piwik no script img

Finanzsystem und KlimakriseWann kommt der Klima-Finanzcrash?

Klima-Experten warnen vor einer neuen Wirtschaftskrise durch die Erderhitzung. Die ökonomischen Modelle würden die Lage unterschätzen.

Verheerende Überschwemmungen wie vor einem Jahr in Baluchistan erlebt Pakistan inzwischen regelmäßig Foto: Fareed Khan/ap

Bangkok taz | Im Jahr 2018 erhielt der US-Ökonom William Nordhaus den Wirtschaftsnobelpreis. Diesen hatte er sich in den Augen des Preiskomitees verdient, weil „er Modelle konstruiert hat, die erklären, wie die Marktwirtschaft mit der Natur interagiert“. Konkret geht es um ein Modell, das zeigt, wie groß die wirtschaftlichen Schäden infolge der Klimaerwärmung sein werden. Das Komitee führte weiter aus: „Nordhaus Modell ist inzwischen weit verbreitet und wird verwendet, um zu simulieren, wie sich die Wirtschaft und das Klima gemeinsam entwickeln.“ Bei der weiteren Verbreitung vom Nordhaus-Modell dürfte seither nicht zuletzt der Nobelpreis geholfen haben, sodass heute nahezu alle Finanzmarktakteure von Beratern über Banken bis zu Regulierungsbehörden mit dem Modell von Nordhaus oder ähnlichen Modellen arbeiten.

Ein Problem gibt es dabei aber: Diese Modelle scheinen die Schäden, die die Klimakrise mit sich bringen könnte, immer noch massiv zu unterschätzen. Dabei liefern auch sie schon keine optimistischen Ergebnisse. „Eine Erwärmung von rund vier Grad kann bis 2100 zu einem Rückgang des jährlichen globalen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 10 bis 23 Prozent führen im Vergleich zum globalen BIP ohne Erwärmung“, schrieb der Weltklimarat IPCC nach einer Auswertung der relevanten Studien zu den üblichen Modellen.

Der britische Thinktank Carbon Tracker warnt nun: Die Annahmen in diesen Modellen würden nicht mehr dem Stand der Klimawissenschaften entsprechen: „Forschungsergebnisse der Klimawissenschaftler deuten darauf hin, dass die Auswirkungen eines Anstiegs um drei Grad (oder noch weniger) ‚katastrophal‘ sein könnten und dass bereits bei einer Erwärmung um ein Grad Kipppunkte des Klimas erreicht werden könnten.“

Die ökonomischen Modelle haben denn auch mehrere Schwachpunkte: Sie gehen davon aus, dass heutige Einkommensunterschiede zwischen Ländern mit unterschiedlichen Temperaturen zeigen, wie sich die Wirtschaftsleistung bei zusätzlicher Erwärmung verändern wird. Der Zusammenhang ist allerdings schwach. Das tropische Singapur hat etwa das gleiche Pro-Kopf-BIP wie Island, und die Dominikanische Republik, die sich mit Haiti eine Insel teilt, hat ein sehr viel höheres Pro-Kopf-BIP als das Nachbarland. Dem Klimaökonomen Richard Tol ist die Herangehensweise seiner Kollegen deshalb zu stark vereinfachend: „Das Klima ist nicht der Hauptfaktor für das Einkommen.“

Dürren und ihre Folgen sind nicht eingepreist

Dass die Modelle sich zu stark auf die Temperatur fokussieren, zeigt sich auch noch in anderer Hinsicht. Die Klimakrise hat schließlich noch andere zerstörerische Folgen. Der Einfluss des Klimas auf Niederschläge wird aber oft nicht berücksichtigt. Dürren und ihre Folgen sind daher nicht „eingepreist“. Dasselbe gilt für Kipppunkte. In den ökonomischen Modellen hängt die Höhe der Schäden allein von der Erwärmung ab. Dass Kipppunkte erreicht werden könnten, bei denen die Schäden sprunghaft zunehmen, bleibt unberücksichtigt.

Trotzdem wurden die Modelle alle in angesehenen Wissenschaftsmagazinen veröffentlicht. Der Grund dafür ist simpel: Studien von Ökonomen werden nur von anderen Ökonomen begutachtet und nicht von Klimawissenschaftlern. Doch genau diese Studien dienen dann Finanzmarktakteuren für ihre Berechnungen.

