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Kolumne LiebeserklärungDanke, Andrea Nahles

Mit der Gleichsetzung von radikalen Klimaschützern mit Klimawandelleugnern klärt die SPD-Vorsitzende endlich, ob ihre Partei noch wählbar ist: nein.

Wem Klimaschutz am Herzen liegt, sollte nicht die SPD wählen Foto: dpa

E s gab mal eine Zeit, das war die SPD umweltpolitisch weit vorn in diesem Land. Ihr Vordenker Hermann Scheer hat die Grundlagen für die Energiewende gelegt, ihr langjähriger Umweltstaatssekretär Jochen Flasbarth hat sich später um den interna­tio­nalen Klimaschutz verdient gemacht.

Doch diese Zeiten, in denen man als verantwortungsbewusster Mensch, der sich um die Zukunft des Planeten sorgt, in Versuchung kommen konnte, die SPD zu wählen, sind nun endlich vorbei. Partei- und Fraktionschefin Andrea Nahles hat ein für alle Mal ­klargemacht, dass sie konsequenten Klimaschutz nicht nur ablehnt, sondern zutiefst verachtet.

In einer Rede (ab Minute 18.40) beim Bundesverband der Deutschen Industrie stellte sie Menschen, die sich nur für Klimaschutz interessieren (und nicht auch für Arbeitsplätze und Energiepreise) auf eine Stufe mit der AfD, die den menschengemachten Klimawandel bestreitet. „Beides sind meiner Meinung nach komplett unhaltbare Positionen, denen wir uns auch entgegenstellen müssen“, sagte Nahles allen Ernstes.

Schon die Annahme, Klimaschutz und Arbeitsplätze seien Widersprüche, zeugt dabei von wenig Sachkenntnis – schließlich zeigen alle Erfahrungen und Prognosen, dass konsequenter Klimaschutz zu mehr Jobs führt und volkswirtschaftlich positive Effekte hat. Doch selbst wenn Nahles das nicht wissen sollte, zeugt ihre Aussage von unglaublicher Dummheit.

Denn 73 Prozent der Deutschen wollen einer aktuellen Umfrage zufolge (PDF) bis spätestens 2030 aus der Kohle aussteigen, 46 Prozent sogar schon bis 2025. Alle diese Menschen wissen dank der ehrlichen Worte der SPD-Vorsitzenden nun, wen sie definitiv nicht wählen sollten.

Statt der breiten gesellschaftlichen Mehrheit, die der nächsten Generation einen lebenswerten Planeten hinter­lassen will, umwirbt Nahles lieber andere Zielgruppen: die Industriebosse (die ihrer Rede begeistert applaudierten, aber am Ende vermutlich trotzdem nicht SPD wählen werden) und die 20.000 Beschäftigten der deutschen Kohle­industrie (die übrigens auch bei einem Kohleausstieg kaum von Kündigung bedroht wären). Immerhin: Die Stimmen dieser 0,04 Prozent der Wahlberechtigten dürften der SPD unter Nahles weiterhin sicher sein.

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Malte Kreutzfeldt
ehemaliger Redakteur
Jahrgang 1971, war bis September 2022 Korrespondent für Wirtschaft und Umwelt im Parlamentsbüro der taz. Er hat in Göttingen und Berkeley Biologie, Politik und Englisch studiert, sich dabei umweltpolitisch und globalisierungskritisch engagiert und später bei der Hessischen/Niedersächsischen Allgemeinen in Kassel volontiert.   Für seine Aufdeckung der Rechenfehler von Lungenarzt Dr. Dieter Köhler wurde er 2019 vom Medium Magazin als Journalist des Jahres in der Kategorie Wissenschaft ausgezeichnet. Zudem erhielt er 2019 den Umwelt-Medienpreis der DUH in der Kategorie Print.
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62 Kommentare

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  • Gott sei Dank ist sie weg. Selten gab es eine Person des öffentlichen Lebens, deren Inkompetenz derart aus jeder einzelnen Pore quoll.



    ich sage nur: Pipi Langstrumpf 🙄



    Einer solchen Figur würde kein normal denkender Mensch auch nur eine Schachtel Reißzwecken anvertrauten.



