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IGH zur israelischen BesatzungInternational geschwächt

Judith Poppe
Kommentar von Judith Poppe

Der IGH hat Israels Besatzung für illegal erklärt. Für viele nichts Neues, doch es wird Auswirkungen auf Israels internationales Standing haben.

Checkpoints gehören für die meisten Pa­läs­ti­nen­se­r*in­nen zum Alltag, hier in Hebron im Süden des Westjordanlandes Foto: UPI Photo/imago

D ie israelische Besatzung im Westjordanland ist illegal – dieses Urteil des Internationalen Gerichtshofs (IGH) ist etwas untergegangen in den Nachrichten über Drohnen aus und Bomben auf Jemen und die erneute Sorge vor einem Flächenbrand im Nahen Osten.

Diese Rezeption steht sinnbildlich für den unmittelbaren Effekt, den das Urteil auf den Israel-Palästina-Konflikt haben dürfte: Einen recht geringen. Zugegeben, das Urteil stellt keine bahnbrechende Neuigkeit dar. Der IGH bestätigte damit lediglich die Einschätzung zahlreicher, auch israelischer NGOs. Seit Jahren prangern sie die israelische Politik in Hinblick auf das Westjordanland an: die dauerhafte Besatzung, die Ausbeutungen palästinensischer Ressourcen, die Anwendung unterschiedlicher Rechtssysteme für israelische Sied­le­r*in­nen einerseits und Pa­läs­ti­nen­se­r*in­nen im Westjordanland auf der anderen Seite.

Von den Pa­läs­ti­nen­se­r*in­nen kamen kaum Reaktionen zu dem Urteil – kein Wunder: Zu oft haben sie schon rechtliche Stellungnahmen gehört, die ins Leere gelaufen sind. Die Minister Ben Gvir, Smotrich und Premier Netanjahu ihrerseits werden sich angesichts des Urteils kaum eines Besseren belehren lassen.

Aber das Urteil dürfte mehr Effekt haben als auf den ersten Blick spürbar: Ein in den israelischen Medien zitierter hoher Beamter spricht von einem Riss in der „Aura der Demokratie“, die Israel bislang schützend umgeben hat. Und das war bisher sein größtes Pfund – gerade gegenüber den Verbündeten.

Haftbefehl gegen Netanjahu

Das israelische Justiz- und Außenministerium befürchtet außerdem, dass das Gutachten, in dem Israel zur Beendigung der Besatzung im Westjordanland aufgefordert wird, Einfluss auf ein weiteres anhängiges Verfahren haben könnte: Vom Internationalen Strafgerichtshof (IStGH) wird ein Urteil erwartet, das darüber entscheidet, ob Haftbefehl gegen Netanjahu und Verteidigungsminister Joav Galant (und verschiedene Hamas-Führer) erlassen wird.

Sollte es dazu kommen, müsste Netanjahu bei Reisen in eines der 124 Mitgliedsländer des IStGH verhaftet werden – auch in Deutschland. Ein schwer vorstellbares Szenario, dem alle Beteiligten wohl dadurch vorbeugen würden, dass Netanjahu zunächst wohl keine Einladung nach Deutschland erhalten würde – und auch in andere Länder nicht.

Es ist also das internationale Standing Israels, das mit dem IGH-Urteil entscheidend geschwächt wurde. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Die Isolation könnte noch größer werden.

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Judith Poppe
Auslandsredakteurin
Jahrgang 1979, Auslandsredakteurin, zuvor von 2019 bis 2023 Korrespondentin für Israel und die palästinensischen Gebiete.
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31 Kommentare

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  • Käptn Blaubär , Moderator*in

    Vielen Dank für eure Beiträge, wir haben die Kommentarfunktion nun geschlossen.

  • "Selbst wenn dieses Gutachten nicht bindend ist, wäre die israelische Regierung gut beraten, dieses Gutachten ernst zu nehmen«, so Baerbock.

    Die EU wird international keine internationale Unterstützung im Fall Ukraine bekommen wenn die EU sich nicht wesentlich deutlicher und aktiv in punkto der Besatzung und Aneignung palästinensischer Gebiete durch Israel positioniert.

