün:

              Sie werfen aber Tatsachen beliebig in den Raum und vermischen dabei auch noch Einkommen und Vermögen. Auch die Beitragsbenessungsgrenze bezieht sich auf das Einkommen, nicht das Vermögen.

              • @Rudolf Fissner:

                Hören Sie doch bitte auf, sich zu wiederholen und mich zu bewerten.

                Das sind Fakten, Stichworte, Aneinanderreihungen der meines Erachtens drängendsten Problembereiche – nicht mehr und nicht weniger. Ich vermische nichts, ich zähle auf. Und gut jetzt. Siehe vorige Antwort.

                 

                Wenn Sie einen Lösungsvorschlag haben – bitte sehr, aber vielleicht sollten lieber Fachleute mit Gewissen und natürlichem Anstand an die Lösung herangehen, ich glaube hier im Forum ist keiner ein ausgewiesener „Finanzcrack“.

                 

                Es geht ums Grundsätzliche.

                 

                Und Beitragsbemessungsgrenze:

                Es gibt meines Erachtens kaum etwas ungerechteres – darum geht es. Zeit für eine Bürgerversicherung! Die Schweiz hat die Bürgerversicherung – und die Schweiz steht ja wohl kaum in dem Verdacht, ein sozialistischer Staat zu sein… Alle zahlen ein von allem, nicht sehr hoch, aber eben alle prozentual von allem. Es geht, wenn man will…

                • @Frau Kirschgrün:

                  Aneinanderreihungen von „Fakten“ geben nichts „Grundsätzliches“ wieder sondern erzeugen höchstens einen Assoziationsblaster.

                  • @Rudolf Fissner:

                    Na und?!

                • @Frau Kirschgrün:

                  Da unterliegen Sie einem Trugschluss: in der Schweizer Bürgerversicherung wird gerade nicht prozentual eingezahlt, sondern jeder Bürger zahlt denselben Beitrag. Ebenfalls gibt es keine Familienversicherung, bei dem ein Beitragszahler seine ganze Familien kostenlos mitversichern kann. In der Schweiz müssen von einer 4-köpfigen Familie tatsächlich Beiträge für 4 Personen entrichtet werden. Darüber hinaus werden keine Zahnbehandlungen erstattet, dafür müssen extra Zahnzusatzversicherungen bei privaten Trägern abgeschlossen werden - und die sind teuer. Es ist nicht alles Gold was glänzt.

                  • @Tom Tailor:

                    Die Schweiz dient mir als Beispiel für ein reiches Land, das es geschafft hat die (Um-)Verteilung gerechter zu gestalten. Wie das im Einzelnen aussehen könnte für ein gerechteres Deutschland müsste doch sowieso ertsmal MIT ALLEN diskutiert und nicht wie üblich übergestülpt werden. Es gibt in Europa immer drei Länder, in denen die Bevölkerung in der Glücksskala regelmäßig auf den ersten drei Plätzen liegen – die Skandinavischen. Die Länder mit den höchsten persönlichen Steuern – das, was die Menschen dort glücklich macht – weil es gerecht(er) ist, macht uns Angst.

                     

                    Was soll das?

                     

                    Die Reichen und Konzerne sollen erstmal Steuern zahlen (aber sie sind nicht bereit dazu), alle zahlen ein von allem (meinetwegen ist Deutschland das erste Land, das es so macht) und schon hätten ALLE wieder mehr Spaß, im eigenen Land zu leben. Und gerechter wäre es auch.

                     

                    Es wäre ein Leichtes, die Gesetze so zu machen, dass alle, die hier Geld verdienen auch hier versteuern müssen – und wenn sie sich weigern, werden sie geschätzt. Die wirklichen Fachleute könn(t)en eine gute Lösung finden.

                    Fertig.

                    Man muss es nur wollen, das ist das ganze Geheimnis.

                     

                    Da wir aber immer mit etwa insgesamt 80% die etablierten Parteien wählen, die ausschließlich Politik für Reiche machen, wird das nixx.

                    Es ginge, wenn man wollte.

    • @Frau Kirschgrün:

      Setzen Sie den Aluhut mal wieder ab und legen Sie ihn zurück in die Kiste mit den anderen Verkleidungen!

       

      Es gbt nicht "die Reichen", dass ist genauso wenig eine Gruppe wie Frauen oder Männer, Schwarze oder Weiße,.... dass sind Schubladen die auf willkürlich ausgewählten Attributen basieren. Reiche Menschen sind nicht alle gleich und das was Sie scheinbar als Verschwörung betrachten ist das Ergebnis einer natürlichen Mechanismus der in allen Lebensbereichen greift.

       

      Ein paar wenige Musiker produzieren 80% der verkauften Lieder, ein paar Künstler haben 80% der verkauften Werke geschaffe, ein paar Komponisten haben 80% der Stücke komponiert die heute noch gespielt werden, ein paar Wissenschaftler sind für die wichtigsten Erfindungen der Menschheitsgeschichte verantwortlich. Warum protestiert niemand gegen diese Ungleichheit? Mein TIpp ist folgender: Weil wir diese individuellen und konkreten Leistungen schätzen und den Wert für uns und die Gesellschaft sehen. Das ist bei vielen Reichen nicht der Fall weil der Nutzen für uns und die Gesellschaft sehr abstrakt, wenn auch gigantisch ist.

      Dafür spricht zum Beispiel auch das Sie diese Menschen durch Ihr "Menschen" entmenschlichen wollten. Es ist eben leichter gegen eine anonyme Gruppe von bösen verschwörern zu keilen als gegen einzelne Individuen.

      • 8G
        81331 (Profil gelöscht)
        @Januß:

        ...40 % der Menschen in Deutschland hatten 2017 weniger Geld zur Verfügung, als noch 20 Jahre zuvor.

        40 % der Deutschen profitieren also nicht von den 'vielen wohlhabenden Menschen' in diesem Lande.

        • @81331 (Profil gelöscht):

          Sie drücken sich nicht klar genug aus. Profitieren tut von diesen Menschen jeder der einen Job hat oder Sozialleistungen bezieht. Von den Unternehmen die sie betreiben profitieren auch alle, da sich durch technologischen Fortschritt der Lebensstandard erhöht. Das war man sich heute von Harz4 leisten kann das konnte man sich vor 50 Jahren als tariflich beschäftigter Angestellter grade so leisten. Was bleibt ist die Ungleichheit.

