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Infrastruktur für FahrradDer radlose Verkehrsminister

Volker Wissing will neue Autobahnen und eine Weiterführung des Verbrenners. Sein jüngster „Vorstoß“ für Fahrräder ist unglaubwürdig.

Allein der Anblick von Fahrrädern scheint für ihn konsternierend: Verkehrsminister Volker Wissing Foto: Britta Pedersen/dpa

Es wirkt wie ein Ablenkungsmanöver. Seit Wochen streitet die Ampelkoalition, der Bundesverkehrsminister ist unter Druck geraten. Nun scheint er nachweisen zu müssen, dass er mehr für eine nachhaltige Verkehrswende tun wird.

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Volker Wissing (FDP) hat sich in den vergangenen Wochen mit der EU-Kommission über das eigentlich längst vereinbarte Ende des Verbrennungsmotors angelegt – das er zu verhindern sucht. Er ist weiter auch für den Bau neuer Autobahnen, obwohl die Verkehrsplanung schon jetzt bei den Klimaschutzzielen hinterherhinkt. Das zeigen insbesondere die neuen Zahlen des Umweltbundesamts zur Klimabilanz 2022.

Vor einigen Tagen hat der Bundesverkehrsminister dann also ein neues Förderprogramm angekündigt – für ein Fortbewegungsmittel, das grundsätzlich frei von jeglichem Verdacht ist, klimaschädlich zu sein: das Fahrrad.

Wissing und sein Ministerium wollen in den kommenden vier Jahren 110 Millionen Euro dafür bereitstellen. Genauer gesagt für sogenannte Fahrrad-Parkhäuser oder auch große Sammelschließanlagen, in denen E-Bikes und Räder in der Nähe von deutschen Bahnhöfen oder S-Bahn-Stationen untergebracht werden können.

Wenige Vorschläge aus Wissings Ministerium

Denn viele Menschen würden Rad und Bahn häufiger nutzen, insbesondere Pendler, „wenn sie ihr Fahrrad oder E-Bike am Bahnhof sicher abstellen könnten“, heißt es dazu von Volker Wissing in einer Mitteilung aus seinem Ministerium.

Dass die Stellplätze für Räder hierzulande tatsächlich fehlen, zeigt auch eine Erhebung aus Wissings Ministerium. Dort wurde errechnet, dass im Umfeld von deutschen Bahnhöfen, Bus- oder S-Bahn-Stationen derzeit bis zu rund 1,5 Millionen Abstellflächen für Räder und E-Bikes nicht vorhanden seien, obwohl sie dort dringend gebraucht würden.

Der Minister hat keinen verkehrspolitischen Gestaltungsanspruch

Verkehrsbündnis Allianz pro Schiene

Neue Zahlen des Zweirad-Industrie-Verbandes (ZIV) zeigen zudem, dass auch der Kauf von Rädern und E-Bikes hierzulande, nach einem leichten Rückgang nach der Coronapandemie, sich insgesamt weiterhin positiv entwickelt. Der Fahrradbestand hat demnach um 6,9 Millionen zugenommen und einen neuen Rekord erreicht. Insgesamt gibt es 82,8 Millionen Fahrräder in Deutschland. Statistisch gesehen besitzt damit jeder Bundesbürger hierzulande sein eigenes Rad oder E-Bike.

Dass Volker Wissings Ministerium nun verkündet, Radverkehr und Öffentlichen Personenverkehr (ÖPV) in Zukunft besser miteinander verknüpfen zu wollen, dürfte Verkehrsverbände und RadfahrerInnen eigentlich freuen. Man würde erwarten, dass dafür mehr sichere Radwege und Abstellplätze gebaut werden. Bislang aber hat sich Wissings Ministerium nur wenig mit Vorschlägen hervorgetan, die das Fahrrad als klimafreundlichen Verkehrsträger in Zukunft weiter stärken sollen. Der Vorstoß mit den Fahrradparkhäusern ist da eher eine Ausnahme.

