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Schmutzkampagnen im Wahlkampf„Herr Brandt alias Frahm“

„Negative Campaigning“ gab es in Bundestagswahlkämpfen schon, als der Begriff noch völlig unbekannt war. Bereits Adenauer war ein Meister darin.

Wurde Ziel übler Verleumdungskampagnen durch die Union: Willy Brandt Foto: Sven Simon/imago

Berlin taz | Es klingt wie eine jener überdrehten Social-Media-Reaktionen auf die etwas aufgehübschte Vita der grünen Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock: „Es gibt kaum einen ‚Lebenslauf‘ eines deutschen Politikers, der in so unglaublicher Weise die Tatbestände verfälscht oder verschleiert.“

Doch der Satz stammt aus einem ganz anderen Bundestagswahlkampf. Er steht in einem kaum minder überdrehten „Rotbuch“, das die CSU-Landesleitung 1972 zur „Entlarvung“ der SPD herausgegeben hat. Und der Lebenslauf, um den es hier geht, ist der des damaligen SPD-Fraktionsvorsitzenden Herbert Wehner.

Vorgeblicher Zweck der 52-seitigen CSU-Broschüre war es, über das vermeintlich dunkle Vorleben und die noch dunkleren Absichten von Wehner sowie des aus ihrer Sicht nicht minder gefährlichen SPD-Vorsitzenden Willy Brandt aufzuklären: „Der deutsche Wähler hat das Recht, die Wahrheit über die SPD und ihre politischen Führer zu kennen“, heißt es im Vorwort.

So wird dem Ex-KPD-Mitglied Wehner unter anderem vorgeworfen, in seinem im Bundestagshandbuch veröffentlichen Lebenslauf verschwiegen zu haben, dass er als kaufmännischer Angestellter 1927 „nach wenigen Monaten wegen kommunistischer Agitation entlassen wurde“. Die Botschaft des „Rotbuchs“: Wehner und Brandt – für die CSU nur ein „angeblich Verfolgter des Dritten Reiches“ – seien eigentlich tiefrote Vaterlandsverräter, die ihre wahre Gesinnung und Absichten verbergen würden.

Adenauers schmutzige Wahlkampftricks

Das „Rotbuch“ ist ein Beispiel dafür, dass Schmutzkampagnen im Wahlkampf keineswegs ein neues Phänomen sind. Negative Campaigning war als Begriff noch gänzlich unbekannt, da wurde es bereits in Deutschland praktiziert. Vor allem die Unionsparteien verstanden sich seit den Anfängen der Bundesrepublik bestens darauf. Schon Konrad Adenauer war geradezu ein Meister darin.

Auf dem Höhepunkt des Bundestagswahlkampfs 1953 behauptete Adenauer öffentlich, SPD-Politiker ließen sich von der DDR bezahlen. Zwei nordrhein-westfälische Genossen hätten „je 10.000 DM West aus der Sowjetzone erhalten“. Das Geld stamme aus einem Fonds der SED für Wahlkampfzwecke. Einen Beweis blieb der damalige CDU-Vorsitzende und Bundeskanzler schuldig. Aber er beharrte auf seinen Anschuldigungen – bis zum Wahltag.

Nach seinem Wahlsieg ließ Adenauer Anfang 1954 das Bonner Landgericht lapidar wissen, seine Informationen seien leider falsch gewesen: „Ich nehme deshalb mit dem Ausdruck des Bedauerns meine Behauptung zurück“, teilte er in einer Erklärung mit. Damit war der Fall für ihn juristisch erledigt. „Ein Journalist, der die gleiche Behauptung verbreitet hätte, wäre nach § 187 a StGB wegen ‚politischer übler Nachrede‘ mit Gefängnis nicht unter drei Monaten bestraft worden“, kommentierte seinerzeit der Spiegel.