           

          Ungleichheit entsteht auf lange Sicht immer, in allen gesellschaftlichen Systemen. In Deutschland ging es lange relativ gleich zu, weil der zweite Weltkrieg quasi ein Reset war. Länder die länger in einem stabilen System existieren haben auch mehr Ungleichheit. Das ist nicht das Resultat des bösen Kapitalismus, dass ist ein unausweichliche Konsequenz von Stabilität. Was glauben Sie denn warum wir in so regelmäßigen Abständen Umbrüche erleben? Die Schuld beim Kapitalismus zu suchen würde ich als naiven Optimusmus beschreiben.

           

          Dazu muss man kein Genie sein. Nehmen wir mal an alle Bürger wären gleich und alle würden 1000€ zum Leben brauchen und dann gibt es 10% die nicht nur 1000€ verdienen, sondern 1100€ und die können dann 100€ im Monat anlegen. Das erscheint erstmal wie kein großer Unterschied aber wenn man diese 100€ zu 7,5% p.a. anlegt und das über 40 Jahre sind das 300.000€. Gibt man dieses Geld über eine Generationen weiter dann sind das nach 80 Jahren 6,3 Millionen. Oder anders gesagt: Aus den kleinsten Unterschieden wird mittelfristig ein gigantischer.

          • 8G
            849 (Profil gelöscht)
            @Januß:

            "Ungleichheit entsteht auf lange Sicht immer, in allen gesellschaftlichen Systemen."

             

            Sie sind ein hoffnungsloser Konfusionist. Ungleichheit entsteht dort, wo die Mächtigen an ihr Interesse haben. Wohlhabend kann man bei uns ggf. noch durch seiner Hände Arbeit werden - zum Reichwerden gehört es hingegen, andere auszubeuten. Reichtum - und mit diesem einhergehende Ungleichheit - ist nichts Genetisches und er ergibt sich auch nirgends organisch, sondern stets nur aufgrund von Machenschaften. Wer was anderes behauptet, ist entweder grenzenlos naiv oder Apologet aufgrund von Klasseninteressen.

            • @849 (Profil gelöscht):

              Ich sehe nicht das Lohnarbeit in den Wohlhabendsten Ländern der Welt in irgend einer Weise Ausbeutung ist. Es ist nämlich nicht so das die Menschen die als Angestellte arbeiten ohne die Firmen, welche sie beschäftigen, zu den gleichen Resultaten in der Lage oder willens wären.

               

              Wohlstand ist nichts genetisches aber ein natürlicher Mechanismus ist für die entstehung verantwortlich. Menschen die erfolgreich sind eröffnen sich neue Möglichkeiten, wodurch sie noch erfolgreicher werden können. Diese Entwicklung ist expotenziell und führt steigert sich über die Zeit immer weiter in ihrer Auswirkung.

              Das wusste man auch schon vor 2000 Jahren: "Denn wer da hat, dem wird gegeben werden, und er wird die Fülle haben; wer aber nicht hat, dem wird auch, was er hat, genommen werden" Matthaeus 25:29

               

              Das ist auch keine Meinung die ich da vertrete. Die Ungleichheit in verschiedenen politischen Systemen wurde wissenschaftlich analysiert und es macht schlicht keinen Unterschied ob eine Linke oder Rechte Regierung an der Macht ist.Die Ungleichheit nimmt immer weiter und im gleichen Maße zu.

          • @Januß:

            Selbst wenn alle Menschen reich wären, würde die Umweltzerstörung weiter gehen. Bis halt nichts mehr da ist. Tiere fressen auch alles kahl......

            • @Energiefuchs:

              Der Reichtum ermöglicht es in größerem Umfang zu konsumieren und das tut man dann auch. Im Grunde stimme ich mit Ihrer Analyse der Situation überein: Die Menschen richten ihr verhalten nicht an den Bedürfnissen der Natur aus, sondern nach dem was sozialen Status verspricht. Auf der anderen Seite werden gute Nachrichten häufig unterschlagen. Mit der Reinigung der Meere geht es in großen Schritten voran, die Erneuerbaren Energien sind auf dem Vormarsch, Tesla geht das Problem der dezentralen Speicherung von Energie an,....

               

              Nur mal ein Beispiel: https://youtu.be/PnitLNObR7c?t=2m29s (Am besten gleich das gesamte Video anschauen)

        • @81331 (Profil gelöscht):

          Doch! Von den Steuern, die selbige bezahlen (und zwar die meisten).

          • @Blacky:

            Wovon träumen sie denn nachts?

            Es geht um die Großen, die alles ins Ausland schaffen (StarBucks, Apple, usw.), nicht um die, die sowieso nicht "auskommen" können…

             

            Es muss dringend an der Besteuerung etwas geändert werden, denn die "Reichen" sind NICHT BEREIT Steuern zu zahlen, lassen Sie sich nichts erzählen…

             

            Dass eine massive Umverteilung von unten nach oben stattfindet ist doch unstreitig!

             

            13 Mio Menschen in Deutschland leben von unter 1.000.-€, ob mit oder ohne Arbeit. Das ist Fakt. Das heißt, dass sich 40% der Bevölkerung auf Altersarmut einstellen "können". Toll, oder?!

             

            Das wäre mit gerechter Besteuerung und einer Bürgerversicherung alles in den Griff zu bekommen, aber wir werden von diesen "Reichen"über Mittelmänner/Mittelsfrauen regiert. Wie soll sich da ewtas ändern?!

             

            Wir wählen immer die gleichen Parteien (insgesamt etwa 80%), die für dieses System stehen. Parteien, die etwas ändern wollen, werden schon im Vorfeld von den Medien pulverisiert… und diese Medien gehören ein paar "Reichen". Kann man alles nachlesen…

      • @Januß:

        "weil der Nutzen für uns und die Gesellschaft sehr abstrakt, wenn auch gigantisch ist." Und wo ist das Gigantische, wenn "die" keine Steuern zahlen etc.,etc.?

