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Staatliche Notkredite für AdidasSchulden killen Schulden

Ulrike Herrmann
Kommentar von Ulrike Herrmann

3 Milliarden Euro für Adidas sind erst der Anfang. Die Wirtschaft wird noch lange kriseln.

Adidas sah rot für die eigene Zukunft, nun hilft der Staat mit einem Notkredit aus Foto: dpa

D ie Coronakrise ist nur mit einer Naturkatastrophe zu vergleichen, wenn es um die ökonomischen Folgen geht. Von jetzt auf gleich ändert sich alles für die Firmen. Bis vor Kurzem war Adidas ein hochprofitables Unternehmen, das 2019 einen Gewinn von knapp 2 Milliarden Euro verbuchen konnte. Doch nun muss die Firma Notkredite von 3 Milliarden Euro beantragen, damit das Geld nicht knapp wird.

Schon jetzt ist abzusehen, dass die Autofirmen bald folgen und ebenfalls unter den staatlichen Rettungsschirm schlüpfen werden. Noch kann niemand sagen, wie viele Notmilliarden am Ende nötig sein werden. Auch Adidas hat die Kreditlinie zunächst einmal rein vorsorglich beantragt, um jederzeit flüssig und flexibel zu sein. Kapitalismuskritiker sind nicht frei von Häme, wenn sie beobachten, dass auch große Konzerne ins Straucheln geraten können. Doch sollte man sich nicht zu früh freuen.

Es wird die Gesamtwirtschaft noch lange belasten, wenn fast alle Unternehmen gezwungen sind, Kredite aufzunehmen, um die Coronazeit zu überstehen. Denn diese Darlehen müssen hinterher zurückgezahlt werden. Viele Firmen dürften logischerweise auf neue Investitionen verzichten, um zunächst die alten Schulden abzustottern. Wenn sich aber fast alle Unternehmen mit Neuanschaffungen zurückhalten, fehlt es an Nachfrage.

Die Coronakrise dürfte also weitaus länger dauern als die eigentliche Epidemie. Ein Teufelskreis ist durchaus wahrscheinlich: Weil die Wirtschaft schwächelt, fällt es den Unternehmen schwer, ihre Coronakredite zurückzuzahlen. Also investieren sie nicht, was die Krise weiter verschärft. Die Lösung? Wieder der Staat. So erstaunlich es klingen mag:

Die Regierung muss Kredite aufnehmen und die Wirtschaft ankurbeln, damit die Unternehmen ihre Darlehen zurückzahlen können. Schulden killen Schulden. Sinnvolle Projekte gäbe es genug für den Staat: zum Beispiel Investitionen in den Klimaschutz.

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Ulrike Herrmann
Wirtschaftsredakteurin
Der Kapitalismus fasziniert Ulrike schon seit der Schulzeit, als sie kurz vor dem Abitur in Gemeinschaftskunde mit dem Streit zwischen Angebots- und Nachfragetheorie konfrontiert wurde. Der weitere Weg wirkt nur von außen zufällig: Zunächst machte Ulrike eine Banklehre, absolvierte dann die Henri-Nannen-Schule für Journalismus, um anschließend an der FU Berlin Geschichte und Philosophie zu studieren. Sie war wissenschaftliche Mitarbeiterin der Körber-Stiftung in Hamburg und Pressesprecherin der Hamburger Gleichstellungssenatorin Krista Sager (Grüne). Seit 2000 ist sie bei der taz und schreibt nebenher Bücher. Ihr neuester Bestseller heißt: "Das Ende des Kapitalismus. Warum Wachstum und Klimaschutz nicht vereinbar sind - und wie wir in Zukunft leben werden". Von ihr stammen auch die Bestseller „Hurra, wir dürfen zahlen. Der Selbstbetrug der Mittelschicht“ (Piper 2012), „Der Sieg des Kapitals. Wie der Reichtum in die Welt kam: Die Geschichte von Wachstum, Geld und Krisen“ (Piper 2015), "Kein Kapitalismus ist auch keine Lösung. Die Krise der heutigen Ökonomie - oder was wir von Smith, Marx und Keynes lernen können" (Piper 2018) sowie "Deutschland, ein Wirtschaftsmärchen. Warum es kein Wunder ist, dass wir reich geworden sind" (Piper 2022).
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32 Kommentare

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  • Schulden killen Schulden



    und zu sterben hat der Mensch, jedes Jahr allein um die 900.000 Menschen in Deutschland. Und jetzt das Theater um paar Tausend Corona-Tote, gerademal um die 0,4% der Bevölkerung. Eine kleine Zahl. Aber schnell ist man dabei den wirtschaftlichen Schaden zu beziffern, sehr hoch soll er sein. Macht auch nichts aus, ebenso unbedeutend, belastet werden die nächsten Generationen.



