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Russland und Ukraine dekolonialisierenWider die Russische Föderation

Zur Rolle der Ukraine in der dekolonialen Bewegung. Die Entmythologisierung von Kiewer Rus und russischem Imperium wird Putins Ende sein.

Barrikaden in Kyjiw am Maidan, dem Unabhängigkeitsplatz, am 14. März Foto: AP/Felipe Dana

In den Morgenstunden des 24. Februars begannen die Streitkräfte der Russischen Föderation mit der Invasion in der Ukraine. Es fing an mit Luftangriffen auf Kyjiw (Kiew). Gleichzeitig drangen Truppen über die ukrai­nische Grenze ein, von Russland sowie von Belarus aus, wo russische Militäreinheiten angeblich eine militärische Übung abhalten sollten. Doch der Plan eines russischen Blitzkriegs in der Ukraine scheiterte.

Ich schreibe dies am fünften Tag des Kriegs in einem Vorort von Kyjiw, einer Stadt, die sich auf einen umfassenden Angriff der russischen Armee vorbereitet hat. Jetzt, da Sie diese Zeilen lesen, könnte sich bereits vieles geändert haben – und das nicht nur hier in der Ukrai­ne. Mittlerweile kündigte Wladimir Putin an, dass er das russische Atomwaffenarsenal als Reaktion auf „feindliche Erklärungen“ des Westens in Alarmbereitschaft versetzt hat.

Nun ist buchstäblich alles möglich, selbst das scheinbar abwegige Szenario eines Sturzes von Putins Regime durch die wachsende Antikriegsbewegung in Russland, die sogar von einigen ultrareichen Oligarchen aus Putins eigenem Umfeld unterstützt wird.

Dieser Moment scheint ein besonders ungünstiger Zeitpunkt zu sein, einen Essay über die Lage in der Ukraine zu schreiben. Er könnte durch die sich schnell verändernden Verhältnisse irrelevant werden. Dennoch besteht gerade jetzt die drängende Notwendigkeit, sich gegen die Russische Föderation auszusprechen.

Der Autor

Oleksiy Radynski, Filmemacher und Autor, lebt in Kyjiw. „The Case Against the Russian Federation“ erschien in e-flux journal#125 (März 2022), Veröffentlichung mit freundlicher Geneh­migung von e-flux. http://www.e-flux.com/journal/125/453868/the-case-against-the-russian-federation/

Ukrainisch werden

Ich kann mich noch genau an den Zeitpunkt erinnern, als ich mich zum ersten Mal zu den Ukrai­nern zugehörig fühlte. Ich wurde in Kyjiw als Sohn einer russischen Mutter und eines jüdisch-ukrainischen Vaters geboren. Ich besuchte eine russischsprachige Schule und sprach bis ins Teenager­alter nicht einmal Ukrainisch.

Der Moment, in dem ich anfing, Ukrainer zu werden, sah folgendermaßen aus: Im Frühjahr 2000 verbrachte ich wie immer meine Schulferien bei Verwandten in Moskau. Nicht weit vom Kreml entfernt gingen wir eine Straße entlang, die voller Bücherstände war. Mit Büchern zu allen möglichen Themen, vor allem zu Verschwörungstheorien, orthodoxem Christentum, Bücher mit antisemitischem Inhalt und allerlei russischen neofaschistischen Ideologien.

Wer mit dem Straßenleben in postsowjetischen Großstädten vertraut ist, wird diese Buchstände kennen. Was mir in Erinnerung blieb, war ein Buchhändler, der seine Waren mit einer lauten Schimpftirade gegen eine lange Liste verschiedener Personengruppen anpries: Juden, Deutsche, Westler, Bolschewiken, Liberale, Punks, Aus­länder*innen, Homosexuelle und – was mich damals völlig überraschte – Ukrainer*innen.

Ich erinnere mich, dass ich ziemlich beeindruckt war, dass für diesen faschistischen Typ Ukrai­ne­r*in­nen auf der Liste der verachtenswertesten Personen der Welt standen – vor allem, weil der Rest der Liste größtenteils aus dem bestand, was ich für bewundernswert, aufregend oder fortschrittlich hielt. Ukrainisch zu sein war mir vorher niemals als etwas in irgendeiner Form Positives erschienen. Als jemand, der in den 1990er Jahren in der Ukraine aufgewachsen ist, verband ich mit diesem Land eher Armut, Trostlosigkeit und radioaktive Verstrahlung. Aber plötzlich gehörten die Ukrai­ne­r*in­nen zu alldem, was dieser wutschnaubende Typ so sehr hasste. Zum ersten Mal in meinem Leben empfand ich Stolz darauf, Ukrai­ner zu sein.

Der Präsident und der rassistische Bücheronkel

Zwanzig Jahre später wurde ich wieder an diesen Moment erinnert, während ich die Abschrift eines langen Geschichtsvortrags von Wladimir Putin las, die sich als Kriegserklärung an mein Land entpuppte. Dieses Mal war es allerdings nicht ein wutschnaubender Bücherverkäufer auf einer Moskauer Straße, der faschistischen Unsinn von sich gab, sondern der Präsident der Russischen Föderation höchstpersönlich.