         

        Selbst Adam Smith sieht das anders, und der wird gerne von den "Reichen" und ihren Vertretern in den Medien zitiert… müsste man aber über die ersten 100 Seiten hinaus lesen…

         

        Und "mein" ""Menschen"" ist einfach kritisch gedacht, wie kommen Sie auf "entmenschlichen"? Kennen Sie richtig Reiche? So ab einer Milliarde aufwärts? Ist nicht lustig…

         

        Musiker erbringen eine Leistung, sind kreativ und schöpferisch, das große Geld (ich sag' mal ab 1 Million aufwärts – etwas, das man mit ehrlicher Arbeit gar nicht erarbeiten kann) besitzen meistens "Menschen", die dafür andere ausgebeutet, geerbt oder spekuliert haben. Gegen Musiker muss man nicht protestieren, die zerstören keine Demokratien, keine Existenzen und spalten nicht die Gesellschaft durch eine unglaublich große Arm-Reich-Kluft. Wir müssen gegen "Reiche" nicht protestieren, die sollen ihre Steuern zahlen – und zwar da, wo sie ihr Geld eingenommen haben, nicht da wo sie keine Steuern zahlen müssen. Apple zahlt pro Million gerade mal 50.-€ Steuern. Das ist ja "ein echt gigantischer Nutzen" für die Gesellschaft…

         

        Finanztransaktionssteuer muss eingeführt werden, alle anderen zahlen ja auch auf jeden Kauf Mehrwertsteuer. Usw., usw..

        Der Kapitalismus ist ein Sytem, das vom Prinzip her implodieren muss, ist so angelegt. Das kann meines Erachtens nicht funktionieren.

         

        Und: Geld kann nicht arbeiten, das müssen immer Menschen tun.

         

        Tja, Herr Janus, dann lieber Aluhut als Naivität…

        • @Frau Kirschgrün:

          "Die Reichen" zahlen Steuern und zwar nicht zu knapp. Als Privatperson, auch als Manager kommt man nicht um die Steuer herum. Man kann natürlich etwas bescheißen, so wie es sehr viele Arbeitnehmer (nicht nur "die Reichen") machen aber das ist schon illegal und wird auch verfolgt.

           

          Unternehmen wie Apple und Co. kommen um die Steuer herum, weil sie tricksen. Keine Frage. Also warum verweise die Politik Aplle nicht einfach des Landes? Weil Apple der Gesellschaft als Arbeitgeber selbst dann nützt, wenn keine Steurn gezahlt werden. Die Angestellten von Apple zahlen Steuern und Sozialabgaben, Apple zahlt Sozialabgaben, wir haben weniger Arbeitslose, mehr Innovation,...

           

          Natürlich wäre es wüsnchenswert das Apple und Co. den Steuersatz zahlen müssten der für sie vorgesehen ist aber die Idee das man den gesellschaftlichen Nutzen eines Unternehmens an der Steuer bemessen kann ist kindisch.

           

          Geld kann nicht arbeiten, tut es auch nicht. Wenn ich mein Geld in ETF investiere dann kaufe ich Anteile an Unternehmen und diese Unternehmen existieren in der Realität und die beschäftigen dann Menschen (und zahlen Steuern und Sozialabgaben) und von dem Gewinn dieser Unternehmen profitiere ich dann in Form von Dividenden und Kursgewinnen. Wie Sie das nennen ist mir egal, es funktioniert auf jeden Fall hervorragend!

           

          Finanztransaktionssteuer kann gerne wieder eingeführt werden, dann aber mit allen Vor- und Nachteilen die sie vor der Abschaffung schon hatte. Ich freue mich drauf, da ich langfristig anlege kann ich dann davon ausgehen gar keine Steuern mehr zahlen zu müssen, so wie es früher schon war! Bestens!

           

          Sehen Sie sich mal meine Antwort an @VIRALIO an, da gehe ich auf die vermeindlichen Übel des Kapitalismus ein. Die Kritik greift zu kurz, man hat in allen stabilen Systemen eine wachsende Ungleichheit. Ob Links oder Rechts regiert spielt keine Rolle. Es gibt bedauerlichweise kein funktionierendes Rezept gegen zu große Ungleichheit.

          • @Januß:

            Als Privatperson kommen Sie um Steuern nicht herum? Ah - Zumwinkel hats versucht und viele andere. Wieviele waren nicht so blöd und haben anstatt "Avani, Dillettanti!" zu singen, die Kohorten der Steueroptimierer machen lassen? Vorsichtige Schätzungen sprechen von entgangenen 70 Mrd. p.a. Das iss ´ne Menge Holz, da könnte mannfrau 360 Stück A400M sich inne Schatulle legen. Oder 10.000 durchschnittliche Kindergärten unterhalten. fürn paar Jährchen.

            • @charis:

              Der Verleich waren Konzerne, die legal um Steuern herumkommen. Das was im privatsektor passiert ist weitläufig illegal oder rechtlich einfach noch nicht geklärt, was zwar nicht das gleiche ist aber ziemlich risikobelastet.

               

              Auch hier ist es wichtig den Vergleich nicht zum hypothetischen Utopia zu ziehen, sondern sich mit anderen, tatsächlich existierenden Ländern zu vergleichen. Die USA sind da ein potentielles Vorbild, die bitten auch im Ausland lebende US Amerikaner zur Kasse, was hier eben nicht passiert. Aber abgesehen davon gibt es vor allem Negativbeispiele, ein Blick nach Griechenland oder Italien reicht schon aus um einem die Laune zu verhunzen,...

        • @Frau Kirschgrün:

          Tja, aber wenn Herr Bono sein Vermögen in Steuerparadiesen hortet, um möglichst nichts abgeben zu müssen, dann ist das ok?!?! Aber der Chef des Handwerksbetriebs, der vor 40 Jahren allein als selbständiger angefangen hat, mit durchgehenden 70 Stunden-Wochen ohne Urlaub einen Betrieb mit 80 Mitarbeitern geschaffen hat (die NICHT prekär beschäftigt sind), dann soll das schlecht sein?

          Das müssen Sie etwas genauer begründen!

          • @Blacky:

            Der Herr Bono muss natürlich auch seine Steuern zahlen, von dem geht aber keine systemische Gefahr aus, der brüstet sich mit Spenden und Statements…

            Habe ich etwas gegen den Mittelstand oder Handwerker gesagt? Ich denke nicht. Die können doch gar nicht betrügen, die hängen doch fest im System ohne Spielraum.

      • @Januß:

        Reichtum hat nur bedingt mit Nutzen und Leistung zu tun.

         

        Insbesondere leistunsgsloser Reichtum, wie z.B. durch Erbschaft hat nichts mit Nutzen oder gar Leistung zu tun.

         

        Die Mör von der Investition und demrealen Nutzen verpufft mittleweile imvirtuellen Kasion des Finanzkapitalismus, das viel ,ehr Geld anzieht, als es die Realwirtachaft tut.