    Weiter wie bisher: Tanz um das Goldene Kalb. Ich lache, bin kerngesund und 80 Jahre alt - gefährdet.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Dass ich das noch erleben darf: Sozialismus in der alten BRD.

    Der Schönheitsfehler freilich: er trifft nicht alle.

    Mehr: bitte selbst herausfinden.

  • Es kann und darf nicht sein, dass der Staat auf dem Rücken der Steuerzahler Milliardenhilfen an Unternehmen, insbesondere Aktiengesellschaften ausgibt, und diese anschließend den Aktionären hohe Gewinnausschüttungen bezahlen.

    Deshalb plädiere ich dafür, dass jedes sich so verhaltende Unternehmen unverzüglich alle erhaltenen Gelder VERZINST zurückzahlen muss.

    Und unser Staat muss endlich aufhören die Großen mit Geld zu überschütten, Argument: Arbeitsplätze, bzw. to big to fail, und gleichzeitig billigend in Kauf nehmen, dass die Kleinen (dauerhaft) untergehen.

    Schließlich ist es kein Geheimniss, dass ein Oligopol sich meist nicht verbraucherfreundlich auswirkt.

    Doch genau dies begünstigt die Art Hilfsgewährungspolitik der Bundesregierung. Und das kann uns Bürgern nicht Recht sein!

    ;-)

    • @tazeline:

      Ich teile Ihr Unbehagen bzw. Wut auf die Konzerne. Allerdings ist es hier wohl so, dass adidas einen Kredit erhält, der zurückzuzahlen ist. Außerdem dürfen während der Laufzeit des Kredits keine Dividenden ausgeschüttet werden.



      Ansonsten wird, wenn die akute Corona-Krise vorüber ist, die Diskussion der fairen Lastenverteilung Fahrt aufnehmen. Das wird ein spannender Bundestags-Wahlkampf in anderthalb Jahren.

    • @tazeline:

      Laut Medienberichten wird das jetzt zugesagte DARLEHEN zu marktüblichen Konditionen ausgreicht, ergo VERZINST.

      Ferner ist laut Medienberichten eine Bedingung des Darlehens, dass es keine Dividenen ausgeschüttet werden und der Vorstand keine Boni erhält. Dies hat Adidas zugesagt.

      Ihre Forderungen sind alle erfüllt. Weshalb also Ihre Aufregung? Wo sehen Sie einen Schaden für den Steuerzahler?

      • @DiMa:

        Weshalb die Aufregung?

        Wie wär's damit: Scholz wirft dem Großkapital Milliardenbeträge hinterher – ohne dafür eine einzige Gegenleistung zu verlangen.

        Wenn das Darlehen "zu marktüblichen Konditionen" vergeben wird, ja, warum leiht sich denn Adidas das Geld nicht "zu marktüblichen Konditionen" auf dem Markt?

        Hat dieser Saftladen überhaupt Fabriken in Deutschland?

        Dass die Kapitalisten ihr Recht auf Profit auf allgemeine Unkosten geltend machen wollen, ist das eine. Dass der Staat – unter einem Sozialdemokraten, wie könnte es anders sein – das Kapital so billig rettet, unfassbar.

  • Adidas ist für mich ein Musterbeispiel dafür, keine Unterstützung vom Staat zu bekommen. Wollte Adidas nicht gerade 800 Millionen Dividende Bezahlen?

    Adidas ist ein Synonym für eine ausbeuterische Billigproduktion. Hier werden Klamotten und Schuhe, die in der Herstellung wenige Euro kosten, mit extremen Profitaufschlägen verkauft. Das sind Produkte, auf die wirklich verzichtet werden kann, zumal es viele andere Anbieter gleichwertiger Produkte gibt. Und es gibt sogar Anbieter, die auf die radikale Ausbeutung armer Menschen verzichten, die größtenteils die Zeche dafür zahlen, dass Adidas viel Geld für Marketing ausgeben kann und reiche Sportvereine großzügig sponsert.