Radverkehr „kolossal“ unterschätzt

Bei der kürzlich vorgestellten Verkehrsprognose bis zum Jahr 2051 pochte Wissing darauf, dass künftig der Verkehr insgesamt zunehmen werde. Dies treffe insbesondere auf den Transport von Waren und Gütern mit Lkws auf der Straße zu. Dieser steige laut dem Bundesverkehrsministerium (BMDV) künftig um 54 Prozent.

Wissing versuchte damit offenkundig auch seine eigene Position zu stärken, um auf den – aus seiner Sicht – notwendigen schnelleren Bau neuer Autobahnen zu drängen. Unter Verbänden und bei Umweltschützern hat der Verkehrsminister schon lange den Ruf weg, nur halbherzig andere Verkehrsträger als das Auto – wie etwa die Schiene oder eben auch das Fahrrad – zu fördern.

Viele Verkehrsverbände, wie etwa die Allianz pro Schiene, aber auch der mitgliederstarke Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), kritisierten Wissing im Nachgang scharf. Der Minister sei „ohne verkehrspolitischen Gestaltungsanspruch“, hieß es von der Allianz pro Schiene.

Auch die Verkehrsprognose des Verkehrsministeriums halten die Verbände für unrealistisch. Darin heißt es etwa, dass der Radverkehr bis 2051 auf deutschen Straßen um rund 36 Prozent weiter zunehmen werde. Damit unterschätze das Verkehrsministerium den Radverkehr „kolossal“, kritisiert etwa der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) als einer der größten Interessenverbände von RadfahrerInnen.

Es braucht mehr Radwege

Selbst konservative Berechnungen wie die der Nationalen Plattform Zukunft der Mobilität (NPM) würden prognostizieren, dass der Radverkehr sich bereits bis zum Jahr 2030 fast verdoppele, bemängelt der ADFC. Laut diesen Zahlen würde der Radverkehr hierzulande dreifach so schnell anwachsen, wie das die Zahlen des BMDV nahelegen. Das Ministerium rede „das Potenzial des Radverkehrs künstlich klein“, glaubt die ADFC-Bundesgeschäftsführerin Ann-Kathrin Schneider.

VerkehrswissenschaftlerInnen sind sich zudem durch die Bank einig, dass vor allem der Ausbau von Infrastruktur die Nutzung gewisser Verkehrsmittel grundsätzlich fördern könne. Dass Menschen das Auto auch mal zugunsten des Fahrrads stehen lassen, hängt somit maßgeblich auch damit zusammen, ob es genügend ausgebaute Radwege oder Stellflächen gibt. Oder anders gesagt: Welches Verkehrsmittel bevorzugt wird, hängt nicht einzig und allein von der prognostizierten Nachfrage der VerkehrsteilnehmerInnen ab.

Bestes Beispiel dafür sind auch die immer wieder gern als Vorbild herangezogenen Fahrradstädte in den Niederlanden, wie Utrecht oder Amsterdam. Die Radinfrastruktur wurde dort bereits vor Jahrzehnten gut ausgebaut und wird von ihren BewohnerInnen viel genutzt. In Amsterdam haben zu Beginn dieses Jahres zudem neue Fahrrad-Parkhäuser in der Nähe des Hauptbahnhofs eröffnet.

Das Bundesverkehrsministerium und Volker Wissing dagegen hätten die „Dimension des Themas noch nicht erkannt“, meint ADFC-Bundesgeschäftsführerin Ann-Kathrin Schneider. Der neue Vorstoß von Wissing, künftig einen dreistelligen Millionenbetrag für Fahrradparkhäuser zur Verfügung zu stellen, sei zwar ein „positives Signal“, bleibe aber deutlich hinter den Erwartungen zurück.

