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Deutsche Vorschriften für WindenergieEnergiewende auf Abstand

Es gäbe genug Platz für Windräder. Dass sie nicht gebaut werden, liegt auch am Regelwerk. Eine interaktive Karte zeigt Unterschiede.

Passt da noch eins? Wo wieviele Windräder stehen dürfen, ist in den Bundesländern sehr verschieden Foto: Stefan Schurr/imagebroker/imago

Berlin taz | Sie sind fertig geplant, genehmigt und bringen mehr Leistung als die deutschen Atomkraftwerke: Windanlagen mit einer Leistung von insgesamt 6 Gigawatt. Doch ihr Bau scheitert mal an fehlenden Transportgenehmigungen der Behörden vor Ort, mal an Lieferkettenprobleme, mal an drastisch gestiegenen Materialkosten. „Diese Kleinteiligkeit ist es, die den Ausbau der Windenergie bremst“, sagt Thorsten Lenck vom Thinktank Agora Energiewende.

Ein komplexes Geflecht aus Vorschriften, Gesetzen und Verordnungen steht dem weiteren Ausbau im Weg. Wie wirkmächtig allein unterschiedliche Abstandsregeln für Windräder sind, macht diese Karte greifbar. In der interaktiven Anwendung kann man erkunden, wie viel Platz für Windkraft noch übrig wäre, wenn strenge Abstandsregeln wie in Bayern in ganz Deutschland gelten würden. Oder wo umgekehrt in Bayern Raum für Windräder entstehen könnte, wenn Regeln vereinfacht würden.

So wenig Fläche bleibt für Windkraft bei verschiedenen Abstandsregeln

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Verschieben Sie den Regler: So sähe es aus, wenn dieser Abstand zwischen Windrad und Wohngebäude überall gelten würde. Die roten Flächen zeigen, wo nach dieser Regel kein Windrad stehen dürfte.

In den vergangenen Jahren ist der Ausbau der Windenergie in Deutschland nur schleppend vorangekommen – denn der frühere Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) hat ihn eher gebremst als forciert. Sein Nachfolger Robert Habeck (Grüne) hat den massiven Ausbau angekündigt. Das Ziel: Bis 2030 sollen Anlagen mit einer Kapazität von 115 Gigawatt Leistung aufgebaut werden. Zur Zeit sind es etwa 57 Gigawatt. „Wir brauchen bereits ab 2024 einen Zubau von 9 bis 10 Gigawatt im Jahr, um die Ausbauziele zu erreichen“, sagt Energieexperte Thorsten Lenck. In den vergangenen Jahren waren es weniger als 2 Gigawatt.

Im ersten Halbjahr 2022 gingen nur 238 neue Anlagen in Betrieb, 82 Windanlagen wurden stillgelegt. Dem Halbjahresbericht des Beratungsunternehmens Deutsche WindGuard zufolge produzierten zum 30. Juni 2022 insgesamt 28.287 Anlagen Strom. Dabei geht es nur um Windräder an Land.

Die interaktive Karte

Der Datenjournalist Michael Kreil hat viele Abstandsregeln in die interaktive Karte auf dieser Seite übertragen. Er berücksichtigt dabei unter anderem Wohn-, Gewerbe-, Erholungsgebiete, Campingplätze, Naturschutz- und Vogelschutzgebiete, Bahnstrecken, Freileitungen und Gewässer. Mit der Anwendung lässt sich erkunden, was verschiedene Windradabstände konkret bedeuten würden. Die Karte zieht dafür entsprechende Umkreise um jedes Gebäude. Um die geografischen Daten, die Michael Kreil für die Anwendung nutzt, gibt es Streit. Die Gesellschaft für Freiheitsrechte klagt deswegen gemeinsam mit Kreil gegen den Freistaat Bayern. Ziel ist die gerichtliche Feststellung, dass Kreil die Daten für diese Veröffentlichung nutzen darf. Das bayerische Landesamt für Digitalisierung und Vermessung hatte Strafanzeige gegen den Journalisten gestellt. Mehrere andere Bundesländer stellen solche Daten für ihre Gebiete bereits heute offen zur Verfügung. (lus)

