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Eric Clapton canceln?Der Fascho aus der Flasche

Der Rapper Kanye West wird wegen antisemitischer Statements gecancelt. Mit Eric Clapton wäre ein anderer Kandidat seit langem fällig.

Lobte Faschisten und nahm der verzerrten Gitarre den Stachel: der Musiker Eric Clapton Foto: Kirsty Umback AP Hard Rock Cafe International

J etzt wird also Kanye West gecancelt. Das scheint nachvollziehbar. Der Mann hat in letzter Zeit zu viel Mist geredet. Man bekommt langsam den Eindruck, er sucht so lange nach immer drastischeren Provokationen, bis man ihm selbst bei McDonald’s keinen Burger mehr verkauft. Einige Menschen wollen unbedingt geliebt werden, andere wie West wollen gehasst werden. Warum auch immer.

Angeblich leidet er unter psychischen Problemen. Das könnte der Grund sein. Aber gilt das nicht für viele Nazis und Berufsprovokateure? Sympathischer werden sie dadurch nicht. Ein Nebeneffekt bei Ye ist, dass es kaum mehr Spaß macht, seine Platten zu hören, auch die alten nicht.

Nun ist Kanye West nicht der erste Megastar, der mit Sympathien für Faschisten an die Öffentlichkeit geht. Und soooo aufgeregt reagierte die Öffentlichkeit nicht immer.

Quizfrage: Welcher britische Superstar verkündete 1976 während eines Konzerts: „I used to be into dope, now I’m into racism“? Und damit nachlegte: „Dies ist England, dies ist ein weißes Land, wir wollen keine schwarzen ‚Wogs‘ und ‚Coons‘ hier haben. Wir müssen ihnen klarmachen, dass sie hier nicht willkommen sind. England ist für weiße Menschen, Mann! […] Schmeißt die Wogs raus! Keep Britain white!“

Aneignung afroamerikanischer Blues-Techniken

Hundert Punkte für alle, die wissen: das war Eric Clapton. Auch da wunderte man sich einst, dass ein Vertreter der vermeintlichen Gegenkultur der 1960er Jahre den Wahlkampfslogan der faschistischen National Front zitierte. Ein Musiker! Zumal einer, der seine ganze musikalische Inspiration aus Schwarzer Musik zog.

Clapton müsste heute wieder im Zentrum einer jeden Debatte über kulturelle Aneignung stehen. Man bedenke, dass er seinen Ruhm überwiegend seiner Aneignung afroamerikanischer Blues-Techniken verdankt. Claptons erster Solo-Nr.-1-Hit war eine Coverversion von Bob Marleys „I Shot the Sheriff“. Mit solchen Dingen verdiente er ein Vermögen und konnte Millionen von Pfund anhäufen.

Dennoch wollte er alle Jamaikaner aus dem Vereinigten Königreich entfernen lassen. Dabei verwies er ausdrücklich auf den konservativen Politiker Enoch Powell, dessen Ansichten teils als faschistisch kritisiert wurden. Clapton wie West, ein Fall von bipolarer Störung?

Nein, es war nur der Alkohol. So entschuldigte er sich später. Wobei ich viele Geschichten kenne, in denen Menschen im Suff Dinge sagen, die sie sich sonst nicht zu sagen trauen. Aber keine, in der jemand durch Schnaps zum Faschisten geworden wäre. Claptons Verteidigung wirkt dünn. Zumal er trotz regelmäßiger Beteuerungen, er sei nie ein Rassist gewesen, Enoch Powell immer wieder verteidigte. Noch 2007 bezeichnete er dessen Thesen als „wichtig“.

Semiotik der Popmusik verändert

Echten Schaden nahm Claptons Karriere dadurch nie. Auch seine öffentliche Gegnerschaft zur Initiative der Labour Party, die Fuchsjagd verbieten zu lassen, und zuletzt sein Engagement gegen Covid-Impfungen, das Maskentragen und Lockdowns wie in den Singles „Stand And Deliver“ (mit Van Morrison, 2020) und „This Has Gotta Stop“ (2021) geäußert, führten lediglich dazu, dass sein langjähriger Freund, der Blues-Gitarrist Robert Cray, eine gemeinsame Tour cancelte.

Persönlich nehme ich Clapton aber am meisten übel, wie er die Semiotik der Popmusik verändert hat, indem er der verzerrten Gitarre den Stachel zog. Das zunächst von Blues- und R & B-Gitarristen wie Hubert Sumlin, Gui­tar Slim und Ike Turner entdeckte und dann von Sixties-Rockern wie Pete Townshend, Jimi Hendrix oder auch Lou Reed zu einem Medium der Wut, der Raserei, der Auflehnung und des Widerstands geformte Zeichen wurde durch Clapton’sche Beiträge zu einem der Sentimentalität, des Selbstmitleids, der Verlogenheit und des Kitschs.

