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Nazis und CoronademosDas „linke“ Aushalten

Wieso fällt einigen Linken nichts Besseres ein, als jene in Schutz zu nehmen, die Minderheiten unverhohlen auslöschen wollen?

Antifaschismus kennt keine okayen Nazis Foto: Kay Nietfeld/dpa

V ergangenes Wochenende marschierten Zehntausende Rechtsextreme durch Berlin. Bitte? Zu undifferenziert? Um gleich zu Beginn Missverständnisse zu vermeiden: Jene, die tolerant bis jubelnd neben ausgewiesenen Nazis flanieren, können meinetwegen getrost ebenfalls als Nazis bezeichnet werden. Interessant war in diesem Zusammenhang eine spezifische Reaktion vom vermeintlich anderen Ende des politischen Spektrums.

Da tauchten tatsächlich Stimmen auf, die sich selbst als „links“ bezeichnen und die mit vollem Einsatz und großen Emotionen das Demonstrationsrecht für alle verteidigten. So im Sinne von: Ist nicht schön, muss man aber aushalten.

Auf sozialen Medien und in Kommentarforen ging es dabei wild durcheinander, schnallen Sie sich also an: Einige „Linke“ argumentierten beispielsweise, dass man sich nicht über Proteste in Beirut, Minsk oder Hongkong freuen und gleichzeitig den Nazis in Berlin das Recht auf freie Meinungsäußerung verweigern könne. Meinungsfreiheit, so die „linke“ Logik, könne nicht nach Meinungen sortiert werden. Berlin-Mitte sei schließlich für alle da.

Ein Herz für Rechtsextreme

Als sei Antisemitismus mit Ansage – inklusive Reichsflaggen, Hitlergrüßen und entsprechenden Verschwörungstheorien – eine legitime Meinung. Selbst das deutsche Gesetzbuch ist schlauer als so manche „linke“ Person in diesem Land und das sagt viel über den Zustand der deutschen Linken aus. Wenn die Mitläufer von Nazis auch Nazis sind, wie soll man eigentlich jene bezeichnen, die sich als Anwält*innen mit Herz für Rechtsextreme einsetzen?

Jaja, hier schwingt sie wieder, die sogenannte Nazi-Keule. Klar ist aber auch: Diese „Linken“ werden jene sein, die auf die Demokratie verweisen, sollte Beatrix von Storch irgendwann als Justizministerin vereidigt werden. Das „linke“ Skript dafür steht schon bereit: „Es ist nicht schön, dass die nun an der Macht sind, das Volk hat allerdings gesprochen und das Ergebnis müssen wir nun aushalten.“

Überhaupt: Anstatt sich mit Juden*Jüdinnen, Schwarzen Menschen, People of Color und Antifaschist*innen zu solidarisieren, fällt der Nazi-Positivity von „links“ nichts Besseres ein, als jene in Schutz zu nehmen, die Minderheiten unverhohlen auslöschen wollen. Mag sein, dass die verwirrte Coronaleugner*in aus Reutlingen ein wenig „linkes“ Mitleid hervorruft, Antifaschismus kennt aber keine okayen Nazis, die ruhig demonstrieren dürfen. Grundgesetz und Liebe reichen nun mal nicht aus, marginalisierte, rassifizierte und verletzbare Gruppen in diesem Land zu schützen.

Manche „Linke“ denken, sie seien Jesus und könnten mit einem Tweet Frieden herstellen und das Gute in den Menschen hervorbringen. Guess what? Wenn eines Tages die braune Justizministerin im und der Nazi-Mob vor dem Reichstag anfangen, ihre Agenda durchzuziehen, werden „Linke“ das aushalten. Im Namen von Meinungsfreiheit, Demokratie und dem Reichstag, auch bekannt als unser Haus.

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Mohamed Amjahid
Mohamed Amjahid ist freier Journalist und Buchautor. Seine Bücher "Der weiße Fleck. Eine Anleitung zu antirassistischem Denken" und "Let's Talk About Sex, Habibi" sind bei Piper erschienen. Im September 2024 erscheint sein neues, investigatives Sachbuch: "Alles nur Einzelfälle? Das System hinter der Polizeigewalt" ebenfalls bei Piper.
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141 Kommentare

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  • Ein Streit um Worte. Aushalten bedeutet hier nicht, auf Widerstand zu verzichten. Ein Verbot solcher Aktivitäten muss jedoch rechtssicher begründbar sein, sonst geht der Schuss nach hinten los.

    • @Adam Weishaupt:

      Welcher Schuss?

      • @Rainer B.:

        Ein nicht rechtssicher verhängtes Verbot. Das war eine gängige Metapher.

        • @Adam Weishaupt:

          Das ist und bleibt eine Metapher aus dem Bereich des Militarismus. Das Verbot durch die Berliner Behörden war doch mehr als gut begründet, wie jedermann unschwer sehen konnte. Nur das Urteilsvermögen in den Gerichten ließ mal wieder sehr zu wünschen übrig.

          • @Rainer B.:

            Hatte doch gar nichts gegen dieses spezielle Verbot einzuwenden. Im Gegenteil. Hier ging es aber ganz allgemein um das Thema aushalten oder nicht. Und ein Verbot sollte stets auf sicheren Füßen stehen. Sonst kann der Schuss leicht nach hinten losgehen.

            • @Adam Weishaupt:

              s.o.

  • schöner Artikel. Allerdings glaube ich nicht, dass als "linksextrem" eingestufte Personen sich so verhalten und auch nicht, dass diese eine*n braune*n Justizminister*in aushalten würden. Ob das Aussöhnungsversuche oder Selbstschutzreflexe des bürgerlich linken Spektrums sind, frage ich mich dabei viel mehr. Jahrelanger Ignoranz bezüglich rechter Strukturen in Verfassungsschutz, Polizei, Bundeswehr und Rechtsprechung sei dank. Das zeigt sich doch aktuell in Berlin. Wieso wird denn darüber debattiert, ob das Nazis sind oder nicht? Wieso fragt man sich nicht, warum nur 3-6 Polizisten ein Gebäude beschützen, vor dem eine Bühne aufgebaut war, auf der Verfassungsfeinde sprechen durften? An ganz normalen Tagen in der Sommerpause sind wahrscheinlich mehr Beamte in direkter Nähe des Bundestags anzutreffen, als es zu dieser Demonstration der Fall war! Es kann doch niemand ernsthaft glauben, das Berliner Koordinierende mit quasi wöchendlicher Großdemontrationserfahrung dort einen strategischen Fauxpas begangen haben! Sowas kann man vielleicht seinem SPD-Senator für Inneres erzählen...

  • Ich habe etwa nur die Hälfte der Kommentare gelesen, wahrscheinlich hat jemand anders schon ähnliches geschrieben:



    Bei den Menschen, die ich als "Corona-Zweifler" wahrnehme, stelle ich mehrere Eigenschaften fest: zum ein tiefes Misstrauen gegen den Staat gepaart mit Wissenschaftsfeindlichkeit und ein völlig falsches Verständnis von Meinungsfreiheit. Dazu kommt zusätzlich noch eine komplett ungewisse ökonomische Zukunft, massive Einnahmeverluste, die manche Menschen nachts nicht mehr schlafen lässt.



    Ich kritisiere sehr viel an der Ausgestaltung der Maßnahmen, halte sie aber grundsätzlich für richtig. Wie im übrigen die absolute Mehrheit in Deutschland!

  • [...]Die NZZ fragte kürzlich: "Was, wenn am Ende «die Covidioten» recht haben?" Die Frage könnte sich die TAZ auch mal stellen.

    Nun, die Antwort ist doch relativ simpel: Wenn die Leute der Hygienedemos recht haben, haben wir monatelang unter zu strengen Maßnahmen gelitten - obwohl diese unnötig waren. Wenn wir uns aber nicht an die Maßnahmen halten und die Virologen haben Recht, dann haben wir wahrscheinlich Zustände wie in anderen Ländern, einen Zusammenbruch des Gesundheitssystems und hohe Sterbezahlen.



    Ich persönlich bin kein Mediziner; kann also nicht wirklich sagen, wie gefährlich Covid-19 ist. Deswegen halte ich es für sinnvoll, sich an die Maßnahmen zu halten, auch wenn ich selbst nicht gerne Maske trage.

    • @STEPHAN AUS NÜRNBERG:

      Ganz so einfach ist das meiner Meinung nach nicht, wenn die ganzen Maßnahmen zu unrecht erfolgt sind, stehen wir nämlich hinterher ohne Nutzen mit den ganzen Folgen wirtschaftlicher, gesellschaftlicher, sozialer und menschlicher Natur da (von den Menschenleben, die das auch kostet, mal abgesehen).

      • @Gerd Kauschat:

        Zum Zeitpunkt, als die Maßnahmen ergriffen wurden, war nicht abzusehen, wie gefährlich das Virus ist. Jedoch waren zur gleichen Zeit an manchen Orten, wie u. a. in Frankreich oder Italien, teils desaströse Zustände aufgrund der Covid-Verbreitung zu beobachten. Und weil hierzulande ähnliche Zustände verhindert werden sollten, gabs die Maßnahmen. Mir erscheint es schon "so einfach" ...