Die Abstandsregeln

Wo dürfen in Deutschland Windräder gebaut werden und wo nicht? Was nach einer einfachen Frage klingt, ist im Detail schwer zu beantworten und offenbart einen Bremser der Energiewende: Den Verordnungswust des Föderalismus. Einige Vorgaben für Abstände gelten bundesweit, etwa zu Straßen. Wichtig ist das Immissionsschutzgesetz, wo es um Geräusche und Erschütterungen geht. Obwohl es keine Zahl nennt, wird daraus ein Mindestabstand von 400 Metern zu Wohnhäusern abgeleitet. Den Ländern bleibt darüber hinaus viel Spielraum – welcher genau, ist eine Wissenschaft für sich. Die Vorgaben stehen verstreut in Entwicklungsplänen, Leitfäden, Ministeriums-Rundschreiben oder Erlassen, die zum Teil gar nicht mehr gelten und trotzdem angewandt werden. Oft sind es Empfehlungen, von denen im Einzelfall auch abgewichen werden kann. Selbst die Fachagentur Windenergie an Land weist in einer Zusammenstellung von Regeln darauf hin, dass die Angaben nicht vergleichbar seien. (se)

Reichen die neuen Gesetze?

Die Bundesregierung hat nun Schritte für einen beschleunigten Ausbau auf den Weg gebracht, etwa die Änderung des Naturschutzgesetzes. Damit gelten einheitliche Standards für die Prüfung beim Artenschutz. Um Genehmigungen zu erleichtern, wurde gesetzlich klargestellt, dass der Betrieb von Windenergieanlagen „im überragenden öffentlichen Interesse“ liegt und der öffentlichen Sicherheit dient. Aber reicht das?

Die Energieexpertin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung ist skeptisch, dass die Maßnahmen der Regierung genügen, um die Ausbauziele für die Windenergie zu erreichen. „Das wird schwer“, sagt sie. Bis 2030 müssten jedes Jahr 2.500 Windenergieanlagen gebaut werden. Nach dem verschleppten Ausbau der Vorgängerregierungen habe die Ampel zwar die richtige Richtung eingeschlagen. „Aber mir fehlt das Tempo“, sagt sie.

Im kommenden Jahr soll sich nun etwas ändern: Das „Windenergie an Land“-Gesetz tritt im Februar in Kraft. Es sieht vor, dass die Bundesländer bis 2032 2 Prozent ihrer Fläche für Windkraft ausweisen müssen. Zur Zeit sind nur 0,8 Prozent ausgewiesen. Ein Knackpunkt: Wie die Länder das Ziel erreichen, bleibt ihnen überlassen. Verfehlen sie es, sollen länderspezifische Abstandsregeln für die Mindestdis­tanz zwischen Windrädern und Gebäuden außer Kraft treten.

Die Bundesländer haben 2020 vom Bund die Möglichkeit bekommen, einen Mindestabstand von 1.000 Metern zu Wohngebäuden vorzuschreiben. In Bayern gilt die sogenannte 10-H-Regel: der Abstand eines Windrads zum nächsten Wohnhaus mindestens zehnmal so groß sein wie die Höhe des Windrads. Bei einer durchschnittlichen Höhe neuer Anlagen von 200 Metern kommt man da auf 2 Kilometer Abstand.

Für Windenergieanlagen geeignete Flächen sind genug vorhanden, sagt Energieexperte Thorsten Lenck. Das neue Gesetz sei ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Eines stehe allerdings schon fest: Um die Ausbauziele zu erreichen, kommen die Zielvorgaben für die Flächenausweisung zu spät. „Die Flächen müssen früher bereitstehen und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden“, fordert er.

wochentaz

Dieser Text stammt aus der wochentaz. Unserer Wochenzeitung von links! In der wochentaz geht es jede Woche um die Welt, wie sie ist – und wie sie sein könnte. Eine linke Wochenzeitung mit Stimme, Haltung und dem besonderen taz-Blick auf die Welt. Jeden Samstag neu am Kiosk und natürlich im Abo.