        • @J_CGN:

          Reichtum hat nur begrenzt etwas mit Leistung zu tun. Das ist richtig. Das heißt aber nicht das Reichtum nur dann vertretbar ist, wenn man sich alles selber erarbeitet hat.

           

          Nutzen hat Geld nur dann nicht wenn es in der Matraze verschwindet und das meine ich wörtlich. Selbst wenn das Geld auf dem Sparbuch liegt erfüllt es einen wirtschaftlichesn Zweck. Die Bank gibt dem Kunden die (grade ziemlich jämmerlichen) Zinsen nämlich nicht einfach so, sondern als Gegenleistung dafür das sie mit dem Geld investieren können. Das Geld landet also ultimativ in der Wirtschaft und die Lebensgrundlage jedes einzelnen Arbeitnehmers und des Sozialstaat ist die Wirtschaft. Entsprechend profitieren alle davon wenn wir in Deutschland möglichst viele wohlhabende Menschen haben.

           

          Das mit dem Finanzkapitalismus und dem nicht realen Geld ist so eine Binsenweisheit. Natürlich gibt es Hebel und Hochfrequenzhandel und so weiter aber wenn Sie Ihr gesamtes Erspartes über einen gehebelten Bitcoin ETF verzwanzigfachen oder komplett verlieren kommen Sie nochmal wieder und sagen mir das sei nicht real. Mit seinem Geld konnte man auch vor 50 Jahren schon ins Casino gehen. Das sowas heitzutage besonders viele Menschen tun negiert nicht den positiven Einfluss den reale Unternehmen auf das Leben von jedem Bürger haben.

    • @Frau Kirschgrün:

      "Richtig wählen könnte helfen, mehr direkte Demokratiebeteiligung auch."

      Alternativen, linksemanzipatorische Projekte aufbauen, zu intervenieren, könnte mehr helfen als sich alle vier Jahre dem Wahl-Spektakel hinzugeben und danach von der Regierungspolitik frustriert zu sein. Allein dafür braucht es eine radikale Kritik - Anarchismus zum Beispiel.

      • @Uranus:

        Anarchismus ist keine radikale Kritik sondern eine Herrschaftsform. Auch völlig verblödete rassistische Bürger können in einer Anarchie darüber abstimmen, ob Flüchtlinge aufgenommen werden. Eine Anarchie garantiert erst einmal gar nichts. Sie bedient nur die Stellschraube Entscheidungsfindung, abet nicht Nahrung, Bildung, Gesundheit, internationale Gerechtigkeit usw. Sie ist nicht der Zauber, den manche darin sehen.

        • @Rudolf Fissner:

          Anarchismus ist eine Bewegung, die für eine herrschaftsfreie Gesellschaft eintritt und klar, ist es anarchistischer Ansatz, den Staat, der als Herrschaftsinstrument betrachtet wird, abzuschaffen.

          Ein Lösungsansatz von Frau Kirschgrün ist, "die richtigen Parteien" zu wählen. Dagegen richtete ich meine Kritik und brachte als bessere Alternative den Anarchismus an. Ein Vorteil des Anarchismus ist Selbstorganisation und Selbstverwaltung - das betrifft auch die Bereiche, die Sie nannten wie Nahrung (Solidarische Landwirtschaft, Kollektive, Kommunen), Bildung (Kinderladen), Gesundheitszentrum (selbstverwaltetes in Athen (?) z.B.) usw.. So etwas gibt es bereits (seit längerem). Mein Plädoyer ist, dies auszuweiten.

          Übrigens ist Anarchie die Utopie von einer herrschaftsfreien, selbstorganisierten Gesellschaft.

          • @Uranus:

            Das es Selbstverwaltung gibt, dasfür muß man nicht nach Athen jeten. Das kann man hier schon vor Ort bei jedem Kleingärtnerverein beobachten. Solidarisch leiht man sich dort das Schäufelchen aus unregeltlt alles was anliegt gemeinsam.

             

            Anarchie ist auch nicht per se ein linksemanzipatorisches Projekt. Es kann genauso gut auch ein geschlossenes rechtes Projekt sein.

            • @Rudolf Fissner:

              Nein, das kann es nicht. Anarchismus hat seine Wurzeln in der Arbeiter_innenbewegung. Wie ich zuvor bereits schrieb, hat Anarchismus eine herrschaftsfreie Gesellschaft zum Ziel. Anarchismus steht Unterdrückungsformen (Nationalismus, Rassismus, Sexismus usw.) entgegen und damit auch dem rechten Gesellschafts-/Familienbild.

    • @Frau Kirschgrün:

      Die Menschen im Kapitalismus kaufen von Geld, das sie nicht haben, Dinge, die sie nicht brauchen, um Leute zu beeindrucken, die sie gar nicht leiden können.

      Zum Heulen.

      • @Frau Kirschgrün:

        Die Menschen in Venezuela, im Sozialismus des 21. Jahrhunderts kaufen von dem Geld, das sie haben, gar nchts mehr, weil die Wirschaft dort vor den Baum gefahren wurde und die heruntergewirtschaftete Landwirtschaft dort nicht einmal mehr das nötigste liefert.

      • @Frau Kirschgrün:

        Ein schöner Satz aus der Phrasendreschmachine.

        • @Wuff:

          Na und?!

  • *** - ) So ist es!

     

    Mein Bekannter berichtet über die häufigen jährlichen Flugreisen zusammen mit seinen Tauchfreunden. Als Ausgleich für den ökologischen Schaden durch die gemeinsamen Flugreisen preist er das gelegentlich gemeinsame Einsammeln von Zivilisationsmüll -in den sog. Entwicklungsländern- vor Ort. So von chemischen Abfällen aus dem Tauchrevier und von den Stränden. Natürlich auch, wenn sie sich in (eigentlich verbotenen) Schutzzonen der Korallenriffe aufhalten, dass sie im Gegensatz zum touristisch konsumierenden Leihentauen, einen professionell schonenden Umgang im bevorzugten -gesetzlich geschützten- Tauchrevier pflegen. Auch würden sie häufig die Hinterlassenschaften, wie die verlorenen Netze des Fischfangs, einsammeln.

     

    Alles gut und schön, aber ohne entschlossenen Eingriff in die Konsum- und Verbrauchswelt der EU-BRD-Wirtschaftsmetropolen, da gibt es auch hierfür keine tragfähige Lösung für die Gegenwart und Zukunft.

