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Porno im Netz und JugendschutzCock-Block für Pornhub

Die Landesmedienanstalt NRW will Jugendschutz im Internet konsequenter durchsetzen. Und zur Not Pornowebseiten sperren.

Theoretisch gelten für alle Medien dieselben Jugendschutzgesetze Foto: Stefan Arend/epd/imago-images

Berlin taz | Ausweiskontrolle vor dem Masturbieren? Das könnte eine Möglichkeit sein, mit der Betreiber:innen von Pornoseiten ihre Plattformen vor dem Zugriff durch Minderjährige schützen. Denn geht es nach Tobias Schmid, dem Leiter der Landesmedienanstalt (LMA) Nordrhein-Westfalen, soll Minderjährigen der Zugang zu pornographischen Inhalten im Internet in Zukunft effektiv verwehrt bleiben.

Theoretisch gelten für alle Medien dieselben Jugendschutzgesetze, egal ob Rundfunk, Print oder das Internet. Doch in der Praxis sieht das anders aus und genau das will der Medienwächter ändern: „Bei Fernsehsendern kontrollieren wir sozusagen jede Ausspielung darauf, dass die Musik nicht zu gruselig ist, gleichzeitig kann aber jeder Zwölfjährige jederzeit von Kikaninchen auf Pornhub wechseln.“

Private Fernsehsender in die Verantwortung zu nehmen, ist für die Aufsichtsbehörden der Länder leicht. Die Sender richten sich eindeutig an ein deutsches Publikum, sind in der Regel nur in Deutschland empfangbar und sitzen meistens auch noch im Land. Sie fallen also eindeutig in den Aufgabenbereich der Medienanstalten und können sich Strafverfolgung im Zweifel nur schwer entziehen.

Bei Videoplattformen wie Youtube, Vimeo, aber auch Pornhub und Youporn sieht das anders aus. Viele dieser Webseiten sind zwar in deutscher Sprache verfügbar und richten sich damit erkennbar an ein deutsches Publikum, der Firmensitz liegt aber meist im Ausland und damit außerhalb der Reichweite deutscher Behörden.

Zugangskontrolle, sonst Sperrung

Schmid sieht dennoch eine Chance, deutsches Recht durchzusetzen. Auf Anfrage der taz sagt der LMA-Chef, seine Behörde gehe zur Zeit gegen Pornhub und drei weitere der reichweitenstärksten Plattformen für pornographische Inhalte vor – um Sie zu zwingen, ihren Content für Minderjährige unzugänglich zu machen. Andernfalls droht die Aufsichtsbehörde mit Sperrung der Seiten in Deutschland. Geplant sei das schon seit ungefähr einem dreiviertel Jahr.

Solche Schritte gegen Plattformen im europäischen Ausland einzuleiten ist kompliziert, aber möglich. In Absprache mit den zypriotischen Kolleg:innen leitete die Landesmedienanstalt bereits Ende des vergangenen Jahres ein Verfahren gegen Pornhub und drei andere Plattformen mit Sitz in Zypern ein.

Eine der Plattformen – welche, das will Schmid aufgrund des laufenden Verfahrens nicht sagen – wurde offenbar durch die Kommission für Jugendmedienschutz vergangene Woche als jugendgefährdend eingestuft. Pornhub und die zwei übrigen Plattformen dürften von der Jugendschutzstelle in den kommenden Wochen ebenfalls dazu aufgefordert werden, den Jugendschutz effektiv durchzusetzen, oder ihre Plattform abzuschalten.

Falls die Plattformen dieser Aufforderung nicht nachkommen, und auch der Host, also der Serverbetreiber die Seiten nicht für deutsche Kunden unzugänglich machen will, kündigt Tobias Schmid an, sich direkt an Internetanbieter wie Telekom oder Vodafone zu wenden, um eine Sperrung durchzusetzen. Ein drastischer Schritt für die Durchsetzung von Jugendschutzgesetzen. In der Regel wehren sich Internetanbieter massiv gegen solche Zensurvorhaben. Bisher gelang eine solche Sperrung einer ganzen Plattform nur in wenigen Fällen. Zum Beispiel bei der Streamingplattform Kinox.to oder Boerse.to, einem Forum, auf dem Mitglieder illegal beschaffte Software tauschen konnten.

Ausweis, Post-Ident, Schufa?