Allen voran sein Spiel auf dem Beatles-Song „While My Guitar Gently Weeps“ (1968) oder seiner Jammerode „Layla“ (1971). Der Mann bereitete den Weg für Kuschelrock und hartrockende TV-Auto-Werbung. Er nährte den Boden für den durchgerockten spießigen Mainstream. Und der traut sich, wieder Dinge zu sagen, wie …

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78 Kommentare

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  • Detlef Diedrichsen, vielen Dank fuer den Nachruf zu Dr. John, die Infos zu seiner kuenstlerischen Entwicklung und die Besprechung der letzten Platte. Er war ein grosser amerikanischer Musiker, den ich das Vergnuegen hatte zur Zeit von 'Locked Down' in Berlin live zu erleben. Bin deshalb extra hingereist. Mit freundlichen Gruessen, Jakob Boysen

  • "Clapton müsste heute wieder im Zentrum einer jeden Debatte über kulturelle Aneignung stehen."

    ... sagt ausgerechnet ein Gründungsmitglied der Band "Die Zimmermänner", die "Ska spielte mit Elementen aus dem Reggae" ( de.wikipedia.org/wiki/Die_Zimmermänner )

    • @Rudolf Fissner:

      Das ist Whataboutism Herr Fissner.

      Hey, endlich durfte ich mal ein Lieblingswort der Kommunarden verwenden. Und ich habe damit sogar Recht :-)

      • @Rahl:

        Ich habe null Probleme damit ob nun Clapton oder Dietrichsen Ragdae oder Ska spielt.

        Das Problem des "wer hat mit einer mitteleuropäischen Gitarre Afrikanisch-Amerikanische Melodien gezupft und darf er das moralmusikalisch überhaupt" habe ich nicht mal angesprochen. Es interessiert mich auch nicht.

        Es gehört aber schlicht erwähnt, dass die Kritiker von Elchen selber welche sind

        Insofern haben Sie leider nicht recht 🤪

  • Die Analyse ist an sich ja völlig richtig aber eben den Wandel der Zeit nicht berücksichtigend. Ich würde sehr gerne wissen, wie POC wie Ye und Naidoo dazu kommen, faschistisch zu denken. Da könnte man doch genauer hinschauen. Meine Antwort wäre: die Dissonanz zwischen individuellem Erfolg und allgemeiner Diskriminierung ist psychisch nicht auf Dauer auflösbar oder so ähnlich. Auf den ersten Blick ist es aber völlig abwegig, dass POC faschistisch werden.

    • @Michael Mertins:

      "Auf den ersten Blick ist es aber völlig abwegig, dass POC faschistisch werden."



      Das stimmt zumeist schon, im besonderen nicht immer. Mit den "Grauen Wölfen" gibt es bspw. auch Faschos in, aus der Türkei bzw. mit türkischen Migrationshintergrund. Die würde mensch hierzulande wohl aber zu den People of Color zählen, also zu denen, die negativ von Rassismus betroffen sind.

    • @Michael Mertins:

      Ach ein kleines, schwächliches, dunkelhaariges Männchen mit braunen Augen hat es auch geschafft mit seinem Ideal von groß, stark, blond und blauäugig ein ganzes Volk zu verblenden, es ist all die Jahre irgendwie niemandem aufgefallen dass er so ziemlich das Gegenteil war....

      • @Eva Kern:

        Blaue Augen hatte er schon aber kränklich fehlt noch. Und er hat sich nach seinem ersten und einzigem Fronterlebnis noch 1914 versetzen lassen und war danach nur noch Meldegänger hinter der Front, von wegen hart wie Kruppstahl und zäh wie Leder.

    • @Michael Mertins:

      Aber nur auf dem ersten Blick, ich glaube nicht, daß z.B der Völkermord in Ruanda so ganz ohne Faschismus oder Rassismus ausgekommen ist. Außerdem gibt es auch faschistische Juden und Slawen die vom deutschen Faschismus zu Untermenschen erklärt wurden können ihreseits auch rassistisch sein.



      Zudem wurde Schwarzafrikaner auch lange Zeit von Indern und Arabern versklavt. Schwarz-Weiß-Denken ist hier nicht angesagt.

  • Wer hat wem den Stachel gezogen?¿



    Gab es nicht ein Publikum mit Verlangen und Clapton bediente es. Was den Künstler und seine ansonsten schlimmsten Umtriebe angeht, da oute ich mich zu Ersterem mal als Klaus-Kinski- Fan. Der Rest ist eben Tonne.

  • Großartig fand ich hier die musikalische Analyse. Das spricht mir aus dem Herzen. Danke dafür.

    Ich habe ihn zwar mal irgendwann in den frühen Achtzigern in der Sporthalle in Köln live gesehen (spielen kann bzw. konnte er), aber geschätzt habe ich seine Arbeit auch damals nicht wirklich. Das war was für die Cowboystiefelträger.

    Zur Coverversion von Marleys Song wäre zu ergänzen, dass Marley letztendlich dadurch überhaupt bekannt geworden ist. Die Reggaewelle, ebenfalls despiktierliche Musik mit einem recht engstirnigen Weltbild, war womöglich dann ein wichtiger Beitrag für die europäische Musik.

    Es gäbe sicherlich einige Musiker, die man gut ebenso an den Pranger stellen könnte. Schauen Sie beispielsweise mal, was der gute alte Ted Nugent so von sich gibt.



    Den höre ich aber davon unbeeinträchtigt nach wie vor gern, und vertrete hier daher grundsätzlich folgende Meinung:

    Wenn ich in ein Restaurant essen gehe, interessiert mich weder die politische Ausrichtung des Pächters noch was der Koch so in seiner Freizeit treibt.