Zu wenig Geld

Zwar werden solche Abstellflächen unter ExpertInnen als sogenannte „Game­changer“ bewertet, von denen es in Deutschland – abgesehen von einigen Einzelfällen – noch immer zu wenige gibt. Wie etwa in der nordrhein-westfälischen Stadt Münster, wo im Vergleich zu anderen Städten überproportional viel Rad gefahren wird. Oder in Berlin, wo neben einer S-Bahn-Station an das angrenzende Bundesland Brandenburg ein solches zweistöckiges Parkhaus für Fahrräder steht.

Bei den vom Ministerium errechneten noch ausstehenden 1,5 Millionen Stellplätzen im Umfeld von Bahnhöfen sei das dafür bereitgestellte Geld aber einfach viel zu wenig, findet der ADFC. Nötig seien dafür deutlich mehr Mittel in Höhe von mindestens 3 Milliarden Euro oder mehr, so lauten Einschätzungen des Verbandes.

Die eingeplanten Fördergelder von Wissing sollen vor allem in die Planung und den Bau von Fahrrad-Parkhäusern, Sammelschließanlagen, großen Fahrradparktürmen oder in die Umwidmung von ungenutzten Räumen im Bahnhofsumfeld fließen. Nicht zur Verfügung stehen werden sie dagegen für herkömmliche Fahrradständer, Abstellmöglichkeiten mit Überdachungen oder auch Doppelstockparker – von denen es hierzulande aber auch immer noch zu wenige gibt.

Wissings neuer Vorstoß zur Förderung des Radverkehrs gilt vielen Verbänden insgesamt als nicht ausreichend beim Ausbau der Radinfrastruktur.

Der Radplan des Koalitionsvertrags

Die Idee der Rad-Parkhäuser stammt noch von Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) aus dem Nationalen Radverkehrsplan 3.0 vom Frühjahr 2021. Die Opposition, allen voran die CDU, kritisiert daher gerne, dass Wissing doch eigentlich bereits eine fertig ausgearbeitete Strategie der Bundesregierung in der Schublade liegen habe, die er nur noch umsetzen müsse, wenn er das Fahrrad in Zukunft wirklich mehr fördern will.

Dass der bestehende Radverkehrsplan fortgeschrieben werden soll, fordert allerdings nicht nur die Opposition. Auch die Ampelpartner, und auch Wissings Partei FDP, haben sich zu Beginn ihrer Amtszeit darauf geeinigt, auf den Radplan aufbauen zu wollen, und dies auch im Koalitionsvertrag festgeschrieben.

Enthalten ist darin aber nicht nur der Bau und die Planung von Fahrradparkhäusern, sondern auch der Ausbau des Radwegenetzes. Dafür sind laut BMDV in einem Förderzeitraum bis 2030 insgesamt rund 390 Millionen Euro vorgesehen.

Will der Bundesverkehrsminister also zeigen, dass mehr hinter seinem Vorstoß steckt, das Fahrrad als klimafreundlichen Verkehrsträger zu fördern, gibt es noch mehr Punkte, die aus dem Koalitionsvertrag dafür umgesetzt werden könnten.

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34 Kommentare

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  • Wenn Wissing erst mit den tausenden von Kommunen, die zuständig sind für Radwege ein bundesweites Radwegekonzept erstellen soll, dann wird nie etwas aus den viel beschworenen Fahrradstädten nach niederländischen Vorbild. Das wird ein vielfaches an Zeit brauchen wie der Flughafen Berlin-Brandenburg

    Der Bund ist zuständig für die Bahn und die Bahnhöfe. Wissing tut seinen Teil für die Vernetzung von Rad und Bahn. Den kommunalen Anschluss muss jede Kommune für sich herstellen. und zwar schon jetzt und pronto.

  • Auf jeder Modelleisenbahn der Epochen II bis IV, steht eine bezahlbare Lösung mit Wellblech Dach. Die Funktion kann man im 60er Jahre Bahn Werbefilm „Die frühen Züge“ bewundern. Da ist das Rad am Bahnsteig ergonomisch einstell- und abschließbar, machten da auch fast alle Pedelnden. Aber das sind natürlich keine innovativen Bauten, deren lukrativen Bau und Betrieb, man an Parteispendende verhökern könnte.