     

    Es bedarf schon einen Aufstand der bürgerlichen Aufklärung gegen die allgemein konsumierende Dummheit im Kapitalismus. Ein gesellschaftspolitisches Ende der grenzenlosen Konsumtion der EU-BRD-Wohlstandsbürger und deren m/w Erbschaftskinder, in den imperialistischen Reichtumsmetropolen. So auch in Deutschland und der Europäischen Union, aber so auch in den Reichtums- und Steuerfluchtregionen, wie zum Beispiel die Schweiz, etc.

     

    Ohne Umverteilung, von oben nach unten, ohne gleichberechtigte Wirtschafts- und Handelsbeziehungen, mit den in sozioökonomischer Unterentwicklung (bewusst) gehaltenen Ländern und Regionen, insbesondere den billigen Rohstofflieferenten, gibt es kein Ende der “imperialen Lebensweise“ !

     

    Das eigentliche Problem heißt Kapitalismus! —

     

    — trotz der historischen Implosion des unfähigen Realsozialismus, weltweit.

    • @Reinhold Schramm:

      Umverteilt von oben nach unten muss nicht etwa staatlich eingezogenes Transfereinkommen zum Anheizen des kompensatorischen Belohnungskonsums, sondern Macht und Entscheidungsgewalt! Die Menschen müssen über ihre Arbeitsverhältnisse und über ihre Rolle in der Weltwirtschaft endlich mitentscheiden!

      • 8G
        849 (Profil gelöscht)
        @El-ahrairah:

        Richtig, aber wie Sie bestimmt schon gehört haben, kommt die Moral nach dem Fressen. Da nun aber das, was aus moralischen Erwägungen zu den Fressern heruntergereicht wird, von diesen nicht etwas dazu verwendet wird, moralischer zu sein, sondern mehr zu fressen (kompensatorischer Belohnungskonsum), stellt sich die Frage, welche Bedingungen herrschen müssen, um diesen kompensatorischer Belohnungskonsum im Hirn der Fresser als solchen zu entlarven und sie zu "moralisch(er)em" Handeln zu bewegen.

        • @849 (Profil gelöscht):

          Der besessene Hass auf die Unterschicht eines abstiegsbedrohten Mittelschichtsbürgers, der bei Ihnen aus allen Zeilen heraustropft, stößt mich zwar ziemlich ab, aber ich habe mich entschieden trotzdem zu antworten:

           

          Es hat mit "Moral" nichts zu tun. Wenn die Menschen über ihre Arbeitsbedingungen mitbestimmen und menschlicher gestalten können entfällt Leidensdruck und die Notwendigkeit zur Kompensation. Außerdem können sie das Produkt ihrer Arbeit an gesamtgesellschaftliche Ziele und Wertediskurse anknüpfen und ihr Sozialprestige über die Arbeit heben. Damit geht auch die Notwendigkeit von Statuskonsum zurück. Insgesamt hat der Einkommens-Konsum-Kreislauf eine Monopolfunktion in ganz vielen Lebensbereichen eingenommen, die durch die primäre Stärkung dieser Bereiche ganz einfach zu ersetzen wäre: Selbstwert, soziale Integration, persönlicher Status, Sicherheitsbedürfnis etc etc. Man kann den Menschen die direkte Erfüllung dieser Lebensziele auch ohne Umwege über den Konsum ermöglichen.

  • 8G
    87546 (Profil gelöscht)

    Dass SUV und Biomarkt bestens zusammenpassen, sehe ich jeden Tag in meiner Nachbarschaft bei Leuten, die sich als verbeamtete Lehrer(innen) selbst als grün bezeichnen und einen "bewussten" Lebensstil pflegen und SUV, Bioladen, Flugfernreisen und Putzfrau perfekt unter einen Hut kriegen.

    • @87546 (Profil gelöscht):

      Und? Sie pflegen halt einen gehobenen Lebensstil in einer Nachbarschaft mit SUV vor dem gepflegten Vorgarten.

       

      Ziehen Sie doch einfach mal um in ene Gegend in der es anders aussieht. Dann können Sie auch Menschen mit grünem Lebensstil, anderen ökonomischen Voraussetzungen und lediglich einem Fahrrad vor der Tür kennenlernen

    • @87546 (Profil gelöscht):

      Und, fühlst Du Dich wohl in Deiner Nachbarschaft?

      Hast Du viele Freunde dort??

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @87546 (Profil gelöscht):

      Und wie halten Sie's mit der Religion? Vielleicht kommen Sie sich auch als bewusster Konsument vor oder wären es vielleicht gerne, wenn Sie es sich leisten könnten?

       

      Das Problem besteht doch nicht darin, dass irgendwelche Bessergestellten dergleichen unter einen Hut bekommen, sondern an dem generell ausbeuterischen Konsumverhalten dieser Gesellschaft, dem niemand entrinnen kann. Da ist es vurscht, ob man mit dem SUV zum Bioladen oder zum ALDI fährt. Letzteres können die Leute ja schließlich auch bequem mit dem vereinbaren, was sie vielleicht ihr Gewissen nennen würden, wenn ihnen das nicht zu gutmenschlich vorkäme, obwohl man etwa im Grunde kein Gemüse aus Spanien kaufen dürfte, wenn man sieht, wie dieses produziert wird.

       

      "Grün" ist doch schon seit langem nicht mehr gesellschaftskritisch, sondern -affirmativ, ist die Fortsetzung des Konsumirrsinns mit grün lackierten Mitteln. Letztere sicher besser als nichts, aber schließlich nur Blendwerk, an dem jeder von uns mitwirkt, weil wir das meiste einfach nicht wissen wollen und uns auch keiner mit der Nase drauf stößt, von wegen Wahlchancen usw.

       

      Wenn's hier um die Reduktion von Irrsinn geht, geht's stets um die Wurst (ganz besonders auch da, wo es wirklich um die Wurst geht) und die ist dem Deutschen - und leider nicht nur diesen - heilig.