  • Man kann das Gutachten auch so übersetzen: für eine Zweistaatenlösung muss nicht verhandelt werden. Israel muss die illegale Besatzung umgehend beenden. Palästinenser haben innerhalb der Grenzen des Teilungsplans von 47 Selbstbestimmungsrecht. Für einen souveränen Palästinensischer Staat ist also alles gegeben. Und Israel muss für die Schäden der Besatzung Reparationen zahlen. Auch die Ausbeutung von Ressourcen ist illegal. Da alle UN Mitglieder aufgefordert sind, sich für ein Ende dieses Unrechts einzusetzen, ist ein Boykott von Waren und Institutionen, aus den besetzten Gebieten obligatorisch. Man kann auch sagen: Dadurch das die gewalttätige Besatzung Gazas illegal war, haben die Palästinenser grundlegend das Recht auf militärischen Widerstand gegen das israelische Militär, selbstverständlich aber nicht gegen israelische Zivilisten. Auch rechtfertigt es keine der vielen begangenen Menschenrechtsverletzungen / Kriegsverbrechen.

    • @Hajo-K:

      "haben die Palästinenser grundlegend das Recht auf militärischen Widerstand gegen das israelische Militär"

      Der Begriff Militär definiert sich vorallem in seiner Gesamtheit von planvoll organisierten und bewaffneten Streitkräften der Staatsgewalt.

      Ein wesentlicher Unterschied zu Hamas Terroristen und anderen islamistischen Organisationen deren Ziele nicht militärisch sondern fundamentalistisch ausgelegt sind.

      Von militärischen Operation kann daher nicht die Rede sein. Auch nicht von Widerstandskämpfern die sich gegen die Besatzungsmacht wenden.

      Selbst die Bezeichnung Paramilitär würde es nicht treffen. Es sind religiös und nicht politisch motivierte Terroristen, deren Operationen durch nichts zu rechtfertigen sind.

      • @Sam Spade:

        " Es sind religiös und nicht politisch motivierte Terroristen ..."

        Das verstehe ich nicht. Würden Sie politisch motivierte Terroristen eher tolerieren?

        Und worauf antworten Sie? De Kommentar zuvor bezieht sich auf extremes illegales Verhalten Israels mit gravierenden Folgen für die ursprüngliche Bevölkerung.

        Das ist doch nicht dadurch legitimiert, dass auch völlig unangemessen terroristisch dagegen agiert wird.

  • "Selbst wenn dieses Gutachten nicht bindend ist, wäre die israelische Regierung gut beraten, dieses Gutachten ernst zu nehmen«, so Baerbock. Das Gutachten zeige auch die Verantwortung der internationalen Gemeinschaft für eine Zweistaatenlösung.



    Werteorientierte Außenpolitik hat auch hier Vorteile für den Kompass.

    Während Netanyahu vom besetzten Gebiet allen Ernstes vom 'eigenen Land' sprechen möchte!

    • @Janix:

      "Selbst wenn dieses Gutachten nicht bindend ist, wäre die israelische Regierung gut beraten, dieses Gutachten ernst zu nehmen«, so Baerbock.



      Leider geht der Satz folgendermaßen weiter: und wenn nicht, macht auch nichts!



      Denn es hört sich zwar im ersten Moment gut an, ist aber im Grunde eine leere Aussage.



      Ob ich mich irre wird die Zukunft zeigen.

  • Zunächst mal war das ein Rechtsgutachten und kein Urteil und zudem hat das IGH den Siedlungsbau für illegal erklärt und nicht die Besatzung.

    Im Gegenteil, das Gericht betont, dass Israel das Recht hat das Westjordanland zu deinem Schutz zu besetzen, weil es eben keine Verhandlungspartner auf der anderen Seite gibt. Die Besatzung dient Israels Selbstverteidigung - die Siedlungen tun es nicht. So schätzt es zumindest das IGH ein.