Denn bis ein anvisiertes Windrad steht, dauert es Jahre. Der Bau geht mit rund 18 Monaten vergleichsweise schnell. Aber der beginnt erst, wenn sämtliche Genehmigungsverfahren abgeschlossen sind – und die gelten nur für einen bestimmten Windradtyp. Erst wenn die Genehmigung da ist, wird das Windrad bestellt. Gibt es dann einen Lieferengpass, kann der Bauherr nicht einfach auf eine andere Firma umschwenken. Eine Lösung wäre, wenn die Behörden eine Genehmigung für mehrere Anlagenvarianten ausstellen würden, sagt Lenck. Auch ein Baubeginn bei absehbar erfolgreicher Genehmigung, mit dem etwa die Tesla-Fabrik in Brandenburg im Schnelltempo errichtet wurde, würde für eine Beschleunigung sorgen.

Bei LNG-Terminals war Tempo möglich

Bislang dauern Planungs- und Genehmigungsverfahren im Schnitt 7 Jahre. Die Bundesregierung will das auf drei Jahre verkürzen. Das ist immer noch zu lang, sagt Energieexpertin Kemfert. „Das darf maximal ein Jahr dauern.“ Die Genehmigung neuer LNG-Terminals ging in wenigen Monaten über die Bühne. Diese Geschwindigkeit muss auch bei Windenergieanlagen erreicht werden, fordert sie.

Damit Windräder bei den Bür­ge­r:in­nen vor Ort akzeptiert werden, ist es wichtig, sie früh in ein Projekt einzubeziehen, sagt Kemfert. Wenn möglich, ist auch eine finanzielle Beteiligung sinnvoll, etwa in Form günstiger Strompreise. In Mecklenburg-Vorpommern geschieht das bereits. Die Ökonomin plädiert dafür, solche Regeln bundesweit einheitlich einzuführen, damit sie rechtssicher sind. Eine stärkere Vereinheitlichung der vielen unterschiedlichen regionalen Vorschriften würde ihrer Auffassung nach dem Ausbau generell einen großen Schub geben. Dafür müsste die Bundesregierung aber sehr viel mehr Vorgaben machen als bisher.

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42 Kommentare

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  • Leider wird viel über versagte Genehmigungen und lange Verfahren geschrieben. Das ist sicher ein großes Problem und wird viele Investoren von neuen Planungen abhalten.

    Derzeit gibt es in Deutschland aber auch über 2.500 genehmigte Windkraftanlagen, welche nicht gebaut werden. Grund hierfür ist das gesetzlich vorgechriebene Ausschreibungsverfahren für die Einspeisevergütung aus Windkraftanlagen. Mit den derzeit zu erzielenden Vergütungssätzen um 5,60 Cent/kWh ist eine Windkraftanlage einfach nicht wirtschaftlich zu errichten und zu betreiben. Während die Energieversorgungsunternehmen unter der Obhut der Bundesregierung bundesweit die ihre Endverbraucherpreise deftig anheben und die Deckungsbeiträge größeren Spielraum zulassen würden, wird auf der Erzeugungsseite bewusst gebremst. Eine ähnliche Situation gibt es bekannterweise auch im Segment Photovoltaik. Schade.

  • Tolle Karte habt ihr gebastelt, alles knall rot. Leider eine ziemliche Augenwischerei, würde man ein Windkarte darüber legen und nur die Stellen rot einfärben wo es überhaupt Sinnvoll ist Windräder zu bauen, würde sich das Rot ganz schön lichten.



    Und ob ein Energiewende Lobbyist und eine Wirtschaftswissenschaftlerin die richtigen Ansprechpartner für ein „Sinnvolle“ Energiewende ist, halte ich persönlich für fragwürdig. Aber naja ich bin halt nur Ingenieur.... hab Energietechnik studiert....

    Die politische und mediale Fokussierung auf den Ausbau von Windkraft empfinde ich jedefalls beunruhigend. Windräder stellen aktuell nur ein untergeordnetes Problem dar. Mittlerweile sollte jeder verstanden haben, das bei dem aktuellen Fahrplan mehr Windräder auch mehr Gaskraftwerke bedeuten und wer es für eine gute Idee hält den Gasverbrauch von Deutschland zu erhöhen mal bitte Hand hoch.

