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Frauen in der ÖffentlichkeitMein Körper und ich sind schon da

Eine Frau wird jeden Sommer daran erinnert, dass sie einen Körper hat. Als würde sie sich nicht selbst daran erinnern, ständig.

Beim sogenannten Frauenkörper ist es egal, wie viel oder was er anhat, er wird bewertet Foto: Giorgio Fochesato/imago

Z u fett, zu muskulös, zu groß, zu klein, zu nackt, zu bedeckt, zu haarig, zu geschminkt, zu verschwitzt, zu unsicher, zu laut. Eine Frau wird jeden Sommer daran erinnert, dass sie einen Körper hat. Als würde sie sich nicht selbst daran erinnern, ständig. Als könnte sie ihrem Körper aus dem Weg gehen, wenn er sich monatlich verkrampft und blutet, wenn ihm an den empfindlichsten Stellen Haare ausgerissen werden, wenn sich auf Fotos der Bauch nach innen zieht.

Die Männer auf der Straße bilden ein Spalier, machen Geräusche, als wollten sie einen Hund anlocken, und wenn ein sogenannter Frauenkörper hindurchgeht, ist es egal, wie viel er anhat, er wird immer noch ein bisschen mehr ausgezogen. Der sogenannte Frauenkörper passt sich an die Begebenheiten an.

Er kann stehenbleiben und schimpfen, oder doch lieber Kopfhörer auf und Blick aufs Handy, oder die Straßenseite wechseln, oder lächeln und hoffen, dass nichts passiert, oder zu Hause schon überlegen, an welchem Outfit die Blicke am elegantesten abperlen. Sie hat doch die Wahl, sie ist doch frei, der sogenannte Frauenkörper ist schließlich kein Opfer, richtig?

Ich kenne keine Frau, die sich nicht in regelmäßigen Abständen selbst verletzt, mit eigenen Worten, mit eigenen Händen, in Gedanken. Wir haben das lange geübt, zuerst an den anderen: Die da zeigt zu viel Haut, also ist sie leicht zu haben. Die da zeigt zu wenig Haut, also ist sie verklemmt. Die da hat ganz schön zugelegt, also ist sie faul. Die da könnte mal ihre Akne abdecken. Dann betrachten wir unseren eigenen Körper in allem, was er spiegelt, und plötzlich sind wir jede die da, dabei wollten wir doch der sweet spot genau zwischen ihnen sein.

Sie sagt „Ich kann nicht schwimmen gehen, sieh mich an“, obwohl das Internet sagt „every body is a bikini body“. Sie sagt, „ich kann das nicht tragen, sieh mich an“, obwohl das Internet sagt, „zieh an, was du willst“. Sie sagen, „sieh mich an“, aber am liebsten wollen sie nicht angesehen werden, diese Dinge liegen außerhalb der Reichweite von reichweitenstarken Sharepics.

Sie haben fast alle Krieg gegen ihren Körper geführt: Rennen bis in die Ohnmacht, eine Zahnbürste im Rachen. Sie haben solche Angst, zu viel zu sein, dass genug unerreichbar wurde. Sie sind jetzt selbstbewusste Frauen und googeln trotzdem „how to lose weight fast“. Keine wird plötzlich sanft, wenn der Krieg vorbei ist.

Muss sie das noch schreiben, im Jahr 2021, schon wieder, wo doch jetzt alle Körper empowert werden? So viele Hashtags, so viel Befreiung. Trotzdem entscheidet sie sich für die Kopfhörer, trotzdem rät die World Health Organisation Frauen „im gebärfähigen Alter“ von Alkohol ab, trotzdem werden Abtreibungen verboten und Vergewaltigungen geduldet – es kommt sogar vor, dass sie gefeiert werden –, trotzdem steht vor beinahe jedem Adjektiv, das sie beschreibt, ein „zu“. Trotzdem soll sie sich schämen für ihren Frauenkörper, immer. Sogar dann, wenn sie ihn endlich mag.

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Lin Hierse
taz-Redakteurin
Lin Hierse ist Redakteurin der wochentaz und Schriftstellerin. Nach ihrem Debüt "Wovon wir träumen" (2022) erschien im August ihr zweiter Roman "Das Verschwinden der Welt" im Piper Verlag.
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67 Kommentare

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  • Vielen Dank für diesen Artikel.



    Der Sommer ist immer auch voller Wut.



    Aber es ist einfach zu wissen,dass man nicht alleine ist,und dass diese Wut gerechtfertigt ist.

  • Er macht mich wirklich traurig, dieser Frauenkörper. Und sich selber noch viel mehr. Weil er sich selber genau so sieht, als Frauenkörper, und scheinbar nicht viel mehr. Er spaziert durch eine riesige Welt, voller interessanter Ideen, beeindruckender Entdeckungen und einzigartiger Individuen. Und was er primär tut, ist es in allem seine eigene Reflektion zu sehen.



    Der Sommer mit seiner Wärme, den Licht und den Wolken, dem Wind und dem Wasser; er dient hauptsächlich dazu den Frauenkörper zu inszenieren und bloßzustellen.



    Die fremden Augen, die vielen Meinungen, die versteckten Ängste und Sehnsüchte; sie beziehen sich auf den Frauenkörper.



    So viele Bilder, Skulpturen, Geschichten und Gedichte, sie drehen sich um den Frauenkörper wie Monde einen Himmelskörper. Und er dreht sich in seinem feminacorporischen Weltbild wie ein Auge in einem Kaleidoskop, welches nicht mehr ohne seine „Sehhilfe“ auszukommen weiß.



    Und ich weiß nicht, wie ich ihm helfen kann, diesem Frauenkörper. Weil ich nichtmal verstehe, was er in seiner Totalität überhaupt sein soll, und was ihn so besonders macht, und was er eigentlich von mir will. Meint er mich? Will der Frauenkörper mich ändern? Soll ich andere ändern? Soll ich sogar alle ändern? Oder will der Frauenkörper sich selber ändern?