    • @Rolf B.:

      Adidas hat ca. 4,5 Milliarden für Aktienrückkäufe ausgegeben.

      Meines Erachtens werden durch Adidas vor allem die Käufer der Produkte "ausgebeutet", die infolge des Marketings Mondpreise für Plastik bezahlen. Höhere Bezahlung für die Fabrikarbeiter würde vermutlich eher nur oder zwei Euro je Schuh oder je Trikot ausmachen, vor Margen

  • Verstehe. Arbeitsplätze und so.

    Auf der anderen Seite... hätte ich gerne eine Recherche darüber, welcher Steuersparmodelle sich Adidas die letzten zehn Jahre bedient hat.

    Kein Dutch Sandwich? Kein Double Irish?

    • @tomás zerolo:

      Ist Ihnen ein deutsches Unternehmen mit paritätischem Aufsichtsrat bekannt, welches sich der double irish with a dutch sandwich Methode bedient hat? Mir kein einziges. Das bekommt man am Arbeitnehmerflügel kaum vorbei.

      Das ist doch eher was für US Unternehmen mit hohen Gewinnen in der EU.

      Und ein Bilanzausweis von EUR Mio 161 in der Bilanz von 2019 kommt wohl auch nicht von irgendwo.

  • Liebe Frau Herrmann, auch ich schätze Ihre Bücher und Beiträge hier sehr. Und Sie haben absolut recht, dass massive Investitionen in den Klimaschutz nötig sind. Nur, was wurde in den letzten Jahren gemacht? Solar- und Windindustrie wurden behindert, um nicht zu sagen abgewürgt. Hunderttausende Arbeitsplätze sind dort verloren gegangen. Ob unsere jetzige Regierung willens und fähig ist, diesen großen Fehler zu korrigieren und das Steuer herumzureißen? Ich befürchte, die Politiker-Kaste versucht sich weiter durchzuwurschteln. Die Quittung für dieses Versagen werden dann unsere Kinder und Enkel bekommen.

  • Wer 2 Milliarden Gewinn !! im letzten Jahr erzeugt hat, sollte über genügend Reserven verfügen und ebenso über ausreichend Kreditfähigkeit am gelobten Markt. Da diese 2 Milliarden eher die Ausbeutungsdividende sind, die bei der Produktion von Artikeln für 2,50€ in Pakistan o.ä. und deren Verkauf für 150€ entsteht, gibt es schon gar keinen Grund, dieses Unternehmen mit staatlichen Geldern zu pampern - es wird ja wohl eher zur Begleichung von überhöhten Innenstadt-1AA-Mieten an Immobilienkonzerne dienen, als das es zur Linderung der Not der ArbeiterInnen in den ausgeplünderten Herstellungsregionen eingesetzt wird.



    Der derzeitige shopping- und posing-Entzug könnte zur Einsicht führen, dass man nicht ständig die hippen Produkte dieser Industrie neu kaufen muss. Systemrelevant ist an dem Konzern nix - oder machen die jetzt in Schutzmasken mit drei Streifen?

    • @Jockel:

      Der derzeitige Fußball-TV-Entzug könnte zur Einsicht führen, dass man auch hippe Produkte dieser Industrie ohne Streifen kaufen kann.

  • Sollen Produktkriterien für Nothilfen angewendet werden? Ich hätte da auch einige Vorschläge für Ausschlüsse:



    - Tabak und Tabakersatz



    - Spirituosen



    - Feuerwerk



    - Online-Versand



    - KFZ-Tuning



    - Makler aller Art



    - Hunde- und Katzenfutter aus Fleisch



    ...



    Da wird's schon sehr individueller Geschmack...



    Wahrscheinlich wird die Einschränkung auf "gute" Branchen so schwierig und die Regelungen so kompliziert, dass die Trixereien wieder alles glatt machen werden.

    Übrigens habe ich für meinen CarSharing-Verein schon im März Soforthilfe beantragt und bisher weder Bescheid noch Geld gesehen. Auch die Hausbank für den Kredit stellt sich an...