    Wer sich wirklich mal ein Bild über die Problematik der deutschen Energieerzeugung machen will, schaut euch mal auf „smard.de“ (Seite der Bundesnetzagentur) die Marktdaten Visualisierung an, besonders ende November bis jetzt ist sehr aufschlussreich, reine Daten ohne Meinungen schön in Bildern und Zahlen.

    Wo wir uns wirklich Gedanken machen sollten ist eine gesicherte Stromerzeugung die auf vielen Beine steht und nicht nur auf Windrad und Gaskraftwerk.

    • @Struppii:

      Herzlichen Glückwunsch. Sie haben die Karte nicht verstanden.



      Rot heisst = Keine Anlagen



      Weiss heisst = Platz für Anlagen.

      einfach umdrehen.

      • @nofxman:

        @NOFXMAN Herzlichen Glückwunsch. Sie haben meine Post nicht verstanden.

        Auch wenn die Hälfte von Deutschland weiß wäre, würde es dort keine Sinn ergeben Windräder zu bauen. An der Küste liegt die Auslastung einer Windkraftanlage etwa bei 30-33% was sie rentabel macht, übrigens auch für Investoren den irgendwer muss den Bau ja bezahlen. Je weiter Südlich Sie sich bewegen landen wir dann eher bei 20 – 15% was bedeute das sich die Anlagen ohne Staatlich Subvention nicht mal selbst tragen. Dort Windräder zu bauen bedeutet sobald die Subvention wegfallen werden die Anlagen zurückgebaut. De facto ist es irrelevant das Abstandsegeln den Bau von Windkraftanlagen dort verhindern.

        Unser Politik hat irgendwie nicht verstanden das Windkraftanlagen Wind brauchen....

        Norden = viel Wind, wenig Sonne

        Süden = viel Sonne, wenig Wind

        Würde man im Süden den Ausbau von Photovoltaik stärker fokussieren, würde es die Energiewende deutlich weiter nach vorn bringen, als den südlichen Bundesländern vorzuschreiben 2% der Fläche für Windkraft zu reservieren.

    • @Struppii:

      Problem genau erkannt!



      Ich bin auch nur Ingenieur, ich sehe es aber genau so. Die Großwindkraftanlagen sind der letztew Versuch der Stromkonzerne über teuere Einzelinvestitionen und dasLeitungsmonopol den Strommarkt in Griff zu behalten. Die Lösung liegt in der Dezentralisierung und der Nutzung aller möglichen Energiequellen, sowie der Ausnutzung aller Einsparpotentiale.



      Das Ganze steht und fällt mit dem Thema SmartGrid, das bisher noch nicht einmal diskutiert wird.



      Ohne vernünftige Bewirtschaftung der Stromnetze werden wir weiterhin einen erheblichen Teil unseres Stroms als Transportverluste vergeuden..



      Bisher haben die Windkraftwerke inD durchschnittlich eine Auslastung von von 28%. Können wir uns das leisten?

  • Wo ich wohne, ist wirklich jeder Winkel mit Windrädern vollgebaut, furchtbar.



    Trotzdem bliebe auch mit Bayern-Regel Platz für noch mehr.



    Irgendetwas stimmt mit der Karte nicht.

  • Das ganze Regelwerk ist ja nicht vom Himmel gefallen, in Altmaiers Kabinett waren eben reichlich Lobbyisten für Fossile Energien, das ist ein Grund und die bewusste Falschberechnung des Infraschalls um das 10tausendfache ebenfalls.

    Gerade die Falschberechnung des Infraschalls (Hauptargument Windkraftgegner) um das 10tausendfache ist nach meiner Meinung kein Zufall.

    Der Lobbyismus steht auch jetzt noch den Erneuerbaren im weg, Länder wie Russland, Katar und andere Öl und Gas förderten Länder können aus Wirtschaftlichen gründen gar kein Interesse daran haben, an einer "Energiewende" und genug Geld zur Bestechung von Politikern ist ja reichlich vorhanden.