    Lebewohl und geh uns nie mehr auf die Nerven 🙏

  • Andrea Nahles hat während ihrer gesamten Redezeit keine halbe Minute für den Hinweis übrig gehabt, dass es höchst sinnvoll wäre, wenn jetzt die Löhne und Gehälter in Deutschland wirklich spürbar angehoben werden, damit wir unsere langjährigen Handelsbilanz-Überschüsse, die mit dem fortgesetzten Lohndumping seit der AGENDA 2010 "erkauft" wurden, zurückfahren können - um damit dann auch unser GEMEINSAMES EUROPA nicht mehr weiter zu gefährden.

  • Wie sagte mir doch kürzlich ein SPD Mitglied: " Man muss schon knallharte CDU Positionen vertreten, wenn man in der SPD Karriere machen will"

  • 7G
    74450 (Profil gelöscht)

    Nahles? Ist das nicht die Pudel von Seehofer und Merkel?

  • A. Nahles repräsentiert wie nichts anderes die SPD...

  • Ich bin etwas erschrocken über die Kommentare hier.

    Wenn man bei dem Ausschnitt etwas vorspult und nicht bei 18:40 einsteigt, dann wird klar, dass Frau Nahles Kompromisse sucht.

    Man kann gern am "wie" 'rummeckern. Die Suche nach Kompromissen ist aber erst einmal ein wichtiger Teil unserer Demokratie. Anders kommt man mit den Konservativen, Industrie-Nasen und Rechten einfach nicht zusammen — und die machen mindestens ~50% der Bevölkerung aus.

    Ich finde es jedenfalls nicht verkehrt, wenn man zuerst versucht, verschiedene Ziele (Arbeitsbedingungen, Wirtschaft, Klimaschutz) zusammen zu bringen.Oft funktioniert ja auch genau das.

    Wir können natürlich ein Ziel über alle hängen (wie es der Artikel suggeriert) und sagen: erst Klimaschutz und dann sehen wir mal. Das führt aber nur zu weiterer Polarisierung.

    Vermutlich bin ich auf dem falschen Dampfer ...

    • @Bedenkenträger:

      ... ich glaube nicht. Sehe es genauso.

      Die als unproblematisch genannte Zahl der 20.000 Beschäftigten beruht wahrscheinlich auf die Studie des Umweltbundesamtes wonach bis 2030 der größte Teil in Rente geht www.umweltbundesam...m-betriebsbedingte

      Dies eröffnet natürlich die Option bis 2030 einen „günstigen“ Austieg hinzubekommen, erfordert aber für einen sofortigen Ausstieg selbstverständlich einen sozialverträglichen Ausstieg.

      Mit neuen Arbeitsplätzen in technisch völlig andersartigen Technologien ist diesen Arbeitnehmern kaum geholfen. Diese werden von anderen Menschen an anderen Orten besetzt. Regenerative Energien beziehen sich nicht auf einen Kohleflöz. Auch ist dieser Wechsel kein menschliches Nullsummenspiel.

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Für die Chefin einer Arbeiterpartei ist Nahles Äußerung völlig vernünftig. Arbeitsplätze und Energiepreise sind dem angestammten Klientel vermutlich viel näher als Klimaschutzbelange. Wenn Nahles bei traditionellen SPD Wählern wieder Punkten will, muss sie sich so äußern. Wem das zu wenig dogmatisch ist, der wählt eben Grün. Es ist ein Irrweg, wenn die SPD versucht, so zu sein und zu argumentieren wie die Grünen. Wem das gefällt, der wählt das Original.

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Wie kann die SPD dann so tief in den Umfragen fallen?



      Die Basis der SPD, stellen Sie sich vor, liest Zeitung, die Mitglieder auch. Sie haben genauso wie Sie die trockenste Jahreshälfte seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt.



      Gerade haben in einem Artikel im "Vorwärts" Erhard Eppler und Hans-Joachim Vogel die Klimathematik herausgestellt.



      Der SPD, dessen Basis weit über die längst in Schwellenländer verlagerte Industriearbeit hinausgeht, zu unterstellen, außer Arbeitsplätzen interessiere sie "vermutlich" wenig, ist eine Beleidigung ihrer Intelligenz.

      So etwas darf man jedoch der Gewerkschaft Bergbau, Energie und



      Chemie unterstellen, die sich vollständig an RWE verkauft hat.

