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Greta Thunberg vor GerichtSchweden klagt Klimaaktivistin an

Wegen Ungehorsams gegenüber der Polizei wurde Greta Thunberg angeklagt. Bei einem Protest in Malmö hatte sie den Hafenverkehr blockiert.

Ende der Blockade: Greta Thunberg wird von der Polizei in Malmö weggeschleppt Foto: Johan Nilsson/reuters

Berlin taz | Die Klimaaktivistin Greta Thunberg muss sich wegen Ungehorsams gegenüber der Polizei vor Gericht verantworten. Wie die schwedische Lokalzeitung Sydsvenskan am Mittwoch berichtete, hat die Staatsanwaltschaft in Schweden eine „junge Frau“ angeklagt, weil diese den Aufforderungen der Polizei nicht nachkam, einen Klimaprotest in der südlichen Stadt Malmö zu verlassen. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft bestätigte, dass es sich dabei um Thunberg handelt.

Bei dem mehrtägigen Klimaprotest in der Ölhafenstadt Malmö im Juni hatte sich Thunberg an der Störung des Schiffsbetriebs im Hafen beteiligt. Zusammen mit Ak­ti­vis­t:in­nen der Umweltschutzgruppe Ta Tillbaka Framtiden (Die Zukunft zurückerobern) hatte sie erfolgreich die Zu- und Abfahrten des Hafens von Malmö blockiert, um gegen die Nutzung fossiler Brennstoffe zu protestieren. Thunberg weigerte sich, auf Weisung der Polizei den Ort zu verlassen und wurde daraufhin mit anderen zusammen am 19. Juni von der Polizei weggetragen.

In sozialen Netzwerken hatte die Klimaaktivistin über den Protest berichtet. Thunberg postete ein Foto, auf dem sie ein Schild mit der Aufschrift „Ich blockiere Tanker“ vor einem Tankwagen hoch hielt. Dazu kommentierte sie auf Instagram und Twitter, sie hätten sich dafür entschieden, nicht unbeteiligt zu bleiben, sondern aktiv die Infrastruktur für fossile Brennstoffe zu stoppen. „We are reclaiming the future“ – wir erobern uns die Zukunft zurück, schrieb die 20-Jährige.

Thunberg droht vermutlich eine Geldstrafe

Thunberg wird nun voraussichtlich vor dem Bezirksgericht Malmö vor Ende Juli erscheinen. Die Anklage wegen Ungehorsams gegenüber der Polizei kann mit bis zu sechs Monaten Gefängnis bestraft werden. Die zuständige Staatsanwältin Charlotte Ottosen sagte gegenüber den schwedischen Medien allerdings, dass die meisten Fälle mit Geldbußen enden würden.

Schon mehrere Male wurde Thunberg bei Protestaktionen von der Polizei weggeschleppt oder kurzzeitig in Gewahrsam genommen, wie im März bei einer Demonstration vor einem Ministerium in Oslo. Im Januar hatte die deutsche Polizei die Gründerin der Klimabewegung Fridays for Future bei dem Protest gegen den Kohleabbau in Lützerath weggetragen. Klagen gegen Kli­ma­ak­ti­vis­t:in­nen gab es schon häufiger, zum Beispiel gegen die Klimakleber der Letzten Generation.

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63 Kommentare

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  • Greta Thunberg bleibt konsequent. Sehr gut.

    • @Diogeno:

      Jepp.

      Ich hoffe Sie kann due vielen Umwelt-, Natur-, Klima- und sozialen Bewegungen erneut wieder binden und vereinigen jenseits aller Instrumentalisierungsbestrebungen der üblichen antikapitalistischen Sekten.

  • Den Kampfbegriff "Klimakleber" bitte vermeiden, liebe taz. Den hat die Boulevard-Presse erfunden, um die LG zu diskreditieren.

    • @Diogeno:

      Genau. Das Kleben kam überhaupt nicht gut an und sollte schnellstmöglich unter den Teppich gekehrt werden. 🤪

    • @Diogeno:

      Alle wissen, wer gemeint ist, ohne dass der Begriff beeidigend ist

      Was würden Sie denn vorschlagen?

      • @rero:

        In diesem Fall hätte man genauso gut “Mitglieder” schreiben können. Oder diverse andere Formulierungen.

      • @rero:

        Zum Beispiel Klimaschützer*innen, hätten Sie ein bisschen weiter unten selbst finden können.