Im Mittelpunkt seiner Argumentation stand ein tief sitzender ethnischer und politischer Hass auf die Ukraine. Und es war leicht zu erkennen, dass die Personen von der Liste des faschistischen Irren auch in Putins Rede auftauchten, der sie unter dem leeren Begriff „der Westen“ zusammenfasste. Die Ideologie des rassistischen Bücheronkels hat ihren Weg nicht nur in den gesellschaftlichen Mainstream gefunden.

Sie lieferte dem Präsidenten den Grund für eine Kriegserklärung. Die Thesen des „eurasischen“ Pseudophilosophen Alexander Dugin, dessen Bücher in den oben erwähnten Bücherregalen sehr präsent waren, hatten einen immensen Einfluss auf Putins Werdegang.

Mir ist völlig klar, dass es genauso sinnlos ist, sich mit Putins ignoranter, imperialistischer Mythologie auseinanderzusetzen, wie mit einem kleinkarierten faschistischen Buchhändler auf einer Straße in Moskau zu debattieren. Aber es reizt mich, einige dieser Mythen gegen den Strich zu lesen, unbequeme Wahrheiten offenzulegen, herauszufinden, inwieweit diese Mythologie untergraben und sogar in Richtung progressiver Ziele umgelenkt werden könnte.

Der Kern von Putins Denken

Den Kern von Putins Argumentation bildet die in Russland (und von anderen in aller Welt, die sich nie mit der Geschichte Osteuropas beschäftigt haben) weit geteilte Überzeugung, dass Rus­s*in­nen und Ukrai­ne­r*in­nen eigentlich zur selben Nation gehören. Die ukrainische nationale Identität, so das der Überzeugung zugrundeliegende Argument, wurde von der österreichisch-ungarischen Monarchie (oder den Polen, den Juden, den Preußen) lediglich künstlich geschaffen.

Dass dieses Argument die Tatsache übersieht, dass jede moderne nationale Identität, auch die russische, bis zu einem gewissen Grad ein künstliches Konstrukt ist – geschenkt.

Doch für ein autokratisches russisches Denken, das der Ansicht ist, die Ukraine sei Russland, stellt allein das Dasein eines von Russland unabhängigen ukrainischen Staats eine existenzielle Bedrohung dar. Der Punkt ist, wenn Ukrai­ne­r*in­nen eigentlich Rus­s*in­nen sind, wie kann es sein, dass die Ukrai­ne­r*in­nen sich gegen ihre autoritären Regierungen aufgelehnt und diese in den vergangenen siebzehn Jahren zweimal gestürzt haben? Wenn die Ukrai­ne­r*in­nen in Wirklichkeit Rus­s*in­nen sind, wie kann man es zulassen, dass sie Wahlen ohne vorher festgelegte Ergebnisse abhalten?

Wenn die Ukrai­ne­r*in­nen tatsächlich Rus­s*in­nen sind, wie kann es sein, dass der ukrainische Staat keine „homosexuelle Propaganda“ bestraft? Wenn all diese Dinge in der Ukraine möglich sind, bedeutet dies für ein autokratisches russisches Denken automatisch, dass sie auch in Russland möglich wären. Das bedeutet wiederum, dass die Ukraine um jeden Preis verschwinden muss.

Herr und Knecht

Was Putin die „historische Einheit“ beider Na­tio­nen nennt, verweist auf die jahrhundertealte imperiale Herrschaft Russlands. Sie führte einerseits dazu, dass all diese „ukrainischen Dinge“ in Russland möglich sind, weil die Russen nach Jahrhunderten gemeinsamer Kolonialgeschichte ein wenig ukrainisch geworden sind. Und andererseits dazu, dass diese Kolonialgeschichte Millionen von Ukrai­ne­r*in­nen auch ein bisschen russisch gemacht hat.

Die meisten Ukrainer sprechen neben ihrer eigenen Sprache auch Russisch. Ukrai­ne­r*in­nen teilen mit den Rus­s*in­nen die Geschichte der Leibeigenschaft (eine Form der De-facto-Sklaverei im Russischen Reich), der Arbeiterbewegungen, der Revolution, der Industrialisierung und des Kriegs. Über Generationen haben sich unsere Familien miteinander vermischt. Jede Beziehung zwischen Metropole und Kolonie ist – wie jede Herr-und-Knecht-Beziehung – wechselseitig und dialektisch.

Indem die Metropole die Kolonie politisch und kulturell übernimmt, kommt es zugleich zu einer schleichenden Übernahme von innen durch die Kräfte, die sie sich einverleibt hat. Mit der ukrainischen Kolonie hatte die russische Metropole unversehens eine politische Kultur in sich aufgenommen, die auf horizontalen Formen der Demokratie beruht – auch wenn diese brutal erscheinen, wie die Kosakenräte, die anarchistischen Armeen von Nestor Machno oder die Maidan-Aufstände.