    Den Schreiber dieses Artikels übrigens auch nicht. Einschließlich der Arbeitsbedinungen in der Küche, es interessiert halt nicht.



    Es ist mir von daher auch wurscht, ob Rembrandt vielleicht ein Antisemit war, wenn ich mir in einem Museum ein Bild von ihm anschaue.

    Ich finde das entsprechend nicht dienlich oder genau genommen bigott, es im Sport oder der Musik anders zu halten.



    Und zwar so lange die Inhalte nicht in den Songtexten kolportiert werden oder eben der Restaurantbetreiber eine Raichskrieksflagge an der Wand hängen hat.



    Da werden für mich einfach unnötig Ebenen vermischt, es handelt sich im günstigsten Fall um Nebenschauplätze.



    Die eigentliche gesellschaftliche Gesamtprblematik verschwindet dahinter im Nebel.

    Jemand wie Clapten anzulasten, was er vor fünfzig Jahren auf einem Konzert gesagt haben soll, finde ich darüber hinaus äußerst fragwürdig.



    Es gibt für mich einfach Verjährung. Eine Beweisführung bräuchte da für mich mehr Belege.

    • @Tripler Tobias:

      Zitat: "Wenn ich in ein Restaurant essen gehe, interessiert mich weder die politische Ausrichtung des Pächters noch was der Koch so in seiner Freizeit treibt."

      Das ist ja mal sehr falsch. Es ist durchaus wichtig, was die politische Ausrichtung ist. Lässt der Pächter z.B. AfD- oder Reichsbürger-Stammtische zu?

      Hier mal ein Beispiel: antifa-berlin.info...-hetze-im-maestral

      Weiterhin in dieses Restaurant Essen gehen wollen?

      • @Troll Eulenspiegel:

        Vielen Dank für die moralisierende Belehrung, Herr Eulenspiegel.

        Nein, ich lasse mir mein Privatleben auch von Ihnen nicht politisieren.

  • 6G
    655170 (Profil gelöscht)

    Es, wie mit allen Begabungen und Fähigkeiten - insbesondere "Inselbegabungen" bzw. -fähigkeiten wie bei Clapton:



    Man kann oder muss sie anerkennen, kann sie gar bewundern.



    Aber wegen dieser Fähigkeit(en) noch längst nicht die Person.



    Zu einem respektablen, gar bewunderswürdigen Menschen gehören noch ebensolche Aussagen, Handlungen, Haltungen, Charakter.



    Ich lass' jetzt Clapton mal beiseite und formulieren mal in der prägnant-deftigen Art, die dem volkstümlichen eignet:



    Ein Arsch bleibt ein Arsch - auch wenn er etwas ganz besonders gut kann.



    Zurück zu Clapton und seinen Gesinnungsgenossen.



    Für "Canceln" und die Beurteilung, wann eine/r was nicht mehr sagen oder tun darf, ist das Recht zuständig.



    Ob einer wie er an einem bestimmten Ort auftreten darf, dafür ist der Eigentümer bzw. die Kommune zuständig. -dagegen kann er dann mit den üblichen Möglichkeiten angehen.



    Als "Meinungsäußerung" gegen Rassisten, Sexisten etc. gibt's die passende Antwort im "Willy" von Wecker: "Halts Mei, Faschist!"



    Persönlich liegt die Entscheidung für oder gegen solche Leute bei jedem einzelnen.



    Ich würde nie (mehr) zu ihm/ihnen hingehen.



    Würde auch jedem, der einen möglichen "Konzert"besuch thematisiert diese Meinung ganz deutlich sagen.

  • Weil Clapton vor fast 50 Jahren (zugegeben) großen Mist verzapft hat, muss ein Solo, dass er vor über 50 Jahren aufgenommen hat, ebenfalls Mist sein. Dass auch ein gewisser Jimi Hendrix vorher schon gefühlvolle Rockballaden gespielt hat, wird unter den Tisch gekehrt, es passt nicht ins Konzept des Artikels. Stattdessen wird Clapton für seine kulturelle Aneignung verurteilt, er hat es gewagt, einen Song von Bob Marley nachzuspielen. Marley hat Dur- und Moll-Akkorde verwendet, die im Spätmittelalter in Europa entstanden sind. Sein Sound war durch Gitarren und Verstärker geprägt, die ebenfalls nicht in Jamaika erfunden und gebaut wurden. Das wäre also auch schon kulturelle Aneignung gewesen, also werden solche Tatsachen lieber unter den Teppich gekehrt. Im Übrigen wird sich der Herr Marley, der ebenfalls nicht gerade arm war, über die Tantiemen aus Claptons No-1-Hit gefreut haben. Das wird aber ausgeblendet und lieber betont, dass der böse weiße Mann Millionen gescheffelt hat. Die hundert Punkte habe ich übrigens bekommen, Herr Diederichsen!

    Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an unsere Netiquette.

    Die Moderation

    • @kismet8118:

      …tonn End!;) Schade - hätte sicher nicht nur ich gern gelesen. Da war sicher via Puristenstadel noch gut Luft nach oben!

      kurz - Musiker Künstler - sind nicht Privateigentum der Konsumenten - wa!