    Deutschland war halt auf dem bequemen weg, sich auf dem billigen Russischen Gas auszuruhen,

    Gasverstromung ist ja eigentlich genau das Gegenteil dessen, was Klimaneutral wäre, also nach meiner Ansicht ein bewusstes herbeiführen einer Klimakatastrophe ohne Rücksicht auf das Klima und damit auf die Umwelt.

  • Warum wird über gebremste Windkraftgenehmigungen berichtet und nicht über die Solarverbote, die einen noch größeren Teil der Freifläche ausschließen?

    Warum wird über LNG-Schnellgenehmigungen berichtet, aber nicht darüber, dass dieselbe Beschleunigung bei Importen von Grünem Wasserstoff und dessen Derivaten nicht erteilt werden.

  • Mir ist die Abhängigkeit von Wind und Sonne zu gross um unsern Strombedarf zu decken. Andere Länder investieren in AKWs. Sicherlich wird das bei uns auch wieder Thema werden. Oder wir kaufen den Atomstrom der Nachbarn

    • @maestroblanco:

      Aha, Atomenergie für die Energieunabhängigkeit und nationale Sicherheit.

      Ist Ihnen bewusst, dass ein grosser Teil des Urans, das in der EU genutzt wird, immer noch aus Russlang kommt?

      Und wissen Sie, was passiert, wenn Russland (oder von mir aus auch Saudi-Arabische Attentäter) ein einziges Passagierflugzeug in so ein Abklingbecken mit abgebrannten Brennstäben rein fliegt, die neben AKWs gelagert werden>

    • @maestroblanco:

      Zur Zeit kaufen die Nachbarn, die auf Atomkraft gesetzt haben, unseren Gasstrom.

  • Wie schreibt Harald Welzer grad so schön ? "In einer Welt, in der Elektroautos mit 600 (...) PS in den Verkehr gebracht werden, laufen mindestens zwei von fünf Windrädern ausschließlich für Verschwendung." taz.de/Harald-Welz...-Zukunft/!5902150/



    Könnenwer also zweivonfünf Mühlen NICHT bauen, wennwer nur konsequent sinnvoll stromern täten.



    PS(t!): Da wir allein für tatsächlichen Weiterbetrieb unsrer Chemie, Stahl, Wärme-Produktion ohne COzwei samt Klimaneutralität des Transportwesens und des exponentiell wachsenden Datenverkehrs fünfmal soviel Strom bräuchten wie wir jetzt schon verbrauchen, is das alles, mit oder ohne 'Verschwendung', die berühmte Milchpers*nen-Rechnung.

    • @lesnmachtdumm:

      Das mit den Elektroautos ist zumindest weitgehend falsch. Gucken Sie sich den realen Verbrauch realer Elektroautos beim ADAC an, das sind so 15 bis 30 kWh pro 100 Kilometer. Die 600PS werden ja nur für Sekunden abgerufen. Ein Elektromotor mit hoher Nennleistung braucht sogar eher weniger Strom, weil die dickeren Leitung weniger Verluste bedeuten. Die extreme Beschleunigung bekommen Sie praktisch als Nebeneffekt eines auf Sparsamkeit ausgelegten Systems.

  • FEHLENDE HINWEISE ZUM KARTENINHALT - KONFLIKT NATURSCHUTZ & WINDKRAFT

    Eine tolle Umsetzung der Abstandsregelungen in Deutschland. Herzlichen Dank an das Umweltministerium.

    Was mir aber fehlt ist die Karte der Windpotenziale in Deutschland zum Vergleich.

    Vergleicht man Windpotenziale und freie Flächen bei geringsten Abstand, dann fällt auf dass besonders Flächen mit höchsten Gewinn Potenzial für Windkraftanlagen nicht verfügbar sind.

    Die Erläuterungen zur Karte verschweigen, dass ein weiterer Faktor in den Karten dargestellt wird: dies sind der Schutz von Wald beziehungsweise der Naturschutz. Biosphärenreservate z.B. sind deutlich zu erkennen.

    Es sind daher vor allem Gebiete mit hohem Windpotential voranging zu begutachten hinsichtlich eines auskömmlichen Beisammensein von Naturschutz und WKAs.