Diese politische Kultur kann die Metropole von innen heraus zersetzen. In gewisser Weise ist die Angst der Putinisten vor einem „russischen Maidan“-Aufstand in Moskau völlig berechtigt – aber nicht, weil er von einigen durch die Nato ausgebildeten ukrainischen Terroristen organisiert würde, wie die russische Propaganda suggeriert. Die Angst ist berechtigt, weil die Russe*innen, wenn sie selbst ein bisschen ukrainisch sind, ebenso in der Lage sein könnten, das Regime zu stürzen.

Die selbsterfüllende Prophezeiung

Wie die Ukrai­ne­r*in­nen könnten die Russ*in­nen eine Wahl ohne vorher festgelegte Ergebnisse abhalten. Es ist dieser Geist der „historischen Einheit“, den das heutige autokratische Russland mit allen Mitteln auszutreiben versucht, indem es das Land in einen Polizeistaat verwandelt und dem Aufstand zuvorzukommen versucht. Doch dieser Versuch wird nun zu einer selbsterfüllenden Prophezeiung, die an das Schicksal von Laios, den Vater von Ödipus, erinnert.

Die russischen Einsätze in der Ukraine während der Herrschaft Wladimir Putins stellen sich heute als Aneinanderreihung hoffnungsloser Miss­er­folge dar. Im Jahr 2004 ging der Kreml mit Wiktor Janukowytsch eine politische Wette auf einen Präsidentschaftskandidaten ein, der ein zweifach verurteilter Gangster war. Tatsächlich glaubte man, er könne durch massive Einschüchterung und Wahlbetrug an die Macht gebracht werden. Dies führte unmittelbar zur Orangenen Revolution, die die Pläne des Kremls zunichte machte.

Im Jahr 2014, nach dem Maidan-Aufstand und der Besetzung der Krim, versuchte der Kreml wiederum, eine irredentistische Bewegung in der Ostukraine ins Leben zu rufen. Er redete sich ein, dass Millionen russischsprachiger Ukrainer die Abspaltung an Russland unterstützen würden. Die Bewegung erwies sich jedoch als so unbedeutend, dass man schließlich die russische Armee schicken musste. Im Jahr 2022 ging der Kreml davon aus, dass die ukrainische Armee keinen Widerstand leisten und die russischen Invasoren als Befreier empfangen würden. Wir sehen, dass dem nicht so ist.

Ich frage mich, warum jedes russische politische Projekt in der Ukraine nach hinten losgeht. Bis zu einem bestimmten Zeitpunkt schien Putins Regime bei der Manipulation der Politik in Russland und im Westen von Erfolg gekrönt zu sein. Vielleicht liegt der Misserfolg in der Ukraine daran, dass Russland in der Ukraine so vorgeht, als hätten sie es mit Russland selbst zu tun. Was auch immer in Russland funktioniert, denken sie, muss auch in der Ukraine funktionieren. Schließlich sei es ja ein und dasselbe. Wir können uns ab heute sparen, dagegen zu argumentieren. Russlands anhaltende Misserfolge in der Ukraine sagen alles.

Die Verantwortung von Kyjiw

Meine Behauptung, dass Russland ein wenig ukrai­nisch geworden ist, ist weder ein bitterer Scherz noch ein ressentimentgeladener Ausrutscher. Sie rührt vom Gründungsmythos des modernen Russlands her. Der Mythos besagt, dass die brüderlichen ostslawischen Völker gegen Ende des ersten Jahrtausends n. Chr. gemeinsam einen mächtigen mittelalterlichen Staat namens Kiewer Rus mit Kiew als Hauptstadt gründeten.

(Tatsächlich entstand dieses Gebilde als skandinavische Kolonie, und das Wort „Rus“ bedeutete ursprünglich so viel wie „die Männer, die rudern“, was sich darauf bezog, wie die Herrscher das Gebiet aus dem Norden über die östlichen Flüsse Europas erreichten.) Die Tatsache, dass die mittelalterliche Stadt Kiew (heute Kyjiw) die Hauptstadt dieser halbmythischen Einheit war, ist ein Eckpfeiler des russischen imperialistischen Diskurses.

Im russischen Kolonialjargon wird Kyjiw als „Mutter der russischen Städte“ bezeichnet. Diese Stadt, etwa ein halbes Jahrtausend vor Moskau gegründet, war der Ausgangspunkt für die Ostexpansion slawischer Stämme, aus der das hervorging, was heute Russische Föderation heißt.