      Und schon gar nicht beckmesserischer Schreiberlinge mit Volldurchblick 🤓 •



      (ps Winton Marsalis meinte ja auch mal - Miles habe den Jazz verraten! “Glattpolierte Scheiße“ die Antwort!

      So geht das ©️ Kurt Vonnegut



      & cum grano salis => ders.



      “Ein Kritiker, der Zorn und Abscheu über einen Roman äußert, ist lächerlich. Er oder sie wirkt wie jemand, der eine komplette Rüstung angelegt hat, um ein Cremetörtchen anzugreifen.“



      Paschd scho - nettikettenlimbokompatibel - I hope - 🥳🙀 & Gut is. Woll.

  • „Wir müssen eine weitere Zuwanderung aus fremden Kulturen unterbinden“, „Die Zuwanderung von Menschen aus dem Osten Anatoliens oder aus Schwarzafrika löst das Problem nicht, schaffte nur ein zusätzliches dickes Problem.“



    Und, wer war dieser "Rassist?"



    Es war Helmut Schmitt.

    • @Rudi Hamm:

      Welche Relevanz besitzt das im Kontext dieses Artikels?

      • @Tripler Tobias:

        Helmut Schmidt wär bekanntlich besser Organist geworden & im übrigen “ hamse gedient?!“ Sehnse! - 🙀🥳 -

      • @Tripler Tobias:

        Es geht darum, dass man immer, überall und bei jedem mit genau dem gleichen Maß messen muss.

        Aber Helmut Schmidt "durfte" sowas sagen und wurde und wird trotzdem bewundert und verehrt und wurde dafür, anders als ein gewisser Thilo Sarrazin, keineswegs aus der SPD geschmissen.

        Sogar die Bundeswehr-Universität in Hamburg trägt den Namen "Helmut-Schmidt-Universität".

        Was für eine Heuchelei, was für eine Doppelmoral!

        • @Rojas:

          Danke. Ja darum ging es mir mit dem Kommentar.

  • 0G
    04405 (Profil gelöscht)

    Alles irgendwie richtig, aber wie cancelt man jemanden, für den sich kein Schwein mehr interessiert?

    Im Gegenteil sind doch die "England to the English"-Ausfälle der Morrisseys, Morrisons, Claptons und Lydons bloß betteln um Aufmerksamkeit, um ein kleines bisschen Relevanz und Beifall. Scheiß egal von welcher Seite. Das Canceln hat der Weltgeist schon lange erledigt.

    • @04405 (Profil gelöscht):

      ...obwohl man "kein Schwein" dann doch in "kaum ein Schwein" (kommentiert wurde ja recht kräftig) ändern könnte stimmt das natürlich was Sie sagen.

      Ich denke der 60er und 70er Jahre Beat/Rock/Pop/ Punk wird als gewisse Referenz für interessierte ältere und auch jüngere Leute stehen bleiben, aber die Breitenwirkung des Rock'n'Roll ist dahin und der Weltgeist schon etliche Stationen weiter -und das muss ja auch so sein.

      Es bleibt den Protagonisten halt nur (wie jedem) als Mensch würdig zu altern und dabei eventuell vorhandene reaktionäre Anlagen im Griff zu behalten, um so auch das Œuvre ein Stück weit zu erhalten.



      Unwürdiges Altern färbt da eindeutig auf die Rezeption ab.

      Ich habe mir neulich die "Animals" von Pink Floyd einige Male angehört, da ich nach längerer Zeit etwas Sehnsucht nach den Sounds hatte ...aber schon das Bild auf dem Cover mit dem fliegenden Schwein über der Fabrik und dann die Texte... mit dem Wissen, was für eine starrsinnige Wurst Waters schon seit etlichen Jahren ist... das hat man beim Hören dann doch auch im Kopf.

      Manchmal ist es doch schade. Aber es ist ja gottseidank nicht bei allen so.

  • Na ja. Cream gehören zum Besten, was das 20. Jahrhundert hervorgebracht hat.



    Aber was aus einem Menschen werden kann, oder zum Vorschein kommt, ist schon erstaunlich.



    Und fast alles von Clapton nach Cream (und Blind Faith) ist Gefasel. Stimmt.



    Ausserdem: autosammelnde Rockmusiker? Jez.. Get lost. Snobby.

  • Da geht noch was! Mit etwas mehr Verzerrung die Message rausgebracht:



    Nazi punks fuck off!



    m.youtube.com/watch?v=xjVkNoVOe6M



    Und wenn beim Hören von diesem Lied der Gedanke aufkommen sollte, das sei ja Lärm, an die eigenen Eltern denken, die ihrerseits über die heute sehr seicht erscheinende Beat-Musik das gleiche zu sagen pflegten. ;-D

    • @Uranus:

      Doe Originalaufnahme des Songs allerdings haben schon die Eltern vieler hier gehoert!

      • @Charlie Foxtrot:

        Das mag sein und ich gerne glauben. Die fänden das Cover wohl nicht so schrecklich. Ein paar "ältere Semester", eben die, die den Klapperton hören, haben hier allerdings auch kommentiert. Die meinte ich augenzwinkernd.

    • @Uranus:

      Vermutlich hören die Eltern das Original der Dead Kennedys, nehme ich an.