    Vielleicht denkt er einfach in anderen Kategorien. Vielleicht will er gar nichts, vielleicht will er auch in Ruhe gelassen werden. Am besten stelle ich mich einfach daneben, nicke wissend, und schüttele den Kopf über die, welche nicht so wissend aussehen. Praktisch so, als wäre der Frauenkörper Kunst.



    Aber das würde ihn wohl auch wieder beleidigen.

  • Und wie man in dieser Kommentarspalte wieder mal sehen kann, ist der Weg noch ein bisschen länger, bis die Männchen auch nur ansatzweise flächendeckend zu ahnen beginnen, welchen Unterschied es macht, ob ich unzufrieden bin oder ob ich mein Leben lang das erlebe, was ... Aber wozu die Mühe...

    • 9G
      97760 (Profil gelöscht)
      @Karl Kraus:

      Als ich meiner neuen, 65 jährigen Freundin erklärte, daß ich ihre Besenreißer an Knöchel und Wade sexy finde, hat sie mich für bekloppt erklärt, als ich ihr sagte, "lass sie bitte nicht beseitigen". Dann stellte sie einen verschrumpelten Apfel auf die Fensterbank. Machte 3 Fotos. Das erste unscharf, daß zweite bißchen, daß Dritte scharf . Dann sagte sie, " am Anfang hast Du mich wie auf Bild 1 gesehen. Setz Deine Brille auf und verlieb Dich neu.

    • @Karl Kraus:

      Auch Männchen erleben manchmal etwas ihr Leben lang.

      Das können sich Weibchen manchmal gar nicht vorstellen.

      • @rero:

        auch weiße werden diskriminiert.

        Aber nicht so systhematisch wie nicht weiße.

        "All lives matter" ist einfach nur geschmacklos und lenkt von der realen diskriminierung einer Bevölkerungsgruppe ab.

        Genau wie die Kommentare der Männchen, die meinen es würde Ihnen ergehen, wie den Frauen.

        Es stimmt ganz einfach nicht.

        Wer das ander sieht ist blind.

        • @Obscuritas:

          Du andere Meinung - somit Blind.

          Diese Argumentationskette die meist dazu führt „Und willst Du nicht mein Bruder/Schwester sein .. so schlage ich Dir den Schädel ein?

          Sollten wir nicht lernen das es eine These und auch eine Gegenthese gibt und aus diesen beiden erst entsteht die Synthese und somit ein klassenmäßiger Standpunkt.

          Ich achte Ihre These "wer das anders sieht ist Blind" und werde alles tun das Sie diese vertreten können und halte es mit Rosa Luxemburg: „Freiheit ist immer die Freiheit der Andersdenkenden.“

          • @Nobody:

            Ihr grandioses Pathos in allen Ehren, aber nein: Die gemeinte Blindheit nennt sich auch Ignoranz. Hier: Die strategische, die man braucht, um nicht weiterdenken zu müssen. Stabilisiert psychisch einwandfrei.

          • @Nobody:

            Na gut, wie oft haben Ihnen schon Frauen hinterher gepfiffen und dann vielleicht gesagt: "Was für ein geiler Arsch".

            Wie oft saßen Sie in der U-Bahn neben einer Frau, die ihre Beine so breit aufstellte, dass Sie fast keinen Platz hatten.

            Wie oft wurden Sie schon in einer Bar oder einem Club von einer besoffenen Frau angesprochen mit den Worten: "Na Süßer, wie wäre es mit einem Drink?".

            Wie oft ist Ihnen auf einem Bürgersteig eine Frau entgegengekommen, die keinen Platz gemacht hätte, sondern Sie angerempelt hätte, wären Sie nicht ausgewichen?

            It's a man's world.

            • @Jim Hawkins:

              Das alles garniert mit der impliziten Gewaltmöglichkeit. Zu hoch für viele. :(



              (Mir scheint hier die maskulinistisch-autoempathische Trollbrigade wieder auf Artikelsuche gewesen zu sein. Was denken Sie?)

              • @Karl Kraus:

                Kann es nicht einfach sein, das man Artikel liest und ihn gut findet.Bei den Leserbriefen einfach anderer Meinung ist. Was nicht oft vorkommt

                Darf man das nicht ? Mich stört einfach das " bis hierhin darfst Du argumentieren"...sonst..

                Ich habe gelernt alles zu hinterfragenund unterstelle das auch Ihnen. Doch stöhren mich Denkverbote zu Leserbriefen

                Doch was ist eine maskulinistisch-autoempathische Trollbrigade



                Das ist leider nicht meine Sprachwelt

                • @Nobody:

                  Die Brigade besteht aus Männern, die immer dann zahlreich nach vorn prescht, wenn es um die Unterdrückung und Diskriminierung von Frauen und Mädchen geht. Dann rufen sie sehr laut, ihnen gehe es aber selbst ganz schlecht, und reden ab da nur noch über ihr eigenes Aua. Sie machen das wirklich und immer bei Artikeln wie diesem hier.



                  Übrigens hat Ihnen doch hier nu wirklich niemand gesagt "Bis hierhin darfst du argumentieren, sonst...". Sie haben die Opfernummer echt krass verinnerlicht, scheint mir. Dabei wird Ihnen nur widersprochen. Aber ich vermute, Sie merken gar nicht, dass Sie schlicht relativieren, um welches Leid es in dem Artikel geht und wie groß das Problem für Frauen weltweit und überall ist. Und diese Ihre wahrscheinlich ungewollte Anmaßung zementiert das Problem: So unfassbar viele Männchen wollen den Frauen, die endlichendlich immer mehr Worte finden, ihre beleidigte Deutung aufschwatzen.



                  Zuhören geht anders.

                  • @Karl Kraus:

                    Danke für Ihre Argumente, die ich so leider nicht teilen kann. vor allem die These das ich die Opferrnummer krass drauf habe. Ich habe gelernt das zu jeder These eine Gegenthese gibt. Die Gegenthese wäre das es Täterinnen u Täter gibt. Das sehe ich nicht so. Für mich gibt es nur Menschen in all Ihren Ecken und Kanten und verschiedenen Meinungen. Den Begriff DU OPFER kenne ich nur aus einer anderen politischen Richtung.