Eben diese Expansion muss kritisch betrachtet werden. Allgemein wird sie ähnlich wie die „Entdeckung der Neuen Welt“ durch Christoph Kolumbus vor dem postkolonialen Diskurs beschrieben. Die Slawen, so wird behauptet, entdeckten das reichhaltige Land im Osten, gründeten Moskau und andere Städte. Allerdings waren die Gebiete bereits von indigenen, vor allem finno-ugrischen Völkern bewohnt, die im Zuge der Kolonisierung brutal unterdrückt, vertrieben oder ausgerottet wurden.

Russische Kolonialgewalt

Die Ostexpansion der Slawen vom heutigen Kyjiw aus war ein früher Fall von Siedlerkolonialismus mit allem, was dazugehört: Völkermord an der indigenen Bevölkerung, Ausbeutung von natürlicher Ressourcen, Etablierung autokratischer Herrschaft.

Was wir heute als Russische Föderation kennen, ist das Ergebnis dieses tragischen Prozesses, der als Parallele zur kolonialen Expansion der westlichen Staaten Europas betrachtet werden kann. Während die westeuropäischen Nationen allmählich die Verantwortung für die koloniale Gewalt übernehmen, fehlt davon in Osteuropa jegliche Spur. Dabei leiden einige osteuropäische Nationen, die im Zuge der Osterweiterung erobert wurden, bis heute unter dem Joch der russischen Kolonialherrschaft.

Im inhärent rassistischen Selbstbild der Russischen Föderation bevölkern die „nichtrussischen Völker“ den hohen Norden, Sibirien und den Kaukasus, während der „europäische“ Teil Russlands (westlich des Uralgebirges) den Slawen zugeordnet wird. Das ist falsch. Finno-ugrische Völker wie die Mordwinier, Karelier, Udmurten, Mari und Komi sind in Gebieten beheimatet, die nur einen Steinwurf von Moskau oder Sankt Petersburg entfernt sind.

Tataren, Tschuwaschen, Baschkiren und viele andere Turkvölker siedeln in Regionen, die große Teile des angeblich „europäischen“, „slawischen“, „weißen“ Teils Russlands ausmachen.

Prozess der Selbstzerstörung

Durch den Versuch, das imaginäre imperiale Kernland mit brutaler militärischer Gewalt zu besetzen, hat die Russische Föderation einen selbstzerstörerischen Prozess in Gang gesetzt. Dieser könnte zum allmählichen Verlust vieler weiterer Regionen und Nationen führen, die noch immer unter Kolonialherrschaft stehen.

Die dekolonialen Bewegungen, die sich in der Russischen Föderation erst langsam entfalten, haben plötzlich ungeahnte Chancen. Sie könnten eine noch nie dagewesene Dynamik entfalten – so die russische Antikriegsbewegung sich mit ihnen verbündet.

Das dem russischen Imperialismus Widerstand leistende Kyjiw sollte sich selbst als unglücklichen Ursprungsort eines despotischen, kolonialistischen russischen Staats erkennen lernen; eines großrussischen Staats, der jedes Volk und jede Nation unterdrückt, so sie das Pech haben, auf seinem Territorium zu leben, einschließlich des russischen Volkes selbst.

Um all dieser Völker – und der Menschheit – willen, sollte der russische Staat in seiner derzeitigen Form verschwinden. Das ist, kurz gefasst, mein Argument wider die Russische Föderation.

Aus dem Englischen von Philipp Goll

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41 Kommentare

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  • Russifizierung der Ukraine durch die Bolschewisten?

    Zu den Standard-Legenden in der Ukraine-Frage gehört diejenige der gewaltsamen Russifizierung der Ukraine durch die Bolschewisten, vergleichbar mit der Minderheitenpolitik des französischen Zentralstaates gegenüber etwa den Okzitanern und Bretonen, seit Mitte des 19. Jhs. erfolgreich deren Sprache und Selbstbewusstsein auszutreiben.



    Dieser Legende steht die Tatsache entgegen, daß die Doktrin des „Dreieinigen russischen (ruthenischen) Volkes (russ. Триединый русский народ, ukrainisch Триєдиний руський народ, weißrussisch Трыядзіны рускі народ), wonach sich das „gesamtrussische Volk“ aus den drei Teilvölkern Groß-, Weiß- und Kleinrussen zusammensetze, die sich alle aus dem altrussischen Volk der Kiewer Rus entwickelt hätten, offizielle russisch-zaristische Staatsdoktrin war und bis zur Oktoberrevolution von 1917 sowie einige Zeit danach zum internationalen ethnologischen Standard gehörte. In den frühen Jahren des Neuen Regimes wurde diese Doktrin des „dreieinigen russischen Volkes“ jedoch als konservativ-nationalistisches Attribut des Zarismus‘ und der „konterrevolutionären“ Weißen abgelehnt. Um sie für die Revolution zu gewinnen, wurden die Ukrainer und Weißrussen als eigenständige Völker anerkannt (Korenisazija) und jeweils eine „Ukrainisierung“ und „Belarussifizierung“ gefördert. Das war also offensichtlich genau das Gegenteil einer „Russifizierung“ der Ukraine durch die moskowiter Bolschewisten. (Quelle: Wikipedia fr.)

