piwik no script img

Reformer in der Linkspartei mucken aufKlare Kante gegen Wagenknecht

Reformer in der Linken kommen zum Krisentreffen in Berlin zusammen. Man spricht über Einwanderung, eigene Fehler und Sahra Wagenknecht.

Müde geworden über die Auseinandersetzung mit Sahra Wagenknecht – Stefan Liebich Foto: imago/photothek

BERLIN taz | Sahra Wagenknecht öffentlich zu kritisieren wagten in der Linksfraktion bisher wenige. Nicht nur weil man sich scheute, die prominenteste Politikerin öffentlich zu beschädigen, sondern auch weil sich die Reformer und die Ultralinken in der Fraktion zur Mehrheitskoalition verbündet haben. Doch das soll sich wohl künftig ändern.

Auf einem kurzfristig anberaumten Treffen des Forums demokratischer Sozialismus, fds, am Sonntag in Berlin machten viele der etwa 70 Teilnehmer ihrer Unzufriedenheit über die fehlende Kritik der Fraktion an Wagenknechts Äußerungen zu Wirtschaftsmigration und deren Skepsis gegenüber der sehr liberalen Flüchtlingspolitik der Linkspartei Luft. Aus Unmut über den verhaltenen Widerspruch gegenüber diesen “wiederholt vorgetragenen politischen Zumutungen“ hatten prominente Gründungsmitglieder das Forum Anfang Juni verlassen. Zwei von ihnen, die Berliner Vize-Landesvorsitzende Sandra Brunner sowie der Fraktionsvorsitzende im Abgeordnetenhaus, Udo Wolf, waren am Sonntag ebenfalls anwesend.

Er nehme diese Kritik an, sagte der Bundestagsabgeordnete Stefan Liebich am Sonntag. Als Wagenknecht 2016 erstmals von „Gastrecht“ im Zusammenhang mit Asylbewerbern sprach, habe es aus der Fraktion noch sehr heftige Reaktionen gegeben. „Aber später sind wir müde geworden“, sagte Liebich. Er kündigte an: „Wenn solche Äußerungen künftig kommen, dann müssen aus den Reihen der Reformer deutliche Gegenreaktionen kommen.“

Liebich verteidigte zugleich das Bündnis mit den Wagenknecht-Anhängern, das sogenannte Hufeisen. Erstmals in seinen neun Jahren als Bundestagsabgeordneter sei es in dieser Konstellation überhaupt gelungen, dass Reformer Einfluss auf die außenpolitischen Positionen der Linken hatten, sagte Liebich, der das Amt als außenpolitischer Sprecher der Fraktion von Wolfgang Gehrcke übernommen hat. Im April war es beispielsweise gelungen, gemeinsam mit den Grünen einen Antrag zu 70 Jahre Israel einzubringen, in dem sie unter anderem eine doppelte Staatsbürgerschaft für Israelis in Deutschland forderten.

„Keine Gemeinsamkeiten mit dem Personenkreis um Sahra“

Die ehemalige Bundestagsabgeordnete Halina Wawzyniak hatte für den Sonntag ein Thesenpapier vorbereitet, in dem sie betonte: „Es ist wichtig klar zu machen, dass inhaltlich und methodisch keine Gemeinsamkeiten mit dem Personenkreis um Sahra bestehen.“

Der Konflikt mit dem Wagenknecht-Lager, so beschreibt ihn Wawzyniak, beschränke sich nicht nur auf die Frage der Flüchtlingspolitik, sondern zwischen denjenigen, „die für eine offene Gesellschaft inklusive offener Grenzen streiten. … Auf der anderen Seite stehen diejenigen, … die den Nationalstaat als zentralen Bezugspunkt ihrer Vorschläge betrachten.“

Wawzyniak wirbt in dem Papier dafür, sich als Reformer in der Flüchtlings- und Arbeitsmigrationsfrage noch einmal deutlich zu positionieren. „Wir müssen eineindeutige Signale für ein weltoffenes und solidarisches Deutschland in einem grenzen- und mauerlosen Europa aussenden.“

Die Hälfte denkt wie Wagenknecht

Unter jenen, die Wawzyniak zustimmten, war auch ein junges Parteimitglied aus Bayern. In seinen Landesverband seien innerhalb eines Jahres 1.000 Menschen eingetreten, „und zwar trotz Wagenknecht. Das sind alles Leute, die sich dem Rechtsruck entgegenstellen wollen“. Er erwarte vom fds daher, „dass wir ordentlich Ramba-Zamba machen und auch mal die Bundestagsfraktion kritisieren“.

In Thüringen sehe die Lage freilich anders aus, sagte Frank Tempel, Mitglied des Parteivorstands. In seinem Kreisverband würden etwa 50 Prozent wie Wagenknecht denken. Er sei nicht bereit, sich überwiegend an ihr abzuarbeiten.

Dass es mit Kritik an der Fraktionsvorsitzenden allein nicht getan ist, machten auch andere Reformer deutlich. Es sei eine Schande für die Partei, dass man sich seit zwei Jahren an der Frage der Migrationspolitik zerreibe, aber kaum konkrete Konzepte vorlägen, wie eine linke Migrationspolitik aussehen könnte, schreiben baden-württembergische fds-Mitglieder in einem Debattenbeitrag.

Auch der aus dem Forum ausgetretene Wolf warb dafür, dass die „immer wieder verschobene Debatte“ über ein Einwanderungskonzept endlich mal geführt werde. Wolf und andere ostdeutsche Fraktionsvorsitzende hatten Anfang 2017 ein Konzept vorgelegt, dass Regeln für Einwanderung, Asyl und Staatsbürgerschaftsrecht vorschlägt. Eine lang angekündigte Konferenz darüber ließ die Parteiführung jedoch immer wieder verschieben, weil der Zeitpunkt – Wahlen, bloß kein Streit – gerade ungünstig war.

Sand im Getriebe sein

Überhaupt wollen die Reformer sich künftig viel mehr als Debattenforum denn als Machtbündnis definieren und Diskussionen auch über heikle Themen, um die sich die Linke um des inneren Parteifriedens willen herumdrückt, anstoßen. Eines dieser Themenfelder ist das der Europäischen Union. In der Linkspartei gibt es bisher keine einheitliche Position, ob man die EU nun zerschlagen oder reformieren soll.

Das fds setzt hier – im Unterschied wiederum zu Wagenknecht, aber auch radikalen Linken – klar auf eine proeuropäische Politik. Um ein ordentliches Europa-Wahlprogramm hinzubekommen, werben daher viele dafür, Gespräche mit anderen Parteiströmungen und Mitgliedern zu führen – auch mit jenen, „von denen sie außerhalb der Politik nicht mal ein Stück Schokolade annehmen würden“, wie Wawzyniak es ausdrückt.

Wen sie konkret meint, wollte sie nicht verraten. Bekannt ist aber, dass Wawzyniak die Parteivorsitzende Katja Kipping auf persönlicher Ebene heftig kritisiert – ihr inhaltlich aber größtenteils zustimmt.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

110 Kommentare

 / 
  • Auf der Welt leben 1,3 Milliarden Menschen in extremer Armut. Kann mir jemand aus der Kipping-Sekte erläutern, wie offene Grenzen in dieser Welt funktionieren sollen? Wie vielen Millionen Migranten kann man die von der Linken geforderten 1050€ bedingungslose Grundsicherung zahlen, bevor die Sozialsysteme zusammenbrechen?

     

    Abgesehen davon wäre es inhuman, den Leuten weiterhin die gefährliche Fahrt über das Mittelmeer zuzumuten. Der "sozialdarwinistische Filter", der nur Menschen durchlässt, die es auf eigene Faust nach Deutschland schaffen, und die wirklich Armen und Kranken in den Heimatländern zurückhält, ist ja nicht im Sinne der Linken. Um konsequent zu sein, müsste man daher allen Einreisewilligen kostenlose Flüge oder Überfahrten ermöglichen. Und warum sollte irgendeiner der 1.300.000.000 extrem Armen davon keinen Gebrauch machen?