        Ich finde Klimakleber sehr abwertend und ich weiß auch, von welchen Leuten dieser Begriff benutzt wird. Also keine Notwendigkeit, so blauäugig zu tun.

        • @moonwatcher:

          "Klimaschützer*innen" wäre deutlich zu unspezifisch.

          Das sind ja auch die, die mit Prtestschidern auf eine Demo gehen oder überzeugt radfahren.

          Hier sind speziell diejenigen gemeint, die sich festkleben.

          Von welchen Leuten dieser Begriff benutzt wird?

          Na, zum Beispiel von Taz-Autor_innen.

          Das haben wir doch gerade gelesen.

      • @rero:

        Vielleicht ist der Begriff aber beleidigend, wennschon nicht beeidigend ? Würden Sie gerne Relativierungskleber genannt werden, nein ?



        Es sind die Mädels und Jungens von der LG (vor den Kipppunkten) - nie gehört, nein ?

        • @Zebulon:

          Wenn ich mich irgendwo festklebe, um für Relativierung zu demonstrieren, wäre es wohl normal, dass man mich so nennt.

          "Mädels und Jungens" für Erwachsene hat dagegen was Kleinmachendes, nicht Ernstnehmendes.

          Das ist von oben herab Tätscheln.

          Das wäre aus meiner Sicht beleidigend.

  • Super Greta!



    Die konsrevativen und neoliberalen Herren dieser Welt hat langsam sehr sehr große Angst vor dir, und vor uns die mit dir gehen weil sie eigentlich schon wissen, dass Ihre Positionen und Ihre Macht der Vergangenheit gehören wird.



    Bleib dran Greta! Weiter! weiter! weiter! Wir sind sehr viele hinter dir! Wir werden dir auch helfen die "Geldstrafe" für die Ornungswidrigkeit" zu bezahlen.

    • @Nilsson Samuelsson:

      "Die konsrevativen und neoliberalen Herren dieser Welt"

      Malmö hat aber eine sozialdemokratische Bürgermeisterin.

      Ich halte es für eine Verschwörungstheorie, dass sie von "konsrevativen und neoliberalen Herren dieser Welt" fremdgesteuert wird. Aber vielleicht haben Sie da ja noch geheime Informationen, die sie zurück halten.

      • @Rudolf Fissner:

        Seit wann entscheidet eine Bürgermeisterin, wer verhaftet und angeklagt wird?

      • @Rudolf Fissner:

        Ich verweise z.B. auf texte von Thomas Piketty, Naomi Klein und Jean Zielger, die sich alle mit der Dynamik der Neoliberalismus befasst haben.



        Dass Sie mir Verschwörungstheorien unterstellen heisst nicht gleich dass ihr Vorwurf auch stimmt.



        Aus ihren Kommentaren weiss ich ja, dass Sie meist recht konservative Position annehmen - also aus meiner Sicht logisch, dass sie mich als Verschwörungstheoretiker disqualifizieren möchten.

        • @Nilsson Samuelsson:

          P.S. Verschwörungstheorien zeichnen sich dadurch aus, dass sie sich im eigenen Kreis drehen und nicht verifiziert werden können. Und eben das, die Verifizierung, vermisse ich bei ihrer Antwort. Es ist das Gegenteil von links, die Verifizierung zu verweigern.

        • @Nilsson Samuelsson:

          Wo schreiben Piketty, Klein und Ziegler, dass Katrin Stjernfeldt Jammeh, due sozialdemokratische Bürgermeisterin von "konsrevativen und neoliberalen Herren dieser Welt" fremdgesteuert wird?

          • @Rudolf Fissner:

            Ich glaube wir verlieren uns jetzt in Nabelschau.



            Ich bin mir ganz sicher, dass Katrin Stjernfeldt Jammeh nichts mit der Anklage gegen Greta zu tun hat.



            Das ist lediglich Ihr konservativer Versuch, die Aufmerksamkeit weg von der Klimakatastrophe hin zu irgendeine Links-Grüne Politikerin zu lenken. Kann ich verstehen



            Ich denke zum Themenkomplex "Greta Thunberg / Klimabewegung und die Aktivitäten der globalen Öl-Lobby" muss ich Ihnen nicht viel erzählen - und genau davon schreiben die benannten Personen sehr wohl.

  • Wegen mancher Kommentare und eigener Erfahrungen stelle ich mal zur Diskussion einen Auszug aus einem SPIEGEL-Artikel aus 2019 ein mit der Frage:



    Wieviel hat sich verändert?