    • @Reinhardt Gutsche:

      Um noch einen nachzulegen: ein Treppenwitz der Geschichte ist es doch, dass sich die nationale ukrainische Identität ausgerechnet auf die Idee eines freien demokratischen Kosakenstaates der Saporoger Sitsch beruft - das kommt sogar in der ukrainischen Nationalhymne zum Ausdruck -, also jener Kosaken, die später zur Speerspitze des zaristischen Despotismus und Imperialismus wurden.



      Die russischen und ukrainischen Juden sowie die unterdrückten Volksgruppen im Kaukasus und anderswo an der Peripherie des russischen Imperiums wissen ein trauriges Lied davon zu singen ... hinsichtlich der "Segnungen" des ach so demokratischen Kosakentums gehören Ukrainer wie Russen wohl eher zu den Tätern und nicht zu den Opfern dieser blutigen Geschichte.



      Im Donbass kann man sehen, wie zwei aggressive nationalistische Ideologien frontal aufeinanderprallen ... zum Leid der dort lebenden Zivilbevölkerung, ob sie sich nun als Russen oder Ukrainer verstehen.

      • @Abdurchdiemitte:

        Treppenwitze

        Zitat @Abdurchdiemitte: „Treppenwitz der Geschichte“

        Je tiefer man gräbt, desto mehr Treppenwitze der Geschichte kommen zum Vorschein: Mit Chruschtschow und Brejnev wurde die Sowjetunion über drei Jahrzehnte von ukrainischstämmigen Politikern geführt, nachdem zuvor ebenso lange ein Georgier an der Spitze stand. Die berüchtigte Tscheka wurde von einem Polen gegründet. Auch die beiden wichtigsten Revolutionsführer Trotzki und Lenin waren keine ethnisch „reinblütigen“ Russen: jüdischer Herkunft der erste und multietnischer der zweite (mit starken jüdischen Elementen mütterlicherseits und kalmückischer Abstammung väterlicherseits, d. h. einer buddistisch-mongoiischsprachigen Ethnie). Auch Gorbatschow entstammt einer ethnisch gemischten Familie mit einer Ukrainerin als Mutter.



        Der unterschwellig insinuierte ideologisch-doktrinale Kongruenz von Bolschewismus und großgrussischem Nationalismus, Wesenskern des russophoben Narrativs des Kiewer Euro-Maidan-Regimes banderistischer Provenienz, erweist sich allein gemessen an der kulturell-ethischen Herkunft der maßgeblichen Sowjetführer als haltloser Mythos.

    • @Reinhardt Gutsche:

      Irrungen und Wirrungen sowjetischer Nationalitätenpolitik eben ... will hier nur niemand was von wissen. Trotzdem Danke für die korrekte Einordnung, @Reinhard Gutschein.

  • Kosakenräte, Machnos Anarchistenarmeen, Maidan als Argumente für eine zwar brutale, aber „vertikale“ ukrainische Spielart der Demokratie, im Gegensatz zum dunklen Moskowiter Despotismus und Kolonialismus? Im Ernst jetzt, Herr Radynski?



    Und in Zentralrussland lebende und längst russifizierte Tschuwaschen, Baschkiren, Mordwiner etc. und oft nur wenige hundert Angehörige (wenn überhaupt) zählende palaeosibirische, ewenkische oder tschuktschische Gruppen von Rentiernomaden - Indigene eben - hätten dann Anspruch auf nationale Souveränität oder würden diese sogar einfordern, wenn der russische Imperialismus an sein Ende kommt und die „russische Welt“ nach Putins Abtritt zusammenfällt?



    Es hilft nicht weiter, der schlechten russischen Erzählung Putins ein ebenso schlechtes, weil historisch fragwürdiges ukrainisches Narrativ entgegenzusetzen.

  • Verschiedene Personengruppen

    Zitat: „Was mir in Erinnerung blieb, war ein Buchhändler, der seine Waren mit einer lauten Schimpftirade gegen eine lange Liste verschiedener Personengruppen anpries: Juden, Deutsche, Westler, Bolschewiken, Liberale, Punks, Aus­länder*innen, Homosexuelle und – was mich damals völlig überraschte – Ukrainer*innen.“

    Eine bemerkenswerte Liste, die suggeriert, zu den hehren Zielen des ukrainischen Widerstandes gegen die Moskowiter gehöre auch das ehrende Andenken an die Bolschewiken (zu denen natürlich auch Ukrainer gehörten). Da muß es schon verwundern, daß zur Speerspitze dieses anti-moskowiter Widerstandes der banderistische „Rechte Sektor“ gehört, ohne den der „EUro-Maidan“ wie zehn Jahre zuvor die „Orangene Revolution“ im Sande verlaufen wäre. Und wieso gehören dann die ukrainischen Kommunisten nicht zur Regierungskoalition von Selenskyj, statt verboten zu sein?