    • @Martin Heinz:

      Haben Sie eine/n Katze / Hund, den Sie Vegan ernähren ? Grenzt ja schon an Tierquälerei



      www.focus.de/wisse...i_id_10517365.html

      • @Günter Witte:

        Natürlich habe ich kein Haustier. Einen Hund (zB.) zur Plaisier zu halten und mit Fleisch zu füttern, während sich die meisten Menschen nicht mal genug Soja leisten können , finde ich menschenverachtend.



        Ein Tier zu halten, dass nur 6 oder weniger Stunden am Tag draußen, und dann noch an der Leine, ist Tierquälerei.



        Jede Hunde Anschaffung, auch aus dem Tierheim, unterstützt die Welpenmafia wegen Nachfrageschaffung.



        ...

    • @Martin Heinz:

      Ich würde die Flug- und Flugreisebranche, Autoherstellung sowie auch carsharing ebnfalls auf die schwarze Liste setzen.

      Wieso soll jetzt carsharing schlecht laufen, wenn man in den Öffis doch eher mit Unbehagen fährt?



      Die Autoindustrie ist meiner Meinung auch selber schuld, wenn sie keine Modelle in petto hat, mit denen sie diese Chance beherzt nutzen könnte, nämlich preiswert und für ÖPNV-Fahren aus Umweltsicht vertretbar.

      • @meerwind7:

        >Wieso soll jetzt carsharing schlecht laufen, wenn man in den Öffis doch eher mit Unbehagen fährt?

        Die Umsätze der klassischen CarSharer brechen stark zusammen. Wenn keiner zu Ikea fährt und der Sonntagsausflug ausfällt, braucht man auch kein Auto.



        Siehe taz.de/Die-Krise-d...bb_message_3945149

  • Mich würde ja interessieren, ob man den Aktienhandel nicht aussetzen könnte, bis sich die Situation normalisiert hat?



    Wenn alle erwarten, dass die Kurse fallen, wird das ja auch passieren - und auf eine panische Herde von Investoren kann man sich ja nicht verlassen. Wenn alle Unternehmen betriebswirtschaftlich rational handeln, wird die ökonomische Krise immer schlimmer.

  • Adidas hat eine Marktkapitalisierung von 41,86 Mrd. EUR der Aktien und könnte sich etwa benötigte Liquidität jederzeit durch Aktienausgabe besorgen. Also so ähnlich, wie auch viel Geld das Unternehmen verlassen hat.

    Dazu Meldung am 7. Januar:



    "Der Sportartikelhersteller adidas AG (ISIN: DE000A1EWWW0) setzt das ursprünglich am 13. März 2018 angekündigte Aktienrückkaufprogramm in einer dritten Tranche fort, wie am Dienstag berichtet wurde. Das Unternehmen beabsichtigt, im Jahr 2020 eigene Aktien in Höhe von bis zu 1,0 Mrd. Euro zurückzukaufen.

    Insgesamt sollen im Rahmen des derzeitigen Programms zwischen März 2018 und Mai 2021 eigene Aktien im Wert von bis zu 3,0 Mrd. Euro zurückerworben werden. In den vorangegangenen zwei Tranchen des Programms hat das Unternehmen insgesamt 8,3 Mio. Aktien für einen Gesamtbetrag von 1,8 Mrd. Euro zurückerworben."



    VOrher: "Am 1. Oktober 2014 kündigte die adidas AG an, in den nächsten drei Jahren bis zu insgesamt 1,5 Mrd. €, insbesondere durch Aktienrückkäufe, an die Aktionäre der adidas AG zurückzugeben."



    Das war alles legitim von Adidas, aber die aktuelle Förderung von Großkonzernen, während die Kleinen leer ausgehen, ist nicht gerechtfertigt.

  • Ich stimme sämtlichen Vorkommentator:innen zu!



    Liebe Frau Herrmann, ich schätze Sie und Ihr Wissen sehr. Doch glaube ich, Sie liegen hier falsch. Wer einen Nettogewinn von 2 Milliarden Euro verzeichnet und den Aktionär:innen großzügige Dividende in Aussicht stellt, muss nicht "gerettet" werden.