      • @Davin_112:

        Mal ganz abgesehen von den Death Kennedys, von denen "California" zu meiner Zeit schon auf jeder besseren Party gespielt wurde: die von @Uranus in dankenswerter Weise verlinkten Jungs von Napalm Death sind auch keine gaaanz so jungen Hüpfer mehr... der aktuelle Sänger ist mein Jahrgang. ;-)

        • @Waage69:

          Uff! Stimmt. Da sagen Se was! Ne "Boomer*innen"-Band. ;-D Auf der Bühne springen die zwar nicht mehr so chaotisch herum, aber live wie auch auf den aktuellen Scheiben machen die noch ordentlich 'Krawall' und Spaß! lml

          • @Uranus:

            Keine Boomer mehr - geb. ab Mitte/Ende 60er schon Pillenknick!

            • @Waage69:

              Oh, Sie haben recht. Ab 1965 ists bereits Generation X

  • Es sieht aus, als müsse einmal richtig durchgegriffen werden. Wie steht es mit all den massiv sexistischen und frauenverachtenden Musikern? Oder zählt das nicht? Am Ende bleiben kaum mehr welche übrig (Hendrix ausgenommen). /S

  • Noch ein Satz zu B.B.King: seine Gitarre ist in "The Thrill is gone" nur unstachelig gefühlvoll, hingegen ist der "Streicherteppich" (Melotron?) einfach nur schwülstig.



    youtu.be/4fk2prKnYnI

    • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

      Übrigens war B.B.King ein ziemlicher Sexist. Aber das spielt wohl keine Rolle.

      • @resto:

        ... wie wohl 3/4 der männlichen Hälfte seiner Generation. Wir könn' uns die Vergangenheit nich schönbeten. Is wie's is, war wie's war.

        • @lesnmachtdumm:

          Natürlich. Darum verstehe ich nicht, warum jetzt dumme, diskriminierende Bemerkungen von vor 50 Jahren ausgegraben werden. Es war wie's war.

  • EC ist ein toller Gitarrist, aber immer unter seinen Möglichkeiten geblieben. Nach Cream kam Layla (toller Song, mäßiges Album), in den späten Siebzigern dann eine schreckliche Phase mit unfassbar langweiligem, genau: Kuschelrock. Das Spätwerk kenne ich nicht mehr, außer Unplugged, das war OK, hat ihn aber erst Recht in den Spießerhimmel katapultiert. Was EC in den siebziger Jahren erzählt hat, ist mir egal, und auch, dass er heute den stänkernden Opa gibt, zusammen mit Van Morrison, dessen letztes Album trotz aller Stänkerei toll ist.

  • „While My Guitar Gently Weeps“

    Hört sich an, als hätte man ner Katze auf den Schwanz getreten, sagte mein alter Herr als das Gejaule mal wieder aus meinem Zimmer durchs ganze Haus dröhnte.

    Von mir aus auch Sentiment - oder Kitsch... ich fand es gut.

    • @Waage69:

      Seine rassistischen Ausfälle bringen nur zu Auswürfen - sprich Würfelhusten. Geht gar nicht.



      Aber um mit ihrem Vater zu sprechen, sollte man wirklich öfter der einen oder anderen Katze auf den Schwanz treten.



      George Harrison wird's gefreut haben...

    • @Waage69:

      Einfach mal reinhören - wa.



      While My Guitar Gently Weeps (Taken from Concert For George)



      m.youtube.com/watch?v=CrTMc2i6Lzc



      Music video by Paul McCartney, Eric Clapton performing While My Guitar Gently Weeps. (C) 2018 - 🎸-



      &



      Scheunen Sündach ook

      • @Lowandorder:

        "Echten Schaden nahm seine Karriere dadurch nie", ich vermute aus einer Mischung aus Apathie und Mitgefühl mit einem loser/Versager (der Bezug zum eigenen Scheitern, aus dem diese Sympathie erwächst, ist menschlich). Bob Marley konnte er damit auch nicht vertreiben. Sanftes Heulen



        passt zu Clapton, die Presse schrieb oft, dass er wieder trocken bzw clean wäre. Vermutlich hat D. D. recht, dass man zumindest nach Alkoholvergiftung das rauslässt, was schon vorher im Gehirn herumspukte. Macca, Dylan und andere Größen haben versucht, Clapton zu integrieren. Vielleicht handelt es sich aber auch nur um eine mutual admiration society.



        Wie soll man sich zu so etwas verhalten? Lieber weniger bekannte Akte kultivieren, ihre Konzerte besuchen, und die Stars nicht überbewerten? Anna Netrebko schafft es ja nicht einmal, die russische Herrenrasse und ihren auslöschenden Chauvinismus zu benennen. Was Corona angeht, gerade Künstler und andere hochsensible Wesen brauchen für ihr Lebensgefühl oft einen so ausgeprägten Individualismus, dass sie bei kollektiven Auflagen und Einschränkungen gleich ausrasten (wie zu Anfang der Pandemie). Nostradamus hatte ja schließlich auch die Pest überlebt (seine erste Familie nicht) und eine Wunderpille entdeckt. Rassismus gehört allerdings unter die Rubrik kollektiver Schwachsinn.