     

    Forderungen zu stellen, deren Erfüllung im strengsten Sinne UNMÖGLICH ist, und das im sicheren Wissen, dass man sich eh niemals durchsetzt, folglich auch nicht widerlegt werden kann, ist reines Virtue Signalling und verdient keinen Respekt.

    • @Thomas Friedrich:

      Woher haben Sie denn zu diesem Zeitpunkt das Konzept der Linken her? Wo doch deutlich in dem Artikel steht, dass es genau das ist, was fehlt? Sind Sie am Ende als Investigativjournalist ins Hauptquartier eingedrungen und haben in Geheimpapieren recherchiert? Oder haben Sie sich das nur ausgedacht? Als Strohmann, um ihn dann umzusäbelntouché?

    • @Thomas Friedrich:

      Interessante rechte Stereotype, die Sie vertreten. Zunächst mal sind - entgegen Ihrer impliziten Unterstellung - keineswegs alle oder auch nur die meisten Flüchtlinge Wirtschaftsflüchtlinge. Ebensowenig wollen oder können alle oder die meisten jener, die in absoluter Armut leben, nach Deutschland kommen. Und nicht zuletzt fordert das auch niemand. Weder bei der Linken noch sonstwo.



      Oder anders gesagt: Sie Suche nach Sinn in Ihrem Beitrag schlägt fehl.

    • @Thomas Friedrich:

      Hat sich die Linkspartei nun schon in Sekten zerlegt? Oder warum benutzen Sie sonst diesen Begriff? Und bezüglich ihrer drastischen Schilderung: Sieht man in der Wagenknecht Sekte (um mal bei ihren Begriffen zu bleiben) Europa kurz vor dem Untegang des Abendlandes? Muss ich mir schn einen Laster voll Mineralwasser kommen lassen?

      • @Rudolf Fissner:

        In einer insbesondere neoklassisch geprägten Welt, in der alles, lokal oder interlokal, zu bezahlen ist, hier insbesondere mit gesetzlichen Geldeinheiten, ist (die) Skepsis (des Users) angebracht.

        Ich bin mir zudem sicher, egal, ob ich mit dieser Furcht allein stehe, dass sich der "Pöbel" irgendwann gewaltsam Luft machen wird. Womöglich ist dann die der Gewalt zugrunde liegende Realität (Migration) gar nicht prekär, wie immer sind die Leute dann negativ verdummt worden.

        Dann kommen, soweit noch lebendig, Stimmen wie meine zum Vorschein, die richtiger Weise die Wirtschaftsordnung für das Ausrasten von Menschen verantwortlich machen. Und dann schnellen die neoliberalen Gesichter hervor und diskreditieren die Analyse.

    • @Thomas Friedrich:

      Pssst! Sie stören mit der Realität. Die hat in dieser Diskussion nichts verloren! Sahra hat Recht, sofern man die Realität in die Diskussion mit einbezieht. Genau so ist es, die wirklich Gefährdeten leben irgendwo in Afrika in Lagern, es sind die Kranken, Frauen, Kinder. Und da muss dafür gesorgt werden, dass das Welternährungsprogramm (was für ein bescheuertes Wort) der UN genug Mittel bekommt.

  • Von den Strömungen und Unterorganisationen der Linkspartei mehr zu erfahren ist immer wieder wichtig.

    Es gibt auch emali, die Kommunistische Plattform, die akl, also emanzipatorische linke, die antikapitalistische linke, und andere.

     

    Außerhalb der Partei gibt es noch einige Strömungen mehr.

    Da gibt es jeweils sehr viel Hintergrund.

     

    Linke sollten wieder zu Potte kommen mit Programmatik und Strategie und selbstbewußt eine eigene Agenda vertreten.

    Hauptsache es orientiert auf länderübergreifene Zusammenarbeit von unten.

  • „In der Linkspartei gibt es bisher keine einheitliche Position, ob man die EU nun zerschlagen oder reformieren soll. Das fds setzt hier – im Unterschied wiederum zu Wagenknecht, aber auch radikalen Linken – klar auf eine proeuropäische Politik.“

     

    Antwort als Gegenfragen:

     

    1)Passen die EU Rechte, Werte und Normen in Bezug auf die Benachteiligten Personengruppen (Wohnungslose Menschen, Arbeitslose Menschen, Arbeiter aus dem Niedriglohnsektor, Pflegebedürftige Menschen, Menschen mit Behinderungen, Kranke Menschen, Arme Rentner) mit der Politik der Linkspartei?

     

    2)Werden die Rechte für die e.g. Menschengruppen – auch national im Hinblick auf die Anforderungen der EU - hinreichend umgesetzt?

     

    Politik von Frau Wagenknecht ist reaktionär, beruht auf Diskriminierungen (u.a. sozialer Natur) und lässt Tese zu, dass die Linkspartei ala Wagenknecht auf der Bundesebene nicht regierungsfähig wäre.

     

    Die EU ist längst reformbedürftig! Nationale und kapitalistische Interessen von Nationalisten fungieren viel zu oft viel stärker als die gemeinsame Werte und Normen der Europäischen Union.

     

    Was sagen die Organe der EU dazu anhand eines Beispiels zum Thema Wohnen und Obdachlosigkeit?

     

    „…könnte die EU Maßnahmen koordinieren, um die Mitgliedstaaten zur Ratifizierung der revidierten Europäischen Sozialcharta zu bewegen...

     

    Die Europäische Kommission, das Europäische Parlament und die Agentur der Europäischen Union für Grundrechte sollten einen Jahresbericht anfertigen, in dem bewertet wird, wie Artikel 34 der Grundrechtecharta hinsichtlich des Rechts auf Unterstützung für die Wohnung in den Mitgliedstaaten umgesetzt wird.“

     

    …Es gibt das Recht auf Wohnung per EU Recht, das für die Mitgliedstaaten eigentlich bindend ist (Art. 34 Grundrechtecharta).

    https://eur-lex.europa.eu/legal-content/DE/TXT/?uri=CELEX%3A52011IE1592

  • Wie war das noch mit den DDR-Flüchtlingen? Wie wurden Wirtschaftsflüchtlinge unter ihnen damals behandelt? Gab es Ablehnungen? Obwohl es doch die „Brüder und Schwestern“ aus der ehemaligen DDR waren?

     

    Wie Historikerin, Frau Bettina Effner sagte:

     

    „Wer keine plausiblen Fluchtgründe nachweisen konnte, wurde abgelehnt. Man musste laut Notaufnahmegesetz eine Gefahr für Leib und Leben nachweisen, eine Gefährdung der persönlichen Freiheit oder eine besondere Zwangslage in der DDR. Wer sich ungeschickt als reiner „Wirtschaftsflüchtling“ outete, erhielt zumindest Anfang der 1950er- Jahre keine Aufenthaltserlaubnis.“

    https://www.berliner-zeitung.de/berlin/interview-mit-historikerin-bettina-effner-kein-pardon-fuer-ddr-wirtschaftsfluechtlinge-22746128

     

    Alle Menschen aus den neuen Bundesländern sollen darüber nachdenken, ob Flüchtlingsgegner die Widervereinigung Deutschlands wollten und „Osis“ im „Westen“ jetzt wirklich willkommen heißen, oder es doch immer noch laute Kritik und Unzufriedenheit deswegen gibt. Und ob gewisse Diskriminierungen und Benachteiligungen gegenüber den Menschen in den neuen Bundesländern ihren Ursprung nicht darin haben, wie man mit Ausländern, Flüchtlingen und sonstigen Migranten in Deutschland umgegangen ist? Da gibt es vielleicht gewisse Parallelen?