Nur wenige Wochen nach seinem schriftlichen Bedauern der Wahlkampflüge spottete der auch ansonsten nicht gerade zimperliche Adenauer im Bundestag in Richtung der zutiefst empörten Sozialdemokraten: „Wenn Sie dieses Auftreten und Reden einige Millionen Stimmen gekostet hat, dann bin ich sehr froh darüber.“

Im Bundestagswahlkampf 1961 richtete Adenauer dann seine Giftpfeile direkt auf den jungen SPD-Kanzlerkandidaten Willy Brandt, „der so vornehm tut“. Auf einer Wahlveranstaltung vor 20.000 Menschen im bayrischen Regensburg sagte Adenauer: „Wenn einer mit der größten Rücksicht behandelt worden ist von seinen politischen Gegnern, dann ist das der Herr Brandt alias Frahm.“

„Wie weiland Adolf Hitler“

Das war ein perfider Satz, mit dem der greise CDU-Vorsitzende auf Brandts Geburtsnamen Herbert Frahm und dessen Herkunft als unehelicher Sohn einer Verkäuferin anspielte. Mit diesem Ausspruch, „der sich wie eine Wendung im Polizeijargon für Hochstapler las“ (Spiegel), zielte Adenauer auf die moralische Integrität seines sozialdemokratischen Herausforderers.

Damit war Adenauer nicht alleine. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Richard Jaeger stellte den Antifaschisten Brandt gleich in eine Reihe mit Hitler: „Wenn es ihn, wie weiland Adolf Hitler, dessen Familienname eigentlich Schicklgruber war, danach gelüstet, unter einem fremden Namen in die Weltgeschichte einzugehen, so ist dies das Geringste, was uns an seinem Vorhaben stören könnte.“

Der stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Kai-Uwe von Hassel nahm sich Brandts Zeit im norwegischen Exil vor: „Ich verleugne nicht meine Volks- und Staatsangehörigkeit persönlicher oder sonstiger Vorteile wegen“, giftete er in Richtung des 1933 aus Deutschland geflohenen und 1938 von den Nazis ausgebürgerten Brandt. Und CSU-Verteidigungsminister Franz Josef Strauß formulierte spitz: „Eines wird man doch aber Herrn Brandt fragen dürfen: Was haben Sie zwölf Jahre lang draußen gemacht? Wir wissen, was wir drinnen gemacht haben.“

Flankiert wurden die verbalen Injurien führender Unionspolitiker von zwei Büchern eines dubiosen in München ansässigen Verlags, wovon eines Brandts Emigrationszeit ins Zwielicht zu rücken suchte und das andere sich mit seinem angeblich ausschweifenden Liebesleben beschäftigte. Gegen beide Schmähschriften ging Brandt erfolgreich juristisch vor – was jedoch nur begrenzt nutzte, berichteten doch die unionsnahen Zeitungen geradezu mit Wollust über die vermeintlichen „Enthüllungen“. Und etwas bleibt halt immer hängen.

Diffamierungsopfer Willy Brandt

Von 1961 über 1965 und 1969 bis 1972: Verunglimpfungen und Verleumdungen des SPD-Frontmanns ziehen sich wie ein roter Faden durch die Bundestagswahlkämpfe der Union – Mal für Mal mit abnehmendem Erfolg, die SPD-Wahlergebnisse zum Maßstab genommen.

1969 schickte eine Koalition der SPD mit der FDP die CDU und die CSU erstmals in die Opposition, Willy Brandt wurde Bundeskanzler – ein demokratischer Regierungswechsel, den die CSU in ihrem „Rotbuch“ von 1972 als „Machtergreifung“ bezeichnet. Das Pamphlet steht in der unrühmlichen Kontinuität der Diffamierung des politischen Gegners.

Gleichwohl behaupteten die Verfasser der Kampfschrift, es sei nur eine Reaktion auf Angriffe aus dem sozialliberalen Lager gewesen: „Das vorliegende ‚Rotbuch‘ wäre nicht entstanden, wenn nicht das ‚Schwarzbuch‘ vorhergegangen wäre“, heißt es im Vorwort. Das war ein platter Versuch, fakenewsartige Propaganda mit legitimer Aufklärung gleichzusetzen.

Das erwähnte „Schwarzbuch“ war im September 1972, also einen Monat vor dem „Rotbuch“, im renommierten Kölner Verlag Kiepenheuer & Witsch erschienen. Herausgegeben hatten es die Bundesvorsitzenden der Jusos, der Falken, der damaligen FDP-Jugendorganisation Jungdemokraten sowie der Bundesjugendsekretär des DGB. Auf 120 Seiten wurden darin akribisch die diversen Affären, Skandale und verbalen Fehltritte von Franz Josef Strauß aufgelistet.

Die CSU attestierte hingegen selbstverständlich ihrem seinerzeitigen Vorsitzenden eine „einwandfreie persönliche und politische Vergangenheit“. Dabei hätte es nicht erst eines „Schwarzbuchs“ bedurft, um daran gehörige Zweifel zu haben.