Um das zu verhindern, müssen Webseiten sicherstellen, dass kein:e Minderjährige:r Zugriff auf die Inhalte hat. Ein einfaches Klicken auf „Ich bin 18!“ reicht als Altersverifikation in Deutschland schon jetzt nicht aus. Die Überprüfung der Volljährigkeit der User:innen muss „über persönlichen oder vorgelagerten Kontakt erfolgen“, heißt es auf der Webseite der Kommission für Jugendmedienschutz.

Das könnte bedeuten: Ausweiskontrolle. Damit man nicht bei jedem Pornhub-Besuch seinen Ausweis in die Kamera halten muss, gibt es Drittanbieter, die eine solche Verifizierung durchführen können. Beispielsweise die Schufa. Liegen bei der Schufa Personaldaten, die beispielsweise bei einer Kontoeröffnung gemacht wurden, ist klar: Die Person ist volljährig und musste bei der Kontoeröffnung ihren Ausweis vorzeigen. Liegen solche Daten nicht vor, bleiben Lösungen wie das Post-Ident-Verfahren der Deutschen Post, bei dem ein:e Mitarbeiter:in der deutschen Post persönlich den Ausweis des Kunden oder der Kundin kontrolliert und dem Verifikationsanbieter bestätigt, dass die Person volljährig ist.

Gleichzeitig muss ein solches Verfahren gewährleisten, dass der Zugang nicht an andere Personen weitergegeben werden kann. Entweder durch eine Hardwarelösung, etwa einen personalisierten USB-Stick oder dem Anmelden des Endgeräts oder indem die Altersverifikation mit einem Zahlungsmittel verknüpft wird, um die Weitergabe der Zugangsdaten mit einem Risiko zu verbinden.

Sollten derartige Altersverifikationen tatsächlich kommen, dann wären VPN-Clients ein möglicher Weg, sie zu umgehen. Damit kann man einer Website vorgaukeln, man greife aus einem Land mit weniger strengen Jugendschutzgesetzen auf den Service zu.

Nur deutsche Pornos sind ein Problem

Aber auch für die Betreiber:innen könnte es ein Schlupfloch geben. Wenn eine Seite nicht mehr in deutscher Übersetzung existiert und nicht mehr über eine „.de“-Adresse erreichbar ist, dann ist sie nicht mehr auf den deutschen Markt ausgerichtet. Damit wird sie für die Landesmedienanstalten uninteressant.

Trotzdem könnte die stringente Durchsetzung des Jugendschutzes im Internet weitreichende Folgen haben. Denn die vier Unternehmen, gegen die Landesmedienanstalt NRW derzeit vorgeht, sind möglicherweise erst der Anfang.

Es sieht so aus, als erprobe die Behörde gerade das Regulierungsverfahren, um es danach möglicherweise auf noch mehr Unternehmen anzuwenden. Schmid gibt sich entschlossen. „Ob ein Unternehmen groß oder klein ist, in Irland oder Deutschland sitzt, ist mir egal“, sagt er. „Solange meine Schutzbefohlenen betroffen sind, werden wir tätig. Und wenn es da etwas bei Twitter gibt, dann werden wir auch das in den Griff kriegen. Das kann ein, zwei Tage dauern, aber das machen wir schon.“

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70 Kommentare

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  • Selbst die Privatsender können nicht vermeiden, dass die Jugendlichen einfach mal die Fernbedienung in die Hand nehmen. Ob sie nun aber fragwürdige Inhalte sehen können, hängt vor allem ab von den Eltern. Es liegt in deren Verantwortung den Zugang zu solchem Inhalt zu sichern. Aber die meisten Eltern sind Technodorks über die ihre Sprößlinge spätestens mit 14 Jahren lachen.



    Trotzdem gilt das Gleiche für das Internet: Es gibt Filter und Sicherungstechnologien, um den Zugang zu Webseiten zu blockieren. Blöd nur, dass damit nicht jeder etwas anfangen kann (Lernfaulheit).



    Bei Internetzugängen selbst läuft das über Router, aber die, die sowas können kosten 200+€. Die Standardgurken sichern nur eins: Astreine Statistikerfassung über das Surfverhalten des Kunden (steht in jedem Vertrag, lest Verträge).