    • @Stefan Mustermann:

      meine eltern, mein bruder und ich kamen in den 50ern aus der ddr in die brd. nie hörte ihr elterlicher streit auf, wer von ihnen denn nun "bananenflüchtling" war und wer "richtiger pol. flüchtling.

      nur pa hatte den A-ausweis als anerk. pol. er bekam sofort arbeit und wir eine schöne wohnung, möbelzuschüsse etc.

      die einheimischen in westfalen waren eifersüchtig, waren sie doch selbst teilweise arm: "euch stecken sie es hinten rein!"

      pa war in der ost-cdu und ging nach der flucht in eine partei gleichen namens. quel irrtum!

      sein chef im roten ruhrgebiet war ein roter, ein spd-mann: "wenn ihnen ihr gehalt bei uns nicht passt, gehen sie doch wieder dahin zurück, wo sie hergekommen sind!"

  • Interessant bei all diesen Flüchtling ja oder Flüchtling nein Diskussionen ist, dass niemand bei der Linken bisher je die Position Marx gegenüber dem Islam erwähnt hat. So viel sei verraten: Es ist keine positive.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Wilfried Bergmann:

      Wäre interessant zu erfahren, was das in dieser Diskussion für eine Relevanz haben sollte?

  • Sehr gut! Ich hatte immer einen hohen Respekt vor Sarah Wagenknecht, aber was sie in Sachen Menschlichkeit derzeit vermissen lässt lässt sie immer AfD-mäßiger erscheinen

    • @Nobodys Hero:

      Was lässt Frau Wagenknecht vermissen? Was Wagenknecht ist meines erachtens sehr realistisch und hat mit AfD nichts zu tun.

  • Muss man denn ausgerechnet mit dem Begriff Offene Gesellschaft kommen, und symbolische Debatten um Harmlosigkeiten wie "Gastrecht" führen. Die Selbstzerfleischung dieser Partei ist schlimm.

  • Gibt es bei die Linke überhaupt reguläre Treffen oder beschränkt es sich auf Krisentreffen?

    • @Januß:

      Das ist jetzt aber deiner nicht würdig. Du hast mehr als ein Medium zur Verfügung, um dich über die Linke zu informieren.

    • @Januß:

      Die Bundestagsfraktion soll sich ja nun auch gourmetmäßig differenziert haben. Die Wagenknecht truppe hat sich irgend so ein deutsches Lokal ausgesucht während die andere Gruppe ein internationales Restaurant bevorzugt. ;-)

    • @Januß:

      Gehen Sie doch einfach mal hin. Die meisten Treffen sind i.d.R. öffentlich und erfordern derzeit - anders als bei den meisten anderen Parteien - vorab auch keine Anmeldung.

      • @Rainer B.:

        Berichtet werden hier aber praktisch nur Krisentreffen. Was zu genau dieser Wahrnehmung führt.

        • @Ruhig Blut:

          Stimmt! Selektive Wahrnehmung ist mittlerweile ein Problem der taz - und nicht etwa der Linken. Die Absicht dahinter ist der kindliche Wunsch, es möge durch stetige Wiederholung ein Problem der Linken werden. Schon der erste Satz (die erste Lüge) von Frau Lehmann entlarvt Sie hierbei mal wieder.

  • "Ich habe noch nie verstanden, warum ausgerechnet die Linke sich so sehr an der Frage spalten lässt, ob für zugereiste kriminelle Taugenichtse die gleichen Rechte gelten sollen wie für zugereiste anständige Menschen, die nur dasselbe wollen wie alle anderen anständigen Menschen, nämlich in Frieden und Freiheit ein Auskommen für sich und ihre Kinder finden." Solche Worte hat Alice Weidel ja in ihrer Kopftuchmädelrede auch benutzt - willkommen bei der AfD :-(

    "Links, das war mal die Partei derjenigen, die mit Herz und Hand gemeinsam an einer besseren Welt arbeiten wollten. Für Sympathien für Schmarotzer und Verbrecher aller Art war da niemals Platz." Da können wir ja die linke Geschichte vor 1990 und große Teile der gegenwärtigen (z.B. in Lateinamerika) gleich streichen.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @Hans aus Jena:

      "zugereiste kriminelle Taugenichtse"

      "alle anderen anständigen Menschen"

      "Sympathien für Schmarotzer und Verbrecher"

       

      Ein sehr (un)schönes Beispiel dafür, wie nah sich blau, rot und braun manchmal im Denken und in der Wortwahl sind.

       

      Danke, dass Sie das nochmal herausstellen. Ist mir schon gestern unangenehm aufgefallen.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Drehen Sie mir bitte nicht das Wort im Mund herum. Es ging mir konkret um die wenigen Verbrecher unter den Zugereisten, nicht um die 99% anständigen Menschen unter ihnen. Hier eine Unterscheidung zu treffen, wäre wirklich links.

         

        Diese Unterscheidung nicht zu treffen und alle als Verbrecher zu sehen und damit zu begründen, dass man alle "abwehren" muss, das ist rechts.

         

        Diese Unterscheidung nicht zu treffen und alle für anständige Menschen zu halten und zu behandeln und alle unterschiedslos willkommen zu heißen, das nenne ich gefühlslinks.

         

        Und genau das ist dann einfach politisch nicht mehr vermittelbar und führt dazu, dass diese typisch rechten Vorwürfe von "Täterschutz" und "Kontrollverlust" auf fruchtbaren Boden fallen.

         

        Wenn Sie immer noch nicht verstanden haben, was ich meine, können wir da gerne noch mal näher drüber reden. Wenn Sie mich mit Gewalt missverstehen wollen, macht das aber wahrscheinlich wenig Sinn.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Mustardman:

          Dann bin ich ja beruhigt. Ihre Wortwahl war eben sehr plakativ.

    • @Hans aus Jena:

      Ja, aus diesen gescheiterten Experimenten sollte man durchaus seine Lehren ziehen.

    • @Hans aus Jena:

      war an @Mustardman

  • Wieder ein schwacher tendenziöser von Frau Lehmann.

     

    Voll daneben ...

     

    "Sahra Wagenknecht öffentlich zu kritisieren wagten in der Linksfraktion bisher wenige."

     

    Frau Lehmann widerspricht selbst.

     

    https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5509173&s=linke%2Bparteitag/

  • Anstatt über das Thema offen und kontrovers zu reden, geriert sich die Partei in Abwiegeln, wegschauen, wegducken - aus Angst, Anti-Migrantenwähler in den eigenen Reihen zu verlieren - wie arm. Dabei kann man doch in der SPD sehen, wozu das führt. Die Wette gilt: Entweder werden Wagenknecht, Lafontaine und Co zu einer Art Cinque Stelle in Deutschland oder aber zur populistischen Lega Nord mutieren. Beides hat mit Links sein, herzlich wenig zu tun.

    • @Philippe Ressing:

      offen und kontrovers oder mit Unterstellungen und Sahnetorten, das ist hier die Frage. Vor lauter Einwanderung für alle wird dummerweise die Verteidigung des Asylrechts und der Flüchtlingshilfe vergessen.

       

      Auch Aussagen wie "dass Ausländer natürlich auch der D Gerichtsbarkeit unterliegen" in Rassismus umzudeuten ist nicht hilfreich.

       

      Offen und kontrovers zu diskutieren bedeutet für mich nicht jede Aussage daraufhin abzuklopfen, ob die AfD sie nicht (wenn auch aus anderen Motiven) unterschreiben könnte. Diese Selbszensur ist arm. Es kann nicht sein, dass die Linke nicht mehr über Probleme diskutiert, bloß weil es andere auch tun.