  • Radwegeplanung ist Hoheitsgebiet der Kommunen. Wissing hat da gar nichts zu melden.

    Das sieht dann so aus: Rot Rot Grün in Bremen hat seit bald einem Jahrzehnt Radpremiumrouten für den Wahlkampf in Peto. Jedes Jahr werden ein paar Meter umgesetzte ,damit man auch in 50 Jahren damit Wahlkampf machen kann.

  • Der Mythos des platzsparenden Fahrradverkehrs

    Ein Fahrrad ist eigentlich ein Ding mit zwei Rädern, das man an eine Hauswand lehnen kann, ohne dadurch den Gehweg wesentlich zu verengen. Auf einen Autoparkplatz passen zehn Fahrräder, und auf einem 1m breitem Radweg kann man sehr gut fahren. Dieses Bild haben heute immer noch viele im Kopf, wenn sie an den platzsparenden Radverkehr denken.

    Aber was ist inzwischen passiert?

    Fahrräder sind gewachsen. Erst kamen die Anhänger, dann die "Urban Arrows", einspurig, aber länger, mit Frachtkiste in der Mitte. Ganz zu schweigen von den Lastenrädern, dreirädrig, zweispurig, 1m breit.

    Auf Radwegen sind Räder erlaubt: bis zu 2,5m hohe, 4m lange und 2m Breite bei Mehrspurern. Die dürfen eine elektrische Tretunterstützungvon 25 km/h und 250 Watt Nenndauerleistung | elektrische Anfahrhilfe bis max 6 km/h haben.

    Zum Vergleich: Der VW Golf I ist 3,8m lang, 1,6m breit und 1,4m hoch.

    Das bedeutet, in die Definition von "Fahrrad" fallen auch Vehikel, die die Größe eines Autos haben, allerdings in der Geschwindigkeit stark reduziert sind.

    Nun ist aber auch der als nötig empfundene Verkehrsraum für Fahrräder gewachsen.

    Um überholen zu können, muss ein Radweg pro Richtung 2m breit sein. Damit sich Radfahrer nicht ängstigen, ist ein Überholabstand von 1,5m vorgeschrieben, der Autos, Busse und Lastwagen oft zwingt, auf die Gegenspur auszuweichen bzw hinter dem Fahrrad herzuzuckeln.

    Für einen Zweirichtungsverkehr von Fahrrädern muss eine Straße jetzt 3,5m breit sein.

    Ein Fahrradanhänger, Urban Arrow und erst recht ein Cargobike benötigen erheblich mehr Parkraum als ein einfaches Fahrrad. Da passen auf einen Autoparkplatz vielleicht nur noch vier Räder.

    All das zusammengenommen braucht der Fahrradverkehr, wie ihn sich die Verkehrswendler vorstellen, Infrastruktur die fast der Größe der Auto-Infrastruktur entspricht.

    Diese Infrastruktur muss exklusiv für

  • @Gorres: im Gegensatz zu Ihnen halte ich das Fahrrad für ein extrem effizientes und leistungsfähiges Fortbewegungsmittel. Jedoch möchte ich eine Idee von Ihnen gern aufgreifen.



    Wir geben dem Fahrrad ohnehin bereits vorhandenen Verkehrsraum zu Lasten des Autoverkehrs. Auf diese Weise vermeiden wir Umweltbelastungen wie Feinstaub, Abgase und Lärm, schaffen jede Menge Raum weil auch der ruhende Verkehr (ca. 15 qm pro Auto bei durchschnittlich 1,4 Personen pro Fahrzeug) Flächen freigeben würde, die künftig für andere Möglichkeiten zur Verfügung stehen.