    • @80576 (Profil gelöscht):

      Wer heute nicht auf Klimaschutz ohne wenn und aber setzt, ist einfach dumm. Das hat mit Original überhaupt nichts zu tun. Wenn wir morgen alle absaufen, dann nützen niemandem die Arbeitsplätze was. Wir wachen gerade auf und fahren mit hoher Geschwindigkeit auf einen Abhang zu. Da ist es fatal, Kompromisse zu suchen. Vollbremsung, ganz einfach. Egal welche Partei. Das wäre wirklich schlau. Und Arbeitsplätze schafft es auch.

      • @Maike Lala:

        Es nützt aber auch niemanden etwas, in einem tollen Klima zu verhungern. So ganz ohne Vernunft geht es also nicht.

  • Adieu, SPD. Diese Partei braucht echt keiner mehr. Warum nur kapiert das keiner von denen? Die Wirtschaft wählt die CDU/CSU, wer sozial und ökologisch engagiert ist die Grünen (?) oder die Linke.

    Kevin Kühnert hat als einziger den Durchblick, redet sich den Mund fusselig. In den 70er und 80er Jahren waren seine Argumente allgemein akzeptiert. Heutzutage wird man sofort ausgebremst, wenn man sich unverhohlen, frech und kritisch äußert.

    Wie lange wird's wohl dauern, bis AfD und Konsorten in diesem Land wieder das Sagen haben …?

  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    Wird Frau Nahes dafür entlohnt, die SPD völlig an die Wand zu fahren und unter die 5 % Marke zu drücken?



    Den Eindruck vermittelt mittlerweile die ganze "Führungsriege".

  • Ich fass mal die Position zusammen :-) Aktuell werden 60 Ha pro Tag in Deutschland insbesondere für Straßenbau, Wohnungen und Gewerbe versiegelt. Da wächst nüscht mehr.



    Dies sollte kompromisslos ab sofort beendet werden. Die Forderungen Nahles der Abwägung mit anderen Belangen (Arbeit, Wohnen, Leben) ist gegen Klima- und Naturschutz. Parteien die sich für eine Güterabwägung stark machen richtigen sich gegen das Volksgedöns



    Klima- und Naturschutz seien auch im Einklang mit Versiegelungen machbar

    • @Rudolf Fissner:

      Gott bewahre, ja, die armen Zahnärzte, füt die es dann keine Luxus-Drittvilla mit aseptischem Golfrasen mehr gibt. Und erst die ganzen Logistikzentren mit Waren, die eh nur vernichtet werden!

      Ja, da geht uns sicher etwas verloren, wenn diese Flächen nicht mehr versiegelt werden. Zum Beispiel die ganzen schönen Überschwemmungen. Wie soll man seinen Kindern denn sonst das Schwimmen beibringen?

      • @Klempschwester:

        Golfrasen fällt nicht unter Versiegelung und die paar Superreichenn machen den Versiegelungsbraten auch nicht fett. Oder haben Sie schon mal ein Wohnbaugebiet für Riesenvillen gesehen?

        • @Rudolf Fissner:

          Der "Goldfasan" bebaut aber in der Regel mehr m² pro Person...

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            Man muss schon mit einer Goldfasanbrille durch die Städte fahren um all den Reihenhäusern, Hochhäusern und Einfamilienhaussiedlungen Paläste zu sehen.

            • @Rudolf Fissner:

              Erstens gehört ein großer Teil der erwähnten Bauten "Goldfasanen" und zweitens haben Sie offenbar noch kein Resort für Reiche gesehen.

              • @warum_denkt_keiner_nach?:

                Ich wollte Sie nur dezent darauf hinweisen, dass die eingangs angesprochen 60 Ha, die täglich versiegelt werden zu 99% nicht Bauten von Supidupireichen betreffen weil Deutschland nun mal nicht zu 99% aus solchen Supis besteht. Das sollten Sie eigentlich bereits selber wissen bzw sich mit etwas Nachdenken selber erschließen können.

                • @Rudolf Fissner:

                  Sie vergessen, dass die Superreichen nicht nur ihre Villen bauen lassen. Ihr Geld steckt in vielen Bauten. Und natürlich steckt es dort, um sich zu vermehren.

                  PS:Wie viele ha werden Ihrer Meinung nach von den Armen bebaut?

                  • @warum_denkt_keiner_nach?:

                    Sie scheinen so langsam zu verstehen wo der Hase hinläuft und realisieren, dass sellbst Arme Wohnungen brauchen, die bei Neubauten nicht ohne Flächenverbrauch zu haben sind.

                    Für die Natur, das Klima ist es schnuppe, ob sie unter kapitalistischen Vorzeichen oder sonstigen Platt gemacht wird.