  • Es ist immer wieder amüsant, dass nach einem Artikel in der TAZ, in dem dargestellt wird, dass es neben Sahra Wagenknecht noch andere Meinungen und Strömungen in der Linken gibt, ihre Anhängerschaft Schnappatmung bekommt und heftig versucht, die Autorin und anders Kommentierende als Neoliberale zu brandmarken und Linkssein, verantwortungsvolles Denken und - besonders schön - Politikfähigkeit abzusprechen. Bekanntlich haben bisher eher Menschen vom fds, Kippingleute u.a. Linke als Landesminister, Bürgermeister und Landräte Politik gestaltet und wenigsten etwas in ihrem Sinne bewegen können, während der Wagenknechtflügel noch nicht mal kommunal was gerissen hat. Da ist alles Diskutiere hier eher eine sich selbst bestätigende Blase - und für denjenigen wie ich, der sich außerhalb dieser Blase orientiert, bleibt das Popcorn :-).

    • @Hans aus Jena:

      Am lustigsten wird es immer dann, wenn auch Strömungen innerhalb der Linkspartei als „neoliberal“ tituliert werden. Die Bezeichnung ist mittlerweile von pseudolinks sowas von verwurstelt, dass sie nicht mehr zu gebrauchen ist. Selbst das Wetter ist ja schon neoliberal.

      • @Rudolf Fissner:

        Die Rechten haben überhaupt keine Probleme damit, "links" und "neoliberal" in einen Topf zu werfen. Das ist deren Meinung nach alles dasselbe.

         

        Dass die Linken nicht merken, dass im Zweifelsfall jeder Liberale (und selbst Neoliberale) ihnen noch weitaus näher steht als Rechte, ist auch so eine politische Tragödie. Das sind nämlich nur banale und im Einzefall verhandelbare Meinungsverschiedenheiten über die konkrete Umsetzung einer freien und gerechten Welt, während für die Rechten nur eines zählt, nämlich ihre Nation und ihre Ethnie, und da ist überhaupt nichts verhandelbar.

        • @Mustardman:

          Muss da einer seinen Senf verbreiten, der überhaupt gar nichts kapiert hat. "Neoliberal" ist nichts anderes als Neofeudal und damit ultrarechts.

        • @Mustardman:

          "Dass die Linken nicht merken, dass im Zweifelsfall jeder Liberale (und selbst Neoliberale) ihnen noch weitaus näher steht als Rechte"

           

          Falsch. Beide wollen die Linken in die Tonne kloppen - die Rechten politisch, die (Neo)Liberalen sozial und ökonomisch.

        • @Mustardman:

          Herrschaft des Rechts oder Herrschaft des Kapitals ist schon ein bißchen mehr als eine banale Meinungsverschiedenheit. Mit letzterem können übrigens auch die Rechten ganz gut Leben. Einige sagen, dass der Schutz der Kapitalherrschaft überhaupt der Daseinszweck der Rechten ist.

      • @Rudolf Fissner:

        Nun, was ist neoliberal? Neoliberal ist, wenn z.B. Frau Kipping (so im Interview für den Deutschlandfunk) die Zuwanderung toll findet, weil dann der Spargel preiswert auf den Tisch kommt.

        Sicherlich einer der Gründe, warum die alljährlichen Ausflüge des (neoliberalen) Seeheimer Kreises "Spargelfahrt" heißen.

        • @agerwiese:

          Wo haben Sie schon mal preiswerten Spargel gekauft? Spagel ist 6-7 mal so teue wie Weißkohl. Spargel ist ein teures Gemüse. Und warum sollten Migranten auf den Mindestlohn hier verichten und für einen Bruchteil des Mindestlohns in den Herkunftsländern arbeiten oder arbeitslos sein?

           

          Nicht Migration ist neoliberal. Unwürdiges und ausbeuterische Arbeitsverhältnisse sind neolibeal.

          • @Rudolf Fissner:

            Freizügigkeit von Waren, Kapital und Arbeitskräften ist Kernstück des Neoliberalismus.

  • liebe frau lehmann,wenn sie ausgerechnet hr.liebich von den,, linken,, als ihr alibizeuge abbilden,dann machen sie den bock zum gärtner.er ist nämlich mitglied der atlantikbrücke.

  • So weit ist es wieder gekommen, statt den Zusammenhalt, wird dem Neoliberalismus das Wort geredet.

     

    Es ist genau so wie bei allen anderen Parteien auch, Geld stinkt nicht, und korrumpiert auch Teile der Linken. Wer hätte das gedacht, dass es auch nur Menschen sind, und in erster Linie sich dem eigenen Geldbeutel verpflichtet fühlen, da stören Wähler nur.

     

    Dann soll sich die Linke doch spalten, wenn viele in der Partei vergessen wollen was "Linke Politik" ist?

     

    Dann sollen Halina Wawzyniak und Co. halt ohne das Wagenknecht-Lager antreten und sich dann als außerparlamentarische Opposition mit ihren Intrigen die Zeit vertreiben und in die wohlverdiente Vergessenheit abdriften.

     

    Dann könnte der vernünftige Rest der Linkspartei endlich wieder mit Inhalten Wähler für sich gewinnen.

    Corbyn, und Sanders machen es doch vor, warum will man nicht von anderen lernen? Die Überheblichkeit ist einfach nur noch peinlich!

  • Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an die Netiquette.

    Die Moderation

  • Ja, hier ist ein großes Problem gut erkennbar, wenn die eigene Meinung nicht reproduziert wird, hört man nicht zu und kommt mit Argumenten, die am Thema vorbei gehen und fühlt sich geil links.... Danke dafur, die diskussionskultur kaputt zu machen.

  • Spalteritis

     

    "Anmerkung Jens Berger: Mein Gott, dann soll sich die Linke doch spalten, wenn die Heckenschützen es denn unbedingt wollen. Dann sollen Halina Wawzyniak und Co. halt ohne das “böse” Wagenknecht-Lager antreten und sich dann als außerparlamentarische Opposition mit ihren Intrigen die Zeit vertreiben und in die wohlverdiente Vergessenheit abdriften. Dann könnte der vernünftige Rest der Linkspartei endlich wieder mit Inhalten Wähler für sich gewinnen." http://www.nachdenkseiten.de

     

    Spalteritis von Sektierern...

    Vielleicht sollten sich diese Damen und Herren die Geschichte der westdeutschen K-Gruppen in den 1970er-Jahren ff. zu Gemüte führen. Sie gingen alle sang- und klanglos unter in ihrer Bedeutungslosigkeit.

  • Dazu muss natürlich auch gedacht werden, dass wir alle, die gesamte westliche Welt, selbst daran schuld ist, dass es diese ganzen Flüchtlings Ströme gibt, denn wir haben diese Länder über Jahrzehnte kapitalistisch ausgebeutet und die Lebensgrundlage zerstört. Und das wird mit jedem zahlreichen zementiert.

  • Das Wolkenkuckucksheim der offenen Grenzen für jedermann und die Versorgung eines jeden, der Bock auf Migration hat, durch Steuergelder die dadurch entstehen, dass Leute jeden Tag arbeiten gehen, auch wenn sie da vielleicht gern was anderes machen würden, ist nicht links. Was ist daran emanzipatorisch? Was ist daran gleichberechtigt für alle? Wo ist da die Freiheit für alle?

    • 9G
      970 (Profil gelöscht)
      @siri nihil:

      "...der Bock auf Migration hat" - da bin ich ausgestiegen. Die kommen alle nur, weil sie "Bock" drauf haben, im Mittelmeer fast abzusaufen? Klar.

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @970 (Profil gelöscht):

        Und als nächstes werden die Menschen, die angeblich "Bock" auf die soziale Hängematte haben, angegriffen. Stichwort "Schmarotzer". In der gefühlten Krise trennt sich die Spreu vom Weizen.