        • @HopeDrone:

          Eher Madrid und Bergamo, wobei mittlerweile doch recht klar ist, dass das wesentlich auf schweres lokales Missmanagement zurückzuführen war.

          Aber geschenkt, ich habe durchaus Verständnis dafür, wenn die Politik auf eine unbekannte Bedrohungslage und reißerische Berichterstattung erstmal mit "Nur nicht falschmachen" reagiert. Es ist schlecht, wenn die Politik im Griff der Medien so reagiert (das zeigt ein grundsätzliches Dilemma), aber verständlich.

          Was das aber nicht begründet ist, dass das Narrativ bei zunehmendem Wissensstand weiter durchgezogen wird. Es ist durchaus möglich zu sagen: "Wir hatten Angst, was falsch zu machen, deshalb haben wir aus heutigem Kenntnisstand überreagiert. " NRW-Gesundheitsminister Laumann tut das z.B. hier:



          www.youtube.com/watch?v=8WLVIs6LlzY

          Geschieht das nicht, wird der Widerspruch zwischen wahrgenommenen Narrativ und bekannter Gefährdungslage immer größer und es gedeihen Verschwörungstheorien, weil nach eine, Grund für diese Divergenz gesucht wird. Also einfach mal den Mut haben zu sagen: "Wir waren verunsichert, und haben dann auch heutiger Sicht wahrscheinlich überreagiert" - ehrlich sein gräbt Verschwörungstheoretikern und Rechten das Wasser ab.

      • @Gerd Kauschat:

        Da haben Sie recht; die Maßnahmen sorgen für harte Probleme in den von Ihnen genannten Bereichen. Diese Probleme haben wir aber zusätzlich, wenn Covid-19 "freien Lauf" lassen. Im Moment haben alle Parteien (mit einer Ausnahme) entschieden, dass die Gesundheit der Menschen wichtiger sei als die Ökonomie und versucht (meiner Meinung mehr schlecht als Recht), die Folgen abzumildern. Diese Einschätzung der Politik kann sich aber auch wieder ändern.

  • 9G
    90564 (Profil gelöscht)

    "Es gibt immer ...... so ist der mensch halt gestrickt"



    ideologie ist wie alkoholismus, ein problem damit haben immer nur die anderen, ähnliches haben die menschen mal zum thema frauenwahlrecht oder religion gesagt, weil es schon "immer so war" wird es sich nie ändern lassen, der mensch kann halt ohne einen strafenden gott nicht

  • "... sondern Entscheidungen ausgenutzt, die linke Kräfte schon vor Jahren aber auch nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie erstritten hatten."

    "Alle Deutschen haben das grundsätzliche Recht, sich "ohne Anmeldung oder Erlaubnis friedlich und ohne Waffen zu versammeln" (Art. 8 GG). "



    Das steht schon ewig im GG und wurde nicht speziell "von links" erstritten.

    • @Rudolf Fissner:

      Was auch schon ewig im GG -Art. 18-steht ist folgendes:

      er die Freiheit der Meinungsäußerung [...] zum Kampfe gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung mißbraucht, verwirkt diese Grundrechte.

      Also: Es gibt kein Recht auf Nazipropaganda

      • @Paco:

        LoL. Wollen Sie damit nun behauten "linke Kräfte" haben, wie im Zitat behauptet, das Demonstrationsrecht erfunden, für beschlossene "Entscheidungen" UND nun auch noch für die Verbreitung von Nazipropaganda gestritten?

        Wo liest man solch wirres Zeug?

        Werden Sie doch bitte konkret, wenn Sie irgend eine Ahnung haben, welche Entscheidungen Wagenbär da behaupt.

  • "Sie wähnen sich als, (oder projezieren sich in "antifaschistische Widerstandskämpfer" wir die Geschwister Scholl."

    Was soll das werden? Wollen sie die Geschwister Scholl in die Nazi-Ecke stecken? Sie glauben doch nicht im Ernst, das Nazis sich in irgend einer Art und Weise mit der Welt der Geschwister Scholl identifizieren?

  • 1G
    15610 (Profil gelöscht)

    Man nennt es wohl das Rechtsstaatlichkeitsprinzip, das uns glücklicherweise weitgehend unabhängig von dem macht, was rechte und linke Populisten unter Demokratie verstehen. Es ist nicht das erste mal dass jemand wie Herr Amjahid die Wehrhaftigkeit der Demokratie gegen ihre Feinde fehlinterpretiert. Auch 1961 bestand die Meinung einer jungen deutschen Demokratie nicht zuviel zumuten zu dürfen , das Ganze nannte sich dann antifaschistischer Schutzwall - das Ergebnis ist bekannt....

  • Darf ich mal die Frage stellen WER die /der sich als links bezeichnet im Artikel oben beschrieben ist?



    Wäre für mich von Bedeutung.



    denn auf irgendwelchen Accounts kann jede /jeder irgendwas schreiben und der Standard "Ich bin /wähle zwar nicht die AfD...aber" gehört zu den einfachsten Propagandainstrumenten der Rechten.

    Ansonsten ist natürlich im Narrativ, wer hier wen womit in was treibt schlicht festzustellen: Die zentrale Erkenntnis nach 1945 muss sein, der Nazistaat wurde von Leuten errichtet, die niemals nie Nazis gewesen waren. Nehmen wir das als wahr an - was man in gewisser Weise kann - so ist das eben die Erkenntnis: Es braucht nur wenige Nazis um den Nazistaat zu errichten. Der Rest ist Opportunismus, partielle Anschlussfähigkeit von Haltung und die Weigerung Verantwortung zu übernehmen.



    Finde es keine komplizierte Diskussion.



    Man muss halt feststellen: Der konservativ-marktradikal-sozialdarwinistische bürgerliche Mittelstand hat alt nie seine historischen Hausaufgaben gemacht. Angeblich waren es ja die Kommunisten, die wie die Nazis sind, die die Weimarer Republik zerstörten. So habe ich es jedenfalls (Geburtsjahr 1961) in der BRD beigebracht bekommen. Selbstverständlich muss derartige Kultur der Verantwortungslosigkeit politisch-materielles Problem werden. Ist halt nicht bloss ne Geschmacksfrage.

    • @Martinxyz:

      "(...) der Nazistaat wurde von Leuten errichtet, die niemals nie Nazis gewesen waren." (Martin XYZ)



      Ich bin mir nicht sicher, ob das nun Ihr Ernst ist. Die doppelte Verneinung ("niemals nie") könnte ja auch Hinweis auf eine gewisse Ironie sein.



      Aber egal: Der Nazi-Staat entstand ab 1933 und da gab es entsprechende Mehrheitsverhältnisse und diese sind gerade auch durch das Mitwirken breiter erzreaktionärer und konservativer Schichten und Parteien zustande gekommen.



      "Angeblich waren es ja die Kommunisten, die wie die Nazis sind, die die Weimarer Republik zerstörten." - Eine erzkonservative These die von dem eigenen Mitwirken der Konservativen bei der 'Inthronisation' Hitlers ablenken soll und in sich eigentlich nur eine Neuvariation der verlogenen 'Dolchstoßlegende' Hitlers beinhaltet. Im Übrigen waren es Sozialdemokraten und Kommunisten die 1920 gemeinsam den ersten faschistischen Putsch (Kapp, Lüttwitz) entschlossen und erfolgreich bekämpften. Aber gerade dieser Akt demokratischer Gegenwehr wird in den Schulen bis heute kaum thematisiert.

      • @LittleRedRooster:

        Ich danke Ihnen das Sie noch einmal untermauern was ich beim schreiben gemeint und verstanden haben will.

        Selbstverständlich drücke ich mich polemisch aus, um jenen ihre Selbstgewissheit zu nehmen, die üblicherweise mit dem Argument hantieren, man sei doch gar kein Nazi, oder es wären doch nicht alle Nazis die...zum Beispiel am 29.8. mit Nazis durch Berlin zogen.

        Hier ist eben zentral (historisch-kritisch) zu verstehen, weshalb der beinhart gefestigte, zweifellose Nazi zwar eine Bedingung der Errichtung des Nazistaates war, er ihn aber im eigentlichen Sinne nicht errichtet hatte.



        Die Übertragung der Verantwortung auf die Spitzen, die höchsten Repräsentanten und Funktionäre des Nazistaates, begründete die Kultur der Verantwortungslosigkeit, die bis heute fortwirkt und vertreten wird. In diesem Zusammenhang ist die Figur Albert Speer interessant. (Dies mal für die Lehrerinnen und Lehrer unter uns, die immer anschauliche Geschichten brauchen) Er hätte eigentlich nach Nürnberg hingerichtet werden müssen. Stattdessen wurde er mit Hilfe konservativer Publizistik (J.C. Fest /FAZ) zur Behauptung, man hätte als "Konservativer" direkt neben Hitler quasi unschuldiger Technokrat sein können. Seine Biografie, Tagebücher etc. standen Anfang der siebziger Jahre in jedem Bücherregal konservativer Kreise und entlasteten aktiv die zahlreichen Täter, die zu diesem Zeitpunkt noch lebten und die Politik, Justiz, Wirtschaft, Gesellschaft der BRD selbstverständlich und in Funktion bestimmten. Auch das wirkt bis heute sogar dynastisch fort: Der Sohn von J.C. Fest ist führender Funktionär der AfD. Der Sohn des national-konservativen Alfred Dregger, Fraktionschef der CDU Berlin. Letzterer unwillig einen klaren Trennungsstrich zu ziehen. Wie er gestern in seiner Rede im Abgeordnethaus einmal mehr dokumentierte.