  • Gut die Hälfte der 1100 Miliardäre auf der Welt kommt aus nichtwestlichen Schwellen- oder Entwicklungsländern. Mit der Erzählung der "imperialen Lebensweise" soll doch nur der Primärgegensatz zwischen reich und arm verwischt werden, um eine ethnisch oder national aufgeladene Erzählung vom bösen Westen fortzuschreiben, durch den der Trailerparkbewohner und die Supermarktkassiererin identitär zu Ausbeutern erklärt werden.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @El-ahrairah:

      Laut Wiki, sich auf Forbes beziehend, gab es 2017 2043 Milliardäre, davon 1190 in Nordamerika und Europa und 719 in Asien, davon allein 647 aus China (inkl. ca. 300 aus Hongkong). Dass man das unter Westen subsumiert, ist natürlich ungenau. Dennoch ist die Rede von der "imperialen Lebensweise", deren sich die Mehrheit jener befleißigt, die zu Geld gekommen ist, egal in welchem Land sie zuhause ist, zutreffend.

       

      Dass die Supermarktkassiererin hier "identitär" (diese Vokabel müssen Sie offenbar überall unterbringen) zur Ausbeuterin erklärt wird, ist durch den Artikel zudem nirgends gedeckt.

      • @849 (Profil gelöscht):

        "Dass die Supermarktkassiererin hier "identitär" (diese Vokabel müssen Sie offenbar überall unterbringen) zur Ausbeuterin erklärt wird, ist durch den Artikel zudem nirgends gedeckt."

         

        Der Artikel schüttet, wie so oft bei diesem Themenkomplex, das Kind mit dem Bade aus. Es wird ein Frontalangriff gegen den Westen und die in der westlichen Welt vorherrschende Lebensweise gefahren. Das betrifft auch die Verkäuferin im Supermarkt, die gehört auch zum "viertel der Weltbevölkerung" das westlich, also "ausbeuterisch" lebt. Die Diskriminierung findet im Artikel schließlich nach Ländern statt, nicht nach Individuen. Deshalb auch identitär, es geht nicht um den Einzelnen, sondern um das Kollektiv.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Januß:

          Wenn es nur um den Einzelnen ginge, könnte man gar keine Aussagen tätigen. Und natürlich lebt auch die Verkäuferin im Supermarkt nolens volens ausbeuterisch. Den Frontalangriff auf den Westen kann ich auch nirgends sehen. Es geht doch um das Prinzip, auf dem diese Lebensweise fußt, nicht um einseitige Schuldzuweisung.

          • @849 (Profil gelöscht):

            Über den einzelnen kann man aus einer Statistik keine Aussagen ableiten. Das ist aber auch nicht notwendig wenn man sagt "Ein Viertel der Weltbevölkerung lebt ausbeuterisch". Damit ist erstmal jeder in den fraglichen Ländern angesprochen. Die Nuancen, welche Sie hier sehen wollen finden sich im Artikel nicht wieder.

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @Januß:

              Wer sagt "ein Viertel der Weltbevölkerung lebt ausbeuterisch", redet 1. nicht von Ländern, 2. schon gar nicht von irgendeinem Einzelnen, der in diesen "Ländern" lebt. Der Artikel diskriminiert auch weder expizit noch implizit irgendwelche Länder. Er hängt sich lediglich exemplarisch an einem auf. Insofern verstehe ich dieses ganze "Identitäre" hier nicht im mindesten.

               

              Auch einen Frontalangriff auf den Westen kann ich nirgends erkennen, denn es geht hier nicht um den geographischen Westen, sondern um die globale Ökonomie und aus dieser sich ableitendem Handeln.

               

              Ursprünglich ging es indes um die Frage, ob - wie von El-Ahbrairah behauptet - das Narrativ der "imperialen Lebensweise" nur den Primärgegensatz zwischen Reichen und Armen cachiert.

               

              Die Betrachtung der Lebensweise ist etwas ganz anderes als die Betrachtung der Lebensumstände. Was die Weise betrifft, partizipiert die Supermarktverkäuferin (wobei es unerheblich ist, in welchem Land sich der Supermarkt befindet) genauso an der Ausbeutung wie der in ihrem Land ansässige Kapitalist. Was hingegen die Lebensumstände betrifft, ist dieser reich und jene arm.

               

              Die "imperiale Lebensweise" ist Bedingung und Motor dieser Ungleichheit. Sie ist keine Erzählung, sondern Realität. Es geht nicht um den edlen Wilden, sondern pars pro toto um die sicher ihrer Menschenwürde gemäß edlen aber vor allem elenden Kinder in den Minen und auf Müllhalden, um seltene Erden in den Handies und um die Leute, die damit erfolgreich sind, sie dem globalen Dorf in einem Akt unbemerkter Repression als "must haves" aufzunötigen. Und für jeden Einzelnen geht es schließlich darum, diesen Verblendungszusammenhang zu durchschauen und sein Handeln der wachsenden Erkenntnis anzupassen.

               

              Dem gegenüber cachiert die Rede vom Identitären dieses primäre Agens und ist folglich in diesem Zusammenhang untriftig. Reich wird niemand ohne auszubeuten, aber obwohl nur wenige Schuld auf sich laden, sind alle verantwortlich.

              • @849 (Profil gelöscht):

                Natürlich wird im Artikel in Ländern gedacht: "Sie treten für Rohstoffabkommen ein, die die Lieferländer auch bei sinkender Nachfrage absichern." und es geht auch nicht unbedingt darum was im Artikel steht. Man kennt ja seine Pappenheimer und weiß schon wie man sowas zu verstehen hat.

                 

                Die Ummünzung bereits massiv negativ kronotierter Begriffe sind eine Spezialität der radikalen Progressiven. In Fächern wie Postkoloniale Studien werden derartige Begriffe umgedeutet und diejenigen die sie nutzen sind bekannt für ihr notorisches Schwarz - Weiß denken, im wahrsten Sinne des Wortes. Die Differenziertheit die Sie hier sehen wollen kaufe ich nicht.

                Auf dem Campus begegnen mir Plakate mit diesem Vokabular regelmäßig und nicht selten sind es Einladungen zu Veranstlatungen, die mit "Black People only" enden.

                 

                Der Begriff "imperiale Lebensweise" ist hier in meinen Augen das Hauptproblem und der Grund dafür das der Artikel in den begründeten Verdacht gerät "identitär" zu kategorisieren. Der Begriff ist geladen und tendenziös. Ähnlich wie Rape Culture, Systemische Unterdrückung oder Whiteness wird er nur von Menschen benutzt die Identitätspolitisch unterwegs sind.

                 

                "Reich wird niemand ohne auszubeuten"

                 

                Das ist einfach nicht wahr. Das ist das Resultat von einer simplifizierenden Vorstellung von Ökonomie. Wirtschaft ist kein Nullsummenspiel und vom Wachstum profitieren nicht nur einige wenige. Es profitieren alle, einige wenige profitieren expotenziell aber es gbt auch viele Zwischenstufen, nicht nur die Verlierer und die Gewinner.