        • @74450 (Profil gelöscht):

          Es gibt auch noch einen Bereich zwischen "angreifen" und "verherrlichen". Wer Leute tatsächlich angegriffen hat, die als "asoziale Schmarotzer" galten, können Sie gerne in den Geschichtsbüchern nachlesen. Hinweis: Linke waren es nicht.

  • "Die soziale Frage (global) ist der Kern des Problems. Wer dies nicht wahrhaben will, behandelt ein Symptom, aber trägt nicht zur Lösung bei. Im Gegenteil, er ist mitverantwortlich für immenses Leid."

     

    Ganz genau. Solange Politik zugunsten der Reichen und zum Leid aller anderen, wie momentan, gemacht wird, kann auch ein Europa nicht helfen. Das macht die Probleme größer, internationaler und beschleunigt den Prozess der Spaltung.

    Nationale Grenzen aufzulösen ist eindeutig der richtige Schritt um Frieden zu schaffen, aber die EU hat die Grenzen des Krieges nur verschoben und keineswegs bekämpft. Momentgan fürht die EU in ihrer jetzigen Konstellation nur zur Entmachtung des Wählers, riesigen Stuergeldverschwendungen und noch undurchsichtegere Politik

  • Erstaunlich, wie hier das Attribut "Reformer" vergeben wird. Was die beschriebenen "Reformer" vertreten ist ein neoliberales "Weiter so".

     

    Da ist nichts davon zu finden, dass es allen Menschen auch ohne Migration besser gehen soll, nein, das einzige woran sich die Reformer abarbeiten ist, dass Menschen überall in der Welt ausgebeutet werden dürfen, und nur die, die es schaffen bis ins Land diejenigen sind denen "man großzügig hilft".

     

    Dazu werden die, die sich für Veränderungen der Aussenpolitik des eigenen Wirkungsbereiches (Land) starkmachen, und für eine Durchsetzung besserer Lebensbedingungen im eigenen Wirkungsbereich einsetzen verunglimpft.

     

    Die im Artikel beschriebenen Kritiker sind für mich Fundamentalisten in Zuwanderung, ohne auch nur das geringste Verständnis für die Welt in der sie leben.

     

    Bei 60 Mio Flüchtlingen, die in anderen Ländern landen sich nur großspurig für eine Zuwanderung für alle starkzumachen, statt für Verbesserungen für alle einzutreten ist nicht "Reformer" sondern "Träumer". Das dürfen sie auch gerne sein, nur sollen sie denen, die tatsächlich die Probleme angehen wollen nicht auch noch Steine in den Weg legen, und sie als Rassisten und Nationalisten beschimpfen.

     

    Das Asylrecht und die Flüchtlingshilfe ist in Gefahr, und diese Menschen arbeiten sich an freiem Zuzug für alle ab.

  • 9G
    97088 (Profil gelöscht)

    Wofür steht das fds denn jetzt genau? Was ist Kern der Positionspapiere? Wer will warum mit wem und wer nicht? Bleibt im Dunklen. Was ist Inhalt der „Kante gegen Wagenknecht“? Nichts davon steht im Artikel. Ich wünsche mir so sehr eine inhaltliche TAZ und nicht so ein Zeilengeschwafel. Die Linke tut sich eben schwer mit sich selbst - und das schon immer. Und einzelne Positionen - oder vielleicht besser: Die Positionen von Einzelnen - gefällt nicht immer. Nur hilft da kein Wagenknecht-Bashing sondern „klare Kante“. Davon ist im Artikel nichts zu lesen.

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @97088 (Profil gelöscht):

      "Wir wollen die Gesellschaft verändern und dafür um stabile, dauerhafte Mehrheiten werben. Wir treten dafür ein, dass der demokratische Sozialismus Grundlage der Politik der neuen Linkspartei und in dieser neuen Linkspartei mehrheitsfähig wird. Weil wir glauben, dass das gelingen kann, wollen wir aus der Mitte der neuen Partei heraus die Ausrichtung der Partei ‚Die Linke‘ mitbestimmen. Hierzu wollen wir das Erbe der PDS aufnehmen, so ist uns die Gleichrangigkeit von sozialen und Freiheitsrechten sehr wichtig."

      https://de.wikipedia.org/wiki/Forum_Demokratischer_Sozialismus

      • 7G
        74450 (Profil gelöscht)
        @74450 (Profil gelöscht):

        Im Text oben ist übrigens auch das ganze Positionspapier verlinkt. Vielleicht fehlte der Link zu einem früheren Zeitpunkt? Jetzt ist er jedenfalls da: http://blog.wawzyniak.de/5-thesen-zur-mitgliederversammlung-des-fds/

    • @97088 (Profil gelöscht):

      Kann ich nur zustimmen,

       

      Ich habe selbst auf der verlinkten Blogseite nichts Konkretes gefunden, als dass der fds gegen ein "Gastrecht" wäre (was immerhin eine Art Aufenthaltsgenehmigung darstellt), sondern stattdessen sich an das Völkerrecht und die Menschenrechte halten wollen, wo meines Wissens keine freie Zuwanderung definiert ist. Also selbst die "Hintergrundinfomationen" sind sehr schwammig.

  • Es wäre wünschenswert, wenn sich die Linkspartei weg vom populistischen Euroskeptizismus und nationalen Lösungen hin zu Europa bewegt. Die Grünen sind da schon einen ganzen Weg weiter. Auch die SPD, selbst die Merkel-CDU. Ob dies Partei es kann, muss sie erst noch beweisen.

    • @Rudolf Fissner:

      Nennt sich marktkonforme post-nationale Post-Demokratie. Wenn das schon alle anderen Parteien im alternativlosen Programm haben, muss sich die Linkspartei ja nicht auch noch unterwerfen.

      • @El-ahrairah:

        Oha. Post-national ist bei der Linkspartei schon böse und national gut? Krass!

    • @Rudolf Fissner:

      Nach dem Gewürge anlässlich der Finanzkrise, und den undemokratischen Zwangsmaßnahmen z.B. gegen Griechenland seitens der EU ist es verständlich sich erst einmal auf das eigene Land zu beschränken, und da für brauchbare Mehrheitsverhältnisse zu sorgen.

       

      Es ist in meinen Augen sogar besonders notwendig, weil die D Inlandspolitik mit Agenda 2010, Steuer- und Rentenreform überhaupt die Ursache vieler EU Probleme ist.

       

      Bei der EU-Gestaltung mit machtlosem Parlament und einem Ministerrat macht diese Vorgehensweise sogar noch viel mehr Sinn. Das ist nicht populistisch, sondern ganz realistisch

  • "Die Flüchtlinge sind Opfer unserer Wirtschafts- und Militärpolitik, die eben wir zu verantworten haben."

     

    Was hat die EU mit z.B. dem Syrien Chaos zu tun oder mit den Hungersnöten in Äthiopien oder Jemen?

     

    Diese Floskel der "Westen ist Schuld" passt schon lange nicht mehr.

  • "Sahra Wagenknecht öffentlich zu kritisieren wagten in der Linksfraktion bisher wenige. "

     

    Frau Lehmann das ist so was von daneben. Sie kennen ihre eigenen Artikel nicht.

    https://www.taz.de/Archiv-Suche/!5511731&s=linksreformer/

     

    Genau genommen machen die Internationalisten die Partei kaputt, weil sie die Probleme ihrer Klientel zu läppisch finden und die "Weltrevolution" ruft - wo aber ausser ein paar antiquierte Utopisten weltweit niemand teilnimmt.

  • Popcorn bei Familie fds.

    Besonders witzig ist das "junge Mitglied aus Bayern": 1000 Neueintritte präsentiert das Bürschchen - alle "trotz Sahra". Hat er sie alle diesbezüglich ausgefragt und zertifiziert?

  • Die Flüchtlinge sind Opfer unserer Wirtschafts- und Militärpolitik, die eben wir zu verantworten haben. Das nötige Geld dafür sollte man der Flintenuschi aus ihrem "Verantwortungsetat" nehmen. Nichts anderes fordert Sahra.