  • Der Strom MUSS dort erzeugt werden wo er am meisten gebraucht wird, also in den Städten und Industriegebieten. Jede Stadt hat freie Flächen für PV-Anlagen und Windräder, genauso die Industriegebiete. Würde eine große Menge an Überlandleitungen einsparen.

    • @Günter Witte:

      Ich bitte Sie, das mit den freien Flächen meinen Sie aber nicht wirklich ernst, oder?



      Ist ihnen auch nur annähernd bewusst um welche Energiemengen es geht?



      Bei der hohen Wohndichte in Städten ist es völlig ausgeschlossen, dass Städte auch nur einen nennenswerten Bruchteil des Stroms auf eigenem Boden produzieren welchen sie brauchen.

  • kommt ja ein bissel darauf an, in welcher Richtung eine WKA steht. im Norden kann man näher ran, im Süden wird es kritisch. Ein Windrad kommt selten allein und über 200 Meter ist schon ein Trum, wenn es sich dreht und vor allem blinkt. Letzteres muss nicht sein, aber nein, die Windkraftbetreiber wohnen in einer WKA freien Gegend und wollen maximal Profit.

    • @WeisNich:

      > Ein Windrad kommt selten allein und über 200 Meter ist schon ein Trum, wenn es sich dreht und vor allem blinkt.

      Nach der Logik müsste man zuerst mal jegliches Überfliegen mit Flugzeugen verbieten. Die blinken auch, insbesondere bei Nacht.

      • @jox:

        Die fliegen auf der Stelle am Horizont in 1000 m Abstand?

  • 10 H wären kein Problem, wenn die Windräder nicht immer höher werden sollen. Allerdings ist die bevorstehende Apokalypse und eine Versklavung durch Russland mit allen Mitteln zu verhindern.

  • Die vorgeschlagene finanzielle Beteiligung der, in diesem Falle passt das Modewörtchen ausnahmsweise ganz gut: Betroffenen - das erinnert schon sehr an die Kommunen, die seitens der von ihnen mit-besessenen regionalen Energieversorger cum (Atom)Kraftwerkbetreiber jahrzehntelang am Nasenring durch dei Gegend gezogen wurden, und glücklich damir waren: Schließlich gab's Schwimmbäder Rathäuser Parkplätze von dem schönen Geld.

  • 9G
    95820 (Profil gelöscht)

    "Es gäbe genug Platz für Windräder. "



    Ja. Besonders an der Elbchaussee - und am Wannsee und auf der Pfaueninsel.

  • Vorschriften für Windräder sind das eine, aber nochmal die ewige Frage - was ist mit der Dunkelflaute?

    Wie man auf smard.de verfolgen kann, wurde zB vom 28.11 - bis 2. Dezember durch Photovoltaik und Windräder gerade mal 10 bis max. 20 % des benötigten Stroms (nicht der gesamten Primärenergie) erzeugt. Das lag nicht an zu wenig Windrädern oder Netzleitungsproblemen, denn in den Tagen davor und danach steigt der Anteil durchaus auf 30 % und mehr.

    Die Lücken werden heute von fossilen Energieträgern gefüllt. Und bei allen Ideen zu weiteren Speichern, marktgängig in der notwendigen Größenordnung ist keine.

    • @fly:

      Dunkelflaute kann nicht mit direkt erzeugter eneuerbarer Energie überbrückt werden, daher nochmal die ewige Forderung: Wir brauchen rechtssichere Regelungen für speichertechnologien, damit die schon existenten Möglichkeiten den Schritt zur Wirtschaftlichkeit schaffen können.



      Zur Zeit werden die Lücken von fossilen Energieträgern gefüllt, weswegen sich niemand an die Investition in Speichertechnologie rantraut.

      • @Herma Huhn:

        ... das tönt so einfach: rechtssichere Regelung und alles ist gut.



        Physik und Machbarkeit unwichtig?