                    Sie sagen das ich nur bei Artikeln wie diesen eine eigene Meinung habe… das verwirrt mich. Ich gebe auch zu anderen Artikeln und Leserbriefen meine Meinung ab. Das kann man nachprüfen. Daraus zu folgern das ich einer maskulinistisch-autoempathische Troll Brigade angehöre ist ja schon weit hergeholt. Es kann sein das sie diese Fachbegriffe studiert haben … ok. Ich habe mich zu ganzen 10 verschieden Themen Leserbriefen geäußert und das waren oft ganz andere Themen. Wo ran machen Sie Trollbrigaden fest, Anzahl der Beiträge … ups da übertreffen Sie mich um Längen oder andere Meinung als Sie.

                    Ich habe versucht Ihnen aufzuzeigen das ich nicht den Artikel bemängele, sondern einen Leserbrief Obscuritas . Ich weis leider nicht ob Obscuritas m/w/s ist. Was ist hier an meinem Verhalten auszusetzen. Darf ich als Mann nur Männer kritisieren? Mir ist das erst durch ihre Beiträge klar geworden. Wenn man (gilt wohl auch für Frauen die nicht der Linie folgen) dem nicht zustimmt ist man ein BrigadeTrollin oder Troll.

                    In dem Leserbrief von Obscuritas wird mit einer kleinbürgerlichen Arroganz jede andere Meinung als Dumm abgebügelt. Es fehlt nur noch der Satz Ich studiert Du dumm. Es wird sofort mit der Keule gedroht, wenn andere Meinung dann …….. Ich will nicht Obscuritas verunglimpfen .. ich möchte nur beschreiben, wie ihr Leserbrief auf mich wirkte.

                    Es wird jetzt Menschen geben die andere Meinung als meiner Meinung sind. Das ist gut so und kann ich aushalten … aber Denkverbote ….

                    Ich möchte eine Lanze für die Taz brechen. Ihr Lesebriefeteil ist offen und frei

            • @Jim Hawkins:

              Gibt es nicht auch Männer, die nicht durch Frauen stimuliert werden. Es gibt viele Formen der Sexualität. Laut Internet zirka 60 sexueller Orientierung.



              Wollen sie meine sexuelle Orientierung diskreditieren? Kenne ich sonst nur von Herrn Orban.



              Gibt es nicht auch Männer die Glücklich sind mit Ihrer Frau und keine Machos sind. Ich finde Ihre These (Alle Männer sind …) traurig und entspricht nicht meiner Welt. Versuchen sie nicht von sich auf andere zu schließen? Ohne eine Gegenthese zu solcher Synthese zu kommen.



              Ich kann Sie nur bitten solche Unterstellungen zu lassen, ohne Beweise. So etwas kenne ich nur aus dem AFD Bereich. Trotz dem haben Sie das Recht solche Unterstellungen zu schreiben ..auch das muss ich in einer Demokratie aushalten.



              Nun habe ich noch eine Frage :



              Haben Sie Ihre Fragen schon einmal an sich selbst gestellt ?

              • @Nobody:

                Orban, AfD, Unterstellungen, welche Hämmer holen Sie denn heraus, wenn Sie mal jemand in einer Diskussion wirklich angreift?

                Ich habe hier etwas für Sie, dass Sie in einer Demokratie wahrscheinlich auch aushalten können:

                Einen Film. Keine Angst, es ist ein Kurzfilm.

                Er heißt:

                "10 Hours of Walking in NYC as a Woman"

                www.youtube.com/watch?v=b1XGPvbWn0A

                "In dem Video spaziert die Schauspielerin Shoshana Robert (24) – schwarzes T-Shirt, schwarze Jeans, neutraler Gesichtsausdruck – schweigend durch die Straßen Manhattans....In zehn Stunden sei Roberts 108 Mal angelabert worden, so die Bilanz."

                www.tagesspiegel.d...-usa/10921316.html

                • @Jim Hawkins:

                  Ok Orban und AFD sind für Sie ein Hammer ( Entschuldigung wenn Sie persönlich Angegriffen habe ) aber leider benutzen Sie für mich dieselbe Art der Argumentation . Dort unterstellt man erst einmal ein Verhalten, wie Sie leider auch, und somit ist man natürlich ein Volksverräter ..usw. Leider kann ich kein anderes Ablaufschema bei Ihnen erkennen.

                  Es ist Ihr gutes Recht zu unterstellen.

                  -Na gut, wie oft haben Ihnen schon Frauen hinterher gepfiffen und dann vielleicht gesagt: "Was für ein geiler Arsch".



                  -Wie oft saßen Sie in der U-Bahn neben einer Frau, die ihre Beine so breit aufstellte, dass Sie fast keinen Platz hatten.



                  -Wie oft wurden Sie schon in einer Bar oder einem Club von einer besoffenen Frau angesprochen mit den Worten: "Na Süßer, wie wäre es mit einem Drink?".



                  -Wie oft ist Ihnen auf einem Bürgersteig eine Frau entgegengekommen, die keinen Platz gemacht hätte, sondern Sie angerempelt hätte, wären Sie nicht ausgewichen?



                  - It's a man's world.

                  Nochmals ich fühle durch Ihre Thesen nicht angesprochen und Ihre These wird nicht richtiger durch Ihre Filmauswahl. Ich will nicht sagen das das Kleinbürgertum und die deutsche Rechte gleichzusetzen sind. Ihr Chema hat aber viele Übereinstimmungen. Beide kämpfen zwar für andere Ziele aber der Weg ist nicht so verschieden.



                  Sie haben natürlich das Recht solche Behauptungen aufzustellen .. aber ich habe das Recht Ihre Thesen zu hinterfragen und von meinem Klassenstandpunkt anders zu bewerten.