    Es gibt Wichtigeres als unsere "Flüchtlingskrise", zum Beispiel der Konflikt zwischen Arm (Flüchtlinge eingeschlossen) und Reich {https://www.nachdenkseiten.de/?p=44486}. Auf nichts anderes weist Sahra hin.

    Wo liegt das Problem? Im Verhindern vernünftiger Politik?

    • @Regimekritiker_Dracula:

      Das Problem liegt wohl darin, dass sich zu viele auf ein einziges sehr emotinal besetztes Problem focussieren und verbeissen und daran bis zur gegenseitigen Erschöpfung abarbeiten. Alles andere wird nicht nur in den Hintergrund verbannt, komplett vernachlässigt und verdrängt - es existiert scheinbar nicht mehr in deren Wahrnehmung.

      Im Grunde genommen benehmen sich hier erwachsene Leute wie kreischende strampelnde Kleinkinder an der Supermarktkasse, wenn die Mama den ersehnten Schokoriegel nicht kaufen will.

      Dass diese Monofocussierung Frucht einer ganz offensichtlichen medialen Manipulation ist wird noch nicht einmal in Betracht gezogen.

  • Liebe tazler, auch wenn Euch der Hinweis auf die globale soziale Frage nicht gefällt, so starte ich weiterhin den Versuch, dieses Thema aufzuführen.

     

    Die soziale Frage (global) ist der Kern des Problems. Wer dies nicht wahrhaben will, behandelt ein Symptom, aber trägt nicht zur Lösung bei. Im Gegenteil, er ist mitverantwortlich für immenses Leid.

     

    Gutes Leben für Menschen überall auf dem Planeten kann nur das Ziel der Linken sein.

    • @J_CGN:

      Ja, "Gutes Leben für Menschen überall auf dem Planeten" soll das Ziel sein. Aber was sind die Schritte dorthin? Sich zwischen den deutschen Parteien und bei deutschen Wahlen selber in das politische Abseits zu stellen und den Einfluss auf die Politik völlig zu verlieren, ist kein Schritt auf dem Weg zu diesem Ziel.

       

      Die Linkspartei regiert nicht diesen Planeten, sie steht auch nur auf einem kleinen Teil dieses Planeten überhaupt zur Wahl.

       

      Es ist wirklich sehr schwer, solche Träume ohne einen Weg dorthin nicht als Realitätsverlust zu bezeichnen.

      • @Mustardman:

        Die Linkspartei steht schon im Abseits seit sie nicht mehr SED heißt. Wenn Sie da durch Annäherung an andere Parteien raus will, dann doch bitte nicht mit nationalegoistischen Positionen! Vielleicht klappt es dann sogar mal mit linken Mehrheiten.

    • @J_CGN:

      "Gutes Leben für Menschen überall auf dem Planeten kann nur das Ziel der Linken sein."

       

      Das erzählen auch Christen, Islam Kapitalisten u.a a - immer im Wohle aller...

    • 7G
      74450 (Profil gelöscht)
      @J_CGN:

      "Die soziale Frage (global) ist der Kern des Problems."

       

      Stimmt. Aber was machen wir bis überall auf dem Planeten gleichermaßen ein gutes Leben möglich ist?

       

      Besser heute Symptome lindern, als auf eine Kur zu warten, die noch nicht erfunden wurde.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Es sollte jedoch klar sein, dass dies nur "wadenwickel" des Kapitalismus sind und keine revolutionäre Perspektive.

         

        Und es sollte die soziale Frage in den Mittelpunkt der Diskussion gestellt werden.

         

        Es gibt einiges an Kur, nur über die wird nicht diskutiert. Stattdessen streitet man über die Symptome.

         

        Vielleicht soll man ja gar nicht über die Kur streiten?

      • @74450 (Profil gelöscht):

        Und Migration lindert keine Symptome, aber Handelsregulierungen dagegen schon. Dann also aufi!

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @El-ahrairah:

          Wenn es denn sinnvolle Regulierung ist, dann ja. Ist allerdings auch viel langsamer als Migrationsbewegungen.

           

          Und natürlich lindert auch Migration das Symptom. Sonst würden sich wohl kaum Menschen auf den Weg machen.

      • @74450 (Profil gelöscht):

        "Stimmt. Aber was machen wir bis überall auf dem Planeten gleichermaßen ein gutes Leben möglich ist?"

         

        Im eigenen Wirkungsbereich Verbesserungen erzielen. Das land ist die einzige realistische Basis, um weltweit Veränderungen vorzunehmen. Auch die längste Reise beginnt mit dem ersten Schritt.

        • @Martin_25:

          Die Linkspartei könnte die Forderung stellen, dass zusätzlich 10% des Volkseinkommens in die Entwicklungshilfe fließen statt der jetzigen 0,igendwas. Das wäre doch mal ein bescheidener Anfang.

    • @J_CGN:

      Das Ziel ist groß, wie soll der Weg sein?

  • 8G
    81331 (Profil gelöscht)

    ...kann es sein, dass sich bei diesem Artikel die Überschrift, Schlagzeile, geändert hat?

    Bild lässt grüßen.

  • Die soziale Frage ist der Kern. Sie zu lösen ist die Aufgabe. Global.

     

    Migration ist zu großem Teil ein Symptom derselben.

    Wer nicht über Umverteilung reden will, stützt die globale Ausbeutung und die Migration mit all dem bekannten Leid.

     

    Den Menschen muss überall ein sinnvolles Leben ermöglicht werden.

    • @J_CGN:

      Natürlich ist die soziale Frage global. Aber irgendwo müssen wir mal anfangen. Immer auf die Globalität zu verweisen bringt keine Änderung. Migration gab es schon immer. Unsere Vorfahren sind größtenteils Einwanderer. Warum tun wir uns so schwer mit Migration? Der nationale Populismus von Sahra löst keine Probleme. Er schafft nur welche und ist ungerecht.

      • @cat:

        En meme Tempos: Lokal und global die soziale Frage angehen.

         

        Auch in Deutschland ist die Gesellschaft ungerecht und die Kernfrage immer noch die zwischen Arm und Reich.

        Und diese wird mit der aktuellen Politik und Migration weiter verschärft, da die Kosten der Migration zu großen Teilen ungerecht verteilt werden.

         

        Wir tuen uns schwer mit Migration, weil sie gehandhabt wird als Form eines "Sozialismus in einer Klasse".

         

        Auf diese Weise ist Migration kein linkes sondern ein neoliberales Projekt.

      • @cat:

        Nur ist die offene Migration kein Anfang. Und genau das sagt Sahra.

         

        Wir müssen anfgangen, die Ursachen zu beseitigen, dass die Menschen auch vor Ort bleiben wollen. Denn aus Jux und Tollerei machen die sich nicht auf den Weg.

         

        Auch müssen wir die Lasten, die durch Migration folgen, gerecht verteilen. Auch im einzelnen Staat.

         

        Es ist Kokolores zu glauben, dass wir hier die soziale Frage gelöst haben und nun uns an die globale Aufgabe machen können. "en meme Temps" (hier verwende ich mal gerne diese Formel) sind lokal und global soziale Themen zu behandeln. Der Verteilungskonflikt ist in Deutschland selbst auch virulent.

         

        Links sein, heißt auch, der Komplexität angemessene Lösungen zu suchen.

      • @cat:

        "Der nationale Populismus von Sahra löst keine Probleme. Er schafft nur welche und ist ungerecht."