    • @Reinhardt Gutsche:

      Ich habe nicht verstanden, weshalb das Feindbild eines rechten russischen Buchhändlers in Moskau irgendetwas zu den Zielen des ukrainischen Widerstandes suggerieren sollte.

  • Die Auflösung der Russischen Föderation oder deren Verschwinden halte ich für unrealistisch.



    Irgendeine Form der Föderation unterschiedlicher Kulturen wird es geben müssen. Auch in anderen Kontexten.



    An erster Stelle steht ein Prozess der Demokratisierung in Russland - das sollte auch heißen: mehr soziale Gerechtigkeit.



    Doch vor den hier hochfliegenden Phantasien muss zuerst die Zerstörung der Ukraine gestoppt werden in der Art, dass das FSB-Regime dies nicht weiter tun kann.

    • @nzuli sana:

      Der Zerfall des britischen Empire hat Jahrzehnte gedauert. Die gleichen Prozesse sind beim russischen Kolonialreich zu beobachten. Der Unterschied ist nur dass das russische Reich frisch an zerfallen ist.

      GB ist soweit raus, dass selbst Schottland per Abstimmung Bye Bye sagen kann ohne das Johnson Hyperschallraketen auf Edinburgh nieder gehen läßt.

      Die Zusammenarbeit hängt vor allem von den demokratischen Qualitäten der Beteiligten ab.

      • @Rudolf Fissner:

        Mit dem Vergleich des russischen und britischen Empires verhält es sich eher wie mit Äpfeln und Birnen ... das russische "Kolonialreich" - wenn Sie es so nennen wollen - ist übrigens schon 1991 zusammengebrochen. Putin würde es nur liebend gern rekonstituieren, möglicherweise nur in anderer Anordnung als zu Sowjetzeiten.



        Und bzgl. des möglichen Ausgangs eines schottischen Unabhängigkeitsreferendums warten wir lieber mal ab, bis es soweit ist.

  • Wer den russischen Geschichtsmythos der die Russen und Ukrainer als unzertrennbare Volksgemeinschaft sieht, durch einen ukrainischen Geschichtsmythos, der die Ausdehnung des Machtbereiches der Slawen von der Kiewer-Rus Richtung Zentralrussland mit Kolonialismus und Völkermord in Verbindung bringt und eine direkte Linie zur Russischen Föderation zieht, macht die Sache auch nicht besser. Er suggeriert, dass seit den "alten Russen" Kolonisierung, Ausbeutung und Völkermord ein Teil der russischen Kultur war und macht genau das gleiche wie Putin: Schon seit mehr als tausend Jahren ... , obwohl es aus den Zeiten der Kiewer-Rus keine Belege zu diesen Themen gibt. Diese spucken nur in heutigen Gehirnen rum.



    Dabei ist es für die aktuelle Situation vollkommen egal was vor 1000 Jahren passiert ist.



    Wenn man verstehen will, welchen Anspruch Putin für Russland hat, muss man nur schauen mit welcher Selbstverständlichkeit Stalin 1939 von den Finnen einen Teil von Karelien zum Schutze von Leningrad forderte, wie er im 2. Weltkrieg das Baltikum ins Imperium zurückholte und ohne Bedenken die Sowjetunion nach Westen ausdehnte. Stahlin entschied wer zur Sowjetunion gehörte, Putin entscheidet, wer zur Russischen Föderation gehört. Aber das ist nun wirklich nicht überraschend. Das machte er schon ab 1999 den Tschetschenen klar.

    • @ecox lucius:

      Der Stalinschen Nationalitätenpolitik ist allerdings die Leninsche vorausgegangen und da muss man - um der historischen Redlichkeit willen - den ideologisch-politischen Paradigmenwechsel im Übergang von Lenin auf Stalin berücksichtigen. Lenins Konzept beruhte auf der Anerkennung und "Nationalstaatlichkeit" der vielen ethnischen Gruppen in der frühen Sowjetunion ... dies alles natürlich unter dem Vorbehalt des politischen Primats der KPdSU, nach der alles sozialistische "Brudervölker" waren, teils um ethnische Konflikte unter Kontrolle zu halten, wie beispielsweise im Kaukasus, oder um diese Volksgruppen für die Revolution und die "Segnungen" des Sozialismus zu gewinnen. Und die Ukrainer waren definitiv Nutznießer dieser frühen sowjetischen Nationalitätenpolitik.



      Stalin folgte dann gegenüber den Minderheitenvölkern der Vorstellung einer eher nationalen, russisch-hegemonialen Innenpolitik, wie es seine zaristischen Vorgänger schon getan haben und wie es heute Putin tut. Beide sind von einem tiefen Misstrauen gegen alles Nicht-Russische geprägt ... dass dabei die Ukrainer als zahlenmäßig größte Nationalität nach den Russen besonders ins Schussfeld gerieten, verwundert kaum.