    • @Paul Meier:

      Das Rechtsgutachten des Internationalen Gerichtshofs spricht eine ganz andere Sprache:

      "Der IGH ist der Ansicht, dass die anhaltende Präsenz des Staates Israel in den besetzten palästinensischen Gebieten rechtswidrig ist;"

      "Ist der Ansicht, dass der Staat Israel verpflichtet ist, seine rechtswidrige Präsenz in den besetzten palästinensischen Gebieten so schnell wie möglich zu beenden"

      "ist der Auffassung, dass der Staat Israel die Verpflichtung hat, den Schaden zu ersetzen



      die allen betroffenen natürlichen oder juristischen Personen in den besetzten palästinensischen Gebieten entstanden sind;"

      "Der Gerichtshof ist der Auffassung, dass Israel nicht berechtigt ist



      Souveränität über irgendeinen Teil des besetzten palästinensischen Gebietes oder die Ausübung von Hoheitsrechten in diesem Gebiet



      aufgrund seiner Besetzung. Auch können die Sicherheitsinteressen Israels nicht den Grundsatz des



      Verbot der gewaltsamen Aneignung von Gebieten außer Kraft setzen."

      Woher beziehen Sie Ihre Informationen?

      Primärquelle:



      www.icj-cij.org/si...95523-0.0.1.1-4308

      • @Timothee Güsten:

        aus diesem Kommentar der FAZ:

        "Mit diesem Paukenschlag setzen die Richter ein klares Zeichen. Sie erklären nicht, dass Besatzung nicht langfristig auf das Selbstverteidigungsrecht gestützt werden kann – solange, wie von palästinensischen Milizen ei­ne ständige Gefahr für Israels Bürger ausgeht und sich kein Partner für einen Frieden findet. Doch weil sich Israel das Land gewaltsam einverleibt, ist dieser Status nicht mehr rechtens."

        Er deckt sich aber nur teilweise mit meiner Aussage, wie mir gerade auffällt. Mein Fehler.

        www.faz.net/aktuel...rael-19868148.html

  • Eine UN Resolution machte deren Gründung möglich.



    Nun befehlen UN Resolutionen einen Waffenstillstand und Zurückhaltung und Israel ist nur zu glücklich die alle zu ignorieren.



    Gesetze gelten halt nur für unsere Feinde, niemals unsere Verbündeten.

  • Nicht nur Israel, auch Deutschland ist dadurch geschwächt. Jegliche Kritik,die so etwas wie Apartheid im Westjordanland assoziiert hat, wurde dumpf als Antisemitismus deklariert. Auch dürfte das Urteil Auswirkungen haben über das neue Gesetz,das extra für die Kultur geschaffen werden soll und dann exklusiv vom Verfassungsschutz überprüft werden soll,wer in Zukunft noch staatliche Unterstützung bekommt und wer nicht. Auf Grundlage einer Erklärung die nirgendwo rechtlich anerkannt ist und dazu auch noch hoch umstritten. Es wird also auch in Deutschland schwieriger jegliche Kritik an der israelischen Regierung zu unterdrücken,will man einen Rest an Glaubwürdigkeit behalten. Ansonsten kann Deutschland auch aus allen Verträgen aussteigen wie die USA, Russland und so weiter. Dann ist aber auch Schicht im Schacht mit jeglicher Moralischen Kompetenz in Sachen Menschen und Völkerrecht.

  • Das Urteil wird genau überhaupt keine Auswirkungen auf Israels Politik der fortgesetzten Landnahme haben. Israel wird weiter unbeirrt sein langfristiges Ziel «Eretz Israel» (from the river to the sea) verfolgen, die USA werden weiterhin voll und ganz die israelische Eroberungspolitik unterstützen, und in Europa wird jeder und jede, die Israel auch nur im Ansatz zu kritisieren wagt, als Antisemitin in die Ecke gestellt werden.

  • "Das jüdische Volk ist kein Besatzer in seinem eigenen Land. Keine Fehlentscheidung in Den Haag wird die historische Wahrheit verfälschen, sowie die Rechtmäßigkeit der israelischen Siedlungen auf dem gesamten Gebiet unserer Heimat nicht angefochten werden kann.“



    Stellungnahme Netanjahu auf X

    Wer so ein Statement abgibt schert sich nicht um internationales Recht. Besonders dann nicht, wenn er im Sicherheitsrat mit dem Vetorecht der USA rechnen kann.

    Die im Artikel erwähnten Risse in der Demokratie Israels gleichen mittlerweile schon eher einer Spalte, wenn selbst Anordnungen des Obersten Gerichtshofs ignoriert werden.

  • Das Land ist durch eine UN-Resolution gegründet worden (in ganz anderen Grenzen als heute, doch das wäre ein anderes Thema).



