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Blockadeaktion an Springer-DruckereiNeue Generation – alter Gegner

Die Neue Generation startet eine Kampagne gegen den Springer-Konzern. Doch die Blockade einer Druckerei in Berlin kann die Polizei verhindern.

Die Neue Generation bei ihrem Protest vor der Druckerei des Axel-Springer-Verlages in Berlin Foto: Christian Mang

Berlin taz | Etwa 20 Personen laufen am Sonntagabend kurz nach 22 Uhr den Gehweg des spärlich beleuchteten Brunsbütteler Damms in Berlin-Spandau herunter. Plötzlich verlangsamen zwei Fahrzeuge neben ihnen die Fahrt. Aus der Gruppe löst sich ein Mann und legt sich halb auf die Motorhaube eines der Autos. Doch es nützt nichts mehr: Zivil gekleidete Polizeibeamte springen heraus, sie rufen: „Polizei! Stehen bleiben!“

Die Gruppe, Ak­ti­vis­t:in­nen der Neuen Generation, versuchen dennoch zur Einfahrt eines großen Betriebsgeländes vorzustoßen – es ist das Druckhaus Spandau, Druckerei des Axel-Springer-Konzerns. Einige versuchen im Sprint vorzustoßen, andere bleiben in dem Trubel, eingeschüchtert von aggressiven Rufen der Beamten, zurück. Polizisten schubsen Menschen umher und zerren jene zur Seite, die sich auf den Boden setzen. Aus einem Miet-Van werden Schilder und orangefarbene Klappstühle ausgeladen, dann unterbinden Polizisten auch das.

Als nur wenige Minuten später eine Hundertschaft hinzustößt, beruhigt sich die Situation. Der Polizei, die offenbar auch bereits auf dem Druckerei-Gelände wartete, ist es gelungen, die Toreinfahrt freizuhalten. Etwa 30 Ak­ti­vis­t:in­nen sitzen nun vor einer Parkplatzeinfahrt nur wenige Meter daneben, einige bereits mit Handschellen. Weiße Lieferwagen fahren nur wenige Meter von ihnen entfernt vom Gelände, vermutlich mit druckfrischen Ausgaben der Springer-Blätter Bild und B.Z.

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Für die Neue Generation, eine der beiden Nachfolgegruppen der Letzten Generation, sollte die Blockade der Auftakt einer „Protestwelle“ gegen den Springer-Konzern sein. Aus der Gruppe der festgesetzten Ak­ti­vis­t:in­nen ruft Raphael Thelen, einer ihrer prominentesten Gesichter, in die Blaulicht-beleuchtete Nacht: „Ich bin hier, um für eine freie Presse zu demonstrieren. Eine Presse ohne Milliardäre.“ Und kurz darauf: „Die Springer-Presse ist die Kettensäge, die unsere Gesellschaft zerstört.“

In der unübersichtlichen Situation des Blockadeversuchs wurden derweil auch Pres­se­ver­tre­te­r:in­nen von der Polizei rüde angegangen, dem Autor zwischenzeitlich das Handy entrissen. Später landet er in einer polizeilichen Maßnahme, ebenfalls kurzzeitig mit Handfessel – 10 Minuten darauf ist der Journalistenstatus dann aber überprüft.

Es geht um Demokratie

Die Neue Generation hatte sich am Wochenende vor dem Reichstag zum „Parlament der Menschen“ versammelt, um „Prinzipien für eine neue Generation der Demokratie“ zu erarbeiten. Eine der Leitfragen dabei lautet: „Wie drängen wir den Einfluss von Geld auf unsere Demokratie und Gesellschaft zurück?“ Den Debatten lässt die Gruppe nun Taten folgen. Noch am Nachmittag klebten sie sich im Deutschen Historischen Museum fest und stellten dabei die Frage, „welchen Weg wir jetzt einschlagen wollen – faschistische Machtübernahme oder friedliche demokratische Revolution?“

Die Kampagne gegen den Springer-Konzern hatte die Neue Generation Mitte Mai in einem Brief an Konzern-Eigentümer Matthias Döpfner angekündigt. In dem von Raphael Thelen unterschriebenen Brief wird die Bild für ihren Anteil an der gesellschaftlichen Spaltung, dem Aufstieg der AfD und dem Vertrauensverlust in demokratische Institutionen kritisiert.