    Eingesparte Mittel können dann für leistungsfähige Verkehrsträger wie Bahn und ÖPNV verwendet werden.

    • @Rolf Linnemann:

      Leider ist Ihr Vorschlag viel zu inflexibel. Was Sie wollen, hatten wir in den 1950er Jahren. Die Menschen haben sich dann für eine Verkehrswende entschieden, die die langsamen, wetterfühligen und unsicheren Zweiräder durch Autos ersetzt.

  • 50% mehr LKWs sind ein Albtraum!

    Selbst wenn diese Verkehrsprognose für LKWs halbwegs stimmen sollte, dann kann und muss sie doch nur eine Reaktion hervorrufen: Gegensteuern! Ein moderner, klimafreundlicher Verkehrsminister muss als "Verkehrsvermeidungsminister" agieren. Das hat Wissing einfach nicht verstanden.

    Wirtschaft muss endlich wieder lokaler und regionaler stattfinden, damit Produkte in Europa nicht 1000 km zum Verbraucher transportiert werden müssen. Anreiz und Steuerung dafür kann zum Beispiel eine deutlich höhere LKW-Maut sein. Transport mit dem LKW ist immer noch viel zu billig. Im Gegenzug kann man die Eisenbahn mit den Erlösen aus der Maut subventionieren.

    • @Winnetaz:

      Das ist im Grunde nicht möglich, außer durch einen Ausbau des Zugnetzes für Güterzüge!

      Viele Produkte sind Regional schlichtweg nicht zu bekommen, weil nicht vorhanden, da können wir nicht Regional/Lokal bleiben.



      Woher soll das Essen im Winter denn kommen? Es muss aus dem Süden kommen, da hier im Norden dann kein Obst und Gemüse wächst.



      Woher sollen gewisse Metalle herkommen, welche es in Deutschland zb nicht gibt?

      Die Welt wird immer globalisierter werden, das ist nicht aufzuhalten durch regionale Besonderheiten im Klima und bei den Rohstoffen.

  • unvergessen:



    als Wissing noch Verkehrsminister in Rheinland Pfalz war kam er in unsere Stadt um ein neu ausgebautes Teilstück einer alten Stadtstasse zu eröffnen.



    Endlich war ein recht ordentlicher Fahrradschutzstreifen mitgebaut worden.



    Während er seine Rtede hielt stand sein Dienstwagen auf dem neuen (schon in Betrieb befindlichen) Radweg.



    Ich bat den FAhrer das Auto doch auf den angrenzenden (freien) PArkplatz zu stellen.



    Antwort: Warum?



    Ich: weil er dort nicht stehen darf.



    Fahrer unwirsch sich abwendend.



    Daraufhin habe ich ihn gefragt ob sich ein Bild in der Zeitung gut machen würde.



    Er hat dann wutschnaubend das Auto weggesetzt.



    5 Minuten später kam ein zweiter Dienstwagen und stellte sich auf den alten verbotenen Platz.



    Das Prozedere wiederholte sich, diesmal ware der Fahrer hartnäckiger und erst als ich Fotos machte fuhr er neben den ersten Dienstwagen.



    Danach wurden dann Einkäufe (Gemüsetüten) von einer Frau von einem in den anderen Kofferraum umgeladen.



    Nach der Rede, und nachdem es , wie üblich Häppchen und Sekt gab, fuhren dann beide Autos zusammen weg.



    Die örtliche Presse hat natürlich nicht drüber bereichtet.....

  • Was wir brauchen sind keine Parkhäuser, egal ob für Autos oder Räder, welche die Landschaft verschandeln, was wir brauchen ist eine bessere Rad Infrastruktur, grade in der Innenstadt, bessere und sicherere Radwege und Autofreie bereiche!

  • Och nö: unser tägliches Wissing-Bashing gib uns heute. Nutzt sich echt ab.