        Ich gehe also davon aus, wir verstehen uns. Ich biete nur eine Argumentation an, die solche "überraschen" also packen soll, die glauben es reiche selbst kein Nazi zu sein.

      • @LittleRedRooster:

        "Aber gerade dieser Akt demokratischer Gegenwehr wird in den Schulen bis heute kaum thematisiert."

        Meine Kolleginnen und Kollegen haben gerade das im Geschichtsunterricht betont. Bis eine neue Generation von LehrerInnen kam, die sich vielfach für historische Hintergründe nicht mehr interessierten und die Welt wieder so sahen und sehen, wie in den ersten 20 Jahren nach 1945. Verschwiegen wird auch, dass gerade das Bürgertum an der seite der Kleinbürger (heute nennt man das Mitte) anfällig war für die Nazipropaganda.

  • Nicht wenige glauben inzwischen wirklich schon, es ginge in diesem Land besonders demokratisch zu, nur weil man den erklärten Feinden der Demokratie - entgegen besseres Wissen - jederzeit die größtmögliche Bühne bietet. Dümmer geht immer - oder?

    • @Rainer B.:

      Stimmt. Eine Steigerung wäre, Rechtsstaat und Demokratie abzuschaffen, um sie zu schützen.

      • @Encantado:

        So ganz neu ist diese Idee hier ja nicht.

  • Wenn man die - überwiegend unpolitischen - Teilnehmer der Demonstrationen den Rechten in die Arme treiben will, ist der Ansatz der TAZ - und anderer Medien - sicherlich nicht der falscheste. Will man einen echten gesellschaftlichen Dialog mit den Betroffenen der Corona-Maßnahmen, ist die Idee des Diffamierens nicht die beste.

    Die "Telepolis" schwenkt nach meinem Eindruck gerade um, dort wird zunehmend eine Linke Kritik der Coronamaßnahmen gefordert. Soweit ist die TAZ offensichtlich noch nicht.

    Die NZZ fragte kürzlich: "Was, wenn am Ende «die Covidioten» recht haben?" Die Frage könnte sich die TAZ auch mal stellen.

    www.nzz.ch/meinung...t-haben-ld.1574096

    • @Gerd Kauschat:

      "einen echten gesellschaftlichen Dialog mit den Betroffenen der Corona-Maßnahmen," Sorry, aber die werden Sie auf den Corona Demos eher nicht treffen. Bis auf ein paar sicherlich. Gehen Sie in die Altersheime, Kindergärten Sportvereine, da treffen Sie die beiseite geschobenen. Oder kommen Sie auf die Demo der Kulturschaffenden am 9.9.20 in Berlin. Dort sehen Sie dann wie man die verordneten Maßnahmen sinnvoll kritisieren kann, ohne Covid 19 zu leugnen oder rechten Heilsbringern hinterherzulaufen. Mit denen ist dann auch ein Dialog möglich. Den suchen wir schon die ganz Zeit.

      • @Karlheinz:

        Jetzt muss ich mal nachfragen, weil das so ein häufiges Schlagwort ist: Was bedeutet "Covid-19-Leugner" genau, also wer leugnet hier was?

        Dass jemand auf den Demos die Existenz von Covid-19 geleugnet hätte, hab ich noch nie erlebt, die Gefährlichkeit der gegebenen Situation wird als übertrieben dargestellt angenommen, das ist der Punkt.

        Sowas mein ich mit diffamieren.

    • @Gerd Kauschat:

      Wieso bitte sind denn Leute unpolitisch, die auf eine Demonstration gehen, um gegen politische Maßnahmen zu protestieren? Diesen Leuten eine politische Meinung abzusprechen, obwohl sie freiwillig dorthin gehen, obwohl sie den dortigen Reden zuhören und applaudieren, bedeutet, diese Leute nicht ernst zu nehmen.



      Von der NZZ kommt leider schon lange nichts "linkes" mehr.

      • @Kolyma:

        Natürlich sind die Leute politisch, wenn sie demonstrieren. Ich hätte das besser formulieren sollen, "vom Typ her meist eher unpolitischen" oder sowas.

        Der Punkt ist halt, dass es wirtschaftliche und menschliche Opfer der Maßnahmen gibt, und das manifestiert sich da. Man kann das zur Kenntnis nehmen, und daraufhin dann z.B. soziale Fragen stellen, oder es sein lassen - dann erfolgt aber kein gesellschaftlicher Dialog.

        Den NZZ-Artikel habe ich wegen der gestellten Frage verlinkt.

    • @Gerd Kauschat:

      "Unpolitisch" sind die Teinehmer dieses hierarchisch wie autoritär organisierten Operetten-Aufzuges nur im konservatistischen Sinn von "Politik".



      Danach ist "Politisch" alles war /keine/ konservative Politik ist.



      Die eigene konservative Politik ist demgegenüber unausgesprochen /immer/ "unpolitisch" oder "normal".



      So ist ein konservativer Bürger immer ein "Normaler Bürger" und unter "Normalen Bürgern" werden nur konservativ eingestellte Bürger verstanden.



      Die neue Rechte hat diese Verschiebung auch auf das Rechts-Links-Schema übertragen.



      Jeder, der nicht mindestens konservativ ist, ist danach "Links" bis linksextrem.



      Rechtsextemisten sind dann eigentlich gar nicht mehr vorhanden.

      • @Wagenbär:

        Entschuldigung, der Kommentar geht natürlich an @ Karl Heinz.



        Im übrigen: Wer Geld ausgibt, um aus Süddeutschland an dem größten Nazis-Auflauf der letzten Jahre teilzunehmen, den muss niemand mehr in deren Arme zu treiben.

        • @Wagenbär:

          Nö, war doch richtig an @Gerd Kauschat adressiert.

    • 0G
      01349 (Profil gelöscht)
      @Gerd Kauschat:

      Es gab die ganze Zeit linke Kritik, zum Beispiel an den zynischen Durchseuchungsphantasien, die ja zeitweise aufgekommen sind. Es wurde vehement kritisiert, wie dort Konsum als Selbstzweck gegen das Leben von Alten, Kranken und Behinderten gestellt wurde.

      Kann man z.B. bei Jutta Ditfurth nachlesen, die daran selbst erkrankt war, und also wusste, wovon sie redet - im Gegensatz zu den "Covidioten", die ganz sicher nicht Recht haben, wenn sie Freiheit mit der Freiheit des Herumsabbern verwechseln.

      • @01349 (Profil gelöscht):

        Welche Durchseuchungsphantasie? Gibt's überhaupt noch einen ernsthaften Epidemiologen, der behauptet, die Ausbreitung des Virus könne über Infektionsschutzmaßnahmen gestoppt werden?

        Ich verweise nochmal auf den Artikel der NZZ. Die zentrale Behauptung ist, dass Sterblichkeit und Hospitalisierung aufgrund der Erkrankung seit Monaten auf niedrigem Niveau verharren. Es ist nicht schwer, diese Aussage zu überprüfen, man kann das z.B. bei der ECDC tun:

        covid19-country-ov...opa.eu/#14_germany

        • 9G
          90564 (Profil gelöscht)
          @Gerd Kauschat:

          kein epidimiologe hat das je behaupetet, es gin immer darum, die ausbreitung zu verlangsamen und zu minimieren, dass siese nicht einfach "zu stoppen" ist, war von anfang an klar, es hiess "flaten the curve", nicht "stop the curve", aber wieso fakten, wenn man auch die eigene wahrnehmung instrumentailsieren kann

      • @01349 (Profil gelöscht):

        Ich nehme es eher so war, das Linke, mitsamt Medien, die größten Antreiber in der Krise sind.

  • "Selbst das deutsche Gesetzbuch ist schlauer als so manche „linke“ Person in diesem Land..."



    Durchaus möglich. Mich würde allerdings interessieren, an welcher Stelle und auf welche Weise? So ist das nur ein provokanter Spruch ohne Substanz.

  • "Zu undifferenziert", fragt der Autor. Hm, ich finde, die Behauptung, dass diese wirren Omis und Esos mit Regenbogen- und Peace-Fahnen, die da größtenteils zu sehen waren, wirklich alle "unverhohlen MInderheiten auslöschen wollen", nicht nur undifferenziert, sondern plumpe Meinungsmache auf BILD-Niveau. Ähnlich, wie dort jeder Teilnehmer an einer linken Demo unisono zum Chaot gestem,pelt wurde.



    Hier haben wir wieder das gleiche Phänomen wie neulich bei Hengameh Y: Vom Argumentieren und Differenzieren veranschiedet sich ein Teil der Taz-Autoren immer mehr, insbesondere in der Kolumne. Schade!

    • @Achim Kniefel:

      Der absolute Wille zum Feind. Carl Schmitt hätte seine Freude daran.

  • 0G
    01349 (Profil gelöscht)

    Stichwort "repressive Toleranz".