    Auch daher sollte auch Israel Völkerrecht einhalten. Der Westen darf da keine Doppelstandards zu targeted killings, Besatzung, Verhörarten, Vertreibungen einreißen lassen, sondern Israel genauso beäugen wie andere Staaten, nicht mehr und nicht weniger. Das ist das Wesen von Recht.

    • @Janix:

      Israel ist das Land, gegen das mehr UN-Resolutionen eingereicht wurden als jedes andere.

      Es gibt zu keinem anderen Land ein Äquivalentes Wort zu „Israelkritik“.

      Der Doppelstandard ist eher, dass der Westen Israel gegenüber immer besonders kritisch ist.

      Wie lange ist immer wieder die Stille zwischen Meldungen über Ruanda und Kongo, und Jemen wird auch erst genannt, seit Israel in den Meldungen vorkommt.

      Es gibt keinen Mangel von Kritik an Israel.

      • @Arne Babenhauserheide:

        Und Israel ist das Land, das die meisten UN-Resolutionen ignoriert. Und erfährt dafür keine Konsequenzen. Man könnte ja nun erstmal beginnen israelische Mannschaften und Sportler von allen internationalen Wettkämpfen auszuschließen.

      • @Arne Babenhauserheide:

        Das Wort Israelkritik wird meistens in Abgrenzung zum Begriff Antisemitismus verwendet, wenn Menschen sich gezwungen sehen, zu rechtfertigen, warum ihre Kritik an einer Nation legitim ist. Ein ähnliches Wort braucht es für andere Länder nicht, weil kaum jemand auf den Gedanken käme, dass Kritik an Russland und die Forderung nach Sanktionen aufgrund unrechtmäßiger Annexion (um nur Mal ein Beispiel zu nennen) eine Form der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit darstellen würde.

    • @Janix:

      Hust. Wenn der Westen (und der Süden und erst recht der Osten) mal die gleichen Standards an Israel anlegen würde wie an andere, könnte dieses Gutachten etwas ernster genommen werden.

    • @Janix:

      Das Land ist nicht nur UN Resolution gegründet worden. Es ist durch die vornehmlich jüdische (ca. 80%) Bevölkerung gegründet und ausgerufen worden. Ihre politische Organisation und die Abwehr der Armeen der umliegenden arabischen Staaten und Abwehr von einigen militanten Nachbarinnen waren es die gezeigt haben, dass sie Kriterien für Staatlichkeit erfüllt haben. Nämlich Kontrolle im Land und über die Grenzen.

      Die Anerkennung von der du sprichst ist durch die UN geschehen, auf Grundlage von vorigen Mandaten und politischen Verhandlungen. Jordan ist übrigens aus dem gleichen britischen Mandat gegründet worden.

      • @ToSten23:

        Palästina stand unter einem britischen Mandat. GB ermöglichte die Migration nach Palästina. Die Bevölkerung wurde dabei seinerzeit wie auch beim Teilungsplan Palästinas nicht gefragt.

        Die Anerkennung erfolgte durch eine UN seinerzeit, deren Mitglieder vornehmlich aus Kolonialmächten bestand und wo der nahe Osten, große Teile Afrikas und Asiens noch europäische Kolonien waren. Die Legitimation für die Gründung der Kolonie "Israel" ist daher nur sehr schwach und vor allem eine europäische Entscheidung.

      • @ToSten23:

        Besserwissen für Fortgeschrittene: Die Bevölkerungsmehrheit von 80% auf dem Gebiet Israels (ohne besetzte Gebiete) gab es erst seit die Vertreibung der paläst. Araber 1948. Zuvor war auf dem Gebiet des im Teilungsplan für Israel vorges Gebietes etwa Gleichstand, zu dem Zeitpunkt lebten dort zw 650.000 u 850.000 Juden u 700.000 Araber. Ein "Jüdischer u demokratischer" Staat war so nicht machbar, deshalb haben die Gründerväter Israels gezielt auf die Nakba hingearbeitet. Das ist der Schandfleck auf der Gründungeschichte Israels u solange das nicht ehrlich aufgearbeitet wird, stattdessen mit Propaganda zugedeckt wird, wird es keine Aussöhnung mit der arab. Nachbarschaft geben. Die Mandate, Anerkennungen haben sich die alten Kolonialmächte aus denen die UNO am Ende des 2.WK noch weitestgehend bestand selbst erteilt. Politische Verhandlungen: Einen Staat auf einem Gebiet zu gründen ohne die Zustimmung der Mehrheitsbevölkerung, 1917 hatten die Juden noch 10% der Bevölkerung, 1880 noch weit weniger, was ist das? Natürlich ist das eine Landnahme. Ich will das nicht rückgängig machen, da leben jetzt 7Mio Juden. Ein paläst Staat u die Anerkennung d hist.Wahrheit ist aber das Mindeste.