Unsinnige Prognosen

Das Financial Stabilty Board, dem alle G20-Staaten angehören, geht etwa davon aus, dass vier Grad Erwärmung nur zu einem Rückgang der Börsenkurse um drei bis zehn Prozent führen. Solche Prognosen dienen dann Beratern für institutionelle Anleger wie der US-Firma Mercer wiederum für ihre Berechnungen. Deren Kunden bekommen dann folgenden Rat, wenn sie nach den Klimafolgen für ihre Portfolios fragen: „Ein 2-Grad-Szenario könnte Renditevorteile für Aktien aus Schwellenländern, Infrastruktur, Immobilien, Holz und Landwirtschaft bringen. Das 2-Grad-Szenario hat für langfristig diversifizierte Anleger auf Gesamtportfolioebene über den modellierten Zeitraum (bis 2050) keine negativen Auswirkungen auf die Rendite.“

Die offensichtlich unsinnigen Prognosen der ökonomischen Modelle finden so Eingang in die Entscheidungsprozesse von vielen, auch großen Finanzmarktakteuren und spiegeln sich schließlich in den Börsenkursen wider. Carbon Tracker schreibt daher: „Es besteht wahrscheinlich eine große Diskrepanz zwischen den aktuellen Kursen – den falschen Erwartungen an künftige Schäden, die sie beinhalten – und den tatsächlichen Auswirkungen der globalen Erwärmung.“

Der Thinktank befürchtet daher einen „Minsky Moment“. Zu einem solchen kam es etwa im Jahr 2008, als mit einem Mal die Erkenntnis auf den Märkten einschlug, dass die US-Ramsch-Hypotheken tatsächlich keine werthaltigen Anlagen waren. Die Folge war die Weltfinanzkrise. Etwas Ähnliches könnte nun wegen des Klimawandels passieren.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

29 Kommentare

 / 
  • Der Stern-Report wurde vor mehr als 16 Jahren publiziert. Es wissen also alle, die es wissen wollen, seit ewig und drei Tagen, was der Klimawandel kosten kann.



    Und wen hat das interessiert? Genau. Niemanden.



    Und was nun die VWL angeht: Die Disziplin ist wesentlich näher an Astrologie als an Astronomie.



    Man erinnere sich nur an die "Berechnungen" diverser prominenter Ökonomen hierzulande, dass die Einführung eines Mindestlohns 2 Millionen Arbeitsplätze kosten würde.

  • der klima-finanzcrash wird kommen+ nicht nur der.



    vorher werden die menschen "gecrasht", wir alten+ behinderten. wen interessierts? nobody.



    meine hausnachbarn lassen fleißig weiter aus dem wwwkonsum kommen. schuhe, klamotten.



    wenns nicht paßt - zurückschicken. waren werden vernichtet. interessiert es die dappichen nachbarInnen? nö. wieso?.



    immer mehr leute fahren suv + immer dickere autos. firmenwagen. eben. hubschraubereltern fahren in denen ihre sprößlinge in die schule. + zum sport, ballett + reiten. + so.



    so what??? wat kost die welt?



    wir leben heute, ich - alte schachtel - werde als spielverderberin angesehen. grüne? geben klein bei. linke? loosen gerade mit sch...personalien. spd? wer hat uns verraten ...cdu + afd? gemeinsam gegen uns alle. prost mahlzeit + gute nacht. der/die letzte machts licht aus. auf der erde.

  • @BOMMEL

    Mir ist es nicht um die Irrtümer. Die Bereitschaft aus diesen zu lernen scheint mir aber unerlässlich für eine*n Wissenschaftler*in.

    Das vermisse ich bei den meisten Ökonom*innen.

    Ausnahmen gibt es. Wenn Piketty in seinem Buch z.B. schreibt, Ökonom*innen seien eigentlich Sozialwissenschaftler*inen, dann hat er meinen Respekt.

    Die meisten der Zunft haben ihn nicht, sorry.