    Und Ihr Hinweis auf Investitionen in den Klimaschutz ist ökologisch und ökonomisch seit 40 Jahren überfällig (Club of Rome). Da könnte man mal bei einer Ausbeuterbude (schauen Sie mal auf die Herstellungsländer von adidas und Co.) anfangen und auch die humanitäre Karte spielen.



    Und das Wort "Rettung" erscheint mir ein wenig zu dramatisch - mal so gesehen: Abzocke passt mE besser. Wie nach 2008/ 2009: Gewinne privatisieren - Verluste solidarisieren.

    • @#protest:

      Moralisch bin ich bei Ihnen, aber das (Ihr) Argument ist ein solches einfacher Billigkeit, aber kein technisches.

      Technisch hat Frau Herrmann (leider) recht. Aber auch sie sagte, das dürfte Ihre Bedenken - aber technisch korrekt - aufgreifen -, in Bezug auf die s.g. Bankenrettung, dass man hinterher die Milliarden wieder durch das Steuersystem, d.h. zumindest zeitweise Anhebung (oder auch Erhebung: Vermögenssteuer) von bestimmten Steuern, einsammeln müsse.

      Allein über die Mehreinnahmen aufgrund steigender Einnahmen unter aber gleichbleibenden Prozentsätzen wird es wohl nicht erträglich gehen, es sei denn die "Kohle" nimmt den Weg als Lohnerhöhung für die 95% der finanziell unteren Schichten.

  • Niemand braucht Adidas, wenn es bei Nike bessere Angebote gibt.

  • Ich hafte auch mit meinem Privatvermögen, da mir meine Aufträge flöten gegangen sind. Nothilfe? Pah! Nix gibt's. Und wenn's Hartz4 sein soll, muss auch erst mein Vermögen herhalten. Das es aber nicht gibt. Und die Zinsen für meine Kredite bleiben auch gleich. Sollen doch die Multimillionäre von Anteilseignern der Konzerne ihre Goldgruben retten. Aber das soll ich wohl auch wieder erledigen. Immerhin zahlt unsereins ja auch Einkommensteuer. Corona-Abgaben auf große Vermögen jetzt. Ab 10 Millionen gerne 100%. Fänd ich annähernd fair.

    • @Vollgut2000:

      Ich auch. Insoweit sehe ich "Corona" als Chance. :-)

    • @Vollgut2000:

      Einen solchen Kommentar ausgerechnet unter einen Beitrag über Adidas zu posten ist schon witzig.

      Die Anteilseignerstruktur von Adidas setzt sich ganz überwiegend aus institutionellen Anlegern mit Sitz jeweils im Ausland und einem jeweiligen Anteilsbesitz von weniger als 10 Prozent zusammen.

      Lässt man man den ganz geringen Anteil von Privatanlegern beiseite, dann wäre der Ertrag aus einer Vemögensteuer auf der Anlegerseite bezogen auf Adidas ganz genau null.

      Es ist auch kaum vorstellbar, dass es der Bundesregierung bei der Zusage des Darlehens um die Unterstützung der Privatanleger ging.

      Wenn Sie also in Zukunft eine bestimmte Anzahl von sozialversicherungspfichtigen Arbeitnehmern einstellen und regelmäßig einen gewissen Gewinn versteuern, können Sie möglicherweise in Zukunft auch auf die Unterstützung der Bundesregierung hoffen.

      • @DiMa:

        Wenn dem so ist, ginge das prinzipiell in Ordnung. Den entsprechenden Artikel mit einer Headline ohne die Erwähnung von adidas hätte ich erst suchen müssen.

  • Schaut man sich den Aktienkurs über drei Jahre bis heute (!) an, haben da viele Aktionäre viel Geld verdient (175-225). Wieso muss der Steuerzahler deren Reichtum weiter fördern?

    • @Heiner Petersen:

      Moralisch völlig richtig, technisch fehlt es an den rechtlichen Voraussetzungen, zB Steuerrecht, oder eine entsprechende Un-Gleichbehandlung.

  • Das ist Politikversagen. Man sollte das Geld doch erst einmal für systemtelevante Wirtschaft und den Einzelhandel audgeben. Und Sportartikel sind nicht systemrelevant. Hier geht es nur darum schnell abzusahnen bevor der Topf leer ist!

  • Ja, bei "Investitionen in den Klimaschutz" fällt mir auch als erstes die Autoindustrie ein...