                    Ihrer Frage entnehme ich, dass Sie ebenfalls Mensch vor Versiegelung setzen.

                    • @Rudolf Fissner:

                      "...dass sellbst Arme Wohnungen brauchen, die bei Neubauten nicht ohne Flächenverbrauch zu haben sind."

                      Wohnungen für Arme werden fast keine gebaut.

  • 9G
    95285 (Profil gelöscht)

    Dass SPD-Politiker meinen, den anthropogenen Klimawandel gäbe es nicht und alle Klimaschützer würden nur übertreiben, hat ja bereits Tradition: Auch Fritz Vahrenholt (SPD) hat das bestritten.



    Er war Umweltsenator in Hamburg, Manager und in verschiedenen Energiekonzernen (RWE, Shell, Thyssenkrupp) im Aufsichtsrat oder als Manager tätig.



    Bis heutet bestreitet er, dass es den anthropogenen Klimawandel gibt.

    Quelle: de.wikipedia.org/wiki/Fritz_Vahrenholt

    Andrea Nahles reiht sich wunderbar ein in diese Reihe. Mal sehen, wie lange es dauert, bis Andrea Nahles eine Einladung bekommt zu Organisationen, die den anthropogenen Klimawandel bestreiten (wie z.B. die britische Denkfabrik Global Warming Policy Foundation, oder EIKE).

  • 9G
    95285 (Profil gelöscht)

    Wenn hier jemand kompromisslos war, dann die SPD! Andrea Nahles LÜGT! Die NRW-SPD war kompromisslos GEGEN Klima- und Unweltschutz, deshalb wäre beinahe die Rot-Grüne-Koalition in NRW zerbrochen! Nur weil die GRÜNEN ihre Ideale und Ziele (Transparenz, Umweltschutz, Klimaschutz) verraten und dem Koalitionsvertrag geopfert haben, ist die Koalition nicht zerbrochen! Das wird den GRÜNEN jetzt natürlich zum Vorwurf gemacht, sollte aber eigtl an die Adresse der SPD gehen!

    Ich zitiere www.bund-nrw.de/se...-eklat-im-landtag/ (den interessanten Satz habe ich mit => Begründet wurde das damit, dass sich SPD und GRÜNE in NRW in ihrem Koalitionsvertrag darauf verständigt hätten, dass man "Anträge, die geeignet sind, die Koalition zu spalten" grundsätzlich ablehnt.

  • "Denn 73 Prozent der Deutschen wollen einer aktuellen Umfrage zufolge (PDF) bis spätestens 2030 aus der Kohle aussteigen, 46 Prozent sogar schon bis 2025."

    Und das zeigt, dass entweder die Fragen suggestiv waren, oder dass die Menschen keine Ahnung haben. In 10 Jahren hat man den Anteil von Kohle am Strom-mix von 46% auf gerade 40% gesenkt.

    Nun, vielleicht will man aber auch noch höheren Strompreis?



    www.shz.de/deutsch...lt-id16249901.html

  • Das die SPD der Industrie verpflichtet ist, sollte jeder wissen, der den Genossen der Bosse Schröder ob seines Handels im Auftrag von D. Hundt verfolgt hat. Und in diesem Denken und Handeln sind sie immer noch gefangen.



    Nahles sollte den Untergang ihrer Partei sehen, sollte wissen wie sie den entgegensteuern könnte. Aber SPD Führung meilenweit von ihren ehemaligen Wählern entfernt das der Untergang der SPD wohl kaum noch aufzuhalten ist.



    Jedenfalls nicht mit den Pro Industriekurs, gegen die arbeitende Bevölkerung. Und das nicht nur in Klimaschutz sondern bei Mieten, Werk und Leinverträgen. 12,6% der arbeitenden Bevölkerung lebt mit prekären Arbeitsverhältnissen und das hauptsächlich weil die SPD mit Schröder zur Wirtschaftsparteit mutiert ist.

  • Aus dem Standpunkt Nahles sowohl eine nicht sozialverträgliche Umsetzung des Klimaschutzes wie auch die Klimaleugner in der AfD als unhaltbare Positionen zu identifizieren eine Gleichsetzungsdebatte zu stricken ist panne.