      Unter dem Ukrainer Chruschtschow wendete sich das Blatt dann erneut zugunsten der Ukraine, was u.a. in der Zuweisung der vormals autonomen Krim an die Ukraine 1954 seinen Ausdruck fand ... Stalin hatte ja zuvor schon mit der Deportation der Krimtataren die Halbinsel ethnisch "gesäubert".



      Vielleicht sollte man über diesen Teil der Geschichte auch nachdenken, wenn es um gegenseitige tatsächliche oder vermeintliche Besitzansprüche von Territorien geht. Damit sich jeder selbst ein Bild machen kann:



      de.m.wikipedia.org...nome_Republik_Krim

  • Ich wünschte mir auch, es gäbe mehr Russen, die ein bisschen ukrainisch sind … die Dialektik der russisch-ukrainischen „Verbundenheit“ - die wegen des Krieges momentan nur in Anführungszeichen geschrieben werden kann, leider - kann nicht besser beschrieben werden. Bravo, Herr Radynski.

  • Ich finde es sehr gut, dass Sie diesen Text übersetzt veröffentlichen. Er beschreibt die Asymmetrie der Konfliktlage sehr gut.

  • "Und dann bleibt nur noch die Auflösung des letzten kolonialen Imperiums des Planeten" - darf ich dazu ein Fakt einwerfen? Das eigentlich recht vernünftige Frankreich leistet sich AUCH HEUTE NOCH ein paar Kolonien (Frz Guyana, Neukaledonien, und viele weitere Inseln in Amerika, in Afrika, und im Pazifik) !! Allerdings heissen sie nicht Kolonien, sondern Überseegebiete...

  • Von Kiewer Rus, Fürst Vladimir, Poltava 1709, Krimkrieg 1853-56, zur Gründung der Sowjetunion 1922 haben Russen dieses Gebiet als das ihrige angesehen. Nun ist das vorbei - ähnlich wie bei den Deutschen Schlesien und Ostpreußen.

  • Da fehlt noch die imperiale Inbesitznahme der Ostküste. Vladivostok ist genauso chinesisch wie Hongkong, wurde auch ungefähr zur gleichen Zeit den Chinesen abgepresst, nur dass Russland nicht im Traum daran denkt, dieses Land zurückzuigeben,

    • @TheBox:

      Vladivostok so chinesisch wie Hongkong? Um Gottes Willen, wie weit wollen Sie noch zurückgehen in der Historie ... und wozu soll das nützlich sein?



      Und, pssst, erzählen Sie das bloß nicht Herrn Erdogan: bis 1783 war das Khanat der Krimtataren als Vasallenstaat nominell Teil des Osmanischen Reiches ... er denkt noch, da müsste vielleicht noch was gehen. Die Krim liegt vis-a-vis gegenüber der heutigen Türkei, lediglich durch das Schwarze Meer voneinander getrennt. Und das Krimtatarische ist ja wohl nur ein Dialekt des Türkischen.



      So wie Ukrainisch eigentlich nur ein russischer Dialekt ist.😉

  • Oh, ich vergass. Guter Artikel.

    Hier ergänzend dazu ein Interview mit Michel Eltchaninoff, auf das ich aufmerksam gemacht wurde (mehr über Putins Phantasmen):

    www.srf.ch/play/tv...jpJ2Ioa9vHK6U7QTuT

  • @MICHAEL MYERS

    "... des letzten kolonialen Imperiums des Planeten."

    Oha. Grosse Worte.

    Die (berechtigte!) Wut über das grausame und unmenschliche Gebaren Putins und seiner Kumpel sollte uns nicht davon abhalten, uns auch mit unseren Unzulänglichkeiten zu beschäftigen.

    • @tomás zerolo:

      "unsere Unzulänglichkeiten?"

      Also ich lebe erst seit den 1960ern...

      Wieviele Hundert Jahre haben Sie denn schon auf dem Buckel?

  • Erstens lässt sich der Kolonialismus-Begriff nicht so ohne weiteres auf Prozesse der Landnahme anwenden, die vor der Neuzeit stattgefunden haben.



    Zweitens klammert der Artikel die Rolle der Wikinger aus, die bei der Gründung der Kiewer-Rus eine Rolle gespielt haben und die, würde man der Argumentation des Textes folgen, ja zuvor selbst die slawische Bevölkerung kolonialisiert und unterdrückt haben. Drittens steht die Expansionsbewegung proto-russischer Fürstentümer Richtung Osten in einem Zusammenhang mit den Expansionsbewegungen mongolischer Reiternomaden, und ist Teil eines Prozesses von Eroberungen und Rückeroberungen. Viertens wäre es sinnvoll vielmehr die Kolonialgeschichte des Russisches Reiches ab der Neuzeit zu untersuchen, dort lassen sich tatsächlich Parallelen zum Kolonialismus europäischer Imperien finden. Bei dieser Kolonialisierung der indigenen Bevölkerung Asiens waren die weißen, christlichen Ukrainer allerdings (Mit)Täter und nicht die Opfer.