    //



    "Heute fast nur Lob! Eine der wenigen politischen Entwicklungen, die derzeit Anlass zur Hoffnung geben, sind die Klimaschützer*innen. Anlass zur Hoffnung? Na ja, jedenfalls bei Leuten, die Kapitalismus und den drohenden Weltuntergang für Probleme halten. Es ist nicht schön mitanzusehen, aber aus sozialwissenschaftlicher Perspektive interessant, dass die Anfeindungen gegen Greta Thunberg oder andere aus der Klimaschutzbewegung meistens von älteren Herren aus konservativen und rechten Ecken kommen. Oder aus der sogenannten liberalen Ecke, in der man glaubt, dass der Markt die Selbstausrottung der Menschheit schon verhindern wird. Die britischen Tories haben gerade einen Politiker suspendiert, der gegen eine Greenpeace-Aktivistin handgreiflich wurde."



    //



    www.spiegel.de/kul...mne-a-1274166.html



    //



    ...'wascht ihr nur eure Autos'

  • Weswegen den sonst.

    Das ist die Essenz des zivilen Ungehorsams, auch belangt zu werden.



    Sonst wäre es eine stinknormale Demonstration.



    Sie werde solche Reaktionen in jeder rechstaatlichen Demokratie finden.

  • taz: "Wegen Ungehorsams gegenüber der Polizei wurde Greta Thunberg angeklagt. Bei einem Protest in Malmö hatte sie den Hafenverkehr blockiert."

    *Von der schwedischen Polizei abgeführt und dann von der schwedischen Staatsanwaltschaft angeklagt.* - Nun ja, weshalb sollten die Schweden sich auch anders benehmen als die Deutschen (?), denn in reichen Industriestaaten herrscht bekanntlich ja der Kapitalismus und der mag nun einmal keine Störungen beim klimaschädlichen Geldverdienen. Ob es allerdings besonders schlau ist, die 'Ikone' der Klimaschutzbewegung "wegen Ungehorsams gegenüber der Polizei" vor Gericht zu stellen - während gleichzeitig die CO2-Werte weltweit immer mehr ansteigen - ist mehr als fraglich.

    • @Ricky-13:

      Im Sozialismus war das mit dem Umweltschutz natürlich viel besser als im Kapitalismus. Da war alles klimaschädlich ohne das Geld verdient wurde.

    • @Ricky-13:

      Erstens steigen die CO2-Werte weltweit auch dann an wenn man die 'Ikone' der Klimaschutzbewegung nicht anklagt.



      Zweitens sind eben auch Promis vor dem Gesetz gleich.Zumindest in der Theorie. Es geht nicht um "Schlauheit",sondern um "gleiches Recht für alle".

      • @Mustardmaster:

        Nein. Es ist politisch dumm, Frau Thunberg zu verhaften. Das fällt immer auf den reaktionären Staat zurück, denn Frau Thunberg mag zwar ein Ärgernis sein für den fossilen Kapitalismus, ist aber das reine moralische Gewissen der Welt und wer dagegen repressiv handelt, ist schlicht bescheuert.

        • @Zebulon:

          Es wäre politisch dumm Gesetze nicht zu brechen und sich nicht verhaften zu lassen.

          Straffreiheit bei zivilen Ungehorsam würde diesen zur Bedeutungslosigkeit verurteilen.

        • @Zebulon:

          "Es ist politisch dumm, Frau Thunberg zu verhaften."

          So ist das nun einmal mit Politikern, denn es wird ja von keinem "Volksvertreter" in dieser Welt verlangt, dass er/sie auch logisch denken kann. Die Weltpresse hat aber auf jeden Fall viele Bilder von der Verhaftung Gretas bekommen und Schweden hat jetzt eigentlich nur zugegeben, dass die klimaschädliche Wirtschaft immer noch wichtiger ist als die Zukunft ihrer jungen schwedischen Bürger.

        • @Zebulon:

          Nun interessiert den Rechtsstaat primär nicht, was politisch dumm ist.

          Auch eine Greta Thunberg ist gegebenenfalls zu verhaften.

          Wie sollte ziviler Widerstand auch sonst funktionieren.

          Ich möchte nicht in einem Staat leben, wo Gericht und Polizei sich in großen Stil fragen, ob es politisch opportun ist, jemanden zu verhaften oder nicht.

          Ich habe es da mehr mit Gesetzen.

          • @rero:

            "Nun interessiert den Rechtsstaat primär nicht, was politisch dumm ist."