Vorgeworfen wird dem Konzern etwa die Kampagne gegen das Heizungsgesetz; verbunden mit dem Verdacht, dass der bisherige Hauptaktionär, die Investmentgesellschaft KKR, die viel Geld in fossilen Energieträgern angelegt hat, auf die Berichterstattung Einfluss genommen habe. Ebenso wird erwähnt, wie Döpfner persönlich versucht hatte, eine positive Berichterstattung der Bild für die FDP zu bewirken. „In Summe befürchten wir, dass dieses Verhalten unsere Gesellschaft spaltet, den Kampf gegen die Klimakatastrophe hemmt und zu weniger Verteilungsgerechtigkeit führt“, so das Fazit des Briefes.

Kampagne „Enteignet Springer“

Die Kampagne der Neuen Generation hat ein historisches Vorbild: 1967 hatte der Sozialistische Deutsche Studentenbund (SDS) die Kampagne „Enteignet Springer“ beschlossen und damit unter anderem auf die Berichterstattung der Bild-Zeitung nach der Erschießung Benno Ohnesorgs bei der Demonstration gegen den Schah-Besuch am 2. Juni durch einen Kripobeamten reagiert. Die Neue Generation startete ihre Kampagne nun ebenfalls in der Nacht auf den 2. Juni – 58 Jahre danach.

Damals eskalierte der Protest an den Ostertagen 1968 nach dem Attentat auf Rudi Dutschke, das zuvor von der Bild geradezu herbeigeschrieben worden war. De­mons­tran­t:in­nen versuchten daraufhin in allen Großstädten der Bundesrepublik die Auslieferung der Bild-Zeitung an einem Tag zu verhindern. Dabei kam es teils zu großen Straßenschlachten.

Ähnliche Szenarien sind heute nicht mehr zu erwarten, die Neue Generation hat sich absoluter Gewaltfreiheit verschrieben.

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39 Kommentare

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  • Die Aktion kann man nur unterstützen! Neue Generation: geniale Aktion! Bitte weitermachen!

  • „Aus einem Miet-Van werden Schilder und orangefarbene Klappstühle ausgeladen, dann unterbinden Polizisten auch das."



    --



    Eine echte Miet-Van-Demo... Ich bin doch tatsächlich so konditioniert, dass ich Viet-Nam gelesen habe? Ist wirklich ein Anagramm.

    • @starsheep:

      Ich finde das auch etwas seltsam. Ich meine, dass die überhaupt mit dem Van gekommen sind. Lustig wäre wohl gewesen wenn sie wegen einer Strassenklebeaktion eine Stunde später gekommen wären :-)

  • Ob die Aktivitäten der "Bild"-Zeitung durch die Meinungsfreiheit gedeckt sind, will ich hier gar nicht nochmal durchargumentieren.



    Allerdings bezweifle ich, dass sie, "Bild", mangels Masse noch über die "Meinungsmacht" verfügt, die sie noch in den 1960er, 1970er oder 1990er-Jahren hatte.



    Man schaue sich bitte die verkaufte Auflage laut IVW an: 1998 waren es noch 4,4 Mio, 2024 waren knapp 0,9 Mio. Bild TV ist mangels Interesse rasch wieder geschlossen worden. Beim Springertitel "Welt" sieht es auch nicht besser aus. Welt TV hat einen Zuschaueranteil im Promille-Bereich.



    Es wird niemand mehr wie Hr. Schröder sagen können, um Kanzler zu werden, braucht es "nur Bild, BamS und Glotze".



    Die Verbreitungszahlen in den FNL sind im Schnitt geringer als im Westen. Es gibt also nicht einmal eine Korrespondenz zwischen Bild-Leserschaft und AfD-Wahlergebnissen.



    Irgendwie sind diese "Kämpfe" doch Schnee von gestern bis vorgestern. Man kann der "Wie auch immer Generation" nur empfehlen zu versuchen, in der Lebenswirklichkeit der großen Bevölkerungsmehrheit anzukommen, kommunikativ und argumentativ. Vielleicht klappt es dann auch mit der Akzeptanz.

    • @Vigoleis:

      du musst aber auch Bedenken Zeitungen und Zeitschriften werden immer mehr digital gelesen daher ist klar das die Produktionszahlen immer weiter nach unten gehen. Die meisten lesen das im Internet. Ist wie hier in der TAZ

    • @Vigoleis:

      Tja. Sisyphus - soll ein glückliche Mensch gewesen sein! Albert Camus



      & wie ich unseren Mann irgendwo zitiert habe:



      “…Schröder & Lafontaine stehn für gar nichts - kenn da mindestens noch einen! Gellewelle



      Albert …reicht halt nicht! Newahr



      Nö. Normal nich

  • Zeitungsverbote, Bücherverbrennung und Einschränkung von Meinungsäußerung haben in der deutschen Geschichte bisher nicht zu mehr sondern eher zu weniger Demokratie geführt....