    • @GregTheCrack:

      Wenn sogar schon die WiWo, also die eigenen Leute beim Prügeln dabei sind, dann macht der Mann wohl was ganz grundsätzlich falsch:

      www.wiwo.de/politi...ters/29040912.html



      „SUBVENTIONEN FÜR DEN VERKEHR



      Das klimaschädliche Ausgabenproblem des Finanzministers (…)



      „Auf gut 30 Milliarden Euro im Jahr summieren sich diese Zahlungen im Verkehrssektor.“

  • Ich verstehe überhaupt nicht, warum ein derartig wichtiges Ministerium der FDP anvertraut wurde.

    • @insLot:

      Tausche Verkehrministerium gegen Wirtschaftsministerium habe nämlich kein Auto und kein Rad aber eine (1) Gasheizung.

    • 6G
      652797 (Profil gelöscht)
      @insLot:

      Weil die Grünen identisch gute arbeit leisten wie die CSU.

  • 6G
    658767 (Profil gelöscht)

    Man kann ja Wissing durchaus kritisch sehen, aber es ist einfach ein Fakt, dass bei allen löblichen Fahrradbemühungen, die Verkehre steigen und weiter steigen werden, wobei das Bevölkerungswachstum auch eine wichtige Rolle spielt. Auch im Fahrradparadies Niederlande steigen die PKW-Zulassungen im Schnitt jährlich um 1,7%. Um diese unbequeme Wahrheit der Abstimmung mit dem Gaspedal drücken sich insbesondere die Grünen.

    • @658767 (Profil gelöscht):

      Wenn der Raum gerecht verteilt bzw angemessen bepreist würde, dann hätte es sich ganz schnell mit diesem ungesunden Wachstum.



      Nur so nebenbei 20% der zugelassenen PKW werden gar nicht oder weniger als einmal im Monat bewegt.



      Ein weiterer Fakt, wenn die Folgekosten übermäßiger Bequemlichkeit eben die Faulpelze begleichen müssten, gäbe es mehr Gesunde und mehr Platz, gerade auch für diejenigen, die wirklich aufs Fahren angewiesen sind.

    • @658767 (Profil gelöscht):

      Naja, wenn man alles ausgebaut hat, was an öffentlichem Nahverkehr, Bahntransport und sicheren Radverkehrswegen geht, gibt es erst mal einen Rückgang des motorisierten Verkehrs. Wenn der dann wieder jährlich um 1,7% Prozent steigt, können wir das alle verkraften (im Moment ist die Quote bei 4,5%). Im Moment passiert vieles mit Autos und LKWs, weil es keine Alternativen gibt. Da sind uns die Niederländer*innen voraus.

  • Der Autoverkehr kann nur wachsen,wenn er gefördert wird. Wie sonst sollen Wissings Prophezeiungen wahr werden. Da ist die Förderung der Radinfrastruktur nur kontraproduktiv.



    Womit hat Deutschland und Europa einen so destruktiven Verkehrsminister verdient?

    • @fmraaynk:

      "Der Autoverkehr kann nur wachsen,wenn er gefördert wird. "

      Der Autoverkehr ist keine Wärmepumpe. Der wächst auch ohne zutun.

    • @fmraaynk:

      Kennen sie EINEN Vorgänger der besser war?



      Zur Erinnerung: Scheuer, Dobrindt, Ramsauer,...Wissmann,..

  • Mal anders gefragt:



    Wo wären wir, wenn die FDP nicht mitgemacht hätte, dann gäbe es diese Ampel gar nicht. Dann wäre es Scholz/Merz oder Merz/Grüne.



    Glaubt ihr, da wäre irgendwas besser?

    Ich meine die FDP hätte nicht mitmachen sollen. als Steigbügelhalter war sie recht und jetzt bewirft sie jeder mit Dreck. Wäre sie in der Opposition geblieben.



    Denn nicht regieren ist besser als mit Schlechten zu regieren.

    • @Rudi Hamm:

      nö.