    Natürlich muss man sich Gedanken machen über einen Strukturwandel. Mit dem lapidaren Satz von den 20.000 Arbeitsplätzen, die in einem Satz genannt werden mit den „Industriebossen“ und deren Situation gar nicht bedroht wären ist es nicht getan. www.welt.de/region...schaffen-will.html

  • Natürlich hat Frau Nahles recht, dass wenn, wie Sie sagt, es 2022 einen Atomaustieg geben soll oder zum Tag x ein Kohleausstieg beschlossen wird, eine Alternative bis dahin auf die Beine gestellt sein muss, die dann auch vorhanden ist und sozial verträglich ist. Das Atom- und Kohleausstieg mit Klimaschutz nicht kompatibel seien hat sie nicht behauptet.

    • @Rudolf Fissner:

      Frau Nahles bzw. die SPD sitzen schon lange in der Regierung. Bis jetzt bestand der "sozial verträgliche Ausstieg" einfach darin, den Ausstieg so lange wie möglich zu verzögern. Aber dazu braucht man die SPD nicht. Das können Energieversorger und Union allein.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Kritik am Tempo ist etwas anderes als zu behaupten das beim Umbau der Industriegesellschaft kein sozialverträglicher Weg nötig ist und alle Maßnahmen schon per se Sozialverträglichkeit beinhalten.

        • @Rudolf Fissner:

          Ich habe nicht nur nicht behauptet, dass kein sozial verträglicher Weg nötig ist; ich fordere solch einen Weg.

          Ich sage aber, dass er von der SPD und besonders von Frau Nahles nicht zu erwarten ist. Seit der Agenda blinkt die SPD zwar ab und zu noch links. Sie hat aber längst aufgehört, eine entsprechende Politik zu machen.

  • 6G
    60440 (Profil gelöscht)

    Frau Nahles muss weg, bevor die SPD endgültig ruiniert ist.

  • 9G
    97088 (Profil gelöscht)

    Na ja - nun ist aus der angekündigten Kolumne ein ganz brauchbarer Kommentar geworden. Allein die politische Bewertung fehlt. Was haben Frau Nahles und die SPD mit Klimaschutz zu tun? Da war doch etwas tief in der GroKo-Vergangenheit. Vergessen. Das Frau Nahles eine Zielgruppen spezifische Rede hält kann man ihr nicht vorwerfen. Sie vermarktet sich eben so gut wie es geht. Da zählen nicht Inhalte sondern leicht verständliche Positionen. Und ein bisschen semantische Inkontinenz trifft doch praktisch alle öffentlih aktiven PolitikerInnen - nicht wahr? Und es gibt ja auch noch eine „nach SPD-Zeit“, in der sie gut versorgt sein will.

  • 4.000 Tote sterben jedes Jahr an Feinstaub aus Braunkohle in Deutschland. Frau Nahles nimmt tatenlos diese 4.000 Toten in Kauf. Ich habe selten eine menschenfeindlichere Politik gesehen als die vorsätzlich tötende von Nahles. Sie ist lebensgefährlich für die Menschen in Deutschland.



    Die Braunkohleverbrennung im Rheinland und in der Lausitz müssen beendet werden. Wir dürfen auch nicht den Fehler der Steinkohle wiederholen: Förderung 2018 beenden und Verbrennung und damit Tötung durch Feinstaub mit Importkohle fortsetzen und sogar noch neue Kraftwerke bauen.



    Gegen dieses vorsätzliche Töten verblasst der Klimaschutz und die Artenvielfalt in alten Wäldern (die wir sowieso mit Massentourismus wie in Hambach gerade platt machen).



    Nicht dass wir noch einen Tucholsky2 bekommen und wir dann diskutieren müssen, ob es erlaubt ist zu sagen "Politiker sind Mörder" wie wir es mit Tucholsky1 mit den Soldaten mussten.

    • 8G
      80576 (Profil gelöscht)
      @woksoll:

      Wusste gar nicht, das Tote sterben können.

    • @woksoll:

      Quellen?

      • 9G
        95285 (Profil gelöscht)
        @Demokrat:

        Wie viel Feinstaub emittiert wird, und wieviele Menschen in Europa daran sterben, kann man in folgenden zwei Quellen nachlesen:



        www.tagesschau.de/...taub-tote-101.html



        www.bund-nrw.de/th...aub-aus-tagebauen/

        Die genaue Zahl 4000 habe ich nicht gefunden; sie ist aber realistisch, wenn man die oben genannten Zahlen zugrundelegt.