    Es wäre kein Aufand die Option einer Black- und einer Whitelist im Router zu integrieren; dies hat einige Vorteile:



    -Absicherung gegen sensiblen Inhalt (entweder auf einzelnen oder allen Geräten im Netzwerk)



    -Möglichkeit einer vordefinierten Blacklist (Einrichtungsoption: Haben Sie Kinder?, danach manuelle Nachkorrektur und Bearbeitung)



    -Anonyme Verifikation: Der vertragsgebundene Betrieb eines Routers setzt unbedingt vorraus, dass man volljährig ist. Der Systemzugriff ist vertraglich geregelt. Verifikation abgeschlossen. Und damit



    -Geringere Kosten - Ein sicherer USB-Stick, der zu Authentifizierungszwecken verwendet wird, kostet dreistellig. Ihn zu kopieren dauert ein paar Sekunden. Wenn man es bemerkt, muss man es melden und danach einen neuen kaufen.



    Dazu kommt, wie in der Mautfrage: wenn in einer Ecke gemacht wird, machens am Ende alle. Will heißen, plötzlich will facebook wissen, ob man wirklich so heißt.



    Dagegen ist das GeLMAer mit der Identifizierung Aktionismus: Will der Schmid allen Ernstes durchsetzen wollen, das einer,der sich einen Porno reinzieht,sich dafür jedes Mal zur Post begibt?



    Und wieso "seine" Schutzbefohlenen?



    Q.e.d. Er klingt wie ein SJW in der Brunft.

  • Es ist einfach lächerlich. Da sollen Kinder und Jugendliche geschützt werden und ein Verbot ausgesprochen werden, damit kein Kind einen Penis oder nackte Brüste anschauen muss. Ja, ich möchte auch nicht, dass mein 12-jähriger Neffe durch Pornhub und Konsorten aufgeklärt wird, es war aber schon zu meiner Jugendzeit nicht möglich, zu verhindern, dass Jugendliche sich so etwas ansehen. Wichtiger als ein Verbot wäre hier ein Aufklärungsunterricht, der das thematisiert und herausstellt, dass die meisten Pornos wenig mit tatsächlicher Liebe und Sexualität zu tun haben.



    Auf der anderen Seite haben Spiele wie Brawl Stars ein riesiges Suchtpotential, Casino Seiten werden auf Kleinkindästhetetik getrimmt, damit schon die 6-Jährige täglich ihre Hasen sammelt und für ein wenig Geld den passenden Stall erwerben kann. Diese Spiele haben keine FSK Empfehlung und sind kostenlos schon von den ganz kleinen aufs Handy oder das Tablett ladbar.



    Gleichzeitig hat sich an den Schulen der Umgang mit Medien kaum weiterentwickelt. Die Schüler lernen, wie man Infos zu einem Thema googelt, wie man eine Präsentation erstellt und wie Excel funktioniert. Verantwortungsvoller Umgang mit Medien steht, jedenfalls bei meinem Neffen, nicht auf dem Stundenplan.

  • Übrigens, einfache "Geschlechtsverkehr-Pornos" gehören inzwischen zu den fast schon harmloseren Seiten des Internets. Es kursieren z.B. Videos im Netz, die zeigen, wie einem Menschen REAL (!) die Kehle durchgeschnitten wird, oder er oder sie geköpft wird. D.h. es wird dort vor laufender Kamera ganz real ein Mensch abgeschlachtet. Natürlich sind diese "Snuff-Videos" OFFIZIELL überall auf der Welt verboten - und das vollkommen zurecht. Und TROTZDEM kursieren solche widerlichen Bilder im Netz und sind auch nicht wegzukriegen. Und wenn SELBST SOLCHE eigentlich weltweit KOMPLETT illegalen "Snuff-Videos" nicht aus dem Netz zu kriegen sind und natürlich von jedem Kind ab dem Alter, ab dem es einen Computer bedienen kann, angeschaut werden können, was sagt uns DAS dann wohl über die viel, viel zahlreicheren Pornos im Netz, die es ja noch leichter haben, sich zu verbreiten, weil sie für Erwachsene legal sind?

  • Es ist ja rührend. Will der Herr eine "Great Firewall"?

    Er hat ja inhaltlich recht, aber es funktioniert nicht. So wie jetzt bereits Youtube Videos den Kids erklären, wie sie Sperren der Fritzbox umgehen, so schnell werden die Kids Anleitungen finden, die Ländersperren zu umgehen.