  • Wenn die Polizei bereits auf dem Gelände der Druckerei war, bedeutet das, dass die Neue Generation mit nachrichtlichdienstlichen Mitteln überwacht wurde oder waren die Pläne der Besetzung vorher selbst bekannt gegeben? Das ist nicht deutlich geworden.

  • Die Springerpresse sorgt dafür, dass Deutschland politisch weiterhin in den 50er/40er Jahren stecken bleibt, wenn man sich mal abgesehen von kulturellen Befreiungen die ökonomischen, Macht- und repressiven Verhältnisse hinter der Fassade anguckt.

    Springer pusht in ihren Publikationen die AfD, unterstützt Banken und Konzerne, forciert den Neo-Militarismus sowie anti-soziale Hetze jeglicher Art und hetzt gegen Friedens-, Menschenrechts- und ökologische Bewegungen - wie die "letzte Generation".

    Deshalb ist es nur folgerichtig, dass die "neue Generation" ihren friedlichen Protest gegen diesen ultrarechten Propagandakonzern und seine Fake News richtet.

    Es gibt ja in jedem westlichen Land solcherart Medienhäuser, das ist durchaus kein deutschländisches Phänomen.

    Es braucht aber neben dem Protest gegen so was auch medial wirksame und evidenzbasierte Aufklärung über politische Vorgänge und Zusammenhänge. Daran fehlt es leider.

    • @Uns Uwe:

      Man war Deutschland in den 40ern und 50ern schon progressiv, Minderheitenrechte, Quoten und legalisierung Gleichgeschlechtlicher Ehen gab es also alles schon. Da hätte sich ja die Welt mal eine Scheibe abschneiden können.

      • @Stazi :

        Und die 20er und 30er Jahre erst! Parbleu!

        Was Großvater schon wusste!

        • @Uns Uwe:

          Damals war eben alles besser!

  • „Die Springer-Presse ist die Kettensäge, die unsere Gesellschaft zerstört.“ Täglich schaue ich mir die Schlagzeile des Aufstellers an der Tanke an, teils amüsiert, teils entsetzt, über die Hetze der Bild. Man kennt das schon lange. G. Wallraff kann ein Lied davon singen. Mit Pressefreiheit hat das nichts zu tun. Es ist das Kapital in den Händen weniger, die die Herde steuert. Und das sehr rigoros und dümmlich, aber berechnend.

    • @Salinger:

      Oh, und für dümmlich halte ich es auch, wenn Linke - hier die Neue Generation



      - glauben, die Rechten würden das nicht nachahmen.

      Warten Sie ab, wenn in ein, zwei Jahren AfDler vor dem taz-Gebäude sitzen.

      Mit genau dieser Argumentation.

      • @rero:

        Solange die nicht ins taz-Gebäude kommen und solange nicht faschistische Bitzwerge die Internet-Leitungen blockieren, dürfen wir hoffen.



        Die Seitenwende wirkt. taz.de/!v=165b2a3c...8616-1b254db7ced2/

      • @rero:

        …entre nous but not only - wa!



        …schon nen Platz reserviert?!

        “Wer nicht kämpft, hat schon verloren." Bertolt Brecht

    • @Salinger:

      Eine Zeitung hat immer mit Pressefreiheit zu tun.

      Auch wenn sie so agiert wie die Bild.

      • @rero:

        Ach was! Vagel Bülow

        See süm ja‘n ganz plitschen Jung bi de Klütenpann un kunn‘en bestümmt Kattenshit in Düstern rüken! Newahr



        Normal Schonn - 🙀🤣🥳 -

  • Ob die Blockade einer Zeitung ein geeignetes Mittel ist, um für Pressefreiheit zu demonstrieren, wage ich zu bezweifeln. Ganz offensichtlich geht es den Demonstranten auch gar nicht um mehr Pressefreiheit. Im Gegenteil: Sie wollen der Springerpresse die Pressefreiheit wegnehmen. Und allen Milliardären auch. Nun haben die Demonstranten sicher ein Recht auf ihre Meinung. Aber Sie sollten wenigstens ehrlich sein und Klartext reden.