      Große Koalition hatte nicht über 50%.

      CDSU + Grüne also schonmal garnicht.

      Es wäre nur SPD + CDSU + Grüne als einzige Alternative möglich gewesen.

      Die FDP war weniger Steigbügelhalter mehr ein notwendiges Übel.

      Eine echte Alternative gab es ja nicht.

      Ample oder Neuwahlen waren die einzigen ernsthaften Optionen.

    • @Rudi Hamm:

      Ma waas es net, man munkelt s nur -

      Aber unter Umständen wäre es tatsächlich besser, wenn dieser flotte Dreier eine reine Horrorfantasie geblieben wäre.

  • Unbestritten, mehr Ausgaben für Radverkehr sind notwendig.

    Aber etwas neutraler ginge es auch. Beim FDP Bashing wird für den Radverkehr immer wieder der Koalitionsvertrag angeführt, beim Auto aber nicht. Dabei steht in dem Vertrag auch, dass man sich für e-fuel betriebene Verbrenner nach 2035 einsetzen möchte. Und das setzt Herr Wissing um. Ob das sinnvoll ist, ist eine andere Frage.

    Radwegebau durch den Bund bedeutet aber nur Geld zur Verfügung zu stellen. Umsetzen müssen das die Kommunen und die tun sich damit schwer. Es scheitert leider nicht nur am Geld.

    • @fly:

      oft scheiterte es in der Vergangenheit auch an der Bundesbahn, die bei der Planung im direkten Bahnhofsumfeld oft die Hoheit hat.



      Ihr gehören die Grundstücke.



      Seit ein paar JAhren haben sie aber ein eigenes Programm und die Städte können dann insoweoit mitreden, als dass sie sich die Art der FAhrradständer (Doppelstockparker oder einfache HAltebügel) aussuchen können.



      Das gaze dauert aber JAhre bis zur Realisation.



      Und es wird in der Regel ohne Überdachung gebaut.



      Bei uns läuft der Prozess jetzt schon drei Jahre und ausser Zusagen (ganz festen!!! :-) ) ist bisher nichts zu sehen.

    • @fly:

      Man darf nicht vergessen, dass dies ein taz-Kommentar ist, bei dem getrost vergessen wird, dass die Länder und nicht der Bund für Straßen (auch Fahrrad-Straßen) zuständig sind. Im Noch-RRG-regierten Berlin scheint dies besonders gut zu funktionieren...

  • Das Fahrrad ist ein Verkehrsmittel mit sehr eingeschränktem Nutzen. Wer ihm zu viel Fläche gibt, auf Kosten von leistungsfähigeren Verkehrsmitteln, der senkt die Mobilität insgesamt. Wer den Wohlstand im Blick hat, der gibt dem Fahrrad nicht zu viel Raum.

    • @Gorres:

      Das Problem beim Auto ist ja gerade das hohe Potential, welches praktisch nie ausgeschöpft wird.

      Ein Auto wird rund 90% der Zeit überhaupt nicht genutzt, es sitzt selten mehr als eine Person im Auto, es wird fast nie etwas damit transportiert. Auch ein nicht genutztes Auto, kosten die Gesellschaft Geld, wenn dieses im öffentichen Razu geparkt ist. Das sieht beim Fahrrad schon anders aus.

      Will 1 Person einfach nur von aA nach B kommen ist das Fahrrad das Fahrzeug mit dem höheren Nutzwert.

      1: Weniger Fläche fürs Parken,



      2: Weniger Abnutzung der Straße



      3: Bessere Luft für Anwohner.



      4: ....

      Wenn etwas transportiert werden muss, tut es auch ein Leihwagen / Transporter.

      Wenn Sie Recht hätten würde ja Amsterdamm verarmen, aber so wie es aussieht ist eine Fahrradinfrastruktur eher förderlich für den Wohlstand.

      Es sterben weniger Menschen bei Unfällen = mehr Wohlstand.