         

        Es geht hier nicht um Populismus, sondern um Realismus von Frau Wagenknecht. Der haupt Kritikpunkt von ihr ist, dass einfach so gesagt wird: "Wir schaffen das", ohne dafür auch die nötigen Mittel bereitzustellen. Bei der Bankenkrise war es kein Problem mal eben ein paar Mrd. € lockerzumachen, aber wenn 1 Mio zusätzlicher potentieller Bürger versorgt werden sollen, dann wird die Last nur auf die Sozialsysteme, auf die Länder und Kommunen gelegt. Es ging ihr immer um das Wie, und nicht um das Ob

         

        Wie klug war es denn, erst die Unterstützung des UNHCR zu halbieren, und dann wenn es in den Flüchtlingslagern Hunger gibt großspurig zu tönen: "Ihr könnt kommen", ohne auch nur genug Mitarbeiter zur Registrierung einzustellen, geschweige denn Lehrer und andere Hilfskräfte. Die früheren Flüchtlingsaufnahmelager wurden ja auch aus Sparwahn aufgelöst.

         

        Wie klug ist es denn durch unfaire Handelsbedingungen und durch Gestaltung von D als Steueroase Länder in z.B. Afrika auszunehmen, so dass die Menschen dort nicht mehr leben können? Da wäre von nationaler Seite viel zu erreichen (Realismus statt Populismus)

  • Diese Reformer sind doch knaller , bereit in der sozialen Frage die linke aufzuweichen, aber hart bleiben in der Migrations Frage und sich als ausrede an Sahra abarbeiten.

    • @matze38:

      Die Reformer - übersehen auf jedenfall ihre Klientel.

  • Die "fds" oder "die Reformer" bei den Linken, das ist wohl so etwas ähnliches wie die Reformer bei den Grünen, angefangen mit Joschka Fischer. Wenn die sich durchgesetzt haben, ist bestimmt nichts Linkes mehr zu finden (wie z.B. eine Position gegen die gigantischen Vermögensunterschiede in der Gesellschaft). Dafür tauchen dann eine Menge Pro-Positionen auf: Pro-Europa, Pro-NATO, Pro-Israel, Pro-USA, Pro-Flüchtlinge und Pro-Auslandseinsätze.

  • „Sahra Wagenknecht öffentlich zu kritisieren wagten in der Linksfraktion bisher wenige.“

     

    Artikel, die mit einer derart offensichtlichen Lüge eingeleitet werden, disqualifizieren sich doch selbst.

    • @Rainer B.:

      Sie sagen es !

  • Kernpunkt ist die soziale Frage - gleich ob in den einzelnen Staaten der EU oder anderswo.

     

    Wer offenen Grenzen das Wort redet, ohne die erforderlichen Ressourcen zur Lösung der sozialen Probleme in die Hand zu nehmen, die sozialen Themen zu bearbeiten, löst kein Problem sondern verschärft es weiter.

     

    Aus meiner Sicht, ist entsprechende Handeln heuchlerisch, stützt die globale Ausbeutung und dient nur dem eigenen guten Gewissen.

     

    Kern muss es sein, für alle Menschen überall ein besseres Leben zu ermöglichen. Hierfür gibt es hinreichend Möglichkeiten.

    Es muss nur der Mut vorhanden sein, sich der Diskussion zu stellen.

  • Was heißt "Reformer" Im Sinne wie "Reformen" die letzten 25 Jahre verstanden wurden? Dann gibt es für solche Leute eine ganze Palette - von Rot über Gelb und Grün bis Schwarz. Die Linkspartei braucht keine neoliberale 5. Kolonne. Und die taz weniger "Krisenberichterstattung" von Frau Lehmann.

  • Ich habe noch nie verstanden, warum ausgerechnet die Linke sich so sehr an der Frage spalten lässt, ob für zugereiste kriminelle Taugenichtse die gleichen Rechte gelten sollen wie für zugereiste anständige Menschen, die nur dasselbe wollen wie alle anderen anständigen Menschen, nämlich in Frieden und Freiheit ein Auskommen für sich und ihre Kinder finden.

     

    Genau genommen ist das ein Hohn und die paar Prozent, die der Linkspartei ohne eine Wagenknecht noch bleiben werden, ein genauer Maßstab für die Realitätstauglichkeit solcher Ideen. Wagenknecht in die rechte Ecke zu stellen, weil sie genau diese Frage stellt, ist GERADE für Linke ein schlechter Witz.

     

    Wenn man die Utopie einer grenzenlosen freien Welt gegen die banalen politischen Notwendigkeiten der Gegenwart ausspielt, dann darf man sich nicht wundern, wenn die Wirklichkeit gewinnt. Wer zwischen Strategie und Taktik nicht unterscheiden kann, der sollte besser erst gar nicht versuchen, Politik zu machen.

     

    Hätte dieses Land vor ein paar Jahren damit begonnen, kriminellen Flüchtlingen auf der Stelle einen ablehnenden Asylbescheid zukommen zu lassen und hätte sie kategorisch abgeschoben, wäre dieses Feuer, auf dem die Rechten ihr Süppchen kochen, schon lange aus gewesen.

     

    Links, das war mal die Partei derjenigen, die mit Herz und Hand gemeinsam an einer besseren Welt arbeiten wollten. Für Sympathien für Schmarotzer und Verbrecher aller Art war da niemals Platz.

     

    Links in Deutschland ist heute ein Refugium schwärmerischer Träumer geworden, die lieber in der politischen Bedeutungslosigkeit verschwinden als sich die Hände schmutzig zu machen.

    • @Mustardman:

      So ist es

    • 9G
      98589 (Profil gelöscht)
      @Mustardman:

      Genialer Beitrag!

  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    Wer solche (Partei)Freunde hat braucht keine Feinde mehr.

    Wie weltfremd sind denn diese "Reformer"? Linke Politik soll das sein?

    Selten so gelacht!

    Viel Spass bei der nächsten Wahl.

  • Wenn Die Linke mit ihrer "Klaren Kante gegen Wagenknecht" nur von einem Teil der großstädtisch-prekären, teilzeitstzstudierenden Identitäts- und Kulturalismus-Sektierer gewählt werden will, dann kann sie ja gerne versuchen, mit diesen 3 Prozent ohne jede Anschlussfähigkeit an die anderen 97 Prozent Politik zu machen. Während die Rechte von Tag zu Tag erstarkt und Pflöcke einrammt, die die Politik und verbleibende Freiräume - auch für Geflüchtete - in den nächsten Jahrzehnten abstecken wird.

    • @True at First Light:

      Wenn man sie so liest mit ihren „großstädtisch-prekären, teilzeitstzstudierenden Identitäts- und Kulturalismus-Sektierer“ gewinnt man den Eindruck, dass die Rechte auch schon einige Pflöcke bei der Linkspartei eingeschlagen hat.

    • 8G
      81622 (Profil gelöscht)
      @True at First Light:

      Wer wie Lafontaine und Wagenknecht gegen Migranten hetzt ("...die sollte man auf einem Boot in die USA schicken...," Kritik an Merkel zur Grenzöffnung 2015), vor den US-Wahlen, Trump besser fand als Clinton, wer permanent gegen die EU stänkert, und wer verdächtig still oder pro-russisch den Völkermord in Syrien begleitet, der muss sich nicht wundern, in AFD-Nähe gerückt zu werden. Wer mit solch kruden Ansichten dazu noch Fraktionsvositzende ist, der verhindert die Wahl der "Linken.

      • @81622 (Profil gelöscht):

        Nach Ihren Kommentaren vermute ich, dass Sie eh nicht die Linke wählen würden.

      • @81622 (Profil gelöscht):

        In den Transkriptionen der Reden von Frau Wagenknecht finde ich die Äußerungen, die hier ständig kolportiert werden, überhaupt gar nicht. Vielleicht ist das ja auch der Grund, warum Wagenknecht sich nicht öffentlich zur Anschuldigungskampagne gegen ihre Person äußert: Es gibt gar keine inhaltliche Substanz dahinter.