    Ach ja, die meisten Eltern sind entweder technisch zu unbedarft, oder nicht willens klare Entscheidungen hinsichtlich der Internetnutzung ihrer Kids zu treffen.

    Alles nicht gut, aber Realität, die politisch nicht gelöst werden kann.

  • Man muss hier wohl mal ein paar Tatsachen klarstellen



    1. Harte Pornos an Kinder zu verteilen ist schlecht und mit gutem Grund schlichtweg illegal. Punkt.



    2. Dass gewiefte Nerds bereits mit zwölf Sperren umgehen können, ist kein Grund, gar keine Sperren einzurichten.



    3. Ja, wir Älter müssen in Kauf nehmen, dass es mit dem anonymen Pornogucken irgendwann vorbei ist.

    Wem das nicht passt, soll sich aktiv für effektiven Datenschutz einsetzen (dann wäre es ja wurscht), aber sollte hier keinen politisch verbrämten egoistischen Scheiß posten.

    • @Sonntagssegler:

      Danke!

    • @Sonntagssegler:

      Nur, dass die gewieften zwölfjährigen Nerds dann ihr Wissen, wie man die Sperren umgeht, dann an andere, weniger Gewiefte weitergeben. Und sich dieses Know-How, wie man Internetsperren umgeht, dann unter den Kiddies herumspricht wie ein Lauffeuer. Und dann die doppelte Lust entsteht: Einmal der Porno als solcher, zum anderen die Befriedigung, dass man es geschafft hat, den Jugendschutz auszutricksen und von der "verbotenen Frucht" zu naschen. Wie sang schon Wolf Biermann einst? "Was verboten ist, das macht uns gerade scharf."

      • @Rojas:

        Das mit den gewieften zwölfjährigen Nerds ist ein Problem, was man immer haben wird. Ich arbeite für eine Schule und habe u.a. den Auftrag Pornoseiten zu sperren. Jede Lücke die unser System hat, wird von einem Schüler entdeckt und in weniger als eine Woche schießt der Traffic nach oben - die Ausnutzung der Lücke geht um wie ein Lauffeuer.

        Aber spätestens damit, dass es zB das TOR Project gibt ist jeder Filter machtlos. Auch Pornhub ist bereits Darknet-kompatibel geworden - damit kann man natürlich nochmal versuchen, es allen zu erschweren während genannter Mininerd nach spätestens 5 Minuten Google Recherce den TOR Browser startet und die Amerikanische Version der Seite ansurft, denn spätestens da kommt keine vernünftige Authentizierung.

    • @Sonntagssegler:

      Was für einen Sinn hat es denn Sperren, die nicht funktionieren einzurichten?



      Das ist Aktionismus.

      • @J_CGN:

        Exakt das ist es.

        Natürlich kann man Sperren einrichten noch und nöcher aber es wird zwei Wege einfach nicht stoppen (was auch nicht sinnig wäre mMn)

        Mit der Verfügbarkeit von Programmen und Netzwerken wie dem TOR Project, Freenet, I2P oder meist noch VPN Anbietern kann ich einfach in ein anderes Land wechseln, vorzugsweise einem ohne gutem Altersverifikationssystems

        Pornoseiten gibt es wie Sand am Meer. Jede Maßnahme die da besprochen wird, wird am Ende nur die Bigplayer treffen - Pornhub, Youporn und was es sonst noch gibt.



        Aber dann geht man halt zu einer Seite die bei Google auf Seite 2 ist und hat seine Ruhe.

        Effektiver und Nervensparender wäre bessere Aufklärung in der Schule. Das hätte mMn mehr einwirkung auf die jungen Menschen.

        • @Wanja:

          Hier mal ein 12 Jähriger "Nerd". Ich umgehe die Sperren und Blacklists meiner Eltern seit 3 Jahren, und ich weiss das es so gut wie alle in meinem Alter machen. Das Verbotene reizt natürlich besonders. Auch ich finde das man die Priorität aufs Aufklären legen sollte, man kann den Pornokonsum nicht einschränken, eine Landessperre wäre mit einem VPN in Sekunden umgangen.