                  • @Nobody:

                    Meine Güte, ich habe doch nur ein paar Fragen gestellt.

                    Immerhin erfreulich, dass Sie einen Klassenstandpunkt haben.

                    • @Jim Hawkins:

                      Wie ich auch und ich achte Ihre Argumente.

                      Danke für Ihr Komplement für meinen Klassenstandpunkt

              • @Nobody:

                ??? bitte was???

                seit wann hat Ihre sexuelle Orientierung etwas damit zu tun von welchem Geschlecht Sie angebaggert werden?

                Oder glauben Sie lesbische Frauen hören nicht ständig das Sie einfach nur noch nie einen Schwanz probiert haben? Werden Frauen die nicht am anderen Geschlecht orientiert sind weniger belästigt?

                Oder steht bei Ihnen die sexuelle Vorliebe auf der Stirn tätowiert?

                Ich empfehle sehr die Komödie : "Kein Mann für leichte Stunden"

                1. Superlustig



                2: Sie werden verstehen was Jim meint

          • @Nobody:

            Nein.

            Ich meine ganz einfach: "wenn jemand Misstände, die Ihn/Sie nicht betreffen will nicht sehen will, sieht er/sie diese auch nicht"

            Da kann Mann genauso gut auch blind sein.

            Daher auch das Beispiel von Rassismus.

            Es gibt unterschiedliche persönliche Meinungen und Standpunkte und es gibt empirische Daten.

            Wenn jemand der pesönlichen Meinung ist das der Klimawandel nicht existiert dann hört er davon nicht auf Realität zu sein, oder?

            So ist es auch hier. Nur weil viele Männer anscheinend der Meinung sind, Ihr äußeres würde genauso sexualisiert und sei von genauso hoher Bedeutung wie bei Frauen, wird es nicht war.

            • @Obscuritas:

              Es geht, um Solidarität der Menschen und somit andere Thesen auszuhalten und nicht seine Synthese als das Non plus Ultra zu setzen. Ich akzeptiere Ihre Meinung . Für mich kommt es auch immer auf den Klassenstandpunkt an.

              Eine Arbeiterin kann aus Ihrer Klassenlage zu anderen Standpunkten kommen als der Sohn eines Unternehmers.

              Ich habe gelernt Thesen immer zu hinterfragen und auf seine Richtigkeit zu überprüfen. In den 60 er Jahren hat unser Mathelehrer uns eine Studie gezeigt die Fernsehantennen und Lungenkrebs einen Zusammenhäng gibt. Heute wird jeder sagen das es so nicht stimmt.

              Ich halte es mit Brecht und nehme mir die Freiheit alles zu hinterfragen

              FRAGEN EINES LESENDEN ARBEITERS



              Wer baute das siebentorige Theben?



              In den Büchern stehen die Namen von Königen.



              Haben die Könige die Felsbrocken herbeigeschleppt?



              Und das mehrmals zerstörte Babylon,



              Wer baute es so viele Male auf ? In welchen Häusern



              Des goldstrahlenden Lima wohnten die Bauleute?



              Wohin gingen an dem Abend, wo die chinesische Mauer fertig war,



              Die Maurer? Das große Rom



              Ist voll von Triumphbögen. Über wen



              Triumphierten die Cäsaren? Hatte das vielbesungene Byzanz



              Nur Paläste für seine Bewohner? Selbst in dem sagenhaften Atlantis



              Brüllten doch in der Nacht, wo das Meer es verschlang,



              Die Ersaufenden nach ihren Sklaven.



              Der junge Alexander eroberte Indien.



              Er allein?



              Cäsar schlug die Gallier.



              Hatte er nicht wenigstens einen Koch bei sich?



              Philipp von Spanien weinte, als seine Flotte



              Untergegangen war. Weinte sonst niemand?



              Friedrich der Zweite siegte im Siebenjährigen Krieg. Wer



              Siegte außer ihm?



              Jede Seite ein Sieg.



              Wer kochte den Siegesschmaus?



              Alle zehn Jahre ein großer Mann.



              Wer bezahlte die

              • @Nobody:

                Fällt Ihnen auf, dass Sie noch nicht auf den Artikel eingegangen sind?

                • @Karl Kraus:

                  Ich habe schon an anderer Stelle beschrieben, dass der Artikel gut ist. Blos der Leserbriefe ( Obsuritas) lässt mich stutzen. Sind alle Dumm die nicht Ihre Thesen vertritt. Das kann ER/SIET



                  tun aber nicht erwarten das ich diese These übernehme ohne Gegenthese.

                  Nochmal ich kämpfe dafür das Obsuritas Ihre Thesen verbreiten kann aber außer ihrer These gibt es noch mehr Thesen.

                  • @Nobody:

                    Von mangelder intelligenz war nie die Rede.

                    Ich habe nur an der sehfähigkeit mancher Menschen hier gezweifelt.

                    Die Beispiele von Jim Hawkins sollten doch ausreichend darlegen, was so manchen Männern offensichtlich entgeht.

                    Da sind Zweifel an der Sehfähigkeit durchaus angebracht.

                    An der Intelligenz wird es nicht liegen, ich denke eher das Menschen dazu neigen Sachen, die Sie nicht betreffen häufig auszublenden.

                    So werden deutlich mehr weiße Menschen glauben es gäbe kein Racial Profiling oder "es sei schon nicht so schlimm".

                    Das lässt sich hier 1zu1 übertragen auf die Kommentare.

                    • @Obscuritas:

                      Was ist denn falsch daran, die Problematik gesamtgesellschaftlich zu thematisieren? Warum sollte es schneller zu Lösungen kommen, wenn wir annehmen dass nur knapp die Hälfte der Bevölkerung davon betroffen sein kann, anstatt alle? Welchen Lösungsansätzen wird dadurch entgegen gewirkt?

  • So viel Offenheit, so viel Verletzlichkeit - danke, Frau!

  • Was für ein Text! Es ist zum Verzweifeln.