         

        Das macht die Sache trotzdem nicht besser, denn im Grunde geht es den Intriganten gegen Wagenknecht ja auch gar nicht um Geflüchtete, genau so wenig wie es ihnen um Europa, Antifaschismus oder LGBTI*-Politik geht, sondern nur darum, eine Konkurrenz für die Grünen auszuschalten.

         

        Diejenigen bei der Linken, die dem auf den Leim gehen, wird man im Zweifelsfalle trotz Mitgliedschaft bei der Atlantikbrücke (Liebig) und anderen Bekenntnissen zum neoliberalen Spätkapitalismus und zum NATO-Freiheitsbegriff immer wieder mit der SED-Vergangenheit ("Mauerschützenpartei") konfrontieren oder andere Geschütze auffahren und man wird leichtes Spiel mit einer Linken haben, die den Grundpfeiler Solidarität längst über Bord geschmissen hat.

      • @81622 (Profil gelöscht):

        Sehr geehrter Herr Hecker,

        Viele der Krisen und der Flüchtlinge gehen auf die Aktionen der USA zurück. Ein Vorschlag, dass dann die USA auch ihren Teil der verursachten Flüchtlinge aufnehmen soll ist nicht gegen die Flüchtlinge gerichtet (schon gar keine Hetze) sondern gegen unbedachte Einmischungen der USA weltweit.

         

        Leute ins Land zu holen ohne als Verantwortlicher für deren Versorgung und Unterkunft zu sorgen ist dumm, und verdient Kritik.

         

        Dass ich Ihre Schuldzuweisung an den Opfern des Syrienkrieges nicht teile habe ich schon an anderer Stelle mehrfach geäußert.

         

        Das alles hat allerdings nichts mit einer ausländerfeindlichen Haltung und einer Nähe zur AfD zu tun, und es sind auch keine kruden Ansichten sondern Realität. Dieser Realitätssinn macht die LINKE wählbar.

      • @81622 (Profil gelöscht):

        Darf ich mal Engels zitieren?

         

        „Hegel war der erste, der das Verhältnis von Freiheit und Notwendigkeit richtig darstellte. Für ihn ist die Freiheit die Einsicht in die Notwendigkeit. ‚Blind ist die Notwendigkeit nur, insofern dieselbe nicht begriffen wird.‘ Nicht in der geträumten Unabhängigkeit von den Naturgesetzen liegt die Freiheit, sondern in der Erkenntnis dieser Gesetze, und in der damit gegebnen Möglichkeit, sie planmäßig zu bestimmten Zwecken wirken zu lassen.“

         

        Die romantischen Gefühlslinken, die zu ergebnisorientierter Politik weder willens noch in der Lage sind, ziehen die unbegrenzte (und folgenlose) Freiheit eines Traumes der Freiheit, Gegebenes klug zu nutzen, immer vor.

         

        Sie reden immer nur davon, wie die Welt sein müßte (aber nicht ist), kommen aber nie in die Position, sie ändern zu können, weil sie die grenzenlose Freiheit des Träumens der begrenzten Freiheit des Handelns vorziehen.

        • 7G
          74450 (Profil gelöscht)
          @Mustardman:

          "Sie reden immer nur davon, wie die Welt sein müßte (aber nicht ist), kommen aber nie in die Position, sie ändern zu können, weil sie die grenzenlose Freiheit des Träumens der begrenzten Freiheit des Handelns vorziehen."

           

          Leider wahr. Deshalb verweigern sich auch so viele in der sog. "Linkspartei", in Regierungsverantwortung zu gehen. Weil dann geliefert werden müsste, statt zu träumen.

          • @74450 (Profil gelöscht):

            Da muss ich Ihnen mal zustimmen

        • @Mustardman:

          "Nicht in der geträumten Unabhängigkeit von den Naturgesetzen liegt die Freiheit, sondern in der Erkenntnis dieser Gesetze" und das schüren von Ressentiment gegenüber Anderen, die CSU und Rupert Murdoch, Nationalstaaten, Stacheldraht, Mittelmeer ein Grab, ... das sind jetzt die Naturgesetze? Hegel würde sich dem verwehren und ich auch.

          • @relation:

            Die "Naturgesetze" in diesem Fall sind die menschlichen Instinkte, die man besser kennen und berücksichtigen und nicht einfach wegträumen sollte.

             

            Und wenn Menschen sich massenhaft wegen einiger krimineller Immigranten gegen Immigranten überhaupt aufhetzen lassen, dann muss man vor allem dafür sorgen, dass zwischen kriminellen und nicht kriminellen Immigranten ganz klar und mit Konsequenzen unterschieden wird. Das "Gastrecht verwirkt" von Wagenknecht ist genau das: Wer sich nicht so benehmen will, dass mit ihm eine gerechte und anständige Gesellschaft machbar ist, der fliegt dann halt auf der Stelle raus.

             

            Dass das ein Rückschritt in Hinsicht auf Menschenrechte ist, stimmt. Dass man manchmal Rückschritte machen muss, wenn man irgendwann wieder weiterkommen will, stimmt aber auch. Denn sonst bleibt einem nur das Träumen übrig in einer Welt, in der die Rechten das Sagen haben und die haben etwas gegen alle Immigranten, anständig oder nicht.

        • 8G
          81622 (Profil gelöscht)
          @Mustardman:

          Wer definiert denn die sog. "ergebnisorientierte Politik"? Die AFD oder die CSU? die Welt ist sicherlich nicht so, wie AFD und CSU sie gerne hätten, sondern so, wie sie aus dem Kampf links gegen rechts entsteht.

          • @81622 (Profil gelöscht):

            Ergebnisorientierte Politik definiert sich in einer Demokratie erst einmal an Wahlergebnissen. Wer Dinge ändern will, muss regieren wollen und können. Wer damit zufrieden ist, sich in einer 10%-Nische unschuldig einzurichten, hat die Zukunft schon aufgegeben und überläßt ihre politische Gestaltung anderen.

             

            Linke, die keine Mehrheit gewinnen, machen per Definition etwas falsch.

            • @Mustardman:

              Die Linkspartei ist nicht wegen ihren Positionen zur Aufnahme von Flüchtlingen außen vor. Mit ihrem Move nach rechts wird sie vielleicht Zur AfD Gewechselte zurückzuführen und Idealisten verlieren. Mehrheiten wird sie aber damit nicht gewinnen. Und um Koalitionsfähig zu werden brauchs andere Änderungen.

    • @True at First Light:

      Dieses Millieu wähnt sich noch in der Meinungsführerschaft, aber hat nicht realisiert, dass sein postmodernes Vorgetanze seit den 1980ern einer kulturalistisch-medialen Wohlstandsblase geschuldet war, die spätestens seit 2007 an der harten Realität zerplatzt ist. Die Politik ist zurückgekehrt, und dass in ihrer grimmigsten Form.

  • Klare Kante gegen die Realität!

    ...

  • Machthunger bei den regierungskompatiblen Neoliberalen . Das gleiche wie bei den Grünen vor 20 Jahren.

  • Klar wer für offene Grenzen ist links, wer dagegen ist rechts. Hört sich nach der AfD-Definition von links an: Linke, Grüne, SPD und die Merkel-CDU sind deshalb (für die AfD) links? Schon komisch das rechts-links Schema auf Europa und Immigration zu verkürzen. Ich halte die Grünen und die SPD, geschweige der CDU nicht für linke Parteien Ebensowenig wie die AfD eine „Alternative“ und Sahra rechts ist. Aber was für Reformen wollen „Reformer“? Schröder Wahlkampfslogan „Mehr soziale Gerechtigkeit“ mündete in die „Hartz 4 Reformen“, die rückwirkende Reformierung=Reduzierung der Körperschaftsteuer usw. . Was wollen die Reformer außer ein RRG Bettgeflüster? Nun, von RRG erwarte ich keine Verbesserung im Land. Neoliberale Konstellationen haben wir schon genug!