  • Sowas kommt raus, wenn der Entscheidungsträger technisch weniger versiert ist als die Schutzgruppe. Wer eine App installieren kann, kann ein VPN nutzen - die es zudem in ordentlicher Qualität als Freeware gibt. Völlig nutzlos somit, aber man kann sich als Macher präsentieren. Lächerlich!

  • Einem Vierzehnjährigen kann man keine Familiensperre mehr zumuten.



    Und harten Alk genauso wie Bordelle gibt es erst ab Achtzehn.

    Wenn Sie keine Ahnung von den Bedürfnissen von Kindern haben sollten Sie einfach Mal nix sagen.

  • Kein Problem.



    Demnächst in Ihrer Polizeiwache: Das Internetcafe für Erwachsene.

  • Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

    Die Moderation

  • was sollen den die kiddies sonst machen in den coronaferien?

    • @Sinulog:

      Weniger schlimme Dinge tun... Wie wäre es mit den Casino-Handyspielen gegen die die Landesmedienanstalten und die BPJM nichts haben - das muss ja harmlos sein :)

    • @Sinulog:

      CoD: Warzone spielen...

  • Da sind Exekutive und Legislative ja Mal echt früh aufgewacht. Kennt man von vielen anderen Themen aus dem Bereich Kommunikation, z.B. betrügerische Telefonvorwahlen, die jahrelang zum Abzocken genutzt wurden, etc....hilfloser Aktionismus, der Jahre zu spät kommt.



    Was es in meiner Jugend zu wenig gab, gibt es heute in ungesundem Überfluss. Privatfernsehen in schlechter Qualität und Internet haben zu einer massenhaften Volksverdummung geführt, das ist bei allem Positiven nicht zu verleugnen. Stichwort "Blase".

    • @Eibi:

      Das kann den konservativen Kräften nur recht sein. Kohl wusste schon, warum er damals das Privatfernsehen so vorangetrieben hat. Wenn das Volk dummgehalten wird, muckt es nicht auf und lässt alles mit sich machen. Und wählt auch nicht mehr "unliebsame" Parteien - es wählt nämlich gar nicht mehr.

  • Der mittlerweile sechzehnjährige Sohn von Freunden gestand neulich seinen Eltern, dass er seit seinem zwölften Lebensjahr Pornos konsumiert.

    Es ist ihm wohl ziemlich schnell klar geworden, dass die Videos nicht die Realität abbilden.

    Aber geil wären sie schon.

    • @Jim Hawkins:

      Ich habe den ersten Porno in der 2. Klasse gesehen. Ich finde nicht das man das vor Kindern verstecken sollte, die einzigen Gefahren sind eine Sucht un ein falsches Abbild

  • Ich verstehe diesen ganzen Artikel nicht?

    Es gibt Suchmaschinen, welche direkt auf Kinder abgestimmt sind. Und es gibt passwortgeschützte Tools/Apps mit denen man die manuelle Eingabe von Internetseiten blockieren kann. Somit können sich die Kinder und Jugendlichen nur auf den von der Suchmaschine frei gegeben Seiten bewegen.

    Muss denn immer alles politisch sein? Oder sollte man einfach mal sagen "Eltern kümmert euch!"

  • 8G
    88059 (Profil gelöscht)

    Der feuchte Traum eines jeden katholischen Pfarrers, jedes StaSi-Spitzels und jedes Hackers natürlich auch. Zentral gesammelt die persönlichen Daten und die zugehörige Search-History aller Bürger.

    Aber wir haben ja nichts zu verbergen, stimmt's? Und ausserdem hat ja auch noch niemand jemals persönliche Daten gehackt und veröffentlicht. Nicht Nacktbilder von Promis, nicht Adressen und Telefonnummern von Politikern und Journalisten - wir haben nichts zu befürchten. Und Gott bewahre, dass am Ende die Verantwortung für Kinder bei den eigenen Eltern landen könnte...

  • Die 50er-Jahre-Prüderie feiert im schwarzgelben NRW fröhliche Urständ. Lieber lustvolle Pornografie als sauertöpfischer Verbotsfuror.

    • @Linksman:

      An emotionaler Verkümmerung, sozialen Entwicklungsstörungen, Verrohung und Suchtstrukturen ist nichts lustvoll.

      • @El-ahrairah:

        Früher waren die Generationen Jugendlicher ja so aufgeschlossen, hilfsbereit, reflektiert usw. Ihre Sexualität war derart selbstbestimmt.