„Volksverhetzer und Brunnenvergifter“

Für die Christsozialen war das „Schwarzbuch“ eine unerträgliche Majestätsbeleidigung, gegen die sie sich mit deftigen Worten verwahrten: Hier würde versucht, Strauß „nach echter Dr.-Josef-Goebbels-Manier zum Volksfeind zu stempeln“, ist im Vorwort des „Rotbuchs“ zu lesen.

Und nicht nur das: „Diese Volksverhetzer und Brunnenvergifter wenden gegen CDU/CSU-Politiker dieselben Methoden an, wie die Nazipresse à la ‚Stürmer‘ gegen die Juden, als man ihnen den Davidstern zur Brandmarkung angeheftet hat – alles zu dem Zweck, Hass zu erzeugen und aufzuwiegeln.“

Damals nahm niemand in der Union – und auch nicht in den zahlreichen ihr nahestehenden Medien – Anstoß an dieser unsäglichen Relativierung des Holocaust, die noch eine zusätzliche zynische Note durch die Tatsache bekommt, dass Strauß während der NS-Zeit dem Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund und dem Nationalsozialistischen Kraftfahrerkorps angehörte sowie Oberleutnant der Wehrmacht war.

Heute hat die CDU einen Generalsekretär, der über sich sagt, er sei „immer besonders sensibel, wenn ich Vergleiche mit Juden höre“. Auch wenn Paul Ziemiak schon mal eine „geschichtsvergessene Entgleisung“ wittert, wo gar keine ist, wie bei der Rede der Publizistin Carolin Emcke auf dem Grünen-Parteitag, ist das doch ein gesellschaftlicher Fortschritt.

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45 Kommentare

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  • Herr Wehner hat die Abgeordneten Wohlrabe und Todenhöfer, Übelkrähe und Hodentöter genannt. Im Abgeordnetehaus hat man gelacht.

  • "Es gibt kaum einen ‚Lebenslauf‘ eines deutschen Politikers, der in so unglaublicher Weise die Tatbestände verfälscht oder verschleiert."

    Nun bleibt es aber ein Fakt, dass der Lebenslauf von Frau Baerbock nicht korrekt war und mehrfach nachgebessert wurde.

    Ich verstehe das bis heute nicht, ob du jetzt ab 2005 oder 2006 Büroleiterin warst, dürfte für die Wahlentscheidung von 99,999999% der Wähler nicht relevant sein.

    Wozu hat man denn PR Leute, die sich um den Auftritt kümmern? Die Daten können fast alle nachgeprüft werden, also sollten sie auch stimmen.

    So sah es aus, als wollte man etwas mehr Schein als Sein vorspielen, dann finde ich das uncharmant oder es ist keinem aufgefallen, dann ist es einfach Inkompetenz.

    • Pascal Beucker , Autor des Artikels, Inlandsredakteur
      @Sven Günther:

      Haben Sie eigentlich nur den ersten Absatz gelesen? Falls Sie doch auch noch den zweiten Absatz wahrgenommen haben sollten, dann wäre Ihnen klar, auf wen sich das Zitat bezieht. Da wundert es ich mich schon etwas, dass Ihnen zu dem Artikel nichts anderes einfällt, als nochmal Baerbocks langweilige Vita-Aufhübschungen aufzuwärmen.

      • @Pascal Beucker:

        Sehr geehrter Herr Beucker,

        ich habe Ihren ganzen Artikel gelesen und ich verstehe auch, worauf Sie hinaus wollen, sonst hätte ich ihn nicht kommentiert, gebietet der Anstand.

        Aber ich dachte, bei dieser Bundestagswahl spielen wir auf Sieg, stärkste Fraktion im nächsten BT! Nicht "respektable" 20%, 2. Platz und dann stärkste Oppositionspartei oder Juniorpartner.

        Das window of opportunity war oder es ist vielleicht noch offen. Die Union hat keinen guten Kandidaten, keinen Kanzleramtsbonus, verschiedene Korruptionsaffären, hat sich in der Corona Krise nicht überzeugend verhalten, verdammte Scheiße die Fehler sind Legion!

        Aber was höre ich von "meinen" Grünen seitdem Frau Baerbock Kanzlerkandidatin wurde? Streit im Saarland wegen der Frauenquote auf der Landesliste, Solarpflicht bei Neubauten, Lebenslauf Frau Barbock.