  • Ich finde die ausufernde Porno-Industrie problematisch. Es gibt mittlerweile so irrsinnige Phantasien, die i.A. Männer sich reinziehen und denken, alle Frauen mögen das so. Und die Männer mit diesen Gedanken sitzen überall neben dir, im Bus, in der Bahn. Und in der Realität führt es dazu, dass Männer beim analogen Sex viel zu früh kommen und gar nicht mehr richtig Liebe machen können - in Echt. . Frauen bleiben alleine zurück. Für sie gibt es keinen Puff, wo man eben mal Streicheleinheiten abholen kann. Die immer schlimmer werdenden Pornos sind für mich ein Problem. Und für meine Libido.

    • @Anna M.:

      Es gibt, der Göttin sei Dank mittlerweile vernünftige Pornos, die einen wirklich bildenen Charakter haben können.

      Wer einmal Filme von Regisseurinen gesehen hat kann den restlichen sch... nicht mehr ertragen.

      Das sollte geförder werden, hier gibt es mittleweile einiges was tatsächlich wirklich bildet.

      Die Filme von Tristan Taormino zum Beispiel gehören in den Sexualkunde Unterricht.



      .

    • @Anna M.:

      Es gibt nichts im Bereich der Pornographie und Sexphantasien, was es nicht auch schon vor 2000 Jahrengegeben hätte. (Außer vielleicht irgendwas mit Sexrobotern). Ansonsten ist die Sexualität der Teil der menschlichen Aktivität, der noch nie etwas Neues hervorgebracht hat. Alles erdenkliche , was man sich heute im Internet ankucken kann, haben auch schon die alten Römer bei ihren Orgien getrieben.

      • @Tony Mississippi:

        Es geht weniger darum was gezeigt wird,



        sondern um das "Wie" und den Kontext des ganzen.

        Kamera Führung, Fokus, Setting.

    • @Anna M.:

      Wie genau führen jetzt unrealistische Sexfantasien zur schnelleren Ejakulation? Ich hab da den kausalen Zusammenhang noch nicht verstanden.

      • @Alberte:

        Im klassischen Porno steht der Mann im Mittelpunkt und zwar immer.

        Seine Befriedigung, sein Orgasmus sind Zentral.

        Die Frau ist das Stück lebendige Fleisch das zu seiner Befriedigung benutzt wird.

        In der Realität ist es aber nunmal so das die durchschnittliche Frau nicht so leicht/schnell zum Orgasmus kommt wie der Mann, das ist nunmal Fakt.

        Wenn also Männer die Sex nur aus klassischen Pornos kennen, in denen die Befriedigung des Mannes im Mittelpunkt steht, auf echte Frauen treffen, ist ein Befriedigendes Ergebniss für die Frau weniger wahrscheinlich.

        Sex auch der reale spielt sich zu einem erheblichen Teil im Kopf ab, unserem größten Sexualorgan.

        Hat man also diese Vorstellung von Sex unterbewusst im Kopf wirkt sich das auch auf das Ergebniss aus.

        Insofern glaube ich schon, dass die klassische Pornoindustrie und unsere Gesellschaft ansich, in der, zu wenig offen über Sex geredet wird obwohl er andererseits wiederum absolut allgegenwärtig ist, einen Anteil daran haben, dass die meisten Männer ziemlich bescheiden im Bett sind.

        Das haben ich zumindest schon von so mancher Frau gehört, vollkommen unabhängig von einander.

        Extremes Beispiel ist Japan wo die Männer nicht nur zu 25% der Männer zwischen 31 und 40 noch Jungfrauen sind sondern der Rest auch noch besonders Schlecht im Bett.

        Ein "Einfühlen" auf einander Zugehen, offen über die Bedürfnisse sprechen fehlt einfach.

        Wäre doch mal eine Interressante These für eine Doktorarbeit.

        "Je sexistischer eine Gesellschaft desto schlechter sind die Männer im Bett"

        • @Obscuritas:

          "Wäre doch mal eine Interressante These für eine Doktorarbeit."

          "Je sexistischer eine Gesellschaft desto schlechter sind die Männer im Bett"

          Dann könnte man auch immerhin mal rausfinden, welche Gesellschaften die am wenigsten sexistischen sind

    • 9G
      97760 (Profil gelöscht)
      @Anna M.:

      Es gibt kein " zu früh kommen" beim Mann. Also wenn er drin ist und dann kommt, ist das ok. Wer hat Ihnen das " mit dem "zu früh" erzählt?

      • @97760 (Profil gelöscht):

        Der Orgasmus des Mannes beendet in der Regel auch den Sex. Das ist aus Sicht der Partnerin natürlich zu früh, wenn sie noch voll in Fahrt ist. (Ja, ein paar ziemlich coole Männer machen weiter, weil sie kulturelle Gewohnheiten überwinden.) Ich vermute, dass das gemeint ist.

  • Das ging mir persönlich so richtig nahe.

  • Ohne leugnen zu wollen, dass es auch in Deutschland noch immer problematischen Sexismus in der Öffentlichkeit gibt - die hier beschriebenen Dinge treffen zu 95% genauso auch auf Männer zu. Sich in der Öffentlichkeit zu bewegen, ist IMMER zu einem gewissen Grad eine Zurschaustellung des eigenen Körpers. Und es stimmt auch, dass das beim "Schaustellenden" manchmal Befriedigung (wenn bewusst gewollt), manchmal aber auch Stress auslösen kann (wenn man eigentlich gerade nur möglichst unsichtbar von A nach B kommen möchte). Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass Frauen mehr Toleranz bei der Bekleidung entgegengebracht wird als Männern, denn Frauen in Männerklamotten fallen nicht auf. Ein Mann aber, der auch nur moderate 6 cm hohe Absatzschuhe oder ein Kleid trägt, wird angestarrt wie ein Alien. Das ist ziemlich absurd, aber die Realität. Auch in Bezug auf Schmuddeligkeit erkenne ich keinen spezifisch gegen Frauen gerichteten Sexismus. Wenn jemand muffelig riecht oder auffallend fettige Haare hat, ist es ziemlich egal ob die betreffende Person männlich oder weiblich ist - sie fällt halt einfach tendenziell negativ auf, weil diese Merkmale bei der Mehrzahl der Mitmenschen Aversion hervorrufen. Sexismus gegen Frauen gibt es doch vor allem bei de unerwünschtem "begucken" sekundärer weibl. Gechlechtsmerkmale. Da gibt es noch große Toleranz/Respektprobleme (nicht nur bei Männern), schade dass das im Artikel nicht zum Ausdruck kam.