        Merkst den Fehler?

      • @El-ahrairah:

        Weiß auch nicht, welche Art Lustgefühl ein Zwölfjähriger empfinden soll, der sich anschaut, wie Typen in Frauen- münder abspritzen.

        • @cazzimma:

          Und doch sind 30 Prozent aller Seiten im Netz Porno-Seiten.

          Und kaum einer schaut sich das an.

  • Hö hö!



    Das ist grad so, als wolle man im Herbst das Laub wieder an die Bäume bringen.



    Nach mindestens fünfzehn Jahren fällt den Damen da was auf.



    Vorher jahrelanges und umfassendes um nicht zu sagen vollflächiges Totalversangen.



    Ich gehe mal davon aus, dass die Politik den deutschen Porno-Markt (existiert der noch?) pampern will - mit Jugendschutz hat das natürlich nichts zu tun.

  • Gehts noch?!? Haben wir im Moment keine wichtigeren Probleme?!? Lasst den Kids doch ihren Spaß, solange es das Internet noch gibt!

    • @boidsen:

      Bist du verrückt?



      Frauen die Männer dominieren?



      Sex ohne Fortpflanzung



      Sex ohne Ehe?



      Erziehung zum schwul sein?

      Sodomie! Unkeuch!



      DAS hat Gott nicht gewollt!



      Das ist OK für Insekten, Hunde Katzen, vielleicht noch Pferde, aber nicht für die Krone der Schöpfung!

  • Ich finde, es wird zu wenig über Internet Pornographie geredet, obwohl es so viel konsumiert wird.

    Es hat bei Suchtpotential und verändert das Gehirn.

    Es gibt sicher keine perfekte Lösung für den Jugendschutz aber man muss damit anfangen.

    Hier ist eine Sammlung von wissenschaftlichen Studien zum Thema in englischer Sprache. Gibt es sowas auch auf deutsch?

    www.yourbrainonporn.com/research/

    • @Doktor No:

      Danke für Ihren Beitrag hier - der erste, der sich überhaupt mal dazu äußert, dass es ein Problem sein könnte, wenn Jugendliche und z.Tl. Grundschulkinder Pornographie konsumieren.



      Ich kann bestätigen, dass z.B. im britischen "Guardian" dazu bereits einiges über Studien dazu zu lesen war, das Grund zu massiver Beunruhigung gibt.



      Was macht das mit Vorstellungen Jugendlicher von Partnerschaft und Sexualität?



      Was machen die z.Tl. krassen Bilder psychisch mit ihnen?



      Welche Vorstellungen von Männern und Frauen beeinflusst das?



      Es ist eine Art Großversuch, der da stattfindet, dessen Folgen besonders für die Entwicklung der eigenen psychischen Identität überhaupt nicht absehbar sind.



      Der rapide angestiegene Anteil emotional-sozial problematischer SchülerInnen wird u.a. auch damit etwas zu tun haben.

      Die z.Tl. onkelhaften Kommentare hier von Typen, die sich darum sorgen, dass ihr eigener Pornokonsum erschwert werden könnte, sind einfach nur widerlich.

    • @Doktor No:

      Tja eine Seite die verbandelt ist mit "Reboot Nation". Mein Hirn hat allein der Seitenaufruf schon verändert.

    • @Doktor No:

      Die „Sammlung“ geht auf Eine Organisation mit einer bestimmten Zielrichtung zurück.

      Von Neutralität keine Spur.

      • @fly:

        Jaja. Ich stimme Euch zu, dass es nicht eine staatliche Stelle für Aufklärung ist. Umso mehr müssen wir trotzdem drüber sprechen. Für mich macht es Sinn, dass Internet Pornographie einen zu starken Reiz auslöst und bei manchen Menschen sogar zur krankhaften Sucht verkommt. Ich selbst finde es unheimlich schwierig, mal probeweise ein paar Wochen lang nicht zu schauen. Das hat mir zu denken gegeben. Ich kann mir vorstellen, dass Heranwachsenden schutzbedürftig sind und dass wir dafür irgendwelchen alterssperren oder so hinnehmen sollen.

        • @Doktor No:

          Du projizierst dich und dein Empfinden auf die gesamte Gesellschaft. Ähnlich könnte ein Mensch mit problematischem Alkoholkonsum dafür eintreten die Prohibition einzuführen.