  • Also zunächst mal: es gibt keinen "Wirtschaftsnobelpreis". Alfred Nobel hat sich damals so für seine Erfindung des Dynamits geschämt, dass er es mit den Nobelpreisen wiedergutmachen wollte. Er hätte keinen Preis ausgeschrieben für etwas, das mehr Menschen umgebracht hat und noch umbringt als das Dynamit.

    Dann glaube ich in keiner Weise, dass Konzernchefs, Wirtschaftsexperten und Banker die Klimakatatrophe unterschätzen. Sie "rechnen" damit.

    Es herrscht hier ein leider sehr übliches Missverständnis vor: dass Kosten etwas schlechtes sind. Das sind sie nur für den, der sie bezahlt. Für den, der das Geld bekommt, sind sie ein Segen.

    Was "kostet" denn? Wenn z.B. Häuser zerstört werden (Ahrtal), dann ist das ein existenzieller Verlust für die Bewohner. Für die Firmen, die sie neu bauen dürfen, ist es ein warmer Auftragsregen. Und wer bezhalt sowas? Entweder die Betroffenen selbst (meistens aber zu teuer), die Versicherung (hat vorher dafür an Policen schon gut kassiert, oder lehnt es einfach ab wenn es ihr zu teuer wird), oder natürlich: der "Staat". Das sind wir alle als Steuerzahler, zu einem winzigen Bruchteil daran sogar diejenigen, die daran verdienen.

    Das Gleiche gilt übrigens auch für Kriege und andere Dinge: Berliner Flughäfen z.B. "Jemand" zahlt Unsummen dafür, die aber eben nicht rituell auf dem Marktplatz verbrandt werder, wie offenbar immer alle glauben. Die Milliarden bekommt "jemand".

    Schon aus der Richtung darüber nachgedacht?

    • @Jalella:

      Sie machen den Fehler und setzen Gewinn, Preis und Kosten gleich.

      Gewinn = Preis - Kosten.

      Narütlich verdient jemand daran, wenn etwas wieder aufgebaut wird.



      Auch an knapper werdenden Ressourcen lässt sich prächtig verdienen.

      ABER:



      Nicht an allen Kosten verdient jemand.

      Landwirtschaft:



      Geringere Ernte durch Starkregen, Stürme, Dürren, zu hohe Temperaturen, Pilzkrankheiten usw.



      Der geringere Ertrag führt am Ende zu einem drastischen Anstieg beim Preis.



      An den höheren Kosten hat jedoch kaum jemand mehr verdient.



      Ausnahmen gelten für die Landwirt*innen, die durch Glück oder bestimmte Anpassungen geringere Ernteinbußen hatten.

      Insg. ist es schlecht für die Wirtschaft.

      Ein noch besseres Beispiel:

      Sinkende Produktivität bei steigenden Temperaturen. Wenn höhere Temp. die Leistungsfähigkeit u/o. die mögliche Arbeitszeit der Arbeiter*innen reduziert.

      Kurz: Steigende Kosten durch sinkende Produktivität.

  • Bei manchen Leuten stand die Schaukel definitiv zu dicht an der Wand!

  • 4Grad führt zu einem BIP Rückgang von 20%? Bis letztes Jahr wurde uns doch gesagt, dass die Menschheit aussterben würde, falls wir in diese Regionen kommen. Das müsste doch dann 100% Rückgang sein. Wo liegt mein Denkfehler? Oder kann die Menschheit doch 4Grad verkraften und weiter existieren.

    • @Phönix24:

      Nun, wenn Sie mit "die Menschheit" jeden Angehörigen der Art Homo sapiens meinen, dann wird diese vermutlich überleben. Die Superreichen können sich an den Plätzen, an denen es ihnen genehm ist, Paläste bauen, die notwendigen Schutzmaßnahmen und Versorgungseinrichtungen kaufen, etc. pp. Damit sollte das Überleben zumindest einige Jahrzehnte möglich sein.



      Bei den 99,99%, die sich das nicht leisten können, sind die Chancen allerdings deutlich geringer.

    • @Phönix24:

      In nur 5 Jahren werden Sie es selbst gut einschätzen können. Das, was jetzt noch als Kippunkte angedeutet wird, ist dann bereits gekippt ...



      Und natürlich wird es eine Welt sein, in der Menschen nicht mehr leben können, wenn die globale Temperatur um 4 °C gestiegen ist..