  • Dem Author folgend müsste man auch den CDU Parteitag verbieten. Meiner Meinung nach strotzt der "Artikel" vor Polemik, Recherche vorher geht quasi gegen 0. Ich schaue mir auf Youtube Aufzeichnungen der Demo an und höre dauernd wie die Veranstalter über alle Lautsprecher verkünden gewaltbereite und Rechtsradikale gehören nicht zu uns und sind unerwünscht, die Demoteilnehmer skandieren in lauten Sprechchören "Nazis raus", ja tolle Mitläufer sind das. Ich denke der Author hat sich in seiner Filterblase selbst radikalisiert und steht, ohne es zu merken, selbst nicht mehr mehr auf dem Boden der Demokratie.

    • @Horst32:

      Ja, siehe hier:



      www.bilder-upload....598813433.jpg.html

      Die Salonfaschisten und Rechtsesoteriker, zu denen Michael Ballweg gehört, betreiben sehr billige Mimikry. Sie rufen immer mal wieder pflichtschuldig "Nazis raus" während der Organisator die übelsten Rechtsextremisten auf der Bühne sprechen läßt, und Holocaust-Leugner zum Gespräch einlädt, während der "Sprecher" der Bewegung einen Neo-Nazi herzlich umarmt und beide einem der wiederwärtigsten Antisemiten laufend Interviews geben.

    • @Horst32:

      "Die Demoteilnehmer skandieren in lauten Sprechchören "Nazis raus"

      Der Einschätzung über den Tenor des Artikels und "den Boden der Demokratie" stimme ich allgemein zu. Ich hab gar keine Lust näher auf diese Tirade einzugehen.

      Aber die "Nazis raus!"-Sprechchöre kommen doch klar von der Gegendemo. Die Bezeichnung "Rechtsradikale und Mitläufer" triffts schon ganz gut. Und die Veranstalter haben im Vorfeld kein Problem damit gahabt, dass sämtliche rechten Parteien und Organisationen zu dieser Demo mobilisiert haben. Eine glaubwürdige Distanzierung hab ich da nirgendwo vernommen.

      • @Deep South:

        Sie haben die typischen Aufzüge offensichtlich länger nicht beobachtet.



        Die neuen Rechten sind sich wirklich nicht zu blöde, selber immer mal wieder "Nazis-Raus!" zu brüllen.



        Dahinter steckt eine komplette Werte- und Täter-Opfer Umkehr.



        Sie wähnen sich als, (oder projezieren sich in "antifaschistische Widerstandskämpfer" wir die Geschwister Scholl.



        Und gebetsmühlenhaft blubbern sie: "Wenn der Faschismus widerkommt, dann als "Antifaschismus" und deshalb bezeichnen sie alle Antifaschisten als "Nazis und Faschisten".

        • @Wagenbär:

          Doch hab ich gesehen. Den Stream kannste dir in voller Länge nochmal anschaun. Da siehste auch, woher die "Nazis raus Rufe kommen" und wie falsch es ist, diese Veranstaltung zu einem homogen Faschoaufamarsch zu erklären, den man einfach so verbieten kann, weil die Teilnehmer per se "Minderheiten unverholen auslöschen wollen".







          Es geht auch nicht darum rechtsextreme, antisemitische Hetze oder strafbare Handlungen zu legitimieren, wie der Autor pauschal unterstellt. Bei solchen Aktionen muss die Polizei auch viel schneller durchgreifen und dagegen muss sich auch breiter Protest formieren.

          Es geht schlicht darum, demokratisches Recht zu verteidigen. Und dazu gehört auch ein allgemeines Demonstrationsrecht inerhalb bestimmter Grenzen. Wer das abschaffen will, kann sich direkt in diesen Mob an Spinnern und Antidemokraten mit einreihen.

          • @Deep South:

            Ja doch, die Demo hat die große Vielfalt der heutigen Faschisten gezeigt.



            Von der "Creme" der Stiefel-Nazi-Schläger, bis zu den dümmlichen Mitläufern.



            Diese Figuren haben im übrigen nicht die Versammlungsfreiheit verteidigt, sondern Entscheidungen ausgenutzt, die linke Kräfte schon vor Jahren aber auch nach dem Ausbruch der Corona-Pandemie erstritten hatten.



            Die Quarkdenker haben im Gegenteil durch ihr dümmliches Verhalten erreicht, dass das Bundesverfassungsgericht in einer Eil-Entscheidung erstmals seit Jahrzehnten die Möglichkeit einer Einschränkung der Versammlungsfreiheit erwähnt hat.



            Ebenso gefährlich, wie strunzdumm

            • @Wagenbär:

              Mit "Verteidigen" hatte ich die vom Autor Kritisierten gemeint. Nicht die Demonstranten.

              Ansonsten sind wir gar nicht so weit auseinander. Nur halte ich einen großen Teil dieser kruden Querulantenmischung mehr für ein sektenartiges Gebilde denn für einen klassischen Naziverein. Für mich hat das durchaus auch eine religiöse Kante.

              Dass diese "Szene" nicht nur rechtsunterwandert, sondern auch vom Keim auf verseucht ist, will ich gar nicht bezweifeln. Esoterik, Antroposophie und viele Verschwörungtheorien sind voll mit vökischem und antisemitsichen Dreck. Von Waldorf nach Walhalla isses nicht so weit.

        • @Wagenbär:

          Man erkennt Sie an ihrem Antiliberalismus und Antiparlamentismus.

  • Kleiner ging es nicht... Alle der zehntausende wollten leben auslöschen... Nebenbei, selbst die Journalisten auf den Demos, welche das treiben festhielten, hielten sich nicht an abstand und Masken Regeln... Also sippenhaft? Alle linken sind also stalinisten oder Maoisten? Die linken Studenten im Iran die Hand in hand mit den religiösen und auch Fanatiker gegen den Schah demonstrierten und dann die ersten Opfer der Mullahs wurden waren dann auch radikale Faschisten? Bei solch einfachen Feindbilder muss man sich nicht über Bürgerkriege wundern, erinnert an die Religions Kriege in Europa... Alle Evangelien wollen uns umbringen was zb zum Massaker in Paris führte=alle puritaner wollen uns umbringen=was dann zb in England zum gunpowder Attentat führte. Dass man mitüberzeugten verschwörungstheoretikern und fundamentalisten kaum reden kann liegt an dem Problem von grandiosen Narzissmus, religiös ideologischen wahn und Manie, aber die am meisten von der Gegenseite dann schreien sind nicht besser sonder das gleiche nur in anderer Farbe... Du sollst keinen Gott und keine Ansicht neben meiner haben.

  • 9G
    90564 (Profil gelöscht)

    wo steht "alle"? und ja, manche marschieren da auch aus purer dummheit mit, sie sollten sich vielleicht mal von der vorstellung verabschieden, dass neonazis alles böse skinheads sind, die ganz offen "böses im sinn" haben.



    und der vernünftige teil der antifa ist aktuell schwer entsetzt, aber es gibt auch trottel, wie hanloser oder wetzel, für die das halb so wild ist, wie ja auch schon bei den montagswahnmachen, beim friedenswinter und dann bei pegida. die wähler!nnen der nsdap oder die der afd sind auch nicht alles blutrünstige killer, nur, die haben damit eben auch kein ernsthaftes problem, so wie den corona-leugnern das sterben der risikogruppen oder im mittelmeer scheissegal ist

    • @90564 (Profil gelöscht):

      "die wähler!nnen der nsdap oder die der afd sind auch nicht alles blutrünstige killer,"

      Die Wähler der NSDAP sind heute bekanntermaßen Baumfutter oder allenfalls Zombies.

      Die Covidioten sind auch nicht gefährlich, weil dehnen die Risikogruppen egal sind. Das würde voraussetzen, die Gefährlichkeit des Virus bereits erkannt zu haben. Diese mentale Transferleistung packen die aber nicht.

      Und wie gesagt, wenn Sie Zahlen zum Anteil von "Skins oder Neonazis" (oder wie immer Sie Rechtsextreme benennen wollen) an der Covidiotendemo haben, dann raus damit. Bis dahin ist die Behauptung, dass dort 10.000de Neonazis, "die Minderheiten unverhohlen auslöschen wollen" nur eine Theorie aus dem Debattenstadl.

      Rechtsextremen waren auf der Covidiotendemo gefährlich, weil dies eine optimale mediale Plattform für dies war. Brei und tagelang hatten diese eine Rezeption und wurden gar, wie in diesem Artikel zu einem Scheinriesen aufgeplustert, der die ganze Demo beherrschte. Mehr Erfolg kann man diesen Hanseln nicht bereiten.

      • 9G
        90564 (Profil gelöscht)
        @Rudolf Fissner:

        schon klar, neonazi ist NUR, wer auch hakenkreuz-tatoos trägt, anfang 20 und glatzköpfig ist, omas oder eltern KÖNNEN gar keine nazis sein, weil ich das so im fernsehen gesehen habe 0o

        ps "skinhead" war eigentlich mal eine eher linke subkultur, aber ...... ach bringt ja eh nix

        • @90564 (Profil gelöscht):

          "schon klar, neonazi ist NUR, wer auch hakenkreuz-tatoos trägt ..."

          Nö. Der Satz ist extremer Unsinn.