    • @Maximilian Blum:

      Ich gebe Ihnen recht, was die Kleidung angeht, obwohl Männer selten damit kämpfen müssen, dass ihre Kleidung sexistisch bewertet wird, eher modisch, bzw. normativ. Was jedoch Schmuddeligkeit angeht, muss ich Ihnen widersprechen. Eine Frau, die schlecht riecht oder fettige Haare hat, wird gerne mal als "Schlampe" tituliert, was wiederum auf die Sexualität abzielt, so als würde ihr körperlicher Zustand mit Promiskuität einhergehen. Bei Männern hingegen wird oftmals hingenommen, dass sie strenger riechen oder schlecht gekleidet sind, "es sind halt Männer", heißt es dann oft, als wäre das völlig normal.

  • Und in der in den Text eingebetteten Werbung ziehen sich ohnehin schon deutlich überdurchschnittlich muskulöse und eher leicht bekleidete Frauen und Männer an beworbenen Klimmzugstangen hoch, schon ganz ganz nah dran, am perfekten Oberkörper...

    • @Janbert:

      Die Werbung, die sie sehen entspricht Ihrem Surfverhalten :-D

  • Weil hier sofort eine Welle der "Aber bei Männern ist es auch nicht anders"-Kommentare hochschwappt: Nein. Das stimmt einfach nicht. Kritik an Frauen ist so gut wie immer sexualisiert. Sie bezieht sich zu 99 % auf die Körperlichkeit –selbst wenn sie im professionellen und beruflichen Umfeld abgegeben wird.

    Das ist einfach Fakt. Leider.

    P.S.: wunderbar geschrieben, btw

    • @Sonja Herzog:

      Danke. Und nur weil es um Frauen geht, geht es nicht nicht um Männer. Männer dürfen auch Artikel schreiben, statt ständig zu sagen "Aber bei Männern...". Wie oft werden denn Männer wegen ihrem Körper auf der Strasse angesprochen, angepfiffen oder belabert? Ich sehe das sehr wenig. Es gibt auch keinen Grund für Männer oben ohne in der Stadt rumzulaufen, egal bei welcher Figur. Machen das wir Frauen kommt ein großer Aufschrei. Es geht hier ja nicht um das Beurteilen von Körpern in Badebegleidung. Im Schwimmbad im Bikini fühle ich mich wohler als im Kleid auf der Strasse.

      Es ist wirklich wunderbar geschrieben.

      • @Rosine:

        In der Grundschule hat mir auf einer Klassenfahrt während einer Pyjama-Party ein Mädchen die Hose runtergezogen. Auf dem Gymnasium hat mir während einer Biologie-Exkursion eine Mitschülerin, mit der ich kaum je ein Wort gewechselt hatte, den Arm um die Taille gelegt. Während des Zivildienstes auf einer rein weiblich besetzten Station haben die Schwester mich kommentiert, was für "einen süßen Boy" sie doch abbekommen hätten. Als ich vor einigen Jahren in Würzburg mit Freunden in einem Freiluft-Lokal saß, hat sich eine knapp 20 Jahre ältere Frau neben mich gesetzt, erwähnt wie attraktiv sie meinen Dialekt findet (obwohl ich und die meisten Leute mich eigentlich für dialektfrei halten) und ist mit ihrer Hand meinen Rücken entlanggewandert. Und eine selbsterklärte überzeugte Feministin, mit der ich befreundet bin, hat keine Probleme damit zu erklären, wie bestimmte Männer, die sie irgendwo sieht, sie ruhig ausziehen können oder wie sie am liebsten in deren Muskeln reinbeißen würde (aber wenn Feministinnen sowas sagen, ist das ja mutig und befreiend, nicht sexistisch).



        Was ich damit zum Ausdruck bringen möchte, ist dass wir uns von dieser geschlechtsbezogenen Opfer-Täter-Zuordnung allmählich mal verabschieden sollten. Kein gesellschaftliches Problem löst sich besser, indem eine Gruppe den Großteil der Belastung für sich beansprucht. Viel häufiger sorgt es dafür, dass Solidarität und gemeinsames Handeln durch Schuldzuweisungen und Sonderbehandlungen ersetzt werden. Die Kommentare hier sind dafür ein hervorragendes Beispiel. Natürlich sind Frauen nach wie vor häufiger von solchen Problemen betroffen betroffen. Aber mitunter wird gleich eine komplette dazu passende Mentalität kultiviert und fast schon zelebriert. Man schaue sich nur mal an, wer ob dieses Artikels alles in Verzückung gerät und wie diejenigen kritisiert werden, die auf die Universalität des Problems hinweisen. Fast so, als wäre das Selbst- und Mit-Leid der Vermeidung des Leides vorzuziehen.

      • @Rosine:

        Es ist der Klassiker im Umgang mit solchen Problemen: Frau sucht Verständnis und Solidarität, erntet aber nur männliche Problembeseitigungsansätze - in denen entweder mansplained wird, wie es besser gehen könnte oder das Problem zur Normalität verniedlicht wird.

        Ich find's auch wunderbar beschrieben, kann mir allerdings angesichts von soviel Perfektionswahn, Abhängigkeit von Fremdwahrnehmung und Selbstkasteiung nur mental die Haare raufen, will nicht mitleiden sondern das Leid beenden und möchte den Bodygeshameten zuschreien:

        "Hört doch mal auf das Internet!! Es hat völlig Recht!