                 

                Mal als Biespiel: 1970 war ein Compuer so groß das er einen eigenen Raum brauchte. Er war langsam und es wurden massiv Ressourcen verbraucht um ihn herzustellen. Heutzutage past ein zigtausendfaches der Leistung in ein Handy, dass aus weit weniger Ressourcen hergestellt wird und sogar Harz4 Empfängerm zugänglich ist. Nicht nur der Konsument profitiert. China ist u.A. über diese Produkte der Armut entkommen.

      • @849 (Profil gelöscht):

        Ist im Narrativ implizit eingeschlossen. Nord vs Süd, weiß vs schwarz, edler Wilder vs zivilisationsverdorbener Westler. Stellen Sie sich nicht dumm. Und Zweck dieser postmodernen Erzählung ist nunmal ein sinnstiftendes Identitätskonstrukt für ein antagonistisches exotistisches Alternativmillieu der westlichen Mittelschicht => identitär.

         

        Ich benutze es inflationär, weil die Politik in der beginnenden Agonie nunmal von tribalistischen Identitätskonstrukten beherrscht wird.

         

        P.S: zu nichtwestlich habe ich gezählt: China, Indien, Naher Osten, Russland, Lateinamerika, Afrika. Steht im engl wiki.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @El-ahrairah:

          Ich versteh's immer noch nicht. Im Artikel wird doch explizit vom globalen Norden und vom globalen Süden gesprochen, der sich dem Konsum des globalen Nordens annähert. Wo ist da noch der edle Wilde? Da sehe ich eher die Kinder, welche die seltenen Erden schürfen, die wir für unsere Handies brauchen.

        • @El-ahrairah:

          Mit Verallgemeinerungen dieser Art lässt sich auch gut Stimmung machen.

  • Liest sich gut von Anfang an, fällt dann aber argumentativ nach hinten stärkstens ab, mit dem unheilvollen Geschwurbel:...Orientierung an den Bedürfnissen der Menschen anstatt Profiterwartung einer Elite! ..... also allgemeines Weltverbesserungsblabla!!

    Schreibt das der Autor oder die Buchautoren.

    Es wurde offensichtlich gar nicht verstanden was zuvor gesagt wurde? Enttäuschend, da geiler Aufmacher mit richtigen Schlagworten

    • @Tom Farmer:

      Jo, sehe ich auch so. Erstmal braucht es eine Bildungsoffensive um die Bedürfnisse zu deckeln -.-

      Energydrinks, smartphone jährlich neu, die aktuelle Sommerfarbe, der neueste Winterjackentrend, tolle Blink-Spielzeuge aus Erdöl - die meisten Leute haben dermaßen viele und absurde Bedürfnisse, dass diese leider überhaupt kkeine Orientierung bieten.

      Wenn man nur aufhören würde die ganze Scheiße zu kaufen, könnte man auch nachhaltig konsumieren. Oder um's kurz zu machen: Billig ist am teuersten.

    • @Tom Farmer:

      Jetzt frag ich mich nur, in welche Richtung Ihre Erwartung geht bei dem Thema? Also mir schein der Schluss völlig klar. Wenn sich nicht eine ganz andere Haltung ausbreitet auf der Welt, gibt es auch keine Rettung und niemals Gerechtigkeit. Wieso ist das jetzt Geschwurbel?

      • @Artur Möff:

        Geschwurbel, weil es nicht weiter in die Tiefe geht mit einer Analyse sondern als es interessant wird, ganz schnell an die Oberfläche ploppt mit der wachsweichen Wegbeschreibung in eine gerechtere Welt.

        Elite böse und die armen Konsumenten die so gehetzt sind wegen Ihres akutesten Neu-X-Phone-Kauftriebes.

        Der Artikel zeigt doch zu Beginn wunderbar auf, dass wir eben nicht von Elite reden können, da wir alle hier an unseren Laptops die Elite sind. 25 % der Weltbevölkerung. Wäre es nicht interessant gewesen zu fragen, warum auch die anderen 75 % dahin wollen? Oder warum es einen Abstieg bedeutet nicht mehr zu den 25% zu gehören. Nehmen Sie doch mal diesen Artikel und reduzieren Sie den auf die aktuelle politische Diskussion in DE. Würde ich sagen: "Egal wieviel Leute in schlechten Wohnungen leben oder keine Kohle haben mal ins Kino zu gehen, dann beuten die (nämlich der untere Teil der oberen 25 % global) schon keine Südländer aus. Ist doch geil" Ein Desasterargument. Zurecht!

         

        Also muss die Lösung eine andere sein. Und da hinzuführen durch eine detailstarke Analyse mit konkreten Maßnahmenpukten wäre was gewesen. Aber nicht das Elitengequatsche. Nochmal: Da sind wir hier alle Teil von und fühlen uns recht wohl damit.... TAZonline und SUV fahren oderso.

    • @Tom Farmer:

      "mit dem unheilvollen Geschwurbel:...Orientierung an den Bedürfnissen der Menschen anstatt Profiterwartung einer Elite! ..... also allgemeines Weltverbesserungsblabla!!"

       

      Der schon viel zu lange praktizierte Ansatz "Orientierung an der Profiterwartung einer Elite" skaliert nicht. Taugt auch nicht als universelles Prinzip, weder in irgendeinem Land noch global. Denn er basiert immer auf der Ausbeutung einer relativ armen Mehrheit durch eine reiche Minderheit und darauf, dass die Mehrheit diese Rollenzuweisung akzeptiert. Beides ist nur mit konstanter Gewalt und Manipulation aufrechtzuerhalten. Müssen wir erst im großen Maßstab Bürgerkiege um den Platz an der Sonne oder weltweite Ressourcenkriege haben, bevor auch der letzte, der sich für etwas besseres hält, das begreift?

  • Kleiner Faktencheck:

     

    Im Spätkapitalismus beträgt die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland aktuell cirka 80 Jahre.

    Um 1800 im Feudalismus lag sie bei knapp 38 Jahren...

    42 Jahre wurden also hinzugewonnen.

     

    Wenn man das einleuchtende Kriterium ansetzt, dass möglichts viele Menschen möglichst lange mit möglichst hoher Qualität leben sollen, dann ist der Kapitalismus die bei weitem erfolgreichste Gesellschaftsformation der Geschichte.