          Sie haben nichts verstanden.



          Covidioten setzen Sie immer noch grundsätzlich mit Nazis gleich.

          • 9G
            90564 (Profil gelöscht)
            @Rudolf Fissner:

            zitieren sie mich bitte, nein warten sie, ich zitiere mich einfach selbst



            "und ja, manche marschieren da auch aus purer dummheit mit"

            • @90564 (Profil gelöscht):

              ähm ... ich habe sie zitiert. Können Sie sich noch erinnern, dass Sie eins drüber die zitierten Sätze geschrieben haben?

              • 9G
                90564 (Profil gelöscht)
                @Rudolf Fissner:

                ja, das bezieht sich auf die optik, nazis erkennt man nicht immer am äusseren, da steht aber nicht, dass "alle nazis sind", aber text-lese-verständnis ist ja leider nicht so ihr ding

            • @90564 (Profil gelöscht):

              Ein Quarkdenker, ein Reichsbürger und ein Nazi gehen in eine Kneipe



              Dort bestellt Er sich ein Bier.

              • @Wagenbär:

                Er?

                Und dann kommt Wär herein, bestellt sich ebenfalls ein Bier und erklärt wegen der drei Rechtshampels die weiteren 100 Gäste in der Kneipe zu Neonazis, die "Minderheiten unverhohlen auslöschen wollen"

                Richtig ein Pseudolinker, der der bei jeder Gelegenheit den Holocaust durch dumme Vergleiche und unbelegte Annahmen verharmlost.

    • 9G
      90564 (Profil gelöscht)
      @90564 (Profil gelöscht):

      an rudolf fissner

  • "Selbst das deutsche Gesetzbuch ist schlauer als so manche „linke“ Person in diesem Land und das sagt viel über den Zustand der deutschen Linken aus."

    Ich würde eher sagen: Das deutsche Gesetzbuch ist schlauer als der Autor.

    Legitim ist, was gesetzlich erlaubt ist. Das zuständige Gericht hat die kritisierte Demo ausdrücklich ermöglicht. Alles was nicht legitim ist (bspw. volksverhetzend oder gegen Auflagen verstoßend), kann dementsprechend geahndet werden.

    Diejenigen Menschen (im Artikel "Linke" genannt) zu diffamieren, die die Gerichtsbarkeit verteidigen, finde ich ehrlich gesagt etwas schwach.

  • Bisschen arg mager der Artikel.

    Er fängt mit dem Knaller an, dass in Berlin 10.000de dabei waren, die Minderheiten auslöschen wollen (ist das von Twitter?) um sich dann im folgenden über jene Linke zu amüsieren, die demokratische Werte hochhalten auch fürs letzte Arschloch.

    So wichtig sind die Auszulöschenden dann aber schon nach dem ersten Satz nicht mehr. Hintergründe über das behauptete Ausmaß an Auslöschern auf der Covidiotendemo werden nicht weiter beschrieben (und wurden wohl nicht einmal ansatzweise recherchiert)

    Und dann wird auch noch paternalistisch versucht dieses Geschreibsel im Namen von "Juden*Jüdinnen, Schwarzen Menschen, People of Color und Antifaschist*innen " zu veredeln. Fast so, als Solidarität von liberalen Linken nicht vorhanden ist oder es keine Liberalen unter "Juden*Jüdinnen, Schwarzen Menschen, People of Color und Antifaschist*innen " gäbe. Fette durchschaubare Instrumentalisierung würde ich das nennen.

    • 9G
      90564 (Profil gelöscht)
      @Rudolf Fissner:

      wenn der faschismus freundlich lächelt und batikhemden trägt, ist es ja eigentlich auch gar kein faschismus mehr, alles eine frage des designs, so ne reichsfahne ist ja quasi auch ne regenbogenfahne und für freiden waren schon die nazis, also alles kein problem, nur diese hysterischen antifas wieder

      • @90564 (Profil gelöscht):

        Das sind doch Binsenwahrheiten, die Sie hier abgeben. Wenn Sie genaueres dazu wissen, dass die (alle?) Teilnehmer der Covidiotendemo das Ziel haben, Minderheiten auszulöschen, dann nennen Sie Zahlen zum Ausmaß. Wenn Sie keine Ahnung darüber haben ...



        Und verstecken Sie sich nicht hinter Antifas und verkaufen die für blöde. Auch dort wird nicht behauptet, dass das eine Killermassenversammlung war.

        • @Rudolf Fissner:

          Also, ich kann herleiten, dass alle Teilnehmer Minderheiten auslöschen wollen, die vor Ort waren und sich nicht von den Rechtsextremisten distanzieren, abgrenzen und über ihre Anwesenheit und Akzeptanz echauffieren.



          Herr Stephan Kemperer, Soziologe, welcher Landolf Ladig aka Bernd Höcke enttarnt hat, forscht allgemein zu rechten Strukturen und Strategien. Er kommt zu dem Schluss, dass die rechte Truther-Szene von AfD, Qanon, Reichsbürger etc ihre Kommunikation nicht argumentativ sondern plakativ strukturiert.



          Die vorgebrachten Scheinargumente sind tatsächlich Bekenntnisse, ohne Bezug zu den Argumenten des Gegenübers oder der Realität.



          Das lässt sich für den konkreten Fall an den Bedrohungen gegen Menschen mit Nasen-Mundbedeckungen zeigen. Denn offensichtlich geht es den radikalen Covidioten nicht um ihre persönliche Freiheit, selbst über das Tragen entscheiden zu dürfen, sondern das Tragen von Masken wird als Ausdruck einer falschen Haltung gewertet.



          Wenn nun also das Nicht-Masken-Tragen ein politisches Bekenntnis zur Truther-Szene ist, ist es damit auch ein Bekenntnis zu den Narrativen der Truther-Szene, also zum Bevölkerungsaustausch, zum Antisemitismus, verkürzte Elitenkritik, Besatzungsmythos, etc.



          Wer sich dazu unbewusst bekennt, ist vielleicht ein dummer aber doch ein Nazi.



          Danke sehr

          • @KnorkeM:

            @Knorkem: Ich denke, sie haben sich im Namen vertan: Der Soziologe, der nachwies, dass Landolf Ladig ein Pseudonym von Björn Höcke ist, heißt Andreas Kemper.



            Funfact am Rande: der Verfassungsschutz hat den Flügel unter anderem als Verdachtsfall eingestuft, weil er ebenfalls der Meinung ist, dass die Ladig-Texte von "Landolf Höcke" stammen.

          • @KnorkeM:

            Interessant. Herr Stephan Kemperer behauptet also das alle Menschen, die keine Masken tragen Rechtsextremisten sind. Gilt das ach schon für Grundschüler und deren Eltern?

            • @Rudolf Fissner:

              Das ist mit Absicht falsch verstanden. Ich habe keine Ahnung, was er grade macht. Die Covidioten sind ein neues Phänomen.



              Ich behaupte, das du ebenfalls nur plakativ argumentierst, ohne tieferen Bezug zur Vorrede.



              Populist!



              Die beschriebenen Situationen sind alle im Kontext dieser Demo. Für Menschen, die Lust haben andere zu verstehen.

        • @Rudolf Fissner:

          Sie haben Recht: Natürlich werden die - perspektivisch - nicht alle zu entfesselten Killermaschinen. Ein großer - und eher unsportlicher - Teil wird sich (wieder) darauf beschränken, freudig zu johlen und zu klatschen, wenn die ersten Wohnhäuser brennen und Menschen um ihr Leben rennen. Das Verhältnis von eher aktiven KämpferInnen zu "Lanzenträgern" und "Entourage" können Sie sich gerne selber ausrechnen. Wenn Sie sich so ungern mit der NS-Zeit befassen, könnten Sie als Berechnungsgrundlage ja die Aufnahmen aus Rostock-Lichtenhagen heranziehen.

          • @Walter Sobchak:

            "Wenn Sie sich so ungern mit der NS-Zeit befassen, könnten Sie als Berechnungsgrundlage ja die Aufnahmen aus Rostock-Lichtenhagen heranziehen."

            Wenn Sie Covidiotentum mit der Deutschen Geschichte vom Holocaust bis hin zum Abfackeln von Menschen in Rostock-Lichternhagen vergleichen wollen, dann haben Sie rein gar nichts verstanden von der Geschichte und reduzieren diese auf einen Virus.

            Mit alles Nazis außer der dehmliche Dieter macht man es sich zu einfach. Da latschen z.T. die gleichen dummen Leute rum, die noch zu Gelbwestenzeiten von der Internationalistischen Linken und der Linkspartei verhätschelt wurden. Nun aus den Kumpels von damals in toto "Zehntausende Rechtsextreme" zu machen ist erstens scheinheilig und zweitens und wichtiger völlig unbelegt (neudeutsch gefaked).

            • @Rudolf Fissner:

              Bin der letzte, der besagten Dieter verteidigen wollen würde und die Umgarnung von Wutbürgern, wie sie insb. die autoritäre "Linke" betrieben hat, hat mich auch schon immer derbe genervt. "Alles Nazis" hören Sie von mir höchstens in privater Runde. Aber die Gefahr von "MitläuferInnen" auszublenden oder herunterspielen, halte ich für äußerst gefährlich.