        • @ingrid werner:

          "deshalb haben die Gründerväter Israels gezielt auf die Nakba hingearbeitet."

          Ah ja, die Israelis haben also die arabischen Staaten und das AHC unter dem Antisemiten Husseini dazu gebracht, Israel anzugreifen, weshalb dann die Araber geflohen sind - erst vor den heranrückenden arabischen Panzern und danach auf Aufforderung ihrer Führer. In Ihrem Kommentar stecken so viele antisemtische Klischees, dass man gar nicht weiß, wo man anfangen soll.

        • @ingrid werner:

          Nach 1948 wurden in den arabischen Staaten und dem Irak ca. 850.000 Juden vertrieben und enteignet. Diese siedelten sich zu großen Teilen in Israel an. Auch diese Vertreibungsgeschichte ist zu berücksichtigen.

        • @ingrid werner:

          Es ist nicht so, dass nur die jüdische Bevölkerung den Staat gegründet hat. Nicht wenige die nicht jüdisch sind waren daran beteiligt. In der Armee, im Rahmen von politischer Organisation, etc.

          Aber selbst im nicht Pro-Israelischem JSTOR Routledge journal Contemporary Arab Affairs, Vol 3, No 1, Jan 2010, Seite 71-82 findest du das folgende Zitat:

          "By 15 May 1948, the population was 805,900, of which 649,600, i.e. 80.6%, were Jews and 156,000, i.e. 19.4%, were the remaining Palestinians" (was übrigens viele Menschen unterschlägt & auch ignoriert, dass es "Palestinian Jews" gibt, oder Christ*innen und Israel auch ein Staat war, der Verfolgte des Nationalsozialismus Schutz gegeben hat, auch wenn diese sich nicht als jüdisch gesehen haben.

          Israel wurde am 14. Mai ausgerufen. Zwar stieg die arabische Bevölkerung im Mandat um mehr als 45% seit 1931, aber nicht nur im Israelischen Teil u.a. durch Ärzt*innen und Medizin.

          "1917 hatten die Juden noch 10% der Bevölkerung", 1935 sind 45-65k Juden*Jüdinnen nach Israel gekommen (auch aus dem Osmanischen Reich). Das ist keine Landnahme (aber Flucht: Nürnberger Gesetze 500k verloren dt. Pass)



          Die 23% arab. Migration ist auch keine Landnahme.

        • @ingrid werner:

          Danke!!

          • @Des247:

            Wofür?

  • Es wird Zeit, dass die israelische Demokratie endlich auf die universelle UN-Autorität hört.

    • @Ice-T:

      Als da wäre? Guterres? Vollversammlung? Albanese? Mehschenrechtsrat?

    • @Ice-T:

      Ärzte ohne Grenzen:



      "30. Mai 2024



      Am 29. Mai hat das israelische Parlament, die Knesset, in erster Lesung einen Gesetzentwurf angenommen, der das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) als terroristische Organisation einstufen würde.

      Dieses Gesetzesvorhaben der israelischen Knesset zur Einstufung von UNRWA als terroristische Organisation ist ein ungeheuerlicher Angriff auf die humanitäre Hilfe und eine kollektive Bestrafung des palästinensischen Volkes. Wir verurteilen den Vorschlag aufs Schärfste und stehen solidarisch an der Seite von UNRWA, das Millionen Palästinenser:innen mit lebenswichtigen Hilfsgütern versorgt und das Rückgrat der Hilfslieferungen für die Menschen im Gazastreifen, im Westjordanland und der Region bildet."



      Ja, es wird höchste Zeit!!



      Quelle: www.msf.ch/de/neue...se-im-gazastreifen

    • @Ice-T:

      Meinst du das Völkerrecht? Ja sollten sich alle dran halten oder nicht?