        Meine Freundin war, während ich auf Projekt war, einige Grundstücke und Einfamilienhäuser hier in FFM besichtigen, 700k bis 1 Mio für einen Neubau mit Grundstück oder Kauf werden da aufgerufen und wir könnten uns sowas unter Anstrengungen leisten, wenn wir unsere ETW verkaufen, das Solardach, ob ich bei den Summen 50k mehr oder weniger zahlen muss, mir egal, aber das geht doch völlig an der Realität der Mehrheit der Bevölkerung vorbei!

        Das sind alles Nebenthemen, die man entweder gar nicht aufkommen lassen darf oder eben genau so behandeln muss.

        Die Grünen versauen es sich komplett selbst und ich will keine Artikel mehr lesen, dass die anderen Kinder ja schon immer gemein waren und "wir" deshalb verlieren, das wussten wir alles vorher!

        Hier besteht eine vielleicht einmalige Chance, die Zukunft dieses Landes zu gestalten und wir werfen sie weg!

        • 9G
          95820 (Profil gelöscht)
          @Sven Günther:

          Das sind doch mal klare Ansagen. Jetzt habe ich meinen Text an Pascal Beucker zum Dialog mit Rolf B. fertig - und nun ist er fast überflüssig.



          Nur noch das Fazit. Die Enttäuschung und/oder Empörung über Annalena Baerbock basiert auf realen Fakten. Sie ist - im Gegensatz zu Brandt/Wehner nicht Opfer von Diffamierung auf Basis von Fiktion. Um nicht missverstanden zu werden, hätte P.B. das besser rausarbeiten müssen, auch wenn es "uns" wehtut.



          (Das Mondschaf rupft sich einen Halm und geht dann heim auf seine Alm.)

          • @95820 (Profil gelöscht):

            Und steht sodann auf weiter Flur.



            Und wartet auf die große Schur.



            Das Mondschaf - 🌝 🐑 -



            & Ahoj & That =>



            anschließe mich & Svennieboy -



            & is doch schee - daß - Gelle -



            Herr Pascal Beucker - noch Chance hett -



            Mei unne ausgelobte “Dank Voraus“!



            Einzufahrn an andrer Stelle 🙀😱 =>💐¿ - Gellewelle - 💫 in the dawn - 💤 - 🤫 -



            & aus die 🐭-

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Sven Günther:

      "Wozu hat man denn PR Leute, die sich um den Auftritt kümmern?"



      Beratungsresistent? Es soll ja Leute geben, die keine Ahnung haben, aber alles besser wissen.

    • @Sven Günther:

      Ich denke auch, wenn man eine Doktorarbeit nicht schreibt, sollte man sich im aktuellen Lebenslauf nicht "Doktorantin des Völkerrechts" nennen.



      Und wenn, dann zumindest "ehemalige" oder die Jahreszahl anführen.

      Das wirkt schon merkwürdig und nach "mehr Schein als Sein".

      • @drafi:

        Klar - Marmor Stein Eisen bricht



        Nur Koboldina Annalena nicht.

        Hätte mich vergleichsweise zur Richterbewerbung “Doktorand der Nationalökonomie“ nennen können - wa



        & das kam ähnlich so =>



        War GraföG-Einsamer & Weil Jura ja durch => Nationalökonomie post VorDiplom & => 2 Jahre later: Tochter/Pause&Refi stand ins Haus!;)



        & Däh der Wirtschaftsweise:



        “Ja wie? Sie wollen gehn?! Dachte doch klar - sie promovieren bei mir!“



        “Ich hab doch schon ne Diss. am Start!“



        “Macht nichts! Schreibens halt noch eine!“ Na - das wär‘s doch für blauäugig!



        & Däh => pejorativ => Beurteilungen:



        “…interessiert sich auch weiterhin für wirtschaftspolitische Zusammenhänge…



        Was im Klartext heißt: …für jeden Scheiß - nur nicht für Jura!“ - 🥳 -

        So geht das

    • @Sven Günther:

      "Ich verstehe das bis heute nicht, ob du jetzt ab 2005 oder 2006 Büroleiterin warst, dürfte für die Wahlentscheidung von 99,999999% der Wähler nicht relevant sein."