    • @Rudolf Fissner:

      In der Tat.

  • Der gescheite Autor muss sich entscheiden, zwischen seiner Version von "Links" und der Demokratie. Hat er wohl schon, so wie andere vor ihm. Gescheit-Gescheiter-Gescheitert.

  • Danke Herr Amjahid. Spiegel-TV sammelte ständige Drohungen von Seiten der Demonstrant_innen, die alle versichern, dass ihre Ziele weit über Corona hinausgehen, und dies nur ein Anlass ist.



    Die als "Hippies" oder "Peace"- oder Nicht-Nazis angesehenen Teilnehmer haben sehr wohl Gemeinsamkeiten bei diesen beiden Großdemonstrationen im August: antimoderne Ursprünglichkeitsphantasien.



    Esoteriker und Heilpraktikerinnen wie Tamara K., die das Erweckungserlebnis ("Erlöser Trump ist gekommen") am Reichstag einleitete, sind durchaus sehr aggressiv - im Kampf gegen die "bösen Mächte, Gifte und Schadenzauber", gegen das, was sie als Störung im Fluss der "Lebensenergien" sehen.



    Esoterik ist nicht einfach Bachblüten oder Horoskope. Die Anastasia-Bewegung mit den 10 Büchern ihres russischen Autors Megre kommt vielen wie gerufen. Darin findet sich genauso kategorische Ablehnung der Juden als Menschen wie in diversen Impfgegner-Gruppen.



    "Juden = entartet,"



    "Corona-Diktatur" = "Judenrepublik"



    "Freiheit" = "gegen die Zinsknechtschaft, GEZ-Gebühren."



    Linke versuchten die Räumung des Syndikats zu verhindern. Sie fordern ständig mehr Solidarität mit den Armen auch finanziell.



    Die gesamte Mieterrats-Organisierung in Berlin hätte sich diesen rechtsradikalen Auftritten entgegenstellen sollen.

  • Witzige Tatsache am Rande.

    Zum Sturm auf den Reichstag hat eine Heilpraktikerin aufgerufen. Das gibt es wohl auch nur in Deutschland:

    www.tagesspiegel.d...ewtab-global-de-DE

    • @Jim Hawkins:

      "(...) Heilpraktikerin (...) Das gibt es wohl auch nur in Deutschland." (Jim Hawkins)



      Das ist richtig! - Zumindest was den Rest der EU betrifft. Die Narrenfreiheit, sich ohne fundierte medizinische Ausbildung über Kranke hermachen zu dürfen, gibts meines Wissens wirklich nur in Deutschland.



      Woanders (Bsp: Österreich) ist das als Kurpfuscherei verboten. Was aber nicht bedeutet dass es dort keine esoterischen Scharlatane ("EnergetikerInnen") gäbe.

    • @Jim Hawkins:

      Das die Eso-Szene starke bande mit den Rechtsextremen hat ist ja nun nicht gerade neu.

    • @Jim Hawkins:

      Naja, "Heil"praktikerin - need I say more?

    • @Jim Hawkins:

      In China fällt eine Heilpraktikerin um und in DE muss darauf hin der demokratische Rechtsstaat durch massive Einschränkungen "beschützt" werden

      ("Da tauchten tatsächlich Stimmen auf, die sich selbst als „links“ bezeichnen und die mit vollem Einsatz und großen Emotionen das Demonstrationsrecht für alle verteidigten.")

  • "Hör gut zu, besorgter Bürger, das Abendland, das sind auch wir! Und müssten wir gerettet werden, dann nicht durch dich - sondern VOR DIR!"

    Die Propheten? Saltatio Mortis

  • 9G
    90564 (Profil gelöscht)

    ich will nicht kulturpessimistisch klingen, aber ich warte seit jahrzehnten auf dieses "nach xxxxx geht ein ruck durch xxx", in konterrevolutionären zeiten bleibt nur, lesezirkel und selbstschutzstrukturen organiseren und das argument zu pflegen

    • @90564 (Profil gelöscht):

      Seit den Neunzigern sinkt der Duchschnitts-IQ der Menschheit um zwei Punkte je Dekade.



      Pessimismus ist durchaus angebracht...

    • @90564 (Profil gelöscht):

      Schon. Aber gegen Nazis lassen sich doch immer wieder tausende mobilisieren.

      Auch wenn das dann nur Momentaufnahmen sind, so sind es doch schöne Momentaufnahmen.

      Jedenfalls, ich habe es im Urin, dass sich da noch was tun könnte.

    • 9G
      90564 (Profil gelöscht)
      @90564 (Profil gelöscht):

      an jim hawkins

  • "Jene, die tolerant bis jubelnd neben ausgewiesenen Nazis flanieren, können meinetwegen getrost ebenfalls als Nazis bezeichnet werden."

    Nein, Herr Amjahid, Sie sind nicht bei Trost! Es sind NICHT alle Nazis.

    Aus Ihnen spricht die - entschuldigen Sie: kindliche - Maßlosigkeit, die so typisch ist, für die identitätspolitische Ideologie, für die doch ohnehin ALLE, die nicht mit ihr übereinstimmen, Nazis sind.

    Und bitte, dies ist ernstgemeint: Nehmen Sie die Situation zum Anlaß, zu reflektieren darüber, daß es nicht nur Rechtsextreme sind, die die Grundlagen und Grundwerte unserer Zivilisation ablehnen und verachten und zu beseitigen versuchen.

    Identitätspolitische 'DekonstrukteurInnen' arbeiten ebenfalls systematisch an der Delegitimierung der westlichen Zivilisation, der Aufkärung und der liberalen Gesellschaft.

    Das könnte eines Tages wirklich eng werden für unsere Gesellschaft, die bei all ihren (nicht immer kleinen) Mängeln z.B. eines gewährleistet: daß diese Mängel offen uvon jedermann und jederfrau kritisert werden können, ohne daß Nachts die Staatspolizei die Tür einschlägt.

    Bedenken Sie, was Sie 'dekonstruieren'. Sägen Sie nicht den Ast ab, auf dem Sie sitzen.

  • Ich denke, ein Problem von "uns" Linken ist, dass wir uns mit diesem Staat nicht hundertprozentig identifizieren ... und deshalb Bauchgrimmen bekommen, wenn d i e Polizei oder d i e Gerichte in politische Prozesse intervenieren.

    Wichtig wäre es zu erkennen, dass wir diese ... u n s e r e ... Republik zu verteidugen haben, mit all ihren Makeln, die sie (noch) hat. Fordern wir also unsere Staatsanwälte, unsere Gerichte, unsere Polizei auf zu intervenieren und unterstützen sie, so gut wir können gegen die Feinde u n s e r e r Republik.

    • 9G
      90564 (Profil gelöscht)
      @Plewka Jürgen:

      wer sich mit deutschland identifizieren will, ist nicht "links"!

      • @90564 (Profil gelöscht):

        Warum ist der nicht "links"?



        Weil er nicht an die Weltrevolution glaubt?



        Wie heißt denn der angestrebte sozialistische/kommunistische Staat. Und macht eine Namensänderung schon alles besser?



        Gäbe es in diesem Staat keine Ministerien, keine Politiker und keine Verwaltung?



        Ich jedenfalls kenne bis jetzt keinen sozialistischen/kommunistischen Staat der nicht vom Staatsvolk gefeiert wurden. Wenn ich da nur an die Aufmärsche mit Fahnen- und Bildermeer in der DDR denke, bekomme ich schon Krämpfe.



        Die haben sich auch schon am Anfang, genau wie die Nazis, für die Besseren gehalten. Hybris überall.



        Erfolgsmodelle waren und sind das nicht. Wobei ich Kuba, wegen der USA-Blockade, hier einmal ausnehme .



        Warum soll es nicht möglich sein, sein Land und seine Kultur zu mögen und trotzdem für radikale Veränderungen zu sein? Machen sie den Fehler und setzen das Land mit seiner Politik gleich? Schließlich ist das hier der Raum wo wir zuerst was verändern können, um damit dann später als sozialistisches Land Beispiel geben zu können.



        Warum soll das nicht möglich sein?

        • 9G
          90564 (Profil gelöscht)
          @APO Pluto:

          sry, und wer sich mit einem staat identifizieren will, ist auch nicht links, deren ziel ist nämlich emanzipation, vielleicht einfach mal marx lesen (oder agnoli, adorno, postone etc;), der hielt nämlich nix von der staatsmaschine, die müsste zerschlagen werden

          • @90564 (Profil gelöscht):

            Mag ja sein, dass Marx nix von der Staatsmaschine hielt, ich halte sie für unabdingbar.



            Wenn sie je in einer Vorstands- oder Fraktionssitzung einer (linken) Partei dabei waren, werden sie wissen, dass es mit der Emanzipation nicht so weit her ist. Es gibt immer Menschen, die Führen wollen und werden, die subtil manipulieren können. Das wir nie zu verhindern sein, so ist der Mensch nun mal gestrickt Also wird es auch hier immer oben und unten geben. Und das Leben lehrt auch, je höher man kommt, desto abgehobener kann der Mensch werden. Da liegt für mich das eigentliche Problem.



            Sie träumen von einem "sozialistischen Menschen", den wird es aber nie geben.