        • @95285 (Profil gelöscht):

          Und was soll man dann gegen den von Nahles propagierten sozialverträglichen Austieg aus der Kohle haben?

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Der aussagekräftigste Hinweis der Kolumne ist der auf die aktuellen Umfragewerte.

    Deutlicher kann sich nicht zeigen, dass der hiesige Fisch vom Kopf her stinkt. 73% der Bevölkerung sind klüger als ihre politischen RepräsenTANTEN.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Un die 73% wenden sich gegen Nahles Position, dass dieser Ausstieg sozialverträglich umgesetzt werden muss? Ich kann mir das nicht vorstelllen.

  • 1950 aus der Kohle weltweit auszusteigen wäre die wirkungsvolle Option gewesen.



    Heute sofort aus der Kohle auszusteigen und eben weniger Waren zu produzieren, kann noch die kommenden Schäden und Qualen minimal lindern, aber was sollen diese Phantasiezahlen 2025, 2046...?



    Aussteigen wenn die Kohleflötze leer gebaggert sind. Ach so. Na dann Scheiß drauf.



    Die Herrschenden verhandeln also über die Todesarten. Personaldebatten sind da bullshit.



    Kohleausstieg ist Handarbeit/ RWE zerschlagen.

    • @nzuli sana:

      "1950 aus der Kohle weltweit auszusteigen wäre die wirkungsvolle Option gewesen."

      Und dann das Licht ausschalten?

      Die damals einzig in Entwicklung befindliche, flächendeckend einsetzbare Alternative wurde erst 1954 Realität. In dem Jahr ging das erste zivile Atomkraftwerk ans Netz. Und wir wissen, dass Atomkraftwerke bei weitem keine ideale Lösung sind.

      Alles andere hat sich erst viel später entwickelt.

      Wie kann man nur so an den Realitäten vorbei schreiben...

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Kernenergie kann keine Alternative sein.



        Es gbt natürlich deutlich sinnvollere Alternativen zur Braunkohle, die aus monetären Interessen nicht implementiert wurden: kleine flexible und bessere Gaskraftwerke.



        Diese wären auch in einem späteren Umfeld mit solar erzeugtem Gas nutzbar.



        Nichtsdestotrotz, jetzt braucht die Errichtung ihre Zeit und mit 5 Jahren ist da mindestens zu rechnen.



        Geschweige davon, das zum einen Konzerne weniger Gewinn machen und es Kosten gibt. Das Durchzusetzen ist parteiübergreifend nicht gewollt.

        • @J_CGN:

          Ich bezog mich auf die Aussage von NZULI SANA und habe auf die Situation und den Kenntnisstand Anfang der 1950er verwiesen. Heute wissen wir natürlich wesentlich mehr.

  • Schön zu sehen, wie die SPD immer weiter abrutscht.



    17 Prozent wären übrigens das niedrigste Ergebnis seit den kaiserlichen Reichstagswahlen vom 21. Februar 1887.



    Wilhelm I. und Bismarck wären stolz auf Frau Nahles.

    • @Linksman:

      Nö. Diese beiden Populisten hätten sich nur hämisch eines ins Fäustchen gelacht darüber. Der weltweite Schwenk hin zu den Populisten und Klimaleugnern ist mit Klimaschutz inkompatibel.

  • vielen Dank für diesen Beitrag und dem Link zum Video.

    Nicht zu fassen, was da Frau Nahles von sich gibt. Eine Schande und das garantierte Ende für die SPD.

    Wiederholt ein Fehler, der sich aber glaubwürdig nicht korrigieren lässt.



    Politische Professionalität sieht anders aus.

    Ihre Anbiederung an die Industrievertreter ist nicht nur an Ihren Worten zu erkennen, selbst Ihre Gestik zeigt es, wie unterwürfig Sie sich gegenüber der Industrieverteter giebt.

    Sie ist keine Volksvertretung !!!

    So kann das nichts werden, liebe SPD.

    • @Sonnenhaus:

      " Eine Schande und das garantierte Ende für die SPD."

      Hat jemand die SPD ernsthaft wegen ihrer Umweltpolitik gewählt? Die SPD gräbt sich ihr Grab auf anderen Gebieten.

      "Sie ist keine Volksvertretung !!!"

      Tut mir Leid. Frau Nahles ist leider gewählt.