      • @Herma Huhn:

        Im Moment spielt das doch noch gar keine Rolle. Solange wir nicht in der Lage sind, zu normalen Zeiten 100% des Strombedarfs mit erneuerbaren Energien zu decken, müssen wir sowieso Gaskraftwerke vorhalten. Aber je weniger diese laufen müssen, desto besser. Wenn wir Gas nur bräuchten, um die Dunkelflauten zu überbrücken wären wir beim Klimaschutz schon viel weiter.

      • @Herma Huhn:

        Speicher sind teuer, alle Batterie-Speicher sind durch Ladezyklen begrenzt und haben sehr unterschiedliche Wirkungsgrade. ALL diese Kosten werden den Strompreis in die höhe treiben und trotzdem nicht garantieren das IMMER genügend Strom vorhanden ist.

      • @Herma Huhn:

        es fehlen seit Jahrzehnten politische Regularien und Förderung Speichertechnologie zu entwickeln und zur Marktreife zu bringen.



        Stattdessen das ewige Lamentum "Der Markt wird die optimale Lösung finden", das tut er aber nicht, weil das Geldausgeben bedeuten würde und nicht Geldverdienen (aufs Jetzt bezogen) und so funktioniert der Markt, wenn jetzt keine Gewinne realisiert werden können und kein Konkurrent in Sicht, dann bleibt alles wie es ist.



        Die Dunkelflaute wird dann immer als Gegenargument gegen Erneuerbare ins Feld geführt, nicht ohne Grund, werden so doch Ausgaben verhindert, die dann nicht bei den Aktionären landen können.



        Technisch gäbe es Möglichkeiten, und da wäre der Wettbewerb tatsächlich, das Instrument um die beste Lösung zu finden, solange es aber keinen Zwang zur Zwischenspeicherung gibt, heißt es weiter: "Erneuerbare gehn nicht, weil Dunkelflaute...."

        • @nutzer:

          Solange sie unter dem Strich ZU WENIG produzieren, ist es völlig müssig über Speicher zu reden.



          Speicher können nur Strom speichern welchen irgend jemand produziert hat.



          Die Machbarkeit spreche ich noch gar nicht an... es geht um Grössenordnungen von welchen sich die meisten keine Vorstellung machen können...

        • @nutzer:

          "Technisch gäbe es Möglichkeiten,"



          Da wäre ich wirklich interessiert, welche Möglichkeiten gibt es denn in Deutschland um z.B. den Strombearf für einen Tag zu speichern und abzurufen? ich arbeite in der Forschung im Bereich Technologie frür erneuerbare Energie, mir ist aber keine wirtschaftlich oder technische machbare Lösung oder ein Lösungsprinzip das entwickelt werden könnte bekannt. Im Prinzp stimme ich aber überein, da müsste viel mehr geforscht werden. Habeck und Co haben aber mit Wissenschaft und Forschung offensichtlich nix am Hut, wohl weil sie die Physik und Technologie nicht verstehen können.

          • @Gerald Müller:

            na zum glück muss habeck nicht selber tüfteln, sondern politische vorgaben und leitlinien für sein ressort erarbeiten und sein ministerium führen - ob da ein studierter physiker besser geeignet wäre weiß ich nicht. eine gewisse grundintelligenz und die fähigkeit zum erfassen wird er haben - forschen und entwickeln tun dann ja hoffentlich leute vom fach.



            läuft in anderen ministerien nicht anders -



            wissing fährt ja auch nicht den schnellbus zum bahnhof.

          • @Gerald Müller:

            Es gibt die Idee vom Flüssigsalzspeicher, der in alten Kohlekraftwerken untergebracht werden kann.



            Nach dem Prinzip der Pumpspeicherkraftwerke könnte man auch feste Lasten in Fahrstuhlschächten bewegen.



            Es gibt jetzt schon Speicheranlagen, die mit ausrangierten Autobatterien arbeiten.



            Das Problem ist, dass diese Speicheranlage keinen Strom vom Strommarkt bekommen kann, ohne damit die Preise zu beeinflussen. Ein tatsächliches Speichern für später geht derzeit nur, wenn Sie selbst auch Erzeuger sind. Und die großen Erzeuger haben an Speichern kein Interesse, solange sie ihren Fossilstrom verkaufen können.