            Ja, stimmt - diesen Eindruck habe ich auch immer wieder ;-)

          • @rero:

            "Ich habe es da mehr mit Gesetzen."

            Das freut den Klimawandel bestimmt, denn der hat es auch 'mehr mit den Gesetzen', besonders mit den Naturgesetzen. Und weil der Klimawandel die Naturgesetze strikt befolgt, wird er demnächst die große Keule aus dem Sack holen und dann der Menschheit klar machen, wie mächtig die Naturgesetze doch sind.

            Das Krebsgeschwür der Welt heißt Wirtschaftswachstum (das ungebremste Wachstum schädigt unsere Ressourcen) und die Auswirkungen sind Umweltverschmutzungen und ein Klimawandel der immer mächtiger wird. Politiker, und leider auch viele Bürger, haben anscheinend immer noch nicht begriffen, dass die CO2-"Party" jetzt zu Ende ist. Der 'The Guardian' hatte erst kürzlich aufgedeckt, dass Großkonzerne weltweit viele Milliarden US-Dollar in neue Projekte fließen lassen, mit denen sie die Erderwärmung weiter beschleunigen werden. Aber egal, denn die reichen Industriestaaten haben ja "Gesetze", mit denen sie Klimaaktivisten (die solche "schlimmen Verbrechen" wie 'Ungehorsam gegenüber der Polizei' begehen) mundtot machen können, damit das klimaschädliche Monopolyspiel der Reichen und Mächtigen auch ja weitergehen kann.

            • @Ricky-13:

              Greta wurde jetzt mundtot gemacht?

              Echt jetzt?

              Muss ich verpasst haben ...

  • Das ist doch mal eine Ansage. Frau Thunberg blockiert Tanke und in DE blockiert man Fiat Pandas und Rettungswagen und nötig Pendler auf ihrem Weg zur Arbeit.

    Es wird Zeit, dass Frau Thunberg wieder aktiv wird. Es wird Zeit, dass FFF wieder aktiv wird, damit die lähmenden der Klimabewegung schadenden Aktionen der Letzen Generation endlich ein Ende finden

    • @Rudolf Fissner:

      Offenes Geheimnis: Auch FFF wird vom Verfassungsschutz ausgespäht.

      FFF wird, wenn die weiterhin kriminalisiert oder von SUV-Fahrern durch den Kakao gezogen werden (siehe frauenfeindliche Bumper Sticker mit Gretas Zöpfen), zu dem werden, was LG bereits ist.

      Sofern die Mitgliederzahlen nicht schwinden, selbstverständlich. Die Bremer haben schon das Handtuch geschmissen.

      • @Troll Eulenspiegel:

        Haben Sie einfach im Sinn, dass es noch andere Menschen in der Klimabewegung gibt abseits der lähmenden paar Hundert von der LG.

        Es ist wichtig das die Klima-Bewegung einen Richtungswechsel hin bekommt. Und die Aktion von Greta Thunberg ist ein Teil davon.

  • Lustig: Wie war das noch mit den Sorgen konservativer Kreise vor einer Ökodiktatur?

    Da haben die wohl nur von sich selbst gesprochen... was wir de facto gerade sehen ist ein repressiver Fossilstaat.

    • @Hanno Homie:

      Eine Bürgerin bricht gesetze und wird dafür vor Gericht gestellt. In anderen Worten: der Rechtsstaat funktioniert.

      Gesetze gelten für alle Menschen gleichermaßen!

  • "Ungehorsam", welch archaische Wortwahl

  • Das verwundert im Schweden von heute nicht. Erschreckend ist, dass es in Europa -und anderswo- immer weitergeht mit den rechtslastigen Strömungen, die sich gerieren, als seien sie schon die Diktatoren, die sie gerne werden würden....

  • Moin



    Führt die Elektro Mobilität tatsächlich zu weniger Erdöl Verbrauch?



    Sämtliche Kunststoffe werden aus Erdöl hergestellt, natürlich auch die in Elektro SUV.

    L. G.



    Roberto

    • @Roberto Callerame:

      Nö, viele Kunststoffe werden auch aus Methan hergestellt, welches jetzt oft noch aus Erdgas ist, aber genauso gut auch aus Biogas stammen kann…generell gilt: Kohlenwasserstoffe sind recht problemlos aus Biomasse und/oder Luft-CO2 plus Wasserstoff herzustellen, für Kunststoffe brauchen wir also wirklich kein Erdöl.