      • @Zebulon:

        Der Mensch als Spezies ist anpassungsfähig.

        Es wird eine keine Welt sein in der Mensch leben will, aber können wird er/sie es allemal.

    • @Phönix24:

      Die Menschheit stirbt (höchstwahrscheinlich) auch bei 5 Grad Erderwärmung nicht aus.

      Es wird einige Regionen geben. in denen Menschen nicht mehr, oder nicht in der aktuellen Anzahl werden leben können. Weil überflutet oder zu heiß, oder kein Trinkwasser, usw.



      Es wird jedoch weiterhin außreichend Gebiete geben, in denen Menschen weiterhin überleben können.

      Die Studie mit den 20% Rückgang sollten Sie nicht für bare Münze nehmen, diese ist leider völliger Quark. Das es dafür einen "Nobelpreis" gab ist ein Skandal.

      Wie in dem Artikel beschrieben haben die Autoren einfach aktuell wärmere Gegenden und kältere verglichen nach BIP und im Anschluss die Differenz zur Berechnung genutzt.

      Naturkatastrophen wie Dürren, Überschwämmungen, Stürme oder gar mögliche Kippunte wurden nicht beachtet.

      Die Grundlage für die Theorie der Autoren basiert auf der Annahme der Abnehmenden Leistung bei steigenden Temperaturen.

      Das zur Mittagszeit nicht mehr außerhalb klimatisierter Räume gearbeitet werden kann (Siesta), sowie generell sinkende geistige + körperl. Leistungsfähigeit bei höheren Temperaturen.

      • @sociajizzm:

        Nun, ich weiß nicht, lieber SOCIAJIMZZM, was daran hindert, meine Antwort von gestern auf Ihren Post zu veröffentlichen. Aber wie der Zufall so will, lese ich soeben einen Beitrag vom MDR, der im Grunde genaus das bestätigt - was Sie selbst formulieren und worin ich Ihnen Unterstützung gab: Dass die Menschheit nicht aussterben wird wegen der Erderwärmung. Denn - oh, großes "Erstaunen" - sie stand schon einmal davor. Und das lange VOR der Industrialsierung:

        "Der Menschheit geht es nicht nur derzeit an den Kragen, unsere Vorfahren standen schon mal am Rand des Aussterbens. Das ergab eine neue Genomanalyse. Der Zustand dauerte über HUNDERTTAUSEND Jahre an, bis sich der Bestand unserer Vorfahren erholte. (...) Um es kurz zu machen: Vor 800.000 bis 900.000 Jahren ging die Zahl fortpflanzungswilliger und -fähiger Menschen so weit zurück, dass zeitweise mit 1280 Individuen ein evolutionärer Flaschenhals entstand, wie die Forschenden es nennen. Nach Maßstäben, die wir auch bei anderen Säugetieren ansetzen, ist das der Rand des Aussterbens. 117.000 Jahre dauerte dieser Engpass wohl an. - Etwa 98,7 Prozent der angestammten Population gingen zu Beginn dieses Flaschenhalses verloren. Hinzu kommt, dass natürlich auftretende Schwankungen der Populationsgröße das Aussterberisiko für unsere Art weiter erhöht haben könnten, schreiben die Forschenden in ihrem Fachartikel. Damit einher gehen auch eine Erhöhung des Inzuchtgrades und ein Verlust von fast 66 Prozent der genetischen Vielfalt des Menschen."

        • @Kahnt Karl-Heinz:

          DANKE! Und nun hier noch als Ergänzung meinen ursprünglichen Text:

          Nun, lieber SOCIAJIZZM, Sie sprechen hier gelassen aus - was viele bis heute nicht sehen wollen und stattdessen lieber ignorieren: Die Menschheit stirbt nicht aus. Aber sie wird sich künftig wieder - wie einst in der grauen Vorzeit - auf bestimmte Regionen beschränken müssen. Und auch in der Zahl ihrer Glieder.

          Im Übrigen: Dass die Menschen selbst überhaupt auf der Erde leben können - danken sie dem KLIMAWANDEL. Schaue man sich um im Universum: Nirgendwo sonst existieren Planeten, auf denen menschliches Leben möglich ist. Man hat bis jetzt jedenfalls noch keinen einzigen gefunden. Und so war das auch die LÄNGSTE Zeit auf Erden.