      Da sie am Anfang die Chefin vertreten hat, ist es ja auch nicht gelogen. Der ganze Rummel in der Presse zu dem Thema ist ein Witz. Schon weil es eben völlig Wurst ist. Aber wenn man sonst nichts findet...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Nicht die volle Wahrheit zu sagen/schreiben, wird einem, situationsabhängig, negativ ausgelegt, darum sollte man solche Situationen einfach vermeiden.

        • @Sven Günther:

          Natürlich war es unprofessionell von ihrem Team, das erst einmal verkürzt stehen zu lassen, aber es ist auch bezeichnend, dass sich der Wahlkampf auf solche Kleinigkeiten konzentriert. Die Union hat ja sachlich nichts zu bieten. Ihr Programm ist ein Witz.

          • 9G
            95820 (Profil gelöscht)
            @warum_denkt_keiner_nach?:

            "Natürlich war es unprofessionell von ihrem Team..." Natürlich von ihrem Team. Annalena Baerbock ist nie verantwortlich.

            • @95820 (Profil gelöscht):

              Nennt man Arbeitsteilung. Das Team ist dazu da, die Chefin von Pippifax zu entlasten.

              • @warum_denkt_keiner_nach?:

                Liggers. Haste Pipifax erst außer Haus.



                Bricht dir kaa Zacke ausse Krone aus!



                Doch was nützt der ganze Driss!



                Machste selber Mist um Mist - die Miss!



                Sekundärsozialisation - klittern is nu mal kaa Klacks.



                Nò. Haste sonst was auffe Pfanne - kaum



                Dann ist‘s ok - da genauer hinzuschaun!



                Und schnell wird alles weich wie Wachs

  • So haben sich die Zeiten geändert. Die Nachfolgerpartei der KPD-SED hat mit dem Stalinismus nüscht mehr am Hut und die CDU toleriert mittlerweile Linkspartei-geführte Minderheitsregierungen.

    Ist das Leben nicht schön?!

    Trotz dieser immensen Annäherung zwischen CDU und Linkspartei scheuen aber in beiden Lagern den jeweils anderen wie der Teufel das Weihwasser.



    Aber auch das wird sch in den nächsten Jahrzehnten geben.

    • @Rudolf Fissner:

      Worum es im Artikel geht, ist aber schon bekannt?

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Unter anderem um Wehner und dessen Mitgliedschaft in der KPD wo dieser es zum Mitglied des Zentralkomitees der KPD schaffte. Ds Weiteren darum, dass die Wahlkämpfe und Gräben von gestern heute nicht mehr existieren.

        Finden Sie nicht, dass die Unterstützung der Linkspartei in Thüringen durch die CDU ein wunderschönes Beispiel ist für diesen Wandel?

        • @Rudolf Fissner:

          Es geht um die Wahlkampfmethoden der CDU seit Gründung. Wie wäre es also, beim Thema zu bleiben, satt genau solche Methoden anzuwenden?

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            anschließe mich dem - 😱 - “satt“ - 🤔 -

            • @Lowandorder:

              Däh&Zisch - Mailtütenfrisch - wirft ein:

              “ Wo laufen Sie denn?

              "..wie gemein..." @0:34 min www.youtube.com/watch?v=RqtJSPcqHn8



              &



              Ooch wieder klar - Der singt denn - 🥳 -

  • Ich kann mich gut an heftigste Auseinandersetzungen und Beschimpfungen im Bonner Bundestag der 70er erinnern. Allerdings war mein Eindruck, dass die danach trotzdem noch ein Bier miteinander trinken gehen. Das machte das Ganze erträglich. Das ist wohl heute nicht mehr so?

  • Die Verleumdung des politischen Gegners war und ist die Königsdisziplin der Unionsparteien … nicht, dass andere Parteien das nicht auch könnten, aber bei den Schwarzen scheint ein besonderes Interesse an solchen „Stilmitteln“ zu bestehen.



    Und das scheint beim Wahlvolk auch gut anzukommen, sonst würde es sich mit Grausen abwenden.

    • @Abdurchdiemitte:

      Heute kann auch links niemand mehr dem stalinistischen Adlatus Thälmann aus der KPD etwas abgewinnen

      • @Rudolf Fissner:

        Da bin ich mir nicht so sicher!

        Das Entscheidente ist, es spielt keine Rolle mehr.