    • @Jochen Laun:

      Na Jung! Dafür hammer 🔨 doch ehna! Gelle

      kurz - Bis zur Kenntlichkeit entstellt - wa! 🙀🥳



      Chapeau

  • "Neue Generation"? Der Versuch Schriftwerke zu unterdrücken, die Art des Vorgehens gegen politische Gegner, die Selbstermächtigung, ... Das ist keinesfalls "Neu".

  • So wie die „Letzte Generation“ nichts für die Umwelt erreicht hat, so wird die „Neue Generation“ nichts für Demokratie und Meinungsfreiheit erreichen. Weil sie ganz einfach autoritär agieren.

  • Ich erleben es selbst häufig wie Springer-Kampagnen wenig medienkompetente Mitbürger aufwiegeln. Wer da von Pressefreiheit schwadroniert sollte vielleicht daran erinnert werden, dass Bild & Co. permanent gezielt lügen, Zitate in falsche Kontexte setzen etc.. Mit Journalismus hat das nix zu tun.

    • @Warim Wilke:

      Mit dieser Argumentation wird jede Zeitung in autoritären Systemen geschlossen.

      • @rero:

        Wo wurde gefordert sSpringer zu schließen?

        Ich könnte mir aber durchaus ein Anpassung der Gesetzgebung vorstellen die eine Wirklich freihe Presse fördert, dies wird aber weil unerwünscht nicht geschehen.

  • Chapeau - Junge KritJur - ist auch wieder auferstanden!



    & was waren die Bullen früher doch nett(er)



    Harry laß gehn -



    “Ein alter Widerstandskämpfer sah uns Schulter an Schulter und rief begeistert: "Rowohlt und Melzer! Hoch die christlich-jüdische antifaschistische Solidarität!" "Ich bin gar kein Christ", sagten Abi und ich leicht irritiert.

    Unterdessen waren die NPDler durch die hohle Gasse aus 3 Reihen Gegendemonstranten, 1 Reihe Polizisten, nochmal 1 Reihe Polizisten und nochmal 3 Reihen Gegendemonstranten gekommen und in ihrem Gesellschaftshaus verschwunden, und es wurde allmählich Zeit für Jandl.

    Der Einsatzleiter der Bereitschaftspolizei sagte: "Wir müssen hierbleiben, aber ihr könnt doch solang n Schöppsche petze gehn." Und da haben wir unsere Transparente und Schilder in einer Polizei-"Wanne" abgelegt, die Polizei sagte: "Bis Mitternacht halten wir die Stellung", wir gingen alle zu Jandl, haben uns verzaubern lassen, und um 10 vor 12 waren wir wieder vor dem "Gesellschaftshaus am Zoo". Ich holte mein Schild aus der Wanne, Abi holte seins, und die Polizei konnte damit beginnen, die NPDler vor aufgebrachten Gegendemonstranten zu beschützen.…“ff?



    www.zeit.de/1996/3

  • Auch wenn man nicht gut finden muss, was die Springerpresse macht, aber sollte man wirklich mit den Aktionen die Pressefreihheit einschränken?



    Folgen nicht solche Blockaden autoritären Mustern der Meinungsunterdrückung? Z.B. das Heizungsgesetzt darf man schlecht finden und auch einige Medien dürfen es genau so doof finden, wie andere Medien es gut finden.

  • Ich finde es immer noch schade, dass die letzte Generation auf dem Höhepunkt ihrer frühen Aktionen, nicht die Chance nutzen konnte, dass sie eitentlich gesellschaftlich eine Merhheit für das tempolimit hinter sich hatte, denn sogar im ADAC waren die Mehrheit der Mitgleider dafür.Autonome Demokratie wäre toll gewesen, wenn dieses Als Gesellschaft machen wir das einfach, hätte umgesetzt werden können. Hat das die Bild verhindert, oder fehlten andere moves, um das in der Gesellschaft umgesetzt zu kriegen. Da sind Medien sicher ein Teil von. Aber auch soziale Medien hätten das verbreiten können.Die FDP hätte alt ausgesehen, dass sie nicht die Freiheit der Jungen und ihre Zukunft umsetzt, obwohl doch selbst die ADAC Mitglieder dafür sind. Ne breite Kampagne hätte die FDP in eine Enge getrieben und Wissing hätte das dann umgesetzt, um der FDP nicht zu schaden und die Ampel hätte auf Grün schalten können. Früher bei den Autonomen Versammlungen in Berlin habe ich immer gesagt : ich bin Auto - los, aber das autonome der gesellschaftlichen Demokratie habe ich schon damit gemeint.Ob das immer noch geht? Heute wäre das auch wichtig, etwa nach einem AfD Verbot& gegen Autoritäre-Reaktionäre!