          Der Mensch hat sich erst dank des Klimawandels auf der Erde ausgebreitet. Leider auch in der bekannten Menge. Und erst die machte erforderlich - was heute den Planeten ruiniert: Massentierhaltung - statt Jagd von Wildtieren. Landwirtschaft - statt bloßes Pilze- und Beerensammeln im Wald. Und letztlich auch den Bau von Häusern - statt wohnen in Höhlen. Geschmückt mit feinen Höhlenmalerei …

    • @Phönix24:

      Natürlich kann die Menschheit und der Planet es verkraften, einige Spezies werden aussterben und einige Länger halt unbewohnbar.

      • @Machiavelli:

        Nö, kann sie nicht, die Menschheit.

  • Ein seit Jahrzehnten wohl recht erfolgreicher Börsenbrief-Verfasser/Prognosedienst datiert den Zusammenbruch des Finanzsystems von Herbst 2023 bis Herbst 2024. Seine Kunden (Trader, Zocker, Investmentbanker die Milliarden verschieben) wissen also Bescheid. Und was dort an Prognosen veröffentlicht wird, ist leider nicht sehr erbaulich und teilweise sehr obszön. Deshalb hier auch keine Verlinkung.

    • @Goldi:

      Ja, und der Schwager der Freundin meiner Tante, ein sehr einflußreicher Manager bei der NASA sagt, dass wir alle schon tot sind und in einer Simulation leben. Den verstörenden Link halte ich aus Rücksicht geheim.

  • Nicht nur Dürren, auch Überflutungen [1] werden mit zunehmender Häufigkeit Ernten vernichten.

    Mir fällt es schwer, die meisten Ökonomen als "Wissenschaftler" ernst zu nehmen.

    [1] reliefweb.int/repo...-03-26-august-2022

    • @tomás zerolo:

      Irrtümer sind im Rahmen von wissenschaftlichen Untersuchungen normal, deshalb wird ja geforscht. Ohne Ökomomen in Schutz nehmen zu wollen, ist es - sagen wir mal - mutig, ihnen den Status WIssenschaftler abzusprechen.



      Wenn wir uns anschauen, was der Club of Rome oder auch renomierte Klima-Wissenschaftler schon prognostiziert haben, dass sich dann als falsch oder zumindest unrichtig herausgestellt hat, könnten Ungebildete dies ebenfalls zum Anlass nehmen, diesen Wissenschaftlern ihren Status abzusprechen.



      Grundsätzlich lohnt es, Wissenschaft zu diskutieren und zu hinterfragen. Ihnen aber pauschal Fachkenntnis abzusprechen, ist deutet eigentlich eher auf unterkomplexes Denken hin.

  • Eine Erwärmung um bis zu 4 Grad Celsius? Läuft das mittlerweile unter dem Motto "Wer bietet mehr"? Mir war danach, dass zuletzt immer max. +3 °C genannt wurde.

    • @Mopsfidel:

      Mit großer Wahrscheinlichkeit bleiben wir bei Klimaschutzpolitik Stand Jetzt auf dem 3 Grad plus Pfad. Dieser Pfad ermöglicht ein Überleben der Menscheit.

      Wenn die CO2 Emisisonen jedoch weltweit weiter steigen, wonach es derzeit aussieht, ist der 4-5 Grad Pfad wohl ab dem nächsten Jahr realistischer:

      upload.wikimedia.o...n-scenarios-01.png







      Dieser auch nach 2050 immer weiter ansteigende Pfad führt sicher und nachhaltig zum Aussterben von Homo Sapiens hier auf Gaia laut wissenschaftlicher Prognosen.

    • @Mopsfidel:

      Ich habe auch schon die Zahl +6°C gelesen.

      Es sind nämlich statistische Werte mit hunderten von Modellen und tausenden von Parametern, welche durch Supercomputer gejagt werden.

      Worst-Case-Szenarien gibt es, und die gehen weit über 4°C hinaus.