      • @warum_denkt_keiner_nach?:

        Populistisches Volksvertretergedöns soll die Alternative sein? AfD, die Klimaschutz gar nicht oder eine pseudolinke Bewegung, die entgegen Nahles Positionen Klimaschutz nicht sozialverträglich umsetzt?

        • @Rudolf Fissner:

          Ich erkläre es noch mal für Sie.

          SONNENHAUS schreibt: "Sie ist keine Volksvertretung !!!"

          Ich schreibe, dass sie gewählt ist. Damit ist gemeint, dass sie eine Volksvertreterin ist.

          Das sie ihren Job nicht besonders gut macht, konnte man erst kürzlich sehen. Schließlich hat sie sich vom AfD Vertreter in der Regierung mal wieder richtig vorführen lassen. Klimaschutz ist also ihr geringstes Problem. Aber natürlich ist es ein Problem, dass sie mit Parteien eine Regierung bildet, denen Klimaschutz egal ist. Das bei der Umsetzung von Klimaschutz Arbeitnehmerinteressen nicht vergessen werden dürfen, sollte für Sozialdemokraten selbstverständlich sein. Allerdings schützt man diese nicht, in dem man Industriebossen in den A.... kriecht.

          • @warum_denkt_keiner_nach?:

            woher nehmen Sie diese Populistische Behauptung aus dem letzten Satz,? Der Rede, die im Artikel verlinkt ist, kann man das nicht entnehmen. Im Gegentum.

            • @Rudolf Fissner:

              Dann führt der Link zu verschiedenen Reden...

  • Sehr nicht geehrte Frau Nahles, ich bin beeindruckt wie wenig weitsichtig sie haben. Bisher hatte ich Mitleid mit dem Untergang der SPD und habe bei den Wahltrends immer gedacht, "oh mein Gott, daß kann doch nicht sein, vielleicht sollte ich die SPD doch unterstützen." ABER JETZT HABE ICH DIE ANTWORT: Nein auf keinen Fall. Danke dafür

  • Gibt´s auch ´ne weibliche Form für "Vollpfosten"? Die SPD im freien Fall und dann noch den Nachbrenner zünden, Wahnsinn!

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @petermann:

      Bei der Lust am Untergang hilft nur der Turbo. Bravo, Nahles!

      Die letzte Schlacht gewinnen wir.

    • @petermann:

      Vollpfostin

      • @Stechpalme:

        Eher "Vollpföstin" analog zu Propst/Pröpstin, Abt/Äbtissin oder Papst/Päpstin. Sagt zumindest mein Sprachgefühl.

  • Es ist fast egal, welches Thema man nimmt: Die SPD ist nirgends mehr weit vorn, schon gar nicht bei ihrem Kernthema Sozialdemokratie.

  • Vor dem oben gebrachten Zitat sagt Nahles: "Bin also an dieser Stelle auch gerne bereit mich auseinanderzusetzen mit Leuten, die meinen, es gäbe nur eins dieser Ziele, nämlich den Klimaschutz - oder umgekehrt: die AfD, die behauptet es gäbe gar keinen menschengemachten Klimawandel."

    Das klingt ja voll nett von ihr, wenn sie gerne bereit ist, sich mit allen auseinanderzusetzen. Nur checkt sie nicht, dass ein konsequenter (Umwelt- und) Klimaschutz auch im Interesse der Regionen, der Arbeitnehmerinnen und der Wirtschaft (die sie vor diesem Zitat anführt) ist. Denn ohne ersteren gibt es in wenigen Jahrzehnten letztere nicht mehr.

    Wenn es ums nackte Überleben geht - und das ist hier der Fall - dann gibt es kein Abwägen mehr. Wann begreifen das die Menschen endlich? Hoffen die alle, dass sie kinderlos sterben, bevor es ungemütlich wird?

  • 8G
    88181 (Profil gelöscht)

    Der Mann hat in Göttingen und Berkeley studiert und er hat recht.

    Dass sich die Mühen von Nahles nicht lohnen, kann man auch dem ziemlich angeödeten Auditorium sehen. Die Frau hat eben den Job die alte Tante SPD noch weiter in den Untergang zu führen. Das scheint ja zu klappen.

  • Die Frau rafft einfach nichts. Erst, wenn wieder ein großer Shitstorm kommt, kommt sie vielleicht in die Verlegenheit, dass sie was falsch gemacht haben könnte.



    Aber so viel Aufregung kann es gar nicht geben, so viel rechten Müll, wie diese Frau seit Jahren verzapft.