        Denn ja, es gibt schöne und hässliche Menschen, aber wer wozu gehört, liegt allein im Auge des jeweiligen (Selbst-)Betrachters. Und perfekt ist in der Tat sowieso niemand - am allerwengisten diese Gaffer, Einflüsterer oder auch Konkurrentinnen, von denen Ihr Euch verunsichern lasst."

        So, das war jetzt ehrlich, auch wenn es im Zweifel wieder nicht die gewünschte Reaktion war. Sorry.

    • @Sonja Herzog:

      Sorry, nein.

      Vielleicht liegt es an Ihrem Beruf, in meinem ist es definitiv nicht so.

      • @rero:

        Dann müssen alle Frauen in meinem Umfeld sowie ich alle einen falschen Beruf haben - denn wir erkennen uns in der Beschreibung von @SONJA HERZOG wieder.



        P.S.: Wir haben alle unterschiedliche Berufe

  • Klar gibt es immer mal wieder Männer, die Frauen so behandeln aber das ist absolut kein Standard und hat sich in den letzten Jahren enorm gebessert. Meistens sind es die ü40/50 Jährigen die so ekelhaft drauf sind. Ich kenne kaum Frauen, die diese Probleme haben oder jemals hatten. Und wenn dann echt selten.

    Kommentar gekürzt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

    Die Moderation

     

    • @Jan Voss:

      Ich will Ihnen nicht unterstellen, dass Sie ein Mann sind und deshalb wenig Ahnung davon haben, welche "Probleme" Frauen haben oder hatten, Internet-Namen können ja frei gewählt werden. Aber ich kann Ihnen sagen, dass ich als Frau keine, tatsächlich keine Frau kenne, egal welchen Alters, die nicht schon mindestens einmal dumm auf ihr Aussehen angesprochen wurde oder ungefragt begrapscht worden ist. Als wir das einmal in einer Gesprächsrunde festgestellt haben (Frauen und Männer unterschiedlichen Alters), waren die Männer schockiert, die Frauen nicht sonderlich überrascht.

  • Mädels haben wohl nicht mehr psychische Problem als Jungs, sie reden wohl nur mehr darüber. Seinen Körper kann man in gewissen Grenzen formen und damit einer Optimierung zuführen. Da unsere Gesellschaft auf die Selbstoptimierung ausgerichtet ist, verschafft sie jedem, der sich nicht ausserhab der allgemeinen Normen seiner Klasse stellt einen Auftrag oder eben die Scham den Anforderungen nicht zu genügen. Da die Mädels sowieso angepasster sind, schließlich haben sie die besseren Noten in der Schule, ist bei ihnen auch die Körperscham mehr ausgeprägt. Vermute ich einfach einmal. Fett läßt sich einfach leichter in Muskelmasse verwandeln als vom mageren Zustand in den Wohlgeformten. Ob es sich um einen Krieg gegen den eigenen Körper handelt, ist bloße Ansichtssache und gehört meines Erachtens doch zu den heute üblichen Überspitzungen. Die meisten Menschen, egal ob männlichen oder weiblichen Geschlechtes, scheinen sowieso den Lockungen der Süßwahrenindustrie nicht widerstehen zu können. Da liegt doch das eigentliche Problem.

    • @Zimmermann Ludwig:

      "Da die Mädels sowieso angepasster sind, schließlich haben sie die besseren Noten in der Schule, ist bei ihnen auch die Körperscham mehr ausgeprägt."

      Bitte was? Ihre Kausalketten-Argumentation ist ja schon ein wenig abenteuerlich. Die Tatsache, dass Mädchen im Durchschnitt bessere Noten haben, führen Sie auf eine angeblichere Angepasstheit zurück, was wiederum bei Ihnen mit einer ausgeprägteren Körperscham einhergeht? Die Körperscham ist nicht Ausdruck einer größeren Angepasstheit von Mädchen, beide haben ihren Ursprung darin, dass Mädchen von klein auf durch ihre Umwelt bewertet, beobachtet und gegängelt werden, und dass in viel größerem Umfang, als dass bei Jungen der Fall ist.

  • Ich will dem meisten recht geben, was der Artikel schreibt. Nur mindestens der Satz "Die Männer auf der Straße ..." ist in seiner Grobheit und Pauschalität schlicht falsch.

  • Bauch zu dick, für oben ohne.



    Arme zu unmuskulös für ärmmelloses Shirt.



    Zu viel Behaarung.



    Zu wenig Behaarung.



    Speedo-Figur oder doch Bermuda-Shorts?

    In den meisten Punkten geht es Männern nicht viel anders.

    • @Tiefling-Hexer:

      Ich habe noch keinen Mann erlebt, der deswegen sexualisiert wurde. Optimierte Körper und was uns von der Schönheitsindustrie der Markellosigkeit vorgelebt wird, trifft alle, selbst Kinder

  • Das meiste beschriebene tun auch viele Männer.



    Auch Männer fragen sich im Sommer ob sie zu unsportlich aussehen - auch Männer fühlen sich in der Öffentlichkeit nicht wohl wenn sie denken sie seien nicht attraktiv genug.

    Das ist kein Männer- oder Frauenproblem, das ist leider ein gesellschaftliches Problem.

    • @Dabone:

      Es geht nicht darum ob man sich attraktiv genug fühlt. Es sind die Zeiten in denen sowas einfach völlig schnuppe ist. Beim Einkaufen, auf dem Heimweg, beim Spaziergang.



      Neben Kommentaren, nach denen ich weder gefragt habe noch dass sie erwünscht gewesen wären, wurd ich auch schon im Park beim spazieren begrabscht.



      Dass es die verbale Ebene verlässt ist zum Glück selten. Aber ich hatte Monate Schiss allein in den Park zu gehen, am Tag.

    • @Dabone:

      Habe mich auch - als Mann - sofort angesprochen gefühlt... und zwar nicht bei denen, die da an der Straße stehen...