          • 8G
            83191 (Profil gelöscht)
            @90564 (Profil gelöscht):

            Mein Staat wird durch das Grundgesetz charakterisiert. Eine Verfassung die es meiner Meinung nach Wert ist, umgesetzt und erhalten zu bleiben.

            Damit kann ich mich identifizieren. Weil das Ziel des Grundgesetzes ein Fortschrittliches ist. Wäre es das nicht, wäre es für mich nicht möglich.

            Ich kann mich aber auch als Europäer oder Weltbürger identifizieren. Ich sehe da keinen unüberwindbaren Widerspruch.

      • @90564 (Profil gelöscht):

        Oh doch, ich kann mich sehr wohl mit meinem Heimatland identifizieren und trotzdem links sein...wem wollen Sie denn dieses Land überlassen, den Rechtsextremisten etwa? Da halte ich es eher mit Brechts Kinderhymne...

    • @Plewka Jürgen:

      Hab hier ausgeführt, warum ich glaube, daß ein Vorab-Verbot der Demo eine Entrechtung (insb.) der "Linken" zur Folge gehabt hätte.

      Daß sich der Gesetzgeber an eigene Vorgaben hält, verdient aber kein Lob, das sollte selbstverständlich sein. Und jede Form der Identifikation mit dem Staat oder seinen Organen wäre geradezu töricht.

      Also behalten Sie mal schön Ihr(!) Gericht und Ihre Polizei. "Meine" Republik wird das nicht mehr. Ich nehme dann lieber die Bauchschmerzen.

  • [...] Beitrag entfernt. Bitte beachten Sie die Netiquette. Vielen Dank! Die Moderation

    • 9G
      90564 (Profil gelöscht)
      @relation:

      ich würde sie bitten, noch einmal ein blick ins geschichtsbuch zu werfen, ihr kommentar ist leider nicht "lächerlich", sondern gruselig

      • @90564 (Profil gelöscht):

        Na dann viel Spaß beim gruseln. Das ist ja anscheinend eh unser linkes Programm.

        • @relation:

          Naja... ist ja auch die "Zeit der Monster" (Gramsci). Sie gruselt's nicht? Dann praktizieren Sie doch die Solidarität, die sie mit "unser" andeuten: Nehmen Sie den GenossInnen und mir ein paar Ängste und verhelfen Sie uns zu mehr Spaß.

        • 9G
          90564 (Profil gelöscht)
          @relation:

          wer nazis marschieren lassen will, hat mit "links" nix zu tun, das ist pures liberalala (nein, kein "links-liberalala"!)

          • @90564 (Profil gelöscht):

            Sie haben schlicht recht. Demos auf denen sich Nazis verstecken, um dann als Agent Provokateure Steine auf Polizisten zu werfen, Autos anzuzünden oder x-beliebige Geschäfte zu verwüsten, sollten schon im Ansatz verboten werden :-)

          • @90564 (Profil gelöscht):

            Jaja Blabla. Ich sag du nicht links. Du sagst ich nicht links. Durchgespielt.

            Andere denken anders

            "Es ist entscheidend, keine kollektiven Feinde aus ihnen zu machen, sagt der Persönlichkeits- und Sozialpsychologe Ernst-Dieter Lantermann. Denn einen größeren Gefallen könne man Corona-Gegnern gar nicht tun."

            www.zeit.de/amp/wi...-sozialpsychologie

            • @relation:

              Dann fass ich mal zusammen:



              Erst hält der Herr Sozialpsychologe fest, daß diese Individuen primär ein Haß eint, der unabhängig von Corona ist und schon vorher da war. Nutzt aber weiterhin die Selbstbezeichnung "Corona-Gegner".

              Dann beschreibt er, daß der Haß auf den Staat ein Haß auf "Eliten" ist. Spätestens hier bietet sich der Übertrag vom psychologischen zum politischen an. Simples Fazit wäre: Diese Menschen eint der strukturelle Antisemitismus.

              Als nächstes berichtet er von dieser Auseinandersetzung - in Begleitung, die ihn zwar wütend macht. Aber der Versuch, den Aggressor bloß nicht zu auszugrenzen, scheint ihm wichtiger als der Versuch, seine Begleitung zu schützen. Daß Nazis, die er ja nicht leugnet, eine konkrete Gefahr für alle Nichtnazis bedeuten, ist ihm - scheint's - schnuppe. Daß eine Mißachtung der Hygienegebote eine konkrete körperliche, (wenngleich statistisch geringe) Bedrohung darstellt - man sowas also als körperlichen Übergriff deuten könnte, blendet er völlig aus.



              Und letztenendes kommt der Runde Tisch ins Spiel: Wird sicher ne illustere Runde, wenn dann neben EpidemiologInnen auch ReichsbürgerInnen oder Q-Anon-Spinner hocken, um zu beraten, wie's seuchenschutzmäßig weitergeht.

              Echt toller Plan: Auf zu Maischberger und Will mit den Ufo-Nazis. Und dann auf Augenhöhe quasseln, bis das DemokratInnen sind. Hat ja bei der AfD auch schon super geklappt.

            • 9G
              90564 (Profil gelöscht)
              @relation:

              ja, den blödsinn hatten wir ja auch schon bei den montagswahnmachen, beim friedenswinter und bei pegida, aber bei nächsten nazi-terror-anschlag sind wieder alle ganz verwundert und jammern ein folgenloses "nie wieder" und wieder von vorne

  • Bißerl differenzierter ging's schon noch: Daß die Demo vorab nicht verboten werden konnte, war zwar schade, aber sauber, denn das Demonstrationsrecht ist - anders als die Aluhüte behaupten - trotz Covid nicht aufgehoben. Die (begründete) Vermutung, daß die TeilnehmerInnen gegen die Auflagen verstoßen würden und auch die Ankündigungen der Faschoszene, daran teilzunehmen, waren formaljuristsich nicht ausreichend. Das ist im Endeffekt ganz OK so, sonst wäre das als Präzendenzfall gehandhabt und fortan gegen jeden linken Protest genutzt worden. Ebenso war's völlig richtig, die Demo umgehend aufzulösen, als sich dann alle Befürchtungen bestätigt haben.



    Klar, man hätte denen noch doller auf die Füße treten können - und vielleicht auch sollen. (Ich erinnere mich an Demos, bei denen sich Nazis bis auf die Unterwäsche ausziehen mußten, und so lange nicht loslaufen durften, bis auch die letzte Glasflasche abgegeben und das letzte Runentattoo überklebt war.)

    Was man definitiv nicht aushalten muß, wäre eine Wiederholung des Szenarios: Hygienekonzept oder nicht - künftig dürfte Queergestellt so einfach keine Genehmigung mehr bekommen. Was man auch nicht aushalten muß, sind die Behauptungen, dort - inmitten der Reichskriegsflaggen - wäre ja auch "berechtigter Protest" artikuliert worden. Von "ganz normalen Leuten". Von "Familien"? So what? Haben Nazis keine Familien? Keine Dreads? Keinen "normalen" Job, um den sie fürchten müssten? (s. dazu M.Stokowski im Spiegel). Allen Versuchen, den Mob im Nachhinein in gefährliche Nazis, harmlose Spinner und besorgte Bürger zu zerlegen, ist entschieden entgegenzutreten.

    Und zu jenen "Linken", die auf den Bildern und Videos noch Menschen zu entdecken glauben, die es "abzuholen", also zu umwerben gelte, sollte man so unfreundlich sein, wie es das Gesetz gerade noch zuläßt.

    • @Walter Sobchak:

      (... künftig dürfte Queergestellt so einfach keine Genehmigung mehr bekommen...)



      -------------------



      Auch wenn seit Jahren die Mehrheit der Presse das so nennt, wird es nicht richtiger.



      Niemand braucht in unserem Land eine Genehmigung für eine Versammlung.



      Und weil es keine Versammlungsgenehmigung gibt, kann selbige auch nicht verweigert werden.



      Die Sache ist umgekehrt: JedeR darf (fast) überall und in (fast) jeder Art und Weise und zu jedem Zeitpunkt eine Versammlung organisieren und durchführen.



      Der Staat kann diese nur unter sehr engen Grenzen verbieten.



      (Was in totaler Umkehrung der Rechtslage gemeinhin als "Nicht-Genehmigung" bezeichnet wird)

    • @Walter Sobchak:

      Stimmt!

    • @Walter Sobchak:

      Kleine Korrektur: mit den Querstellern meinte ich natürlich die "Querdenker".

      • @Walter Sobchak:

        Übrigens sollten aufgeklärte Menschen diese Quarkdenker nicht mit dem Begriff Querdenker aufwerten.

        • @Wagenbär:

          D'accord, dann denken Sie sich bei "Genehmigung" noch die Gänsefüßchen dazu. Im anderen Fall stehen da schon welche.

  • Wusste gar nicht, wie oft man "links" in einem Text unterbringen kann, in dem es eigentlich um das Wort "demokratisch" geht.

    Ansonsten: Aushalten muss man gar nichts. Man muss immer nur mit den Konsequenzen leben können.

  • Nö, da wird wieder eine mächtig große Schublade aufgemacht, mit dem Brandeisen "Nazi" draufgedrückt und dann wieder zugeknallt.