        1976 war in UK ein sehr trockenes, warmes Jahr, es gab IRA-Anschläge, Zehntausende schwarze, weiße, graue etc Menschen feierten beim Notting Hill Carnival den Reggae. Gleichzeitig waren anti-schwarzer und anti-irischer Rassismus weit verbreitet. In der Nähe vom Portobello fly-over versuchten sich ein paar verwegene Gestalten mit zerrissenen Jeans und reichlich Sicherheitsnadeln an der Gitarre (Johnny Rotten u Co). Die Patty Smith Group spielte im Oktober im Hammersmith Odeon. Patty rollte dabei im Dialog mit der Gitarre (die sie nicht spielen konnte) auf dem Boden und zuckte ekstatisch. Sanftes Heulen konnte man es nicht nennen.

        • @Ataraxia:

          Beim Notting Hill Carnival wird nicht Reggae gefeiert, sondern trinidadischer Karneval und seine Musik. Soca. Und Calypso. youtu.be/pFpQo2qDYjg

      • @Lowandorder:

        Hab was besseres, mit Prinz: www.youtube.com/watch?v=dWRCooFKk3c

        • @resto:

          Schonn. Mich amüsierten Paul & Ringo.



          Weil! “Beatles? So genial wie Beethoven!“ - befand trocken 1963! der Herr Kammersänger Heldentenor Hamburger wie Wiener Staatsoper - u.a. Prag Breslau Scala Met. “Eine Stimme - die um die Welt ging.“ Unvergessen.



          (Mein - viel zu früh verstorbener - nicht nur musikalischer spiritus rector!;)

      • @Lowandorder:

        Auch Ringo gibt wieder sein Bestes - da kommen einem fast die Tränen.

        R.I.P. George&John!

      • @Lowandorder:

        Hab was besseres: www.youtube.com/watch?v=dWRCooFKk3c



        Ansonsten würde ich noch Cream und Blind Faith empfehlen und Kultur Kultur sein lassen. Da gibt es keine Aneignung, sondern Wertschätzung aller Einflüsse, die etwas Neues/Anderes/Ähnliches zustande bringen.

        • @resto:

          Eine weitere reizvolle Variante der strengen Grundform...



          Wusste gar nicht, dass Harrison einen Sohn hat, hat sich gut vererbt.

          Blind Faith mag ich auch, aber es gibt ja nur eine Platte, und die ist sehr kurz!

  • Ganz einfach: Wenn er spricht, weghören und wenn er Gitarre spielt, hinhören. ... klappt bei den meisten Musikern ganz gut!

  • Sorry, aber wer Clapton als Kuschelrocker verortet...mein toter Kumpel Blues -Hubert hätte sich an die Stirn getippt und nicht zitierfähig geantwortet.



    Der Artikel ist eine persönliche Abrechnung, mehr nicht. Dem Autor geht es ja auch nicht primär um den politischen Schwachsinn Claptons aus den Siebzigern..."Persönlich nehme ich Clapton aber am meisten übel, wie er die Semiotik der Popmusik verändert hat, indem er der verzerrten Gitarre den Stachel zog."



    Und nun werde ich mir...um mich zu strafen..."Wheels of fire" von Cream auflegen. Kuschelrock vom Feinsten, gelle?!

  • Pop-Stars sind keine hochqualifizierten Philosophen.Bei Clapton ist das auch so, v.a. wenn man seine Autobiographie liest. Viel Zeit mit Drogen verbracht.

    Dennoch ist er ein außergewöhnlich guter Musiker!

    • @Herry Kane:

      Ja, man sollte nicht alles, was Leute von sich geben, ernst nehmen, nur weil sie "zufällig" wegen irgendwas berühmt sind: Mainstream getroffen, Dschungelcamp gewonnen oder so..jetzt für Universalexperten halten



      , deren " Meinung" wichtig wäre.

  • Der Punkt mit dem Rassismus ist natürlich inakzeptabel, auch schon 1976, ganz meine Meinung.



    Aber der Rest des Artikels geht in Richtung persönliche Abrechnung, was dann im Vorwurf gipfelt, Clapton hätte Rock zu Kuschelrock verweichlicht. Sorry, das ist mir zu albern.

  • Nachtrag zum Vortrag: Nebenan war ein hübscher Artikel über Joe Strummer und Clash. Nach dem Verdikt der "kulturellen Aneignung" hier dürften die gar keine Reggaeeinflüsse in ihren Stücken haben. Oder ist das da was gaanz anderes, weil es sind ja die Guten (TM)? Ich krieg Pickel.

    • @uvw:

      Teile ja diese extremen Ansichten über "kulturelle Aneignung" nicht, aber bei The Clash ist es schon was anderes als bei Clapton, weil The Clash diejenigen Musiker von denen sie gelernt haben und deren Kultur sie verdammt viel zu verdanken hatten nicht aus "ihrem" Land schmeißen wollten.

  • Der Autor kennt Cream u Blind Faith wohl nicht. E.C. Hat auch mit Jimi H. gejammt. Bzgl Rassismus mal Blues Brothers 2 ansehen. Und mal die nichtschreiende Gitarre vom „ the Thrill is gone“ Gitarrengott anhören.