    • @R.L.:

      Spannende These. Es gibt mittlerweile sehr gute Studien zur Wirksamkeit von Extinction Rebellion, Letzte Generation und Co. Die Ergebnisse deuten leider eher darauf hin, dass sie die Umweltbewegung um Jahrzehnte zurückgeworfen haben.

      In den Untersuchungen (Bugden, Kountouris/Wiliams, Feinberg/Kovacheff, Steurer/Nash, Ozden/Louis, et al.) wird zusätzlich das Fazit gezogen, dass die LG ihren Anspruch, die bislang nicht für Umweltschutz interessierten Schichten zu erreichen, verfehlt oder gar ins Gegenteil verkehrt hat.

    • @R.L.:

      "... dass sie eigentlich gesellschaftlich eine Mehrheit für das Tempolimit hinter sich hatte,..." Stimmt, und gegen eine Protestaktion für ein Tempolimit auf BAB hätte niemand etwas, wenn diese dann auch (nur) die Schnellfahrer trifft. Die Klebeaktionen trafen aber in aller Regel wahllos Menschen im morgendlichen Verkehr, die zu den unterschiedlichsten Zielen und aus den unterschiedlichsten Gründen unterwegs waren: Kita, Lehrveranstaltungen, Schichtarbeit, (langerwarteter) OP-Termin, Gerichtsverhandlung etc. Dass man da auf Ablehnung auf breitester Front in der Bevölkerung trifft, kann einen nur verwundern, wenn man in seiner "Blase" zuhause ist.

    • @R.L.:

      Die sogenannte letzte Generation hatte zu keinem Zeitpunkt eine gesellschaftliche Mehrheit hinter sich. Dass inzwischen eine Mehrheit erkannt hat, dass es viele gute Gründe für und nur sehr wenige bis keine Argumente gegen ein Tempolimit gibt, ist erfreulich, hat aber nichts mit den Aktionen dieser Leute zu tun.

      • @Katharina Reichenhall:

        Den Nutzen eines Tempolimits in Frage zu stellen ist völlig aus der Zeit gefallen. Dafür sprechen ein gleichförmiger Verkehrsfluss, weniger Staus, dadurch ein durchschnittlich schnelleres Vorankommen, viel weniger Unfälle, somit geringere Versicherungsbeiträge und als Bonus in Top eine Ersparnis von Sprit, worüber sich bei Klimagegnern der Geldbeutel, bei allen anderen auch die Umwelt freut.



        130.

    • @R.L.:

      Die Mehrheit der Deutschen ist halt dagegen und das ist Demokratie. Die letzte Generation macht halt zu viele Fehler in ihrem Protest. Einen Höhepunkt an Erfolg hatte die Gruppe im positiven nie gehabt.

      • @Marcelo:

        Fehler sind der Rohstoff für richtige Entscheidungen, wenn man diese ehrlich reflektiert.



        Angst vor Fehlern hat uns in diese Jammertal geführt, also Mut zu Fehlern...

        • @Björn Eichholz:

          Nur diese Gruppe macht seit 5 Jahren die selben Fehler und lernen nicht daraus

  • Im Gegensatz zur "Letzten Generation" scheinen bei der "Neuen Generation" Verfolgte Ziele und angewandte Mittel zusammen zu passen. Ganz losgelöst von der Frage, ob man die Ziele teilt oder nicht.

  • Auch hier gilt leider, dass wir alle viel zu lange im lauwarmen Wasser des Kapitalismus ausgeharrt haben, während die Kapitalisten langsam aber sicher ihre Macht in den Medien, vor allem den digitalien, immer weiter ausgebaut haben und bei den ausgebeuteten Menschen längst die Meinungshoheit übernommen haben.



    Jetzt kocht das Wasser, aber jetzt ist es zu spät. Dieser Planet wird in einer Riesensause des Kapitals untergehen.

    • @Tiene Wiecherts:

      Dann darfst du jetzt aber nicht den Kopf in den Sand stecken. Sonst machst auch du dich dem Ökozid mitschuldig.

      Doch wie ich sehe blockiert die Neue Generation NICHT Straßen. Sondern macht das, was Greta Thunberg vor vielen Jahren gemacht hat, nur eben bombenfest und mit ein paar Personen mehr. Und zusätzlich noch im Namen der Menschenrechte.

      Für den kapitalistischen Staat ist das trotzdem ein Angriff, den es zu unterdrücken gilt.