    Doch, eine Demokratie muss auch Arschlöcher aushalten. Extreme wie harmlose. Das hindert ja niemanden trotzdem Position zu beziehen.

  • sehr richtig! gut getroffen. Nazis und ihre "Meinungen" muss man nicht und darf man nicht. Die gehören einfach hart bekämpft. F...ck them!

  • "Wieso fällt einigen Linken nichts Besseres ein, als jene in Schutz zu nehmen, die Minderheiten unverhohlen auslöschen wollen?"

    Weil Pluralität und Meinungsfreiheit eben auch heißt, die Meinung des anderen zu akzeptieren, auch wenn sie im krassen Gegensatz zur eigenen oder gar moralisch verwerflich ist. Ich mag das braune Pack auch nicht, würde aber jederzeit alles dafür geben, dass auch dieses Pack wie jede andere Gruppe dort draußen auf der Straße demonstrieren darf, wohlwissend, dass sie das für mich natürlich nie tun würden. Vor dem Grundgesetz sind alle gleich, auch die Feinde des Grundgesetzes.

    • 9G
      90564 (Profil gelöscht)
      @John Farson:

      sind sie für die wiederzulassung der NSDAP und/oder die legalisierung von holocaust-leugung?

      • @90564 (Profil gelöscht):

        Ich kriege das gerade nicht zusammen.

        In Bielefeld demonstrieren vierzehntausend gegen einen kleinen Trupp Nazis vom III. Weg und alle finden es gut.

        Und jetzt wird das Recht zu demonstrieren für jede noch so üble Veranstaltung verteidigt, als wäre das wichtigste überhaupt.

        Anstatt den alten Konsens, dass man Nazis am Demonstrieren hindern muss, wo es nur geht, hochzuhalten.

        Oder ist das die Verständnis-Nummer, mit der man AfD-lern und Pegida-Rassisten zumindest anfangs auch begegnet ist?

        Ich bin ratlos.

        • @Jim Hawkins:

          Der Unterschied ist (zumindest meiner bescheidenen Meinung nach):

          Nazis am Demonstrieren hindern ist Aufgabe der Zivilgesellschaft. Da feiere ich jeden Unterstützer, der sich diesen Leuten entgegenstellt.

          Vom Staat erwarte ich jedoch, dass er jedem Menschen die Rechte zugesteht, die er laut Grundgesetz hat. Ich ärgere mich zwar, wenn ich Nazis marschieren sehe, aber ich weiß, dass dies vom Gesetz gedeckt ist (zumindest solange sich die Nazis an Regeln halten).

          Wen Nazis stören, der kann sich wie in Bielefeld engagieren (jeder einzelne zählt). Das schließt aber nicht aus, dass man auf die Gültigkeit unseres Grundgesetzes hinweist.

        • 9G
          90564 (Profil gelöscht)
          @Jim Hawkins:

          meiner vermutung nach handelt es sich um liberale, die sich für linke halten und den glauben, dass man nazis in den öffentlichen diskurs holen/lassen muss, um ganz zivil "legitime meinungsverschiedenheiten" einfach "auszudiskutieren", von menschen, die in ihrem leben noch nie versucht haben, ein rationales gespräch mit reichsbürgern, antisemit!nnen oder verschwörungsgläubigen zu führen, kleiner hint, es funktioniert nicht, wenn einfach reden reichen würde, hätten die nazis nicht 1933 die macht übernehmen können, sie konnten es nur, weil die bürgerliche "mitte" willig hingesunken ist.



          man könnte auch mal fragen, wieso man gegenüber linksradikalen NIE so gesprächsbereit ist, aber wer statt flüchtlingen lieber autos anzündet, ist halt nicht diskursfähig

          • @90564 (Profil gelöscht):

            Ach ist das herrlich, wann immer "Linke" etwas tun was andere "Linke" nicht so dolle finden, werden diese aus dem linken Universum ausgestoßen und es heißt die wären gar nicht "links".



            Ich frage mich schon seit Jahren: gibt es Linke überhaupt?



            Wäre mal interessant wenn beim nächsten Brandanschlag die Nazis behaupten, dass die Täter doch gar keine "echten" Nazis sind sondern, was weiß ich Rechtspopulisten oder Fundamentalpatrioten. Aber keine Nazis. Wird das dann hier akzeptiert?

          • @90564 (Profil gelöscht):

            Was mich angeht, liegen Sie mit Ihrer Vermutung falsch. Ich möchte Nazis nicht in den öffentlichen Diskurs holen (weil das, wie Sie selbst sagen, sinnlos ist).

            Ich erwarte einfach, dass der Staat im Sinne des Grundgesetzes handelt. Egal, wer da demonstriert.

            Gleichzeitig hoffe auch ich, dass die Zivilgesellschaft aufwacht und sich den Nazis konsequent entgegenstellt.

            Ich sehe da keinen Widerspruch.

            • 9G
              90564 (Profil gelöscht)
              @Pantomime:

              ich wüsste nicht, dass ich irgendwo ein verbot gefordert hätte, seit hoyerwerda, spätestens wohl aber seit dem nsu oder meinetwegen dem neukölln-komplex, gebe ich nix auf staatliche repression gegen rechts, sowas muss man selber machen.



              @paganini, es nennt sich inhaltliche kritik und ja, wer mit nazis demonstrieren will, ist nicht links, wer nazis unterstützt, ist nicht links, wer nicht antifaschistisch ist, ist nicht links, da geht es um inhalte und eine querfront ist immer rechts, auch wenn sich manche darin vielleicht "links" fühlen

          • @90564 (Profil gelöscht):

            Ich könnte mir allerdings auch vorstellen, dass nach den Erfahrungen mit der letzten Demo vielleicht ein Ruck, wenn schon nicht durch das Land, dann doch durch diejenigen geht, die auch mal auf eine Demo gegen Nazis gehen.

            Das sind ja nicht wenige, wie das Bielefelder Beispiel zeigt.

            Wenn es also gelingen würde, dass Antifa, Gewerkschaften, Parteien und die anderen üblichen Verdächtigen ein Bündnis auf die Beine stellen würden, etwa so wie bei #Unteilbar, das tausende mobilisieren kann und dann der nächsten Demo in die Parade fahren könnte.

  • Danke schön!

    Aushalten am Arsch.

  • 0G
    05838 (Profil gelöscht)

    Antusemitismus ist ein tendenziell politisch linkes Phänomen, schon immer gewesen, versteckt sich heute gerne hinter Antizionismus und Israelkritik und war gestern der Sozialismus im Nationalsozialismus.

    • @05838 (Profil gelöscht):

      "Antusemitismus ist ein tendenziell politisch linkes Phänomen, schon immer gewesen..."

      Nee is klar.



      Irgendwann schon mal in ein Geschichtsbuch geschaut?

    • 9G
      90564 (Profil gelöscht)
      @05838 (Profil gelöscht):

      nein, historisch einfach falsch, "linker antisemitismus" bedeutet einfach nur, dass linke nicht gegen rechtsradikale welterklärungsmodelle immun sind, sowas gehört scharf kritisiert, macht antisemitismus aber nicht zu etwas "linkem"



      ps und zu dem "sozialismus im NS" sag ich ma besser nix, "falsch" wäre noch übertrieben

      • @90564 (Profil gelöscht):

        Wie erklären Sie dann das Wort „Sozialismus“ in „Nationalsozialismus“?

        • 9G
          90564 (Profil gelöscht)
          @Saile:

          wie erklären sie sich die "zitrone" beim "zitronenfalter"? ernsthaft?

          • @90564 (Profil gelöscht):

            und @Encantado:

            Dann lesen Sie mal „Rasse und Klasse. Nachforschungen zum deutschen Wesen“ von Götz Aly aus dem Jahre 2003...das Buch und der Autor ist jeglicher Querfrontstrategie unverdächtig.

            • 9G
              90564 (Profil gelöscht)
              @Saile:

              ich halte ja recht viel von götz alys arbeiten, aber ich denke, da haben sie ihn falsch verstanden, auch götz aly wird ihnen erklären, dass der NS kein sozialismus gewesen ist, auch wenn dieser pseudo-sozialistische elemente hatte, die DAF ist aber wohl kaum als arbeiter!nnenselbstorganisation zu verstehen

            • @Saile:

              "das Buch und der Autor ist jeglicher Querfrontstrategie unverdächtig."



              Allerdings auch nicht unbedingt unumstritten.

              Wie sagt Christoph Jahr dazu: "man müsse Aly ja nicht in allen Konsequenzen folgen und auch seinen sarkastischen und gelegentlich etwas eitlen Stil nicht immer mögen, überlegenswert seien seine provokanten Thesen immer."

              Dieses Buch als Beleg für eine linke Positionierung der Nazis zu nehmen, ist schon etwas eigen.

        • @Saile:

          "Wie erklären Sie dann das Wort „Sozialismus“ in „Nationalsozialismus“?"

          Einfach und lernt man eigentlich im Geschichtsunterricht. Der Wortbestandteil wurde ursprünglich eingeflochten, um zusätzliche Wähler insbesondere aus dem Arbeitermilieu anzulocken, die mit reinem Nationalismus nichts anfangen konnten.



          Das hatte aber mit der propagierten Weltanschauung nichts zu tun.