        Für sie:



        Warum wir Thälmann nicht ehren sollten



        www.tagesspiegel.d...llten/6581656.html

        Thälmannlied (1951)



        www.youtube.com/watch?v=nqqoPYZd-eU

        • @Ringelnatz1:

          "Mit seiner Kandidatur im zweiten Wahlgang verhinderte er einen Wahlsieg des demokratischen Zentrumpolitikers Wilhelm Marx und verhalf Hindenburg zum Sieg." steht da.

          Heute bekäme er dafür von der FDP und der Linkspartei einen Blumenstrauß vor die Füße gepfeffert.

          • @Rudolf Fissner:

            Genau. Thälmann ist an allem Schuld :-)

            • @warum_denkt_keiner_nach?:

              Was meinen Sie damit? Dass die Wahl Hindenburgs keine Rolle gespielt hat? Das auch ohne seine Kandidatur Hindenburg gewählt worden wäre?

      • @Rudolf Fissner:

        Was Thälmann mit dem Thema zu tun hat, wird wohl für immer Ihr Geheimnis bleiben, aber Fakt ist, dass Adenauer immer noch ein großer Held der Union ist.

        • @warum_denkt_keiner_nach?:

          Was die KPD mit den Wahlen z.Z. Adenauers zu tun hat sollte eigentlich bekannt sein.

          • @Rudolf Fissner:

            Im Artikel geht es aber nicht um die KPD. Es geht um die Methoden der Union im Kampf gegen die SPD.

  • & Wer aber darauf bestand, zu diesem Arzt gehen zu wollen, oder wer sagte, er will zu Köhlers im 4. Stock, der durfte passieren. Wir lebten ja schließlich in einem Rechtsstaat und nicht in einer Stasi-Diktatur.



    “Das war damals. In der Zeit, als einmal Kettenkarussellfahren fünf Pfennig kostete, als Herausgeber sich vor ihre Redakteure stellten, wenn die etwas geschrieben hatten; als Bill Haley noch lebte, die Erde noch und auch die Hoffnung.



    Dahin, dahin. Damals war Jupp Müller-Marcin Herausgeber der ZEIT. Und Helmut Schmidt war Innensenator in Hamburg.“



    Danke Harry Rowohlt - du hast den ranwanzenden Quidje früh erkannt.

    Diese abgebrochen laufende Prinz-Heinrich-Mütze 'hamse gedient‘. Der in seiner Dämlichkeit bis zum letzten allerletzten Ascher nicht klar hatte.

    Das all sein Ramentern & bräsiges Gehampel nun mal nichts daran ändern würde - “auf der falschen Seite der Elbchaussee geboren zu sein!“



    Liggers & Schnauze!



    unterm———

    Harry Rowohlt: Pooh’s Corner

    Meinungen eines Bären von sehr geringem Verstand

    www.zeit.de/1992/1...wohlt-poohs-corner



    taz.de/Schnauze-fuer-Schmidt/!5559748/

    => eh‘s gut Abgehangen geschreddert wird Antwort-Rest für Lowie 😎

  • & ff - Lowie anworten =>

    Btw but not only - auch SPezialDemokraten konnten perfide anders. Doch. Doch! Mr. “Keine Denkverbote“ Schnauze Helmuth Schmidt übte sich früh eh er nebenbei noch die Flut aufhielt - Bitte Herr Rowohlt!“ =>



    “…And now“, wie es bei Monty Python heißt, „for something totally different.“ Es war einmal, lange vor Ihrer Zeit, als ein großes Bier noch vierzig Pfennig kostete, ein Eis am Stiel dagegen zehn, weshalb man nie vier Eis am Stiel bestellte, ein guter praktischer Arzt namens Prof. Dr. Kurt Grobe. Der war dem Heiligmäßigen so nah wie nur je jemand, der je jewohin hat Zigarrenasche fallen lassen. In Gera hatte er als Sozi erst unter den Nazis, dann unter den Kozis zu leiden, deshalb zog er um und machte im Hamburger Arbeiterstadtteil Horn eine Praxis auf. Und er las viel und machte sich so seine Gedanken und blieb Sozi. So konnte es nicht ausbleiben, daß er erstens Trauzeuge, meines Vaters wurde, als dieser meine Mutter freite, und zweitens Spitzenkandidat der Deutschen Friedensunion (DFU), einer sanft kryptokommunistischen, knickrig vom Osten bezahlten, völlig unschädlichen kleinen Partei, die hoffte, dermaleinst zum Sammelbecken aller linken, fortschrittlichen Kräfte zu werden, was sie, ohne es zu wissen, bereits war, denn mehr war nicht drin. Bei Wahlen bekam sie zuverlässig 0,8 bis 1,2 Prozent, und hätte sie nur 50 Prozent mehr gekriegt, wäre Klara Maria Faßbinder Bundeskanzlerin geworden, und wir hätten den ganzen Ärger mit den Ossis nicht.