          Der Schutz von Schutzbedürftigen ist die gleiche Art von Heuchelei, wie sie Lebensschützer betreiben. Die Gruppe über welche sie entscheiden wollen interessiert nicht. Überall fährt man soziale Projekte und Angebote aller Art herunter und ersetzt sie mit totalitaristischen und autokratischen Ideen.

  • In dem Bundesland, wo gerade die Landesregierung über ihre Staatsanwaltschaft Jugendämtern und Polizisten einen Freibrief ausgestellt hat, weg zu schauen, wenn Kinder vergewaltigt werden, wollen die Behörden plötzlich Vorreiter für "Jugendschutz" werden, wenn es darum geht, Überwachung und Zensur aus zu weiten.



    Eines ist jedenfalls klar: Mit Jugendschutz hat die Initiative gar nicht zu tun.

  • Für jeden Browser gibt es ein



    VPN-Plugin. Das wird wohl ins Leere laufen. An das Thema müssen Pädagogen in den Schulen ran, um mit den Jugendlichen zu reden, diskutieren und ihnen so bei der Einordnung von Pornografie zu helfen. Das halte ich auch für den besseren Weg, weil mehr als Symbolwirkung werden die Sperren nicht haben.

    • @Andreas J:

      Dazu ein kleines Alltagserlebnis gestern im Treppenhaus. Wir vom einkaufen gerade zurück, steckt ein ungenannter Nachbar, dessen Frau unterwegs ist, den Kopf aus der Tür, kannst du dann mal kurz runterkommen, ich hab ein Problem mit dem PC.

      Kurz offtopic, genau dafür hat man ja einen Master erworben, um sich kostenlos und in seiner Freizeit, um Hard- & Softwareprobleme der Familie oder Nachbarn, etc. zu kümmern, first Level Support aus dem Urlaub oder Kaufberatungen sind im Paket enthalten.

      Das Problem bestand darin, dass er nicht verstanden hat, das man über ein Tor Netzwerk nicht ohne weiteres ein bestimmtes Land vortäuschen kann, das war allerdings für ihn wichtig.

      Kurz ein VPN gezogen, richtiges Land eingestellt und ich war schon fast wieder aus der ETW raus, da kam, willst du nicht wissen wofür? Ich, nein, durfte ich mir dann aber doch anhören.

      Ein auch im Artikel genannter Anbieter, bietet einen Monat kostenlos Premium Zugang an, wenn man sich aus dem richtigen Land einwählt.

      Mein Nachbar ist keine 40, Akademiker und hat das nicht hinbekommen...

      • @Sven Günther:

        Ein VPN einrichten ist lächerlich.. Ich habe es ohne große Informatikkenntnisse in 20 Minuten hinbekommen. Ich bin 56. Alle Infos gibt es frei im Netz. Ich glaube sie unterschätzen Jugendliche ganz gewaltig.

        • @Andreas J:

          Sicher werden es viele hinbekommen.

          Aber ich habe jede Menge Anrufe in den letzten Tagen bekommen, der Support ist total überlastet, auch von Auszubildenden und Werksstudenten, weil man nicht in der Lage war, mit Citrix Receiver das mobile Arbeiten von Zuhause zum laufen zu bringen und das ist erheblich einfacher als die Nutzung eines VPN-Client, mein Vertrauen ist da etwas erschüttert.

          • @Sven Günther:

            Das eine ist Arbeit das andere Vergnügen/Sucht. Mit Dingen auf die ich keine Lust habe tue ich mich auch schwerer. Es wird aber sicherlich einige geben für die das zu hoch ist. Z.B. habe ich überhaupt keine Lust mich mit Smartphones zu beschäftigen. Ich brauchte Whatsapp für die Kommunikation aus dem Ausland. Ich kenne viele junge Menschen. Ich habe es jemandem gegeben und gesagt: mach. Das würde ich auch selbst hinbekommen, aber ich habe einfach keine Lust darauf meine Zeit mit sowas zu verbringen. Genauso werden das jene Jugendlichen machen, für die VPN zu hoch ist. Wenn die Pornos schauen wollen, dann tun die das. Ob da eine Sperre ist oder nicht.