    • @Dr.med. Heinz de Moll:

      ;-) www.youtube.com/watch?v=SgXSomPE_FY

      • @lesnmachtdumm:

        Guck, da spielt Clapton 2010 noch mit Blues-Altmeister B.B. King. ... dessen Gitarrenarbeit Herrn Diederichsen auch wohl ebenso nicht punkig genug sein dürfte.

  • Interessant ist ja der Gedanke, "Wut, Raserei, Auflehnung und Widerstand" seien das Beste, das die Popmusik seit den 1960er besessen und kultivert hätte, und es sei ein Verbrechen, dass einige Musiker dieses Element daraus entfernt hätten. Hm. Wenn ich mir die antidemokratischen Krawall-Kräfte von heute anschaue, egal ob Corona-Leugner, Reichsbürger, putingesteuerte Internettrolls, religiöse Muslim-Fundamentalisten, Gelbwesten oder Online-Doxxer, dann glaube ich, alle diese antidemokratischen Kräfte haben ganz viel "Wut, Raserei und Auflehnung" in sich, stellen keinerlei gesunde gesellschaftliche Kraft dar, und ich wünsche mir auf einmal viel mehr demokratische Mainstream-Normalos um mich herum.

    • @Mark2013:

      normaaal, voll ey



      www.youtube.com/watch?v=Epl02xNTlTU

      • @lesnmachtdumm:

        Danke für den Filmtipp. Ich bin aber froh, dass ich in den 1990ern, als der herauskam, mit irgendwas anderem beschäftigt war. Glatt verpasst.

  • Ok. Ok. Die Fascho-Ecke ist Scheiße! But.



    Zu dem aber =>



    “Persönlich nehme ich Clapton aber am meisten übel, wie er die Semiotik der Popmusik verändert hat, indem er der verzerrten Gitarre den Stachel zog. Das zunächst von Blues- und R & B-Gitarristen wie Hubert Sumlin, Gui­tar Slim und Ike Turner entdeckte und dann von Sixties-Rockern wie Pete Townshend, Jimi Hendrix oder auch Lou Reed zu einem Medium der Wut, der Raserei, der Auflehnung und des Widerstands geformte Zeichen wurde durch Clapton’sche Beiträge zu einem der Sentimentalität, des Selbstmitleids, der Verlogenheit und des Kitschs.“

    Mal das: Sach ich mal so - Neu ist das ja nicht! Nur.



    Eben doch - was ich teile - etwas deutlich anders. Listen!



    THE MUSICIANS in Rock Dreams - ROCK’N’ROLL FOR YOUR EYES -



    “In the past, music was not something that Rock had cared about but now it became most important, Earnest and concentrated as string quartets, groups would play for an hour without pausing, not to be mobbed or screamed at but in hopes of an ovatiin, rapturous 19th century Bravos and Huzzahs.“



    & jetzt kommt‘s - Sie werden‘s ja kennen -



    (Das Bild kann ich im Netz leider nicht finden!)



    Däh! “Left to right: Jef Beck, Albin Lee, Eric Clapton, Jimmy Page, Peter Townshend.“



    ©️ Guy Peellaert Nick Cohn - 1962 - Get it? Fein.

    • @Lowandorder:

      Was ich zum Bild vergessen habe:



      Meisterhaft ©️ Guy Peellaert -



      ALLE IM SMOKING MIT FLIEGE - MIT BREITKREMPIGEN HÜTEN AUF DER



      MATTE UND GEIGENKÄSTEN UNTERM ARM!!& BLITZBLANKEN SCHWARZEN SCHUHEN - Endstiegen einem Straßenkreuzer in metallicblsu.



      ©️ Rogner & Bernhard

      • @Lowandorder:

        endstiegen is gut ! To what end, one would ask - or was it THE End ?



        Der kleine Phonetik-Kompjuter, der seit Kleinkindtagen im Hinterkopf unbremsbar mitläuft, schafft immer wieder wunderbare Verschreiber...

        • @lesnmachtdumm:

          ;) - 🙀🥳 -

  • Klasse Artikel;



    Super recherchiert und pointiert geschrieben.

  • Absurd die Übernahme der Musik, aber LEUTE sollen bittschön keine kommen. Was sagt da USAland zur BRITISH INVASION ? Die, nebenbei, den alten US-Bluesern in eben den USA ein ganz neues Publikum verschaffte.



    Die Diskussion um ANEIGNUNG aber (nicht hier in diesem Artikel) geht oft noch absurdere, und gefährliche, Wege. Kultur ist, Kulturen sind IMMER Aneignung pur - was könnten sie sonst sein ? Was ist mit Acherbau in Mitteleuropa ? Oder der Erfindung von Imperien ? Es gibt das schöne Buch von Wolf Schneider: "Überall ist Babylon" (ECON - paperbackig auch heutzutage erhältlich, booklooker etc.) - unsern ganzen Städtebau haben wir uns aus Mesopotamien "angeeignet". Er wurde vielleicht an 3 Stellen der Welt erfunden, evtl 4 oder 5, mehr wohl nicht.