    Das ging ja aber so nicht weiter. Deshalb stellten sich jeden Morgen zwei Herren in ... äh... Zivil unten an die Eingangstür des Hauses in der Homer Landstraße, in dessen zweitem Stock sich die Praxis unseres Spitzenkandidaten befand, und fragten die Leute aus: „Wohin wollen Sie?“ Wenn die Leute sagten: „Zum Arzt“, sagten die zwei Herren in Zivil: „Ja, wußten Sie denn nicht, daß der ein ganz übler Engelmacher ist?“, erzählten ständig wechselnde Schauermärchen und empfahlen andere Ärzte.



    ff & Rest

  • Kaum ein Politiker wurde übler diffamiert als Willy Brandt. Das ist erklärbar, weil die damalige Bundesrepublik in ganz erheblichem Maße von ehemaligen Nazis in Politik und Wirtschaft "gestaltet" wurde. Diese Tradition auf der Basis von Geschichtsklittung und Geschichtsrevisionismus lebt gerade wieder auf, was sich eindrucksvoll dadurch belegen lässt, wie das politische Establishment mit dem 80. Jahrestags des Überfalls auf die damalige SU umgeht.



    Das Theater um den geschönten Lebenslauf von Bearbock mit der Diffamierung Brandts in Beziehung zu bringen ist wirklich haarsträubend.

    • 9G
      95820 (Profil gelöscht)
      @Rolf B.:

      „Das Theater um den geschönten Lebenslauf von Bearbock mit der Diffamierung Brandts in Beziehung zu bringen ist wirklich haarsträubend." Fein ausgedrückt.

      Und das Problem, das ehemalige Nazis in Politik und Wirtschaft mit Willy Brandt hatten, möchte ich mit einem Zitat eines klugen Menschen erklären: „Wenige Dinge auf Erden sind lästiger als die stumme Mahnung, die von einem guten Beispiel ausgeht.“ (Mark Twain)

    • Pascal Beucker , Autor des Artikels, Inlandsredakteur
      @Rolf B.:

      Haben Sie eigentlich den Artikel gelesen? Falls ja, kann ich nicht nachvollziehen, was Sie mit Ihrem letzten Satz zum Ausdruck bringen wollen.

      • RS
        Ria Sauter
        @Pascal Beucker:

        Ja, ich habe den Artikel gelesen ind ich kann dem letzten Satz von Rolf B. voll und ganz zustimmen.

        • Pascal Beucker , Autor des Artikels, Inlandsredakteur
          @Ria Sauter:

          Aber darum geht es doch gerade in dem Artikel: dass das Theater um Baerbocks Lebenslauf in keinem Verhältnis steht zu den üblen Verleumdungen und Diffamierungen, denen sich einst (nicht nur) Willy Brandt ausgesetzt gesehen hat.

          • @Pascal Beucker:

            Das - scheinense ja geschickt verborgen zu haben. Gellewelle&Wollnichwoll!

            kurz&anders gewendet - das könnte ehna doch mal zu denken geben - wa!🤔



            Dank im Voraus

  • Das Erschreckende ist, dass die Wähler immer wieder auf solche Dinge reinfallen.

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Bei einigen dürfte es der Fall sein. Ich vermute aber, dass es vielen einfach nur gefällt, wie da über den Gegner gesprochen wird.

      • @Ewald der Etrusker:

        Da steckt leider ein Stück Wahrheit drin...

  • Je nun. Darüber, was ganz genau ein „Fortschritt“ ist, gehen die Ansichten wohl auseinander.

    Wenn sich Unions-Größen die Strategien vermeintlich linker Kräfte zueigen machen, ist das für mich nur dann wirklich ein Fortschritt, wenn sich die „Linken“ nicht zuvor mehr oder weniger unkritisch am „Erfolg“ etwa eines Adenauers orientiert haben.

  • Danke für diese Rückblende.

    • @tomás zerolo:

      Dem schliesse ich mich gerne an - schöne Zusammenfassung, wenn auch ohne Anspruch auf Vollständigkeit...