      • @Sven Günther:

        Tolles Beispiel... dafür gibts auch Nichtakademiker die das ohne nach zu denken lösen. Kommt immer aufs eigene Fachgebiet und die eigenen Interessen an.

        • @danny schneider:

          ... bzw. die eigene Geilheit.

          • @cazzimma:

            Klassisches Problem bei uns, mit zunehmender Geilheit steht immer weniger Blut für andere Rechenoperationen zur Verfügung, das System wird immer langsamer und oft führt das mangels ausreichendem Speicher dann zu einer fehlerhaften Befehlsausführung ;-)

  • Ui, wir haben als 10 Jährige schon illegalerweise Filme ab 18 gesehen, ungeschnitten.



    Der weise Hai, Robocob,...

    Alles ganz schlimm!

    Und nebenbei: entweder man mach ein ladesspezifisches Intranet wie in den Despotenstaaten: Russland, China, you name it... oder jeder Art der "Blockade" ist mit endlichem Aufwand zu umgehen!

  • Alles schick. Porn is good for what?

    • @lulu schlawiner:

      Für 97 Millarden Dollar Umsatz, alleine mit Streaming-Pornografie.

  • Dieser Bürokrat hat sich aber auch nicht die geringsten Gedanken darüber gemacht, dass diese absurden Regulierungen auch ein Ärgernis für Erwachsene darstellen, was?

    • @Gveskojeno:

      Tja, wie dumm, dass man sich vor dem Voyeurismus und dem folgenden Masturbieren darauf, dass Frauen i.d.R. vergewaltigt werden, auch noch ärgern muss, was?

      • @Leser:

        Es gibt doch schon seit Langem auch "feministische Pornographie":

        de.wikipedia.org/w...tischer_Pornofilme

        Ist das auch "Vergewaltigung"? Oder wird bei "feministischer Pornographie" plötzlich mit einem anderen Maß gemessen?

      • @Leser:

        Was haben sie denn für eine Vorstellung von Pornographie?



        Man muss es nicht mögen, aber vergewaltigt wird bei der Produktion von Pornofilmen niemand.

        Und zu dem Vorhaben der Landesmedienanstalt ist zu sagen, dass man es auch einfach übertreiben kann.



        Der Nachweis inwiefern so etwas überhaupt jugendgefährdend ist, ist nämlich überhaupt noch nicht gelungen.



        Ganz abgesehen davon, dass das Vorhaben eh zum Scheitern verurteilt ist. Genau so wie die Sperre von Kinox.to.

      • @Leser:

        Die Pornos, die ich schaue, haben nur Männer drin. Aber deine These, dass in Heteropornos Frauen "i.d.R." vergewaltigt werden, ist ja auch reinster Blödsinn.

        • @Gveskojeno:

          Dass sie erniedrigend behandelt werden, als Schlampe präsentiert werden, gewalttätig mit ihnen umgegangen wird, ist aber nicht gerade selten.

  • So eine Zielstrebigkeit würde ich mir im Bereich Versorgung mit psychologischer Beratung und Psychotherapie, aber auch beim Verfolgen von Rassismus und Hass und Mobbing in der Schule und im Internet wünschen... Aber es geht natürlich wie immer nur um das Verbot von Pornographie, nicht ernsthaft um das Wohl der Kinder...

    • @85michi:

      Schließe mich an. Unglaubwürdig und lächerlich das ganze Getue. Hier geht es doch nur darum, Sex zu verteufeln.

      • @Rainer B.:

        Um es auf den Punkt zu bringen wie eine Dame aus Springfield: Denkt auch einer mal an die Kinder!😬.



        Und die Seiten gibt es auch als de-Domain? War mir gar nicht bekannt. Zum Glück reicht ja mein Englisch, wenn aus Kategorie eine Category wird 🤪

        • @Andi S:

          Glauben Sie mir, Sie werden Kategorie auch auf polnisch, niederländisch, griechisch, italienisch und sogar russisch verstehen, sofern Sie die kyrillischen Schriftzeichen lesen können.

        • 9G
          97760 (Profil gelöscht)
          @Andi S:

          ....englisch war schon immer wichtig. Z.b. um zu kapieren, was man unter "pet of the year" zu verstehen hat.

          • @97760 (Profil gelöscht):

            ... englisch allein reicht da zum Verständnis doch auch nicht.