    • @Roberto Callerame:

      upps ich verstehe die Nachricht gerade nicht. Wolltest du sagen, dass Benziner ohne Kunststoffe hergestellt werden und dass bisschen CO2 Ausstoß von der Spritverbrennung dann zu vernachlässigen ist?

      • @Otto Buchmeier:

        Vielleicht eher, daß motorisierter Individualverkehr immer schädlich ist - und bleibt.

        • @Zebulon:

          Nicht nur motorisierter Individualverkehr ist schädlich, sondern auch der Öffentliche Nah- und Fernverkehr. Denn auch Busse, Bahnen, Schiffe und Flugzeuge wachsen nicht auf Bäumen, sondern werden in aufwändigen industriellen Prozessen durchaus nicht klimaneutral und nicht ohne Ressourcenverbrauch hergestellt. Wir sollten hier ehrlich sein.

          • @Nikolai Nikitin:

            na gut, bin ich halt mal ehrlich : ich schätze, daß der organisierte und als Ersatz zum Individualverkehr gebrauchte öffentliche Verkehr die Umweltbelastung um das zehnfache mindert. Das wäre schon mal ganz ok für den Anfang, oder ?

      • @Otto Buchmeier:

        Ne ne,



        Das Erdöl dass heute gefördert wird, wird ja nicht in Treibstoff Umgewandelt. Daraus entstehen ja auch sämtliche Plastik Produkte, Dünger usw.

        Mit kommt es immer nur so vor als ob das E-Auto bzw. die E-Mobilität, für das Ende des Ölzeitalters steht…

  • Das Wort "Klimakleber" im letzten Satz empfinde ich als äußerst daneben. Vor allem unterstützt es weiterhin die Veralberung derer, denen die Situation in der wir uns befinden mehr als nur theoretisch bewusst ist.

    • @tom meq:

      Nö, das Wort "Klimakleber" wird für Menschen genutzt, die für das wichtigste Anliegen eine total dämliche Protestform gewählt haben. Es geht um die Form ihres Protest, nicht um den Grund.

    • @tom meq:

      Ganz genau! Nichts weiter als einer Reduzierung der Bewegung auf eine Art des Protestes. Was hängen bleibt ist "die, die sich auf die Straße kleben und den deutschen Autofahrer seiner Freiheit berauben" statt "die, die Eier haben, für ihre und unsere Zukunft auf die Straße zu gehen".



      Schade, dass man selbst hier in der TAZ sowas lesen muss.

      • @Eselzohr:

        Absolut richtig : Auf diejenigen, die die Eier haben, so zu handeln !



        Die mit den 2 einzelnen und die mit den ganz vielen Kleinen, woll ...



        Wer das Wort "Klimakleber" zur Beschreibung von Menschen benutzt, hat a) wesentliche Teile der deutschen Sprache und b) die Arbeit dieser Menschen nicht verstanden. Sprache sagt halt viel aus über Leute ... Herr Müller, Christian.

  • Greta rules.

    Ich habe das strenge Gefühl, dass sie der Solitär ist, der nicht wie etwa Luisa Neubauer am einer Karriere in der Politik oder bei einer NGO arbeitet.

    • @Jim Hawkins:

      War das nicht abzusehen? Keine Angst am dritten Tage wird sie auferstehen und in den Himmel fahren.

      Man muss auch betrachten das Geltungbedürfnis auch ein egoistischer Zug ist. Wenn ich wie Greta hinter dem Ziel den Klimawandel aufzuhalten stehen würde dann würde ich nicht mein Vertrauen in die Menschen stecken sondern schauen wie ich den Klimawandel durch eigenes Einwirken aufhalten kann.

      Selbst wenn wir Deutschen alles tun um Treibhausgase zu verringern gibt es noch genügend Entwicklungsländer die uns den Mittelfinger zeigen und die Welt weiter vergiften.

      Daher bringen große Reden nichts sondern nur große Taten.

      • @Schnudel:

        Zur Heiligsprechung reicht es für Thunberg noch nicht ganz:

        taz.de/Thunbergs-S...-die-USA/!5615733/

        • @Nikolai Nikitin:

          Das wäre übrigens auch gar nicht im Sinne derjenigen, die Frau Thunberg lieben.



          "Heiligsprechung" ptüh!

      • @Schnudel:

        "Selbst wenn wir Deutschen alles tun um Treibhausgase zu verringern gibt es noch genügend Entwicklungsländer die uns den Mittelfinger zeigen und die Welt weiter vergiften.



        Daher bringen große Reden nichts sondern nur große Taten."