    Damit will ich nicht die Schattenseiten des Systems in Abrede stellen. Aber man sollte mal die Grundlagen sehen und dann diskutieren und argumentieren.

    • @Hartz:

      In den Slums von London des hochliberalen 19. Jhdts lag die Lebenserwartung unter 30 Jahre. Wahrscheinlich ähnlich wie bei Kinderarbeitern in den Sweatshops des heutigen Bangladesh. Die britische Arbeiterklasse lebt jetzt durchschnittlich auch nicht viel länger als 60.

      • @El-ahrairah:

        Das mag alles so richtig sein, relativiert aber keinesfalls den aktuellen Durchschnitt bei 80 Jahren in Deutschland.

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Hartz:

      Der Kapitalismus hat also das schlechte Gewissen, das er vom Feudalismus geerbt hat, in ein gutes gekehrt und war insofern in voller Absicht und primär damit beschäftigt, den Menschen mehr Lebensjahre zu bescheren!?

      • @849 (Profil gelöscht):

        Nö, der Kapitalismus hat das aus Egoismus gemacht, weil Marx seinerzeit verraten hat, daß er sich selbst umbringt. Da hat der Kapitalismus reagiert und dafr gesorgt, daß seine Grundlage weiterlebt. (Hat alles Adorno schonmal gesagt)

      • @849 (Profil gelöscht):

        Wer schreibt das?

        ...

    • @Hartz:

      Damit muss der Kapitalismus als historische Gesellschaftsformation nicht das Ende der Entwicklung sein. So wie die frühbürgerliche Aufklärung in Europa [und die Beteiligung der aufkommenden Bourgeoisie an der bürgerlichen Revolution] für ein Ende des Feudalismus, so könnte auch die Aufklärung über die "Schattenseiten des Systems" für seine Ablösung sorgen.

      • @Reinhold Schramm:

        Das Ende der Entwicklung ist die Machtergteifung der Roboter.

        Offenbar steuert die Evolution darauf zu...

        Das ist nicht ohne Witz!

  • Auch so mancher "Grüne" fährt ein dickes Auto und fliegt mehrmals jährlich in den Urlaub...

    Man gönnt sich ja sonst nichts!

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Hartz:

      Und Sahra Wagenknecht isst ab und an Hummer. Wie widerwärtig, nicht wahr?

      • @849 (Profil gelöscht):

        Aber sie hat kein Auto...

      • @849 (Profil gelöscht):

        Schon erstaunlich, wer sich da plötzlich auf den Schlips getreten fühlt. Getroffene Hunde bellen halt.

        • @Artur Möff:

          ...und geben sich damit zu erkennen.

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @Artur Möff:

          Ich weiß nicht, wen Sie meinen. Ich fahre so gut wie nie Auto und wenn, dann kein dickes.

           

          Ich weiß aber generell nicht, was dieser "Vorwurf" von Hartz soll? Ist es denn in der Geschichte der Menschheit je so gewesen, dass eine gesellschaftliche Ideologie oder Religion ihren vermeintlichen "Werten" auch nur im mindesten entsprochen hätte?

           

          Dieses Genörgel an jenen, die sich da mit irgendwas schmücken, das sie durch ihre Lebensführung konterkarrieren, ist bigott und heuchlerisch, weil es kein richtiges Leben im falschen gibt und wir alle nur zu gerne im falschen verharren, statt irgendwas richtig zu machen.

           

          Wer indes meint, das falsche Leben der anderen denunzieren zu müssen, um sich damit besserzudünken, macht sein falsches Leben damit keinen Deut besser, sondern kann sich allenfall in sein kleingeistiges Fäustchen lachen, das er ohnehin nur ballt, wenn er sich des Zuspruchs durch sonstige Kleingeister sicher wähnt.

          • @849 (Profil gelöscht):

            "Ich weiß nicht, wen Sie meinen. Ich fahre so gut wie nie Auto und wenn, dann kein dickes. "

             

            Warum antworten Sie dann nur?

            ...

          • @849 (Profil gelöscht):

            Treffer!

             

            An ihren Taten sollt ihr sie erkennen!

             

            Worte ohne Taten sind leer (Che Guevara).

             

            Ich habe übrigens kein Auto und benutze kein Flugzeug.

             

            Ist schon bemerkenswert, wie Sie sich hier getroffen fühlen...

            • 8G
              849 (Profil gelöscht)
              @Hartz:

              Mir geht es - im offenbaren Gegensatz zu Ihnen - nicht um Sie oder mich. Wenn Sie gerne den Orden erster Klasse am Fließband für unbeugsamen Widerstand gegen die Konsumgesellschaft haben wollen, fühlen Sie sich gerne - von sich selbst - als Superheld ausgezeichnet und geehrt.

               

              Es geht um Ideologiekritik, nicht um ihre oder meine unerheblichen Befindlichkeiten. Wer glaubt, er sei mit seinen "Aktivitäten" schon auf der rechten Seite, bei den "Geretteten" sozusagen, lügt sich in erbärmlicher Weise in die Tasche. Schlimmer als Worte ohne Taten ist folgenloser oder folgenschwerer Aktionismus. Und noch schlimmer ist, wer seine vorgebliche moralische Überheblichkeit gegen andere auszuspielen versucht.

              • @849 (Profil gelöscht):

                Der Interpret seiner selbst...

                 

                Adorno nich - und auch Foucault, Nietzsche und Marx sowieso. Ist echt gut. Heidegger auch - das Geschwätz im Man usw. Aber der raunt immer viel vom Sein.

                Ich bin übrigens Dr. phil.

                Was Sie so alles in meine Texte hineininterpretieren - das ist schon bemerkenswert... Lesen Sie bitte einfach noch einmal, was da überhaupt steht. Das Wort Moral kommt übrigens gar nicht vor; das schreiben Sie und nicht ich. Die simple Polemik schenke ich Ihnen hiermit gerne. Die zählt doch sowieso nicht...

                Es bleibt also dabei: Wer ein dickes Auto fährt und vom Umweltschutz labert, der ist unglaubwürdig! Oder ein Flughafengegner, der mehrfach im Jahr in den Urlaub jettet. Das ist wie ein eingefleischter Vegetarier mit der Bartwurst in der Hand! Und im Mund. Da helfen auch keine nachträglichen Reinwaschungsversuche. Und von diesen Leuten gibt es erfahrungsgemäß viele.

                Verstehen Sie jetzt?

                ...