  • Wow und lange überfällig.

    In einem Narrativ, in dem Putin der gewählte Herrscher über das Schicksal Russlands und die Russen ist, und dieses "Russland" die schicksalshafte (im Sinne eines Nationalmythos, vgl "Manifest Destiny" in USA) Fortführung des Staates der Rus' ist, MUSS die Ukraine russisches Land sein. Aus deutscher Perspektive läse sich Putins Narrativ vllt so, als wolle man Berlin zur Hauptstadt eines unabhängigen "Prusia" oder "Sleskien" machen.



    Oder halt das mit der "Ostmark" damals - eine Ost-Mark ist ja auch kein Staat. Ein Öster-Reich schon.

    Wenn man Nationalmythen nicht ernstnimmt, ist das alles ziemlicher Kokolores. Aber das Forcieren solcher Nationalmythen ist die Grande Idee des Systems Putin, sein spezielles Opium-für-das-Volk, und mittlerweile ist es (und zusammengeklautes Schmiergeld) das Einzige, was den Saftladen noch zusammenhält: ein haarsträubender, massenmordender Nonsens, geboren aus herbeiphantasierter "Notwendigkeit" irgendeines krausen christentümelnden Heideggerwahns.'

    Hoffentlich ist diese Pimmelei bald vorbei, und wir leben noch.

    Ach ja, kleiner Spaß am Rand: stellt euch mal vor, Trump wäre wiedergewählt worden. Nur so FTL.



    Es ist nicht alles scheiße in der Welt. Uezs vielleicht nur ein Bisschen, aber das dafür sehr.

  • Großartig, danke. Wenn auch eine ungewöhnliche Perspektive und recht optimistisch, eine Zukunft die wünschenswert erscheint

  • Brillanter Essay. Die "Russische Föderation" ist tatsächlich ein Moskowiter Imperium, in dem das Geld hauptsächlich ins Zentrum fließt und kaum was übrigbleibt in den Regionen. Öl, Gas und all die andern Rohstoffe werden nicht in Moskau produziert, aber hauptsächlich dort landen die Einnahmen. Die Bling-Bling-Metropole steht in groteskem Gegensatz zur darbenden Peripherie. Das wird nicht lange gutgehen. Der Krieg in der Ukraine könnte tatsächlich der Anfang vom Ende Russlands sein wie wir es kennen. Der Umbau zur Föderation, die diesen Namen verdient, ist unwahrscheinlich. Und dann bleibt nur noch die Auflösung des letzten kolonialen Imperiums des Planeten.

    • @Michael Myers:

      Die Verlegung der Hauptstadt nach St. Petersburg war von Weitsicht getragen. Nach der Oktoberrevolution waren die republikanisch, föderalen (demokratische wäre zu weit gegriffen) Kräfte in St. Petersburg und Kharkiv besonders stark.



      Die Zentralregierug hat sich daher lieber im orthodoxen, autoritären Moskau etabliert.



      Wenn es dem Pan-Europäer und möchtegern Kosmopoliten erlaubt ist zu träume, würde es sich wünschen dass Rußland wieder eien echte Föderation wird, in der St.Petersburg seine eigene, Europa zugewandte Rolle findet.

      • @Michael Renper:

        "Die Zentralregierug hat sich daher lieber im orthodoxen, autoritären Moskau etabliert."

        Lag wohl eher daran, dass Moskau deutlich weiter von der Front entfernt war...

  • 1G
    14390 (Profil gelöscht)

    Im ganzen Artikel kein Wort über den heiligen Fürsten Wladimir von Kiew, der mit seiner Taufe und der Christianisierung der Kiewer Rus 988 n. Chr. sowie der Heirat mit der purpurgeborenen Prinzessin Anna von Byzanz den Grundstein für den Status Moskaus als dem „dritten Rom“ und das Russische Reich gelegt hat.

    • @14390 (Profil gelöscht):

      Ist mir jetzt gar nicht aufgefallen. Aber wo Sie es sagen ...

    • @14390 (Profil gelöscht):

      Und das hat jetzt genau welche Relevanz? Unterstützt es die Ausführungen des Autors? Oder die von Putin und Dugin? Lässt es Alles in völlig neuem (strahlendem!) Licht erscheinen? Klären Sie uns auf...

    • @14390 (Profil gelöscht):

      Wir wollen hier nicht ganze"ostslawische" Geschichte aufrollen. Im übrigen hat Wladimir von Kiew wohle kaum die Grundsteine für Moskau gelegt das erst Jahrhudnerte später gegründet wurde.



      Wenn überhaupt hat er die Basis für die staatlicher Strukturen, Zivilisierungung, geschaffen bei denen Religion damals eine wichtige Rolle spielte.

    • @14390 (Profil gelöscht):

      Warum ist Ihnen dieser, Ihr Punkt so wichtig? Aus der bloẞen Erwähnung dieser Sachverhalte erschließt sich mir nicht, worauf Sie hinaus wollen.