        Logisches Denken ist nicht Ihres?

      • @Schnudel:

        nomen est omen, gell ?

      • @Schnudel:

        "Selbst wenn wir Deutschen alles tun um Treibhausgase zu verringern..."



        Naja..gestern bei Tagespiegel gelesen das



        am heutigen Freitag 85.000 am BER stehen um in den Urlaub zu fliegen.

  • Jetzt lösen wir das Klimaproblem mit... Polizeirepression!

    Das ganze hat einen sehr verstörenden Hintergrund [1]: ölgeschmierte "Thinktanks" (Policy Exchange in UK, z.B.) raunen den Politikern seit mindestens 2019 zu, dass sie bei Klimaprotesten mehr Repression anwenden.

    Verdammtnochmal, der Job der Polizei ist doch *uns* zu schützen, nicht Exxon oder Total! Oder?

    Oder?

    [1] www.desmog.com/202...-climate-protests/

    • @tomás zerolo:

      Wenn Sozialer Ungehorsam ein Snack wäre, den es an jedem Kiosk legal zu kaufen gäbe, dann würde er von Exon oder Total an den Tankstellen beworben werden und niemand würde mit bekommen, dass da jemand mit nem Sozialen Ungehorsam Snack an der Tankstelle steht.

      Deshalb nö. Es ist keine "Polizeirepression", wenn die Polizei schnöde ihre Arbeit macht und es findet auch nur deswegen Aufmerksamkeit, weil es diese Grenzen gibt, die da überschritten wurden.

    • @tomás zerolo:

      Die Polizei muss geltendes Recht umsetzen, nicht dass was Sie oder ich oder ein Dritter für richtig oder gerecht erachten. Ist nicht so schwer.

      • @Müller Christian:

        Jawoll. Stillgschtndn!

  • Greta sollte sich besser ihrer Hauptkompetenz widmen, der Organisation des weltweiten friedlichen Protests. Wenn sie so weiter macht, steht sie am Ende komplett alleine da und dann ist nichts und niemand geholfen.

    • @Paule :

      Wie schön, wenn man jemanden gefunden hat, dem dann die Weltrettung obliegt ! Vielleicht sind Frau Thunbergs Schultern doch etwas schmal für solche Arbeit ? Das, was Frau Thunberg bis heute schon erreicht hat, ist sehr viel. Um den Rest sollte sich jede/r einzelne schon höchstpersönlich kümmern !

  • Anders als bei LG finde ich die Aktionen von FFF sinnvoll, den Ungehorsam akzeptabel.



    Denn anders als die LG nötigt FFF nicht beliebig die Bürger, sondern richtet sich wesentlich gezielter an die "Verursacher".



    Trotzdem finde ich Greanpeace die wirksamste Umweltorganisation, ihre Aktionen sind 100% Zielgerichtet und sie haben schon sehr viel erreicht. Wer Schiffe blockiert die Gift verklappen, blockiert die richtigen, wer Krankenpfleger, Lehrer, Ärtze,.. auf dem Weg zur Arbeit blockiert nicht!

  • DIE BESTE LÖSUNG



    eine ungewöhnliche Geschichte aus dem Archiv der taz



    //



    "Ein Spezialkommando der Polizei beendete schließlich die Blockade. Lecomte wurde für einen Tag inhaftiert. Wegen „Fehlbenutzung einer Schifffahrtsanlage“ verurteilte das Dortmunder Schifffahrtsgericht sie zu einem Bußgeld von 20 Euro. Weil sie auch diese nicht zahlen wollte, wurde Erzwingungshaft gegen Lecomte verhängt.



    Gestern sollte sie diese in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Hildesheim antreten. Vor Ort wurde ihr jedoch mitgeteilt, das Bußgeld sei inzwischen beglichen worden – angeblich von der für Hildesheim mit zuständigen JVA Vechta. Eine Sprecherin der Anstalt stellte auf taz-Anfrage klar, dass die 20 Euro vom Gefängnischef persönlich bezahlt wurden – und zwar als Spende, nicht etwa aus Haushaltsmitteln. Der Anstaltsleiter sei der Ansicht gewesen, „dass dies für alle Beteiligten die beste Lösung ist“.



    //



    taz.de/Gefaengnisl...e-Strafe/!5289382/

    • @Martin Rees:

      Schade nur, daß (auch wenn es wahr ist) so etwas in Deutschland nur für Märchen taugt. Eine menschliche Entscheidung unter einer Million unmenschlicher ... nach Aktenlage.