      Fahrräder nutzen die Straßen nicht so ab = mehr wohlstand.

      Keine ewige Parkplatzsuche = mehr Wohlstand.

      In Belin sucht der durchschnittliche Autofahrer rund 60h im Jahr einen Parkplatz, hat das keine Auswirkung auf den Wohlstand?

      Ich denke schon, dass wir z.Z. weiter angebote für Individualverehr brauchen werden.

      Nur müssten die Fahrzeuge deutlich kleiner werden.

      Überdachte E-Mofa zum Beispiel, die bei jedem Wetter genutzt werden könnten.

      Und E-Autos die unter 1t wiegen.

      Für große Transporte gibt es wie ges. den Verleih.

    • @Gorres:

      Dass das gleich in mehrfacher Hinsicht falsch ist, sollte auch schlichten Gemütern schnell einleuchten. Die Hälfte aller Fahrstrecken sind so kurz, dass sie leicht mit dem Rad oder zu Fuß bewältigt werden können, was wiederum den Autofahrenden nutzt, die wirklich auf ihr Gefährt angewiesen sind, denn Fläche raubt diesen vor allem der PKWfahrende Faulpelz und Vergnügungsfahrer. Krank werden die aufgrund von Bewegungsmangel dann auch noch eher. Kostet alles Wohlstand. Im übrigen, eine Großteil der Blechkisten steht nur im Weg und wird praktisch nie bewegt. Schließlich, motorisierte Mobilität = Wohlstand ist in Zeiten, da der Planet den Bach runter geht milde ausgedrückt etwas kurz gedacht.



      Nachhilfe gibt es hier:



      www.forschungsinfo...m.de/servlet/is/1/

    • @Gorres:

      Weil er das Fahrradpotential wohl ähnlich begrenzt sieht, will Wissing ja mehrstöckig bauen (Flächenbedarf) und für Teilstrecken mit dem Fahrrad (daher am Bahnhof, nicht an den eigentlichen Fahrtzielen)

    • @Gorres:

      Richtig ist: Das Fahrrad «Fahrmaschine ohne Pferd» ist das effektivste je von Menschen erfunden Fahrzeug. Es ist emissionsfrei, Platz sparend und gesundheitsfördernd. Nur fahrend ist das Zweirad stabil; die Dynamik ist sein Lebenselixier und der Fortschritt seine Gangart.



      Wie lächerlich ist dagegen das Auto: Statt des Menschen erbringt ein Motor die Leistung, der Mensch wird bewegt, ohne zu fühlen oder zu begrreifen, warum. Ein absurder Etikettenschwindel: Selber fahren tut der Mensch in ihm gerade nicht.

    • @Gorres:

      Das ist Bullshit. Der MIV ist im Vergleich zum Umweltverbund extrem ineffizient. Sowohl was den Platzverbrauch, den Energieverbrauch wie auch die Sicherheit betrifft. Neben vergleichsweisen hohen privaten Kosten werden auch hohe gesellschaftliche Kosten (z.B. Gesundheit, Umwelt...) vom MIV beansprucht.



      Und: ca. die Hälfte der Wege sind unter 5 Kilometer. Nur ein relativ kleiner Teil von der restlichen Hälfte kann nur mit dem Auto erreicht werden. Außer man will halt nicht.

  • Das Verkehrsministerium schafft eine selbserfüllede Prophezeiung.

    Mehr Autobahnen & andere Straßen bewirken mehr LKW & PKW Verkehr (induced demand), was wiederum in Prognosem benutzt wird um den Ausbau von Autobahnen zu rechtfertigen.

    Das gleiche gilt dann auch umgekehrt für die Rad-Infrastruktur.



    Solange kein echtes Radwege-NETZ gibt werden nur wenige das Fahhrad benutzen.



    Hier in München gibt es zwar einzelne echt schöne Wege, aber das Netz ist inkonsistet und viel zu häufig arg schmal.