      Das gesellschaftliche Problem ist in meinen Augen der Stress, die nicht vorhandene Zeit, um sich mit Gesundheit zu beschäftigen bzw. sich einen gesunden Lebenswandel zuzulegen.

    • @Dabone:

      Auf diese Ebene würde ich mich gar nicht einlassen, sind wir nicht eigentlich schon ein bisschen weiter gewesen?

      • @B. Sorge:

        Es ist sehr schade, sich nicht auf eine grundlegendere, umfassendere Ebene einlassen zu wollen. Da waren wir tatsächlich schonmal weiter. Aber es bleibt letztlich jedem selbst überlassen, weit weit oder tief man gehen möchte. Da steckt keine moralische Verpflichtung hinter.

  • "Mein Körper und ich sind schon da"



    Meiner auch - nur dass es mich einen feuchten Kehricht kümmert, was andere darüber denken oder sagen mögen...

    • @Grenzgänger:

      Das sehe ich ganz genauso...auch wenn ich fast wie Adonis aussehe (hähä..., diesen selbstbewussten Umgang mit ihrem Körper und vor allem diese mentale Ignoranz dessen, was andere denken könnten), so halte ich nichtmal ansatzweise den Vergleich mit David Backhams Sixpack, der mich von der Kosmetikwerbung an der Ecke anspringt, stand. Auch ich finde mich zu fett, mache gern, aber muss es auch, Sport, verzichte aus diesen Gründen auf das dritte Steak, obwohl ich immer noch Appetit habe.Auch Männer sind unter Druck, vielleicht sogar noch mehr als Frauen, da ihr männlichkeitsverständnis diese Schwäche nicht akzeptieren und nicht öffentlich zeigen darf, während es bei Frauen "normal" ist, Schwäche zu zeigen. Aber ritzen wir uns deshalb, entwickeln psychische Auffälligkeiten. Einige vielleicht, der Großteil jedoch hat aufgrund eben dieser Männlichkeitsanforderungen gelernt, diese zu ignorieren und sich selbstironisch trotz 120 Kilo, Männerbrüsten und Halbglatze als Adonis zu bezeichnen. Ich denke tatsächlich, dass man nicht "Die Anderen" dafür verantwortlich machen kann, sondern das selbstbewusster Umgang mit seinen Makeln, die ja nun wirklich jeder hat, in den Menschen selber angelegt ist. Sie müssen es nur lernen....

      • @Max Weber:

        Einige Kommentatoren hier haben den Artikel entweder nicht richtig oder durch eine andere Brille gelesen: Es geht nicht darum, den eigenen Körper so zu lieben, wie er ist, egal, was die anderen sagen. Es geht darum, dass es speziell Frauen oftmals unmöglich gemacht wird, den eigenen Körper zu lieben, weil sie ständig, und vor allem durch den sog. "männlichen", sexistischen Blick bewertet, beurteilt, verglichen und fertig gemacht werden. Diejenigen Leser, die der Meinung sind, dass das doch alles kein (vor allem spezifisch weibliches) Problem ist, weil man ja nur sich selbst lieben lernen muss und auch Männer auf ihre Attraktivität hin beurteilt werden, verleugnen schlicht diese sexistische Komponente, die immer darauf abzielt, Frauen möglichst klein und unsicher zu halten.

        • @Lleyn:

          Man kann dazu stehen wie man möchte, aber als soziale und auch sexuelle Lebewesen, die zudem auch noch in so hoch organisierten Strukturen leben, ist es absolut unmöglich sich gegenseitig nicht zu beurteilen. Wenn es irgendwelche Anzeichen dafür gibt, dass eine entsprechende Kultur zumindest in einfacheren Zeiten existiert haben könnte, dann wäre ich brennend interessiert daran, wie diese funktioniert hat. Aber uns bleibt nichts Anderes übrig, als zu lernen wie wir sowohl als Individuen als auch als Gesellschaft mit gegenseitiger Beurteilung, und zwar in jeglicher Hinsicht, umgehen. Dysmorphopobie äußert sich bei vielen verschiedenen Menschen auf viele verschiedene Weisen, zum Beispiel bei Männern häufiger in Form von Bigorexie. Und diese Probleme nebeneinander und in Relation zu einander zu setzen, entwertet sie nicht sondern gibt ihnen einen größeren Kontext. Aber sich diesem zu stellen muss man natürlich auch bereit sein. Das ist ebenfalls ein Lernprozess.

    • @Grenzgänger:

      Wenn bloß alle so hart drauf wären wie du. Dann wäre dieses ganze Sexismus Ding ja auch kein Problem.

    • @Grenzgänger:

      andere sind tatsächlich egal, aber was im eigenen Kopf abgeht reicht schon um sich unfrei zu fühlen.



      ich kenne keine frau



      die mit ihrem aussehen keine probleme hat.



      nicht einmal die in meinem alter rentnerin.



      aber viele behaupten das Gegenteil.

      • @astrid everyone:

        Was im eigenen Kopf abgeht kann doch nur Einer / Eine beeinflussen. Ich selbst. Endweder ich halte alles für wahr was da an Gedanken kommt und gebe ihnen Raum und Energie / Kraft, oder nehme sie als interessante Wolkenformen die vorbeiziehen.

        Ich sage nicht, das es leicht ist mit seinem Gefühls- und Gedankenchaos ins Reine zu kommen. Es lohnt sich aber und es ist meiner Ansicht nach die einzige Möglichkeit zu persöhnlicher Freiheit und zu innerem Frieden und zu Gelassenheit zu kommen.

        Für jeden Topf gibt es einen Deckel und auch ein Waschbärbauch findet seine(n) Liebhaber*in wenn Er/Sie sich finden lässt und sich und den andern annimmt wie er/sie ist, denn wir sind nicht nur Körper sondern auch Geist und Seele.

      • @astrid everyone:

        Ich kenne aber auch keinen Mann, der mit seinem aussehen keine Probleme hat.

        Nur sagt einem keiner:"Every body is a Badenhosen-Body."

        Darum werden die Bermudashorts immer länger.