    Wer jetz argumentiert, die Legitimität oder aber Übergriffigkeit von "Aneignung" habe was mit den GENEN zu tun, ist im vollsten Sinne des 19. Jhdts's Rassist. Reggae spielen, Dreadlocks ? Nur wenn du ... . Mit einer einzigen Urgroßmutter aus Mosambique darfst du das, ohne eine solche aber nicht ? Dabei kommt zettbee der Blues eher aus Mali, dem Senegal. " ...of Color" oder nicht hat also bittschön beim Diskutiueren Kultureller Übernahmen nix zu suchen.



    Der Backgroundsgesang in Paul Simons Song GRACELAND beispielsweise: Das IST übergriffig: Er musizierte und tourte jahrelang regelmäßig mit Kollegen aus Süsafrika. Ein ganz eigenständiges Lied von diesen, mit eigenem Text und Inhalt, wird in den USA im Studio dann als stimmungsvoller Hintergrundgesang zur inhalts-losen Rythm-Section in der Beschreibung von Simons Mississippi-Autofahrt gesamplet. Mit Simons Pigmentierung hat das aber nu garnix zu tun.



    de.wikipedia.org/wiki/Graceland_(Album)



    www.spiegel.de/kul...-0000-000043160140 Thanks übrigens an den SPIEGEL für seine schier beispiellose Rück-Digitalisierung - dieser Text is 1961 (!)

    • @lesnmachtdumm:

      Die Artikel von D.D. lese ich eigentlich immer gerne. Kompetenz und musikalischer Sachverstand, nur "...Stachel gezogen..." ist Meinung und damit Geschmackssache.



      Und über den kann man bekanntlich (nicht) streiten.



      Die Faschoausfälle von E.C. sind hingegen nicht entschuldbar.



      Zu Graceland und Paul Simon: Von der Zusammenarbeit mit Ladysmith Black Mambazoo und Jo Shabalalla hat mit Sicherheit P.S. mehr profitiert als Ladysmith Black Mambazoo und Jo Shabalalla. Trotzdem denke ich, dass es den Kollegen aus Südafrika einen hilfreichen internationalen Schubs gegeben hat.

      youtu.be/XI7GGirq2P4

      Zum Thema Aneignung sage ich nur, dass Vermischung / Métissage die beste aller "Aneignungen" ist!



      Weiterentwicklung kommt dann von alleine - für alle Beteiligten, wehe wenn nicht...



      Jetzt muss nur noch jemand behaupten, Tommy Engel sei ein Fascho, dann hat er, sie, es die rote Karte verdient. Ich sach nur noch Arsch Huh.



      Das war's. Schönen Sonntag

      • @Willi Müller alias Jupp Schmitz:

        Sorry, in Ladysmith Black Mambazo war ein 'o' zu viel.



        Asche auf mein Haupt

    • @lesnmachtdumm:

      Danke. Kann Ihnen in der einen wie der anderen Richtung folgen.



      Ansonsten ist auch hier eine der absurd vielzähligen Spielwiesen zu bewundern - gefüllt bespielt von gnadenlosen fundamentalistischen Ignoranten •



      Denen Musik zB - in Wahrheit komplett - “am Arsch vorbeigeht!“



      Für Literatur & Lyrik hat das ein kluger Kopf s.ä. auf den Punkt gebracht “Es werden sich die Kenner ja Liebhaber von Goethe & Schiller noch vor Leuten zu rechtfertigen haben - die die beiden Dichter nicht gelesen haben!“

  • "Clapton müsste heute wieder im Zentrum einer jeden Debatte über kulturelle Aneignung stehen. Man bedenke, dass er seinen Ruhm überwiegend seiner Aneignung afroamerikanischer Blues-Techniken verdankt."

    Diese Diskussion habe ich nie verstanden, darf ein Künstler die ihm zugeschriebenen kulturellen Grenzen nicht verlassen und nur auf das aufbauen, was die eigenene Kultur fabriziert hat?

    Eine ähnliche Forderung kam einmal von den Nationalsozialisten und bei uns in der DDR war es politisch unerwünscht kulturelle Elemente des Klassenfeindes in die eigene Kunst unterzubringen. Für uns galten solche Forderungen als Kleingeistig und ich wünsche mir diese Zeit nicht zurück.

    • @Jörg Radestock:

      Kulturelle Aneignung gibt es nicht. Es gibt nur -- Kultur! Nehmt, was Euch inspiriert, und entwickelt es weiter.

      Aber respektiert die, von denen Ihr etwas gelernt habt. Und das tut der Rassist Clapton halt nicht.

    • @Jörg Radestock:

      Ich wünsche mir diese Zeit zurück, User*in konnte Clapton ganz entspannt hören, und selber sich anderer Kulturen bedienen... Naja, nur des He He war wohl verpönt.. Allerdings vor meiner Zeit und Jugend...

      • @jens Nehrkorn:

        Manchmal ist zu viel Information nicht hilfreich. Die Filme verloren ihre Magie, als die Diskussion um Urheberrechte aufkam - eigentlich wollte ich gar nicht wissen, dass das Kostüm von Darth Vader von einem Amerikaner mit schottischem Namen entworfen wurde, der dafür Geld bekam. Dann die zweifelhaften Sprüche und Verhalten von Musikern, ob Michael Jackson, Roger Waters, Richard Wagner oder Eric Clapton. Man will das eigentlich alles gar nicht wissen. Im Sport gilt dasselbe.