      Es gibt sogar Szenarien, die einen gallopierenden Treibhauseffekt durch menschliche Einflüsse beschreiben, welcher jedoch unwahrscheinlich ist. Wodurch wir durch Konsum und SUV-Fahrerei das gesamte Leben auf unserem Planeten zugrunde richten werden. Dann kann keine Obergrenze mehr festgelegt werden, bleibt natürlich unterhalb der Planck-Temperatur von 10^32 Kelvin und mit hoher Wahrscheinlichkeit noch unterhalb der Oberflächentemperatur der Venus.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Ob SUV oder Golf spielt fürs Klima keine Rolle. Die Menge macht's. Alleine in Deutschland kauft eine Person welche auf das Auto angewiesen ist bis zum Lebensende um die 5 neue(!) Stahlkutschen. Mal wie viele Hunderte Millionen auf der Welt. Dazu kommen täglich um die 100.000 Flüge. Heizungen. Waldbrände, ...

        • @Mopsfidel:

          natürlich macht das einen großen Unterschied.

          Wie Sue schon sagten "die Menge macht´s"

          Ob eine Einzelperson nun eher einen Mini oder SUV fährt, macht keinen so großen Unterschied.

          Wenn der durchschnittliche Autokäufer, ein möglichst kleines u. sparsames Auto erwirbt, ist es was anderes.

          Da ließe sich der Co2 Ausstoß vom Individualverkehr durchaus um 30-50% reduzieren.

  • 3G
    31841 (Profil gelöscht)

    „Minsky Moment“

    Ökonomietheoretisch:



    >>Im Gegensatz zur Mainstream-Ökonomie vertritt Minsky die Auf­fassung, dass Volkswirtschaften nicht immer einem Gleichgewichts­zustand zustreben. Aus seiner Sicht wird ein Finanzsystem im Laufe eines Aufschwungs auto­matisch instabil, d.h. Krisen­situationen sind ein inhärentes Element des „Kapitalis­mus“.>Wohlauf, lasst uns herniederfahren und dort ihre Sprache verwirren, dass keiner des andern Sprache verstehe! So zerstreute sie der Herr von dort über die ganze Erde, dass sie aufhören mussten, die Stadt zu bauen.

  • Es ist DER Satz:

    "Wir haben das unterschätzt"..

    Dieser Satz war im letzten Jahr von vielen Klimaexperten zu hören..

    Bin gespannt wann wir diesen Satz auch von Politikern zu hören bekommen..oder von Wirtschaftswissenschaftlern..oder von denjenigen die es wichtiger finden die Aktivisten der Letzten Generation zu diffamieren, als deren Forderungen ernst zu nehmen..

    Denn wir alle haben die Klimaentwicklung schon seit 50 Jahren unterschätzt..so dass es ab jetzt heißt:

    "es geht alles noch viel schneller"...

    • @Wunderwelt:

      So wird es kommen.



      "Wir haben das unterschätzt"...

      Gefolgt von beliebten Gassenhauern aus Pressekonferenzen wie:



      "Wir sind bestens vorbereitet." und "Wir werden uns ... viel zu verzeihen haben."



      Die jetzigen Politiker spekulieren darauf, dass erst ihre Nachfolger so etwas sagen müssen. Und ein Großteil der Bevölkerung darauf, dass sie selbst tot sind, wenn es so weit ist.

      • @Woodbine:

        "Hätte ja kein*er ahnen können, dass es so schlimm wird!"



        oder



        "Wir schnallen da den Gürtel enger und sorgen gleichzeitig für Wachstum. Das wird schon!"



        oder



        "Wir tun unser bestes, können aber nicht die Fehler aus der Vergangenheit ungeschehen machen."(das könnte ne Partei am ehesten glaubwürdig vortragen, die zuvor nicht in Regierungsverantwortung war)



        An sich traue ich den Politiker*innen ich genügend Kreativität bezüglich Verharmlosen, Verantwortung von sich weisen, Mitgefühl heucheln, Herrschaftsrhetorik u.ä. zu.

      • @Woodbine:

        Man wundert sich nur, daß es noch Leute gibt, die Nachkommenschaft riskieren. Da sollte trotz aller Rentensysteme vielleicht doch mal vor gewarnt werden. So "Risiken und Nebenwirkungen" ...