  • Am interessantesten finde ich den Schieberegler an der Karte: macht ziemlich deutlich welche Länder(regierungen) Klimaschutz wie gewichten.

  • Was mich wundert: Warum werden nicht die unumstrittenen Repowering - Projekte umgesetzt: In Niedersachsen gibt es dafür ein gigantisches Potenzial und die Genehmigungsverfahren auch bezüglich Artenschutz könnten dort tatsächlich ohne großen Schaden anzurichten vereinfacht werden.

    • @Axel Donning:

      Ein Problem beim Repowering ist z.B. das bei neuen Anlagen, die dann höher als die alten sind andere Abstände eingehalten werden müssen, bzw. stehen die alten Anlagen manchmal noch innerhalb der nun geltenden grundsätzlich einzuhaltenden Abstände.



      Es müssen Schallgutachten erstellt werden, die die Beeinflussung der Umgebung bewerten sollen. Kommt man da an einen unwilligen Sachbearbeiter, kostet das ganz schnell 2 Jahre, das kann ich aus eigener Erfahrung berichten. Wohnen dann noch Anwohner in der Umgebung die auch ausserhalb der Abstandsflächen noch mit Infraschall argumentieren, gestützt durch (nonsense) Studien, die vor kurzem sogar noch vom Wirtschaftsministerium auf der eigenen Webseite verbreitet wurden, gilt es auch diese "Argumente" in einem öffentlichen Verfahren zu widerlegen. Das dauert und manchmal fässt man dann die Sache lieber erst gar nicht an.

      • @nutzer:

        ...und alle Gutachten helfen nichts, wenn die Verpächter nicht mehr wollen. Ich bin an einem solchen Windpark beteiligt. Aus dem Bericht der Geschäftsleitung: "...dass die Pachtverträge... nicht über das Jahr 2026 verlängert werden können. Die Verpächter sind nicht daran interessiert die Verträge zu verlängern. Jegliche Angebote... über eine erhöhte Pacht wurden von den Verpächtern abgelehnt."



        Also wird dort 1927 wieder grüne Wiese.

    • @Axel Donning:

      Nein, nachdem Repowering fast immer größere und leistungsfähigere Anlagen installiert, ist die ganze Genehmigungsarie wieder nötig.

      • @GregTheCrack:

        Deshalb schrieb ich auch, dass die Genehmigungen bezüglich Artenschutz ohne großen Schaden anzurichten, vereinfacht werden könnten. Man muss es dann eben auch tun.

  • Die Kunde hör' ich wohl ...

    Hier im Südwesten Deutschlands gibt es nur wenig Windräder, PV-Anlagen schon etwas mehr. Und nun ist es hier seit Wochen nahezu windstill, in der Regel eh nicht soviel Wind wie im Norden. Tagsüber ist der Himmel oft bedeckt und nachts sogar dunkel; jetzt im Winterhalbjahr schon ganz schön lange.

    Die doppelte oder dreifache Zahl an Windrädern und/oder PV-Anlagen würden an der nun mal realen Situation wohl wenig ändern; und ökonomisch wie ökologisch darstellbare, für die benötigten Größenordnungen und über das Gesamtjahr verfügbar gibt es (absehbar) nicht.

    Dennoch kommt der Strom bislang zuverlässig aus unseren Steckdosen.

    • @Sutrebe68 :

      Nun ja, bis auf das höhere Mittelgebirge und Alpen weht bei euch der Wind auch nur halb so schnell wie im Rest DEs.

  • In Deutschland könnten sicher noch zigtausende Windkraftanlagen gebaut werden wenn, ja wenn die Anwohner mitmachen. Sie machen aber definitiv nicht mit. Bei uns (irgendwo in Hessen) sollten auch 5-6 Windräder gebaut werden, aber ALLE Gemeindevertretungen der umliegenden Gemeinden waren dagegen. Sicher spielt der Abstand eine gewisse Rolle. Die Dinger werden ja auch immer größer. Da ist eine Höhe von 200 Meter (mit Rotor) eben keine Seltenheit. Unsere Langsamkeit ist eben dem Rechtsstaat geschuldet.